Rede:
ID1812103800
ID1812103800
insert_comment
Metadaten- insert_drive_fileAus Protokoll: 18121
- date_rangeDatum: 10. September 2015
- access_timeStartuhrzeit der Sitzung: 09:00 Uhr
- av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 18:49 Uhr
- fingerprintRedner ID: 11001274
- perm_identityRednertyp: Präsident
- short_textOriginal String: Präsident Dr. Norbert Lammert: info_outline
- record_voice_overUnterbrechungen/Zurufe: 1
- subjectLänge: 22 Wörter
-
sort_by_alphaVokabularVokabeln: 22
- Das: 1
- Wort: 1
- erhält: 1
- nun: 1
- der: 1
- Kollege: 1
- Karl: 1
- Holmeier,: 1
- demich: 1
- gleichzeitig: 1
- zu: 1
- seinem: 1
- heutigen: 1
- Geburtstag: 1
- herzlichgratuliere: 1
- .: 1
- Alles: 1
- Gute: 1
- für: 1
- das: 1
- neue: 1
- Lebensjahr!\n: 1
-
tocInhaltsverzeichnisPlenarprotokoll 18/121 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 121. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 10. September 2015 Inhalt Begrüßung des neuen Abgeordneten Volker Mosblech . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11701 A Wahl der Abgeordneten Dr. Jan-Marco Luczak und Matthias Hauer als Mitglie- der des Kuratoriums der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11701 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 11701 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 11701 C Begrüßung des früheren Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Kofi Annan . . . . . . . . . . 11719 D Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksache 18/5500 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11701 C b) Beratung der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Finanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksache 18/5501 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11701 D Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . 11702 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11707 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11708 A Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . 11710 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11710 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11711 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11712 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 11714 B Dr . Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11715 D Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11717 A Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11719 A Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11720 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 11721 B Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11722 B Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11724 B Andreas G . Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11725 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11727 B Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF 11729 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11731 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 121 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 10 . September 2014II Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11733 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11735 C Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11736 D Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 11739 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 11740 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11742 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11743 D Marianne Schieder (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 11746 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11747 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11749 B Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abwicklung der staatlichen Notariate in Baden-Württemberg Drucksache 18/5218 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11750 D b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Neuordnung des Rechts der Syn- dikusanwälte Drucksache 18/5563 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11750 D c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Reform der Strukturen der Krankenhausversorgung (Kranken- hausstrukturgesetz – KHSG) Drucksache 18/5867 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11702 A d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Unterhaltsrechts und des Unterhaltsverfahrensrechts Drucksache 18/5918 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11750 D e) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2014: – Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2014 – Drucksache 18/5128 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11751 A f) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2014: – Haus- haltsrechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2014 – Drucksache 18/5291 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11751 A Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bun- desregierung für das Haushaltsjahr 2013: – Vorlage der Haushaltsrech- nung des Bundes für das Haushalts- jahr 2013 – – zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bun- desregierung für das Haushaltsjahr 2013: – Vorlage der Vermögensrech- nung des Bundes für das Haushalts- jahr 2013 – – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2014 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Fest- stellungen zur Jahresrechnung 2013) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2014 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes: – Weitere Prüfungser- gebnisse – Drucksachen 18/1930, 18/1809, 18/3300, 18/3617 Nr . 1, 18/4650, 18/4865 Nr .1, 18/5387 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11751 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
-
folderAnlagenAlois Rainer (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 121 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 10 . September 2015 11813 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Becker, Dirk SPD 10 .09 .2015 Brandl, Dr . Reinhard CDU/CSU 10 .09 .2015 De Ridder, Dr . Daniela SPD 10 .09 .2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Grindel, Reinhard CDU/CSU 10 .09 .2015 Groth, Annette DIE LINKE 10 .09 .2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 10 .09 .2015 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 10 .09 .2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 10 .09 .2015 Kiziltepe, Cansel SPD 10 .09 .2015 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Kolbe, Daniela SPD 10 .09 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lenkert, Ralph DIE LINKE 10 .09 .2015 Maizière, Dr . Thomas de CDU/CSU 10 .09 .2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Mortler, Marlene CDU/CSU 10 .09 .2015 Obermeier, Julia CDU/CSU 10 .09 .2015 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 10 .09 .2015 Pilger, Detlev SPD 10 .09 .2015 Renner, Martina DIE LINKE 10 .09 .2015 Röspel, René SPD 10 .09 .2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 10 .09 .2015 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Werner, Katrin DIE LINKE 10 .09 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de Deutscher Bundestag Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2016 – Finanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP 2 Entlastung der Bundesregierung für dasHaushaltsjahr 2014 TOP 3 Entlastung der Bundesregierung für dasHaushaltsjahr 2013 Epl 11 Arbeit und Soziales Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Anlage
-
insert_commentVorherige Rede als Kontext
Rede von Eva-Maria Bulling-Schröter
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Gestern wurde der Referentenentwurf für ein neues Ener-
giewirtschaftsgesetz vorgelegt . Ich habe schon Reaktio-
nen gehört wie: Alles toll! Alles super! Wir erreichen die
Klimaziele . Es gibt ein neues Strommarktdesign . – Jetzt
kann ich nur sagen: Das wesentliche Ergebnis ist: Die
Energiekonzernchefs haben wieder einmal erfolgreich
die Hand aufgehalten . Herr Krischer, da wird nichts si-
muliert, sondern die Regierung schiebt Kohle rüber .
(Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bei der Kohle, ja!)
Sie macht ein Geschenk in Höhe von Hunderten von
Millionen Euro jährlich für eine Kraftwerksreserve, die
eigentlich niemand braucht .
(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)
Herr Gabriel hat immer wieder von Überkapazitäten
gesprochen . Jetzt frage ich mich: Wozu braucht man
diese teure Reserve? Wer vergoldet die überflüssigen
Braunkohleruinen? Die Bürgerinnen und Bürger – wer
auch sonst? – entweder über ihre Stromrechnung oder
mit ihren Steuern . Jetzt nennen Sie das auch noch Kapa-
zitäts- und Klimareserve . Dabei nutzt diese Reserve dem
Klima eben nicht, auf jeden Fall nicht genug . Sie nutzt
nur den Konten der Kohlekonzerne; so ist es .
(Beifall bei der LINKEN)
Die Kohleindustrie profitiert sogar doppelt:
Erstens . Ihr werden von 22 Millionen Tonnen CO2, die
einzusparen sie verpflichtet ist, fast 10 Millionen Tonnen,
also knapp die Hälfte, einfach geschenkt .
Zweitens . Die CO2-Einsparung, zu der sie verpflichtet
wäre und die mittels Abschaltung einiger Kohlekraftwer-
ke nun in Reserven überführt wird, bekommt sie groß-
zügig vergütet . Es ist also ein weiterer Superdeal . Das
ist blanker Hohn gegenüber dem ursprünglichen Vor-
schlag des Klimabeitrags, der durchaus sanft und klug
den schrittweisen Kohleausstieg marktgerecht eingeleitet
hätte . Diesen Ausstieg hätten wir auch unterstützt, Herr
Gabriel . Jetzt können Sie von der Regierung nicht ein-
mal abschätzen, ob die sogenannte Klimareserve über-
haupt die erwünschten Einsparungen bringen wird . Das
weiß man also noch gar nicht . Das ist einfach schwach,
schwach, schwach und enttäuschend . Das muss ich Ihnen
leider auch sagen: schwach .
(Beifall bei der LINKEN)
In den Sommermonaten gab es in Garzweiler an den
Kohlebaggern Aktionen, nämlich friedlichen Protest von
Klimaaktivistinnen und -aktivisten und Braunkohlegeg-
nern bei der Aktion „Ende Gelände“ . Ich war zu dieser
Zeit in Bayern . Ich habe mich darüber sehr gefreut . Ich
kann hier nur sagen: Die Linke ist mit diesem Protest so-
lidarisch .
(Beifall bei der LINKEN – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und wenn er in Brandenburg ist?)
– Genauso .
Wenn die Politik in Berlin bei der Kohlefrage versagt,
müssen die Bürgerinnen und Bürger umso mehr aufwa-
chen und hellhörig sein und Druck von der Straße aus-
üben . Das gilt nicht nur für die Kohle, sondern auch für
anderes . Da wird es endlich einmal Zeit .
