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ID1812510000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/125 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 125. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. September 2015 Inhalt: Gedenken an die Opfer der Massenpanik bei der Hadsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12121 A Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei- ten Gesetzes zur Stärkung der pflege- rischen Versorgung und zur Änderung weiterer Vorschriften (Zweites Pflege- stärkungsgesetz – PSG II) Drucksache 18/5926 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12121 B b) Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Katja Dörner, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Gute Pflege braucht sichere und zukunftsfeste Rahmenbedingungen Drucksache 18/6066 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12121 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 12121 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 12123 C Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 12124 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12125 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 12127 D Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 12129 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12130 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 12131 A Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 12132 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12132 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 12133 D Tagesordnungspunkt 22: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Unter- bringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher Drucksache 18/5921 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12135 B b) Antrag der Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer, Luise Amtsberg, Dr . Franziska Brantner, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das Kindeswohl bei der Ver- sorgung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge absichern Drucksache 18/5932 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12135 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12135 C Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 12137 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 12139 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12141 C Gülistan Yüksel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12143 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12144 A Martin Patzelt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 12144 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 125 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . September 2015II Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12146 A Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 12147 B Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . 12147 C Tagesordnungspunkt 23: b) Antrag der Abgeordneten Maria Klein- Schmeink, Luise Amtsberg, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Psychotherapeutische und psy- chosoziale Versorgung von Asylsuchen- den und Flüchtlingen verbessern Drucksache 18/6067 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12150 A Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12150 B Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 12151 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 12153 B Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12154 C Emmi Zeulner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 12155 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12156 B Dirk Heidenblut (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12157 B Tagesordnungspunkt 24: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des Erbschaftsteuer- und Schen- kungsteuergesetzes an die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts Drucksache 18/5923 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12158 D Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12159 A Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 12160 D Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 12162 B Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 12163 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 12165 D Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12167 B Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . 12168 D Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 12170 B Tagesordnungspunkt 25: Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Wohnimmobilienkre- ditrichtlinie Drucksache 18/5922 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12171 B Ulrich Kelber, Parl . Staatssekretär BMJV . . . 12171 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 12172 C Dr . Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 12173 C Dr . Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12174 C Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 12175 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12176 C Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 12177 C Tagesordnungspunkt 26: a) Antrag der Abgeordneten Norbert Müller (Potsdam), Sigrid Hupach, Nicole Gohlke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kinderrechte umfassend stärken Drucksache 18/6042 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12178 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeordneten Doris Wagner, Beate Walter-Rosenheimer, Dr . Franziska Brantner, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Von Anfang an beteiligen – Partizipationsrechte für Kinder und Jugendliche im demografischen Wandel stärken Drucksachen 18/3151, 18/5276 . . . . . . . . . 12178 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 12178 D Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 12180 B Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12181 D Svenja Stadler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12183 A Dr . Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 12184 B Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12186 A Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Frakti- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Haltung der Bundesregierung zu unzutreffenden Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 125 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . September 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 125 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . September 2015 III Angaben beim Spritverbrauch und Schad- stoffausstoß von Pkw Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12187 D Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . 12189 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 12190 C Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 12191 D Thomas Viesehon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 12193 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 12194 B Arno Klare (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12195 C Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12196 B Florian Oßner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 12197 C Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12199 A Dr . Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 12200 B Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 12201 C Carsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . 12202 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12204 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 12205 C Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12205 D (A) (C) (B) (D) 12121Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 125 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . September 2015 125. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. September 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
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    Carsten Müller (Braunschweig) (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 125 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . September 2015 12205 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Becker, Dirk SPD 25 .09 .2015 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 25 .09 .2015 Feiler, Uwe CDU/CSU 25 .09 .2015 Glöckner, Angelika SPD 25 .09 .2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 25 .09 .2015 Hendricks, Dr . Barbara SPD 25 .09 .2015 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .09 .2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 25 .09 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 25 .09 .2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 25 .09 .2015 Kolbe, Daniela SPD 25 .09 .2015 Kretschmer, Michael CDU/CSU 25 .09 .2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .09 .2015 Lach, Günter CDU/CSU 25 .09 .2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 25 .09 .2015 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 25 .09 .2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 25 .09 .2015 Müller (Chemnitz), Detlef SPD 25 .09 .2015 Müntefering, Michelle SPD 25 .09 .2015 Murmann, Dr . Philipp CDU/CSU 25 .09 .2015 Nick, Dr . Andreas CDU/CSU 25 .09 .2015 Nietan, Dietmar SPD 25 .09 .2015 Ostermann, Dr . Tim CDU/CSU 25 .09 .2015 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 25 .09 .2015 Pflugradt, Jeannine SPD 25 .09 .2015 Röspel, René SPD 25 .09 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scheuer, Andreas CDU/CSU 25 .09 .2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 25 .09 .2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 25 .09 .2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 25 .09 .2015 Steineke, Sebastian CDU/CSU 25 .09 .2015 Steinke, Kersten DIE LINKE 25 .09 .2015 Thews, Michael SPD 25 .09 .2015 Träger, Carsten SPD 25 .09 .2015 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .09 .2015 Ulrich, Alexander DIE LINKE 25 .09 .2015 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 25 .09 .2015 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 25 .09 .2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 25 .09 .2015 Wicklein, Andrea SPD 25 .09 .2015 Wiese, Dirk SPD 25 .09 .2015 Zertik, Heinrich CDU/CSU 25 .09 .2015 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 25 .09 .2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Ausschuss für Wirtschaft und Energie (9 . Aus- schuss) hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung 2014 nach § 7 des Gesetzes zur Einsetzung eines Nationalen Normen- kontrollrates Bessere Rechtsetzung 2014: Amtlich – einfach – spürbar Drucksachen 18/4720, 18/4865 Nr. 3 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 125 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . September 201512206 (A) (C) (B) (D) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Arbeit der Nationalen Kontaktstelle der OECD für multina- tionale Unternehmen seit der Überarbeitung der Leitsätze im Jahr 2011 bis zum 31. Dezember 2014 Drucksachen 18/4766, 18/4865 Nr. 5 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Haushaltsausschuss Drucksache 18/5165 Nr . A .7 Ratsdokument 8801/15 Drucksache 18/5165 Nr . A .8 Ratsdokument 8818/15 Drucksache 18/5286 Nr . A .5 Ratsdokument 8908/15 Drucksache 18/5286 Nr . A .6 Ratsdokument 8976/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .9 Ratsdokument 6695/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/5459 Nr . A .11 Ratsdokument 9391/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/5459 Nr . A .12 Ratsdokument 9341/15 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/5459 Nr . A .13 EP P8_TA-PROV(2015)0214 Drucksache 18/5459 Nr . A .14 EP P8_TA-PROV(2015)0215 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 125 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . September 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 125. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Stärkung der pflegerischen Versorgung TOP 22 Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge TOP 23 Psychotherapeutische Versorgung von Flüchtlingen TOP 24 Erbschaft- und Schenkungsteuergesetz TOP 25 Umsetzung derWohnimmobilienkreditrichtlinie TOP 26 Kinder- und Jugendrechte ZP 5 Aktuelle Stunde zu unzutreffenden Angaben beim Spritverbrauch von Pkw Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Frhr. Christian von Stetten


