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    Plenarprotokoll 18/137 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 137. Sitzung Berlin, Freitag, den 13. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Petra Ernstberger . . . . . . . . . . . . . . . . 13417 A Wahl der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Dr. Dietmar Bartsch und Dr. Sahra Wagenknecht als Mitglieder des Vermitt- lungsausschusses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13417 A Wahl der Abgeordneten Gabriela Heinrich und Josip Juratovic als Vertreter der Bun- desrepublik Deutschland zur Parlamentari- schen Versammlung des Europarates . . . . . 13417 B Tagesordnungspunkt 27: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Stärkung der pflegerischen Versor- gung und zur Änderung weiterer Vorschriften (Zweites Pflegestär- kungsgesetz – PSG II) Drucksachen 18/5926, 18/6182, 18/6410 Nr . 2, 18/6688 . . . . . . . . . . . . 13417 D – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/6689 . . . . . . . . . . . . . . 13417 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit – zu dem Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bürgerinnen- und Bürger- versicherung in der Pflege – Solida- rische Pflegeversicherung einführen – zu dem Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Katja Dörner, Kordula Schulz-Asche, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Gute Pflege braucht sichere und zukunftsfeste Rahmenbedingungen Drucksachen 18/5110, 18/6066, 18/6688 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13417 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13418 A Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13419 B Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13420 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13421 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13423 A Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13423 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13424 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13425 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13426 C Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13427 B Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13428 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13429 B Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13430 B Heike Baehrens (SPD) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13431 C Tagesordnungspunkt 28: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bekämpfung von Do- ping im Sport Drucksachen 18/4898, 18/6677 . . . . . . . . . 13433 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 2015II b) Beschlussempfehlung und Bericht des Sportausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr . André Hahn, Katrin Kunert, Jan Korte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anti-Doping-Ge- setz für den Sport vorlegen Drucksachen 18/2308, 18/6678 . . . . . . . . . 13433 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 13433 C Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13435 A Dr . Günter Krings, Parl . Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13436 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13438 A Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13439 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13440 D Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13441 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13442 B Eberhard Gienger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13442 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13443 D Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13444 C Eberhard Gienger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13445 A Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13445 B Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, Bärbel Höhn, Renate Künast, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Dem CETA-Abkommen so nicht zustimmen Drucksache 18/6201 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13447 D Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13447 D Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13449 A Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 13450 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13451 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13451 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13453 A Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13454 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13454 D Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13456 A Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13457 D Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13458 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13458 D Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13459 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13460 B Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13461 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13462 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13462 C Tagesordnungspunkt 30: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Industrie 4.0 und Smart Services – Wirtschafts-, arbeits-, bildungs- und for- schungspolitische Maßnahmen für die Digi- talisierung und intelligente Vernetzung von Produktions- und Wertschöpfungsketten Drucksache 18/6643 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13463 C Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13463 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13465 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13467 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13468 C Axel Knoerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13469 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13471 A Gabriele Katzmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13472 B Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13473 C Dr . Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13474 D Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13476 A Tagesordnungspunkt 31: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen Drucksache 18/6446 . . . . . . . . . . . . . . . . . 13477 B b) Antrag der Abgeordneten Kathrin Vogler, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Korruption im Gesundheitswesen effektiv bekämpfen Drucksache 18/5452 . . . . . . . . . . . . . . . . . 13477 C Christian Lange, Parl . Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13477 C Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13478 B Dr . Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . 13479 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13480 D Dr . Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13482 A Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13482 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 2015 III Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13483 D Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13484 D Tagesordnungspunkt 32: Beschlussempfehlung und Bericht des Finanz- ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Kerstin Kassner, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Einstieg in die Weiterentwick- lung der Gewerbesteuer zu einer Gemeinde- wirtschaftsteuer – Freie Berufe in die Ge- werbesteuerpflicht einbeziehen Drucksachen 18/3838, 18/6396 . . . . . . . . . . . 13485 D Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 13485 D Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 13487 A Bernhard Daldrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13488 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13490 A Markus Koob (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13491 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13492 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13493 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Halina Wawzyniak (DIE LINKE) zu den Ab- stimmungen über – den von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurf eines Gesetzes zur Bekämp- fung von Doping im Sport (Tagesordnungspunkt 28 a) . . . . . . . . . . . . 13493 D – die Beschlussempfehlung des Sportaus- schusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . André Hahn, Katrin Kunert, Jan Korte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anti-Doping-Gesetz für den Sport vorlegen (Tagesordnungspunkt 28 b) . . . . . . . . . . . . 13494 B Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13494 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 2015 13417 137. Sitzung Berlin, Freitag, den 13. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
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    Markus Koob (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 2015 13493 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bülow, Marco SPD 13 .11 .2015 Dörflinger, Thomas CDU/CSU 13 .11 .2015 Erler, Dr . h . c . Gernot SPD 13 .11 .2015 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 13 .11 .2015 Gabriel, Sigmar SPD 13 .11 .2015 Gohlke, Nicole DIE LINKE 13 .11 .2015 Held, Marcus SPD 13 .11 .2015 Hintze, Peter CDU/CSU 13 .11 .2015 Jung, Andreas CDU/CSU 13 .11 .2015 Kaufmann, Dr . Stefan CDU/CSU 13 .11 .2015 Kelber, Ulrich SPD 13 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13 .11 .2015 Klare, Arno SPD 13 .11 .2015 Krellmann, Jutta DIE LINKE 13 .11 .2015 Kretschmer, Michael CDU/CSU 13 .11 .2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 13 .11 .2015 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 13 .11 .2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 13 .11 .2015 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 13 .11 .2015 Mast, Katja SPD 13 .11 .2015 Nahles, Andrea SPD 13 .11 .2015 Rüthrich, Susann SPD 13 .11 .2015 Schäfer (Bochum), Axel SPD 13 .11 .2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 13 .11 .2015 Schulte, Ursula SPD 13 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13 .11 .2015 Werner, Katrin DIE LINKE 13 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 13 .11 .2015 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 13 .11 .2015 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 13 .11 .2015 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Halina Wawzyniak (DIE LIN- KE) zu den Abstimmungen über – den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung von Doping im Sport (Tagesordnungspunkt 28 a) – die Beschlussempfehlung des Sportausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. André Hahn, Katrin Kunert, Jan Korte, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE An- ti-Doping-Gesetz für den Sport vorlegen (Tages- ordnungspunkt 28 b) 1 . Gesetz zur Bekämpfung von Doping im Sport (Drucksache 18/4898) Ich habe bei dem Gesetzentwurf der Bundesregierung (Drucksache 18/4898) mit „Nein“ gestimmt . Mit dem Gesetz wird unter anderem der Zweck ver- folgt, die Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler zu schützen und die Chancengleichheit und Fairness im Sportwettbewerb zu sichern (§ 1) . Der § 3 stellt das Selbstdoping unter Strafe, soweit dies in Absicht stattfin- det, sich in einem Wettbewerb des organisierten Sports einen Vorteil zu verschaffen, anzuwenden oder anwen- den zu lassen . Der Gesetzentwurf sieht ein Strafmaß von bis zu drei Jahren vor, der Versuch ist strafbar . Der Gesetzentwurf argumentiert damit, dass Doping tief in die ethisch-moralischen Grundwerte des Sports eingreife und ihm seine Glaubwürdigkeit und Vorbild- funktion raube . Der Gesetzentwurf gibt mithin eine mo- ralisch-ethische Haltung vor und gründet darauf eine staatliche Strafbarkeit . Es ist aber zunächst eine Frage der Selbstbestimmung, ob Sportlerinnen und Sportler durch Selbstdoping ihre eigene Gesundheit gefährden . Eine Täuschung von Konkurrenten/innen ist überhaupt Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 201513494 (A) (C) (B) (D) erst durch das Verbot des Eigendopings möglich . Diese Täuschung im Hinblick auf Veranstalter, Sportvereine, Sponsoren und Zuschauer ist ebenfalls nur durch das Ver- bot des Eigendopings möglich . All diese Probleme wür- den nicht bestehen, wenn man die Entscheidung treffen würde, Doping zu erlauben . Aber selbst wenn dieser Weg nicht gegangen werden soll, bleibt festzustellen, dass mit dem Selbstdoping der Sportler/die Sportlerin zunächst nur sich selbst schädigt . Eine solche Eigengefährdung fällt unter die Selbstbestimmung . Mit den Mitteln des Strafrechts auf eine solche Eigengefährdung zu reagie- ren, ist unverhältnismäßig . Denn entgegen den Aussagen im Gesetzentwurf halte ich die Maßnahmen des organi- sierten Sports für ausreichend . Es ist – anders als es der Gesetzentwurf nahelegt – gerade nicht Aufgabe des Staa- tes, zum Schutz der Gesundheit, soweit es sich wie beim Doping um Eigengefährdung handelt, und zum Schutz der Integrität des Sports mit den Mitteln des Strafrechts beizutragen . Wie Dr . Volkmar Schöneburg, ehemaliger Justizminister des Landes Brandenburg, richtig anmerk- te, sind zwei oder vier Jahre Sperre bzw . der lebenslange Ausschluss aus dem Wettkampfbetrieb ein Berufsverbot und treffen die soziale Existenz des/der Dopenden, Titel und Siegprämien können aberkannt und Schadensersatz- forderungen geltend gemacht werden (vgl . Schönburg, Rechtspolitik und Menschenwürde, S . 