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    Plenarprotokoll 18/137 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 137. Sitzung Berlin, Freitag, den 13. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Petra Ernstberger . . . . . . . . . . . . . . . . 13417 A Wahl der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Dr. Dietmar Bartsch und Dr. Sahra Wagenknecht als Mitglieder des Vermitt- lungsausschusses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13417 A Wahl der Abgeordneten Gabriela Heinrich und Josip Juratovic als Vertreter der Bun- desrepublik Deutschland zur Parlamentari- schen Versammlung des Europarates . . . . . 13417 B Tagesordnungspunkt 27: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Stärkung der pflegerischen Versor- gung und zur Änderung weiterer Vorschriften (Zweites Pflegestär- kungsgesetz – PSG II) Drucksachen 18/5926, 18/6182, 18/6410 Nr . 2, 18/6688 . . . . . . . . . . . . 13417 D – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/6689 . . . . . . . . . . . . . . 13417 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit – zu dem Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bürgerinnen- und Bürger- versicherung in der Pflege – Solida- rische Pflegeversicherung einführen – zu dem Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Katja Dörner, Kordula Schulz-Asche, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Gute Pflege braucht sichere und zukunftsfeste Rahmenbedingungen Drucksachen 18/5110, 18/6066, 18/6688 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13417 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13418 A Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13419 B Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13420 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13421 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13423 A Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13423 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13424 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13425 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13426 C Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13427 B Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13428 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13429 B Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13430 B Heike Baehrens (SPD) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13431 C Tagesordnungspunkt 28: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung von Do- ping im Sport Drucksachen 18/4898, 18/6677 . . . . . . . . . 13433 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 2015II b) Beschlussempfehlung und Bericht des Sportausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr . André Hahn, Katrin Kunert, Jan Korte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anti-Doping-Ge- setz für den Sport vorlegen Drucksachen 18/2308, 18/6678 . . . . . . . . . 13433 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 13433 C Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13435 A Dr . Günter Krings, Parl . Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13436 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13438 A Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13439 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13440 D Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13441 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13442 B Eberhard Gienger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13442 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13443 D Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13444 C Eberhard Gienger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13445 A Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13445 B Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, Bärbel Höhn, Renate Künast, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Dem CETA-Abkommen so nicht zustimmen Drucksache 18/6201 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13447 D Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13447 D Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13449 A Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 13450 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13451 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13451 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13453 A Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13454 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13454 D Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13456 A Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13457 D Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13458 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13458 D Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13459 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13460 B Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13461 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13462 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13462 C Tagesordnungspunkt 30: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Industrie 4.0 und Smart Services – Wirtschafts-, arbeits-, bildungs- und for- schungspolitische Maßnahmen für die Digi- talisierung und intelligente Vernetzung von Produktions- und Wertschöpfungsketten Drucksache 18/6643 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13463 C Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13463 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13465 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13467 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13468 C Axel Knoerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13469 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13471 A Gabriele Katzmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13472 B Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13473 C Dr . Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13474 D Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13476 A Tagesordnungspunkt 31: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen Drucksache 18/6446 . . . . . . . . . . . . . . . . . 13477 B b) Antrag der Abgeordneten Kathrin Vogler, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Korruption im Gesundheitswesen effektiv bekämpfen Drucksache 18/5452 . . . . . . . . . . . . . . . . . 13477 C Christian Lange, Parl . Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13477 C Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13478 B Dr . Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . 13479 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13480 D Dr . Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13482 A Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13482 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 2015 III Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13483 D Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13484 D Tagesordnungspunkt 32: Beschlussempfehlung und Bericht des Finanz- ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Kerstin Kassner, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Einstieg in die Weiterentwick- lung der Gewerbesteuer zu einer Gemeinde- wirtschaftsteuer – Freie Berufe in die Ge- werbesteuerpflicht einbeziehen Drucksachen 18/3838, 18/6396 . . . . . . . . . . . 13485 D Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 13485 D Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 13487 A Bernhard Daldrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13488 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13490 A Markus Koob (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13491 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13492 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13493 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Halina Wawzyniak (DIE LINKE) zu den Ab- stimmungen über – den von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurf eines Gesetzes zur Bekämp- fung von Doping im Sport (Tagesordnungspunkt 28 a) . . . . . . . . . . . . 13493 D – die Beschlussempfehlung des Sportaus- schusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . André Hahn, Katrin Kunert, Jan Korte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anti-Doping-Gesetz für den Sport vorlegen (Tagesordnungspunkt 28 b) . . . . . . . . . . . . 13494 B Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13494 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 2015 13417 137. Sitzung Berlin, Freitag, den 13. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
