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ID1812508600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/125 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 125. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. September 2015 Inhalt: Gedenken an die Opfer der Massenpanik bei der Hadsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12121 A Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei- ten Gesetzes zur Stärkung der pflege- rischen Versorgung und zur Änderung weiterer Vorschriften (Zweites Pflege- stärkungsgesetz – PSG II) Drucksache 18/5926 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12121 B b) Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Katja Dörner, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Gute Pflege braucht sichere und zukunftsfeste Rahmenbedingungen Drucksache 18/6066 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12121 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 12121 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 12123 C Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 12124 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12125 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 12127 D Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 12129 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12130 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 12131 A Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 12132 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12132 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 12133 D Tagesordnungspunkt 22: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Unter- bringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher Drucksache 18/5921 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12135 B b) Antrag der Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer, Luise Amtsberg, Dr . Franziska Brantner, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das Kindeswohl bei der Ver- sorgung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge absichern Drucksache 18/5932 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12135 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12135 C Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 12137 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 12139 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12141 C Gülistan Yüksel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12143 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12144 A Martin Patzelt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 12144 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 125 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . September 2015II Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12146 A Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 12147 B Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . 12147 C Tagesordnungspunkt 23: b) Antrag der Abgeordneten Maria Klein- Schmeink, Luise Amtsberg, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Psychotherapeutische und psy- chosoziale Versorgung von Asylsuchen- den und Flüchtlingen verbessern Drucksache 18/6067 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12150 A Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12150 B Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 12151 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 12153 B Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12154 C Emmi Zeulner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 12155 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12156 B Dirk Heidenblut (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12157 B Tagesordnungspunkt 24: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des Erbschaftsteuer- und Schen- kungsteuergesetzes an die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts Drucksache 18/5923 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12158 D Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12159 A Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 12160 D Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 12162 B Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 12163 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 12165 D Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12167 B Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . 12168 D Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 12170 B Tagesordnungspunkt 25: Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Wohnimmobilienkre- ditrichtlinie Drucksache 18/5922 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12171 B Ulrich Kelber, Parl . Staatssekretär BMJV . . . 12171 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 12172 C Dr . Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 12173 C Dr . Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12174 C Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 12175 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12176 C Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 12177 C Tagesordnungspunkt 26: a) Antrag der Abgeordneten Norbert Müller (Potsdam), Sigrid Hupach, Nicole Gohlke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kinderrechte umfassend stärken Drucksache 18/6042 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12178 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeordneten Doris Wagner, Beate Walter-Rosenheimer, Dr . Franziska Brantner, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Von Anfang an beteiligen – Partizipationsrechte für Kinder und Jugendliche im demografischen Wandel stärken Drucksachen 18/3151, 18/5276 . . . . . . . . . 12178 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 12178 D Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 12180 B Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12181 D Svenja Stadler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12183 A Dr . Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 12184 B Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12186 A Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Frakti- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Haltung der Bundesregierung zu unzutreffenden Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 125 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . September 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 125 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . September 2015 III Angaben beim Spritverbrauch und Schad- stoffausstoß von Pkw Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12187 D Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . 12189 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 12190 C Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 12191 D Thomas Viesehon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 12193 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 12194 B Arno Klare (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12195 C Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12196 B Florian Oßner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 12197 C Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12199 A Dr . Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 12200 B Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 12201 C Carsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . 12202 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12204 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 12205 C Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12205 D (A) (C) (B) (D) 12121Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 125 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . September 2015 125. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. September 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
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    Carsten Müller (Braunschweig) (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 125 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . September 2015 12205 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Becker, Dirk SPD 25 .09 .2015 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 25 .09 .2015 Feiler, Uwe CDU/CSU 25 .09 .2015 Glöckner, Angelika SPD 25 .09 .2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 25 .09 .2015 Hendricks, Dr . Barbara SPD 25 .09 .2015 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .09 .2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 25 .09 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 25 .09 .2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 25 .09 .2015 Kolbe, Daniela SPD 25 .09 .2015 Kretschmer, Michael CDU/CSU 25 .09 .2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .09 .2015 Lach, Günter CDU/CSU 25 .09 .2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 25 .09 .2015 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 25 .09 .2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 25 .09 .2015 Müller (Chemnitz), Detlef SPD 25 .09 .2015 Müntefering, Michelle SPD 25 .09 .2015 Murmann, Dr . Philipp CDU/CSU 25 .09 .2015 Nick, Dr . Andreas CDU/CSU 25 .09 .2015 Nietan, Dietmar SPD 25 .09 .2015 Ostermann, Dr . Tim CDU/CSU 25 .09 .2015 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 25 .09 .2015 Pflugradt, Jeannine SPD 25 .09 .2015 Röspel, René SPD 25 .09 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Scheuer, Andreas CDU/CSU 25 .09 .2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 25 .09 .2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 25 .09 .2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 25 .09 .2015 Steineke, Sebastian CDU/CSU 25 .09 .2015 Steinke, Kersten DIE LINKE 25 .09 .2015 Thews, Michael SPD 25 .09 .2015 Träger, Carsten SPD 25 .09 .2015 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .09 .2015 Ulrich, Alexander DIE LINKE 25 .09 .2015 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 25 .09 .2015 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 25 .09 .2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 25 .09 .2015 Wicklein, Andrea SPD 25 .09 .2015 Wiese, Dirk SPD 25 .09 .2015 Zertik, Heinrich CDU/CSU 25 .09 .2015 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 25 .09 .2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Ausschuss für Wirtschaft und Energie (9 . Aus- schuss) hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung 2014 nach § 7 des Gesetzes zur Einsetzung eines Nationalen Normen- kontrollrates Bessere Rechtsetzung 2014: Amtlich – einfach – spürbar Drucksachen 18/4720, 18/4865 Nr. 3 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 125 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . September 201512206 (A) (C) (B) (D) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Arbeit der Nationalen Kontaktstelle der OECD für multina- tionale Unternehmen seit der Überarbeitung der Leitsätze im Jahr 2011 bis zum 31. Dezember 2014 Drucksachen 18/4766, 18/4865 Nr. 5 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Haushaltsausschuss Drucksache 18/5165 Nr . A .7 Ratsdokument 8801/15 Drucksache 18/5165 Nr . A .8 Ratsdokument 8818/15 Drucksache 18/5286 Nr . A .5 Ratsdokument 8908/15 Drucksache 18/5286 Nr . A .6 Ratsdokument 8976/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .9 Ratsdokument 6695/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/5459 Nr . A .11 Ratsdokument 9391/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/5459 Nr . A .12 Ratsdokument 9341/15 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/5459 Nr . A .13 EP P8_TA-PROV(2015)0214 Drucksache 18/5459 Nr . A .14 EP P8_TA-PROV(2015)0215 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 125 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . September 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 125. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Stärkung der pflegerischen Versorgung TOP 22 Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge TOP 23 Psychotherapeutische Versorgung von Flüchtlingen TOP 24 Erbschaft- und Schenkungsteuergesetz TOP 25 Umsetzung derWohnimmobilienkreditrichtlinie TOP 26 Kinder- und Jugendrechte ZP 5 Aktuelle Stunde zu unzutreffenden Angaben beim Spritverbrauch von Pkw Anlagen Anlage 1 Anlage 2
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    Rede von Dirk Heidenblut


