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ID1811901600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/119 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 119. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. September 2015 Inhalt Glückwünsche zum heutigen Geburtstag des Abgeordneten Wolfgang Gehrcke . . . . . . . . . 11513 A Glückwünsche zum Geburtstag des Bundes- ministers Dr . Gerd Müller sowie der Abge- ordneten Anette Hübinger, Arnold Vaatz, Kees de Vries, Gerda Hasselfeldt, Josef Göppel, Manfred Zöllmer, Dr . Hans-Peter Uhl und Erika Steinbach . . . . . . . . . . . . . . . . 11513 B Nach Deutschland kommende Flüchtlinge . . 11513 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksache 18/5500 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 C b) Beratung der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Finanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksache 18/5501 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11514 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließlich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 11520 C Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 11522 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11524 C Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11526 B Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11528 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 11530 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11533 A Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11534 B Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 11535 C Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11537 B Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11539 A Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . 11540 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 11543 A Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 11544 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11546 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11547 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11547 D Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . 11548 B Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 11550 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015II Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11551 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11553 D Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11555 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11557 C Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11558 B Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 11560 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11562 D Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11564 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11565 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . 11567 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11568 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . 11570 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11571 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11573 A Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11574 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11576 A Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 11577 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11577 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 11578 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . 11579 C Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11581 C Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11583 D Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11584 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 11586 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 11587 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 11589 C Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11590 D Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11592 B Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 11593 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 11595 C Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 11596 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 11598 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11599 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 11601 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015 11513 119. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. September 2015 Beginn 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Matthias Schmidt (Berlin) (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 119 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 08 . September 2015 11601 Anlagen zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Becker, Dirk SPD 08 .09 .2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Groth, Annette DIE LINKE 08 .09 .2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 08 .09 .2015 Heil (Peine), Hubertus SPD 08 .09 .2015 Heller, Uda CDU/CSU 08 .09 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 08 .09 .2015 Kiziltepe, Cansel SPD 08 .09 .2015 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Kolbe, Daniela SPD 08 .09 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lenkert, Ralph DIE LINKE 08 .09 .2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 08 .09 .2015 Renner, Martina DIE LINKE 08 .09 .2015 Röspel, René SPD 08 .09 .2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 08 .09 .2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 08 .09 .2015 Steinbrück, Peer SPD 08 .09 .2015 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08 .09 .2015 Veit, Rüdiger SPD 08 .09 .2015 Satz: Satzweiss.com, Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de http://www.satzweiss.com http://www.printsystem.de http://www.betrifft-gesetze.de 119. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2016 Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Epl 15 Gesundheit Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Tobias Lindner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Überraschung
    der Kollegen der Unionsfraktion über die Betonung der
    Harmonie seitens des Kollegen Kahrs will ich direkt
    aufgreifen. Lieber Johannes, wenn du Volker Bouffier
    zitierst und darauf hinweist, dass er gesagt hat, dass das,
    was am Sonntagabend beschlossen wurde, nicht reicht,
    dann will ich nur entgegenhalten: Hannelore Kraft sagt
    das auch. Wenn sich Volker Bouffier, Hannelore Kraft
    und Winfried Kretschmann in diesem Land einig sind,
    dann mag da ein wahrer Kern drin sein .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will nicht in Abrede stellen, dass 6 Milliarden Euro
    nicht nichts sind . Darum geht es nicht . Es geht auch nicht
    um Überbietungswettbewerbe, was die Zahlen betrifft .
    Was am Sonntagabend an Finanziellem beschlossen wur-
    de – daran haben wir viel zu kritisieren; Kollege Kindler
    ist darauf eingegangen –, war zwingend notwendig, aber
    wenn Sie mich dazu befragen, sage auch ich, dass es bei
    weitem nicht ausreichend ist . Wir brauchen am 24 . Sep-
    tember Fortschritte .

