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ID1811904900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/119 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 119. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. September 2015 Inhalt Glückwünsche zum heutigen Geburtstag des Abgeordneten Wolfgang Gehrcke . . . . . . . . . 11513 A Glückwünsche zum Geburtstag des Bundes- ministers Dr . Gerd Müller sowie der Abge- ordneten Anette Hübinger, Arnold Vaatz, Kees de Vries, Gerda Hasselfeldt, Josef Göppel, Manfred Zöllmer, Dr . Hans-Peter Uhl und Erika Steinbach . . . . . . . . . . . . . . . . 11513 B Nach Deutschland kommende Flüchtlinge . . 11513 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksache 18/5500 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 C b) Beratung der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Finanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksache 18/5501 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließlich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 11520 C Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 11522 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11524 C Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11526 B Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11528 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 11530 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11533 A Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11534 B Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 11535 C Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11537 B Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11539 A Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . 11540 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 11543 A Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 11544 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11546 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11547 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11547 D Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . 11548 B Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 11550 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015II Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11551 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11553 D Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11555 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11557 C Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11558 B Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 11560 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11562 D Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11564 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11565 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . 11567 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11568 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . 11570 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11571 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11573 A Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11574 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11576 A Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 11577 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11577 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 11578 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . 11579 C Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11581 C Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11583 D Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11584 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11586 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 11587 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 11589 C Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11590 D Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11592 B Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 11593 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 11595 C Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11596 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 11598 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11599 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 11601 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015 11513 119. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. September 2015 Beginn 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Matthias Schmidt (Berlin) (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015 11601 Anlagen zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Becker, Dirk SPD 08 .09 .2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Groth, Annette DIE LINKE 08 .09 .2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 08 .09 .2015 Heil (Peine), Hubertus SPD 08 .09 .2015 Heller, Uda CDU/CSU 08 .09 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 08 .09 .2015 Kiziltepe, Cansel SPD 08 .09 .2015 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Kolbe, Daniela SPD 08 .09 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lenkert, Ralph DIE LINKE 08 .09 .2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 08 .09 .2015 Renner, Martina DIE LINKE 08 .09 .2015 Röspel, René SPD 08 .09 .2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 08 .09 .2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 08 .09 .2015 Steinbrück, Peer SPD 08 .09 .2015 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Veit, Rüdiger SPD 08 .09 .2015 Satz: Satzweiss.com, Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de http://www.satzweiss.com http://www.printsystem.de http://www.betrifft-gesetze.de 119. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2016 Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Epl 15 Gesundheit Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank . – Als Nächste hat Elisabeth Scharfenberg,

    Bündnis 90/Die Grünen, das Wort .


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Minister Gröhe!
    Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehr-
    te Damen und Herren! Die Binsenweisheit „Viel hilft
    viel“ mag auf einiges zutreffen, aber sie wird nicht auf
    die Pflege und die Pflegepolitik zutreffen. Viel hilft viel?
    Zwei Pflegestärkungsgesetze, das Krankenhausstruktur-
    gesetz, das Hospiz- und Palliativgesetz und die Reform
    der Pflegeausbildung sollen dieses Jahr noch kommen,

    Petra Hinz (Essen)







    (A) (C)



    (B) (D)


    und diese Regierung tut so, als würde sie keine Kosten
    und Mühen scheuen . Ja, es wird viel Geld ausgegeben .
    Dass dieses Geld das Geld der Versicherten ist, das ver-
    schweigen Sie ganz geflissentlich.

