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ID1811907500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/119 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 119. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. September 2015 Inhalt Glückwünsche zum heutigen Geburtstag des Abgeordneten Wolfgang Gehrcke . . . . . . . . . 11513 A Glückwünsche zum Geburtstag des Bundes- ministers Dr . Gerd Müller sowie der Abge- ordneten Anette Hübinger, Arnold Vaatz, Kees de Vries, Gerda Hasselfeldt, Josef Göppel, Manfred Zöllmer, Dr . Hans-Peter Uhl und Erika Steinbach . . . . . . . . . . . . . . . . 11513 B Nach Deutschland kommende Flüchtlinge . . 11513 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksache 18/5500 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 C b) Beratung der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Finanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksache 18/5501 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließlich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 11520 C Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 11522 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11524 C Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11526 B Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11528 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 11530 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11533 A Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11534 B Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 11535 C Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11537 B Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11539 A Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . 11540 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 11543 A Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 11544 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11546 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11547 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11547 D Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . 11548 B Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 11550 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015II Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11551 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11553 D Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11555 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11557 C Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11558 B Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 11560 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11562 D Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11564 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11565 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . 11567 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11568 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . 11570 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11571 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11573 A Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11574 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11576 A Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 11577 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11577 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 11578 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . 11579 C Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11581 C Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11583 D Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11584 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11586 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 11587 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 11589 C Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11590 D Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11592 B Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 11593 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 11595 C Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11596 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 11598 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11599 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 11601 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015 11513 119. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. September 2015 Beginn 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Matthias Schmidt (Berlin) (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015 11601 Anlagen zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Becker, Dirk SPD 08 .09 .2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Groth, Annette DIE LINKE 08 .09 .2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 08 .09 .2015 Heil (Peine), Hubertus SPD 08 .09 .2015 Heller, Uda CDU/CSU 08 .09 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 08 .09 .2015 Kiziltepe, Cansel SPD 08 .09 .2015 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Kolbe, Daniela SPD 08 .09 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lenkert, Ralph DIE LINKE 08 .09 .2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 08 .09 .2015 Renner, Martina DIE LINKE 08 .09 .2015 Röspel, René SPD 08 .09 .2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 08 .09 .2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 08 .09 .2015 Steinbrück, Peer SPD 08 .09 .2015 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Veit, Rüdiger SPD 08 .09 .2015 Satz: Satzweiss.com, Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de http://www.satzweiss.com http://www.printsystem.de http://www.betrifft-gesetze.de 119. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2016 Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Epl 15 Gesundheit Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Johannes Fechner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zur

    Halbzeit der Legislaturperiode können wir festhalten,
    dass die Große Koalition in der Rechtspolitik enorm viel
    geleistet hat, viele wichtige Gesetze beschlossen hat, die
    von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen werden
    und die ihnen unmittelbare Vorteile bringen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Nicole Maisch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Welche denn?)


    Ein erstes Beispiel ist die Änderung des Maklerrech-
    tes . Nun hat der Besteller den Makler zu bezahlen .


    (Beifall der Abg . Dr . Katarina Barley [SPD])


    Mit der Mietpreisbremse bewahren wir die Mieterinnen
    und Mieter vor explodierenden Mieten. Wir haben mit
    der Frauenquote ein wichtiges Stück Gleichberechtigung
    in der Privatwirtschaft geschaffen,

    Nicole Maisch






    (A) (C)



    (B) (D)



    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Jetzt tun Sie wieder so, als seien Sie der Erfinder der Frauenquote!)


    und im Strafrecht haben wir Strafbarkeitslücken ge-
    schlossen, um Kinder und Jugendliche besser vor Miss-
    brauch zu schützen .

    Zur Halbzeit der Legislaturperiode ist also festzuhal-
    ten: Wir haben in diesen beiden Jahren viel erreicht für
    die Bürgerinnen und Bürger . Mein Dank geht an unseren
    äußerst aktiven Justizminister


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    und an alle, die intensiv an diesen Gesetzgebungsprozes-
    sen mitgewirkt haben . Es waren zwei gute und erfolgrei-
    che Jahre für die Rechtspolitik,


    (Elvira Drobinski-Weiß [SPD]: Und den Verbraucherschutz!)


    und wir haben weiterhin viel vor .

