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ID1811604800

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    Plenarprotokoll 18/116 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 116. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Petra Crone und Manfred Grund . . . 11283 A Tagesordnungspunkt 32: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Verbesse- rung der Zusammenarbeit im Be- reich des Verfassungsschutzes Drucksachen 18/4654, 18/5051, 18/5415 11283 B – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/5416 . . . . . . . . . . . . . . 11283 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Jan Korte, Dr. André Hahn, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wirksame Alternati- ven zum nachrichtendienstlich ar- beitenden Verfassungsschutz schaf- fen – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Hans- Christian Ströbele, Irene Mihalic, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine Zäsur und einen Neustart in der deutschen Sicherheitsarchitektur Drucksachen 18/4682, 18/4690, 18/5415 . 11283 D Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11284 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11285 D Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11287 A Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11288 C Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11291 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 11293 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11295 D Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11296 D Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11298 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11300 B Tagesordnungspunkt 31: a) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Brigitte Pothmer, Beate Müller-Gemmeke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Flexible und sichere Rentenübergänge ermögli- chen Drucksache 18/5212 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 B b) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Britta Haßelmann, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kommu- nales Ehrenamt stärken – Anrechnung von Aufwandsentschädigungen auf die Rente neu ordnen Drucksache 18/5213 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 C Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 11304 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11305 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 11307 A Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11308 D Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11310 B Kerstin Kassner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 11311 D Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11312 C Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 11313 D Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . 11315 A Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 11316 A Albert Stegemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11317 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11319 A Tagesordnungspunkt 33: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Berufsqualifika- tionsfeststellungsgesetzes und anderer Gesetze Drucksache 18/5326 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Anerkennungsgesetz 2015 Drucksache 18/5200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 B Stefan Müller, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 C Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 11322 B Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 11323 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11324 D Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11326 B Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11328 A Tagesordnungspunkt 35: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes für sichere digitale Kommunikation und An- wendungen im Gesundheitswesen Drucksache 18/5293 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 A Annette Widmann-Mauz, Parl. Staats- sekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 B Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 11330 C Dirk Heidenblut (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11331 C Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11332 A Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11333 B Dr. Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11334 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11334 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11336 A Maik Beermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11337 B Tagesordnungspunkt 34: a) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bürgerinnen- und Bürgerversicherung in der Pflege – Solidarische Pflegever- sicherung einführen Drucksache 18/5110 . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Harald Weinberg, Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwi- ckau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Private Kranken- versicherung als Vollversicherung ab- schaffen – Hochwertige und effiziente Versorgung für alle Drucksachen 18/4099, 18/5354 . . . . . . . . 11338 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11338 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11340 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11342 C Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11343 C Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11344 C Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11345 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11346 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11348 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11349 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11349 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 11283 (A) (C) (D)(B) 116. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 Beginn: 9.01 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 11349 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht (D) Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Baerbock, Annalena BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Becker, Dirk SPD 03.07.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 03.07.2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 03.07.2015 Groneberg, Gabriele SPD 03.07.2015 Hagedorn, Bettina SPD 03.07.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 03.07.2015 Ilgen, Matthias SPD 03.07.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 03.07.2015 Kiziltepe, Cansel SPD 03.07.2015 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Lemke, Steffi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 03.07.2015 Özoğuz, Aydan SPD 03.07.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 03.07.2015 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Weinberg, Harald DIE LINKE 03.07.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Umsetzungs- stand der Empfehlungen des 2. Untersuchungsaus- schusses des Deutschen Bundestages in der 17. Wahlpe- riode (NSU-Untersuchungsausschuss) Drucksache 18/710 Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Exis- tenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2016 (10. Existenzminimumbericht) Drucksachen 18/3893, 18/4147 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Wirkung der kalten Progression im Verlauf des Einkommensteuertarifs für die Jahre 2013 bis 2016 (Erster Steuerprogressionsbericht) Drucksachen 18/3894, 18/4147 Nr. 2 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im ersten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 17/13547, 18/770 Nr. 12 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im zweiten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 17/14801, 18/641 Nr. 30 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im dritten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 18/134, 18/305 Nr. 8 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im vierten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 18/1349, 18/1517 Nr. 1 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2013 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellung- nahme der Bundesregierung Drucksachen 18/4294, 18/4495 Nr. 1 Anlagen 11350 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Forschungsrahmenprogramm der Bundesregierung zur IT-Sicherheit Selbstbestimmt und sicher in der digitalen Welt 2015 – 2020 Drucksache 18/4304 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/5165 Nr. A.1 EuB-BReg 34/2015 Drucksache 18/5165 Nr. A.2 Ratsdokument 8504/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.3 Ratsdokument 8532/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.4 Ratsdokument 8534/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.5 Ratsdokument 8535/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.6 Ratsdokument 8682/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.1 EP P8_TA-PROV(2015)0185 Drucksache 18/5286 Nr. A.2 Ratsdokument 9025/15 Innenausschuss Drucksache 18/3218 Nr. A.1 Ratsdokument 14520/14 Drucksache 18/4749 Nr. A.10 Ratsdokument 6890/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.11 Ratsdokument 6892/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.12 Ratsdokument 6893/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.13 Ratsdokument 6894/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.19 Ratsdokument 6953/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.20 Ratsdokument 6954/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.21 Ratsdokument 6957/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.22 Ratsdokument 6963/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.23 Ratsdokument 7142/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.4 Ratsdokument 8968/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/4749 Nr. A.31 Ratsdokument 7317/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/5286 Nr. A.9 Ratsdokument 9196/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.10 Ratsdokument 9197/15 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/4504 Nr. A.11 Ratsdokument 6144/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.10 Ratsdokument 7880/15 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/3362 Nr. A.12 EP P8_TA-PROV(2014)0039 Drucksache 18/5165 Nr. A.12 Ratsdokument 8511/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.13 EP P8_TA-PROV(2015)0180 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/544 Nr. A.52 EP P7_TA-PROV(2013)0498 Drucksache 18/822 Nr. C.4 Ratsdokument 6849/13 Drucksache 18/3110 Nr. A.15 Ratsdokument 14152/14 Drucksache 18/4504 Nr. A.15 Ratsdokument 6813/15 Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 116. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 32 Zusammenarbeit im Bereich des Verfassungsschutzes TOP 31 Rentenversicherungsrecht TOP 33 Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz TOP 35 Sichere digitale Kommunikation im Gesundheitswesen TOP 34 Private Kranken- und Pflegeversicherung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Carsten Linnemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Lieber Martin Rosemann, ich reihe mich gerne ein:
    Auch ich bedanke mich dafür, dass Sie dieses Thema in
    die Kernzeit und nicht in die Randzeit unserer Plenartage
    geschoben haben. Das Thema „Arbeiten im Alter“ ist
    wichtig. Ich freue mich auf die Diskussionen im Aus-
    schuss. Bisher kam aber, glaube ich, der Umstand, wa-
    rum wir über dieses Thema reden, ein bisschen zu kurz.

