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ID1812115800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/121 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 121. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 10. September 2015 Inhalt Begrüßung des neuen Abgeordneten Volker Mosblech . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11701 A Wahl der Abgeordneten Dr. Jan-Marco Luczak und Matthias Hauer als Mitglie- der des Kuratoriums der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11701 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 11701 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 11701 C Begrüßung des früheren Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Kofi Annan . . . . . . . . . . 11719 D Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksache 18/5500 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11701 C b) Beratung der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Finanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksache 18/5501 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11701 D Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . 11702 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11707 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11708 A Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . 11710 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11710 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11711 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11712 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 11714 B Dr . Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11715 D Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11717 A Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11719 A Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11720 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 11721 B Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11722 B Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11724 B Andreas G . Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11725 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11727 B Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF 11729 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11731 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 121 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 10 . September 2014II Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11733 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11735 C Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11736 D Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 11739 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 11740 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11742 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11743 D Marianne Schieder (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 11746 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11747 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11749 B Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abwicklung der staatlichen Notariate in Baden-Württemberg Drucksache 18/5218 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11750 D b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Neuordnung des Rechts der Syn- dikusanwälte Drucksache 18/5563 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11750 D c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Reform der Strukturen der Krankenhausversorgung (Kranken- hausstrukturgesetz – KHSG) Drucksache 18/5867 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11702 A d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Unterhaltsrechts und des Unterhaltsverfahrensrechts Drucksache 18/5918 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11750 D e) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2014: – Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2014 – Drucksache 18/5128 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11751 A f) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2014: – Haus- haltsrechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2014 – Drucksache 18/5291 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11751 A Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bun- desregierung für das Haushaltsjahr 2013: – Vorlage der Haushaltsrech- nung des Bundes für das Haushalts- jahr 2013 – – zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bun- desregierung für das Haushaltsjahr 2013: – Vorlage der Vermögensrech- nung des Bundes für das Haushalts- jahr 2013 – – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2014 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Fest- stellungen zur Jahresrechnung 2013) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2014 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes: – Weitere Prüfungser- gebnisse – Drucksachen 18/1930, 18/1809, 18/3300, 18/3617 Nr . 1, 18/4650, 18/4865 Nr .1, 18/5387 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11751 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
  • folderAnlagen
    Alois Rainer (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 121 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 10 . September 2015 11813 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Becker, Dirk SPD 10 .09 .2015 Brandl, Dr . Reinhard CDU/CSU 10 .09 .2015 De Ridder, Dr . Daniela SPD 10 .09 .2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Grindel, Reinhard CDU/CSU 10 .09 .2015 Groth, Annette DIE LINKE 10 .09 .2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 10 .09 .2015 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 10 .09 .2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 10 .09 .2015 Kiziltepe, Cansel SPD 10 .09 .2015 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Kolbe, Daniela SPD 10 .09 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lenkert, Ralph DIE LINKE 10 .09 .2015 Maizière, Dr . Thomas de CDU/CSU 10 .09 .2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Mortler, Marlene CDU/CSU 10 .09 .2015 Obermeier, Julia CDU/CSU 10 .09 .2015 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 10 .09 .2015 Pilger, Detlev SPD 10 .09 .2015 Renner, Martina DIE LINKE 10 .09 .2015 Röspel, René SPD 10 .09 .2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 10 .09 .2015 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Werner, Katrin DIE LINKE 10 .09 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de Deutscher Bundestag Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2016 – Finanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP 2 Entlastung der Bundesregierung für dasHaushaltsjahr 2014 TOP 3 Entlastung der Bundesregierung für dasHaushaltsjahr 2013 Epl 11 Arbeit und Soziales Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sönke Rix


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau Präsidentin!

    Meine Damen und Herren! Zunächst einmal habe ich
    mich gerade gefragt: Was ist denn eine Einheitsfamilie?


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich habe mich gefragt, ob ich jetzt aus so einer Ein-
    heits-Familie komme, weil ich als Westdeutscher eine
    Ostdeutsche geheiratet habe .


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich finde, das wäre die richtige Bezeichnung. Dann bin
    ich gerne Mitglied einer Einheitsfamilie, Frau Kollegin .

    Weder Frau Schwesig noch Frau Gottschalck noch
    Frau Crone und auch nicht die Redner der Opposition,
    die ich nicht immer in Schutz nehme, haben jetzt hier tri-
    umphierend aufgebrüllt und gesagt: Das Betreuungsgeld
    ist endlich weg . Wir hatten das schon immer für falsch
    empfunden . – Ich fand, die Worte von Frau Schwesig
    dazu waren sehr kontrolliert .


