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ID1811604300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/116 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 116. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Petra Crone und Manfred Grund . . . 11283 A Tagesordnungspunkt 32: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Verbesse- rung der Zusammenarbeit im Be- reich des Verfassungsschutzes Drucksachen 18/4654, 18/5051, 18/5415 11283 B – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/5416 . . . . . . . . . . . . . . 11283 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Jan Korte, Dr. André Hahn, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wirksame Alternati- ven zum nachrichtendienstlich ar- beitenden Verfassungsschutz schaf- fen – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Hans- Christian Ströbele, Irene Mihalic, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine Zäsur und einen Neustart in der deutschen Sicherheitsarchitektur Drucksachen 18/4682, 18/4690, 18/5415 . 11283 D Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11284 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11285 D Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11287 A Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11288 C Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11291 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 11293 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11295 D Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11296 D Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11298 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11300 B Tagesordnungspunkt 31: a) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Brigitte Pothmer, Beate Müller-Gemmeke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Flexible und sichere Rentenübergänge ermögli- chen Drucksache 18/5212 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 B b) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Britta Haßelmann, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kommu- nales Ehrenamt stärken – Anrechnung von Aufwandsentschädigungen auf die Rente neu ordnen Drucksache 18/5213 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 C Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 11304 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11305 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 11307 A Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11308 D Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11310 B Kerstin Kassner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 11311 D Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11312 C Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 11313 D Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . 11315 A Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 11316 A Albert Stegemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11317 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11319 A Tagesordnungspunkt 33: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Berufsqualifika- tionsfeststellungsgesetzes und anderer Gesetze Drucksache 18/5326 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Anerkennungsgesetz 2015 Drucksache 18/5200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 B Stefan Müller, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 C Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 11322 B Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 11323 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11324 D Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11326 B Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11328 A Tagesordnungspunkt 35: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes für sichere digitale Kommunikation und An- wendungen im Gesundheitswesen Drucksache 18/5293 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 A Annette Widmann-Mauz, Parl. Staats- sekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 B Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 11330 C Dirk Heidenblut (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11331 C Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11332 A Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11333 B Dr. Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11334 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11334 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11336 A Maik Beermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11337 B Tagesordnungspunkt 34: a) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bürgerinnen- und Bürgerversicherung in der Pflege – Solidarische Pflegever- sicherung einführen Drucksache 18/5110 . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Harald Weinberg, Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwi- ckau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Private Kranken- versicherung als Vollversicherung ab- schaffen – Hochwertige und effiziente Versorgung für alle Drucksachen 18/4099, 18/5354 . . . . . . . . 11338 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11338 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11340 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11342 C Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11343 C Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11344 C Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11345 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11346 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11348 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11349 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11349 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 11283 (A) (C) (D)(B) 116. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 11349 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht (D) Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Baerbock, Annalena BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Becker, Dirk SPD 03.07.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 03.07.2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 03.07.2015 Groneberg, Gabriele SPD 03.07.2015 Hagedorn, Bettina SPD 03.07.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 03.07.2015 Ilgen, Matthias SPD 03.07.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 03.07.2015 Kiziltepe, Cansel SPD 03.07.2015 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Lemke, Steffi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 03.07.2015 Özoğuz, Aydan SPD 03.07.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 03.07.2015 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Weinberg, Harald DIE LINKE 03.07.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Umsetzungs- stand der Empfehlungen des 2. Untersuchungsaus- schusses des Deutschen Bundestages in der 17. Wahlpe- riode (NSU-Untersuchungsausschuss) Drucksache 18/710 Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Exis- tenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2016 (10. Existenzminimumbericht) Drucksachen 18/3893, 18/4147 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Wirkung der kalten Progression im Verlauf des Einkommensteuertarifs für die Jahre 2013 bis 2016 (Erster Steuerprogressionsbericht) Drucksachen 18/3894, 18/4147 Nr. 2 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im ersten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 17/13547, 18/770 Nr. 12 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im zweiten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 17/14801, 18/641 Nr. 30 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im dritten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 18/134, 18/305 Nr. 8 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im vierten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 18/1349, 18/1517 Nr. 1 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2013 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellung- nahme der Bundesregierung Drucksachen 18/4294, 18/4495 Nr. 1 Anlagen 11350 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Forschungsrahmenprogramm der Bundesregierung zur IT-Sicherheit Selbstbestimmt und sicher in der digitalen Welt 2015 – 2020 Drucksache 18/4304 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/5165 Nr. A.1 EuB-BReg 34/2015 Drucksache 18/5165 Nr. A.2 Ratsdokument 8504/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.3 Ratsdokument 8532/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.4 Ratsdokument 8534/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.5 Ratsdokument 8535/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.6 Ratsdokument 8682/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.1 EP P8_TA-PROV(2015)0185 Drucksache 18/5286 Nr. A.2 Ratsdokument 9025/15 Innenausschuss Drucksache 18/3218 Nr. A.1 Ratsdokument 14520/14 Drucksache 18/4749 Nr. A.10 Ratsdokument 6890/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.11 Ratsdokument 6892/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.12 Ratsdokument 6893/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.13 Ratsdokument 6894/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.19 Ratsdokument 6953/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.20 Ratsdokument 6954/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.21 Ratsdokument 6957/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.22 Ratsdokument 6963/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.23 Ratsdokument 7142/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.4 Ratsdokument 8968/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/4749 Nr. A.31 Ratsdokument 7317/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/5286 Nr. A.9 Ratsdokument 9196/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.10 Ratsdokument 9197/15 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/4504 Nr. A.11 Ratsdokument 6144/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.10 Ratsdokument 7880/15 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/3362 Nr. A.12 EP P8_TA-PROV(2014)0039 Drucksache 18/5165 Nr. A.12 Ratsdokument 8511/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.13 EP P8_TA-PROV(2015)0180 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/544 Nr. A.52 EP P7_TA-PROV(2013)0498 Drucksache 18/822 Nr. C.4 Ratsdokument 6849/13 Drucksache 18/3110 Nr. A.15 Ratsdokument 14152/14 Drucksache 18/4504 Nr. A.15 Ratsdokument 6813/15 Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 116. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 32 Zusammenarbeit im Bereich des Verfassungsschutzes TOP 31 Rentenversicherungsrecht TOP 33 Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz TOP 35 Sichere digitale Kommunikation im Gesundheitswesen TOP 34 Private Kranken- und Pflegeversicherung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kerstin Kassner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr verehrte Kollegin-