    Jeder geht dieses Thema auf seine eigene Art und
    Weise an. Für mich sind drei Zahlen interessant:

    Erstens. Alle Institutionen Deutschlands sagen, dass
    das Arbeitskräftepotenzial in den nächsten 10, 20 Jahren
    zurückgehen wird. Manche sprechen von 6 Millionen,
    andere von 8 Millionen; aber alle sind sich einig, dass
    das Arbeitskräftepotenzial signifikant zurückgehen wird.

    Zweitens. Die Babyboomer-Generation geht in diesen
    Jahren in Rente. Man kann sagen, dass in den nächsten
    10 Jahren durchschnittlich 300 000 Menschen mehr den
    Arbeitsmarkt verlassen als hinzukommen.

    Drittens. Die Rentenbezugsdauer ist von 10 auf
    20 Jahre gestiegen. 1960 betrug sie knapp 10 Jahre. Da-
    mals hat man nach dem Renteneintritt im Durchschnitt
    noch knapp 10 Jahre gelebt, heute sind es fast 20 Jahre.
    Man muss zudem konstatieren, dass die Menschen nicht
    nur länger leben, sondern auch im Alter länger fit blei-
    ben.

    Deshalb sprechen wir über dieses Thema. Deshalb ist
    das Thema Demografie für mich das zentrale Thema in
    diesem zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, viel-
    leicht neben dem Thema Digitalisierung. Ich glaube, das
    ist die große Linie, die wir im Auge behalten müssen.
    Ziel muss es sein – ich glaube, das wollen wir alle –,
    dass die Menschen nicht nur länger arbeiten können,
    sondern auch länger arbeiten wollen. Ich glaube, das ist
    der Mentalitätswechsel, den wir brauchen, und ich
    glaube, da ziehen wir alle an einem Strang. Das ist unser
    Ziel.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Martin Rosemann [SPD])


    Bundespräsident Gauck hat kürzlich in einer Rede zur
    Flexirente bzw. zum längeren Arbeiten zum Ausdruck
    gebracht, dass wir die Möglichkeit dazu schaffen müs-
    sen. Interessant ist, dass die Menschen in Deutschland
    praktisch mit einer Vollbremsung in die Rente gehen.
    Die Erwerbsbeteiligung Älterer steigt. Sie arbeiten bis
    65, und dann kommt das Fallbeil. Einige arbeiten dann
    noch in 450-Euro-Jobs. Auch einige Selbstständige wol-
    len oder müssen länger arbeiten. Interessant ist, dass in
    anderen Ländern, zum Beispiel in Japan, die Menschen
    freiwillig gerne länger arbeiten. In Deutschland hinge-
    gen gibt es ein anderes Klima. Hier sagt man: Die Men-
    schen arbeiten nur deshalb länger, weil sie Geld benöti-
    gen. Das kommt ja auch, Herr Birkwald, häufig von
    Ihnen.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Sehen Sie sich doch einmal die Renten an! Das Rentenniveau sinkt!)

    – Ja, das mache ich. – Dafür schauen Sie sich die
    Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung an, bei der 64- und
    65-Jährige gefragt wurden, warum sie gern sozialversi-
    cherungspflichtig weiterarbeiten. Das Ergebnis ist ganz
    interessant. An Stelle eins steht: Spaß an der Arbeit. Das
    sagten fast 75 Prozent. Drei Viertel derjenigen, die im
    Rentenalter länger arbeiten, machen das nicht wegen des
    Geldes, sondern aus Spaß an der Arbeit. An zweiter
    Stelle steht der Wunsch nach einer Aufgabe und an drit-
    ter Stelle der Kontakt zum Menschen. Das sind die Top
    drei der Gründe, warum man länger arbeitet. Erst danach
    kommen die finanziellen Gründe. Ich glaube, das sollten
    wir mehr beachten. Denn manchmal hat man den Ein-
    druck, dass Arbeit gar kein Wert an sich ist, sondern dass
    man das nur wegen des Geldes machen muss. Viele ar-
    beiten auch deshalb, um weiter Kontakte und Teilhabe
    im Leben zu haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Wir kümmern uns vor allen Dingen um die kleinen Leute, die es brauchen!)


    Herr Kurth, wir können uns gerne im Ausschuss da-
    rüber unterhalten. Ich habe jetzt zum Teil auch andere
    Informationen aus Schweden bekommen. Es gibt eine Ex-
    pertenkommission, die gesagt hat, dass die Rente mit 60,
    also auch Ihr Vorschlag, mit Abschlägen zwar mathema-
    tisch korrekt ist, aber in Schweden – dort sind es
    61 Jahre – dazu führt, dass die Lebensarbeitszeit am
    Ende des Tages in Summe nicht steigt. Deswegen über-
    legen die, jetzt umzuschwenken. Darüber können wir
    gerne im Ausschuss debattieren. Deswegen unterstütze
    ich auch den Kollegen Weiß, der gesagt hat: Das ist nicht
    das Ziel.

    Aber es stimmt, Frau Mast, dass der zentrale Schritt
    der Flexirente geschafft ist, nämlich dass wir befristet
    weiterarbeiten können. Wenn wir uns die aktuellen Zah-
    len der Bundesagentur für Arbeit ansehen, werden wir
    feststellen: Seitdem wir die Flexirente verabschiedet ha-
    ben, arbeiten in Deutschland 25 000 Menschen im Alter
    über 65 mehr. Da gibt es einen Zusammenhang mit unse-
    rer Befristungsmöglichkeit. Das war richtig. Das war die
    Leistung der Großen Koalition. Das war der erste
    Schritt. Weitere müssen folgen.

    Herr Rosemann, Sie haben recht: Wir müssen dafür
    sorgen, dass die Menschen länger arbeiten können, aber
    wir müssen auch dafür sorgen, dass sie es wollen. Viel-
    leicht sollten wir einmal darüber nachdenken, es nicht
    Renteneintrittsalter zu nennen, sondern Rentenbezugsal-
    ter.