    Also: Viel hilft viel, und das viele auch noch ganz
    schnell . Aber Masse ist eben nicht automatisch Klasse .
    Da ist das Pflegestärkungsgesetz II. Damit soll endlich
    der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff eingeführt werden.
    Mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff machen Sie
    nun schon seit Wochen einen auf ganz dicke Hose . Sie
    können vor Kraft fast nicht laufen, und das, obwohl der
    entsprechende Gesetzentwurf noch nicht einmal einge-
    bracht wurde . Mit diesem Gesetz soll mehr Geld in die
    Pflegeversicherung fließen. Das ist lange überfällig. Aber
    dadurch allein wird Pflege nicht besser. Für die Verbesse-
    rung der Pflege brauchen wir auf jeden Fall mehr qualifi-
    ziertes Personal . Dazu müssen sich dringend die Arbeits-
    bedingungen der Pflegekräfte verbessern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Zum Teil sind diese Arbeitsbedingungen himmelschrei-
    end. Wir alle wollen, dass die Pflegeberufe attraktiver
    werden und dass Pflegekräfte mehr Anerkennung be-
    kommen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie, lieber Herr Laumann, sagen immer gerne: Geld
    pflegt nicht. – Das stimmt. Das ist ein schöner Satz, und
    damit haben Sie vollkommen recht . Allerdings, Herr
    Laumann, kann ich Ihnen nicht mehr so wirklich glau-
    ben . Seit Sie Patientenbeauftragter sind, haben Sie die
    unabhängige Patientenberatung faktisch kaputtgemacht .
    Auf Ihr Wort, Herr Laumann, sollten sich die Pflegekräf-
    te zukünftig lieber nicht verlassen . Sie haben zwar mit
    einem Gutachten belegt, wie unterschiedlich die Bezah-
    lung von Pflegekräften in der Bundesrepublik ist. Gepol-
    tert haben Sie auf jeder Veranstaltung, auf der ich Sie ge-
    sehen habe . Aber Sie ändern nichts . Was folgt, sind reine
    Alibiaktionen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Da ist das Pflegestellenförderprogamm in Kranken-
    häusern . Das hat in der gestrigen Anhörung zur Kran-
    kenhausreform zu Recht vernichtende Kritiken erfahren .
    Personalbemessungsverfahren? Ja, wir lesen im zweiten
    Pflegestärkungsgesetz etwas von einem Personalbemes-
    sungsverfahren; das fordern wir Grüne seit Jahren. Aber
    das soll bis Mitte 2020 gerade einmal entwickelt und er-
    probt werden . Sie hören richtig: entwickelt und erprobt,
    nicht etwa eingeführt! Das dauert doch viel zu lange .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Dann wollen Sie die drei Pflegeberufe zusammenführen.
    Sie sagen, das werde den Pflegeberuf aufwerten. Es tut
    mir leid, aber das ist keine Aufwertung, sondern eher
    Wahnsinn . Das genaue Gegenteil werden Sie letztendlich
    damit erreichen .

    Schwarz-Rot redet auch viel von den Belastungen
    pflegender Angehöriger. Aber Reden alleine genügt

    nicht. Das hilft keinem einzigen pflegenden Angehöri-
    gen . Ihr Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie,
    Pflege und Beruf, also die neue Pflegezeit und die neue
    Familienpflegezeit, ist wirklich nicht der große Wurf.
    Dieses Gesetz ist – das muss man so ehrlich sagen – eher
    ein Rohrkrepierer . Ich weiß, Herr Gröhe, dass das nicht
    Ihr Ressort ist . Es ist aber Ihre Regierung, die dieses Ge-
    setz verabschiedet hat . Offensichtlich haben Sie dieses
    unsinnige Gesetz einfach abgenickt und durchgewunken .
    Dieses Gesetz ist ein Witz . Es lädt alle Last auf den An-
    gehörigen ab . Es hilft nur denjenigen, die es sich leisten
    können, ihre Auszeit selbst zu finanzieren. Dieses Ge-
    setz deckt nicht einmal alle Betriebe ab . So gut wie kein
    Mensch nimmt dieses Angebot wahr . Das sage nicht ich,
    sondern das sind aktuelle Informationen Ihrer Regierung
    auf unsere diesbezügliche Kleine Anfrage .

