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ID1812100500

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    Plenarprotokoll 18/121 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 121. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 10. September 2015 Inhalt Begrüßung des neuen Abgeordneten Volker Mosblech . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11701 A Wahl der Abgeordneten Dr. Jan-Marco Luczak und Matthias Hauer als Mitglie- der des Kuratoriums der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11701 B Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 11701 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 11701 C Begrüßung des früheren Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Kofi Annan . . . . . . . . . . 11719 D Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksache 18/5500 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11701 C b) Beratung der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Finanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksache 18/5501 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11701 D Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . 11702 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11707 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11708 A Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . 11710 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11710 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11711 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11712 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 11714 B Dr . Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11715 D Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11717 A Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11719 A Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11720 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 11721 B Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11722 B Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11724 B Andreas G . Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11725 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11727 B Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF 11729 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11731 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 121 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 10 . September 2014II Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11733 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11735 C Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11736 D Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 11739 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 11740 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11742 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11743 D Marianne Schieder (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 11746 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11747 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11749 B Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abwicklung der staatlichen Notariate in Baden-Württemberg Drucksache 18/5218 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11750 D b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Neuordnung des Rechts der Syn- dikusanwälte Drucksache 18/5563 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11750 D c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Reform der Strukturen der Krankenhausversorgung (Kranken- hausstrukturgesetz – KHSG) Drucksache 18/5867 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11702 A d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Unterhaltsrechts und des Unterhaltsverfahrensrechts Drucksache 18/5918 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11750 D e) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2014: – Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2014 – Drucksache 18/5128 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11751 A f) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2014: – Haus- haltsrechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2014 – Drucksache 18/5291 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11751 A Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bun- desregierung für das Haushaltsjahr 2013: – Vorlage der Haushaltsrech- nung des Bundes für das Haushalts- jahr 2013 – – zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bun- desregierung für das Haushaltsjahr 2013: – Vorlage der Vermögensrech- nung des Bundes für das Haushalts- jahr 2013 – – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2014 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Fest- stellungen zur Jahresrechnung 2013) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2014 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes: – Weitere Prüfungser- gebnisse – Drucksachen 18/1930, 18/1809, 18/3300, 18/3617 Nr . 1, 18/4650, 18/4865 Nr .1, 18/5387 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11751 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
  • folderAnlagen
    Alois Rainer (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 121 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 10 . September 2015 11813 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Becker, Dirk SPD 10 .09 .2015 Brandl, Dr . Reinhard CDU/CSU 10 .09 .2015 De Ridder, Dr . Daniela SPD 10 .09 .2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Grindel, Reinhard CDU/CSU 10 .09 .2015 Groth, Annette DIE LINKE 10 .09 .2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 10 .09 .2015 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 10 .09 .2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 10 .09 .2015 Kiziltepe, Cansel SPD 10 .09 .2015 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Kolbe, Daniela SPD 10 .09 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lenkert, Ralph DIE LINKE 10 .09 .2015 Maizière, Dr . Thomas de CDU/CSU 10 .09 .2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Mortler, Marlene CDU/CSU 10 .09 .2015 Obermeier, Julia CDU/CSU 10 .09 .2015 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 10 .09 .2015 Pilger, Detlev SPD 10 .09 .2015 Renner, Martina DIE LINKE 10 .09 .2015 Röspel, René SPD 10 .09 .2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 10 .09 .2015 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .09 .2015 Werner, Katrin DIE LINKE 10 .09 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de Deutscher Bundestag Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2016 – Finanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP 2 Entlastung der Bundesregierung für dasHaushaltsjahr 2014 TOP 3 Entlastung der Bundesregierung für dasHaushaltsjahr 2013 Epl 11 Arbeit und Soziales Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Dann wollen wir einmal abwarten, wie lange das an-

    hält .

    Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und
    Energie:

    Wenn es das einzige Problem bleibt, dann ist doch al-
    les gut .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Richtig!)


    Ich will der Ermahnung gerne nachkommen .

    Zwei abschließende Bemerkungen .

    Ich glaube, dass wir neben der Hilfe in den Herkunfts-
    ländern und den Nachbarstaaten dringend einen legalen
    Zugang nach Europa und nach Deutschland brauchen .
    Wir brauchen eine Alternative zu Schlepperbanden und
    zu Menschenhändlern . Solange Menschen keine andere
    Chance sehen, als über Schlepper und Menschenhändler
    nach Europa zu kommen, werden wir das Elend an unse-
    ren Grenzen nicht los . Migration lässt sich nicht verbieten
    oder verhindern . Die Migration, wie wir sie jetzt haben,
    wird stattfinden, auch auf lange Zeit. Was wir brauchen,
    sind Wege geordneter Migration . Deswegen rate ich uns
    dringend, in Deutschland das Thema Einwanderungs-
    gesetz voranzutreiben und übrigens auch in Europa für
    eine solche Politik zu werben .