    nen und Kollegen! Liebe Gäste! Das Thema, das uns mit
    der Drucksache 18/5213 auf den Tisch gelegt wurde,
    geht uns alle an. In Zeiten knapper Kassen, namentlich
    in den Kommunen, wird immer mehr auf das Ehrenamt
    gesetzt. Vieles, was vorher von hauptamtlichen Mitar-
    beitern geregelt wurde, wird jetzt durch ehrenamtlich
    Engagierte – Gott sei Dank haben wir sie – erledigt. Es
    gibt aber Grenzen. Diese Grenzen gibt es immer im Zu-
    sammenspiel mit Menschen, mit Kindern. Es wird nicht
    nur guter Wille gebraucht, sondern auch Wissen und
    Können, insbesondere bei den kommunalen Mitstreitern,
    den kommunalen Ehrenämtern. Dort wird eine riesen-
    große Verantwortung wahrgenommen. Es geht nicht nur
    um eine sinnvolle Freizeitgestaltung.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben Verantwortung für Geld, aber in allererster
    Hinsicht für Menschen; denn die kommunalen Mitstrei-
    ter entscheiden über Stellenpläne und sorgen dafür, dass
    in den kommunalen Einrichtungen noch etwas läuft. Da-
    mit haben sie sehr viel zu tun.

    Aus diesen Gründen ist es für mich unverständlich,
    dass es seit zehn Jahren – nun noch einmal verlängert





    Kerstin Kassner


    (A) (C)



    (D)(B)

    um zwei Jahre – eine Übergangsfrist für Menschen gibt,
    die vorgezogene Altersrente oder Erwerbsunfähigkeits-
    rente bekommen und sich in den Kommunen engagie-
    ren. Viele, die die vorgezogene Altersrente oder die Er-
    werbsunfähigkeitsrente in Anspruch nehmen, machen
    das nicht freiwillig, sondern weil die Umstände sie dazu
    gezwungen haben. Für sie ist es sehr wichtig, dass sie
    eine Aufgabe haben, die sie ausfüllt und mit der sie et-
    was bewegen können. Viele sind einsam und bekommen
    durch das Ehrenamt Kontakte mit anderen; andere haben
    einfach Spaß am Ehrenamt, weil sie etwas befördern
    können. Ich glaube, das ist ein Riesengewinn für unsere
    Gesellschaft.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie sollten für ihre verantwortungsvolle Arbeit nicht mit
    einem Grundbetrag bestraft werden, den sie hinzuverdie-
    nen können, sondern das bekommen, was ihnen zusteht,
    wie jeder andere auch.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ein weiterer Aspekt betrifft die Bezieher von Hilfen
    im Rahmen von SGB XII oder SGB II. Sie dürfen nur
    den Grundfreibetrag von 175 Euro behalten. Das ist ein-
    fach zu wenig.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    In meiner Zeit als Landrätin und als Chefin vom Jobcen-
    ter standen Bürgerinnen und Bürger vor mir, die fragten,
    warum das so ist. Ich musste ihnen dann die Gesetzes-
    lage erklären, und sie waren natürlich unzufrieden. Da
    ich heute hier stehe, kann ich nur an Sie appellieren,
    liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU und
    SPD: Bitte ändern Sie etwas an dieser Situation! Die
    Menschen, die sich engagieren, haben das wirklich ver-
    dient.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist einfach unwürdig, wenn wir ihnen nicht das geben,
    was ihnen zusteht und was jeder andere bekommt. Ich
    weiß auch: Viele davon könnten sich sehr viel weniger
    engagieren, wenn ihnen diese Möglichkeit genommen
    würde. Ich glaube, wir gewinnen als Gesellschaft insge-
    samt ungeheuer dadurch, dass die Menschen bereit sind,
    sich zu engagieren. Das sollten wir entsprechend hono-
    rieren. So viel muss einfach drin sein.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Dr. Martin