    Angesichts der Herausforderungen, vor denen wir ste-
    hen, liegen die Mühen der Ebenen erst noch vor uns . Im
    Moment leisten wir Nothilfe . Wenn wir über die Mühen
    der Ebenen reden, wenn wir über das reden, was mittel-
    fristig und langfristig notwendig sein wird – die Stich-
    worte sind hier genannt worden –, dann braucht es nicht
    nur die richtigen Konzepte, sondern auch eine Versteti-
    gung der Mittel, dann braucht es Verbindlichkeiten der
    Haushaltsplanung des Bundes und mehr als einzelne Pa-
    kete zur Entlastung der Kommunen,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    dann braucht es endlich auch einen fairen und vernünf-
    tigen Durchbruch bei den Bund-Länder-Finanzbeziehun-
    gen und eine dauerhaft auskömmliche Ausstattung der
    Kommunen . All dies ist angesichts der Herausforderun-
    gen, vor denen wir in diesem Land stehen, notwendig .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es war ja für Haushaltsberatungen bisher eine span-
    nende Debatte . Sie war deshalb spannend, weil Sie, Herr
    Schneider und Herr Schäuble, sich vielfach über die Po-
    litik von Notenbanken ausgetauscht haben und eher we-
    niger zum Haushaltsentwurf gesagt haben . Überraschend
    war auch, Herr Minister, dass Sie auf John Maynard
    Keynes eingegangen sind . Ja, als Wirtschaftswissenschaftler
    habe ich Keynes gelesen . Ich teile vieles von dem, was er
    sagt, aber bei weitem nicht alles . Wenn Sie weitergelesen
    hätten, dann hätten Sie gemerkt, dass er nicht nur Aus-
    sagen zur Staatsverschuldung macht, sondern auch zu
    der Frage, wie man strukturell und wirtschaftspolitisch
    mit einem Staatshaushalt umgeht . Wenn Sie auf Keynes
    hören würden, dann würde er Ihnen raten, gerade in die-
    sen Zeiten, in denen wir Mehreinnahmen haben, gerade
    in diesen Zeiten, in denen Staatsverschuldung nicht das
    Restringierende ist, in denen wir am Ende kein Problem
    mit dem Summenstrich haben, auch einmal den Haushalt
    durchzukehren, saubere strukturelle Weichenstellungen
    zu treffen und an einzelnen Punkten auch zu sagen: Hier
    können Mittel gekürzt werden, hier kann Geld umge-
    schichtet werden, und hier braucht es mehr Geld .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Was haben die Rednerinnen und Redner der Koaliti-
    on stattdessen gemacht? Sie haben vor allem zurückge-
    blickt, sich gefeiert und sich gelobt .


    (Johannes Kahrs [SPD]: Weil wir gut sind!)


    Ich glaube, Sie können die schwarze Null immer noch
    nicht ganz begreifen und verkraften . Aber, um ehrlich
    zu sein, Sie müssen nach vorne blicken . Ja, es ist rich-
    tig, lieber Eckhardt Rehberg, dass die Ausgaben im Bil-
    dungsbereich gestiegen sind . Aber gucken wir doch – wir
    leben in Zeiten der Globalisierung – einmal auf andere
    Länder auf diesem Planeten, die schon längst begriffen
    haben, dass Bildung, Ausbildung, Qualifikation, Wissen
    und Forschung der Rohstoff der Zukunft sein werden . Es
    reicht eben nicht, nach hinten zu blicken und sich auf die
    Schulter zu klopfen, liebe Kolleginnen und Kollegen . Sie
    müssen nach vorne blicken und überlegen, wie wir hier
    noch mehr Anstrengungen unternehmen können .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Noch mehr? Das ertrage ich nicht!)


    Ich habe Ihnen zum Abschluss etwas mitgebracht .


    (Der Redner hält ein Bild hoch)


    Ich weiß nicht, ob Sie sich noch an dieses Bild erinnern .


    (Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Oh ja! Schönes Bild! – Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Guckt mal, ich bin ganz hübsch getroffen!)


    Das ist die Arbeitsgruppe der CDU/CSU vor einer gro-
    ßen schwarzen Null – so groß, dass der Kollege Körber
    fast dahinter verschwunden ist .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Das ist Kreativität!)


    Johannes Kahrs






    (A) (C)



    (B) (D)


    Da haben Sie sich im letzten Jahr gefeiert .


    (Sabine Weiss Recht gefeiert!)


    Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass im Vorfeld die-
    ser Haushaltsberatungen viele in ihrem Büro saßen, diese
    pappschwarze Null angeblickt, die Füße auf den Tisch
    gelegt und gedacht haben: Na ja, es ist ja vieles gut .


    (Sabine Weiss macht denn hier die Füße auf den Tisch? Also, wir nicht!)


