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ID1811606000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/116 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 116. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Petra Crone und Manfred Grund . . . 11283 A Tagesordnungspunkt 32: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Verbesse- rung der Zusammenarbeit im Be- reich des Verfassungsschutzes Drucksachen 18/4654, 18/5051, 18/5415 11283 B – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/5416 . . . . . . . . . . . . . . 11283 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Jan Korte, Dr. André Hahn, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wirksame Alternati- ven zum nachrichtendienstlich ar- beitenden Verfassungsschutz schaf- fen – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Hans- Christian Ströbele, Irene Mihalic, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine Zäsur und einen Neustart in der deutschen Sicherheitsarchitektur Drucksachen 18/4682, 18/4690, 18/5415 . 11283 D Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11284 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11285 D Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11287 A Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11288 C Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11291 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 11293 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11295 D Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11296 D Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11298 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11300 B Tagesordnungspunkt 31: a) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Brigitte Pothmer, Beate Müller-Gemmeke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Flexible und sichere Rentenübergänge ermögli- chen Drucksache 18/5212 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 B b) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Britta Haßelmann, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kommu- nales Ehrenamt stärken – Anrechnung von Aufwandsentschädigungen auf die Rente neu ordnen Drucksache 18/5213 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 C Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 11304 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11305 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 11307 A Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11308 D Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11310 B Kerstin Kassner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 11311 D Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11312 C Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 11313 D Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . 11315 A Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 11316 A Albert Stegemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11317 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11319 A Tagesordnungspunkt 33: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Berufsqualifika- tionsfeststellungsgesetzes und anderer Gesetze Drucksache 18/5326 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Anerkennungsgesetz 2015 Drucksache 18/5200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 B Stefan Müller, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 C Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 11322 B Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 11323 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11324 D Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11326 B Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11328 A Tagesordnungspunkt 35: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes für sichere digitale Kommunikation und An- wendungen im Gesundheitswesen Drucksache 18/5293 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 A Annette Widmann-Mauz, Parl. Staats- sekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 B Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 11330 C Dirk Heidenblut (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11331 C Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11332 A Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11333 B Dr. Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11334 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11334 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11336 A Maik Beermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11337 B Tagesordnungspunkt 34: a) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bürgerinnen- und Bürgerversicherung in der Pflege – Solidarische Pflegever- sicherung einführen Drucksache 18/5110 . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Harald Weinberg, Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwi- ckau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Private Kranken- versicherung als Vollversicherung ab- schaffen – Hochwertige und effiziente Versorgung für alle Drucksachen 18/4099, 18/5354 . . . . . . . . 11338 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11338 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11340 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11342 C Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11343 C Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11344 C Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11345 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11346 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11348 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11349 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11349 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 11283 (A) (C) (D)(B) 116. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 Beginn: 9.01 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 11349 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht (D) Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Baerbock, Annalena BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Becker, Dirk SPD 03.07.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 03.07.2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 03.07.2015 Groneberg, Gabriele SPD 03.07.2015 Hagedorn, Bettina SPD 03.07.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 03.07.2015 Ilgen, Matthias SPD 03.07.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 03.07.2015 Kiziltepe, Cansel SPD 03.07.2015 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Lemke, Steffi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 03.07.2015 Özoğuz, Aydan SPD 03.07.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 03.07.2015 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Weinberg, Harald DIE LINKE 03.07.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Umsetzungs- stand der Empfehlungen des 2. Untersuchungsaus- schusses des Deutschen Bundestages in der 17. Wahlpe- riode (NSU-Untersuchungsausschuss) Drucksache 18/710 Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Exis- tenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2016 (10. Existenzminimumbericht) Drucksachen 18/3893, 18/4147 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Wirkung der kalten Progression im Verlauf des Einkommensteuertarifs für die Jahre 2013 bis 2016 (Erster Steuerprogressionsbericht) Drucksachen 18/3894, 18/4147 Nr. 2 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im ersten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 17/13547, 18/770 Nr. 12 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im zweiten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 17/14801, 18/641 Nr. 30 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im dritten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 18/134, 18/305 Nr. 8 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im vierten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 18/1349, 18/1517 Nr. 1 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2013 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellung- nahme der Bundesregierung Drucksachen 18/4294, 18/4495 Nr. 1 Anlagen 11350 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Forschungsrahmenprogramm der Bundesregierung zur IT-Sicherheit Selbstbestimmt und sicher in der digitalen Welt 2015 – 2020 Drucksache 18/4304 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/5165 Nr. A.1 EuB-BReg 34/2015 Drucksache 18/5165 Nr. A.2 Ratsdokument 8504/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.3 Ratsdokument 8532/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.4 Ratsdokument 8534/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.5 Ratsdokument 8535/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.6 Ratsdokument 8682/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.1 EP P8_TA-PROV(2015)0185 Drucksache 18/5286 Nr. A.2 Ratsdokument 9025/15 Innenausschuss Drucksache 18/3218 Nr. A.1 Ratsdokument 14520/14 Drucksache 18/4749 Nr. A.10 Ratsdokument 6890/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.11 Ratsdokument 6892/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.12 Ratsdokument 6893/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.13 Ratsdokument 6894/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.19 Ratsdokument 6953/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.20 Ratsdokument 6954/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.21 Ratsdokument 6957/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.22 Ratsdokument 6963/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.23 Ratsdokument 7142/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.4 Ratsdokument 8968/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/4749 Nr. A.31 Ratsdokument 7317/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/5286 Nr. A.9 Ratsdokument 9196/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.10 Ratsdokument 9197/15 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/4504 Nr. A.11 Ratsdokument 6144/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.10 Ratsdokument 7880/15 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/3362 Nr. A.12 EP P8_TA-PROV(2014)0039 Drucksache 18/5165 Nr. A.12 Ratsdokument 8511/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.13 EP P8_TA-PROV(2015)0180 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/544 Nr. A.52 EP P7_TA-PROV(2013)0498 Drucksache 18/822 Nr. C.4 Ratsdokument 6849/13 Drucksache 18/3110 Nr. A.15 Ratsdokument 14152/14 Drucksache 18/4504 Nr. A.15 Ratsdokument 6813/15 Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 116. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 32 Zusammenarbeit im Bereich des Verfassungsschutzes TOP 31 Rentenversicherungsrecht TOP 33 Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz TOP 35 Sichere digitale Kommunikation im Gesundheitswesen TOP 34 Private Kranken- und Pflegeversicherung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sigrid Hupach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Bei