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Wir durften nicht reden!)


    Sie wissen ja, dass wir im Herzen eigentlich eine andere
    Sache verfolgt haben .


    (Beifall bei der SPD)


    Aber wir haben zugunsten einer gemeinsamen Familien-
    politik ein bisschen weniger auf unser Herz gehört . Jetzt
    haben wir eine neue Situation . Es ist doch nur richtig
    und wichtig, wenn wir uns im ganzen Haus darüber einig
    sind, dass die frei werdenden Mittel aus dem Betreuungs-
    geld weiterhin den Familien und Kindern zugutekom-
    men . Dieses gemeinsame Ziel ist richtig und gut .


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    Ich finde, wir sollten die ideologische Debatte vielleicht
    ein Stück weit vergessen .

    „Kinder kriegen die Leute immer .“ Das hat einmal ein
    anderer Bundeskanzler gesagt . Das war nicht der Bun-
    deskanzler mit dem „Gedöns“ . Aber dieser Satz war fast
    genauso blöd .


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    Konrad Adenauer hat das gesagt . Wir wissen aber mitt-
    lerweile, dass das nicht der Fall ist, sondern es hat auch
    immer sehr viel mit persönlichen, ganz individuellen
    Gründen zu tun, warum ich eine Familie gründe . Aber
    es hat auch immer etwas damit zu tun, in welcher gesell-
    schaftlichen Atmosphäre und unter welchen gesellschaft-
    lichen Rahmenbedingungen ich mich gerade befinde.
    Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben wir

    Sylvia Pantel






    (A) (C)



    (B) (D)


    bis jetzt sehr gut hinbekommen . Nicht umsonst ist das
    Bedürfnis, größere Familien zu gründen, jetzt gestiegen .
    Das hat auch etwas mit der Familienpolitik dieser Koa-
    lition zu tun .


    (Beifall bei der SPD)


    Das hat aber auch etwas mit dem Elterngeld zu tun .
    Natürlich spielt auch das eine Rolle bei der Entscheidung,
    ob ich eine Familie gründe und zu welchem Zeitpunkt
    ich sie gründe . Natürlich können wir jetzt zwischen Op-
    position und Regierung darüber streiten, dass es selbst-
    verständlich ist, dass gesetzliche Leistungen auch erfüllt
    werden . Aber Sie wissen auch: Wir erfüllen nicht nur die
    alten gesetzlichen Leistungen, sondern wir haben in die-
    ser Wahlperiode die Palette sogar um das Elterngeld Plus
    erweitert . Wir haben zusätzliche Anreize geschaffen . Wir
    haben uns nicht auf dem ausgeruht, was wir schon ge-
    setzlich beschlossen haben, sondern wir haben das Ganze
    erweitert, und das haben wir gerne getan, liebe Kollegin-
    nen und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD)


    Es ist auch nicht selbstverständlich, dass ein Parla-
    ment, wenn mehr Eltern, mehr Familien Elterngeld in
    Anspruch nehmen oder überhaupt Leistungen in An-
    spruch nehmen, manchmal darüber diskutiert, so etwas
    wieder einzuschränken . Das ist leider keine Selbstver-
    ständlichkeit. Ich finde es gut, dass es hier eine Selbstver-
    ständlichkeit ist, und das sollte auch eine Selbstverständ-
    lichkeit bleiben . Das weiß auch das Finanzministerium .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Jetzt noch zu ein paar Punkten, über die wir hier heute
    diskutiert haben, über die wir vor allen Dingen aus dem
    Grund diskutiert haben, weil wir uns in einer besonderen
    Zeit befinden. Wir müssen uns um Flüchtlinge kümmern.
    Da kommt unserem Ministerium, unserem Politikfeld
    insgesamt natürlich eine sehr große Aufgabe zu . Denn
    das hat nicht nur etwas mit Baustandards oder Verteil-
    schlüsseln zu tun, es hat auch nicht immer etwas damit
    zu tun, wie wir das Asylrecht gestalten oder was wir als
    sichere Herkunftsländer benennen, sondern es hat vor
    allen Dingen etwas damit zu tun, wie wir die Integrati-
    on vorantreiben. Ich finde es gut, dass auf dem Gipfel
    entschieden worden ist, einen zusätzlichen Bereich für
    weiteres zusätzliches bürgerschaftliches Engagement zu
    schaffen . Denn die Bundesfreiwilligendienstler, die wir
    jetzt zusätzlich einsetzen wollen, sind kein Ersatz für
    hauptamtliche Arbeit, die auch weiterhin in diesem Be-
    reich geleistet werden muss .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich finde es nur gut und richtig, dass wir die Zivil-
    gesellschaft ermuntern, sich in dem Bereich Flüchtlings-
    hilfe zu engagieren . Wir brauchen die Zivilgesellschaft
    und auch die besondere Form der Zivilgesellschaft, also
    die Freiwilligendienste, in genau diesem Bereich . Warum
    brauchen wir sie? Die Akzeptanz für die Flüchtlinge be-
    kommen wir nur dann, wenn sie auch zivilgesellschaft-
    lich anerkannt sind . Deshalb ist es gut, dass wir im Be-