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    Markus Koob (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 2015 13493 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bülow, Marco SPD 13 .11 .2015 Dörflinger, Thomas CDU/CSU 13 .11 .2015 Erler, Dr . h . c . Gernot SPD 13 .11 .2015 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 13 .11 .2015 Gabriel, Sigmar SPD 13 .11 .2015 Gohlke, Nicole DIE LINKE 13 .11 .2015 Held, Marcus SPD 13 .11 .2015 Hintze, Peter CDU/CSU 13 .11 .2015 Jung, Andreas CDU/CSU 13 .11 .2015 Kaufmann, Dr . Stefan CDU/CSU 13 .11 .2015 Kelber, Ulrich SPD 13 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13 .11 .2015 Klare, Arno SPD 13 .11 .2015 Krellmann, Jutta DIE LINKE 13 .11 .2015 Kretschmer, Michael CDU/CSU 13 .11 .2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 13 .11 .2015 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 13 .11 .2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 13 .11 .2015 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 13 .11 .2015 Mast, Katja SPD 13 .11 .2015 Nahles, Andrea SPD 13 .11 .2015 Rüthrich, Susann SPD 13 .11 .2015 Schäfer (Bochum), Axel SPD 13 .11 .2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 13 .11 .2015 Schulte, Ursula SPD 13 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13 .11 .2015 Werner, Katrin DIE LINKE 13 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 13 .11 .2015 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 13 .11 .2015 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 13 .11 .2015 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Halina Wawzyniak (DIE LIN- KE) zu den Abstimmungen über – den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung von Doping im Sport (Tagesordnungspunkt 28 a) – die Beschlussempfehlung des Sportausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. André Hahn, Katrin Kunert, Jan Korte, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE An- ti-Doping-Gesetz für den Sport vorlegen (Tages- ordnungspunkt 28 b) 1 . Gesetz zur Bekämpfung von Doping im Sport (Drucksache 18/4898) Ich habe bei dem Gesetzentwurf der Bundesregierung (Drucksache 18/4898) mit „Nein“ gestimmt . Mit dem Gesetz wird unter anderem der Zweck ver- folgt, die Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler zu schützen und die Chancengleichheit und Fairness im Sportwettbewerb zu sichern (§ 1) . Der § 3 stellt das Selbstdoping unter Strafe, soweit dies in Absicht stattfin- det, sich in einem Wettbewerb des organisierten Sports einen Vorteil zu verschaffen, anzuwenden oder anwen- den zu lassen . Der Gesetzentwurf sieht ein Strafmaß von bis zu drei Jahren vor, der Versuch ist strafbar . Der Gesetzentwurf argumentiert damit, dass Doping tief in die ethisch-moralischen Grundwerte des Sports eingreife und ihm seine Glaubwürdigkeit und Vorbild- funktion raube . Der Gesetzentwurf gibt mithin eine mo- ralisch-ethische Haltung vor und gründet darauf eine staatliche Strafbarkeit . Es ist aber zunächst eine Frage der Selbstbestimmung, ob Sportlerinnen und Sportler durch Selbstdoping ihre eigene Gesundheit gefährden . Eine Täuschung von Konkurrenten/innen ist überhaupt Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 201513494 (A) (C) (B) (D) erst durch das Verbot des Eigendopings möglich . Diese Täuschung im Hinblick auf Veranstalter, Sportvereine, Sponsoren und Zuschauer ist ebenfalls nur durch das Ver- bot des Eigendopings möglich . All diese Probleme wür- den nicht bestehen, wenn man die Entscheidung treffen würde, Doping zu erlauben . Aber selbst wenn dieser Weg nicht gegangen werden soll, bleibt festzustellen, dass mit dem Selbstdoping der Sportler/die Sportlerin zunächst nur sich selbst schädigt . Eine solche Eigengefährdung fällt unter die Selbstbestimmung . Mit den Mitteln des Strafrechts auf eine solche Eigengefährdung zu reagie- ren, ist unverhältnismäßig . Denn entgegen den Aussagen im Gesetzentwurf halte ich die Maßnahmen des organi- sierten Sports für ausreichend . Es ist – anders als es der Gesetzentwurf nahelegt – gerade nicht Aufgabe des Staa- tes, zum Schutz der Gesundheit, soweit es sich wie beim Doping um Eigengefährdung handelt, und zum Schutz der Integrität des Sports mit den Mitteln des Strafrechts beizutragen . Wie Dr . Volkmar Schöneburg, ehemaliger Justizminister des Landes Brandenburg, richtig anmerk- te, sind zwei oder vier Jahre Sperre bzw . der lebenslange Ausschluss aus dem Wettkampfbetrieb ein Berufsverbot und treffen die soziale Existenz des/der Dopenden, Titel und Siegprämien können aberkannt und Schadensersatz- forderungen geltend gemacht werden (vgl . Schönburg, Rechtspolitik und Menschenwürde, S . 185) . Eine zusätz- liche strafrechtliche Sanktion stellt eine faktische Dop- pelbestrafung dar . Es ist anmaßend, wenn staatlicherseits gegen Eigen- doping im organisierten Sport eingeschritten werden soll, damit „nicht die ethisch-moralischen Grundwerte des Sports und damit seine Grundlagen beschädigt werden“.  Darüber hinaus verkennt der Gesetzentwurf die Gefähr- dungen der ethisch-moralischen Grundwerte des Sports durch die fast vollständige Kommerzialisierung und Ver- marktung des sportlichen Wettbewerbs . 2 . Antrag „Anti-Doping-Gesetz für den Sport vorle- gen“ (Drucksache 18/2308) Ich habe mich bei diesem Antrag enthalten . Der An- trag benennt zu Recht Probleme im organisierten sportli- chen Wettbewerb, wenn er auf Korruption verweist und das Problem benennt, dass der Spitzensport zu einem eigenständigen Wirtschaftszweig geworden ist . Der An- trag verweist darüber hinaus auf die Notwendigkeit von Prävention . Allerdings verfolgt auch der vorgelegte Antrag das Ziel, ,,zum Schutz des sportlichen Wettbewerbs und nicht zuletzt auch zum Schutz des Sports und seiner Werte“  ein Regelwerk zu schaffen, „um gegen Doping im Sport vorzugehen“ . Auch dieser Antrag beabsichtigt, „sport- rechtliche und staatliche Sanktionsverfahren nebenei- nander“ zu etablieren, ,,um sich gegenseitig effektiv zu ergänzen“ . Auch dieser Antrag verfolgt das Ziel, einen Straftatbestand des Eigendopings einzuführen . Da ich ei- nen solchen Straftatbestand aus den bereits aufgeführten Gründen ablehne, konnte ich trotz einiger positiver As- pekte diesem Antrag nicht zustimmen . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 938 . Sitzung am 6 . No- vember 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Umsetzung der Transparenzrichtli- nie-Änderungsrichtlinie – Gesetz zur Bereinigung des Rechts der Lebenspart- ner – Gesetz zur Bekämpfung der Korruption – Gesetz zur Änderung des Unterhaltsrechts und des Unterhaltsverfahrensrechts sowie zur Änderung der Zivilprozessordnung und kostenrechtlicher Vorschriften – Gesetz zur Einführung einer Speicherpflicht und einer Höchstspeicherfrist für Verkehrsdaten – Erstes Gesetz zur Änderung des Batteriegesetzes und des Kreislaufwirtschaftsgesetzes – Gesetz zu dem Protokoll von Nagoya vom 29. Okto- ber 2010 über den Zugang zu genetischen Ressour- cen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus ihrer Nutzung ergebenden Vorteile zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt – Gesetz zur Umsetzung der Verpflichtungen nach dem Nagoya-Protokoll, zur Durchführung der Ver- ordnung (EU) Nr. 511/2014 und zur Änderung des Patentgesetzes sowie zur Änderung des Umweltau- ditgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Atomgeset- zes – Gesetz zur Änderung des Umwelt-Rechtsbehelfsge- setzes zur Umsetzung des Urteils des Europäischen Gerichtshofs vom 7. November 2013 in der Rechts- sache C-72/12 – Erstes Gesetz zur Änderung des Energiever- brauchskennzeichnungsgesetzes und zur Änderung weiterer Bestimmungen des Energiewirtschafts- rechts – Gesetz zu dem Partnerschafts- und Kooperations- abkommen vom 11. Mai 2012 zwischen der Euro- päischen Union und ihren Mitgliedstaaten einer- seits und der Republik Irak andererseits – Gesetz zu dem Protokoll vom 3. Dezember 2014 zur Änderung des Abkommens vom 30. März 2011 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Ir- land zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Ver- mögen – Gesetz zu dem Abkommen vom 7. Mai 2015 zwi- schen der Regierung der Bundesrepublik Deutsch- land und der Regierung von Jersey über die Zu- sammenarbeit in Steuersachen und die Vermeidung der Doppelbesteuerung bei bestimmten Einkünften Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 2015 13495 (A) (C) (B) (D) – Gesetz zu dem Zusatzabkommen vom 31. März 2015 zum Abkommen vom 21. Juli 1959 