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich muss
    zugeben: Nach dem letzten Vortrag fällt es mir recht

    schwer, meine geplante Rede zu halten . Ich will zumin-
    dest auf einige Aspekte kurz eingehen .

    Erstens . Die Tatsache, dass viele Menschen zu uns
    kommen, muss natürlich dazu führen, dass wir einzelne
    Bereiche entlasten . So werden wir etwa 3 000 Polizei-
    beamte zusätzlich einstellen und Ähnliches mehr . Aber
    das darf nicht dazu führen, dass wir Menschen, die Not,
    Verfolgung und Elend erlebt haben und bei uns Hilfe und
    Zuflucht suchen, durch Zugangsbeschränkungen vor der
    Tür stehen lassen und im Zweifel in Ungarn verhungern
    lassen .


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das kann nicht das Ergebnis sein . Das ist auch nicht un-
    sere Politik .

    Zweitens . Für mich heißt eine Anpassung der Stan-
    dards zunächst einmal, die Standards nach oben und nicht
    nach unten anzugleichen . Das heißt, wir sollten alles ver-
    suchen, die anderen europäischen Länder mitzunehmen .


    (Emmi Zeulner [CDU/CSU]: Ist das die Realität?)


    – Frau Zeulner, ob das die Realität ist oder nicht: Wir
    müssen versuchen, Realitäten zu schaffen, und wir haben
    die Möglichkeit, auf die Realitäten in Europa Einfluss zu
    nehmen .


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie der Abg . Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Oder möchten Sie unterstellen, dass unsere Kanzlerin
    keinen Einfluss in Europa hat? Wir sollten also alles tun,
    um die Standards anzuheben und nicht nach unten zu
    drücken .

    Drittens . Lassen Sie mich als energischen Verfechter
    der elektronischen Gesundheitskarte auch für Flüchtlinge
    und als jemand, der sich sehr freut, dass das Flächenland
    Nordrhein-Westfalen diese Einführung sehr konsequent
    umgesetzt hat, sagen: Sie machen in Bayern einen Fehler,
    wenn Sie das nicht tun .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Widerspruch bei der CDU/ CSU)


    Aber das ist Ihnen als Land überlassen .


    (Max Straubinger [CDU/CSU]: Das überlassen Sie mal uns!)


    – Ja, das überlassen wir Ihnen ja auch .


    (Mechthild Rawert [SPD]: Mit schwerem Herzen!)


    Bayern überlassen wir Ihnen .


    (Zuruf von der SPD: Das musst du richtigstellen!)


    – Ja, Entschuldigung: nicht ganz, nur was die Gesund-
    heitskarte angeht, sonst nicht .

    Jetzt komme ich aber auf den Antrag zurück. Ich finde
    gut, dass dieser Antrag vorliegt; denn Sie rücken damit

    Emmi Zeulner






    (A) (C)



    (B) (D)


    einen Aspekt in den Fokus, der bei aller berechtigten
    Konzentration auf die Frage der Unterbringung, Verpfle-
    gung und Versorgung nicht verloren gehen darf .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Recht hat der Mann!)


    Als Gesundheitspolitiker kann ich nur sagen: Auch die
    Erstuntersuchung und die Frage der Versorgung von
    Traumata oder Traumafolgeschäden gehören zum unmit-
    telbaren Bedarf . Wenn wir uns in diesem Bereich nicht
    auf den Weg machen, wird es schwierig .

    Aufgrund der nahezu unvermeidlichen schrecklichen
    Erfahrungen vieler Flüchtlinge, die zu uns kommen –
    zum Großteil haben sie Folter, Krieg, Vertreibung und
    ähnliches Leid selbst erlebt, oder sie haben es bei Freun-
    den, Verwandten oder Begleitern auf der Flucht miter-
    lebt –, haben viele von ihnen – die Zahlen sind schon
    genannt worden – mit erheblichen psychischen Proble-
    men und Traumata zu kämpfen . Wir müssen versuchen,
    diesen Flüchtlingen die nötige Hilfe zu geben, aber den
    Eindruck vermeiden, bei allen Flüchtlingen sei automa-
    tisch von einem Trauma auszugehen . Das ist natürlich
    nicht der Fall; denn es gibt sicherlich viele, die das Er-
    lebte anders überstehen .