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    In der Tat: Es ist nicht das erste Mal, dass wir uns im
    Deutschen Bundestag mit der Reform der Erbschaft- und
    Schenkungsteuer beschäftigen . Das Bundesverfassungs-
    gericht hat es so gewollt . Deswegen ist es wichtig und
    richtig, dass wir uns in den nächsten Wochen intensiv mit
    diesem Thema beschäftigen und – das ist mir besonders
    wichtig – den Betroffenen in der Anhörung ausreichend
    Gelegenheit geben, ihre Sorgen und Befürchtungen im
    intensiven Dialog mit uns deutlich zu machen .

    Herr Dr . Meister für die Bundesregierung und Antje
    Tillmann, unsere finanzpolitische Sprecherin, haben für
    unsere Fraktion deutlich gemacht, dass wir uns für eine
    mittelstandsfreundliche Reform einsetzen und für eine
    Reform, die von den großen Familienunternehmen in
    Deutschland praktikabel umgesetzt werden kann . Der
    Gesetzentwurf der Bundesregierung hat Lösungswege
    vorgegeben, die wir für unsere Kleinbetriebe und den

    Cansel Kiziltepe






    (A) (C)



    (B) (D)


    Mittelstand brauchen . Herzlichen Dank auch für dieses
    klare Bekenntnis zum Mittelstand . Für uns kommt es
    jetzt darauf an, dass wir im vor uns liegenden Gesetz-
    gebungsverfahren noch einige Feinjustierungen vorneh-
    men . Denn am Ende brauchen wir eine Gesetzgebung,
    die die besonderen Situationen und die besonderen Be-
    dürfnisse der großen deutschen Familienunternehmen
    ebenfalls berücksichtigt .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Lothar Binding Diese Familienunternehmen sind Weltmarktführer, sind Hidden Champions, lieber Lothar Binding, um die uns die ganze Welt beneidet . (Lothar Binding wir auch stolz drauf!)


    – Eben . Da sind wir stolz drauf . – Ob CDU-Minister oder
    SPD-Minister, CSU-Minister oder grüne Ministerpräsi-
    denten – davon haben wir leider auch einen –, weltweit
    nehmen sie die Unternehmer mit, um zu zeigen, was die
    besondere Unternehmenskultur in Deutschland bedeutet .
    Deswegen ist es ganz wichtig, dass wir diese Unterneh-
    men, die maßgeblich zum wirtschaftlichen Wohlstand in
    unserem Land beitragen und sichere Arbeitsplätze am
    Wirtschaftsstandort Deutschland sichern, im Gesetzge-
    bungsverfahren berücksichtigen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Um es klar zu sagen: Am Ende des Gesetzgebungs-
    prozesses muss die Gefahr – die in einigen Einzelfällen
    besteht –, dass Unternehmen und Unternehmer unser
    Land wegen zu hoher Erbschaftsteuer verlassen, beseitigt
    sein . Wenn Unternehmen das Land verlassen, weil sie die
    Löhne nicht mehr zahlen können, weil sich Produktions-
    techniken verändert haben, weil vielleicht Kunden ins
    Ausland gegangen sind und die Unternehmen deswegen
    mitwandern, dann ist das ein Punkt . Aber wenn Unter-
    nehmen aufgrund zu hoher Erbschaftsteuer den Standort
    verlassen, dann ist das ein Punkt, den wir nicht zulassen
    dürfen .

    Es sieht ja ganz gut aus, dass es uns gemeinsam ge-
    lingt, dafür zu sorgen, dass dies nicht passiert . Wenn ihr
    Fachpolitiker – die unseres roten Koalitionspartners und
    die der grünen Opposition – im Finanzausschuss das um-
    setzet, was eure Spitzenleute bei Unternehmensbesuchen
    propagieren und in Sonntagsreden vor Unternehmerin-
    nen und Unternehmern vortragen, dann können wir,
    glaube ich, innerhalb kürzester Zeit einen vernünftigen
    Gesetzentwurf, der Hunderttausende von Arbeitsplätzen
    sichert, auf den Weg bringen und verabschieden .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Aber eines, lieber Lothar Binding und liebe Kollegin-
    nen und Kollegen von der Opposition, ist klar: Das, was
    ihr in eurem Wahlprogramm zur letzten Bundestagswahl
    zur Erbschaftsteuer stehen hattet, können und werden wir
    hier nicht umsetzen . Das, was auf Parteitagen von euch
    beschlossen wurde, ist weder praxistauglich, noch ist es

    für den Wirtschaftsstandort Deutschland Erfolg verspre-
    chend .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich bekomme, wie auch ihr, viele Briefe von betroffe-
    nen Unternehmern . Sie sind keine Lobbyisten . Sie sind
    vielleicht Patrioten – aber auch das gefällt euch ja nicht –,


    (Lothar Binding ten haben wir gern, nur Nationalisten nicht! Der Patriot liebt sein Vaterland, der Nationalist verachtet die anderen!)


    deutsche Patrioten, die ihre Unternehmen am Standort
    Deutschland aufgebaut haben, in diesem Land bleiben
    wollen, da sie hier ihre Mitarbeiter haben und hier Ar-
    beitsplätze geschaffen haben, und die jetzt auf die kata-
    strophalen Folgen hinweisen, die eventuell eintreten,
    wenn wir im Gesetzgebungsverfahren einen Fehler ma-
    chen . Deswegen ist das kein verbotener Lobbyismus .


