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ID1812007200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/120 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 120. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 9. September 2015 Inhalt Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksache 18/5500 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11603 A b) Beratung der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Finanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksache 18/5501 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11603 B Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt Dr . Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 11603 B Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 11609 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11614 C Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 11619 A Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11622 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11625 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11625 D Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11625 D Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11627 C Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11630 A Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11631 C Monika Grütters, Staatsministerin BK . . . . . . 11632 D Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 11634 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11635 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11636 D Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11637 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11639 B Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11640 A Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA 11642 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 11645 C Dr . Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11646 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 11647 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 11647 D Dr . Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11649 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11651 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 11652 B Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 11653 C Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11655 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 120 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 9 . September 2015II Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11655 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11656 C Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11657 C Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11659 A Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . 11661 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 11663 D Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 11665 A Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11666 B Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 11667 D Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 11669 C Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11671 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11672 D Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11674 A Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11675 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11676 B Dr . Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 11677 C Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zu- sammenarbeit und Entwicklung Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 11678 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 11681 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11682 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11683 D Dagmar G . Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11685 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11686 D Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11688 B Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11689 D Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11691 B Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11693 A Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11694 C Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11696 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11697 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 11699 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 120 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 9 . September 2015 11603 120. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 9. September 2015 Beginn 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Stefan Rebmann (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 120 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 9 . September 2015 11699 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09 .09 .2015 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09 .09 .2015 Becker, Dirk SPD 09 .09 .2015 Brand, Michael CDU/CSU 09 .09 .2015 Brandl, Dr . Reinhard CDU/CSU 09 .09 .2015 De Ridder, Dr . Daniela SPD 09 .09 .2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09 .09 .2015 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09 .09 .2015 Groth, Annette DIE LINKE 09 .09 .2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 09 .09 .2015 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 09 .09 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 09 .09 .2015 Kiziltepe, Cansel SPD 09 .09 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09 .09 .2015 Kolbe, Daniela SPD 09 .09 .2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 09 .09 .2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09 .09 .2015 Mortler, Marlene CDU/CSU 09 .09 .2015 Obermeier, Julia CDU/CSU 09 .09 .2015 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 09 .09 .2015 Renner, Martina DIE LINKE 09 .09 .2015 Röspel, René SPD 09 .09 .2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09 .09 .2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 09 .09 .2015 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09 .09 .2015 Satz: Satzweiss.com, Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de http://www.satzweiss.com http://www.printsystem.de http://www.betrifft-gesetze.de 120. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2016 – Finanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Epl 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt Epl 05 Auswärtiges Amt Epl 14 Verteidigung Epl 23 wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Danke . – Weitere Wortmeldungen zu diesem Einzel-

    plan liegen nicht vor . Deshalb verlassen wir den Ge-
    schäftsbereich des Auswärtigen Amtes .

    Wir widmen uns jetzt dem Geschäftsbereich des
    Bundesministeriums der Verteidigung, Einzelplan 14.

    Ich bitte die Kollegen, die an diesem Teil der Ausspra-
    che teilnehmen wollen, ihre Plätze einzunehmen . Dieje-
    nigen Kolleginnen und Kollegen, die diesem wichtigen
    Teil der Aussprache nicht folgen wollen, bitte ich, den
    Plenarsaal zu verlassen .

    Alois Karl






    (A) (C)



    (B) (D)


    Das Wort hat zu Beginn die Bundesministerin
    Dr . Ursula von der Leyen, der ich hiermit das Wort er-
    teile .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg . Bärbel Bas [SPD])


    Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin der
    Verteidigung:

    Vielen Dank . – Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das
    Flüchtlingsthema dominiert zu Recht diese Haushaltsde-
    batte . Mitten im Herzen Europas erleben wir unmittel-
    bar, wie rings um das Mittelmeer Tausende Menschen ihr
    Leben riskieren, um aus den Krisenregionen zu flüchten.
    Hier im Land erleben wir eine überwältigende Hilfsbe-
    reitschaft, mit der diese Menschen aufgenommen wer-
    den .

