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ID1812803100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/128 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 128. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Oktober 2015 Inhalt: Begrüßung der neuen Abgeordneten Elfi Scho-Antwerpes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12423 A Tagesordnungspunkt 17: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2015 Drucksache 18/6100 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12423 B b) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: 25 Jahre Deutsche Einheit – Leistun- gen würdigen, Herausforderungen angehen Drucksache 18/6188 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12423 C Iris Gleicke, Parl . Staatssekretärin BMWi . . . 12423 D Dr . Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 12425 A Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 12428 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . 12430 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12431 A Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 12432 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12433 B Dr . Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 12434 D Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12436 A Katharina Landgraf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 12437 B Sabine Poschmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 12438 D Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 12439 B Tagesordnungspunkt 18: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: 18. Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspoli- tik Drucksache 18/5057 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12441 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: 17. Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik Drucksache 18/579 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12441 D Ulla Schmidt (Aachen) (SPD) . . . . . . . . . . . . 12442 A Azize Tank (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 12443 C Dr . Maria Böhmer, Staatsministerin AA . . . . . 12444 C Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12446 C Michelle Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . 12448 B Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 12449 B Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 12450 B Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12452 A Dr . Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 12453 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12454 B Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 12455 B Tagesordnungspunkt 19: a) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Dr . Gregor Gysi, Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 128 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 2 . Oktober 2015II DIE LINKE: Ungerechtigkeiten bei Müt- terrente in Ostdeutschland und beim Übergangszuschlag beheben Drucksache 18/4972 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12457 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Dr . Gregor Gysi, Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Spezifische Altersarmut Ost durch Korrektur der Rentenüberleitung beheben Drucksachen 18/1644, 18/5290 . . . . . . . . . 12457 A Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 12457 B Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 12458 C Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 12459 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12461 B Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 12462 B Dr . Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 12463 C Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 12465 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 12441 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12468 B Tagesordnungspunkt 8: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Zugang und Teilhabe ermöglichen – Die Dekade für Alphabetisierung in Deutschland umsetzen Drucksachen 18/5090, 18/6179 . . . . . . . . . . . 12466 D Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 12466 D Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 12471 A Marianne Schieder (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 12472 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 12473 C Sven Volmering (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 12474 D Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 12476 C Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Die Alpen – Vielfalt in Europa – Ziele der Alpenkonvention voranbrin- gen und nachhaltig gestalten Drucksache 18/6187 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12478 A b) Antrag der Abgeordneten Markus Tressel, Dr. Anton Hofreiter, Steffi Lemke, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Tourismuspro- tokoll der Alpenkonvention umsetzen – Wintertourismus nachhaltig gestalten Drucksache 18/4816 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12478 A Dr . Hans-Joachim Schabedoth (SPD) . . . . . . . 12478 B Kerstin Kassner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 12480 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 12480 D Markus Tressel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12482 B Heike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 12483 C Tagesordnungspunkt 22: a) Antrag der Abgeordneten Beate Walter- Rosenheimer, Luise Amtsberg, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zugang zu Bildung und Ausbildung für junge Flüchtlinge sicherstellen Drucksache 18/6198 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12485 A b) Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Sigrid Hupach, Dr . Rosemarie Hein, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gleicher Zugang zur Bildung auch für Geflüchtete Drucksache 18/6192 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12485 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12485 B Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF 12486 C Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 12489 C Dr . Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 12491 A Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 12492 B Dr . Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 12494 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12495 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 12497 C Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 12498 B Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 128 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 2 . Oktober 2015 12423 128. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Oktober 2015 Beginn: 9 .00 Uhr
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    Dr. Daniela De Ridder (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 128 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 2 . Oktober 2015 12497 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 2 .10 .2015 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 2 .10 .2015 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 2 .10 .2015 Becker, Dirk SPD 2 .10 .2015 Beckmeyer, Uwe SPD 2 .10 .2015 Daldrup, Bernhard SPD 2 .10 .2015 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 2 .10 .2015 Dörmann, Martin SPD 2 .10 .2015 Feiler, Uwe CDU/CSU 2 .10 .2015 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E . CDU/CSU 2 .10 .2015 Freitag, Dagmar SPD 2 .10 .2015 Gabriel, Sigmar SPD 2 .10 .2015 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 2 .10 .2015 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 2 .10 .2015 Gröhe, Hermann CDU/CSU 2 .10 .2015 Groth, Annette DIE LINKE 2 .10 .2015 Heil (Peine), Hubertus SPD 2 .10 .2015 Hendricks, Dr . Barbara SPD 2 .10 .2015 Hinz (Essen), Petra SPD 2 .10 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 2 .10 .2015 Jung, Dr . Franz Josef CDU/CSU 2 .10 .2015 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 2 .10 .2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 2 .10 .2015 Kipping, Katja DIE LINKE 2 .10 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kiziltepe, Cansel SPD 2 .10 .2015 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 2 .10 .2015 Kolbe, Daniela SPD 2 .10 .2015 Lange (Backnang), Christian SPD 2 .10 .2015 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 2 .10 .2015 Lauterbach, Dr . Karl SPD 2 .10 .2015 Lay, Caren DIE LINKE 2 .10 .2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 2 .10 .2015 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 2 .10 .2015 Maizière, Dr . Thomas de CDU/CSU 2 .10 .2015 Mast, Katja SPD 2 .10 .2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 2 .10 .2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 2 .10 .2015 Nahles, Andrea SPD 2 .10 .2015 Nick, Dr . Andreas CDU/CSU 2 .10 .2015 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 2 .10 .2015 Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 2 .10 .2015 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 2 .10 .2015 Pflugradt, Jeannine SPD 2 .10 .2015 Radomski, Kerstin CDU/CSU 2 .10 .2015 Rawert, Mechthild SPD 2 .10 .2015 Riesenhuber, Dr . Heinz CDU/CSU 2 .10 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 128 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 2 . Oktober 201512498 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Rohde, Dennis SPD 2 .10 .2015 Röspel, René SPD 2 .10 .2015 Roth (Heringen), Michael SPD 2 .10 .2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 2 .10 .2015 Schmidt (Berlin), Matthias SPD 2 .10 .2015 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 2 .10 .2015 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 2 .10 .2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 2 .10 .2015 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 2 .10 .2015 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 2 .10 .2015 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 2 .10 .2015 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 2 .10 .2015 Vries, Kees de CDU/CSU 2 .10 .2015 Wanderwitz, Marco CDU/CSU 2 .10 .2015 Weinberg, Harald DIE LINKE 2 .10 .2015 Wicklein, Andrea SPD 2 .10 .2015 Wiese, Dirk SPD 2 .10 .2015 Zech, Tobias CDU/CSU 2 .10 .2015 Zimmermann, Pia DIE LINKE 2 .10 .2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 936 . Sitzung am 25 . Sep- tember 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Änderung des Fischetikettierungsgeset- zes und des Tiergesundheitsgesetzes – Gesetz zur Änderung des Häftlingsgesetzes und zur Bereinigung des Bundesvertriebenengesetzes – Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit im Bereich des Verfassungsschutzes – Gesetz zur Reform des Wohngeldrechts und zur Änderung des Wohnraumförderungsgesetzes (WoGRefG) – Gesetz zu dem Protokoll vom 14. Oktober 2014 zur Änderung und Ergänzung des Abkommens vom 7. September 1999 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Usbekistan zur Ver- meidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 23. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkonfe- renz vom 24. bis 26. August 2014 in Olsztyn, Polen Drucksachen 18/4601, 18/5162 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Un- terzeichnung und Ratifizierung europäischer Ab- kommen und Konventionen durch die Bundesre- publik Deutschland für den Zeitraum März 2013 bis Februar 2015 Drucksachen 18/4881, 18/5162 Nr. 2 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Leitlinien der Bundesregierung zur internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Urbanisierung – Partner in einer Welt der Städte Drucksachen 18/4924, 18/5162 Nr. 4 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Europäischen Über- brückungs¬mission in der Zentralafrikanischen Republik mit strategischem Verwundetenlufttrans- port und Personal¬beteiligung an multinationalen Hauptquartieren in Larissa und Bangui Drucksachen 18/5132, 18/5285 Nr. 2 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der In- terparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 128 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 2 . Oktober 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 128 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 2 . Oktober 2015 12499 (A) (C) (B) (D) Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik Tagung der deutschen Delegation in der Interparla- mentarischen Konferenz für die Gemeinsame Au- ßen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik vom 9. und 10. September 2012 in Paphos (Zypern) Drucksachen 18/5133, 18/5285 Nr. 3 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der In- terparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik Tagung der deutschen Delegation in der Interparla- mentarischen Konferenz für die Gemeinsame Au- ßen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik vom 24. und 25. März 2013 in Dublin (Irland) Drucksachen 18/5134, 18/5285 Nr. 4 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der In- terparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik Tagung der deutschen Delegation in der Interparla- mentarischen Konferenz für die Gemeinsame Au- ßen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik vom 4. bis 6. September 2013 in Wilna (Litauen) Drucksachen 18/5135, 18/5285 Nr. 5 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der In- terparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik Tagung der deutschen Delegation in der Interparla- mentarischen Konferenz für die Gemeinsame Au- ßen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik vom 3. und 4. April 2014 in Athen (Griechenland) Drucksachen 18/5136, 18/5285 Nr. 6 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der In- terparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik Tagung der deutschen Delegation in der Interparla- mentarischen Konferenz für die Gemeinsame Au- ßen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik vom 5. bis 7. November 2014 in Rom (Italien) Drucksachen 18/5137, 18/5285 Nr. 7 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der In- terparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik Tagung der deutschen Delegation in der Interparla- mentarischen Konferenz für die Gemeinsame Au- ßen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik vom 4. bis 6. März 2015 in Riga (Lettland) Drucksachen 18/5138, 18/5285 Nr. 8 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Energieforschung 2015 Forschungsförderung für die Energiewende Drucksachen 18/4899, 18/5162 Nr. 3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Programme zur Innovations- und Technologieförderung im Mittelstand, in der lau- fenden Legislaturperiode, insbesondere über die Entwicklung des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand für die Jahre 2012 bis 2014 Drucksachen 18/5058, 18/5162 Nr. 10 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Evaluation des Verfahrens zur Zulassung von Be- wachungsunternehmen auf Seeschiffen gemäß § 31 der Gewerbeordnung Erfahrungsbericht des Bundesamtes für Wirt- schaft und Ausfuhrkontrolle im Einvernehmen mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrogra- phie und der Bundespolizei Drucksachen 18/5456, 18/5976 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/5459 Nr . A .1 EuB-BReg 40/2015 Drucksache 18/5459 Nr . A .2 EP P8_TA-PROV(2015)0213 Drucksache 18/5982 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2015)0232 Drucksache 18/5982 Nr . A .2 EP P8_TA-PROV(2015)0271 Drucksache 18/5982 Nr . A .3 Ratsdokument 10549/15 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 128 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 2 . Oktober 201512500 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de Innenausschuss Drucksache 18/6146 Nr . A .3 Ratsdokument 11844/15 Sportausschuss Drucksache 18/4504 Nr . A .3 Ratsdokument 6720/15 Drucksache 18/4504 Nr . A .4 Ratsdokument 6721/15 Finanzausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .17 Ratsdokument 9949/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/2935 Nr . C .1 EP P7_TA-PROV(2013)0227 Drucksache 18/4152 Nr . A .6 Ratsdokument 5744/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .7 Ratsdokument 5745/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .27 EP P8_TA-PROV(2015)0252 Drucksache 18/5982 Nr . A .34 Ratsdokument 11411/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/5982 Nr . A .35 Ratsdokument 8475/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .36 Ratsdokument 8477/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .37 Ratsdokument 9942/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .38 Ratsdokument 11008/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .39 Ratsdokument 11009/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/5982 Nr . A .41 EP P8_TA-PROV(2015)0266 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1393 Nr . A .41 Ratsdokument 7632/14 Drucksache 18/1524 Nr . A .16 Ratsdokument 9042/14 Drucksache 18/5165 Nr . A .13 Ratsdokument 8707/15 128. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 17 Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit 2015 TOP 18 Berichte zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik TOP 19 Renten in Ostdeutschland TOP 8 Alphabetisierung in Deutschland TOP 21 Ziele der Alpenkonvention TOP 22 Bildung und Ausbildung für junge Flüchtlinge Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lie-