    Ich kann Sie nur zu einem auffordern: Packen Sie dieses
    schwarze Pappteil in Ihren Schrank,


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Ach, Sie sind doch nur ein bisschen neidisch! Sie möchten wohl auch mal so ein Foto machen! – Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    nehmen Sie sich den Haushaltsentwurf vor, und gucken
    Sie sich die Vorschläge an, die wir machen werden, um
    diesen Entwurf wirklich zukunftsfähig und in Anbetracht
    der Herausforderungen, die vor uns liegen, angemessen
    zu gestalten .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Als Nächstes erhält der Kollege

Bartholomäus Kalb, CDU/CSU-Fraktion, das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bartholomäus Kalb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Lieber Kollege Dr . Lindner, wir können Sie ja das nächs-
    te Mal einladen und Sie mit auf das Bild nehmen .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Vielleicht strahlen Sie dann genauso gut und machen
    einen genauso guten Eindruck .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Johannes Kahrs [SPD] – Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, danke! Ich strahle auf anderen Bildern!)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, natürlich
    werden diese Haushaltsdebatte und die anstehende Haus-
    haltsberatung in besonderer Weise vor dem Hintergrund
    der Bewältigung der Flüchtlingszahlen und der Asylpro-
    blematik stattfinden. Es ist ja heute schon fast alles Wich-
    tige gesagt worden . Aber, Kollege Dr . Lindner, wenn Sie
    jetzt Frau Kraft, Herrn Bouffier und Herrn Kretschmann
    anführen und darauf verweisen, dass die alle meinen, das,
    was wir tun, würde nicht reichen, dann sage ich nur: Ich
    glaube, die Koalition hat am Sonntagabend einen wirk-
    lich wegweisenden Beschluss gefasst und eine Basis ge-
    legt, auf der man gut arbeiten kann . Jetzt sollte man nicht
    wieder als Erstes herumkritisieren und herummäkeln,
    sondern man sollte jetzt gemeinsam die Ärmel aufkrem-
    peln und das tun, was viele Menschen in diesem Lande

    tun: die Probleme gemeinsam angehen . Ich bin über-
    zeugt, dann wird das gelingen . Sollten irgendwann wei-
    tere Maßnahmen erforderlich werden – keiner von uns
    kann im Moment sagen, wie sich die Entwicklung im
    nächsten und übernächsten Jahr darstellen wird –, dann
    werden wir wieder gesamtstaatliche Antworten geben .
    Aber jetzt sollte mit diesem Klein-Klein Schluss gemacht
    werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Andreas Mattfeldt [CDU/ CSU]: Sehr ehrliche Worte!)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich will ein
    paar andere Aspekte ansprechen . Vor wenigen Tagen ist
    von europäischer Seite bzw . von einem Repräsentanten
    eines anderen europäischen Landes kritisiert worden,
    Deutschland würde die strukturellen Probleme, die Haus-
    haltsprobleme und die Wirtschaftsprobleme in Europa zu
    sehr mit der Mentalität eines Buchhalters angehen . Das
    sollte natürlich eine Kritik sein . Ich sage: Das ist eher ein
    Lob . Als Kaufmann weiß man: Wenn die Buchhaltung
    nicht in Ordnung ist, dann ist der ganze Betrieb nicht in
    Ordnung, und das Ende ist absehbar .


    (Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Aber es kommt auch auf die Mentalität dahinter an!)


    Wir glauben, dass ordentliche Haushalts- und Finanz-
    politik die Grundvoraussetzung dafür ist, dass es uns in
    Deutschland und uns in Europa gut geht und gut gehen
    kann .

    Herr Kindler hat gesagt, wir würden nur ideenlos ver-
    walten .


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es ja leider auch!)


    Nein, nein! Das Geld muss gut verwaltet werden .


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber das reicht eben nicht! Man muss es auch gut anlegen!)


    Es ist das Geld der Steuerzahler, das wir treuhänderisch
    verwalten . Nur ein sparsamer Umgang mit den Finan-
    zen, ein sparsamer Umgang mit Geld hat uns auch in der
    Vergangenheit ermöglicht, die Spielräume zu schaffen,
    die wir brauchen, um Zukunftsinvestitionen zu tätigen –
    dazu ist bereits viel gesagt worden – und die soziale Si-
    cherung zu gewährleisten . Eine solide Haushaltspolitik
    und die notwendigen Reformen – auch davon wurde be-
    reits gesprochen – sind die Grundlage des Erfolgs . Diese
    Politik ist richtig . Sie gilt für Deutschland, sie gilt aber
    auch in Europa . Auch die Länder, die Krisen zu bewälti-
    gen hatten, beweisen, dass dieser Weg ein Erfolgsweg ist .
    Schauen Sie nach Irland, nach Portugal und nach Spani-
    en! Es wäre auch gut gewesen, Griechenland hätte diesen
    Weg konsequent fortgesetzt . Wir hoffen, dass dieser Kurs
    dort wieder eingeschlagen wird .