    Auch die Bundeswehr möchte ihren Beitrag dazu
    leisten . Wir haben allein in den letzten Wochen über
    14 000 Unterkunftsplätze in 41 Liegenschaften geschaf-
    fen . Allein in den letzten vier Tagen, als die Flücht-
    lingszahlen noch einmal deutlich angestiegen sind, sind
    4 000 Unterkunftsplätze aus dem Boden gestampft wor-
    den: in Hessen, in Sachsen, in Thüringen, in Bremen, in
    Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen . Und jeden
    Tag kommen neue Anfragen .

    Ich bin besonders dankbar für das freiwillige Engage-
    ment unserer Männer und Frauen in der Bundeswehr .
    Unendlich viele helfen . Es haben sich allein 350 Ange-
    hörige der Bundeswehr gemeldet, um im Bundesamt für
    Migration und Flüchtlinge Amtshilfe zu leisten . Ganz
    viele helfen unter dem Stichwort „Helfende Hände“, sei
    es am Dortmunder Bahnhof oder in Thüringen, von wo
    kurzfristig Hilfsanfragen kommen . Viele unterstützen bei
    der allgemeinen Versorgung und Betreuung, aber auch
    beim Transport . Busse und Busfahrer werden von der
    Bundeswehr gestellt . Geholfen wird beim Aufbau der
    Unterkünfte . Es werden Zäune errichtet und Zufahrtswe-
    ge geschaffen . Wir helfen mit Zelten, mit Betten, mit Kü-
    chengeräten und mit mobilen Röntgengeräten . Sanitäter
    sind dabei, und zehn Ärzteteams sind aufgestellt worden .

    Meine Damen und Herren, ich glaube, ich spreche im
    Namen des Hohen Hauses, wenn ich sage: Für dieses
    verlässliche, schnelle und unkomplizierte Anpacken dan-
    ken wir von Herzen unseren Soldatinnen und Soldaten
    sowie den zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg . Michael Leutert [DIE LINKE])


    Die Bundeswehr ist natürlich maßgeblich auch au-
    ßerhalb unseres Landes engagiert, in Missionen, die mit
    großer Mehrheit hier im Hohen Hause legitimiert wor-
    den sind . Das gilt für Resolute Support in Afghanistan,
    wo wir mit großer Behutsamkeit und lageabhängig die
    zeitliche Dauer besonnen betrachten müssen . Das gilt für
    KFOR auf dem Balkan . Das gilt natürlich aber auch für
    die Regionen, die oft Ursprungsländer für die derzeitigen
    Flüchtlingsbewegungen sind . Ich nenne zum Beispiel

    unsere Ausbildungsmission im Nordirak . Frank-Walter
    Steinmeier hat zu Recht von der Beharrlichkeit gespro-
    chen, die wir an den Tag legen müssen .

    Mir ist voll und ganz klar, dass man mit Militär nicht
    Fluchtursachen bekämpfen kann . Aber wir haben nicht
    vergessen, wie letztes Jahr, genau um diese Zeit, der
    „Islamische Staat“ den Norden des Iraks quasi zu über-
    rennen drohte und die Jesiden ins Sindschargebirge ge-
    trieben hat . Damals war es richtig und heute ist es nach
    wie vor sinnvoll, beherzt einzugreifen, die Peschmerga
    auszurüsten und auszubilden, damit sie Raum schaffen
    können, um die Flüchtlinge zu schützen, aber vor allem
    um ihr Staatsgebilde aufrechtzuerhalten . Insofern ist
    auch dieser Einsatz sinnvoll und mit großem Bedacht
    weiterzuführen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das Gleiche gilt für EUTM Mali, wo im Juli gerade
    ein deutscher General die Missionsführung übernommen
    hat . Und es gilt natürlich auch für EUNAVFOR Med, un-
    seren Einsatz im Mittelmeer .