    (Lothar Binding die Art und Weise ist unanständig!)


    Vielmehr erwarte ich von allen Betroffenen, egal in wel-
    chem Gesetzgebungsverfahren, dass sie auf ihre Abge-
    ordneten – ob von Rot, Grün oder Schwarz – zugehen
    und ihnen mitteilen, welche Punkte besonders wichtig
    sind .

    Was noch viel besser ist: Sehr viel mehr Briefe als von
    betroffenen Unternehmern bekomme ich von Mitarbei-
    tern von Familienunternehmen, die mir klarmachen: Ein
    Familienunternehmen ist etwas ganz Besonderes .


    (Lothar Binding muss man uns doch nicht klarmachen! Das ist uns doch bekannt!)


    Ich bekomme auch Briefe von Betriebsräten und gewerk-
    schaftlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die mir
    mit dramatischen Worten verdeutlichen, welche Vortei-
    le es hat, statt bei einem anonymen Börsenkonzern bei
    einem familiengeführten Unternehmen zu arbeiten, bei
    einem Unternehmer, den man kennt,


    (Carsten Schneider den man persönlich ansprechen kann und der nicht im erbschaftsteuerfreien Ausland wohnt . Sie schreiben mir mit Begeisterung, dass sich Familienunternehmer in der letzten Krise Sorge um jeden einzelnen Arbeitsplatz gemacht haben, dass privates Kapital in das Unternehmen gesteckt worden ist und dass man zusammengerückt ist, um die Krise gemeinsam – Familienunternehmer und Belegschaft – zu meistern . Sie schreiben mir auch vom sozialen und kulturellen Engagement der Unternehmer, das aber dann abbricht, wenn der Unternehmer nicht mehr am Sitz des Unternehmens, sondern ins Ausland verzogen ist . Sie schreiben mir auch – Dr . Meister hat es angesprochen – von den besonderen Strukturen, auch von den kulturellen Strukturen in einem solchen Unternehmen, die es so wahrscheinlich nur in unserem Land gibt . Sie haben Angst um die Arbeitsplätze und befürchten einen Wettbewerbsnachteil, der dadurch entstehen könn Christian Freiherr von Stetten te, dass der Unternehmer in Deutschland wohnt . Ja, es ist klar: Börsennotierte Unternehmen oder ausländische Unternehmen müssen eine eventuell zu erwartende Erbschaftsteuer bei der Preisfindung nicht berücksichtigen. Wenn das Werkstück in Deutschland produziert wurde und es deswegen einige Prozentpunkte oder Cent teurer ist als das im Ausland produzierte, dann erweisen wir uns damit sicherlich einen Bärendienst . Liebe Kolleginnen und Kollegen, zum Schluss möchte ich klarmachen: Im jetzt beginnenden parlamentarischen Verfahren werden wir uns intensiv mit den Betroffenen austauschen . Wir geben auch in unserem Gesetzentwurf ein klares Bekenntnis zu unseren Familienunternehmen ab . Es würde mich freuen, wenn auch die Kolleginnen und Kollegen dieses klare Bekenntnis im Ausschuss abgeben würden und dies auch bei der abschließenden Beratung unseres Gesetzentwurfes, über den wir jetzt diskutieren, deutlich würde . Herzlichen Dank . Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich habe die Bitte, sich an die Redezeit zu halten . Wir sind nämlich schon eine halbe Stunde in Verzug, inzwischen wahrscheinlich schon 35 Minuten . Ich bitte, das in Erinnerung zu behalten . Als nächster Redner hat Philipp Graf Lerchenfeld von der CDU/CSU-Fraktion das Wort . Vielen Dank, Frau Präsidentin . – Sehr geehrte Kolle ginnen und Kollegen! Hohes Haus! Nachdem die bayerische Verfassung hier mehrfach zitiert worden ist, möchte auch ich sie zitieren . Zunächst einmal ist festzustellen, dass es nach unserer Verfassung eine eigene bayerische Staatsangehörigkeit gibt . Das ist auch gut so . Daneben steht in Artikel 153 – ich empfehle Ihnen allen, diesen Artikel zu lesen –: Die selbstständigen Kleinbetriebe . . . in Landwirtschaft, Handwerk, Handel, Gewerbe und Industrie sind in der Gesetzgebung und Verwaltung zu fördern und gegen Überlastung und Aufsaugung zu schützen . Was tun wir anderes, indem wir jetzt den Auftrag des Bundesverfassungsgerichts erfüllen und einen verfassungsfesten Gesetzentwurf zur Erbschaftsteuer vorlegen? (Lothar Binding dass ich das nicht gehört habe!)