(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)
Ich wünsche, dass es noch mehr werden, die sich gegen
die Besitzstandswahrung der Kohleindustrie, aber auch
der anderen Konzerne stemmen .
Statt der Kohleindustrie ihr vermeintliches Ende zu
vergolden, brauchen wir Mittel – Regionalmittel, Struk-
turmittel –; denn wir brauchen den schrittweisen Aus-
stieg aus der Kohle . Er ist dringend notwendig . Ob dies
mittels Kohleausstiegsgesetz, wie es die Linke vorge-
schlagen hat, oder ob dies via Klimabeitrag geschieht,
den wir auch unterstützen, das ist für mich egal . Wichtig
Thomas Jurk
Metadaten/Kopzeile:
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 121 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 10 . September 201511722
(A) (C)
(B) (D)
ist, es wird gemacht . Es wird jetzt endlich Zeit, dass das
Ganze beginnt, und zwar jetzt sofort .
(Beifall bei der LINKEN)
Ich kann nur sagen: Schade für die betroffenen Regi-
onen, dass Sie deren Chance wegen kurzfristiger politi-
scher Ziele verspielen . Die Regionen bräuchten nämlich
die Unterstützung .
Jetzt noch etwas zu den Ausschreibungen . Ich habe
dazu gehört: Alles super, alles toll, usw . Die Akteursviel-
falt ist wirklich gewährleistet . – Ja, bewerben dürfen sich
alle, klar . Aber die Ergebnisse sind eben nicht so, wie wir
uns das vorstellen . Es sind eben nicht die Bürgerener-
giegenossenschaften, die da den Zuschlag erhalten, son-
dern andere . Der Zuwachs der Bürgerenergiegenossen-
schaften wird immer geringer . Von 2013 bis 2014 hat er
sich um 60 Prozent reduziert . Wir haben immer gesagt:
Wir halten diese Ausschreibungen für falsch . Wir waren
immer dagegen . Es ist ein Ausstieg aus dem Erneuer-
bare-Energien-Gesetz . Deswegen sagen wir: Es ist ein
kompletter Systemwechsel .
Die Bundesregierung bastelt schon am EEG 2016 .
Wieder wird beschlossen, Ausschreibungen vorzuneh-
men . Die Ergebnisse der letzten sind noch nicht richtig
da, aber alles ist toll . Wir wollen die Bürgerenergie stüt-
zen . Wir wollen die Energiegenossenschaften stützen .
Wir wollen eine demokratische Energie und nicht zurück
zu den Konzernen . Wir brauchen Akzeptanz für die rege-
nerativen Energien, vor allem auch für die Windkraft . So,
wie Sie das jetzt betreiben, wird die Akzeptanz sinken .
Wir brauchen aber einen großen Klimabeitrag, und wir
brauchen auch Taten vor Paris .
(Beifall bei der LINKEN sowie des Abg . Dr . Joachim Pfeiffer [CDU/CSU] – Lachen des Abg . Thomas Jurk [SPD])
Rede von Dr. Norbert Lammert
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort erhält nun der Kollege Karl Holmeier, dem
ich gleichzeitig zu seinem heutigen Geburtstag herzlich
gratuliere . Alles Gute für das neue Lebensjahr!
(Beifall)
-
insert_commentNächste Rede als Kontext
Rede von Karl Holmeier
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Sehr geehrter Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen
und Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Seit Jahren schaut Europa bewundernd auf Deutschland .
Unser Land ist unter der Regierungsverantwortung der
Union, unter unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel die
unbestrittene schwarze Lokomotive Europas . Dank unse-
rer soliden Wirtschafts- und Finanzpolitik haben wir eine
wertvolle finanzielle Handlungsfähigkeit erarbeiten kön-
nen . Dank dieser Handlungsfähigkeit, meine sehr verehr-
ten Damen und Herren, können wir die aktuellen finan-
ziellen Herausforderungen bewältigen, und wir können
darauf reagieren .