    Sie alle wissen, dass wir seit Mai zwei Schiffe im Mit-
    telmeer im Einsatz haben . Im Augenblick sind das die
    „Schleswig-Holstein“ und die „Werra“, die bisher über
    7 200 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet und ihnen
    somit das Leben gerettet haben .

    Meine Damen und Herren, ich bin voller Hochachtung
    vor der deutschen Marine, die bei diesem Einsatz, der ihr
    weiß Gott nicht ins ursprüngliche Lastenheft geschrieben
    war, über sich hinauswächst . Was die Marine dort leistet,
    ist außergewöhnlich .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Ja, wir sind in der ersten Phase der Seenotrettung, und
    es wird einen Übergang in die zweite Phase geben . Wir
    werden im September gemeinsam ein Mandat dazu er-
    arbeiten . Ich sage ganz deutlich: Die Seenotrettung geht
    weiter und hat oberste Priorität .

    Ich möchte aber mit Blick auf die zweite Phase einen
    Punkt aus der Debatte von heute Morgen ansprechen . Die
    Fraktionsvorsitzende der Grünen hat im Zusammenhang
    mit der Schlepperbekämpfung gesagt, wir sollten nicht
    „Schiffe versenken“ spielen . Meine Damen und Herren,
    ich finde, das Thema in solch einer Tonart zu diskutieren,
    ist vollkommen unangemessen . Das ist kein Spiel; das ist
    bitterer Ernst .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir werden das ausführlich diskutieren . Mir ist aber
    wichtig, dass Sie sich wie auch ich in den letzten Wo-
    chen und Monaten informieren über die Art dieser Mis-
    sion, über die Erkenntnisse, die wir inzwischen gewon-
    nen haben, über die Netze organisierter Kriminalität der
    Schlepper und Schleuser, die dort ihr Unwesen treiben .
    Es ist natürlich nicht die Lösung, damit sind natürlich
    nicht die Fluchtursachen beseitigt, aber es ist ein gewich-
    tiges Mittel, da die Schlepper und Schleuser im System
    organisierter Kriminalität brutalst vorgehen und Milliar-

    Alois Karl






    (A) (C)



    (B) (D)


    den verdienen . Das können wir nicht einfach geschehen
    lassen . Dagegen müssen wir vorgehen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, ohne das Engagement der
    Bundeswehr könnte Deutschland auf viele politische
    Zusagen weltweit keine Taten folgen lassen . Ich möch-
    te hier noch einmal betonen, dass Diplomatie und wirt-
    schaftliche Zusammenarbeit immer Vorrang haben . Ich
    bin der festen Überzeugung: Diplomatie hört nie auf, nie .
    Aber wenn wir einmal gerufen werden – und alle hier
    im Raume wissen, dass es entsprechende Momente im
    letzten Jahr gab –, wenn wir einmal gefordert sind, dann
    setzt sich die Bundeswehr auch gleichermaßen beherzt
    und besonnen ein .

    Wir nehmen zusätzlich zu den mandatierten Einsätzen
    natürlich auch viele Verpflichtungen wahr, die nicht man-
    datiert sind, sei es die schnelle Speerspitze der NATO, sei
    es die OSZE-Beobachtermission in der Ukraine, seien es
    Daueraufgaben wie die Luftraumüberwachung im Balti-
    kum . Allein dadurch sind insgesamt 13 500 Soldatinnen
    und Soldaten gebunden, und es wird nicht ruhiger . Bernd
    Ulrich hat es in der Zeit sehr plastisch ausgedrückt, in-
    dem er schrieb, die Krise sei heute das Normale, und von
    der Gleichzeitigkeit der Krisen, ihrer Geschwindigkeit
    und der Haltlosigkeit sprach . Das stimmt . Die Felder, auf
    denen wir für Frieden und Freiheit kämpfen, werden un-
    endlich viel komplexer, die Vorwarnzeiten immer kürzer .
    Und neben vielen Instrumenten, die eben auch in dieser
    ausgezeichneten Debatte vor der Beratung unseres Haus-
    haltes diskutiert worden sind, brauchen wir dazu auch
    Streitkräfte, die modern aufgestellt, vielseitig einsetzbar
    und vor allem solide finanziert sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben in diesem Hohen Hause sehr wohl die bei-
    den Pfeiler besprochen, auf denen unsere Arbeit ruht:
    einerseits für das Personal die Agenda Attraktivität und
    andererseits im Bereich Rüstung die Agenda Rüstung .