    Zum Schluss noch zur Finanzierung . Schließlich re-
    den wir heute auch über gute Haushaltsführung . Sie
    verplanen hier Milliarden von Versichertengeldern, und
    selbst haben Sie keine Idee für ein nachhaltiges Finanzie-
    rungskonzept . Das ist mehr als unverantwortlich .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Bis maximal 2022 wird das Geld der Pflegeversicherung
    reichen. Und was dann? Der völlig unsinnige Pflegevor-
    sorgefonds, den Sie uns aufgedrückt haben, bringt jeden-
    falls überhaupt nichts; das wissen wir alle doch hier im
    Raum . Langfristig führt kein Weg an der Bürgerversiche-
    rung vorbei; auch das wissen Sie genau.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr . Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Ceterum censeo!)


    Alle Bürgerinnen und Bürger sowie alle Einkommens-
    arten müssen in diese Versicherung einbezogen werden .
    Das ist gerecht . Das ist solidarisch, und das ist nachhal-
    tig . Das sieht die SPD im Übrigen genauso, oder, Herr
    Lauterbach? Ich denke, darin sind wir uns einig . Darüber
    sprechen Sie aber nicht, sondern darüber schreiben Sie
    nur in dem SPD-Positionspapier zur Pflege.


    (Mechthild Rawert [SPD]: Ist doch gut!)


    Dort wird das Problem der Personalbemessung ange-
    sprochen, und dort fordern Sie sogar die Einführung der
    Bürgerversicherung, und das in einer Zeit, in der Sie ein
    anderes Gesetz einbringen .


    (Dr . Karl Lauterbach [SPD]: Schritt für Schritt!)


    Ehrlich gesagt ist das nichts anderes als eine Bankrotter-
    klärung der SPD-Beteiligung in der Gesundheitspolitik
    und der Pflegepolitik.


    (Dr . Karl Lauterbach [SPD]: Nein!)


    Vielen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Als Nächstes hat die Kollegin Maria

Michalk, CDU/CSU-Fraktion, das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU)


Elisabeth Scharfenberg






(A) (C)



(B) (D)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Maria Michalk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Vielen Dank . – Frau Präsidentin! Meine sehr verehr-

    ten Damen und Herren! Kolleginnen und Kollegen! Be-
    vor ich mit meiner Rede beginne, möchte ich zunächst
    einmal Frau Scharfenberg etwas sagen . Als Sprecherin
    Ihrer Fraktion für die Pflege sollten Sie zumindest ein-
    mal öffentlich anerkennen, was für Pakete wir in dieser
    Legislaturperiode für die Pflegebedürftigen, ihre pflegen-
    den Angehörigen und die, die sich in Heimen um Pflege-
    bedürftige kümmern, auf den Weg gebracht haben .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Sie ignorieren einfach Tatsachen, die vorher niemand in
    dieser Kompaktheit geschaffen hat .


    (Elisabeth Scharfenberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir legen den Finger in die Wunde!)


    Deshalb gilt unserem Bundesminister und natürlich auch
    dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange
    der Patientinnen und Patienten und Bevollmächtigten für
    Pflege ein großes Dankeschön . Es ist eine hervorragen-
    de Vorleistung, was wir hier im Parlament beraten ha-
    ben und beim nächsten Gesetzentwurf auch noch beraten
    werden . Danke schön!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Eins geht gar nicht: dass Sie unseren Patientenbeauf-
    tragten mit Ihren Vorwürfen rund um die UPD-Vergabe
    dermaßen öffentlich diskreditieren; das können wir so
    nicht stehen lassen . Denn in der Zwischenzeit müssten
    auch Sie über den Gesundheitsausschuss die Drucksache
    mit der Stellungnahme der Vergabekammer zum abge-
    laufenen Vergabeverfahren erhalten haben . Darin sind
    alle Kritikpunkte im Einzelnen dezidiert entkräftet . Des-
    halb bitte ich einfach, in der Realität anzukommen .