185) . Eine zusätz- liche strafrechtliche Sanktion stellt eine faktische Dop- pelbestrafung dar . Es ist anmaßend, wenn staatlicherseits gegen Eigen- doping im organisierten Sport eingeschritten werden soll, damit „nicht die ethisch-moralischen Grundwerte des Sports und damit seine Grundlagen beschädigt werden“.  Darüber hinaus verkennt der Gesetzentwurf die Gefähr- dungen der ethisch-moralischen Grundwerte des Sports durch die fast vollständige Kommerzialisierung und Ver- marktung des sportlichen Wettbewerbs . 2 . Antrag „Anti-Doping-Gesetz für den Sport vorle- gen“ (Drucksache 18/2308) Ich habe mich bei diesem Antrag enthalten . Der An- trag benennt zu Recht Probleme im organisierten sportli- chen Wettbewerb, wenn er auf Korruption verweist und das Problem benennt, dass der Spitzensport zu einem eigenständigen Wirtschaftszweig geworden ist . Der An- trag verweist darüber hinaus auf die Notwendigkeit von Prävention . Allerdings verfolgt auch der vorgelegte Antrag das Ziel, ,,zum Schutz des sportlichen Wettbewerbs und nicht zuletzt auch zum Schutz des Sports und seiner Werte“  ein Regelwerk zu schaffen, „um gegen Doping im Sport vorzugehen“ . Auch dieser Antrag beabsichtigt, „sport- rechtliche und staatliche Sanktionsverfahren nebenei- nander“ zu etablieren, ,,um sich gegenseitig effektiv zu ergänzen“ . Auch dieser Antrag verfolgt das Ziel, einen Straftatbestand des Eigendopings einzuführen . Da ich ei- nen solchen Straftatbestand aus den bereits aufgeführten Gründen ablehne, konnte ich trotz einiger positiver As- pekte diesem Antrag nicht zustimmen . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 938 . Sitzung am 6 . No- vember 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Umsetzung der Transparenzrichtli- nie-Änderungsrichtlinie – Gesetz zur Bereinigung des Rechts der Lebenspart- ner – Gesetz zur Bekämpfung der Korruption – Gesetz zur Änderung des Unterhaltsrechts und des Unterhaltsverfahrensrechts sowie zur Änderung der Zivilprozessordnung und kostenrechtlicher Vorschriften – Gesetz zur Einführung einer Speicherpflicht und einer Höchstspeicherfrist für Verkehrsdaten – Erstes Gesetz zur Änderung des Batteriegesetzes und des Kreislaufwirtschaftsgesetzes – Gesetz zu dem Protokoll von Nagoya vom 29. Okto- ber 2010 über den Zugang zu genetischen Ressour- cen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus ihrer Nutzung ergebenden Vorteile zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt – Gesetz zur Umsetzung der Verpflichtungen nach dem Nagoya-Protokoll, zur Durchführung der Ver- ordnung (EU) Nr. 511/2014 und zur Änderung des Patentgesetzes sowie zur Änderung des Umweltau- ditgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Atomgeset- zes – Gesetz zur Änderung des Umwelt-Rechtsbehelfsge- setzes zur Umsetzung des Urteils des Europäischen Gerichtshofs vom 7. November 2013 in der Rechts- sache C-72/12 – Erstes Gesetz zur Änderung des Energiever- brauchskennzeichnungsgesetzes und zur Änderung weiterer Bestimmungen des Energiewirtschafts- rechts – Gesetz zu dem Partnerschafts- und Kooperations- abkommen vom 11. Mai 2012 zwischen der Euro- päischen Union und ihren Mitgliedstaaten einer- seits und der Republik Irak andererseits – Gesetz zu dem Protokoll vom 3. Dezember 2014 zur Änderung des Abkommens vom 30. März 2011 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Ir- land zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Ver- mögen – Gesetz zu dem Abkommen vom 7. Mai 2015 zwi- schen der Regierung der Bundesrepublik Deutsch- land und der Regierung von Jersey über die Zu- sammenarbeit in Steuersachen und die Vermeidung der Doppelbesteuerung bei bestimmten Einkünften Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 2015 13495 (A) (C) (B) (D) – Gesetz zu dem Zusatzabkommen vom 31. März 2015 zum Abkommen vom 21. Juli 1959 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französi- schen Republik zur Vermeidung der Doppelbesteu- erungen und über gegenseitige Amts- und Rechts- hilfe auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen sowie der Gewerbesteuern und der Grundsteuern – Gesetz zu dem Protokoll vom 17. März 2014 zur Änderung des Abkommens vom 30. März 2010 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Nord- irland zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Ver- mögen – Gesetz zu dem Abkommen vom 19. Oktober 2010 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Föderation St. Kitts und Nevis über die Unterstüt- zung in Steuer- und Steuerstrafsachen durch Infor- mationsaustausch – Gesetz zu dem Abkommen vom 21. August 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel zur Vermeidung der Doppelbe- steuerung und der Steuerverkürzung auf dem Ge- biet der Steuern vom Einkommen und vom Vermö- gen – Gesetz zu dem Protokoll vom 24. Juni 2010 zur Än- derung des am 25. und 30. April 2007 unterzeichne- ten Luftverkehrsabkommens zwischen den Verei- nigten Staaten von Amerika und der Europäischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten – Gesetz zu dem Luftverkehrsabkommen vom 16. und 21. Juni 2011 zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika als erster Partei, der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten als zweiter Par- tei, Island als dritter Partei und dem Königreich Norwegen als vierter Partei und zu dem Zusatzab- kommen vom 16. und 21. Juni 2011 zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten als erster Partei, Island, als zweiter Partei, und dem Königreich Norwegen, als dritter Partei, betreffend die Anwendung des Luftverkehrsabkommens vom 16. und 21. Juni 2011 – Gesetz über die Feststellung eines Zweiten Nach- trags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushalts- jahr 2015 (Zweites Nachtragshaushaltsgesetz 2015) Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Die steigende Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber stellt die Länder vor große Herausforderungen . Dies gilt nicht nur für den Bereich der Unterbringung, son- dern auch für den Bereich der Kinderbetreuung . Aus diesem Grunde wurde in der Besprechung der Regie- rungschefinnen  und Regierungschefs  der  Länder mit  der Kanzlerin am 24 . September 2015 unter anderem verabredet, dass die Bundesregierung die Kinderbe- treuung weiter unterstützen wird . Dafür sollen die Spielräume, die im Bundeshaushalt durch den Wegfall des Betreuungsgeldes bis 2018 entstehen, aufwach- send mit dem sukzessiven Auslaufen der Altfälle ge- nutzt werden . Der Bundesrat geht entsprechend den Äußerungen der Bundeskanzlerin von einem Finanzvolumen in Höhe von nahezu 1 Mrd. Euro pro Jahr aus. Die Länder se- hen die Absprache allerdings mit Blick auf Artikel  8 des Asylverfahrensbeschleunigungsgesetzes, das für die Jahre  2016 bis 2018 lediglich Mittel in Höhe von 339  Mio., 774  Mio. bzw. 870  Mio. Euro für die Ent- lastung der Länder vorsieht, als unzureichend erfüllt an. Der Bundesrat bittet daher die Bundesregierung, im Rahmen der Haushaltsberatungen zum Bundes- haushalt  2016 die Mittelzuweisungen an die Länder entsprechend den Verabredungen anzupassen. Der Bundesrat erwartet, dass die Mittel über 2018 hinaus dauerhaft zur Verfügung stehen. 