    Ich möchte an dieser Stelle noch einmal den psycho-
    sozialen Zentren danken, die eine Herkulesaufgabe zu
    leisten haben . Diese Zentren, die – Frau Klein-Schmeink
    hat es bereits angesprochen – schon vorher nicht optimal
    aufgestellt waren, haben jetzt noch ein richtiges Pfund
    dazubekommen . Ich möchte ihnen ausdrücklich dafür
    danken, wie engagiert sie versuchen, zu helfen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie sind in der aktuellen Situation in der Zahl – das macht
    Ihr Antrag deutlich – etwas zu wenige; sie liegen zu weit
    auseinander, sind unzureichend finanziert und ausgestat-
    tet . Es gibt zwar weitere Traumazentren und Spezial-
    einrichtungen – das weiß ich aus meiner Heimatstadt –;
    aber wir müssen erst einmal die Wege ebnen, damit sie
    mit diesen speziellen Formen der Traumata, die uns in
    Deutschland glücklicherweise nicht so vertraut sind, um-
    gehen können .

    Ich möchte eines deutlich sagen: Die Frage, ob das
    Teil der Gesundheitsleistungen nach dem Asylbewerber-
    leistungsgesetz ist oder nicht, darf hier eigentlich keine
    Rolle spielen; denn wir müssen an dieser Stelle die nöti-
    ge Hilfe erbringen . Für mich liegt unzweifelhaft ein so-
    fortiger Behandlungsbedarf vor .


    (Beifall der Abg . Sabine Dittmar [SPD])


    Das wäre nach dem Asylbewerberleistungsgesetz ebenso
    der Fall . Die erforderliche Therapie ist aus meiner Sicht
    sozusagen die OP am akut entzündeten Blinddarm . Auch
    wenn man das eigentlich nicht vergleichen kann – das
    sage ich mit Blick auf einen anwesenden Arzt –, gibt es
    insofern Ähnlichkeiten, als dass auch eine nicht geleiste-
    te erforderliche Therapie bedeutet, dass keine Hilfe ge-

    leistet wird, und wenn wir das laufen lassen, werden die
    Folgeschäden exorbitant sein .


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie der Abg . Kathrin Vogler [DIE LINKE])


    Das ist im Übrigen auch für die Helferinnen und Hel-
    fer sowie für die Lehrer und Erzieher in den Einrich-
    tungen wichtig. Denn wir haben es hier sehr häufig mit
    Patientinnen und Patienten zu tun, die von sich aus gar
    keine Krankheitseinsicht haben, wie man so schön sagt,
    und womöglich gar nicht zum Arzt gehen würden . Aber
    den Helferinnen und Helfern fallen die Symptome auf .
    Den Lehrern und Erziehern fällt auf, wenn etwas nicht
    stimmt . Sie müssen Unterstützung und Hilfe bekommen,
    damit sie damit nicht allein gelassen werden und die Pro-
    bleme am Ende in den Schulen oder Kindergärten lan-
    den, ohne dass es Möglichkeiten gibt, darauf einzugehen .

    Jetzt habe ich mich durch die einführenden Worte
    selbst herausgebracht, Frau Präsidentin . Ich werde versu-
    chen, zum Schluss zu kommen .

    Gestatten Sie mir eine letzte Bemerkung . Eines sollten
    wir immer im Blick behalten: Die Menschen, um die es
    hier geht, werden wohl bei uns bleiben . Wir werden sie
    integrieren müssen, und das wollen wir auch . Deshalb ist
    es grob fahrlässig, im Vorfeld die erkennbar hohen Ri-
    siken durch Traumatisierung außer Acht zu lassen, statt
    so schnell wie möglich im Interesse aller Beteiligten und
    auch unserer Gesellschaft darauf einzugehen .

    Ich bedanke mich ganz herzlich für die Aufmerksam-
    keit und freue mich auf die weitere Diskussion .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank .

Liebe Kolleginnen und Kollegen, nach einer inter-
fraktionellen Vereinbarung soll die Vorlage auf Druck-
sache 18/6067 an die in der Tagesordnung aufgeführten
Ausschüsse überwiesen werden . – Ich sehe, Sie sind
damit einverstanden . Dann ist die Überweisung so be-
schlossen .