    be Gäste! Die Berichte, über die wir heute diskutieren
    und die Gott sei Dank wieder von einem Außenminis-
    ter vorgelegt wurden, für den diese dritte Säule der Au-
    ßenpolitik eine ganz wichtige Bedeutung hat, legen das
    Hauptaugenmerk auf die Krisen‑ und Konfliktpräventi-
    on .

    Ich glaube, gerade angesichts der derzeitigen Situati-
    on gilt: Eigentlich war Auswärtige Kultur- und Bildungs-
    politik nie so aktuell wie heute . Wenn wir berücksichti-
    gen, dass sich laut UNHCR rund 60 Millionen Menschen
    auf der Flucht befinden – so viele wie seit dem Zweiten
    Weltkrieg nicht mehr –, zeigt das sehr deutlich, wie in
    einer Welt, die aus den Fugen zu geraten scheint, die so-
    ziale Kraft der Kultur in der Frage der Krisen- und Kon-
    fliktprävention eine immer größere Bedeutung erhält.
    Denn viele der Krisen, die wir heute als humanitäre Kri-
    sen erleben, sind ja, wie es der Bundesaußenminister im-
    mer sagt, auch Krisen der Humanität, also der Mensch-
    lichkeit, die in Gefahr ist aufgrund von Terrorismus,
    ideologischem Radikalismus und auch aufgrund der Si-
    tuation, dass in immer mehr Staaten jede zivile Ordnung
    auseinanderbricht und dass gerade in den Krisenregionen
    dem staatlichen Gewaltmonopol überhaupt keine Bedeu-
    tung mehr zukommt .