    Wir haben jetzt über die Hälfte der 30 untergesetzli-
    chen Maßnahmen mit der Agenda Attraktivität ganz oder
    teilweise umgesetzt . Man spürt, dass sich etwas verän-
    dert . Die Bewerberquote ist spürbar gestiegen . Schon im
    letzten Jahr haben sich 59 000 Menschen um militärische
    Dienstposten beworben . Allein in der ersten Jahreshälfte
    2015 waren es bereits über 36 000 Bewerbungen . Mei-
    ne Damen und Herren, gerade in einer Zeit, in der es in
    Deutschland so viele offene Stellen, so viele Angebote
    zur Ausbildung gibt wie nie zuvor, bestärkt uns das, dass
    wir hier auf dem richtigen Weg sind .

    Die Agenda Attraktivität wirkt inzwischen im Alltag
    der Truppe . Die ersten Satellitentelefone sind im Einsatz .
    Seit dem 1 . Juli können die Soldatinnen und Soldaten der
    ersten seegehenden Einheiten damit grundsätzlich kos-
    tenlos telefonieren .

    Seit dem 22 . Mai ist auch, wie wir alle wissen, das
    Artikelgesetz in Kraft . Ich möchte mich an dieser Stelle
    bei Ihnen für Ihre Unterstützung gerade auch bei diesem
    Artikelgesetz von ganzem Herzen bedanken .

    Die Modernisierung der Bundeswehr geht aber in vie-
    len Feldern weiter . Gerade wenn wir spüren, wie sich das
    sicherheitspolitische Umfeld und damit natürlich auch
    unser Auftrag ändert, gerade in solchen Zeiten dürfen wir
    uns nicht nur auf die neuen Herausforderungen konzen-
    trieren – das ist die Hauptaufgabe –, sondern müssen wir
    auch immer eine kritische Nabelschau anstellen, damit
    wir sehen, ob wir auch gut genug aufgestellt sind .

    Das sage ich natürlich ganz bewusst . Wir haben näm-
    lich im letzten Jahr einen ersten groben Blick auf das
    Personalstrukturmodell bzw . den sogenannten Personal-
    körper der Bundeswehr – 250 000 in der Zielstruktur –
    geworfen . Sie wissen, dass wir die Schichtung zwischen
    Berufs- und Zeitsoldaten mit einem Plus von 5 000 Be-
    rufssoldaten bereits in einem ersten Schritt angepasst
    haben . Es gab auch ein Plus von 1 000 zivilen Beschäf-
    tigten . Dennoch müssen wir jetzt im Detail gucken, ob
    der Personalkörper richtig dimensioniert und richtig
    geschichtet ist, ob also die Fachkräfte und die Gruppen
    in der Anzahl und ihrer Aufstellung so sind, wie wir sie
    angesichts unserer Aufgaben brauchen . Wir müssen beim
    freiwilligen Wehrdienst unbedingt genauer hinschauen,
    nämlich beim Verhältnis zwischen fixen Dienstposten
    und flexiblen Dienstposten. Da die Nachfrage sehr viel
    größer ist, werden wir die Zahl der fixen Dienstposten
    erweitern; aber wir müssen uns auch verstärkt mit der
    Qualität der freiwillig Wehrdienst Leistenden beschäf-
    tigen . Wir müssen schauen, ob diese hochmotivierten
    Menschen, die freiwillig kommen, ihre Aufgaben sinn-
    voll erfüllen können, ob sie bei uns tatsächlich das fin-
    den, was sie suchen . Das ist die vor uns liegende Aufgabe
    der nächsten Wochen und Monate .