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 24 auf:

Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung
des Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetzes
an die Rechtsprechung des Bundesverfassungsge-
richts

Drucksache 18/5923
Überweisungsvorschlag:
Finanzausschuss (f)

Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
Ausschuss für Wirtschaft und Energie
Ausschuss für Tourismus
Haushaltsausschuss mitberatend und gemäß § 96 der GO

Dirk Heidenblut






(A) (C)



(B) (D)


Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache 60 Minuten vorgesehen . – Ich sehe, dass
Sie damit einverstanden sind .

Dann eröffne ich die Aussprache . Das Wort hat der
Parlamentarische Staatssekretär Dr . Michael Meister .

D
  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Michael Meister


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Wir haben hier ein wirtschaftspolitisch, steuerpolitisch
    und verfassungsrechtlich bedeutsames Thema auf der
    Tagesordnung .


    (Dr . Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auch gesellschaftspolitisch!)


    Aus unserer Sicht ist es von zentraler Bedeutung, dass
    wir die besondere Kultur der Familienunternehmen in
    Deutschland erhalten . In den Familienunternehmen hat
    der Inhaber eine personelle Verantwortung gegenüber
    seinen Arbeitnehmern und dem Geschehen im Unterneh-
    men . Mit dieser Kultur unterscheiden wir uns wesent-
    lich von kapitalmarktfinanzierten Ländern wie etwa den
    Vereinigten Staaten oder Großbritannien . Wir wollen in
    Deutschland bei der nun anstehenden Reform diese Kul-
    tur erhalten .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg . Ingrid Arndt-Brauer [SPD])


    Wir sprechen hier über 60 Prozent der Arbeitsplätze und
    über mehr als 90 Prozent der Unternehmen in Deutsch-
    land . Deshalb ist es wirtschaftspolitisch von zentraler
    Bedeutung, wie wir uns an dieser Stelle positionieren .

    Wir müssen uns in Erinnerung rufen, dass für ein
    Familienunternehmen die Generationenübergabe eine
    Schlüsselsituation ist, in der es darum geht, die Weiter-
    führung des Unternehmens in die Zukunft zu gewähr-
    leisten . Wir sollten dabei keine Hindernisse in den Weg
    stellen, sondern darauf achten, dass bestehende Unter-
    nehmen und Arbeitsplätze sicher in die nächste Generati-
    on geführt werden können .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir werden dabei zwischen der steuerpolitischen Be-
    trachtung – es handelt sich um einen Vermögenszufluss
    aufseiten des Erben oder des Beschenkten – und der Ver-
    antwortung für das Unternehmen und seine Mitarbeiter
    abwägen . Wir streben eine ausgewogene Lösung an . Ich
    will ausdrücklich sagen, dass wir eine verfassungskon-
    forme Lösung wollen, die diesem Ziel entspricht . Unsere
    Absicht ist nicht das Erzielen von Steuermehreinnahmen .
    Das ist kein Ziel dieses Gesetzes .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Seit 1995 gab es bislang drei Urteile in Karlsruhe zur
    Erbschaft- und Schenkungsteuer . Der Tenor der Urtei-
    le lautete jedes Mal: „Ja im Grundsatz, aber . . .“ . Beim
    vierten Anlauf sollten wir uns daher auf eine nachhaltig
    rechtssichere Lösung konzentrieren und darauf achten,
    dass das Ganze verfassungskonform ist . Das liegt hoch-

    gradig auch im Interesse der betreffenden Arbeitnehmer
    und Unternehmen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Lisa Paus [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Dann müsst ihr aber deutlich nachbessern!)


    – Diese Aufgabe wird auch durch Zurufe nicht weniger
    komplex .


    (Lisa Paus [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt!)


    Selbst das Bundesverfassungsgericht hat zur Erläu-
    terung der Frage, ob eine Abweichung vom in Artikel 3
    des Grundgesetzes verankerten Gleichheitsgrundsatz aus
    Gründen des Erhalts von Arbeitsplätzen, Unternehmen
    und Familienunternehmenskultur erlaubt werden kann,
    nahezu 300 Randnummern in seinem Urteil gebraucht .
    Das zeigt die Komplexität der Aufgabe .