    Deswegen, liebe Kolleginnen und Kollegen, müssen
    wir in diesen Bereich der auswärtigen Politik investieren .
    Denn all das, worüber wir heute im Hinblick auf Fluchtur-
    sachen, worüber wir im Hinblick auf Hilfe beim Aufbau
    zivilgesellschaftlicher Strukturen in den verschiedenen
    Ländern, worüber wir im Hinblick auf die Vermittlung
    von Werten diskutieren, ist von großer Bedeutung, und
    hier muss mit und von unseren Mittlerorganisationen
    sehr viel geleistet werden . Für uns, die Mitglieder des
    Unterausschusses Auswärtige Kultur- und Bildungspoli-
    tik, war immer wichtig, dass wir mithilfe unserer Mittler-
    organisationen dafür sorgen, dass in den Flüchtlingsla-
    gern und in all den bedrohten Regionen keine verlorene
    Generation aufwächst, und dass wir zugleich in Bildung,
    in Kultur, in die Vermittlung von Werten investieren, dass

    wir den jungen Menschen die Chance geben, überhaupt
    wieder an Demokratie zu glauben und dafür einzutreten .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte heute einmal den Blick auf die deutschen
    Auslandsschulen richten . Sie sind seit jeher eine tragende
    Säule der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik . Sie
    haben Tag für Tag damit zu tun, mit unterschiedlichen
    Biografien umzugehen, die Menschen in den Herkunfts-
    ländern kennenzulernen, Kindern die Chance zu geben,
    Werte zu entwickeln, an Demokratie zu glauben . Sie sind
    im Grunde genommen Orte der Begegnung, der Vielfalt,
    und sie sind oft Orte des Beginns des interkulturellen
    Austauschs . Weil sie so dafür prädestiniert sind, diese
    unterschiedlichen, heterogenen Aufgaben zu meistern,
    müssen wir in die Auslandsschulen investieren .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Viele von Ihnen haben sich bei Ihren Besuchen in den
    verschiedenen Ländern immer wieder vor Ort von der
    hervorragenden Arbeit der Auslandsschulen überzeugen
    können . Sie haben sich davon überzeugen können, wie
    dort Schülerinnen und Schüler mit den verschiedensten
    persönlichen, sozialen, religiösen und kulturellen Hinter-
    gründen miteinander und voneinander lernen, wie dort
    mithilfe der Lehrerinnen und Lehrer diese Schülerinnen
    und Schüler zu weltoffenen, toleranten, selbstbewussten
    jungen Erwachsenen herangebildet werden und wie die
    Auslandsschulen über ihre Arbeit vor Ort mit den ver-
    schiedenen Kulturen verwachsen .

    Ich habe heute Morgen mit der Kollegin Müntefering
    darüber gesprochen, welche Chancen sich für unsere
    Auslandsschulen bieten, auch innerhalb Europas, ins-
    besondere in Osteuropa . Denken wir an die Diskussio-
    nen, die wir derzeit über eine gerechte Behandlung der
    Flüchtlinge und eine wirklich europäische Flüchtlings-
    und Asylpolitik führen . Unsere Schulen können dazu
    beitragen, dass dort Menschen heranwachsen, die mit
    ihren Familien dafür eintreten und vielleicht in manchen
    Punkten einen Sinneswandel in der Gesellschaft herbei-
    führen können .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, weil die Schulen so
    gut sind, haben wir im Ausschuss und hier im Parlament
    entschieden, dass sie auch im Bereich der inklusiven
    Bildung Aufgaben wahrnehmen sollen . Wir wollen bei
    der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention voran-
    gehen . Wir wollen, dass von unseren Auslandsschulen
    vor Ort das Signal ausgeht: Ja, auch für behinderte Men-
    schen, für behinderte Kinder ist Teilhabe ein Menschen-
    recht; denn dieses Menschenrecht ist unteilbar .

    Schließlich wollen wir auch, dass über die Auslands-
    schulen unsere hervorragenden Erfahrungen im Bereich
    der dualen Berufsbildung vermittelt werden können .

    Präsident Dr. Norbert Lammert






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ich füge aber hinzu: Wenn wir all das wollen, wenn
    wir die Möglichkeiten der Auslandsschulen nutzen wol-
    len und wenn wir die Qualität der Ausbildung in diesen
    Schulen beibehalten wollen, dann müssen wir investie-
    ren; denn gute Schulen brauchen hervorragende Lehre-
    rinnen und Lehrer .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Dem entspricht nicht, dass die Auslandsschulen seit Jah-
    ren an Attraktivität einbüßen . Mittlerweile liegen die
    Lehrerinnen und Lehrer an Auslandsschulen 23 Prozent
    hinter der Gehaltsentwicklung von Bundesbeamten im
    Ausland zurück . Wir erleben derzeit, dass Lehrerinnen
    und Lehrer sagen: Ich würde das gerne machen, aber ich
    kann doch meine Familie, meine Kinder nicht schlechter-
    stellen, nur weil ich eine wichtige Aufgabe wahrnehmen
    möchte . – Ich bitte Sie alle darum, dass wir gemeinsam
    daran arbeiten . Wir müssen die Besoldung der Lehrerin-
    nen und Lehrer an die Besoldung aller anderen ins Aus-
    land entsandten Beamten und sonstigen Kräften anpas-
    sen . Wir müssen die seit 1999 geltende Abkopplung ihrer
    Besoldung beenden .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