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französi- schen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteu- erungen und über gegenseitige Amts- und Rechts- hilfe auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen sowie der Gewerbesteuern und der Grundsteuern – Gesetz zu dem Protokoll vom 17. März 2014 zur Änderung des Abkommens vom 30. März 2010 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Nord- irland zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Ver- mögen – Gesetz zu dem Abkommen vom 19. Oktober 2010 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Föderation St. Kitts und Nevis über die Unterstüt- zung in Steuer- und Steuerstrafsachen durch Infor- mationsaustausch – Gesetz zu dem Abkommen vom 21. August 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel zur Vermeidung der Doppelbe- steuerung und der Steuerverkürzung auf dem Ge- biet der Steuern vom Einkommen und vom Vermö- gen – Gesetz zu dem Protokoll vom 24. Juni 2010 zur Än- derung des am 25. und 30. April 2007 unterzeichne- ten Luftverkehrsabkommens zwischen den Verei- nigten Staaten von Amerika und der Europäischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten – Gesetz zu dem Luftverkehrsabkommen vom 16. und 21. Juni 2011 zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika als erster Partei, der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten als zweiter Par- tei, Island als dritter Partei und dem Königreich Norwegen als vierter Partei und zu dem Zusatzab- kommen vom 16. und 21. Juni 2011 zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten als erster Partei, Island, als zweiter Partei, und dem Königreich Norwegen, als dritter Partei, betreffend die Anwendung des Luftverkehrsabkommens vom 16. und 21. Juni 2011 – Gesetz über die Feststellung eines Zweiten Nach- trags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushalts- jahr 2015 (Zweites Nachtragshaushaltsgesetz 2015) Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Die steigende Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber stellt die Länder vor große Herausforderungen . Dies gilt nicht nur für den Bereich der Unterbringung, son- dern auch für den Bereich der Kinderbetreuung . Aus diesem Grunde wurde in der Besprechung der Regie- rungschefinnen  und Regierungschefs  der  Länder mit  der Kanzlerin am 24 . September 2015 unter anderem verabredet, dass die Bundesregierung die Kinderbe- treuung weiter unterstützen wird . Dafür sollen die Spielräume, die im Bundeshaushalt durch den Wegfall des Betreuungsgeldes bis 2018 entstehen, aufwach- send mit dem sukzessiven Auslaufen der Altfälle ge- nutzt werden . Der Bundesrat geht entsprechend den Äußerungen der Bundeskanzlerin von einem Finanzvolumen in Höhe von nahezu 1 Mrd. Euro pro Jahr aus. Die Länder se- hen die Absprache allerdings mit Blick auf Artikel  8 des Asylverfahrensbeschleunigungsgesetzes, das für die Jahre  2016 bis 2018 lediglich Mittel in Höhe von 339  Mio., 774  Mio. bzw. 870  Mio. Euro für die Ent- lastung der Länder vorsieht, als unzureichend erfüllt an. Der Bundesrat bittet daher die Bundesregierung, im Rahmen der Haushaltsberatungen zum Bundes- haushalt  2016 die Mittelzuweisungen an die Länder entsprechend den Verabredungen anzupassen. Der Bundesrat erwartet, dass die Mittel über 2018 hinaus dauerhaft zur Verfügung stehen. 2 . Der soziale Wohnungsbau ist eine der drängenden aktuellen Fragestellungen, auch im politischen Zu- sammenhang mit der großen Anzahl von Deutschland erreichenden Flüchtlingen . Entsprechend der Verein- barung zwischen den Regierungschefinnen und Regie- rungschefs der Länder und der Bundeskanzlerin vom 24 . September 2015 sollen Länder und Kommunen beim Neubau von Wohnungen und bei der Ausweitung des Bestandes an Sozialwohnungen durch den Bund unterstützt werden . So wird der Bund über Konversi- onsliegenschaften hinausgehend den Kommunen und kommunalen Gesellschaften weitere Immobilien und Liegenschaften schnell und verbilligt für den sozialen Wohnungsbau bereitstellen . In den anstehenden Be- ratungen des Bundeshaushalts 2016 sollte daher der Haushaltsvermerk in Kapitel 60 04 Titel 121 01 unter Nummer 60 .3 angepasst werden . Es ist erforderlich, dass der Bund für den sozialen Wohnungsbau geeignete Grundstücke zum Verkehrs- wert an Kommunen bzw. kommunale Gesellschaften abgibt. Die künftig beabsichtigte und vertraglich ab- gesicherte Nutzung muss dabei in die Ermittlung des Verkehrswertes einfließen. Dadurch kommt vorrangig ein Ertragswertverfahren zur Anwendung. Zudem be- darf es eines Verfahrens, wie eventuelle Streitigkeiten zwischen der BImA und der Belegenheitskommune geschlichtet werden; z.  B. durch den Gutachteraus- schuss gemäß § 192 BauGB. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Zusammenar- beit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinten Nationen und einzelnen, global agierenden, internationalen Organisationen und Institutionen im Rahmen des VN-Systems in den Jahren 2012 und 2013 Drucksachen 18/2487, 18/2672 Nr. 1.1 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 201513496 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Vierter Bericht der Bundesregierung über die Ent- wicklung und Zukunftsperspektiven der mariti- men Wirtschaft in Deutschland Drucksache 18/5764 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2015 Drucksache 18/6100 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen Stickstoff: Lösungsstrategien für ein drängendes Umweltproblem Drucksachen 18/4040, 18/4147 Nr. 6 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfol- genabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Anerkennungsgesetz 2015 Drucksache 18/5200 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/642 Nr . C .1 Ratsdokument 5833/12 Drucksache 18/642 Nr . C .2 Ratsdokument 5853/12 Drucksache 18/5286 Nr . A .3 EP P8_TA-PROV(2015)0176 Drucksache 18/5459 Nr . A .5 Ratsdokument 9345/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .6 Ratsdokument 9355/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .7 Ratsdokument 9376/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .8 Ratsdokument 9483/15 Drucksache 18/6146 Nr . A .2 Ratsdokument 11843/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .4 EP P8_TA-PROV(2015)0317 Haushaltsausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .19 KOM(2015)300 endg . Drucksache 18/5982 Nr . A .21 Ratsdokument 11069/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .22 Ratsdokument 10343/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .25 Ratsdokument 11068/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .19 Ratsdokument 11949/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .20 Ratsdokument 12037/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/822 Nr . A .30 Ratsdokument 6202/14 Drucksache 18/5459 Nr . A .16 Ratsdokument 9534/15 Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe Drucksache 18/544 Nr . A .47 EP P7_TA-PROV(2013)0575 Drucksache 18/4152 Nr . A .9 EP P8_TA-PROV(2015)0006 Drucksache 18/4152 Nr . A .10 EP P8_TA-PROV(2015)0007 Drucksache 18/4152 Nr . A .11 EP P8_TA-PROV(2015)0012 Drucksache 18/4375 Nr . A .6 EP P8_TA-PROV(2015)0031 Drucksache 18/4375 Nr . A .7 EP P8_TA-PROV(2015)0036 Drucksache 18/4749 Nr . A .38 EP P8_TA-PROV(2015)0072 Drucksache 18/4749 Nr . A .39 EP P8_TA-PROV(2015)0076 Drucksache 18/4749 Nr . A .40 EP P8_TA-PROV(2015)0079 Drucksache 18/5004 Nr . A .13 EP P8_TA-PROV(2015)0095 Drucksache 18/5286 Nr . A .11 EP P8_TA-PROV(2015)0175 Drucksache 18/5286 Nr . A .12 EP P8_TA-PROV(2015)0178 Drucksache 18/5286 Nr . A .14 EP P8_TA-PROV(2015)0187 Drucksache 18/5459 Nr . A .17 EP P8_TA-PROV(2015)0210 Drucksache 18/5982 Nr . A .42 EP P8_TA-PROV(2015)0227 Drucksache 18/5982 Nr . A .43 EP P8_TA-PROV(2015)0229 Drucksache 18/5982 Nr . A .44 EP P8_TA-PROV(2015)0231 Drucksache 18/5982 Nr . A .45 EP P8_TA-PROV(2015)0274 Drucksache 18/5982 Nr . A .46 EP P8_TA-PROV(2015)0275 Drucksache 18/5982 Nr . A .48 Ratsdokument 10056/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr . A .184 Ratsdokument 12883/13 Drucksache 18/419 Nr . A .188 Ratsdokument 14102/13 Drucksache 18/4152 Nr . A .13 Ratsdokument 5467/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .54 Ratsdokument 10972/15 137. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 27 Stärkung der pflegerischen Versorgung TOP 28 Bekämpfung von Doping im Sport TOP 29 CETA-Abkommen TOP 30 Industrie 4.0 und Smart-Services TOP 31 Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen TOP 32 Weiterentwicklung der Gewerbesteuer Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Susanna Karawanskij