    Herr Strengmann-Kuhn, wenn Sie das lesen, was ich
    und andere sagen, wissen Sie, dass ich völlig bei Ihnen
    bin. Ich habe überhaupt kein Problem damit, im Gegen-
    teil. Wenn die isolierten Rentenbeiträge der Arbeitgeber
    bei den Arbeitnehmern, bei den arbeitenden Rentnern
    ankommen, dann wird die Arbeit nicht teurer.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Arbeitende Rentner sind keine Rentner mehr! Die sind Rentner!)






    Dr. Carsten Linnemann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das ist attraktiv; das ist richtig. Diesen Vorschlag unter-
    stütze ich. Die Arbeitslosenversicherungsbeiträge, diese
    1,5 Prozent, gehören meines Erachtens abgeschafft. Der
    Vorschlag stammt nicht nur von mir, sondern auch von
    Herrn Weise, dem Chef der Bundesagentur für Arbeit.

    Das alles sind Maßnahmen, die vielleicht nur punk-
    tuell wirken; es sind kleine Bausteine. Die einzelnen
    Punkte führen nicht dazu, dass die Menschen jetzt länger
    arbeiten, aber es ist das richtige Signal. Diese Bausteine
    brauchen wir. Flexirente heißt Flexibilität im Renten-
    alter. Der erste große Schritt ist mit der befristeten
    Beschäftigung gemacht. Weitere müssen folgen. Wir
    müssen es schaffen, einen Mentalitätswechsel herbeizu-
    führen, sodass die Menschen nicht nur länger arbeiten
    können, sondern dies auch freiwillig wollen.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Dagmar Schmidt

für die SPD.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dagmar Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Unser aller-
    erstes Anliegen als SPD ist es, allen Menschen ein ge-
    sundes Arbeiten bis zum Regelrenteneintrittsalter zu er-
    möglichen. Das Problem ist ja nicht – das ist an vielen
    Stellen schon angesprochen worden –, länger arbeiten zu
    können. Es ist gesagt worden: Diese Möglichkeiten ha-
    ben wir geschaffen. Das Problem ist doch eigentlich,
    dass viele Menschen es aus den unterschiedlichsten
    Gründen nicht schaffen, Vollzeit bis zur Rente zu arbei-
    ten.

    Unser Rentensystem ist an verschiedenen Stellen re-
    formbedürftig. Wichtige Reformen sind von uns bereits
    umgesetzt worden. Lasst mich einmal sagen: Wir regie-
    ren seit anderthalb Jahren. Zeigen Sie mir eine andere
    Bundesregierung, die so viel auf den Weg gebracht und
    in der Rente und darüber hinaus umgesetzt hat wie wir!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Viel Geld haben Sie ausgegeben! Das stimmt!)


    Ich nenne die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjah-
    ren, die Mütterrente, die Verbesserung bei der Erwerbs-
    minderung und bei der Reha.

    Aber bei allen Reformen, eines wird das Rentensys-
    tem nicht leisten können, nämlich soziale Härten, Unge-
    rechtigkeiten und Defizite, die im Erwerbsleben entstan-
    den sind, vollständig auszugleichen oder zu korrigieren.
    Deswegen ist es eine wichtige sozialpolitische Aufgabe
    und ein notwendiger Beitrag zur Armutsbekämpfung,
    dafür zu sorgen, dass Menschen länger gesund bei ge-
    rechtem Lohn arbeiten können.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Gerade die flexiblen Übergänge dürfen nicht nur eine
    Möglichkeit für Besserverdienende sein. Es braucht
    Ordnung am Arbeitsmarkt und starke Tarifpartner, damit
    die Voraussetzungen für alle geschaffen werden können.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Matthias W. Birkwald [DIE LINKE] – Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und die gesetzlichen Rahmenbedingungen!)


    Auch dafür haben wir in den letzten anderthalb Jahren
    schon einiges getan – wir haben aber auch noch einiges
    vor –: Genannt seien der Mindestlohn, die Öffnung des
    Arbeitnehmer-Entsendegesetzes, die Vereinfachung der
    Allgemeinverbindlichkeitserklärung, die Stärkung der
    Tarifpartner – die Regulierung von Werkverträgen und
    Leiharbeit liegt noch vor uns –, die Unterstützung von
    Langzeitarbeitslosen, aber auch die Stärkung der sozia-
    len und der Erziehungsberufe durch entsprechende Mit-
    telerhöhung in der Pflegeversicherung und zusätzliche
    Mittel für Bildung und Betreuung für Länder und Kom-
    munen. All das haben wir in den letzten anderthalb Jah-
    ren schon geschafft.