    (Beifall bei der SPD)


    Ich fand die gestrigen Worte des EU-Kommissions-
    präsidenten Jean-Claude Juncker bewegend und bin froh,
    dass wenigstens ein erster Schritt getan wurde . Aber ich
    finde, angesichts der Zahlen, die jetzt in Rede stehen,
    muss man auch realistisch bleiben . Wenn Jean-Claude
    Juncker 160 000 Flüchtlinge, die sich derzeit in Itali-
    en und Griechenland aufhalten, auf die europäischen
    Mitgliedstaaten gerecht verteilen will und Deutschland
    noch einmal 31 000 davon aufnehmen soll, also 20 Pro-
    zent, dann muss man die Zahlen ein bisschen einord-
    nen: Deutschland hat bis vorgestern den Zugang von
    450 000 Flüchtlingen registriert . Allein im August waren
    es 105 000, und in den ersten acht Tagen des September
    waren es bereits 37 000 . Vielleicht werden es im Sep-
    tember mehr als 100 000 . Das zeigt, ehrlich gesagt, dass
    die Umverteilung von 160 000 Flüchtlingen in Europa
    ein erster Schritt ist, wenn man es freundlich bezeichnen
    will . Man kann auch sagen: ein Tropfen auf den heißen
    Stein .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Damit darf nicht alles erledigt sein . Wenn wir Euro-
    pa erhalten wollen, haben wir viel zu tun . Aber vor allen
    Dingen muss Europa zeigen, dass es seine humane Ori-
    entierung beibehält . Wir sind hier in Europa keine Zu-

    Bundesminister Sigmar Gabriel






    (A) (C)



    (B) (D)


    gewinngemeinschaft, bei der man mitmacht, wenn man
    Geld kriegt, sondern eine Verantwortungsgemeinschaft .
    Juncker hat den ersten Schritt getan; die Mitgliedstaaten
    Europas müssen deutlich mehr Schritte tun .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die Fraktion Die Linke hat nun der Kollege Roland

Claus das Wort .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr

    Bundes minister Gabriel, Sie haben, wie ich finde, be-
    rechtigterweise den Zusammenhang zwischen Ihrem Etat
    und den aktuellen Flüchtlingsfragen beschrieben . Die
    gute Absicht dabei will ich Ihnen auch nicht absprechen,
    aber bei den Konsequenzen mangelt es erheblich .

    Die gravierendste Ursache von Flucht und Vertreibung
    sind bekanntlich Kriege . Vertreter der Koalition haben in
    dieser Haushaltswoche zu Recht häufig gesagt, es gehe
    darum, die Fluchtursachen zu überwinden . Für Krie-
    ge benötigt man Waffen . Deutschland liefert nach wie
    vor Waffen, auch in Kriegsgebiete . Zum Beispiel führt
    Saudi-Arabien mit deutschen Waffen Krieg im Jemen .

    Das Wirtschaftsministerium ist für Waffenexport-
    genehmigungen zuständig, freilich nicht allein, aber
    maßgeblich . Herr Bundesminister, Sie sind auf diesen
    Vorgang eingegangen . Ich will Ihnen belegen, dass Sie
    die Zahlen, die Sie ausgewählt haben, in Ihrem Sinne ge-
    schönt haben .


    (Beifall bei der LINKEN)


    In der Welt vom 24 . Juni werden Sie, Herr Bundes-
    minister, mit den Worten zitiert: Waffenexporte dürfen
    „kein Mittel der Wirtschaftspolitik“ sein . Wie wahr . Fakt
    ist aber – auch das ist nachzulesen –, dass im ersten Halb-
    jahr 2015 Waffenexporte in Höhe von 6,5 Milliarden
    Euro genehmigt wurden . Das sind genauso viele wie im
    ganzen Jahr 2014, Herr Bundesminister . Das ist die
    Wahrheit . Hier hilft es nicht, wenn Sie sich einzelne Zah-
    len heraussuchen .


    (Beifall bei der LINKEN – Thomas Jurk [SPD]: Sie können das ja mal mit 2012 oder 2013 vergleichen!)


