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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/119 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 119. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. September 2015 Inhalt Glückwünsche zum heutigen Geburtstag des Abgeordneten Wolfgang Gehrcke . . . . . . . . . 11513 A Glückwünsche zum Geburtstag des Bundes- ministers Dr . Gerd Müller sowie der Abge- ordneten Anette Hübinger, Arnold Vaatz, Kees de Vries, Gerda Hasselfeldt, Josef Göppel, Manfred Zöllmer, Dr . Hans-Peter Uhl und Erika Steinbach . . . . . . . . . . . . . . . . 11513 B Nach Deutschland kommende Flüchtlinge . . 11513 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksache 18/5500 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 C b) Beratung der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Finanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksache 18/5501 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließlich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 11520 C Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 11522 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11524 C Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11526 B Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11528 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 11530 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11533 A Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11534 B Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 11535 C Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11537 B Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11539 A Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . 11540 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 11543 A Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 11544 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11546 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11547 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11547 D Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . 11548 B Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 11550 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015II Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11551 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11553 D Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11555 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11557 C Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11558 B Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 11560 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11562 D Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11564 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11565 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . 11567 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11568 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . 11570 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11571 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11573 A Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11574 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11576 A Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 11577 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11577 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 11578 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . 11579 C Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11581 C Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11583 D Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11584 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11586 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 11587 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 11589 C Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11590 D Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11592 B Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 11593 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 11595 C Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11596 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 11598 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11599 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 11601 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015 11513 119. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. September 2015 Beginn 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Matthias Schmidt (Berlin) (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015 11601 Anlagen zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Becker, Dirk SPD 08 .09 .2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Groth, Annette DIE LINKE 08 .09 .2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 08 .09 .2015 Heil (Peine), Hubertus SPD 08 .09 .2015 Heller, Uda CDU/CSU 08 .09 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 08 .09 .2015 Kiziltepe, Cansel SPD 08 .09 .2015 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Kolbe, Daniela SPD 08 .09 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lenkert, Ralph DIE LINKE 08 .09 .2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 08 .09 .2015 Renner, Martina DIE LINKE 08 .09 .2015 Röspel, René SPD 08 .09 .2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 08 .09 .2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 08 .09 .2015 Steinbrück, Peer SPD 08 .09 .2015 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Veit, Rüdiger SPD 08 .09 .2015 Satz: Satzweiss.com, Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de http://www.satzweiss.com http://www.printsystem.de http://www.betrifft-gesetze.de 119. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2016 Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Epl 15 Gesundheit Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Bun-

    desminister Maas, ich fasse Ihre Rede einmal kurz zu-
    sammen und komme zu dem Schluss: Biete viel Rechts-
    staatlichkeit für relativ wenig Geld . – Das wäre die

    Bundesminister Heiko Maas






    (A) (C)



    (B) (D)


    Chance für die Koalition zum Beifall gewesen . Relativ
    wenig Geld: Das stimmt in der Tat; denn die Steuerzahler
    kostet jeder Euro für das Ministerium von Heiko Maas
    nur 25 Cent . Das hängt mit den hohen Einnahmen dort
    zusammen .

    Herr Bundesminister, Sie haben Anfang dieses Jahres
    zu einer denkwürdigen Begegnung eingeladen; so kann
    man Neujahrsempfänge auch bezeichnen . Als Haupt-
    rednerin hatten Sie die Intendantin des Berliner Ma-
    xim-Gorki-Theaters Shermin Langhoff eingeladen. Frau
    Langhoff hat eine sehr bemerkenswerte Rede gehalten
    und dort gefragt – ich zitiere :

    Sind die Unzumutbarkeiten . . . des . . . Zuwande-
    rungs- und Einbürgerungsrechts mit unseren Idea-
    len von Freiheit und demokratischer Teilhabe ver-
    einbar? . . . Wie lange wollen wir noch Migration aus
    nationalstaatlicher Perspektive betrachten, ohne die
    . . . Schicksale der von Flucht betroffenen Menschen
    zum entscheidenden Faktor zu machen?