    reich bürgerschaftliches Engagement noch eine Schippe
    drauflegen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Eine zweite Sache gilt; auch das gehört zum Zusam-
    menhalt der Gesellschaft . Es stellt sich nicht nur die Fra-
    ge, wie wir die Strukturen des bürgerschaftlichen Engage-
    ments stärken – wir brauchen zusätzliche Strukturen –,
    sondern wir sollten auch noch einmal darüber nachden-
    ken, ob wir nicht auf Bundesebene festere Strukturen zur
    hauptamtlichen Betreuung und Koordinierung schaffen .
    Als zweiten Punkt müssen wir bei der Demokratieför-
    derung eine Schippe drauflegen – wir haben das schon
    einmal als Parlament getan – und sagen: Wir nehmen
    unsere eigenen Beschlüsse jetzt auch richtig ernst, nicht
    nur vor dem Hintergrund der jetzigen Herausforderungen
    und der Bilder, die wir gerade von Flüchtlingsheimen ge-
    sehen haben, sondern auch vor dem Hintergrund, was wir
    als Parlament gemeinsam anlässlich des NSU-Untersu-
    chungsausschusses beschlossen haben. Ich finde, da kön-
    nen wir als Parlament gemeinsam im Rahmen der Haus-
    haltberatungen für zusätzliche Mittel sorgen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ein letzter Punkt: unbegleitete minderjährige Flücht-
    linge . Ich glaube, dass wir mit dem Gesetzentwurf den
    Ländern und Kommunen sehr stark entgegenkommen .
    Wir werden ihn demnächst in einer Anhörung, dann im
    Ausschuss und dann im Parlament beraten . Bis jetzt sind
    die Rückmeldungen, zumindest die, die ich aus den Län-
    dern und von den Kommunen gehört habe, dass das zu
    einer großen Entlastung beitragen wird . Wir wissen aber
    auch, dass es zusätzliche Mittel auch vor Ort bei den Ju-
    gendbehörden wird geben müssen; das ist doch klar . Sie
    haben zusätzliche Aufgaben zu erfüllen; die haben sie
    jetzt schon in Teilen zu erfüllen . Deshalb wäre es nur gut
    und richtig, wenn im Zusammenhang mit dem Flücht-
    lingsgipfel, der auf uns zukommt, auch über diese Finan-
    zierung nachgedacht wird .

    Unter dem Strich: Die Herausforderungen der aktu-
    ellen Zeit sind berücksichtigt . Die Herausforderungen,
    die wir insgesamt haben, sind berücksichtigt . Aber ein
    Parlament kann auch immer noch ein bisschen mehr be-
    rücksichtigen . Von daher freue ich mich auf die Haus-
    haltsberatungen .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Der Kollege Alois Rainer hat für die CDU/CSU-Frak-

tion das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alois Rainer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zu
    den wesentlichen Zielen der Familienpolitik gehört es,

    Sönke Rix






    (A) (C)



    (B) (D)


    Familien und Kinder wirksam zu unterstützen und zu för-
    dern; denn Ehe und Familie sind das Fundament unserer
    Gesellschaft .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Daher ist es für uns auch ein besonderes Anliegen,
    gute Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Men-
    schen in Deutschland ihren Wunsch nach Kindern und
    Familie verwirklichen können . Folglich ist es auch rich-
    tig, dass wir unsere solide, verlässliche und auch stabili-
    tätsorientierte Politik weiter fortsetzen . Wir wollen eine
    Politik, die das Miteinander aller Menschen in unserem
    Land fördert, eine familienfreundliche Gesellschaft und
    eine Gesellschaft, in der alle Generationen willkommen
    sind .