    (A) (C)


    (B) (D)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

(Beifall bei der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Graf Philipp Lerchenfeld


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ein ganz besonderer Punkt in dem Urteil des Bun-
    desverfassungsgerichts war, dass es die Verschonung
    gewisser Vermögensarten grundsätzlich zugelassen
    hat . Dazu zählen auch – das möchte ich betonen – das

    selbstbewohnte Haus und das Betriebsvermögen . Als
    Hauptzweck – um in der Sprache des Gesetzestextes zu
    bleiben – sind die Sicherung und Erhaltung von Arbeits-
    plätzen der typisch deutschen Unternehmenslandschaft
    zu nennen .

    Die tragende Säule der deutschen Wirtschaft sind mit-
    telständische, familiengeprägte Unternehmen, die sich
    gerade in den Zeiten der Wirtschaftskrise, also noch vor
    kurzem, als Stabilitätsanker und Arbeitsplatzgarant er-
    wiesen haben .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Diese einzigartige Unternehmensstruktur müssen wir
    erhalten . Wir dürfen nicht zulassen, dass die Unterneh-
    mensnachfolger durch ein falsch ausgestaltetes Gesetz
    gezwungen werden, Unternehmen zu verkaufen oder
    Investitionen hintanzustellen, weil sie zu hohe Steuerbe-
    lastungen haben .

    Unsere mittelständischen Unternehmen – das hat
    Christian von Stetten schon ganz richtig gesagt – ste-
    hen im internationalen Wettbewerb mit Unternehmen,
    die sich über den Kapitalmarkt finanzieren und damit
    eine ganz andere Kapitalstruktur haben als unsere Un-
    ternehmen . Wir müssen damit rechnen, dass es bei ei-
    ner falschen Gesetzgebung auf Dauer zu einer massiven
    Veränderung der Kapitalstruktur deutscher Unternehmen
    kommen wird .


    (Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    In den letzten Jahren ist es den meisten mittelständi-
    schen Unternehmen gut gegangen . Die Wirtschaftslage
    hat dazu geführt, dass Eigenkapital wieder aufgebaut
    werden konnte . Auf diese Art und Weise wurde auch
    das Rating der Unternehmen verbessert . Ich erinne-
    re mich daran, dass die Unternehmen vor einiger Zeit
    noch Schwierigkeiten hatten, Kredite aufzunehmen, weil
    das Rating aufgrund des so geringen Eigenkapitals so
    schlecht war .