    Ich glaube, sie hat die wichtigen und entscheidenden
    Fragen gestellt . Sie hat diese Fragen in Ihrem Hause,
    Herr Bundesminister, aber auch deshalb gestellt, weil sie
    Antworten von Ihnen, von uns will . Die Antworten ste-
    hen noch aus, und das, finde ich, darf nicht so bleiben,
    meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deshalb müssen wir sehr wohl über die neue Rolle von
    Justiz und Rechtspolitik in der Flüchtlingspolitik reden .
    Ja, wir erleben doch einerseits offene Arme, offene Her-
    zen von zahlreichen Menschen, die Flüchtlingen in Not
    helfen, und andererseits wie noch nie zuvor öffentlich ar-
    tikulierten Hass . So eine Polarisierung im Rechtsstaats-
    verständnis gab es seit vielen Jahren nicht mehr . Das
    meine ich mit dieser neuen Herausforderung an die Justiz
    auf allen Ebenen . Da haben wir es natürlich damit zu tun,
    dass in Deutschland die Justiz wegen fehlender radikaler
    Reformen vorwiegend an sich selbst erstickt. Ich finde,
    da kann auch das Bundesjustizministerium nicht stillhal-
    ten . Diese radikalen Reformen müssen endlich auf den
    Tisch .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Bundesminister, Sie haben sich an Facebook ge-
    wandt und auch zu Twitter Ihren Kommentar abgegeben .
    Das finden wir in Ordnung. Richtig ist: Wir alle wollen
    keine digitale Hasswelt .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aber, Herr Minister, es geht nicht nur darum, den Mund
    zu spitzen, Sie müssen auch pfeifen, und zwar laut und
    mit Konsequenzen .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der SPD: Das macht er!)


    – Die Konsequenzen sehe ich noch nicht .

    Sie haben mit der CSU einen Koalitionspartner, der
    sich gegenwärtig dafür abfeiert, bei den Koalitionsver-
    handlungen das Prinzip „Sachleistungen statt Geldleis-
    tungen“ für Flüchtlinge durchgesetzt zu haben .


    (Dr . Volker Ullrich [CDU/CSU]: Das ist auch richtig so!)


    Diese Entscheidung bedeutet eine Freiheitseinschrän-
    kung .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Da muss ein Justizministerium einschreiten . Übrigens,
    die Weltmeister beim Prinzip „Sachleistungen statt Geld-
    leistungen“ kommen aus Nordkorea .


    (Dr . Volker Ullrich [CDU/CSU]: Haben Sie jetzt gerade Nordkorea mit Bayern verglichen? Das finde ich daneben!)


    Herr Bundesminister, ich darf Sie zitieren, weil Sie in
    Ihrer Rede zu dem Thema nichts gesagt haben . Im De-
    zember 2014 haben Sie den Satz veröffentlicht: Vorrats-
    datenspeicherung lehne ich entschieden ab; sie verstößt
    gegen das Recht auf Privatheit und den Datenschutz . –
    Ich kann Ihnen natürlich nicht ersparen, an jenen denk-
    würdigen SPD-Konvent im Frühsommer dieses Jahres zu
    erinnern . Zuvor waren Sie von Ihrem Parteivorsitzenden
    öffentlich regelrecht genötigt worden, Ihre Position zu
    verändern . Dann kam es noch dicker . Sie sollten dem
    Konvent erklären, dass man jetzt zustimmen muss . Sie
    haben das gemacht, Herr Maas . Angesichts des knappen
    Ergebnisses habe ich mich gefragt: Hätte Maas vielleicht
    nur geschwiegen, wäre dann das Ergebnis ein anderes
    gewesen?


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg . Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wir hatten im Sommer auch den Skandal um die Er-
    mittlungen wegen – man höre und staune – Landesverra-
    tes gegen das Portal netzpolitik .org . Danach musste der
    Generalbundesanwalt gehen . Die Vorratsdatenspeiche-
    rung aber soll bleiben . Ich sage Ihnen: Die richtige Lehre
    aus diesem Skandal des Sommers wäre gewesen, jetzt
    auch die Vorratsdatenspeicherung zu beerdigen, Herr
    Bundesminister .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deshalb sage ich Ihnen: Ehe Ihre von mir mit „viel
    Rechtstaatlichkeit für relativ wenig Geld“ kurz zusam-
    mengefasste Ansage haushaltspolitische Wahrheit wird,
    müssen Sie noch sehr viele Vorschläge der Opposition
    annehmen . Das Gute daran ist: Die Opposition will hel-
    fen . Die Opposition kann das auch, liebe Kollegen von
    der Koalition .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich sage das auch vor dem Hintergrund, dass wir alle
    eine lebendige Parlamentsdebatte wollen . Bundesminis-
    ter Schäuble hat heute Morgen gesagt, die Spielräume
    im Haushalt seien jetzt erschöpft . Es hat nur noch ge-
    fehlt, dass er dann „Basta!“ gesagt hätte . Was heißt es
    denn, dass die Spielräume erschöpft sind? Das heißt doch
    nichts anderes, als dass Regierung und Parteivorsitzen-
    de entschieden haben, das Parlament solle abnicken und
    sich allenfalls vor der schwarzen Null verneigen . Dazu