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Gäste! Mein Vorredner hat es gerade angespro-
    chen: Die Frage der Unterbringung und Versorgung von
    Flüchtlingen ist zurzeit tatsächlich das größte Thema,
    über das in unseren Städten und Gemeinden diskutiert
    wird . Es treibt vor allen Dingen viele Bürgermeister
    und Landräte und natürlich auch die Kommunalpoliti-
    kerinnen und -politiker um . Da ist es nur richtig, dass
    der Bund hier verstärkt Verantwortung übernimmt und
    die Kommunen  auch  finanziell  kräftig  unterstützt  wer-
    den . Es ist aber genauso wichtig, dass die Länder die
    entsprechenden Gelder an die Kommunen weiterleiten .
    Wir brauchen Soforthilfen für die Kommunen . Da ist
    schon einiges getan worden; das erkennen wir an . Aber
    wir brauchen vor allen Dingen weiterhin Investitions-
    programme . Meines Erachtens ist es schon in Ordnung,
    wenn man bei langfristigen Investitionen die Belastung
    auf verschiedene Generationen überträgt und nicht alles
    gleich aus der Portokasse zahlt .

    Wir Linke haben schon in der Vergangenheit immer
    wieder kritisiert, dass die Gelder für die kommunale Fa-
    milie, für die kommunale Ebene nicht reichen . Wir haben
    auch Vorschläge eingebracht . Es ist natürlich wahr, dass
    die Schere zwischen armen und reichen Kommunen aus-
    einandergeht und dass es da Unterschiede gibt . Natür-
    lich stehen einige Kommunen ganz gut da . Aber es gibt
    natürlich auch einen Haufen verschuldeter Kommunen,
    die dann in einer Art Teufelskreis sind . Das Resultat sind
    letztendlich Substanzverzehr und Verfall .