    (Beifall bei der SPD)


    Ich kann mich eigentlich nur der Kollegin Hinz an-
    schließen, die als Haushälterin einfach noch einmal be-
    kräftigt hat, dass in diesem Gesundheitsausschuss bisher
    ein riesengroßes Paket zugunsten der Versicherten in der
    Kooperation mit der Selbstverwaltung, mit den Leis-
    tungserbringern geschnürt worden ist, um unser Gesund-
    heitswesen insgesamt zu verbessern . Diese Arbeitsinten-
    sität gibt es wohl kaum in einem anderen Ausschuss als
    im Haushaltsausschuss . Vielen Dank für Ihr Lob, Frau
    Hinz!

    Ich möchte an dieser Stelle Herrn Weinberg sagen: Sie
    waren derjenige Ihrer Fraktion, der öffentlich noch ein-
    mal erklärt hat, dass die Deckung der Kosten für Investi-
    tionen in Krankenhäuser in die Länderzuständigkeit fällt .
    Dies steht im Gegensatz zu Ihrer Kollegin Lötzsch, die es
    andersherum bewertet hat .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Haben Sie das wieder falsch verstanden?)


    Aber die Frage ist doch: Wenn wir als sehende Poli-
    tiker den Bedarf, in Krankenhäuser zu investieren, jetzt
    insofern angehen, als dass wir Lösungen suchen


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Richtig!)


    wobei wir die Länder übrigens nicht aus der Verantwor-
    tung entlassen; vielmehr gilt der im Bundesgesetz ver-
    ankerte jeweilige Länderanteil – dann ist das ein erster
    Schritt in die richtige Richtung . Denn den drohenden und
    in vielen Häusern bestehenden Investitionsbedarf können
    wir nicht unberücksichtigt lassen .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Aber die Stellungnahmen haben Sie gelesen?)


    Frau Lötzsch, von daher ist Ihre Kritik absolut unberech-
    tigt gewesen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Was aber überhaupt nicht stimmt, Herr Weinberg,
    ist, dass in Zukunft die Versicherten für ein und diesel-
    be Leistung immer tiefer in die eigene Tasche greifen
    müssen . Sie wissen ganz genau, dass wir bei unserer
    Beschlussfassung zur Finanzierung des gesetzlichen Ge-
    sundheitswesens die Krankenkassen ermächtigt haben,
    über Satzungsleistungen besondere Leistungen für ihre
    Versicherten anzubieten . Sie haben die Möglichkeit, die-
    ses Leistungsspektrum durch Zusatzbeiträge zu finanzie-
    ren . Es bleibt in der Zuständigkeit einer jeden Kasse, das
    so zu regeln, dass sie für ihre Versicherten das Optimum
    anbieten, und die Versicherten haben die Wahlfreiheit .
    Was, bitte schön, spricht dagegen? Das wird von vielen
    Versicherten genutzt, wie die Anzahl der Krankenkassen-
    wechsel zeigt .

    Auch wir finden, dass die gleiche Leistung nicht das
    Gleiche kostet . Sie verkennen daran, dass wir im Grun-
    de genommen permanent auch über die Forschung, auch
    über die hervorragenden medizinischen Erkenntnisse und
    die Fertigkeiten der Leistungserbringer immer besser in
    die Lage versetzt wurden, operieren zu können, nach
    Methoden, die vielleicht nicht so einen extremen Eingriff
    für den Patienten bedeuten, die unterm Strich auch in der
    Nachsorge günstiger sind . Sie müssen das Ganze schon
    in seiner Komplexität sehen.

    Da wir das als Politiker hier in unserem öffentlichen
    Haus nicht selber entscheiden können, arbeiten wir ganz
    dezidiert mit der Selbstverwaltung zusammen . Dort
    sitzen die Experten. Dort werden die Richtlinien und
    Durchführungsbestimmungen gemacht . Wenn uns etwas
    nicht klar ist, dann haben wir immer das Recht, nach-
    zufragen, und das tun wir auch . Neuerdings gehen wir
    sogar dazu über, auch Fristen zu setzen . Ich will damit
    sagen: Da ist ein guter Weg eingeschlagen worden, und
    auf dem wollen wir weitergehen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich möchte Ihnen, Frau Schulz-Asche, die Sie kriti-
    siert haben, dass wir mit unserem Bundeshaushalt klein-
    lich sind und die Bundeszentrale für gesundheitliche
    Aufklärung stiefmütterlich behandeln,