    Deutschland ist nicht Buchhalter in einem engstirni-
    gen Sinne, sondern Deutschland ist für Europa Ideenge-
    ber, Ratgeber, Impulsgeber, in vielen Fällen Motor und
    gelegentlich auch Lastesel . Unser Wohlstand hängt aber
    ganz wesentlich davon ab, dass Europa zusammenhält,
    hängt von der Stabilität und dem Zusammenhalt in Eu-

    Dr . Tobias Lindner






    (A) (C)



    (B) (D)


    ropa ab, und damit meine ich nicht nur den Euro im en-
    geren Sinne .

    Wenn wir uns die aktuelle Entwicklung vor Augen
    führen – die Flüchtlingsproblematik, eine neue politi-
    sche Entwicklung in der Türkei, die Ukraine-Krise, die
    Vorgänge in Asien, insbesondere auch die wirtschaftliche
    Entwicklung in China und anderen Teilen dort, einige
    Wolken, die am Horizont der Weltwirtschaft aufziehen,
    und die anderen bekannten Krisenherde –, dann sehen
    wir, dass Europa gut beraten ist, jetzt enger und fester zu-
    sammenzurücken und nicht der Versuchung zu erliegen,
    die Dinge auseinanderdriften zu lassen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Deutschland hat eine Führungsverantwortung . Es ist
    das stärkste Land in Europa . Diese Führungsverantwor-
    tung wird von unserer Bundesregierung in ausgezeichne-
    ter Weise wahrgenommen, und wir müssen dieser Ver-
    antwortung natürlich auch gerecht werden .

    Deutschland steht gut da; das ist sogar von Oppositi-
    onsrednern zum Teil bestätigt worden . Im Moment ha-
    ben wir 42,8 Millionen Erwerbstätige – ein Spitzenwert
    in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland . Auch
    bei den sogenannten sozialversicherungspflichtigen Be-
    schäftigungsverhältnissen haben wir einen Spitzenwert
    erreicht . Ich denke, das kann sich sehen lassen . Weil aus
    ehemaligen Unterstützungsempfängern Beitragszahler
    geworden sind, können unsere sozialen Sicherungssys-
    teme finanziell gut dastehen, und sind die Steuereinnah-
    men bei Bund, Ländern und Gemeinden gut . Wir müssen
    Wert darauf legen, dass diese Entwicklung nachhaltig ist
    und auf Dauerhaftigkeit angelegt ist .

    Wenn gelegentlich kritisiert wird, wir würden zu
    wenig für Soziales tun, muss darauf hingewiesen wer-
    den, dass der Bund mit 158 Milliarden Euro bei einem
    Gesamthaushalt von 312 Milliarden Euro mehr als die
    Hälfte für Soziales ausgibt . Ich glaube, damit unterstrei-
    chen wir, dass wir auch ein Sozialstaat sind und dass wir
    wissen, wo die Menschen draußen im Lande der Schuh
    drückt und was die Nöte und Sorgen der Menschen sind .

    Wir müssen haushaltspolitisch aber auch Vorsorge
    treffen . Wir dürfen nicht glauben, dass wir großzügig
    werden und leichtfertig Geld einsetzen können, wenn wir
    eine gute Einnahmesituation haben . Wir wissen, dass die
    wirtschaftliche Entwicklung und damit auch die Einnah-
    mesituation der öffentlichen Kassen in Zyklen verlaufen .
    Deswegen müssen wir natürlich in besonderer Weise
    sparsam mit dem Geld umgehen und haushalten . Diese
    Aufgaben haben wir auch unabhängig von den aktuellen
    Herausforderungen im Hinblick auf die Bewältigung der
    Flüchtlingskrise aufgrund unserer Verantwortung gegen-
    über den jungen Menschen – Stichwort: demografische
    Entwicklung . Das gebietet es geradezu, dass wir für die
    laufende Finanzierung keine Schulden aufnehmen, son-
    dern ausgeglichene Haushalte haben, mit dem Geld, das
    wir einnehmen, also auskommen .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bin
    davon überzeugt, dass es uns bei den anstehenden Be-
    ratungen trotz aller zusätzlichen Herausforderungen und
    Anforderungen – 6 Milliarden Euro sind keine Kleinig-

    keit – gelingen wird, auch für das Jahr 2016 einen ausge-
    glichenen Bundeshaushalt vorzulegen .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)