    Roland Claus






    (A) (C)



    (B) (D)


    sagen wir: Mit uns nicht . Wir wollen eine lebendige
    Haushaltsdebatte . Diese werden wir auch haben .


    (Beifall bei der LINKEN – Michael GrosseBrömer [CDU/CSU]: Die schwarze Null ist Ihnen unheimlich!)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Der Kollege Dr . Patrick Sensburg spricht jetzt für die

CDU/CSU .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Patrick Sensburg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr geehrter Herr Minister! Ich teile die Zu-
    sammenfassung der Rede des Ministers durch meinen
    Vorredner nicht . Der Minister hat deutlich mehr ausge-
    führt . Herr Kollege Claus, Sie haben in Ihren sechs Mi-
    nuten Redezeit so gut wie gar nichts zur Rechtspolitik
    und zur Verbraucherpolitik gesagt . Sie hätten die Zeit
    besser nutzen können . Von daher haben Sie Ihr Angebot,
    dass die Opposition konstruktiv mitarbeiten kann, durch
    Ihre Rede schon widerlegt . Schade eigentlich .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das Einzige, worin ich Ihnen zustimme, Herr Kollege
    Claus, ist die Analyse, dass der Haushalt des Einzelplans
    07 in der Gesamtheit und im Volumen – es ist einer der
    kleinsten Haushalte – eine exzellente Rechtspolitik ge-
    währleistet . Das hat der Einzelplan 07 schon in den letz-
    ten Jahren getan . Die Haushälter und der Minister haben
    auch diesmal wieder bewiesen, dass man mit wenig Geld,
    736 Millionen Euro, und mit einer guten Deckungsquo-
    te, 525 Millionen Euro, Arbeit machen kann, die auch in
    anderen Ressorts als wichtig wahrgenommen wird . Wir
    haben eine Deckungsquote von 72 Prozent . Das ist et-
    was weniger als in den vorherigen Jahren . Da hatten wir
    Deckungsquoten von rund 83, 85 und 87 Prozent . Die
    Haushälter werden sicherlich noch ausführen, woran das
    vielleicht liegen mag . Aber man kann sagen: Der Justiz-
    haushalt und jetzt auch der Verbraucherschutzhaushalt –
    daran müssen wir Juristen uns erst gewöhnen – leistet
    für alle Ressorts übergreifend eine wesentliche und ex-
    zellente Arbeit .

    In der zweiten und dritten Lesung – das debattieren
    wir heute nicht – werden wir auch den Haushalt des Ein-
    zelplans 19 beschließen, den des Bundesverfassungsge-
    richts . Auch da zeigt sich die große Anerkennung für den
    Beitrag, den die Rechtspolitik und die Institutionen der
    Justiz leisten . Das Vertrauen in den Rechtsstaat ist ganz
    wichtig . Deswegen ist auch das Vertrauen in die Institu-
    tionen so wichtig .

    Herr Kollege Claus, Sie haben eben die Diskussion
    um den Generalbundesanwalt angesprochen . Darauf
    möchte ich jetzt nicht näher eingehen .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Warum eigentlich nicht?)


    Ich glaube, wir müssen aber darüber nachdenken


    (Zuruf des Abg . Harald Petzold [DIE LINKE])


    – das können Sie ja gleich noch machen –, ob wir bei-
    spielsweise das Thema Weisungsrecht für beide Seiten
    verklaren


    (Harald Petzold Abschaffen!)


    und zum Beispiel die schriftliche Weisung regeln . Ich
    glaube, das täte beiden Seiten, Angewiesenem und An-
    weisendem, gut . Darüber sollten wir in der Justizpolitik
    einmal nachdenken .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt!)