    (Lothar Binding Natürlich würde eine Steuerbelastung durch die Erbschaftsteuer jetzt wiederum in das Rating der Finanzinstitutionen einfließen und gegebenenfalls dafür sorgen, dass sich mittelständische Unternehmen wieder schlechter refinanzieren können. Das müssen wir verhindern. Wir dürfen den Unternehmern den Zugang zu Kreditmitteln nicht erschweren . Sicherlich sind bei dem Gesetzentwurf, der jetzt vorliegt, noch einige Baustellen offen . Hier werden wir vernünftige und in der Praxis auch handhabbare Regelungen finden. Wir werden noch viele Detailfragen beantworten müssen: Der Begriff „begünstigtes Vermögen“ ist sicherlich noch genauer zu definieren. Auch Fragen hinsichtlich des Finanzmitteltests und der Aufteilung bzw . der Verrechnung der Schulden müssen beantwortet werden . Daneben müssen wir uns damit beschäftigen, dass eine Doppelbelastung durch Erbschaftund Einkommensteuer zu Christian Freiherr von Stetten dramatischen Problemen führen kann . Der Umfang des einzubeziehenden Privatvermögens wird uns ebenso beschäftigten wie die Aufgriffsgrenzen bei entsprechenden gesellschaftsvertraglichen Bindungen der Anteilseigner, und nicht zuletzt müssen wir uns auf jeden Fall auch mit der vereinfachten Bewertung auseinandersetzen; denn die jetzige Ausprägung führt zu total unrealistischen Werten . Wir sollten in unsere Überlegungen natürlich auch einbeziehen, was inzwischen im Bundesrat diskutiert und beschlossen worden ist . Dort wurden einige sicherlich nicht uninteressante Vorschläge gemacht . Ich denke hier zum Beispiel an die Verkürzung der Fristen bei Kapitalbindungen, die wir gut in den Gesetzentwurf übernehmen können . Wir müssen in den nächsten Wochen darum ringen, administrative Holpersteine in diesem Gesetz zu entfernen und unnötige Belastungen für die Unternehmen zu vermeiden . Liebe Kolleginnen und Kollegen, es geht jetzt bei dieser Reform nicht darum, vorgefasste ideologische Gedanken zu verwirklichen, sondern es geht ausschließlich darum, Arbeitsplätze in unseren mittelständischen Unternehmen jeder Größenordnung zu erhalten . Ich appelliere deshalb an alle, die sich in den nächsten Wochen mit diesem Gesetzentwurf beschäftigen werden, ideologische Scheuklappen abzulegen und sich ausschließlich auf den Erhalt der einzigartigen Unternehmenslandschaft mit vielen Tausend Arbeitsplätzen zu konzentrieren . Ich wünsche uns gute und vor allem vernünftige Beratungen . Unsere deutsche Wirtschaft, die eben nicht überwiegend aus börsennotierten Großkonzernen, sondern aus familiengeprägten mittelständischen Unternehmen besteht, ist es wert, dass wir uns alle um ein vernünftiges Gesetz zur Besteuerung von Unternehmensübergängen bemühen . Vielen Dank . Vielen Dank . Die Redezeit wurde hervorragend ein gehalten . – Liebe Kolleginnen und Kollegen, interfraktionell wird Überweisung des Gesetzentwurfs auf Drucksache 18/5923 an die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen . Gibt es anderweitige Vorschläge? – Das ist nicht der Fall . Dann ist die Überweisung so beschlossen . Ich rufe jetzt den Tagesordnungspunkt 25 auf: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie Drucksache 18/5922 Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Finanzausschuss Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für die Aussprache 38 Minuten vorgesehen . – Ich höre dazu keinen Widerspruch . Dann ist das so beschlossen, und ich kann die Aussprache eröffnen . Als erster Redner hat der Parlamentarische Staatssekretär Ulrich Kelber das Wort . U Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir kommen nun von den glücklichen Erben großer Vermögen – auch Immobilienvermögen – zu denjenigen, die sich eine Immobilie Stück für Stück sparsam über einen Immobilienkredit erarbeiten müssen . Mit dem Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie – also der europäischen Richtlinie – stärken wir den Verbraucherschutz bei der Vergabe und der Vermittlung solcher Immobilienkredite . Zudem setzen wir zwei