    Im Verteidigungsministerium werden wir mit Blick
    auf die nachgeordneten Behörden prüfen, wie die Aufga-
    ben verteilt sind, ob Strukturen, Aufgaben, Personalzu-
    ordnung und -bedarf zueinanderpassen . Ich sage das sehr
    bewusst, weil wir in den letzten Monaten gemeinsam
    erlebt haben, dass sich uns viele Fragen gestellt haben:
    Warum sind Prozesse so langsam? Warum dauert es so
    lange, bis wir eine konsistente Information oder Entschei-
    dung hinbekommen? Das hat auch damit etwas zu tun,
    dass nach der Neuaufstellung, die in ihrer Grundstruktur
    richtig ist, jetzt der Blick auf die Prozesse schärfer wird:
    Wie arbeiten die einzelnen Ebenen zusammen? Wie ist
    die Abstimmung? Wer hat welche Rolle? Wir sehen hier
    einiges, das überarbeitet werden muss . Das heißt, wir
    werden eine Organisationsanalyse durchführen, und wir
    werden dieser einen Aufgabenkritik anschließen .

    Wenn auf Dauer unser oberstes Ziel ist, einsatzbereit,
    stark und den Aufgaben gewachsen zu sein, dann müssen
    wir unseren Personalkörper so aufstellen, dass die Men-
    schen diese Aufgaben auch bewältigen können . Das ist
    das Ziel dieser neuen Aufgabe, die vor uns liegt .

    Eine zweite entscheidende Voraussetzung für die eben
    skizzierten Themen ist eine professionelle Ausrüstung .
    Wir haben die Agenda Rüstung gemeinsam viel disku-
    tiert . Hier ist noch eine lange Strecke zu gehen, aber die
    ersten Schritte sind gemacht . Wir entscheiden . In der ers-
    ten Hälfte der Legislaturperiode haben wir 18 sogenann-
    te 25-Millionen-Euro-Vorlagen auf den Weg gebracht .

    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dahinter stehen Rüstungsprojekte mit einem Haushalts-
    volumen von rund 5,2 Milliarden Euro .

    Das und vieles mehr steckt in den für 2016 vorgese-
    henen 34,4 Milliarden Euro für den Einzelplan 14 . Er
    wächst damit gegenüber dem Regierungsentwurf 2015
    um rund 750 Millionen Euro . Damit gelingt es uns, die
    jahrelange Abwärtsspirale zu stoppen und eine Trend-
    wende einzuleiten . Das ist auch notwendig; denn wir
    haben einen enormen Nachholbedarf . Das wissen alle,
    die sich tiefer mit diesen Themen beschäftigt haben . Es
    gilt jetzt, diesen aufzuholen, insbesondere im Zusam-
    menhang mit dem Thema Materialerhalt . Die Mittel da-
    für steigen um 3,3 Prozent, zum Beispiel im Bereich der
    Luftfahrzeuge .

    Wir wissen, wie mühsam diese Aufgabe ist; aber sie
    ist unerlässlich und schlichtweg eine Verpflichtung ge-
    genüber unseren Soldatinnen und Soldaten, aber auch
    unseren NATO-Verbündeten dahin gehend, dass sie sich
    auf uns verlassen können .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Damit dieser Rahmen aus Personal, Rüstung und den
    langfristigen Aufgaben und groß angelegten Projekten,
    den ich eben skizziert habe, nachhaltig solide finanziert
    ist, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:

    Erstens müssen wir die aktuelle Linie von mindestens
    1,17 Prozent in Relation zum BIP halten . Dass wir das
    erreicht haben, ist ein Erfolg . Gott sei Dank haben wir
    eine starke Wirtschaft; diese führt zu einem starken BIP .
    Das heißt: Wenn wir die Linie halten wollen, müssen wir
    uns noch mehr anstrengen . Das wissen wir .