2 . Der soziale Wohnungsbau ist eine der drängenden aktuellen Fragestellungen, auch im politischen Zu- sammenhang mit der großen Anzahl von Deutschland erreichenden Flüchtlingen . Entsprechend der Verein- barung zwischen den Regierungschefinnen und Regie- rungschefs der Länder und der Bundeskanzlerin vom 24 . September 2015 sollen Länder und Kommunen beim Neubau von Wohnungen und bei der Ausweitung des Bestandes an Sozialwohnungen durch den Bund unterstützt werden . So wird der Bund über Konversi- onsliegenschaften hinausgehend den Kommunen und kommunalen Gesellschaften weitere Immobilien und Liegenschaften schnell und verbilligt für den sozialen Wohnungsbau bereitstellen . In den anstehenden Be- ratungen des Bundeshaushalts 2016 sollte daher der Haushaltsvermerk in Kapitel 60 04 Titel 121 01 unter Nummer 60 .3 angepasst werden . Es ist erforderlich, dass der Bund für den sozialen Wohnungsbau geeignete Grundstücke zum Verkehrs- wert an Kommunen bzw. kommunale Gesellschaften abgibt. Die künftig beabsichtigte und vertraglich ab- gesicherte Nutzung muss dabei in die Ermittlung des Verkehrswertes einfließen. Dadurch kommt vorrangig ein Ertragswertverfahren zur Anwendung. Zudem be- darf es eines Verfahrens, wie eventuelle Streitigkeiten zwischen der BImA und der Belegenheitskommune geschlichtet werden; z.  B. durch den Gutachteraus- schuss gemäß § 192 BauGB. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Zusammenar- beit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinten Nationen und einzelnen, global agierenden, internationalen Organisationen und Institutionen im Rahmen des VN-Systems in den Jahren 2012 und 2013 Drucksachen 18/2487, 18/2672 Nr. 1.1 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 137 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 13 . November 201513496 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Vierter Bericht der Bundesregierung über die Ent- wicklung und Zukunftsperspektiven der mariti- men Wirtschaft in Deutschland Drucksache 18/5764 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2015 Drucksache 18/6100 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen Stickstoff: Lösungsstrategien für ein drängendes Umweltproblem Drucksachen 18/4040, 18/4147 Nr. 6 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfol- genabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Anerkennungsgesetz 2015 Drucksache 18/5200 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/642 Nr . C .1 Ratsdokument 5833/12 Drucksache 18/642 Nr . C .2 Ratsdokument 5853/12 Drucksache 18/5286 Nr . A .3 EP P8_TA-PROV(2015)0176 Drucksache 18/5459 Nr . A .5 Ratsdokument 9345/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .6 Ratsdokument 9355/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .7 Ratsdokument 9376/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .8 Ratsdokument 9483/15 Drucksache 18/6146 Nr . A .2 Ratsdokument 11843/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .4 EP P8_TA-PROV(2015)0317 Haushaltsausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .19 KOM(2015)300 endg . Drucksache 18/5982 Nr . A .21 Ratsdokument 11069/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .22 Ratsdokument 10343/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .25 Ratsdokument 11068/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .19 Ratsdokument 11949/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .20 Ratsdokument 12037/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/822 Nr . A .30 Ratsdokument 6202/14 Drucksache 18/5459 Nr . A .16 Ratsdokument 9534/15 Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe Drucksache 18/544 Nr . A .47 EP P7_TA-PROV(2013)0575 Drucksache 18/4152 Nr . A .9 EP P8_TA-PROV(2015)0006 Drucksache 18/4152 Nr . A .10 EP P8_TA-PROV(2015)0007 Drucksache 18/4152 Nr . A .11 EP P8_TA-PROV(2015)0012 Drucksache 18/4375 Nr . A .6 EP P8_TA-PROV(2015)0031 Drucksache 18/4375 Nr . A .7 EP P8_TA-PROV(2015)0036 Drucksache 18/4749 Nr . A .38 EP P8_TA-PROV(2015)0072 Drucksache 18/4749 Nr . A .39 EP P8_TA-PROV(2015)0076 Drucksache 18/4749 Nr . A .40 EP P8_TA-PROV(2015)0079 Drucksache 18/5004 Nr . A .13 EP P8_TA-PROV(2015)0095 Drucksache 18/5286 Nr . A .11 EP P8_TA-PROV(2015)0175 Drucksache 18/5286 Nr . A .12 EP P8_TA-PROV(2015)0178 Drucksache 18/5286 Nr . A .14 EP P8_TA-PROV(2015)0187 Drucksache 18/5459 Nr . A .17 EP P8_TA-PROV(2015)0210 Drucksache 18/5982 Nr . A .42 EP P8_TA-PROV(2015)0227 Drucksache 18/5982 Nr . A .43 EP P8_TA-PROV(2015)0229 Drucksache 18/5982 Nr . A .44 EP P8_TA-PROV(2015)0231 Drucksache 18/5982 Nr . A .45 EP P8_TA-PROV(2015)0274 Drucksache 18/5982 Nr . A .46 EP P8_TA-PROV(2015)0275 Drucksache 18/5982 Nr . A .48 Ratsdokument 10056/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr . A .184 Ratsdokument 12883/13 Drucksache 18/419 Nr . A .188 Ratsdokument 14102/13 Drucksache 18/4152 Nr . A .13 Ratsdokument 5467/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .54 Ratsdokument 10972/15 137. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 27 Stärkung der pflegerischen Versorgung TOP 28 Bekämpfung von Doping im Sport TOP 29 CETA-Abkommen TOP 30 Industrie 4.0 und Smart-Services TOP 31 Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen TOP 32 Weiterentwicklung der Gewerbesteuer Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Herbert Behrens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Es geht um Industrie 4 .0, eine Produktionsweise, die
    heute in den Betrieben schon teilweise vorhanden ist –