    Man muss sich einmal anschauen, auf welche Größen-
    ordnung sich der kommunale Investitionsstau beziffert .
    Mehrere Studien gehen davon aus, dass der Investitions-
    stau ein Volumen von 130 Milliarden Euro hat und die
    gesamte kommunale Verschuldung 135 Milliarden Euro
    beträgt . Das sind gigantische Zahlen . Jede zweite Kom-
    mune bzw . jede zweite größere Stadt – das muss man
    sich einmal vorstellen – befindet sich in Haushaltssiche-
    rungskonzepten . So geht die Schere zwischen armen und
    reichen Kommunen tatsächlich auseinander .


    (Matthias Hauer [CDU/CSU]: In Nordrhein-Westfalen!)


    Der Punkt ist doch, dass ein Großteil unserer Kommunen
    chronisch unterfinanziert ist.


    (Matthias Hauer [CDU/CSU]: In Nordrhein-Westfalen vor allem!)


    Das ist einfach ein strukturelles Problem .

    Die Gewerbesteuer ist nun einmal sehr schwankungs-
    anfällig . Sie unterliegt den konjunkturellen Schwankun-

    gen sehr stark . Die Städte und Gemeinden können damit
    also nicht planen . Aus diesem Grund haben wir uns als
    Ziel gesetzt, die Gewerbesteuer stabiler und vor allen
    Dingen nachhaltiger zu gestalten,


    (Beifall bei der LINKEN)


    was letztendlich auch den Kommunen zugutekommt; sie
    können dadurch höhere Einnahmen generieren .

    Unser Vorschlag lautet, die Gewerbesteuer zu einer
    Gemeindewirtschaftsteuer mit einer breiteren Bemes-
    sungsgrundlage weiterzuentwickeln, sodass die Last auf
    mehr Schultern verteilt wird, ohne dass es unbedingt zu
    größeren Mehrbelastungen kommt .

    Angesichts der aktuellen Situation wären stabilere und
    höhere kommunale Einnahmen wünschenswert . Sie sind
    unverzichtbar, und ich hoffe tatsächlich, dass Sie Ihr Vo-
    tum hier noch einmal überdenken und den vorliegenden
    Antrag als einen Einstieg in die Gemeindewirtschaftsteu-
    er sehen, wodurch die finanzielle Situation der Kommu-
    nen letztendlich ein Stück weit entlastet werden würde .

    Dass Sie von der CDU/CSU mir jetzt zustimmen, er-
    warte ich gar nicht .


    (Matthias Hauer [CDU/CSU]: Richtig!)


    Ich möchte aber noch einmal für Verständnis bei Ihrem
    Koalitionspartner werben und auch noch einmal in Er-
    innerung bringen, wie lange schon diese Forderung im
    parlamentarischen Raum gestellt wird .


    (Anja Karliczek [CDU/CSU]: Sie sind vernünftig geworden, seit sie mitregieren!)