    Zweitens müssen wir aber sicherstellen, dass wir mittel-
    fristig 20 Prozent dieser Mittel in unsere materielle Aus-
    stattung investieren können . Da sind wir beileibe noch
    nicht . Das ist unverzichtbar; denn sonst haben wir nicht
    die Möglichkeit, die Ausrüstung der Bundeswehr, die sie
    im Alltag in den Einsätzen braucht, zu regenerieren . Es
    geht also um das Basisgeschäft, darum, dass sie für die
    Einsätze angemessen ausgerüstet ist . Ich spreche zum
    Beispiel von geschützten Fahrzeugen oder Funkgeräten .

    Wir brauchen aber auch die Mittelsicherheit, um lang-
    fristig geplante Rüstungsvorhaben finanzieren zu kön-
    nen, mit denen wir Fähigkeitslücken schließen wollen;
    ich nenne das Stichwort „Aufklärung“ . Zudem brauchen
    wir die Planbarkeit der Mittel, damit wir die Bundes-
    wehr so aufstellen können, dass sie eine an den Aufga-
    ben orientierte, strukturgerechte und bedarfsgerechte
    Ausstattung hat . Was verbirgt sich hinter diesem Satz?
    Dahinter verbirgt sich, dass wir gemeinsam beschlossen
    haben, das sogenannte dynamische Verfügbarkeitsma-
    nagement – alle hier im Raum wissen, was das ist – gar
    nicht erst einzuführen, weil es eine Verwaltung des Man-
    gels ist . Das heißt aber, dass wir uns fragen müssen: Was
    sind die Aufgaben? Was ist der Bedarf? Wie können wir
    die teilweise hohlen Strukturen, die sich gebildet haben,
    auffüllen? Wir müssen also den Blick nach vorne richten
    und für eine nachhaltige Finanzierung sorgen, damit wir
    das angelegte Konstrukt tatsächlich mit Leben erfüllen
    können .

    Schlussendlich noch zwei Themen . Wir werden
    Strukturen innerhalb des Bundesamts für Ausrüstung,
    Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr

    (BAAINBw) verändern, weil wir erkannt haben, dass die

    Großprojekte und die kleinen Projekte über einen Kamm
    geschoren werden, was die Projektorganisation angeht .
    Ob es der Stiefel ist oder der Eurofighter oder IT-Füh-
    rungssysteme – one size fits all. Wir werden die drei
    großen neuen Projekte – MKS 180, TLVS/MEADS und
    die Euro-Drohne – innerhalb des BAAINBw mit einer
    eigenen Struktur und eigenem Personal einkapseln, da-
    mit Juristen, Techniker, Wirtschafter konsequent dieser
    Struktur zugeordnet arbeiten können . Heute haben wir
    oft den Fall, dass die Aufgaben versäult sind und ein Ju-
    rist zum Beispiel einmal 10 Prozent seiner Arbeitszeit für
    den A400M aufwendet, um dann am nächsten Projekt zu
    arbeiten . Bei den großen Projekten brauchen wir in sich
    geschlossene Teams, die dann konzentriert an der großen
    Aufgabe arbeiten . Wir werden dort einen starken Projekt-
    leiter, vergleichbar mit dem Generalsrang, aufsetzen, der
    dann direkt im BAAINBw mit der Rüstungsstaatsekretä-
    rin die Dinge weiterentwickeln kann .



Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Frau Ministerin, Sie haben Ihre Redezeit schon deut-

lich überschritten .

Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin der
Verteidigung:

Ja, Sie haben recht . – Dann sage ich einen letzten Satz:
Das eine war, wie wir es machen, das andere ist, mit wem
wir es machen . Vielleicht spare ich mir das für die nächs-
te Rede auf, die ich in diesem Hohen Hause halte .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Wunderbar .

    Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin der
    Verteidigung:

    Ich bitte Sie um Zustimmung zum vorliegenden Ent-
    wurf .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)