    (Birgit Wöllert [DIE LINKE]: Nein, das hat sie gar nicht gesagt! – Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mit falschen Mitteln behandeln Sie sie!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    einfach noch einmal einen kleinen Punkt in Erinnerung
    rufen, nämlich dass wir jetzt zusätzlich drei Stellen, steu-
    erfinanziert, im Haushalt haben. Sie können also nicht
    so tun, als wenn wir nicht reagieren . Das ist ein kleiner
    Punkt, aber ein wichtiger Punkt, ein Signal .


    (Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da haben Sie aber eine grundsätzliche Frage des Präventionsgesetzes nicht verstanden!)


    – Doch! Ich komme gleich noch zu dem Präventionsge-
    setz .

    Es gab viele Kritikpunkte . Ich habe versucht, das in
    der Summe klarzustellen . Ich will jetzt sagen: Das deut-
    sche Gesundheitssystem genießt weltweit große An-
    erkennung . Wir haben noch nie so stabile Verhältnisse
    gehabt wie jetzt . Das muss man auch einmal anerken-
    nen . Es gibt hier diese Kombination von ambulanter
    und stationärer Versorgung mit Rehabilitation, Vorsorge,
    Prävention, medizinisch-technischem Fortschritt, immer
    besseren Erkenntnissen . Der Austausch mit Gesundheits-
    systemen innerhalb Europas und in der Welt, wie wir
    schon gehört haben, zeigt, dass wir da an der Spitze der
    Bewegung sind und viele Länder dieser Welt uns um un-
    seren Mut, um unsere Konsequenz und manchmal auch
    um unsere Gründlichkeit beneiden . Deshalb gilt unserem
    Gesundheitsminister, der die Vorlagen macht, ein herzli-
    ches Dankeschön .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich will auch noch auf einen Punkt eingehen, der hier
    mit Blick auf die Gesundheitskarten für Flüchtlinge eine
    Rolle gespielt hat . Alle in diesem Haus wissen, dass wir
    im Grunde genommen jetzt die Regelung haben, dass die
    Länder auf freiwilliger Basis mit den Krankenkassen Ver-
    einbarungen treffen können . Dass das funktioniert, sehen
    wir in Hamburg, Bremen und jetzt Nordrhein-Westfalen .
    Dass es weitere Länder gibt, die dies auch gern wollen,
    wo aber die Kassen es nicht möchten oder sich zumin-
    dest jetzt noch verschließen, wie auch immer, gehört zum
    System . Das kann uns aber nicht den Vorwurf einbrin-
    gen, dass wir die Menschenwürde nicht achten, wie Herr
    Weinberg ihn gemacht hat . Auch uns als Union liegt die
    gute medizinische Versorgung für alle Menschen, vor al-
    len Dingen für die, die aus den Kriegsgebieten zu uns
    kommen, am Herzen . Wir wollen, dass die medizinische
    Versorgung weiterhin im Grunde genommen auf der Ba-
    sis der jetzt geltenden Gesetze erfolgt . Wenn wir aber
    sehen, dass es durch die Menge, durch die Fülle, durch
    den riesigen Arbeitsaufwand, der jetzt vor allen Dingen
    auf die Landkreise und auf die Gesundheitsämter vor Ort
    zukommt, neue Probleme oder ungeklärte Fragen gibt,
    dann ist es legitim, dass wir auch innerhalb der Koalition
    die Ausgestaltung noch einmal ganz genau diskutieren .
    Darum geht es bei dieser Frage innerhalb der Koalition .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Mechthild Rawert [SPD]: Es ist doch viel einfacher!)


    – Lassen Sie uns doch diskutieren!


    (Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr seid so genial!)