    Außerdem müssen wir dafür sorgen, dass wir ausrei-
    chend Geld zur Verfügung haben, damit die Auslands-
    schulen die Aufgaben, die sie im Bereich der Inklusion
    und hinsichtlich der Förderung der beruflichen Bildung
    wahrnehmen sollen, erfüllen können . Wir müssen aber
    auch die Chance haben, mit entsprechenden Mitteln die
    Schulen zum Beispiel in Erbil im Nordirak oder in Kabul
    zu unterstützen,


    (Beifall des Abg . Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    und dort, wo es noch keine Auslandsschulen gibt, kleine
    Schulen zu unterstützen, damit dort langsam Auslands-
    schulen aufgebaut werden können . Ich bitte Sie dafür um
    Unterstützung . Im Ausschuss werden wir darüber noch
    reden . Ich glaube, wir müssen jetzt investieren .

    Wir brauchen zusätzliches Geld im Haushalt . Dafür
    werbe ich bei Ihnen allen . Sie wissen, in der Kulturpo-
    litik ist es immer so: Mit wenig Geld kann man viel er-
    reichen, aber durch Entzug von wenig Geld kann man
    vieles kaputtmachen . Wir jedoch sollten in die Zukunft
    investieren .

    Danke schön .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nun erhält die Kollegin Tank für die Fraktion Die Lin-

ke das Wort .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Azize Tank


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ich freue mich, dass die Bundesregierung laut
    dem vorgelegten 18 . Bericht vom bisherigen Kurs in der
    Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik abweichen
    möchte . Infolge des Paradigmenwechsels ab 2011 hieß
    es – ich zitiere –:

    Es geht für Deutschland darum, Einfluss in der Welt
    zu sichern . . .

    Stattdessen möchte Bundesaußenminister Steinmeier
    nun zur traditionellen Rolle der Auswärtigen Kultur- und
    Bildungspolitik als dritte Säule der Außenpolitik zurück-
    kehren . Das ist eine überfällige Kurskorrektur; denn aus
    Sicht der Linken kommt gerade der Auswärtigen Kultur-
    und Bildungspolitik angesichts der aktuellen Krisen in
    Europa eine besondere Bedeutung zu .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik darf nicht
    länger als Einbahnstraße begriffen werden, sondern muss
    auf gegenseitigem Austausch, Respekt und Toleranz be-
    ruhen . Sie darf nicht als Instrument der Interessenvertre-
    tung deutscher Außenpolitik benutzt werden .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Um einen echten Wandel zu vollziehen, benötigen wir
    finanzielle Mittel. Von den 400 Millionen Euro, die dem
    Auswärtigen Amt 2015 für humanitäre Hilfe zur Verfü-
    gung stehen, muss die Auswärtige Kultur- und Bildungs-
    politik einen ausreichenden Anteil erhalten .

    Betonen will ich hier den internationalen Jugendaus-
    tausch . Ohne Planungssicherheit kann er seine nachhalti-
    ge Wirkung nicht entfalten . Im Unterausschuss bemühen
    wir uns gerade um die langfristige Gewährleistung der
    Bildungs- und Erinnerungsarbeit in Sobibor und Belzec,
    zwei ehemaligen deutschen Vernichtungslagern in Polen
    an der Grenze zur Ukraine . Hierfür braucht es seit lan-
    gem mehr finanzielle Mittel. Doch das allein reicht nicht.
    Es müssen auch Projekte entwickelt werden, die die Zi-
    vilgesellschaft einbinden, die Wege zum Ausbau der Ge-
    denkstätteninfrastruktur aufzeigen und Mittlerorganisati-
    onen wie das Deutsche Historische Institut einbeziehen .