    Ich will aber nicht verschweigen, dass die SPD-Frakti-
    on in einigen Bereichen auch gerne mehr getan hätte . Wir
    hätten gerne die Ehe für alle eingeführt,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    wir hätten gerne die Mietpreisbremse umfangreicher ge-
    staltet, und wir hätten im Verbraucherschutz gerne einen
    gesetzlichen Deckel für die teilweise astronomisch ge-
    stiegenen Dispozinsen geschaffen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Aber diese Regelungen hier sind sinnvoll und wichtig .
    Deswegen werden wir bei diesen Themen weiter am Ball
    bleiben .


    (Beifall bei der SPD)


    Wir haben auch in der zweiten Halbzeit dieser Legis-
    laturperiode noch viel vor . Wir wollen mit den Kollegen
    vom Sport ein Anti-Doping-Gesetz verabschieden, mit
    dem wir den Betrug im Sport endlich auch in Deutsch-
    land effektiv bekämpfen können . Wir wollen noch mehr
    für Mieterinnen und Mieter tun, indem wir die Berech-
    nung der Mietspiegel auf eine breitere Basis stellen . Und
    wir wollen die kleinen und mittleren Handwerksbetriebe
    entlasten und ihnen helfen bzw . sie unterstützen, indem
    wir den sogenannten Handwerkerregress regeln, damit
    Handwerker, wenn sie mangelhaftes Material einbauen,
    nicht auf den hohen Schäden sitzen bleiben, die sie nicht
    verursacht haben .


    (Beifall der Abg . Dr . Katarina Barley [SPD])


    Handeln müssen wir auch, wenn es darum geht, Men-
    schen zu schützen, die in einer wehrlosen Lage sind, die
    ausgebeutet werden . Wenn bei uns in Deutschland Men-
    schen ausgebeutet werden, etwa durch Zwangsprostituti-
    on, dann müssen wir handeln . Ich hoffe, dass wir schon
    bald eine sinnvolle strafrechtliche Regelung für diese
    Fälle beschließen, und zwar für alle Fälle unmenschlicher
    Ausbeutung: Menschenhandel, Zwangsprostitution und
    Ausbeutung jeglicher Art darf es in Deutschland nicht

    geben . Jeder, der dies tut, muss hart bestraft werden . Wir
    schaffen dafür die strafrechtlichen Voraussetzungen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Allerdings helfen bekanntlich die besten Gesetze
    nichts, wenn wir zu wenig Personal zu ihrer Umsetzung
    haben . Wir begrüßen deshalb ausdrücklich, dass auf un-
    seren Vorschlag hin 3 000 Stellen bei der Bundespolizei
    und weitere 1 000 Stellen beim Bundesamt für Migration
    und Flüchtlinge geschaffen werden .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Angesichts der zunehmenden Ermittlungsverfahren im
    Bereich des islamistischen Terrorismus – Kollege Rohde
    hat schon darauf hingewiesen – ist auch wichtig, dass im
    Haushalt neue Stellen für den Generalbundesanwalt be-
    willigt wurden .

    Und wir stärken den Verbraucherschutz durch 15 Stel-
    len bei der Verbraucherzentrale . Zudem stärken wir den
    Innovationsstandort Deutschland, indem wir 56 neue
    Stellen beim Deutschen Patent- und Markenamt schaf-
    fen . Das alles zeigt, dass wir bei diesen Behörden für
    mehr Personal sorgen, damit diese ihre wichtigen Aufga-
    ben effektiv wahrnehmen können .

    Nicht ausreichend ist aus meiner Sicht die Personal-
    ausstattung beim Bundesgerichtshof, und zwar einerseits
    bei den Zivilsenaten aufgrund einer deutlichen Erhöhung
    der Anzahl der Verfahren durch die ZPO-Reform und
    andererseits bei den Ermittlungsrichtern, weil die Ein-
    gangszahlen bei Verfahren im Bereich des islamistischen
    Terrorismus deutlich angestiegen sind . Hier besteht in
    den Haushaltsberatungen Handlungsbedarf .