Rosemann für die SPD.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Martin Rosemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte zu
    Beginn meiner Rede der Fraktion Bündnis 90/Die Grü-
    nen sehr herzlich danken, dass Sie mit Ihrem Überschrif-
    tenantrag uns die Gelegenheit zu der heutigen Debatte
    geben und damit mir die Möglichkeit, die Position der
    SPD-Bundestagsfraktion zum Thema „flexible Über-
    gänge“ deutlich zu machen.

    Was bedeuten für uns flexible Übergänge? Sie bedeu-
    ten nicht einen früheren Renteneintritt. Denn wenn wir
    im Durchschnitt, liebe Kolleginnen und Kollegen, im-
    mer älter werden, dann müssen wir im Durchschnitt
    auch länger arbeiten.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Warum? Produktivitätssteigerung gibt es nicht?)


    Hierzu müssen flexible Übergänge einen Beitrag leisten.


    (Beifall der Abg. Kerstin Griese [SPD])


    Es geht beim Thema „flexible Übergänge“ aber nicht
    nur darum, das Arbeiten über die Regelaltersgrenze hi-
    naus attraktiver zu machen; denn das Kernproblem – da-
    rauf haben einige Vorrednerinnen und Vorredner schon
    hingewiesen – ist ja nicht, dass man es nicht dürfte oder
    dass es dafür keine Anreize gäbe. Es gibt keinerlei ren-
    tenrechtliche Hürde für ein Weiterarbeiten über die Re-
    gelaltersgrenze hinaus. Es gibt sogar Zuschläge – es ist
    gesagt worden –: 6 Prozent mehr Rente für jedes zusätz-
    liche Jahr. Hinzu kommen die Entgeltpunkte, die man
    dann zusätzlich erwirbt. Das bedeutet für einen Stan-
    dardrentner: Wenn er ein Jahr länger arbeitet, hat er pro
    Monat circa 110 Euro mehr in der Tasche. Das ist ja
    nicht nichts, liebe Kolleginnen und Kollegen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber für weniger Jahre! Das ist ja nicht äquivalent!)


    Das Problem ist doch eher: Die meisten wissen es
    nicht. Das geht bis in die Medienberichterstattung
    hinein. Vor einigen Monaten konnte man bei Spiegel
    Online lesen – ich zitiere –:

    Wer will, soll länger arbeiten können – das fordert
    der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-
    Jürgen Weise.

    Ich muss zugeben, dass ich zuerst Herrn Weise im Ver-
    dacht hatte. Nähere Recherchen haben dann aber ge-
    zeigt: Der Fehler lag bei der Spiegel-Online-Redaktion.


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kommt bei denen öfter vor!)


    Die Spiegel-Online-Redaktion befindet sich da durchaus
    in guter Gesellschaft, beispielsweise mit SWR1 Arbeits-
    platz oder – ganz aktuell in dieser Woche – mit
    Beckmann.


    (Dr. Matthias Zimmer [CDU/CSU]: Da haben sie wieder den Weise mit dem Weiß verwechselt!)






    Dr. Martin Rosemann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Dabei – darauf ist von Frau Mast schon hingewiesen
    worden – sind die letzten arbeitsrechtlichen Hürden mit
    dem ersten Rentenpaket beseitigt worden.