    Um zum Inhalt zu kommen: Die Syndikusanwälte
    sind ein Thema, das uns in dieser Legislaturperiode in-
    tensiv beschäftigt hat und uns auch weiter beschäftigen
    sollte . Nach der Entscheidung des Bundessozialgerichts
    aus dem Jahre 2014 haben wir in der ersten Lesung im
    Juni dieses Jahres breit darüber debattiert . Wir haben am
    1 . Juli 2015 eine Anhörung durchgeführt . Es gibt aber
    noch viele offene Fragen, die beantwortet werden müs-
    sen. Dabei geht es um die Haftpflichtversicherung, die
    Gleichstellung der Syndikusanwälte mit anderen Rechts-
    anwälten und um die Frage: Greift die Berufshaftpflicht,
    oder greift möglicherweise die Firmenhaftpflicht? All
    das muss geklärt werden . Ich glaube, hier eilt die Zeit .

    Die Rechtsanwälte befinden sich seit inzwischen über
    einem Jahr in einem unklaren Zustand . Hier müssen wir
    sehr zeitnah Lösungen finden. Herr Minister, lassen Sie
    sich nicht ausschließlich von Ihrem Ministerium beraten,
    sondern gehen Sie voran, und lösen Sie dieses Problem
    gemeinsam mit uns . Die Anwälte in unserem Land wer-
    den es Ihnen danken .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr . Johannes Fechner [SPD]: Das ist alles abgesprochen mit den Anwälten!)


    Wir kommen zum Thema StPO-Reform . Ein wesent-
    licher Baustein in dieser Legislaturperiode wird die Re-
    form der Strafprozessordnung sein . Ich glaube, das ist
    eines der großen Vorhaben dieser Regierungszeit . Wir
    wollen die StPO reformieren: vom Ermittlungsverfahren
    über das Zwischenverfahren bis zum Hauptverfahren .
    Das Rechtsmittelverfahren und das Vollstreckungsver-
    fahren sollen eingeschlossen sein . Wir wollen also einen
    großen Wurf .


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie dazu mal ein bisschen was Konkreteres!)


    Man hört aber aus der Kommission, die beim Bun-
    desjustizministerium arbeitet, dass viele Dinge gar nicht
    mehr eingeschlossen werden sollen, beispielsweise das
    Thema Berufung . Ich würde mir wünschen – die Län-
    der haben hier ja Vorschläge gemacht –, dass es der
    Kommission gelingt, dort, wo keine eigenen Vorschläge
    eingebracht werden, zum Beispiel im Hinblick auf die
    Berufung, nichts auszuklammern . Wir sollten weiterhin
    versuchen, bei der StPO-Reform ein umfangreiches Pa-

    Roland Claus






    (A) (C)



    (B) (D)


    ket zu schnüren und dieses auch zu verabschieden . Ziel
    sollte die Effizienzsteigerung im Bereich der Strafpro-
    zessordnung sein . Nach allem, was man von der Arbeit
    der Kommission hört, habe ich aber den Eindruck, das
    scheint nicht mehr gänzlich zu gelingen . Ich nenne drei
    Beispiele, von denen wir gehört haben .

    Bei der Zeugen- und Beschuldigtenvernehmung soll
    es schon im Ermittlungsverfahren Videoaufzeichnungen
    geben . Ich glaube, das kann als Ziel so nicht bestehen
    bleiben . Wenn dies der Fall wäre, würde das zu mehr
    Arbeit und zu der Verpflichtung der Richter führen, sich
    später alle Videoaufzeichnungen anzusehen .

    Auch in der Hauptverhandlung soll es umfassende Vi-
    deodokumentationen geben . Videodokumentationen sind
    nichts Falsches; in vielen Bereichen, in denen sie Sinn
    ergeben, kennen wir sie schon . Aber umfangreiche Vi-
    deodokumentationen halte ich für überflüssig.

    Es muss auch nicht so sein, dass der Pflichtverteidiger
    immer schon ab der ersten Beschuldigtenvernehmung
    bestellt wird, und zwar auch dann, wenn das nicht ge-
    wollt ist . Auch dies würde zu mehr Aufwand führen .

    Das sind Dinge, die man aus der Kommission hört .
    Darüber müssen wir, wenn es so weit ist, noch einmal
    intensiv sprechen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)