    Aus diesem Grund sprechen wir heute beim vorliegen-
    den Haushaltsentwurf über einen Gesamtansatz von
    rund 9,183 Milliarden Euro . Dies entspricht einem
    Aufwuchs – das haben wir schon gehört; aber ich sage
    es gerne noch einmal – gegenüber dem Soll von 2015
    um etwa 647 Millionen Euro; prozentual gesehen sind
    das 7,6 Prozent mehr als im Vorjahr . Es ist, meine sehr
    verehrten Damen und Herren, auch der Einzelplan, der
    in dieser Legislaturperiode prozentual am stärksten an-
    wächst. Der Bundesfinanzminister hat demzufolge viel
    für die Familien übrig .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Lassen Sie mich zunächst auf die gesetzlichen Leis-
    tungen eingehen; dazu ist schon viel gesagt worden . Ins-
    gesamt betragen diese Leistungen knapp 87 Prozent des
    gesamten Haushalts im Einzelplan 17 . Im Wesentlichen
    ist es das heute schon oft angesprochene und im Jahr 2007
    eingeführte Elterngeld mit rund 5,8 Milliarden Euro für
    das Jahr 2016 . Auch in den folgenden Jahren gehen wir
    auf die sehr positive Entwicklung beim Elterngeld ein .
    So werden die Mittel für das Elterngeld um 245 Millio-
    nen Euro angehoben . Das sind insgesamt 63 Prozent des
    Ausgabenrahmens im Einzelplan 17 . Lieber Herr Kolle-
    ge, ich habe vorhin von Ihnen gehört: Das ist selbstver-
    ständlich . – 5,8 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen,
    ist für mich als Haushälter nicht selbstverständlich .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich finde das Elterngeld sehr gut und hervorragend.
    Es wurde gut eingeführt und gut weitergeführt . Aber
    5,8 Milliarden Euro sind beileibe keine Selbstverständ-
    lichkeit . Das darf an dieser Stelle auch in einer Haus-
    haltsdebatte gesagt werden .

    Nach gut acht Jahren ist das Elterngeld wahrlich ein
    Erfolgsmodell . Es wird immer beliebter . Auch ich als
    Mann finde es gut, dass immer mehr Männer, Väter, es in
    Anspruch nehmen . Während es im Jahr 2007 noch etwa
    18 Prozent der Väter waren, ist der Anteil in den fol-
    genden Jahren stetig gestiegen . Neben dieser wichtigen
    Leistung wurden alle Ansätze bedarfsgerecht angepasst .
    Auch die Alleinerziehenden wurden dementsprechend
    berücksichtigt .

    Liebe Uli Gottschalck, für uns sind die Mehrgenera-
    tionenhäuser ja immer ein Thema . Ich denke, wir haben
    es jetzt einigermaßen geschafft, dass die Mittel hierfür

    verstetigt werden . Es begann mit einem Pilotprojekt, das
    dann weitergeführt worden ist . Ich bedanke mich auch
    bei den weiteren Haushältern, die uns hierbei unterstützt
    haben .

    Als CSU-Politiker natürlich einige Sätze zum Betreu-
    ungsgeld . Ich weiß nicht, ob es heute eine Rednerin oder
    einen Redner gegeben hat, die oder der nicht über das
    Betreuungsgeld referiert hat; es ist vieles gesagt worden .
    Das Bundesverfassungsgericht sah in diesem Zusam-
    menhang das Fehlen der Gesetzgebungskompetenz beim
    Bund, sodass schlussfolgernd die Länder für das Betreu-
    ungsgeld zuständig sind .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie können sich sicher sein, dass wir die Menschen nicht
    alleine lassen . Alle Anträge, die vor der Verkündung des
    Urteils bewilligt wurden, genießen selbstverständlich
    Vertrauensschutz und werden dementsprechend haushal-
    terisch erfasst; das hat auch die Ministerin schon gesagt .

    In den letzten Wochen – und noch immer – gingen ja
    die tollsten Überlegungen zum Betreuungsgeld durch die
    Medien . Es muss zunächst einmal ganz deutlich gesagt
    werden, dass die 1 Milliarde Euro aus dem Wegfall des
    Betreuungsgeldes nicht zur Gänze zur Verfügung steht .
    Abgesehen davon finde ich es aber schon gut, dass sich
    so viele Köpfe darüber Gedanken machen, was denn nun
    aus dem Betreuungsgeld wird . Sie können sich sicher
    sein, dass wir auch in dieser Angelegenheit eine gemein-
    same, gute Lösung finden werden. Meine sehr verehrten
    Damen und Herren, gehen Sie fest davon aus – ich gehe
    auf alle Fälle davon aus –, dass das Betreuungsgeld in
    Bayern weiterhin gezahlt wird .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: In Bayern?)