    – Lassen Sie mich doch ausreden . Sie haben doch genug
    Zeit, darauf zu reagieren .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich möchte daran erinnern: 2003 haben der damali-
    ge Finanzminister Hans Eichel und Wirtschaftsminister
    Wolfgang Clement  bei  der Gemeindefinanzreform  eine 
    Ausdehnung des Kreises der Gewerbesteuerzahler gefor-
    dert . Sie haben es sogar angekündigt .

    2010 haben Sie selber einen Antrag gestellt . Ich zi-
    tiere:

    Das Kommunalmodell sieht eine zusätzliche Ver-
    breitung der Bemessungsgrundlage durch eine
    nochmalige Erweiterung der Hinzurechnungen und
    durch eine Einbeziehung von Selbständigen und
    Freiberuflern  in  die Gewerbesteuerpflicht  vor.  Für 
    die Angehörigen der freien Berufe führt dies zu
    keiner unzumutbaren Mehrbelastung, da sie ihre
    Gewerbesteuerzahlungen grundsätzlich mit der Ein-
    kommensteuerschuld verrechnen können .

    Darum geht es letztendlich .

    Wir fordern zudem – Sie können weiter schimpfen,
    dass dies unzumutbar wäre – auch noch Freigrenzen von
    30 000 Euro, wodurch wir die Freiberufler trotzdem zum 
    Teil schützen und auch keine wirtschaftliche Tätigkeit
    unterbinden wollen . Warum sollen sie auch nicht ein-
    bezogen werden? Sie nutzen das kommunale Eigentum
    bzw . die kommunale Infrastruktur ja genauso .






    (A) (C)



    (B) (D)


    Noch eine kleine Erinnerung: Im SPD-Wahlprogramm
    von 2013 stand, dass es mit der Weiterentwicklung der
    Gewerbesteuer einen Investitions- und Entschuldungs-
    pakt für die Kommunen in Deutschland geben soll .


    (Michaela Noll [CDU/CSU]: Das interessiert aber keinen mehr! Das ist von vorgestern!)


    Das  grundsätzliche  finanzielle  Problem  der  Unterfi-
    nanzierung der Kommunen werden wir mit diesem An-
    trag sicherlich nicht abschließend beseitigen können;
    das ist uns auch bewusst . Wir bieten damit aber einen
    niedrigschwelligen Einstieg in eine stärkere kommunale
    Finanzautonomie, und das sollte allen Fraktionen hier im
    Hohen Hause ein dringliches Anliegen sein .

    Ich bitte um Ihre Zustimmung; das wäre doch einmal
    ein Anfang .


    (Beifall bei der LINKEN – Michaela Noll [CDU/CSU]: Nein, das wäre das Ende, wenn wir zustimmen würden!)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Als nächster Redner hat Bernhard

Daldrup von der SPD-Fraktion das Wort .


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernhard Daldrup


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Frau Karawanskij, Sie wissen, ich habe ausgespro-
    chen viel Verständnis für Sie . Allerdings habe ich mehr
    Verständnis als eine Mehrheit . Das ist eine der Schwie-
    rigkeiten in Bezug auf Ihren Antrag .


    (Matthias Hauer [CDU/CSU]: Das ist auch gut so! – Susanna Karawanskij [DIE LINKE]: Ihre Stimmen würden uns reichen! Dann hätten wir die Mehrheit!)


    Ich beginne einmal so und frage: Warum sollte man
    eigentlich einen Antrag ablehnen, dessen Zielsetzung
    man dem Grunde nach befürwortet? Sie haben ja gerade
    auf unsere Position hingewiesen . Ich könnte es mir jetzt
    leichtmachen und sagen: „Unsere Originalität zu kopie-
    ren, wäre  allein  schon  ein  hinreichender Grund“;  denn 
    wir haben es in der Vergangenheit ja selbst gefordert . Das
    ist schon wahr .

    Sie haben 2014 einen Antrag auf Ausweitung der Be-
    messungsgrundlagen und zugleich die Abschaffung der
    Gewerbesteuerumlage gefordert . Den haben wir seiner-
    zeit gut begründet abgelehnt . Jetzt konzentrieren Sie sich
    auf die Einbeziehung freier Berufe .

    Alle mitberatenden Ausschüsse empfehlen die Ableh-
    nung dieses Antrages . Das hat auch ein bisschen damit zu
    tun, dass das ein Stück weit alter Wein in neuen Schläu-
    chen ist; denn neu ist an diesem Antrag eigentlich nichts .

    Aber trotzdem ist es ja im Kern eine vernünftige Fra-
    gestellung,  ob  man  Freiberufler  in  die  Gewerbesteuer 
    einbeziehen soll oder nicht .


    (Michaela Noll [CDU/CSU]: Nein! Rede beendet!)


    Denn niemandem ist rational zu erklären, warum ein
    Zahntechniker Gewerbesteuer zahlen muss, aber ein
    Zahnarzt  nicht. Die  Zielsetzung,  dass man  Freiberufler 
    einbezieht,  ist  keine  sozialdemokratische  Erfindung. 
    Diese Zielsetzung verfolgen die kommunalen Spitzen-
    verbände, auch parteiübergreifend . Wir haben das auch
    gemacht .


    (Beifall der Abg . Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es ist eine Grundsatzfrage, der wir uns möglicherweise
    schneller widmen würden, wenn es bei den Kommunen
    ein aktuelles Einnahmeproblem gäbe .