    (Beifall bei der SPD)


    Mit dem Präventionsgesetz haben wir die betriebliche
    Prävention gestärkt. Bei alledem, was wir auf den Weg
    gebracht haben, gilt es aber auch, sich die einzelne Er-
    werbsbiografie anzuschauen und passgenaue Unterstüt-
    zung – über Prävention, Reha, Beratung, Fort- und Wei-
    terbildung – zu gewährleisten, damit Gesundheit und
    Arbeitsplatz geschützt werden. Wenn man Neues und
    manchmal auch Großes vorhat, dann sollte dies wohlge-
    prüft, durchdacht und durchgerechnet werden. In man-
    chen Koalitionen – vielleicht ist das ja in den Koalitio-
    nen auf Landesebene, an denen Sie von den Grünen
    beteiligt sind, anders – muss man über die Dinge auch
    noch diskutieren.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Ich möchte Ihnen eines unserer Vorhaben – das ist
    mein Lieblingsvorhaben – vorstellen: den Ü-45-Check-
    up, formerly known as Ü-50-Check-up.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Daran sehen Sie schon, dass es sich lohnt, über manche
    Dinge etwas länger nachzudenken. Denn bei genauem
    Hinsehen erkennt man, in welch großem Umfang bereits
    mit Mitte 40 Rehamaßnahmen, aber auch eine Erwerbs-
    minderung stattfinden. Insbesondere betrifft das den Be-
    reich der psychischen Probleme, der ja schon angespro-
    chen worden ist. Deshalb haben wir unsere Idee des
    Check-ups fünf Jahre vorgezogen.

    Um was geht es uns genau? Wir wollen mit dem Ü-45-
    Check-up einen wichtigen individuellen Baustein zur
    Gesundheitsprävention und zur Arbeitsplatzsicherheit
    etablieren. Es gibt viele Berufe und auch persönliche,
    gesundheitliche Situationen, bei denen man schon mit





    Dagmar Schmidt (Wetzlar)



    (A) (C)



    (D)(B)

    45 weiß, dass man nicht mehr 20 Jahre wie bisher wei-
    terarbeiten kann. Deswegen wollen wir vor allem den
    Menschen in kleinen und mittleren Betrieben, die es
    schwerer haben, Prävention und individuelle Gesund-
    heitsförderung umzusetzen, und in denen es meistens
    keine Arbeitnehmervertretung gibt, die sich um einen
    verbesserten Gesundheitsschutz kümmert, rechtzeitig
    und früh ein individuelles Recht auf Prävention und
    Hilfe zukommen lassen.


    (Beifall bei der SPD)


    Im 46. Lebensjahr – jeder und jede soll darüber in ei-
    nem persönlichen Anschreiben informiert werden – kann
    der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin einen berufs-
    bezogenen Gesundheitscheck machen und sich im und
    mit dem Unternehmen beraten lassen, welche Maßnah-
    men am Arbeitsplatz selbst oder durch einen Arbeits-
    platzwechsel innerhalb des Betriebes, aber auch durch
    einen Berufs- und Arbeitsplatzwechsel insgesamt ergrif-
    fen werden sollten, um Gesundheit und Arbeitsfähigkeit
    zu sichern. Inklusive sind persönliche Beratung, auf
    Wunsch Beratung und Gespräch mit dem Betrieb, ein
    Profiling und, wenn notwendig, Fort- und Weiterbil-
    dung, finanziert über die Bundesagentur für Arbeit, und
    das alles unter Berücksichtigung der realen Situation des
    Arbeitnehmers oder der Arbeitnehmerin und der regio-
    nalen Arbeitsmarktlage.

    „Arbeit ist der Umweg zu allen Genüssen“, sagte
    Willy Brandt. Gute Arbeit soll dazu beitragen, dass auch
    das Rentenalter genießbar wird. Ich wünsche allen Kol-
    leginnen und Kollegen, dass sie in den kommenden Wo-
    chen nicht nur im Wahlkreis arbeiten, sondern auch eine
    schöne, freie Urlaubszeit genießen können.

    In diesem Sinne: Glück auf!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)