    – Ja .

    Eines ist in diesem Zusammenhang noch zu erwäh-
    nen: Das Bundesverfassungsgericht geht in seinem Urteil
    auf unser im Grundgesetz verankertes föderales System
    ein . Hier muss schon die Frage erlaubt sein, inwieweit
    der Bund für manch geforderte Leistungen auf Länder-
    bzw . auf kommunaler Ebene überhaupt zuständig ist . Der
    junge Kollege der Linken ist ja schon weg . Ihm hätte ich
    das gerne mit auf den Weg gegeben .


    (Dr . Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Vereinbarkeit von Familie und Beruf!)


    – Ja, ja .

    Ich möchte nicht unerwähnt lassen – auch das ist vorhin
    schon gesagt worden –, dass nicht nur der Bund Steuer-
    mehreinnahmen hatte, sondern auch Länder und Kom-
    munen . Wenn wir schon über Verteilung sprechen, meine
    sehr verehrten Damen und Herren, dann müssen wir uns
    gerade auch mit Blick auf die jetzige Situation über eine
    Änderung des Grundgesetzes unterhalten . Eine direkte
    Unterstützung der Kommunen kann nur dann sicherge-
    stellt werden, wenn das Geld auch da ankommt, wo es
    am dringendsten gebraucht wird .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Sönke Rix [SPD])


    Alois Rainer






    (A) (C)



    (B) (D)


    Und wir wissen, dass das momentan bei den Kommunen
    der Fall ist .

    Es ist immer wieder davon die Rede, dass wir die
    Kommunen stärker unterstützen müssen . Ich kann nur
    sagen: Von 2010 bis 2019 werden die Kommunen vom
    Bund mit 150 Milliarden Euro unterstützt . Das gab es in
    dieser Form noch nie . Vielen herzlichen Dank an diejeni-
    gen, die hierfür Verantwortung tragen!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dabei sind die 3 Milliarden Euro noch nicht berücksich-
    tigt, die am vergangenen Sonntag im Koalitionsgipfel für
    die Länder und Kommunen ausgehandelt worden sind .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn wir über Fa-
    milien sprechen, dann sprechen wir auch über Familien
    und Menschen, die aus den Kriegsgebieten flüchten. Die
    außenpolitische Situation im Nahen und Mittleren Os-
    ten, insbesondere der furchtbare Krieg in Syrien und die
    menschenverachtenden Gräueltaten durch den IS-Terror
    führen dazu, dass Menschen ihre Heimat verlassen, ja
    verlassen müssen . Sie alle kennen die Bilder, die über
    den Ticker laufen . Es ist furchtbar . Dass wir den Men-
    schen helfen, die unsere Hilfe benötigen, steht nicht zur
    Debatte .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Schon jetzt engagieren sich viele Bürgerinnen und
    Bürger und helfen bei der Flüchtlingshilfe . Das ist ein
    großartiges Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit . Ich be-
    danke mich ganz herzlich bei allen Menschen in Deutsch-
    land für das große Verständnis .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Auch Bundesfreiwillige werden eingesetzt, um
    Flüchtlinge und Flüchtlingsfamilien in der Anfangsphase
    zu begleiten . Auch ist es ein gutes Signal, dass beim Bun-
    desfreiwilligendienst zur Unterstützung der Menschen
    in Not 10 000 zusätzliche Stellen eingerichtet werden
    sollen . Schon jetzt fördert der Bundesfreiwilligendienst
    zivilgesellschaftliches und ehrenamtliches Engagement
    von Frauen und Männern aller Generationen in unserem
    Land . In Zahlen ausgedrückt sind für den Bundesfreiwil-
    ligendienst bisher 167 Millionen Euro jährlich vorgese-
    hen . Für die 10 000 zusätzlichen Stellen kommen weitere

    43 Millionen Euro hinzu . Das ist ein Pfund, das wir den
    Ehrenamtlichen zugestehen wollen . Das ist auch gut . Wir
    schätzen die ehrenamtliche Arbeit in Deutschland wie
    Sie, Frau Ministerin, und das nicht erst jetzt, sondern
    schon seit vielen Jahren . Das, was die Ehrenamtlichen
    leisten, könnten wir hauptamtlich gar nicht machen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wie das Ganze am Ende der Tage ausgearbeitet wird,
    muss in den nächsten Wochen besprochen werden . Ich
    bin überzeugt, dass das BAFzA diese Aufgabe wie viele
    andere auch wieder erfolgreich meistern wird .