    Zum Schluss: Zu Recht steht im Mittelpunkt der po-
    litischen Diskussion derzeit die große Zahl an Flüchtlin-
    gen . Ein ausdrückliches Lob an den Justizminister, der in
    dieser Frage immer klar und deutlich Stellung bezogen
    hat gegen Fremdenfeindlichkeit . Ich fand, das war vor-
    bildlich . Vielen Dank hierfür .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


    Leider kam und kommt es in Deutschland zu häufig
    zu fremdenfeindlichen Aktionen gegen Flüchtlinge . Ich
    glaube, es war richtig, dass wir eine härtere Bestrafung
    dieser Hasskriminalität ermöglicht haben durch einen
    neuen Strafzumessungsgrund, damit Rassisten stärker
    bestraft werden können, wenn sie Flüchtlinge angreifen,
    Unterkünfte in Brand stecken oder in diesem unsägli-
    chen Umfang, wie wir ihn leider in Onlineforen erleben,
    menschenverachtende Hetze verbreiten . Das können wir
    nicht dulden, und es war richtig, hier das Strafgesetzbuch
    zu verschärfen und entsprechend abzuändern .

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dr . Johannes Fechner






    (A) (C)



    (B) (D)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die CDU/CSU spricht jetzt der Kollege Dr . Volker

Ullrich .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Volker Ullrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Her-

    ren!


    (Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Was sagt der Tacho?)


    Die Debatte um die Rechtspolitik steht im Mittelpunkt
    der Diskussion um den Einzelplan 07, und sie ist auch
    stets eine Standortbestimmung in der Frage: Welche De-
    fizite haben wir in der Rechtsetzung, und wo muss der
    wertgebundene und wehrhafte Rechtsstaat nachsteuern,
    um ein wesentliches Ordnungsmerkmal unserer freiheit-
    lich-demokratischen Grundordnung zu bewahren, näm-
    lich Rechtsstaatlichkeit aufrechtzuerhalten? Dazu gehört,
    dass wir in der nächsten Sitzungswoche bereits den Ge-
    setzentwurf über die Speicherung von Verbindungsdaten
    verabschieden .


    (Nicole Maisch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wird den Rechtsstaat retten!)


    Wir haben stets darauf hingewiesen, dass zur Aufklä-
    rung schwerer und schwerster Straftaten der wehrhafte
    Rechtsstaat Ermittlungsansätze nutzen muss, die sich in
    der digitalen Sphäre befinden, weil oftmals digitale Spu-
    ren der einzige Ermittlungsansatz sind und wir den Straf-
    verfolgungsbehörden zumindest Waffengleichheit mit
    den Straftätern und damit Chancengleichheit zugestehen
    müssen . Das ist eine wesentliche Kernforderung unserer
    Justizpolitik .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Debatte darf aber auch heute nicht geführt wer-
    den, ohne auf die Vorkommnisse der letzten Wochen
    und Monate hinzuweisen . Es ist in vielerlei Umständen
    zu unerträglichen Ausschreitungen und Äußerungen von
    Hass, zu Hetze und zu Gewaltaufrufen gekommen . Es ist
    richtig – und da sind wir uns hier in diesem Hohen Hause
    einig –, dass der wehrhafte Rechtsstaat, alle demokrati-
    schen Parteien in diesem Bundestag, Gewalt, Hetze und
    Hass gegen Schwache und Verstöße gegen die Würde des
    Menschen auf das Schärfste verurteilen . Dazu gibt und
    darf es keine Alternative geben .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben im Frühjahr dieses Jahres den § 46 des
    Strafgesetzbuches reformiert und deutlich gemacht, dass
    rassistische, fremdenfeindliche und sonstige menschen-
    verachtende Beweggründe strafschärfend zu berücksich-
    tigen sind . Einige haben damals angeführt, das sei doch
    nur Symbolpolitik, man bräuchte diese Regelung gar
    nicht .


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es gab sie vorher schon!)


    Aber die Ereignisse der letzten Tage und Wochen haben
    bewiesen, dass der wehrhafte Rechtsstaat auch diese
    Strafzumessungsvorschriften braucht, weil er damit ein

    klares Signal aussendet, dass wir diese Umtriebe in die-
    sem Land nicht dulden .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Haben Sie schon einmal ins Strafgesetzbuch geschaut?)