    der Vorstellung des Berichts zum Anerkennungsgesetz
    2015 feiert die Bundesregierung das Gesetz als großen
    Erfolg. Warum eigentlich? Weil gerade 26 500 Men-
    schen in Deutschland einen Antrag auf Anerkennung ih-
    rer ausländischen Berufsabschlüsse gestellt haben? Doch
    wohl eher nicht! Ich teile also nicht ganz das Lobeslied
    von Staatssekretär Müller.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Nicht überraschend!)


    Die Bundesregierung versprach doch, dass damit etwa
    300 000 Menschen geholfen werden kann. Das Ergebnis
    ist also unbefriedigend, auch angesichts des großen Inte-
    resses, das 1 Million Zugriffe auf die Datenbanken zur
    Anerkennung von Abschlüssen zeigt. Oder ist es etwa
    ein Erfolg, dass dieses Gesetz weiterhin vorrangig ein
    Ärzteanerkennungsgesetz ist? Immerhin entfallen
    62,9 Prozent aller Verfahren auf die Referenzberufe Ärz-
    tin und Arzt sowie andere Gesundheitsberufe. Das hilft
    zwar dem deutschen Gesundheitssystem, ist aber gleich-
    zeitig Ausdruck der Konstruktionsfehler dieses Gesetzes
    auf der einen Seite und der Ausbildungspolitik in
    Deutschland auf der anderen Seite.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die überwiegende Mehrheit der anerkannten Berufs-
    abschlüsse entfällt auf bundesweit reglementierte Be-
    rufe. Doch schon bei der Altenpflege gestaltet sich die
    Sache schwieriger oder bei den Hochschulabschlüssen,
    die zu keinem reglementierten Beruf führen, wie zum
    Beispiel bei den Ingenieurberufen. Einerseits hat die
    Bundesregierung erst in diesen Tagen beim MINT-Gip-
    fel die fehlenden Fachkräfte gerade auf naturwissen-
    schaftlich-technischen Berufsfeldern beklagt. Das Hand-
    werk sowie die klein- und mittelständische Wirtschaft
    werden völlig zu Recht als Rückgrat der deutschen Wirt-
    schaft bezeichnet. Andererseits wird die Chance leicht-
    fertig vertan, dem großen Fachkräftemangel in diesen
    Bereichen durch Anerkennung ausländischer Berufsab-
    schlüsse zu begegnen. Beim Beruf Erzieherin/Erzieher
    sind die Ausbildungswege und die pädagogischen An-
    forderungen in den Bundesländern sehr unterschiedlich
    geregelt. Ausländische Fachkräfte haben es bei der An-
    erkennung besonders schwer.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Das ist aber Ländergesetzgebung! Das haben Sie zu Recht gesagt!)