    wir haben es gerade gehört –, aber in der Zukunft noch
    wesentlich größere Dimensionen erreichen wird . Darum
    hätte ich bei diesem umfassenden und umfangreichen
    Antrag der Koalitionsfraktionen erwartet, dass sie Ant-
    worten auf die neuen Herausforderungen geben,


    (Hubertus Heil Ihre Anträge?)


    dass sie klarmachen, an was es eigentlich fehlt, nachdem
    im Bundestag seit zwei Jahren über Industrie 4 .0 disku-
    tiert wird . Diese Antworten bleiben sie schuldig . Diesen
    Anforderungen werden sie nicht gerecht .

    Sie haben keine Antwort auf die Frage gegeben: Wie
    müssen eigentlich die Schwerpunkte gesetzt werden? Es
    ist eine Ansammlung, teilweise ein Sammelsurium von
    verschiedenen Maßnahmen, die es in der Vergangenheit
    gegeben hat und die es auch künftig noch geben soll . Sie
    haben nicht gleich zu Anfang festgestellt: Es bedarf eines
    schnellen Internets auf Glasfaserbasis . – Sie haben wie-
    derholt: Es kann so weiterlaufen wie bisher . Die Indust-
    rie hat ja zugesagt, zu investieren . Sie wollen sozusagen
    technologieneutral – das ist ja das besondere Wort, das
    Sie verwenden – agieren. Nein, es bedarf eines flächen-
    deckenden Glasfaserausbaus, um wirklich das umzuset-
    zen, was wir mit Industrie 4 .0 verbinden .


    (Beifall bei der LINKEN – Hubertus Heil Industrie 4 .0 ist aber auch nicht nur Wirtschaftspolitik . Frau Ministerin Wanka hat ja – allerdings erst unter Punkt 3 – darauf hingewiesen, dass es eben auch darauf ankommt, dass wir es mit real existierenden Belegschaften zu tun haben, die heute und morgen damit konfrontiert sein werden, wie sich ihre Arbeit verändert und auf was sie sich einstellen müssen . Auch dazu gibt es deutliche Leerstellen in diesem Antrag . Sie haben keine Ansagen zu Ihrer Position bzw . klaren Schwerpunktsetzung in Bezug auf die Beschäftigten gemacht . (Hubertus Heil Die Linke stellt die heutigen und künftigen Belegschaften ins Zentrum von Industrie 4 .0 und ordnet dem alles unter, was wir dort zu erwarten haben . Wir machen Vorschläge, wie wir die Produktivitätsgewinne, die zu erwarten sind, verteilen wollen, um den Fortschritt der Produktion auch zu einem gesellschaftlichen Fortschritt zu machen . Die Gewinne sollen nicht allein den Kapitalgebern zukommen, auch die Belegschaften sollen etwas davon haben . Konkret heißt das: Wenn in der Zukunft weniger Beschäftigte mehr günstiger und schneller produzieren können, dann dürfen die Gewinne eben nicht einseitig verteilt werden . Wir müssen beispielsweise die kürzeren Produktionszeiten – bedingt durch die produktivere Art und Weise, mit der wir produzieren – in kürzere Arbeitszeiten umsetzen, um Arbeitsbedingungen zu schaffen, die mehr Zeit für ehrenamtliche Tätigkeit und Familie mit sich bringen . Bundesministerin Dr. Johanna Wanka Kolleginnen und Kollegen, Sie haben keine Antworten auf die teilweise anmaßenden Forderungen gegeben, die seitens der Industrieverbände an Sie herangetragen worden sind . Das wäre ein Signal gewesen . Sie wären frei gewesen, die Bundesregierung in Ihrem Antrag dazu aufzufordern, eindeutig zu der Frage Stellung zu nehmen: Was halten Sie davon, wenn die Industrie den Ausbau von Werkverträgen verlangt und wenn sie fordert, dass die Leiharbeit nicht abgeschafft werden soll? Und sogar der Achtstundentag soll infrage gestellt werden . Es gibt keine kommentierenden Hinweise oder Abgrenzungen gegenüber diesen absurden Forderungen . Arbeit im 21 . Jahrhundert darf nicht zu Arbeitsbedingungen des 19. Jahrhunderts stattfinden! Belegschaften, Betriebsräte und Gewerkschaften haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten viel Erfahrung mit der Umstellung von Produktionsweisen bzw . ganzer Produktionszweige gemacht . Sie haben Erfahrungen darüber gesammelt, wie Belegschaften darauf reagieren, wie Kolleginnen und Kollegen mit den technologischen Veränderungen umgehen und wie diese einbezogen werden oder eben auch nicht einbezogen werden . Und sie haben sehen müssen, dass es zusätzliche Belastungen gab und dass es zu Qualifikationsverlusten  gekommen ist, was einseitig auf die Schultern der Kolleginnen und Kollegen abgewälzt worden ist . Das hat seinen Grund darin, dass die bisherige Mitbestimmung, die es in den Betrieben gibt, diesen neuen Herausforderungen noch nicht gerecht geworden ist . Darum sagen die Linke, aber auch die Gewerkschaften in ihren Vorschlägen, wie sich Mitbestimmung verändern muss, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden: Wir brauchen a)