    (Beifall bei der SPD)


    Deshalb meine ich: In allererster Linie ist eine bessere
    Informationspolitik notwendig, damit deutlich wird, was
    möglich ist und was ein längeres Arbeiten über die Re-
    gelaltersgrenze hinaus bedeutet.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Das Kernproblem ist aber doch, dass trotz insgesamt
    steigender Erwerbsbeteiligung Älterer viele Arbeitneh-
    merinnen und Arbeitnehmer es eben nicht bis zur Regel-
    altersgrenze schaffen. Herr Birkwald hat es angespro-
    chen: In der Baubranche liegt das durchschnittliche
    Ausstiegsalter unter 58 Jahren, in den Gesundheits-
    dienstberufen bei knapp 61 Jahren, bei den Hilfsarbei-
    tern über alle Branchen hinweg bei 59 Jahren. Dafür,
    meine Damen und Herren, brauchen wir eben auch Lö-
    sungen. Deshalb ist es das Ziel der SPD, die Arbeitneh-
    merinnen und Arbeitnehmer bei möglichst guter Ge-
    sundheit möglichst lange im Arbeitsleben zu halten.


    (Beifall bei der SPD)


    Denn für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer be-
    deutet es höhere Rentenanwartschaften, und den Arbeit-
    gebern sichert es die dringend benötigten Fachkräfte.


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, und wie?)


    Dafür, meine Damen und Herren, gibt es zwei zen-
    trale Ansatzpunkte: erstens Übergänge zu flexibilisieren
    und gleitende Ausstiege zu ermöglichen, zweitens Prä-
    vention und Rehabilitation zu stärken. Wir haben zu bei-
    dem Vorschläge gemacht. Wir wollen die Teilrente at-
    traktiver machen.


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir auch! – Dr. Wolfgang StrengmannKuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir auch! Ab 60!)


    Wir wollen die bisher zu starren drei Stufen flexibilisie-
    ren und die Hinzuverdienstgrenzen bei vorzeitigem Ren-
    tenzugang großzügiger ausgestalten.


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Alles richtig! – Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann können Sie unserem Antrag ja zustimmen!)


    Wir wollen aber auch, dass ein gleitender Übergang
    bereits vor dem 63. Geburtstag möglich ist: bei gesund-
    heitlichen Einschränkungen oder bei Modellen, die das
    Arbeitsvolumen insgesamt erhöhen. So hat zum Beispiel
    die IG BCE ein Modell vorgeschlagen, dass man von
    60 Jahren bis zur Regelaltersgrenze 60 Prozent arbeitet.
    Das ist mehr, als wenn man, wie bisher häufig, von
    60 bis 63 Jahren voll arbeitet und danach gar nicht mehr.
    Was wir nicht wollen, liebe Kolleginnen und Kollegen
    von den Grünen, das ist die volle Altersrente bereits ab
    60 Jahren, ob mit Abschlägen, wie Sie es fordern, oder
    ohne Abschläge, wie das die Linke fordert.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wollen wir doch auch nicht! Dann haben Sie etwas nicht verstanden!)


    Wir haben Vorschläge zur Stärkung von Prävention
    und Reha gemacht. Wir müssen dabei insbesondere die-
    jenigen erreichen, die besonders gefährdet sind, nicht bis
    zur Regelaltersgrenze arbeiten zu können. Wir müssen
    hier rechtzeitig Angebote machen – nicht erst, wenn das
    Kind schon in den Brunnen gefallen ist –, zum Beispiel
    durch aufsuchende Reha. Im Einzelfall kann mit 45,
    46 oder 48 Jahren eine berufliche Umorientierung not-
    wendig sein.

    Genauso wichtig finde ich es, dass wir endlich Teil-
    zeitarbeitsverhältnisse für jene Menschen schaffen, die
    häufig nur teilerwerbsgemindert sind, aber trotzdem bis-
    her die volle Erwerbsminderungsrente bekommen, weil
    es auf dem Arbeitsmarkt keine entsprechenden Teil-
    arbeitsverhältnisse gibt bzw. weil das Zusammenspiel
    von Rentenversicherung und Bundesagentur für Arbeit
    an dieser Stelle noch nicht gut genug ist. Daran müssen
    wir arbeiten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie sehen also: Bei der Diskussion um flexible Über-
    gänge geht es um weit mehr als um ein paar Verbesse-
    rungen bei der Teilrente. Es geht auch um weit mehr als
    um das Arbeiten oberhalb der Regelaltersgrenze. „Flexi-
    ble Übergänge“ ist eines der großen Themen an der
    Schnittstelle von Arbeitsmarkt- und Alterssicherungs-
    politik. Ein so großes Thema verlangt mehr als Über-
    schriften. Deshalb nehmen wir uns die notwendige Zeit,
    um Lösungen gemeinsam mit unserem Koalitionspartner
    zu finden.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der letzte Satz klang schon ein bisschen resigniert!)