    – Darauf komme ich gleich zu sprechen.

    Der Unsinn wird an folgendem Beispiel deutlich. In
    Frankreich werden Lehrkräfte der frühkindlichen Bil-
    dung an Hochschulen als Lehrkräfte für die École Mater-
    nelle ausgebildet. In der frühkindlichen Bildung werden
    sie aber in einigen Bundesländern nicht als Fachkräfte
    zugelassen, weil sie in ihrer Ausbildung den „Landesbil-
    dungsplan elementar“ nicht kennengelernt haben. In den
    gleichen Ländern werden aber im Land ausgebildete So-
    zialpädagogen als Fachkräfte anerkannt, obwohl sie
    während ihres Studiums auch nichts von dem frühkindli-
    chen Landesbildungsplan erfahren haben. Kinderein-
    richtungen mit bilingualem Konzept müssen daher ent-
    weder auf Muttersprachler verzichten oder sie als
    Nichtfachkräfte prekär absichern. Auch bei bundesrecht-
    lich geregelten Berufen kann die Anerkennung von Land
    zu Land unterschiedlich sein. Das beweist einmal mehr
    die Unsinnigkeit des Kooperationsverbotes. Das könnten
    wir regeln.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Das ist aber ein heftiger Schlenker gewesen!)


    Der sich entwickelnde Anerkennungstourismus zwi-
    schen den Bundesländern kann doch nicht wirklich Ziel
    dieses Gesetzes sein. Wir brauchen hier dringend ein-
    heitliche Anerkennungsverfahren.





    Sigrid Hupach


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der LINKEN – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Das liegt an den Bundesländern, Frau Hupach! Damit muss sich die KMK auseinandersetzen!)


    Auf noch einen Aspekt möchte ich hinweisen. Die
    fehlende Anerkennung der Berufe des dualen Systems
    hat auch deutliche Auswirkungen auf die tarifgerechte
    Bezahlung. Es wäre ein klares Bekenntnis zu guten und
    gerechten Löhnen für gute Arbeit – wie dies die Sozial-
    partner gemeinsam mit uns Linken fordern –,


    (Lachen des Abg. Dr. Thomas Feist [CDU/ CSU])


    wenn es gelänge, mit einem in diesem Punkt verbesser-
    ten Anerkennungsgesetz gerade die Anerkennung der
    Berufe des dualen Systems zu erreichen.

    Ob jemand seinen im Ausland erworbenen Abschluss
    hier in Deutschland anerkannt bekommt, ist aber auch
    eine Frage der Kosten. Diese variieren zwischen den
    Bundesländern und den unterschiedlichen Berufsarten
    teilweise sehr erheblich. Im Kammerbereich zum Bei-
    spiel schwanken sie zwischen 100 und 600 Euro. Diese
    Unterschiede sind doch nicht durch einen unterschiedli-
    chen Aufwand zu erklären. Darüber hinaus steht zu be-
    fürchten, dass die Kosten für eine individuelle Gleich-
    wertigkeitsprüfung sowie für die Analyse von
    Qualifikationen noch weitaus höher liegen. Das ist si-
    cherlich kein Anreizsystem, es schreckt vielmehr ab.

    Wir Linke kritisieren die Aussage im Gesetz und im
    Bericht, mit der Anerkennung ausländischer Abschlüsse
    zuerst den Fachkräftemangel in Deutschland beseitigen
    zu wollen. Für uns stehen die Menschen im Mittelpunkt.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Was ist das für eine Logik? Das ist Dialektik 4.0!)