    (Peine) [SPD]: Steht aber drin!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) (C)


    (B) (D)


    (Beifall bei der LINKEN)

    Unternehmensentscheidungen, b) zwingend Mitbestim-
    mung bei allen personellen Maßnahmen einschließlich
    Outsourcing, Leiharbeit und Werkverträgen, und wir
    brauchen c) Gestaltungsmöglichkeiten von Betriebsräten
    über die Betriebsgrenze hinaus, wenn es zu Kooperati-
    onen kommt . Wenn es dazu kommt, dass Betriebe eng
    kooperieren, darf die Mitbestimmung nicht an den Be-
    triebsgrenzen Halt machen . Das alles macht ein anderes
    Betriebsverfassungsgesetz möglich .

    Die Linke fordert mehr Mitbestimmung und Beteili-
    gung; denn nur mit mehr Demokratie im Betrieb wird
    es auch zu einem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
    Fortschritt kommen können .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Unsere Aufgabe als Politiker ist es, die Rahmenbedin-
    gungen zu setzen . Wir können – das ist klar – nicht jeden
    einzelnen kleinen Schritt vorgeben . Darum gehört noch
    viel Forschungsarbeit auf diesem Feld dazu . Ministerin
    Wanka hat recht, wenn sie sagt: Wir fangen nicht erst
    heute an . Es gibt bereits aus den Jahren des technologi-
    schen Umbruchs bzw . der Digitalisierung in der Produk-
    tion weitreichende Forschungsergebnisse . Damals hieß
    die Überschrift dazu „Leben und Arbeiten in der Infor-
    mationsgesellschaft“.

    Wir brauchen Forschung darüber, wie Belegschaften
    mit diesem Veränderungsprozess umgehen . Wir müssen
    ihnen Sicherheit geben, damit sie wissen, auf was sie
    sich  –  qualifikatorisch,  aber  auch  im  Hinblick  auf  die 
    Veränderung des Betriebes – vorbereiten müssen . Des-
    halb fordern wir, dass die Forschungen, die hier in dem
    Antrag noch einmal explizit genannt worden sind, auch
    wirklich ernst genommen werden . Wir brauchen keine
    weiteren Forschungsergebnisse, die in den Bibliotheken
    der Universitäten verschwinden oder verstauben . Diese
    Forschungsergebnisse müssen in die politischen, aber
    auch  in  die  unternehmerischen Entscheidungen  einflie-
    ßen, sonst machen sie keinen Sinn .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich kritisiere an Ihrem Antrag, dass Sie, wie vorhin
    schon gesagt, keine eindeutigen Hinweise darauf geben,
    wie Sie zu den Forderungen stehen, die beispielsweise
    von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber-
    verbände oder vom Bundesverband der Deutschen In-
    dustrie kommen . Ich lese nichts von Widerspruch zu der
    anmaßenden Forderung, Unternehmensgründer mit Son-
    derrechten auszustatten, keine gesetzlichen Beschrän-
    kungen beim mobilen Arbeiten zuzulassen oder das
    Verbot der Sonntags- und Feiertagsarbeit aufzuweichen .
    Dazu haben Sie Stellung zu nehmen, damit wir Sicher-
    heit in den Umbau der Industrie bekommen . Ohne diese
    Sicherheit, insbesondere auch für die Beschäftigten, wird
    es keinen vernünftigen Einstieg in die Industrie 4 .0 geben
    können .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es besteht die Gefahr, dass Belegschaften zur Rest-
    größe von industriellen Veränderungsprozessen werden .
    Sie haben keine Antworten auf die Frage, wie sich mög-
    licherweise die Lebensqualität der Belegschaften verän-
    dert, wenn es zur Entgrenzung von Arbeitszeiten kommt,
    sei es, dass sie zu Hause arbeiten müssen oder sollen, sei
    es, dass sie just in time in den Produktionsprozess inte-
    griert werden . Ohne diese Antworten werden wir aber die
    Industrie 4 .0 nicht gestalten können .


    (Hubertus Heil einen Antrag! Wäre mal schön!)


    Von daher ist es erforderlich, dass wir zu den Forde-
    rungen der Wirtschaftsverbände eindeutig Position be-
    ziehen, die aus den Möglichkeiten, die ihnen die neuen
    Technologien bieten, einseitig ihren Profit heraussaugen 
    wollen . Die Linke sagt: Ja, wir wollen einen technologi-
    schen Fortschritt, der den Menschen dient . Wir wollen
    die Möglichkeiten nutzen für gute Arbeit, für gute Löh-
    ne, für eine umweltverträglichere Produktion und für
    Entwicklungsmöglichkeiten in den Ländern des globalen
    Südens .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das sind die wirklichen Herausforderungen der Digi-
    talisierung von Wirtschaft und Arbeit . Ihr Denken ist von

    Herbert Behrens






    (A) (C)



    (B) (D)


    gestern und lässt es nicht zu, dass wir wirklich die Pro-
    bleme von morgen lösen können .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg . Dieter Janecek [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Als nächster Redner hat Hubertus Heil

von der SPD-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hubertus Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Was verstehen wir eigentlich unter der Chiffre
    Industrie 4 .0? Ich glaube, wir müssen es immer wieder
    erklären, weil wir als Parlament nicht die Aufgabe haben,
    in Fachtermini zu sprechen, sondern die Aufgabe haben,
    uns mitzuteilen . Es geht dabei um die intelligente und
    internetbasierte Vernetzung von industrieller Produktion,
    und zwar auf allen Stufen der Wertschöpfung . Es geht
    nach den industriellen Revolutionen der letzten 150 Jah-
    re – nach Dampfmaschine, Fließband und Robotik – tat-
    sächlich um einen neuen Sprung .