    In diesem Zusammenhang darf ich Ihnen, Herr Bun-
    desminister Maas, für unsere Fraktion die vollste Unter-
    stützung zusagen, wenn es darum geht, gegenüber Face-
    book, Twitter und anderen sozialen Netzwerken klar und
    deutlich zu sagen, dass Hass und Hetze sowie Aufrufe zu
    Gewalt in diesem Bereich nichts verloren haben .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Sicherlich ist festzustellen, dass die Meinungsfreiheit
    ein hohes Gut ist und dass es auch in diesem Land er-
    laubt sein mag, unsinnige oder gar absurde Meinungen
    zu äußern. Aber die Meinungsfreiheit findet ihre Gren-
    zen im Recht des anderen, dort, wo die Ehre, die Wür-
    de des Menschen durch Straftatbestände verletzt sind .
    Soziale Netzwerke mögen in einem anderen Land, aus
    einem anderen Rechtskreis heraus betrieben werden; sie
    stehen aber nicht außerhalb des Rechts, sondern müssen
    sich an das halten, was sie selbst in ihren Allgemeinen
    Geschäftsbedingungen vorschreiben und was letzten En-
    des der Anstand gebietet: dass diese Kommentare ohne
    weitere Umstände gelöscht werden und dass das Internet
    kein Raum sein darf, in dem Hass und Gewaltfantasien
    ausgelebt werden .

    Wir dürfen es aber nicht bei Appellen belassen . Wir
    dürfen nicht nur die sozialen Netzwerke bitten, entspre-
    chende Stellen zu löschen, sondern müssen auch dafür
    Sorge tragen, dass die Strafverfolgungsbehörden ent-
    sprechenden Hinweisen nachgehen können, dass in den
    Ländern bei Polizei und Justiz eine ordentliche Ausstat-
    tung vorhanden ist, um diese Umtriebe zu verfolgen und
    abzustellen . Auch das gebietet der wehrhafte Rechtsstaat .

    Ich glaube, wir müssen noch weiter gehen . Aus mei-
    ner Sicht brauchen wir auch die Wiedereinführung der
    Strafbarkeit der Sympathiewerbung für Terrororganisa-
    tionen . Diese Strafvorschrift ist vor 13 Jahren aus dem
    Strafgesetzbuch getilgt worden .


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Endlich!)


    Man muss aber feststellen, dass die Umstände dieser Til-
    gung möglicherweise nicht mehr in dem Maße tragen,
    dass wir sie auch heute als notwendig ansehen müssen .
    Meine Damen und Herren, Menschen strömen zu uns,
    weil sie vor dem „Islamischen Staat“ fliehen. Diese Men-
    schen sollten nicht in ein Land kommen, welches Sym-
    pathiewerbung für diese Terrorbande nicht bestraft .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wer Werbung für terroristische Organisationen betreibt,
    soll zukünftig wieder mit dem Staatsanwalt zu tun be-
    kommen .

    Wichtig ist für uns auch der Kampf gegen die Schleu-
    serkriminalität .






    (A) (C)



    (B) (D)



    (Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Legale Zugangswege gibt es ja nicht mehr!)


    Allein in Bayern sind 2 500 entsprechende Ermittlungs-
    verfahren anhängig . Fast 700 Tatverdächtige in Sachen
    Schleuserkriminalität befinden sich in Haft.


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann schaffen Sie endlich legale Einreisemöglichkeiten!)


    Wir haben einen überproportionalen Anstieg von Vor-
    fällen, der zwischen 2010 und 2015 mittlerweile 250
    Prozent beträgt . Der wehrhafte Rechtsstaat muss sich
    fragen: Wie gehen wir mit einem Kriminalitätsfeld um,
    welches mittlerweile zu Recht in die Nähe organisierter
    Kriminalität wie Drogenhandel, Waffenhandel und Men-
    schenhandel gerückt wird? Wie gehen wir mit skrupello-
    sen Banden um, die ihre Geschäfte auf dem Rücken der
    ärmsten Menschen machen?


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Deswegen machen wir die Grenzen dicht? – Gegenruf des Abg. Max Straubinger [CDU/CSU]: Das ist das Beste!)


    Es ist ein richtiges Signal, wenn man fordert – –