    Das Gesetz setzt hier eindeutig die falschen Prämissen.
    Eine wirkliche Willkommenskultur sieht anders aus.

    Wenn, wie die frühere Bundesministerin Frau
    Schavan sagte, die Anerkennung der Abschlüsse eine
    Frage der Gerechtigkeit und des Respekts vor der Quali-
    fikation von Menschen ist, dann muss an diesem Gesetz
    und an der Anerkennungspraxis wohl noch heftig gear-
    beitet werden.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die SPD spricht jetzt der Kollege Dr. Karamba

Diaby.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karamba Diaby


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
    Die Tür steht dir offen, du bist willkommen, du
    wirst gebraucht, und du kannst dich mit all deinen
    Fähigkeiten hier entfalten.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Das ist die Botschaft, die von dem Anerkennungsgesetz
    ausgeht.


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was zu beweisen wäre!)


    Das ist eine gute Willkommensbotschaft in Deutschland.
    Das stimmt.

    Mit diesem Versprechen beendete ich meine Rede in
    der Debatte im Herbst 2014. Nun sind wir einige Schritte
    weiter. Wir beraten heute in erster Lesung die Novelle
    des Anerkennungsgesetzes, und es liegt ein ganz aktuel-
    ler Evaluierungsbericht vor.

    Ich möchte auf zwei Gesichtspunkte eingehen. Zum
    einen will ich die Erfolge benennen, und zum anderen
    will ich die Haltung der SPD für die Weiterentwicklung
    klarmachen. Wir sind mit dem Anerkennungsgesetz auf
    einem guten Weg. Ich mache das an folgenden Facetten
    fest: Es besteht ein Rechtsanspruch auf Antragstellung,
    unabhängig von einem Aufenthaltstitel und von der
    Staatsbürgerschaft. Die durchschnittliche Bearbeitungs-
    zeit liegt bei 59 Tagen. Ich meine, das ist eine hervorra-
    gende Voraussetzung, damit das Gesetz seine volle Wir-
    kung entfalten kann.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Das Gesetz bietet die Möglichkeit, den Antrag vom
    Ausland aus zu stellen oder zwecks Anerkennung nach
    Deutschland einzureisen. Das ist neu im Gesetz. Auch
    für Menschen ohne Zertifikate ist es möglich, beispiels-
    weise mit dem Kompetenzfeststellungsverfahren ihre
    Qualifikation anerkennen zu lassen. Als SPD-Fraktion
    sagen wir aber deutlich, dass wir mehr Begleitmusik
    zum Anerkennungsgesetz brauchen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das Anerkennungsgesetz ist im Jahr 2012 in Kraft ge-
    treten. Wir haben es also mit einem jungen Gesetz zu
    tun. Damals ging die Bundesregierung davon aus, dass
    bis zu 500 000 erwerbsfähige Personen in Deutschland
    durch das Gesetz erreicht werden. Seither wissen wir
    – die Zahl wurde schon genannt – von 26 000 Anträgen
    im Bund. Das sind gerade einmal 5 Prozent des Gesamt-
    potenzials. Übrigens sind die seither neu Eingewander-
    ten und hierher Geflüchteten dabei nicht eingerechnet.

    Ich bin der Meinung: Trotz aller bereits laufenden und
    guten Werbe- und Informationsportale brauchen wir
    noch mehr Engagement, damit die Botschaft vom Aner-
    kennungsgesetz dort ankommt, wo sie gehört werden
    soll, nämlich bei den vielen Menschen mit ausländischen
    Qualifikationen und bei den Arbeitgebern, die nach
    Fachkräften suchen. Auch in meiner Region, in Halle an
    der Saale, suchen die Arbeitgeber Fachkräfte. Darauf
    werde ich immer wieder angesprochen, wenn ich auf Be-
    suchen in Betrieben bin.





    Dr. Karamba Diaby


    (C)



    (D)(B)

    Unser Ziel muss sein, dass jeder Mensch entspre-
    chend seiner Qualifikation arbeiten kann. Daher dürfen
    wir uns mit diesen Zahlen nicht zufriedengeben.