Vorhaben des Koalitionsvertrages um: Es wird die Honorarberatung bei Immobilienkrediten eingeführt, mit ihr bauen wir die unabhängige Beratung weiter aus . Außerdem schaffen wir ein verpflichtendes Beratungsangebot bei dauerhafter und erheblicher Inanspruchnahme eines Dispokredites . Ein Immobilienkredit ist durchaus mit erheblichen finanziellen Risiken verbunden . Mit den neuen Regelungen werden wir Verbraucherinnen und Verbraucher besser vor möglichen Fehlentscheidungen schützen, indem wir die Transparenz und Vergleichbarkeit der Produkte erhöhen . Künftig müssen Verbraucherinnen und Verbraucher vor Vertragsabschluss besser über die wesentlichen Inhalte des Angebots informiert werden . Die Kreditwürdigkeit muss strenger geprüft werden, um auch im Verbraucherinteresse unverantwortliche Kreditvergaben zu vermeiden . Wer zukünftig Beratungsleistungen bei Abschluss eines Kreditvertrages erbringen möchte, muss Verbraucher transparent beraten und bestimmte Standards einhalten . Der Verkauf von mit anderen Finanzprodukten gekoppelten Immobilienkrediten ist nur noch in einigen Fällen zulässig . Außerdem schützen wir die Verbraucherinnen und Verbraucher vor den Risiken von Fremdwährungskrediten . Die in Deutschland vorherrschende Kultur, Immobilienkredite mit festen Zinsen zu vergeben, hat sich in der Finanzkrise als Vorteil erwiesen . Mit der Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie stärken wir diese Kultur . Sie liegt gerade auch im Interesse von Verbraucherinnen und Verbrauchern . Wir wollen die Anforderungen an die Vermittlerinnen und Vermittler verschärfen . Sie müssen nachweisen, über spezifische Sachkunde zu verfügen. Sie müssen bei der Beratung bestimmte Qualitätsstandards einhalten und über eine Haftpflichtversicherung verfügen. Wir bauen auch die Honorarberatung weiter aus . In Zukunft wird es den Honorarberater geben . Wer diese Funktion innehaben will, darf keine Provision von Kreditgebern mehr annehmen . Er wird ausschließlich von seinen Kundinnen und Kunden bezahlt, die dann wissen, Philipp Graf Lerchenfeld dass die Beratung unabhängig erfolgt . Der Honorarberater dient nicht der Bank, er dient den Verbraucherinnen und Verbrauchern . Außerdem verbessern wir den Verbraucherschutz bei Dispokrediten . Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher in der sogenannten Dispofalle stecken, wird ihnen in Zukunft ein Beratungsgespräch über Alternativen zum Dispokredit angeboten . Wir wissen aus Erhebungen, dass viele Verbraucherinnen und Verbraucher nicht darüber informiert sind, dass es selbst in dieser Situation oft noch preisgünstige Alternativen für sie gibt . Darüber hinaus soll rechtzeitig vor den Folgen einer dauerhaften Inanspruchnahme eines Dispokredites gewarnt werden . Ich freue mich, dass sich die Kreditwirtschaft bereit erklärt hat – über das hinaus, zu dem wir sie nach europäischem Recht rechtlich verpflichten können –, ihre Kunden mit einem Warnhinweis zu informieren . Die Banken werden überdies dazu verpflichtet, die Höhe ihrer Kreditzinsen auf ihrer Website gut sichtbar darzulegen . Hierdurch versetzen wir Verbraucherinnen und Verbraucher in die Lage, Zinssätze, Konditionen und Bedingungen für Girokonten schnell und einfach miteinander zu vergleichen . Wir setzen über Transparenz auf den Wettbewerb . Es wird schwer, von den Verbraucherinnen und Verbrauchern unangemessen hohe und vorher nicht bekannte Dispozinsen zu verlangen . Wir mussten immer wieder feststellen, zuletzt in einer Untersuchung der Stiftung Warentest, dass selbst bekannte Institute versucht haben, die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht zu informieren, zum Beispiel über die Höhe von Dispokrediten . Das ist schlicht ein Fall von unseriösem Geschäftsgebaren . (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg . Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU])


    (Beifall bei der CDU/CSU)





    (A) (C)


    (B) (D)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)