    Den Absichtserklärungen des 18 . Berichtes müssen
    jetzt konkrete Maßnahmen folgen . Angesichts der aktu-
    ellen Lage müssen die Projekte für und mit Flüchtlingen
    in Lagern Priorität haben .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dabei kann das Goethe-Institut im Bereich der Sprach-
    vermittlung helfen . Sprache ist Grundlage der Integrati-
    on .

    Als einen neuen Schwerpunkt nennt die Regierungs-
    koalition im 18 . Bericht die Östliche Partnerschaft . Wir
    als Linke sehen das kritisch .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Wundert uns nicht!)


    Es stellt sich die Frage, ob es sich bei der Östlichen Part-
    nerschaft um eine wirklich gleichberechtigte Partner-

    Vizepräsidentin Ulla Schmidt






    (A) (C)



    (B) (D)


    schaft handelt . Aus unserer Sicht bestehen da begründete
    Zweifel .

    Kritisch sehen wir in diesem Zusammenhang auch die
    strukturelle Neuaufstellung der Deutschen Welle, die im
    18 . Bericht als Werkzeug, so wörtlich, „zur Reputation
    Deutschlands in der Welt“ verstanden wird . Auswärtige
    Kultur- und Bildungspolitik darf aber nicht zum Sprach-
    rohr der Interessen deutscher Außenpolitik werden .


    (Beifall bei der LINKEN)


    In der Kultur- und Bildungspolitik brauchen wir einen
    Wandel hin zu einem Dialog auf Augenhöhe und gegen-
    seitige Anerkennung .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Werte wie Demokratie und Respekt vor der Men-
    schenwürde, die von Deutschland ins Ausland getragen
    werden sollen, müssen umgekehrt auch von uns gelebt
    werden . Liebe Kolleginnen und Kollegen, dazu ein per-
    sönliches Erlebnis, das mich sehr bewegt: Vor wenigen
    Tagen war ich an der kroatisch-ungarischen Grenze in
    Botovo . Hunderte Flüchtlinge, Babys in Decken gehüllt,
    alte und kranke Menschen, deren Rollstuhl im Schlamm
    stecken blieb, und die schließlich Stacheldrahtzaun und
    Grenzsoldaten passieren mussten – ein unvergesslicher
    Anblick, der bei mir und anderen Trauer und Wut aus-
    löste .

    Mir wurde außerdem berichtet, dass die Geflüchteten
    danach in Ungarn vom Militär eskortiert und geschubst
    und getreten wurden, wenn sie nicht schnell genug wa-
    ren . Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich allen Men-
    schen danken, die den Geflüchteten in Deutschland und
    in Europa selbstlos geholfen haben und helfen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Enttäuscht bin ich hingegen von dem sogenannten
    Flüchtlingsgipfel . Die Chance für eine faire und gerech-
    te Aufnahmepolitik wurde vertan . Die Bundesrepublik
    setzt erneut auf Abschreckung und Entrechtung . Sie teilt
    Asylsuchende in vermeintlich gute und schlechte Flücht-
    linge ein, in potenzielle Fachkräfte und Unqualifizierte
    und plant weitere Abschreckungsmaßnahmen .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: So ein Quatsch!)


    Wo sind hier die demokratischen, die humanistischen
    Werte, wo die Menschenwürde, die Willkommenskultur?

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Linke steht für
    eine von Toleranz getragene, dialogorientierte Auswärti-
    ge Kultur- und Bildungspolitik . Wir wollen ihre Bedeu-
    tung klar nach außen sichtbar machen und gegen jede
    Einflussnahme schützen. Dafür benötigen wir aber, wie
    meine frühere Kollegin Luc Jochimsen bereits vor Jahren
    vorgeschlagen hat, die Einführung einer Bundeskultur-
    ministerin mit Kabinettsrang .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Was? Haben wir doch!)


    Ich möchte diesen Vorschlag noch einmal aufgreifen .