    (Beifall bei der SPD)


    Hier stellt sich meine Fraktion beispielsweise einen
    Rechtsanspruch auf unabhängige Beratung vor, so wie er
    bereits in einigen Landesanerkennungsgesetzen veran-
    kert ist. Zum Beispiel weiß ich aus Hamburg und aus
    meinem Bundesland Sachsen-Anhalt, dass man dort mit
    dem Rechtsanspruch auf unabhängige Beratung bereits
    positive Erfahrungen macht.

    Nun komme ich zum zweiten Bereich. Die Frage der
    Finanzierungsangebote für Antragsteller treibt uns So-
    zialdemokraten um. Dies betrifft die Höhe der Verfah-
    renskosten und die Finanzierung von Anpassungsmaß-
    nahmen sowie des Lebensunterhalts. Im aktuellen
    Evaluationsbericht heißt es nämlich – ich bitte meinen
    Koalitionspartner, genau zuzuhören; ich zitiere –:

    Nicht selten können nach einer Kosten-Nutzen-Ab-
    wägung auch die Kosten für die Durchführung ei-
    nes Anerkennungsverfahrens Interessierte davon
    abhalten, eine Anerkennung zu beantragen. Dies
    dürfte insbesondere für Personen … gelten, die mit
    weniger eindeutigen Bildungsrenditen rechnen als
    zum Beispiel Ärzte …


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Das ist ein tapferer Konjunktiv!)


    Das steht also im Bericht. Für meine Fraktion gilt: Keine
    Person darf aus Angst vor den Kosten des Anerken-
    nungsverfahrens zurückweichen.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Stefan Liebich [DIE LINKE] – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da sind wir schon bei! Überzeugen Sie mal die auf der rechten Seite!)


    Gleichzeitig wissen wir, dass vom neuen ESF-Förder-
    programm der Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles
    9 000 Personen profitieren können. Ich rufe noch einmal
    die Zahlen in Erinnerung: Von bis zu 500 000 Infrage-
    kommenden haben bislang nur 26 000 ein Anerkennungs-
    verfahren durchlaufen. Ich meine, das ist zu wenig. Daher
    sehe ich das Bildungsministerium in Verantwortung.
    Sehr geehrter Herr Staatssekretär, es reicht nicht, abzu-
    warten und sich die Frage zu stellen, ob es überhaupt Be-
    darf gibt. Ich denke, da müssen wir wirklich handeln.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Es gibt einen Bedarf. Da sprechen die Zahlen ihre eigene
    Sprache.

    Wir als SPD-Fraktion wollen ein bedarfsorientiertes
    Einstiegsdarlehen zur Finanzierung des Lebensunter-
    halts und der Nachqualifizierungen. Dieses Darlehen
    soll die Regelungslücke schließen für diejenigen, die
    nicht vom ESF-Programm profitieren, und für diejeni-
    gen, die nicht im SGB-II- oder SGB-III-Bezug stehen.
    Die Finanzierungsfrage berührt uns also. Das ist eine
    Frage der sozialen Gerechtigkeit.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das Anerkennungsverfahren darf nicht vom Geldbeutel
    der Antragsteller abhängen. Zudem bin ich fest davon
    überzeugt, dass es im Sinne der Bekämpfung des Fach-
    kräftemangels volkswirtschaftlich vernünftig ist, hier ein
    Darlehensprogramm aufzulegen.

    Nun komme ich zum dritten und letzten Aspekt
    – meine Zeit ist fast zu Ende –: Vorausgesagt ist ein Be-
    darf an Einwanderung aus Drittstaaten von 500 000 Per-
    sonen jährlich; wir wissen aber, dass über die Bluecard
    nur 25 000 seit dem Jahr 2012 zu uns gekommen sind.
    Das ist viel zu wenig. Daher muss das Anerkennungsge-
    setz einen Beitrag zur Linderung des Fachkräftemangels
    leisten. Bei insgesamt etwa 600 Anträgen aus Drittstaa-
    ten ist da, wie ich finde, noch sehr viel Luft nach oben.


    (Beifall bei der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind, wie ich
    vorhin sagte, auf einem guten Weg. Das Anerkennungs-
    gesetz ist gut. Aber wir wollen mehr.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)