    Wir haben uns vorgenommen, an der bisherigen
    Grundkonzeption festzuhalten; denn die Grundkonzepti-
    on der Verschonung ist im Urteil ausdrücklich als zuläs-
    sig und mit dem Grundgesetz vereinbar erklärt worden .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir werden uns also auf diejenigen Punkte konzentrie-
    ren, bei denen das Bundesverfassungsgericht Korrektu-
    ren angemahnt hat . Ich will diese vier Punkte benennen:

    Der erste Punkt ist die Tatsache, dass mit zunehmender
    Größe des Unternehmens und damit mit zunehmender
    Größe des Erbes die Abweichung von dem in Artikel 3
    Absatz 1 des Grundgesetzes verankerten Gleichheits-
    grundsatz zunimmt . Deshalb muss es ab einer gewissen
    Unternehmensgröße eine besondere Rechtfertigung ge-
    ben, um eine Verschonung gewähren zu können, Stich-
    wort „Bedürfnisprüfung“ .

    Der zweite Punkt ist die Tatsache, dass eine große
    Zahl der Unternehmen – weit über 90 Prozent – weni-
    ger als 20 Mitarbeiter hat . Das Verfassungsgericht hat
    uns aufgetragen: Wenn der Erhalt der Arbeitsplätze im
    Mittelpunkt steht, dann muss dies auch entsprechend ve-
    rifiziert werden.

    Der dritte Punkt ist die Tatsache, dass bisher zugelas-
    sen ist, dass 50 Prozent des Verwaltungsvermögens der
    Verschonung unterliegen . Diesen Umfang hat das Verfas-
    sungsgericht nicht akzeptiert .

    Der vierte Punkt ist die Tatsache, dass es in unserem
    Land viele hochintelligente Steuerberater gibt, die immer
    wieder dazu neigen, bestimmte Gestaltungen auszupro-
    bieren . Das Verfassungsgericht hat uns beauftragt, solche
    Gestaltungen, wenn sie erkennbar werden, zu unterbin-
    den . Dieser Auftrag ist nicht an die Steuerberater gerich-
    tet, sondern an den Gesetzgeber, der hier vor mir sitzt .
    Diesen Auftrag sollten wir ernst nehmen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Mit dem Gesetzentwurf, den die Bundesregierung am
    8 . Juli 2015 im Kabinett beschlossen hat und der heute
    in den Deutschen Bundestag eingebracht wird, wird ver-
    sucht, die wirtschaftspolitische, steuerpolitische und ver-

    Vizepräsidentin Ulla Schmidt






    (A) (C)



    (B) (D)


    fassungsrechtliche Dimension aufzugreifen . Wie haben
    wir die vier angemahnten Korrekturen umgesetzt?

    Wir haben zunächst einmal festgelegt: Als groß gilt,
    wer dem höchsten Erbschaftsteuersatz unterliegt . So-
    bald der Wert des begünstigten Vermögens die Grenze
    von 26 Millionen übersteigt, haben wir es mit größeren
    Erbschaften zu tun . Wir betrachten dabei nicht die Grö-
    ße des Unternehmens, sondern den einzelnen Erben oder
    Beschenkten gemäß dem Unternehmensanteil, der ihm
    zufließt. Das ist also die vorgeschlagene Grenzgröße.
    Oberhalb dieser Grenze lassen wir den Erben oder Be-
    schenkten die Wahl . Sie haben zwei Optionen: Die eine
    ist, eine Bedürfnisprüfung vornehmen zu lassen, die an-
    dere ist, ein sogenanntes Abschmelzmodell, bei dem der
    Grad der Verschonung mit zunehmendem Vermögen re-
    duziert ist, zu wählen . Ich glaube, das ist ein vernünftiges
    und faires Angebot .