    Nachzulesen ist das im Spiegel vom 9 . August dieses
    Jahres, und zwar in der Auswertung einer Anfrage mei-
    nes Fraktionskollegen Jan van Aken . Der Spiegel vermu-
    tet – ich denke, nicht zu Unrecht –, dass das Jahr 2015 ein
    Rekordjahr deutscher Waffenexporte ist . Herr Minister,
    konsequent im Sinne der Bekämpfung von Fluchtursa-
    chen wäre es doch, zu sagen: Schluss mit den Waffenex-
    porten! Verbieten Sie sie! Das wäre eine Konsequenz .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Eine zweite Konsequenz im Umgang mit dem Flücht-
    lingsproblem wäre, sich mit Industrieverbänden und

    Kammern dafür einzusetzen, dass Flüchtlinge und Asyl-
    suchende schnell in Arbeit und Ausbildung kommen . Das
    will die Industrie bekanntlich . Aber Sie wissen wie wir,
    dass das Asylrecht, das Zuwanderungsrecht dem enge
    Grenzen setzt . Sie müssten sich doch zusammen mit
    Bundesministerin Nahles und den Vorschlägen, die der
    Chef der Bundesagentur für Arbeit, Herr Weise, gemacht
    hat, auf den Weg machen und ein großes Programm auf-
    legen, um die Situation zu vereinfachen und Flüchtlingen
    und Asylsuchenden den Zugang zu Ausbildung und Ar-
    beit zu ermöglichen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich höre immer, man solle die Regeln vereinfachen, man
    solle entbürokratisieren . Das wäre genau die Stelle, bei
    der Sie beginnen sollten .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Linksfraktion hat zu diesem Problem Anfang
    Juni eine Anhörung zum Thema „Industriepolitik in Ost-
    deutschland“ durchgeführt . Dort hat die Bundesagentur
    für Arbeit ihre Vorschläge vorgetragen . Wir wundern uns
    schon darüber, dass diese Vorschläge nicht im großen Stil
    aufgegriffen werden . Wir fordern Sie auf, hier etwas zu
    tun .

    Der Wirtschaftsetat, meine Damen und Herren, ist
    nach wie vor zur Hälfte für die Subventionierung staats-
    naher Monopolisten vorgesehen, insbesondere in der
    Luft- und Raumfahrt . Das so hoch gepriesene Zentrale
    Innovationsprogramm für den Mittelstand macht gerade
    ein Drittel der Subventionen für die staatsnahen Monopo-
    listen aus . Das ist keine vernünftige Mittelstandspolitik .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich will noch ein Wort zur wirtschaftlichen Situation
    in Ostdeutschland sagen . Ich freue mich darüber, dass der
    Bundesminister heute auf dieses Thema eingegangen ist,
    im Unterschied zu vorherigen Reden . Offenbar hat die
    Kritik der Opposition doch einige Wirkung erzielt . Ich
    habe bereits gesagt, dass wir im Juni zum Thema „Indus-
    triepolitik in Ostdeutschland“ mit Expertinnen und Ex-
    perten aus der Wirtschaft gesprochen und ihre Erkennt-
    nisse wahrgenommen haben. Wir finden, dass es noch
    immer eine große Reserve in diesem Land gibt . Ost-
    deutsche Industrieunternehmen haben einen ungeheuren
    Erfahrungsvorsprung beim Bewältigen von Transforma-
    tionen, mit denen wir es in der Wirtschaft noch zu tun
    haben werden . Wir fordern Sie auf: Nutzen Sie diese Er-
    kenntnisse! Bringen Sie sie ein! Nutzen Sie sie auch für
    eine gesamtdeutsche Entwicklung! Hier ist noch vieles
    zu leisten .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich will in diesem Zusammenhang auch darauf ver-
    weisen, dass wir in Ostdeutschland ein großes Problem
    mit dem hohen Anteil an Niedriglohn-, Zeitarbeits- und
    Fristverträgen haben . Im Osten ist diese Gruppe der Be-
    schäftigten trotz Mindestlohn nach wie vor etwa doppelt
    so stark vertreten wie im gesamten Bundesdurchschnitt .
    Da müssen endlich Änderungen auf den Tisch gebracht
    werden .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bundesminister Sigmar Gabriel






    (A) (C)



    (B) (D)


    Herr Bundesminister, Sie sagen häufig wohlklingen-
    de Worte zur Energiewende . Sie haben ja auch die Zu-
    ständigkeit für die erneuerbaren Energien . Wir möchten
    Sie aber darauf hinweisen – das haben wir auf Anfrage
    herausgefunden –, dass beim Umweltbundesamt die vor-
    gesehenen Haushaltsmittel aus Ihrem Ministerium noch
    immer nicht angekommen sind .

    Also: Machen Sie nicht nur flotte Sprüche, sondern er-
    ledigen Sie die Hausaufgaben! Und vergessen Sie nicht:
    Die Fluchtursachen können Sie angehen, indem Sie Waf-
    fenexporte einstellen und verbieten .


    (Beifall bei der LINKEN – Dr . Michael Fuchs [CDU/CSU]: Völliger Quatsch!)