(Beifall bei der CDU/CSU)
Darüber hinaus halten wir an unserem Ziel einer dau-
erhaften schwarzen Null fest . Wir stärken die Investi-
tionen des Bundes und vor allem der Kommunen . Wir
sichern die Finanzierung der Energiewende und des
Breitbandausbaus . An dieser Stelle möchte ich ausdrück-
lich einen Dank an unseren Finanzminister Dr . Wolfgang
Schäuble richten .
Sehr verehrte Damen und Herren, Wirtschaft und
Märkte verlangen nach Vertrauen . Dieses notwendige
Verlangen haben wir mit Inhalt und Rückhalt erfüllt . Der
Erfolg gibt uns recht: Deutschland steht heute im euro-
päischen Vergleich sehr gut da . Wir haben unsere Haus-
aufgaben gemacht . Ganz Europa blickt immer wieder,
wie ich schon eingangs gesagt habe, nach Deutschland .
Deutschland ist die Lokomotive für Wachstum und Be-
schäftigung . Deutschland ist aber auch der Garant für ein
stabiles Europa . Den Aufschwung in Deutschland haben
wir nicht mit Worten herbeigeredet; es waren vielmehr
umfassende Anstrengungen auf allen Ebenen des Staa-
tes, der Wirtschaft und auch der Beschäftigten . So konn-
ten die Weichen für diese hervorragende Entwicklung
in Deutschland gestellt werden . Wichtiger Kompass der
Union war und ist der in die soziale Marktwirtschaft ein-
gebettete ordnungspolitische Rahmen .
Trotz aller Erfolge dürfen wir in Zukunft aber nicht
übermütig werden . Hohe Steuereinnahmen wecken Be-
gehrlichkeiten, und so lauert die größte Gefahr für die
Zukunft im Erfolg der Gegenwart . Es kommt daher jetzt
darauf an, den konjunkturellen Rückenwind zu nutzen
und die Weichen für die Zukunft zu stellen . Die Heraus-
forderungen, meine sehr verehrten Damen und Herren,
sind groß:
Die Globalisierung wird uns einen noch härteren
Wettbewerb aufzwingen . Mit dem Abschluss von TTIP
und CETA stellen wir uns hier aber aktuell darauf ein .
Die Digitalisierung wird alle Lebensbereiche durch-
dringen, miteinander verbinden und so die Wertschöp-
fungsketten unserer Wirtschaft, aber auch unsere Arbeits-
welt grundlegend verändern .
Die Demografie trifft kein Land Europas stärker als
Deutschland . Deutschland hat nach Japan die zweitältes-
te Bevölkerung der Welt . Diese Herausforderung muss
uns stets im Bewusstsein bleiben und auch unser Han-
deln prägen .
Wir stehen vor der Aufgabe, Deutschland zukunftsfest
zu machen . Unser Ziel ist: Schaffung der bestmöglichen
Rahmenbedingungen für Investitionen und Innovationen
unter dem Leitbild der sozialen Marktwirtschaft . Dabei,
meine Damen und Herren, müssen wir der deutschen
Wirtschaft so viel unternehmerische Freiheit und Eige-
ninitiative wie möglich lassen . Bei aller Freiheit und Ei-
geninitiative hat die deutsche Wirtschaft – darauf legt die
CSU besonderen Wert – auch eine gemeinsam zu tragen-
de soziale Verantwortung .
Sehr verehrte Damen und Herren, viele Staaten benei-
den uns um unseren weltweit einzigartigen ordnungspo-
litischen Rahmen . Ihn gilt es immer wieder aufs Neue
auszubalancieren – für eine gute Zukunft, an der alle
Bürgerinnen und Bürger unseres Landes teilhaben .
Wir haben Solidität und finanzielle Stabilität wieder
zum Kern der Politik gemacht . „Chancen statt Schulden“
lautet die Devise . Für die Union hat das Erwirtschaften
Eva Bulling-Schröter
Metadaten/Kopzeile:
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 121 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 10 . September 2015 11723
(A) (C)
(B) (D)
von finanzieller Stabilität Vorrang vor dem Verteilen.
In Bayern haben wir die schwarze Null schon seit zehn
Jahren, beim Bund nun seit 2015 . Andere wollten mehr
Schulden, neue und höhere Steuern, eine Anhebung des
Spitzensteuersatzes und die Wiedereinführung der Ver-
mögensteuer . Wir blieben besonnen . Schulden und höhe-
re Steuern: Beides ist Gift für die Wirtschaft und für die
Konjunktur .