    Bei dem Verschonungsabschlag, also bei der zwei-
    ten Option, verringert sich die Verschonung um jeweils
    1 Prozentpunkt für jede vollen 1,5 Millionen Euro, die
    der Wert des begünstigten Vermögens die Grenze von
    26 Millionen Euro übersteigt . Das geht bis zu einer Grö-
    ßenordnung von 116 Millionen Euro . Danach gilt eine
    feste Verschonung . Wir, die Bundesregierung, glauben,
    dass wir damit den verfassungsrechtlich gezogenen Rah-
    men ausgeschöpft haben und keinerlei Spielraum be-
    steht, noch weiter zu gehen .

    Bei der Bedürfnisprüfung wird die Erbschaftsteuer-
    schuld festgestellt und erlassen, soweit der Erbe sie nicht
    aus nichtunternehmerischem Vermögen bzw . der Hälf-
    te seines nichtunternehmerischen Vermögens bedienen
    kann .

    Zum Thema Lohnsumme schlagen wir vor, dass wir
    bei der bisherigen Konzeption bleiben . Wir haben die
    Länder, die Bundestagsfraktionen und auch die Öffent-
    lichkeit gefragt, ob es einen anderen geeigneten Para-
    meter gibt, um Kleinstunternehmen, die wir von der
    Lohnsummenprüfung verschonen wollen, abzugrenzen .
    In der Diskussion der letzten Monate ist deutlich gewor-
    den, dass der Parameter „Anzahl der Mitarbeiter“ der
    richtige ist . Wir haben versucht, die Zählweise etwas
    praxisnäher auszugestalten . Wir schlagen jetzt als Grenze
    die Anzahl 3 vor, damit wir das Verhältnis von Regel und
    Ausnahme in die richtige Balance bringen . Der Vorwurf
    des Bundesverfassungsgerichts lautete ja, dass wir den
    Ausnahmefall zur Regel erklären . Ich glaube, wir müssen
    den Regelfall zur Regel erklären . Das versuchen wir mit
    diesem Ansatz .

    Weil das Ausscheiden eines Mitarbeiters aus einem
    kleinen Unternehmen natürlich eine besondere Auswir-
    kung auf die Prozentzahlen hat, haben wir uns darauf
    verständigt, die Anforderungen an die Lohnsumme bei
    Unternehmen mit einer Mitarbeiteranzahl zwischen 4
    und 15 zu reduzieren . So wird die Wirkung des Ausschei-
    dens eines Mitarbeiters vernünftig abgebildet .


    (Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Sehr guter Vorschlag!)


    Ich weiß, dass es an dieser Stelle viele Diskussionen gibt,
    aber, ich glaube, es ist ein richtiger Ansatz .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Zu den Punkten 3 und 4 des Bundesverfassungsge-
    richtsurteils: Gestaltungsanfälligkeit, 50 Prozent Verwal-
    tungsvermögen . Wir schlagen an dieser Stelle vor, einen
    neuen Ansatz zu wählen, von der seitherigen Definition
    „Verwaltungsvermögen“ abzugehen und zu einer Defi-
    nition „Hauptzweck“ zu kommen. Das heißt, wir defi-
    nieren positiv, was wir verschonen wollen, und treffen
    nicht eine Negativdefinition, in der wir erklären, was wir
    nicht verschonen wollen. Die Negativdefinition war so,
    dass wir eine Aufzählung hatten und Ausnahmen von der
    Aufzählung und Rückausnahmen von der Aufzählung
    gemacht hatten . Ich glaube, es ist vernünftig, hier einen
    positiven und geraden Ansatz zu wählen . Das erspart
    uns möglicherweise, Frau Präsidentin, dass wir in der
    Zukunft noch öfter und länger über die Erbschaftsteuer
    sprechen müssen . Ich hoffe, dass die Kollegen hier im
    Haus und auch die Kollegen im Bundesrat damit eine
    gute Grundlage für die anstehenden Gesetzesberatungen
    haben, und hoffe im Interesse der Unternehmen und der
    Arbeitnehmer in Deutschland, dass wir in dieser Diskus-
    sion zu einem guten Ergebnis kommen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)