    Die Gewerbesteuer – Herr Lerchenfeld hat bereits
    darauf hingewiesen – ist zweifelsfrei die wichtigste ori-
    ginäre Einnahmequelle der Gemeinden . Das Band zur
    lokalen Wirtschaft ist von eminenter Bedeutung . Herr
    Lerchenfeld sagte, dass sie 2014 33 Milliarden Euro be-
    tragen hätte . Wenn man die Stadtstaaten einbezogen hät-
    te – was man in diesem Kontext eigentlich tun sollte –,
    wären es sogar 43 Milliarden Euro . Es ist also ganz ge-
    waltig . Und die Perspektiven für die Gewerbesteuer sind
    gut . Das heißt, es gibt ein Stück weit Planungssicherheit
    für die Gemeinden, was ihre Einnahmesituation angeht .

    Es geht aber nicht nur um die Erhöhung der Ein-
    nahmen, sondern auch um Verstetigung; denn die Ver-
    rechnung der Gewerbesteuer  für Freiberufler soll  ja bis 
    zu einem bestimmten Betrag mit der Einkommensteuer
    erfolgen . Das ist ein vernünftiges Ziel; denn in vielen
    Kommunen sind die Einnahmen sehr unterschiedlich,
    abhängig von der jeweils lokalen Situation . Insgesamt
    haben wir eine ausgesprochen positive Entwicklung bei
    den Gewerbesteuereinnahmen . Es gibt Orte, in denen die
    Durchschnittszahlen erheblich überschritten werden . Es
    gibt aber auch Orte, in denen sie dramatisch unterschrit-
    ten werden . Es kommt sehr auf die Situation an . Steuer-
    und Strukturschwäche fallen leider oft genug zusammen .
    Deshalb ist die Verbreiterung der Bemessungsgrundlage
    und die Erhöhung der Zahl der Steuerpflichtigen durch-
    aus eine Chance, Hebesätze zu stabilisieren, manchmal
    sogar zu senken .

    Im Übrigen möchte ich noch einen anderen Aspekt
    ansprechen: Übersteigt der Hebesatz eine bestimmte
    Schwelle, etwa von 400 Punkten, dann ist das eine Mehr-
    belastung . Ein praktisches Beispiel: Ein Arzt müsste in
    einer Großstadt tatsächlich deutlich mehr Geld bezahlen
    als beispielsweise in einer ländlichen Gemeinde mit ei-
    nem niedrigen Hebesatz . Das wäre sogar ein interessanter
    Ansatz, um ärztliche Versorgung in ländlichen Gebieten
    zu verbessern, wahrscheinlich sogar wirksamer als loka-
    le, meist unerlaubte Subventionen, die es im ländlichen
    Raum auch gibt .

    Also warum eigentlich ablehnen? Ich will drei Aspek-
    te nennen .

    Erstens . Die Kommunen haben zum gegenwärtigen
    Zeitpunkt nicht so sehr ein Einnahme- als ein Ausgabe-
    problem, Stichwort „Soziallasten“. Darum kümmern wir 
    uns in unserer Großen Koalition . Und ich meine, dass wir
    in der letzten Zeit nachweislich viele gute Dinge erbracht
    haben .

    Susanna Karawanskij






    (A) (C)



    (B) (D)


    Zweitens . Steuerpolitik enthält ja insgesamt ein süßes
    Gift – wenn ich das einmal so sagen darf –, das bei un-
    terschiedlichen gesellschaftlichen Entwicklungen immer
    wieder herangezogen wird, mal beim Wohnungsbau, mal
    bei energetischer Sanierung, mal bei ungerechter Vermö-
    gensverteilung . Während die einen die Gewerbesteuer
    für unzeitgemäß halten, wollen die anderen sie stärken .
    Daraus ist eine Formulierung im Koalitionsvertrag ge-
    worden . Dort heißt es:

    Die Gewerbesteuer ist eine wichtige steuerliche
    Einnahmequelle der Kommunen . Wir wollen, dass
    auf der Basis des geltenden Rechts für die kommen-
    den Jahre Planungssicherheit besteht .

    Auf gut Deutsch: Wir machen zum gegenwärtigen
    Zeitpunkt an der Gewerbesteuer nichts . „Pacta sunt ser-
    vanda“  ist  ein  Grundsatz  auch  für  Koalitionsverträge. 
    Diese Vereinbarung halten wir ein . Das ist eben unser
    Verständnis . Es ist vielleicht auch einmal eine ganz an-
    genehme Erfahrung, dass in der Steuerpolitik bei der
    Gewerbesteuer über eine ganze Wahlperiode Stabilität
    herrschen soll .

    Der dritte Gesichtspunkt, den ich ansprechen will, ist
    komplizierter . Die Linken wollen mit ihrem Antrag we-
    niger Konjunkturanfälligkeit und eine Verstetigung der
    Gewerbesteuer . Diese Grundüberlegung ist nicht falsch .
    Diesem Ziel diente auch die Unternehmensteuerreform
    der letzten Großen Koalition aus dem Jahre 2008 . Neben
    Steuererleichterungen wie der Absenkung der Körper-
    schaftsteuer und der Senkung der Gewerbesteuermes-
    szahl wurde auch eine Hinzurechnung aller gezahlten
    Schuldzinsen zu 25 Prozent vorgenommen . Das war eine
    Vereinbarung . Darunter fallen auch Mieten und Pach-
    ten . Das ist eine wichtige Verbreiterung – wenn ich das
    einmal so sagen darf – mit entsprechenden großzügigen
    Freibetragsregelungen . Im Kern geht es um eine Gleich-
    wertigkeit  von  Fremd-  und  Eigenkapitalfinanzierung, 
    also das, was wir unter Finanzierungsneutralität bei der
    Gewerbesteuer verstehen . Den Entlastungen standen
    also auch Belastungen, Hinzurechnungen gegenüber, um
    Steuergerechtigkeit herzustellen .