(Beifall bei der CDU/CSU)
Der Erfolg gibt uns recht: Wir haben 2015 den ers-
ten ausgeglichenen Haushalt seit 45 Jahren beschlossen .
Diesen Kurs werden wir fortsetzen und auch 2016 sowie
in den nächsten Jahren eine schwarze Null schreiben . Un-
sere Wirtschaft wächst seit 2010 . Das Jahr 2014 konnte
mit einem Wachstum von etwa 1,6 Prozent abgeschlos-
sen werden . Die Wirtschaftsschätzungen sehen für 2015
ein Wachstum zwischen 1,6 und 2,2 Prozent und für 2016
zwischen 1,7 und 2,3 Prozent vor . 42,99 Millionen Men-
schen, also fast 43 Millionen, sind derzeit in Deutsch-
land erwerbstätig – ein neuer Rekordwert . Der Erfolg aus
dem Vorjahr konnte nochmals um 160 000 Menschen ge-
steigert werden . Auch die Zahl der sozialversicherungs-
pflichtig Beschäftigten ist mit einem Rekordwert von
30,72 Millionen so hoch wie noch nie . Das ist ein Plus
von 1,2 Millionen Beschäftigten innerhalb der letzten
zwei Jahre .
Deutschland setzt auf Jugend . Die Jugend hat Chancen
wie nie zuvor . Liegt der Durchschnitt der Jugendarbeits-
losigkeit im Bereich der Euro-Zone bei 21,9 Prozent, so
bescheinigt das Statistische Amt der Europäischen Union
Deutschland eine Arbeitslosenrate von 7,0 Prozent bei
den Jugendlichen zwischen 16 und 24 Jahren . Wir sind
damit die Besten in Europa . Der unter Verantwortung der
Union eingeschlagene Weg aus Wachsen, Konsolidieren
und Reformieren war und ist richtig . Er wird immer mehr
zum Vorbild für ganz Europa . Darauf können wir stolz
sein .
(Beifall bei der CDU/CSU)
Mit dem vorliegenden Bundeshaushalt 2016 tragen
wir dazu bei, diese guten Aussichten weiter zu festigen .
Der klare Kurs der Haushaltskonsolidierung wird trotz
neuer Belastungen, die 2016 auf uns zukommen, auch
in den nächsten Jahren fortgesetzt werden . Der Haushalt
weist 2016 zum zweiten Mal in Folge eine schwarze Null
aus . Der Erfolgsweg aus Wachsen und Konsolidieren
wird unbedingt fortgesetzt .
Sehr verehrte Damen und Herren, wir fördern den Mit-
telstand . Wir fördern Innovationen und investieren wei-
ter in Forschung und Entwicklung; all das wurde bereits
angesprochen . Wir unterstützen die Energiewende und
setzen auf Energieeffizienz. Der Haushaltsentwurf 2016
ist ein echter Investitionshaushalt . Wir beginnen mit der
Umsetzung des bis 2018 angelegten 10-Milliarden-Eu-
ro-Investitionsprogramms des Bundes . Der Schwerpunkt
liegt dabei auf Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur,
in den Breitbandausbau, in Energieeffizienz, in den Kli-
maschutz und in die Städtebauförderung . Im Jahr 2016
werden die Investitionsausgaben um rund 3,9 Milliarden
Euro gegenüber 2015 steigen . Wir werden die Bürgerin-
nen und Bürger in unserem Land durch die Verbesserung
der familienpolitischen Leistungen und den Abbau der
kalten Progression um 5 Milliarden Euro steuerlich ent-
lasten . Wir stehen zu unserem Versprechen: keine neuen
Schulden, keine Steuererhöhungen . Das ist für uns Kern
einer verlässlichen und wachstumsfreundlichen Haus-
haltspolitik .
Den mit Abstand größten Anteil an den Ausgaben des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bilden
mit über 3 Milliarden Euro die Mittel für Forschung, Ent-
wicklung und Innovation . Wesentlicher Förderschwer-
punkt für den Mittelstand als Innovationsmotor ist auch
in Zukunft das bislang sehr erfolgreiche technologie-
offene Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand, ZIM
genannt . Es ist mit einem Volumen von knapp 538 Mil-
lionen Euro das wichtigste auf Innovation ausgerichtete
Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums .
Wir erhöhen die Fördermittel für die Gemeinschaftsauf-
gabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“,
wie im Koalitionsvertrag verankert, um 24 Millionen
Euro auf insgesamt 624 Millionen Euro . Es ist ein extrem
wichtiges Programm, gerade für die ländlichen Räume
und auch für die Grenzregionen .
(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)
Deutschland, meine Damen und Herren, ist Gründer-
land . Wir unterstützen Unternehmensgründungen im
Jahr 2016 mit knapp 71 Millionen Euro . Das sind wich-
tige Zukunftsinvestitionen in den Standort Deutschland .
Mit der Digitalen Agenda haben wir ambitionierte
Ziele gesetzt . Wir wollen, dass im Jahr 2018 jeder in
Deutschland schnelles Internet mit 50 Megabit hat, auch
und vor allem im ländlichen Raum . Ein schnelles Inter-
net und eine gute Verkehrsinfrastruktur sind von großer
Bedeutung für die deutsche Wirtschaft . Wir bauen beides
weiter aus, und dies kräftig . Wir stärken damit den Stand-
ort Deutschland .
Sehr verehrte Damen und Herren, die Energiewende
ist beschlossen . Sie ist auf den Weg gebracht . Sie ist ein
richtiger und notwendiger Schritt auf dem Weg in eine
Industriegesellschaft der Nachhaltigkeit . Eine der Haupt-
aufgaben der Großen Koalition ist, die Bürgerinnen und
Bürger bei der Energie der Zukunft, bei der Energiewen-
de mitzunehmen . Begeistern wir die Menschen für die
Energiewende, dann wird sie auch gelingen . Die Ener-
giewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und
die Zukunft unserer Energieversorgung beschäftigt die
Menschen .
Für die CSU ist eine sichere, bezahlbare und saubere
Energieversorgung entscheidend für unsere Lebensqua-
lität, unseren Wohlstand, eine intakte Umwelt und eine
liebenswerte Heimat . Bayern war schon in der Vergan-
genheit ein Vorreiter der Energiewende . Bayern setzt die
Energiewende vor Ort hervorragend um . Lassen Sie mich
ein Beispiel nennen: In meinem Heimatlandkreis Cham
in der Oberpfalz wurden bereits im Jahr 2014 56,2 Pro-
zent des gesamten Stromverbrauchs, ob für Private oder
Wirtschaft, durch erneuerbare Energieträger erzeugt . Wir
werden 2015/16 die 60-Prozent-Marke schaffen .
Karl Holmeier
Metadaten/Kopzeile:
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 121 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 10 . September 201511724
(A) (C)
(B) (D)
Wir brauchen ein neues Marktdesign, mehr Energie-
effizienz, Speicherkapazitäten und ein leistungsfähiges
Stromnetz .
(Katharina Dröge [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, Stromnetz! Vor allem in Bayern!)
Ein zweiter Schwerpunkt des Haushaltsentwurfs 2016 ist
daher die kontinuierliche Umsetzung der Energiewende .
Es stehen große Herausforderungen an . Dazu werden wir
gewisse Fördermaßnahmen auf den Weg bringen .
Insgesamt stehen dem Bundesministerium für Wirt-
schaft und Energie knapp 3 Milliarden Euro für die Ge-
staltung der Energiewende zur Verfügung .
Abschließend, meine sehr verehrten Damen und Her-
ren: Mit dem vorliegenden Haushaltsentwurf stellt die
Bundesregierung unter Beweis, dass sie einen Zukunfts-
plan hat . Wir planen und gestalten die Zukunft Deutsch-
lands . Wir stärken die wirtschaftliche Entwicklung un-
seres Landes nachhaltig und langfristig . Deutschland ist
das starke Herz im Zentrum Europas . Darauf können wir
stolz sein, genauso wie auf unsere Bürgerinnen und Bür-
ger, auf unsere Wirtschaft und auf unser Land .
Vielen Dank .
(Beifall bei der CDU/CSU)