    Warum wird sich das Ganze ökonomisch überhaupt
    als Frage stellen? Weil es natürlich technologiegetrie-
    bene, riesige Produktivitätsfortschritte verspricht, wenn
    wir uns auf diesen Weg machen . Es wäre hinsichtlich
    der ökonomischen Entwicklung dieses Landes eine Ka-
    tastrophe, wenn wir diesen Weg nicht konsequent gehen
    würden . Deshalb, Herr Kollege, ist beides richtig . Wir
    müssen aus diesem technologischen und ökonomischen
    Fortschritt sozialen Fortschritt machen, ohne Zweifel .
    Wir müssen auch dafür sorgen, dass die Produktivität ge-
    recht verteilt wird . Aber erst einmal müssen wir für einen
    Produktivitätssprung sorgen . Es muss etwas erwirtschaf-
    tet werden, und es muss gerecht verteilt werden . Das sind
    für uns Sozialdemokraten keine Gegensätze, sondern
    wechselseitige Bedingungen .


    (Beifall bei der SPD)


    Frau Ministerin Wanka, bei allem in Ihrer Rede, was
    ich unterstreiche, muss ich sagen: Ich finde, diese Chiff-
    re Industrie 4 .0 hat sich zwar in den letzten zwei Jahren
    durchgesetzt . Trotzdem müssen wir ein bisschen aufpas-
    sen, dass sich auch Teile der Wirtschaft darunter versam-
    meln und damit identifizieren können, die sich manchmal 
    nicht  im klassischen Sinne mit dem Begriff „Industrie“ 
    anfreunden . Die großen Industriebetriebe unseres Lan-
    des, ob nun Bosch oder Siemens, und auch größere Tei-
    le der Automobilindustrie, haben sich längst auf diesen
    Weg gemacht .

    Es gibt auch eine Reihe von großen Hidden Cham-
    pions, wie sie immer genannt werden, im produzierenden
    Mittelstand unserer Marktwirtschaft, die sich auf diesen
    Weg gemacht haben: Unternehmen wie Festo, KUKA,
    TRUMPF und WITTENSTEIN . Aber die Tatsache, dass
    in den letzten zwei Jahren vor allen Dingen immer die-
    se sechs Beispiele genannt werden, zeigt auch, dass wir

    noch viel Aufholbedarf haben . Wir müssen dafür sorgen,
    dass sich gerade mittelständische Unternehmen auf die-
    sen Weg machen und machen können und dass sie nicht
    abgehängt werden . Da bin ich mir nicht sicher, ob diese
    Chiffre Industrie 4 .0 immer ganz hilfreich ist, weil vie-
    le dieser Unternehmen sich nicht im klassischen Sinne
    als große Industrieunternehmen begreifen, sondern als
    produzierender Mittelstand . Deshalb wäre es eigentlich
    wichtiger, insgesamt über eine Wirtschaft 4 .0 zu spre-
    chen .

    Wie auch immer der Begriff lautet – es geht um ganz
    konkrete Handlungsfelder . Meine Damen und Herren, wir
    beschreiben im vorliegenden Antrag nicht nur, was die
    Bundesregierung macht – sie ist in vielen Bereichen auf
    einem guten Weg –, sondern bündeln es in einer Strate-
    gie . Herr Kollege Behrens von den Linken, Sie beklagen
    sich darüber, dass wir darin so viele Themen ansprechen .
    Das liegt einfach daran, dass wir vom Ressortdenken und
    von der Vorstellung einzelner Säulen Abstand nehmen,
    wenn wir dieses Thema angehen; denn dann wäre es kei-
    ne Strategie . Wir müssen vernetzt denken, wenn wir in
    diesem Bereich zu Fortschritten kommen wollen .

    Wir verstehen – erstens – die digitale Infrastruktur
    als Grundlage . Sie ist die Grundlage dafür, dass wir uns
    auf den Weg zur Industrie 4 .0 machen können . Ohne sie
    wäre es eine abstrakte und akademische Debatte . Hier hat
    Deutschland tatsächlich einen Nachholbedarf, auch im
    internationalen Vergleich . Wir schreiben in unserem An-
    trag übrigens, dass wir uns in diesem Zusammenhang mit
    dem Zwischenziel einer Übertragungsgeschwindigkeit
    von 50 Mbit pro Sekunde im Jahr 2018 nicht zufrieden-
    geben können, dass wir größere Bandbreiten brauchen .
    Sie haben die Glasfaser angesprochen . Im Antrag steht
    explizit, dass wir insbesondere auf die Glasfasertechno-
    logie setzen, um diese Bandbreiten in Deutschland zu
    erreichen .

    Zweitens geht es uns um Forschung zur Industrie 4 .0 .
    In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass der
    Haushaltsausschuss gestern beschlossen hat, Ihrem Mi-
    nisterium, Frau Wanka, 6 Millionen Euro zusätzlich für
    die IT-Sicherheitsforschung beim Fraunhofer-Institut zur
    Verfügung zu stellen. Ich finde, das ist ein guter Schritt, 
    eine gute Unterstützung auf diesem Weg . Wir müssen in
    diesem Bereich vor allen Dingen anwendungsorientiert
    forschen, im Interesse einer Durchdringung auch für den
    Mittelstand .