    Wir müssen schon auch die Punkte auf den Tisch brin-
    gen, weil wir gerade bei dieser Frage nicht permanent
    Nachbesserungen vornehmen können . Wir haben uns
    jetzt angeschaut, was in den Ländern funktioniert und
    was nicht, und daraus werden wir unsere Konsequenzen
    ziehen . Ohne Diskussion wird das nicht gehen . In der
    Zwischenzeit werden die Flüchtlinge weiterhin versorgt .
    Deshalb gilt unser herzlicher Dank auch gerade den Mit-
    arbeitern, den Ärzten, den Schwestern, den freiwilligen
    Helfern, die sich in den Gesundheitsämtern, in den Ein-
    richtungen für eine gute medizinische Versorgung der
    Flüchtlinge einsetzen . Herzlichen Dank!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg . Birgit Wöllert [DIE LINKE])


    Das Präventionsgesetz ist jetzt schon von mehreren an-
    gesprochen worden . Ich möchte es unbedingt erwähnen,
    weil dieses Paket mit der Maßgabe, 7 Euro pro Versicher-
    ten jährlich einzusetzen, und der Verpflichtung, davon 2
    Euro für die Kindergesundheit und 2 Euro für die betrieb-
    liche Gesundheitsversorgung einzusetzen, ein klarer Be-
    schluss dieses Hauses ist . Für uns ist klar: Die Gesund-
    heit unserer Kinder steht an vorderster Stelle . Sie sind
    unsere Zukunft . Die betriebliche Gesundheitsversorgung
    muss vor allen Dingen auch in die mittelständischen Un-
    ternehmen einziehen . Dafür haben wir jetzt die rechtli-
    chen Möglichkeiten und die finanzielle Unterstützung
    geschaffen . Das ist wichtig . Ich bitte uns alle – nach dem
    Motto „Wiederholung ist die Mutter des Erfolgs“ –, das
    immer wieder zu thematisieren; denn das Gesetz ist das
    eine und die Umsetzung das andere . Wir sind schlecht
    beraten, wenn wir meinen, dass sich das dann schon ein-
    plätschern wird .

    Ich möchte zum Schluss meiner Rede – das erlaube
    ich mir jetzt – auf Folgendes hinweisen: Ende August vor
    25 Jahren haben wir in der frei gewählten Volkskammer
    entschieden, das staatlich orientierte Gesundheitssystem
    in ein gegliedertes Gesundheitssystem umzuwandeln .
    Wer von Ihnen weiß noch, dass wir am 31 . August 1990
    das Krankenkassen-Vertragsgesetz in die Volkskammer
    eingebracht, am gleichen Tag mit acht Änderungen im
    Schnelltempo im Ausschuss diskutiert und dann ver-
    abschiedet haben? Den Erbringern vor Ort, sprich: den
    Ärzten, den Apothekern, den Tierärzten und allen Leis-
    tungserbringern, haben wir im Gesetz zur Umstruktu-
    rierung des staatlichen ambulanten Gesundheitswesens
    aufgegeben, ihre Angebote zu machen, um die Räume, in
    denen sie bisher praktiziert hatten, pachten oder kaufen
    zu können . Diese Entscheidung – auch das stand im Ge-
    setz – musste innerhalb von vier Wochen gefällt werden .

    Weshalb führe ich dieses Beispiel an? Es ist eine un-
    geheure Aufbauleistung erbracht worden, nicht nur in
    personeller, sondern auch in finanzieller Hinsicht, die
    zu dem heutigen gesamtstaatlichen deutschen Gesund-
    heitswesen geführt hat, und zwar mit Fristen, die ich mir
    manchmal auch für unsere heutige Arbeit wünsche . Wir
    werden im nächsten Vierteljahr viele Sitzungen gemein-
    sam verbringen, in denen weitere Gesetze beschlossen
    werden . Ich hoffe, dass die kurzen Fristen, die dabei not-
    wendig sind, nicht auf Unmut stoßen . Ich freue mich auf
    die Beratungen .

    Maria Michalk






    (A) (C)



    (B) (D)


    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)