    Warum mache ich eigentlich zum gegenwärtigen Zeit-
    punkt diesen Exkurs? Seit der damaligen Zeit wehren
    sich Wirtschaftsverbände gegen dieses Modell der Hin-
    zurechnungen, wohlgemerkt, ohne die Steuererleichte-
    rungen, die es auch gegeben hat, rückgängig machen zu
    wollen .


    (Dr . Axel Troost [DIE LINKE]: So sind die!)


    Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben wir ein solches
    Problem in der Tourismusbranche . Vor wenigen Tagen
    haben sich beispielsweise auch die Messebauer zu Wort
    gemeldet .

    In der Darstellung der Folgen der Hinzurechnung
    verwenden Lobbyisten in hoher Intensität irreführende
    Berechnungen mit absurd hohen Steuerquoten . Einige
    scheinen dabei auch wirklich jedes gesunde Maß ver-
    loren zu haben . Kleine Reiseveranstalter werden dabei
    übrigens einmal mehr für einen Protest gegen Steuerbe-
    lastungen instrumentalisiert, die vor allen Dingen große
    Unternehmen treffen würden .

    Beeindruckend finde ich übrigens, dass uns in Gesprä-
    chen mit Lobbyisten aus der Tourismusbranche erklärt
    wird, bei der Steuergesetzgebung habe man gar nicht an
    sie gedacht, sie seien schließlich auch nicht zur Anhö-
    rung im Gesetzgebungsverfahren eingeladen worden . –
    Na ja, dann bräuchte ich ab morgen eigentlich keine Ein-
    kommensteuer zu zahlen . Das ist ein bemerkenswertes
    Verständnis darüber – wenn ich das einmal an dieser
    Stelle so sagen darf –, wie man Betroffenheit organisie-
    ren kann .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es passt jedenfalls nicht zusammen, wenn Lobbyisten
    von Belastungen in Millionenhöhe durch die Gewerbe-
    steuer sprechen, während die Steuerverwaltung auf Zu-
    satzbelastungen von unter 2 Prozent hinweist .


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ein praktisches Beispiel: Wenn eine 1 000-Euro-Pau-
    schalreise durch die Hinzurechnung um insgesamt
    17,50 Euro teurer wird, dann geht davon weder das Pro-
    dukt noch die Branche pleite; davon bin ich fest über-
    zeugt .


    (Beifall der Abg . Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Deswegen will ich hier gar nicht weiter über eine
    prosperierende Branche, die Tourismusbranche, reden,
    sondern ich will alle Beteiligten zum jetzigen Zeitpunkt
    auffordern: Setzen Sie sich dafür ein, dass das, was wir
    im Koalitionsvertrag vereinbart haben, eingehalten wird,
    nämlich Rechtssicherheit beim Bestand der Gewerbe-
    steuer . Wer die Hinzurechnungen zur Disposition stellt,
    legt die Axt an die Gewerbesteuer . Das wollen wir auf
    gar keinen Fall .

    Was können wir jetzt also machen? Ich glaube, wir
    als diejenigen, die auch Vertreter von Kommunen sind,
    sollten gemeinsam keine zusätzlichen Anträge stellen,
    sondern wir sollten den Schulterschluss mit den kommu-
    nalen Spitzenverbänden herstellen und ein Abrücken von
    den Hinzurechnungen verhindern, weil das einen Damm-
    bruch bedeuten würde .

    Ich bitte an dieser Stelle auch die Mitglieder der Lin-
    ken ausdrücklich, diese Diskussion in Ihrer Fraktion
    zu führen . Leider sind auch Vertreter Ihrer Fraktion im
    Tourismusausschuss vor der Argumentation dieser Lob-
    bygruppen nicht gefeit . Ganz im Gegenteil: Sie haben
    sie sich zu eigen gemacht . Das ist natürlich eine etwas
    schwierige Situation .


    (Dr . Axel Troost [DIE LINKE]: Sie haben aber keine Mehrheit bei uns!)


    – Diese habe ich im Moment alleine auch nicht; das ist
    wahr . Aber deswegen kann man trotzdem sagen, was Sa-
    che ist, lieber Axel Troost .

    Deswegen will ich sagen: Bevor es zu Erweiterungen
    des derzeit geltenden Gewerbesteuerrechts kommt, soll-
    ten Sie in dieser Frage die eigene Haltung klären . Wenn

    Bernhard Daldrup






    (A) (C)



    (B) (D)


    Sie die Bemessungsgrundlage verbreitern und weitere
    Berufsgruppen in die Gewerbesteuerpflicht einbeziehen, 
    dann müssen Sie an anderer Stelle, meine ich jedenfalls,
    Kurs halten . Deswegen können wir Ihrem Antrag an die-
    ser Stelle nicht folgen .


    (Susanna Karawanskij [DIE LINKE]: Es war so schön! Jetzt ist alles wieder kaputt!)


    Wir appellieren an alle, die Rechtssicherheit bei der Ge-
    werbesteuer nicht zu gefährden und sich auch an diese
    Verabredung des Koalitionsvertrages zu halten .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)