    Drittens . Es geht um Aus- und Weiterbildung, die an
    die Erfordernisse der Industrie 4 .0 angepasst werden
    müssen . Es geht um neue Berufsbilder . Es geht darum,
    dass wir mehr moderne Berufsbilder brauchen . Das geht
    nur im Dialog zwischen den Sozialpartnern, beispiels-
    weise in der Frage, dass wir in vielen mittelständischen
    Unternehmen im Maschinenbau zukünftig mehr Mecha-
    troniker brauchen . Da geht es konkret um Fachkräftesi-
    cherung in diesem Bereich .

    Viertens . Es geht um Arbeit 4 .0 . Ich will sagen: Das,
    was Sie eingefordert haben, nämlich Studien durchzu-
    führen, wurde im Bundesarbeitsministerium schon längst
    auf den Weg gebracht . Zudem hat Frau Wanka zusätz-
    liches Geld für die Arbeitsforschung erhalten . Das hat

    Herbert Behrens






    (A) (C)



    (B) (D)


    der DGB ausdrücklich begrüßt . Wir wollen in diesem
    Prozess nicht nur dafür sorgen, dass die betriebliche Mit-
    bestimmung nicht unter die Räder kommt, sondern im
    Antrag steht ausdrücklich: Wir wollen die betriebliche
    Mitbestimmung weiterentwickeln, und zwar in zwei-
    erlei Hinsicht . Das ist wichtig, um diesen Prozess hin-
    zubekommen . Denn gegen die Arbeitnehmerinnen und
    Arbeitnehmer können und wollen wir uns nicht auf den
    Weg machen .

    Es ist gut, dass wir dafür sorgen, dass aus dem tech-
    nischen Fortschritt kein Fortschritt für wenige wird, son-
    dern Fortschritt für möglichst viele Menschen . Wir kön-
    nen das Konzept der Industrie 4 .0, wenn wir den Rahmen
    richtig gestalten, zum Beispiel nutzen, um die Huma-
    nisierung der Arbeitswelt voranzubringen . Das macht
    Andrea Nahles mit dem Grünbuch Arbeit 4 .0 und dem
    Prozess auf dem Weg zum Weißbuch Arbeit 4 .0 deutlich .
    Das ist ein wesentlicher Teil der Strategie .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Fünftens – ich bin sehr dankbar, dass sich die Koa-
    litionsfraktionen da einig waren – haben wir uns klar
    dazu bekannt, dass wir uns nicht nur im Bestand unserer
    Wirtschaft – die großen und mittelständischen Unterneh-
    men – auf den Weg machen müssen, sondern wir viel
    mehr junge, dynamische, wachsende Start-ups und Un-
    ternehmen in diesem Land brauchen und wir sehr kon-
    kret etwas für sie tun müssen . Beispielsweise müssen
    wir dafür sorgen, dass mehr Wagniskapital zur Verfü-
    gung steht, um das Wachstum junger, vor allen Dingen
    digitaler Unternehmen zu unterstützen . Wir brauchen das
    Wagniskapital als Ausrüstung in dieser Entwicklung . Da
    geht es nicht nur darum, den Bundesfinanzminister da-
    von abzuhalten, die Rahmenbedingungen zu verschlech-
    tern  –  Stichwort  „Streubesitz“  –,  sondern  auch  darum, 
    etwas dafür zu tun, dass die Bedingungen besser werden .


    (Beifall bei Abgeordneten der SDP sowie des Abg . Albert Rupprecht [CDU/CSU])


    Das hat die Kanzlerin auf dem IT-Gipfel zugesagt . Da-
    bei ging es beispielsweise um Verlustvorträge, die bei
    Anteilseignerwechsel vorzunehmen sind . Wir brauchen,
    meine Damen und Herren, ein Wagniskapitalgesetz .


    (Beifall des Abg . Dirk Wiese [SPD])


    Das steht im Koalitionsvertrag, und die Koalitionsfrakti-
    onen sind miteinander der Meinung, dass es Aufgabe der
    von uns getragenen Regierung ist, entsprechende Geset-
    zesvorschläge zu machen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Es geht um IT-Sicherheit und Datenschutz, es geht
    um Normen und Rechtsrahmen, es geht um Technologie-
    transfer und Wissenstransfer . Aber im Kern, meine Da-
    men und Herren, geht es um Folgendes: Wir sind in der
    Situation, dass wir eine gute industrielle Basis haben . Die
    Ministerin hat es beschrieben: 22 Prozent der deutsch-
    landweiten Wertschöpfung entfallen auf die Industrie .
    Wir haben die Plattform Industrie 4 .0, die Bundeswirt-
    schaftsminister Sigmar Gabriel auf den Weg gebracht

    hat . Damit bringen wir alle Akteure an einen Tisch . Auch
    das Bundesministerium für Bildung und Forschung wirkt
    daran mit.  Ich finde, das  ist  eine gute Zusammenarbeit 
    zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Gewerkschaften .


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Na ja! Das ist nicht die richtige Beschreibung gewesen! Hauptakteur ist das BMBF!)


    Wir müssen uns schleunigst auf den Weg machen . An-
    dere schlafen nicht . Es gibt in Teilen der Welt Unterneh-
    men, die besser sind als unsere in Deutschland, wenn es
    darum geht, aus Daten Geschäftsmodelle zu entwickeln .
    Wir wollen uns auf diesen Weg machen, und dieser An-
    trag zeigt: Wir machen uns auf den Weg . Das ist eine gute
    Nachricht .

    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)