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    Plenarprotokoll 18/116 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 116. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Petra Crone und Manfred Grund . . . 11283 A Tagesordnungspunkt 32: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Verbesse- rung der Zusammenarbeit im Be- reich des Verfassungsschutzes Drucksachen 18/4654, 18/5051, 18/5415 11283 B – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/5416 . . . . . . . . . . . . . . 11283 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Jan Korte, Dr. André Hahn, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wirksame Alternati- ven zum nachrichtendienstlich ar- beitenden Verfassungsschutz schaf- fen – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Hans- Christian Ströbele, Irene Mihalic, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine Zäsur und einen Neustart in der deutschen Sicherheitsarchitektur Drucksachen 18/4682, 18/4690, 18/5415 . 11283 D Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11284 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11285 D Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11287 A Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11288 C Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11291 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 11293 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11295 D Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11296 D Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11298 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11300 B Tagesordnungspunkt 31: a) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Brigitte Pothmer, Beate Müller-Gemmeke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Flexible und sichere Rentenübergänge ermögli- chen Drucksache 18/5212 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 B b) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Britta Haßelmann, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kommu- nales Ehrenamt stärken – Anrechnung von Aufwandsentschädigungen auf die Rente neu ordnen Drucksache 18/5213 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11302 C Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 11304 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11305 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 11307 A Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11308 D Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11310 B Kerstin Kassner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 11311 D Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11312 C Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 11313 D Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . 11315 A Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 11316 A Albert Stegemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 11317 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11319 A Tagesordnungspunkt 33: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Berufsqualifika- tionsfeststellungsgesetzes und anderer Gesetze Drucksache 18/5326 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Anerkennungsgesetz 2015 Drucksache 18/5200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 B Stefan Müller, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11320 C Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 11322 B Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 11323 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11324 D Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11326 B Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 11328 A Tagesordnungspunkt 35: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes für sichere digitale Kommunikation und An- wendungen im Gesundheitswesen Drucksache 18/5293 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 A Annette Widmann-Mauz, Parl. Staats- sekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11329 B Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 11330 C Dirk Heidenblut (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11331 C Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11332 A Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11333 B Dr. Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11334 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11334 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11336 A Maik Beermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 11337 B Tagesordnungspunkt 34: a) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bürgerinnen- und Bürgerversicherung in der Pflege – Solidarische Pflegever- sicherung einführen Drucksache 18/5110 . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Harald Weinberg, Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwi- ckau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Private Kranken- versicherung als Vollversicherung ab- schaffen – Hochwertige und effiziente Versorgung für alle Drucksachen 18/4099, 18/5354 . . . . . . . . 11338 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11338 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11340 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11342 C Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11343 C Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11344 C Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11345 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11346 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11348 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11349 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11349 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 11283 (A) (C) (D)(B) 116. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 Beginn: 9.01 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 11349 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht (D) Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Baerbock, Annalena BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Becker, Dirk SPD 03.07.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 03.07.2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 03.07.2015 Groneberg, Gabriele SPD 03.07.2015 Hagedorn, Bettina SPD 03.07.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 03.07.2015 Ilgen, Matthias SPD 03.07.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 03.07.2015 Kiziltepe, Cansel SPD 03.07.2015 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Lemke, Steffi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 03.07.2015 Özoğuz, Aydan SPD 03.07.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 03.07.2015 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.07.2015 Weinberg, Harald DIE LINKE 03.07.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Umsetzungs- stand der Empfehlungen des 2. Untersuchungsaus- schusses des Deutschen Bundestages in der 17. Wahlpe- riode (NSU-Untersuchungsausschuss) Drucksache 18/710 Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Exis- tenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2016 (10. Existenzminimumbericht) Drucksachen 18/3893, 18/4147 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Wirkung der kalten Progression im Verlauf des Einkommensteuertarifs für die Jahre 2013 bis 2016 (Erster Steuerprogressionsbericht) Drucksachen 18/3894, 18/4147 Nr. 2 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im ersten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 17/13547, 18/770 Nr. 12 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im zweiten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 17/14801, 18/641 Nr. 30 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im dritten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 18/134, 18/305 Nr. 8 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im vierten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2013 Drucksachen 18/1349, 18/1517 Nr. 1 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2013 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellung- nahme der Bundesregierung Drucksachen 18/4294, 18/4495 Nr. 1 Anlagen 11350 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 116. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juli 2015 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Forschungsrahmenprogramm der Bundesregierung zur IT-Sicherheit Selbstbestimmt und sicher in der digitalen Welt 2015 – 2020 Drucksache 18/4304 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/5165 Nr. A.1 EuB-BReg 34/2015 Drucksache 18/5165 Nr. A.2 Ratsdokument 8504/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.3 Ratsdokument 8532/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.4 Ratsdokument 8534/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.5 Ratsdokument 8535/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.6 Ratsdokument 8682/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.1 EP P8_TA-PROV(2015)0185 Drucksache 18/5286 Nr. A.2 Ratsdokument 9025/15 Innenausschuss Drucksache 18/3218 Nr. A.1 Ratsdokument 14520/14 Drucksache 18/4749 Nr. A.10 Ratsdokument 6890/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.11 Ratsdokument 6892/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.12 Ratsdokument 6893/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.13 Ratsdokument 6894/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.19 Ratsdokument 6953/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.20 Ratsdokument 6954/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.21 Ratsdokument 6957/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.22 Ratsdokument 6963/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.23 Ratsdokument 7142/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.4 Ratsdokument 8968/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/4749 Nr. A.31 Ratsdokument 7317/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/5286 Nr. A.9 Ratsdokument 9196/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.10 Ratsdokument 9197/15 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/4504 Nr. A.11 Ratsdokument 6144/15 Drucksache 18/5165 Nr. A.10 Ratsdokument 7880/15 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/3362 Nr. A.12 EP P8_TA-PROV(2014)0039 Drucksache 18/5165 Nr. A.12 Ratsdokument 8511/15 Drucksache 18/5286 Nr. A.13 EP P8_TA-PROV(2015)0180 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/544 Nr. A.52 EP P7_TA-PROV(2013)0498 Drucksache 18/822 Nr. C.4 Ratsdokument 6849/13 Drucksache 18/3110 Nr. A.15 Ratsdokument 14152/14 Drucksache 18/4504 Nr. A.15 Ratsdokument 6813/15 Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 116. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 32 Zusammenarbeit im Bereich des Verfassungsschutzes TOP 31 Rentenversicherungsrecht TOP 33 Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz TOP 35 Sichere digitale Kommunikation im Gesundheitswesen TOP 34 Private Kranken- und Pflegeversicherung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Clemens Binninger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ich beantworte die Frage gerne. Die Empfindlichkeit

    verstehe ich nicht ganz. Wer austeilt, muss sich auch,
    glaube ich, einmal einen Zwischenruf gefallen lassen.
    Ich wollte Sie aber nicht aus der Ruhe bringen.

    Mein Eindruck ist nur – der hat sich durch Ihre Frage
    bestätigt –: Sie verwechseln dauernd verschiedene Pas-
    sagen aus einem sicher anspruchsvollen Gesetz. Das ist
    der Punkt. Die bringen Sie durcheinander. Es geht einer-
    seits um die Frage: Welche Straftaten darf ein V-Mann
    überhaupt begehen? Zweitens: Welche V-Leute sind auf-
    grund ihrer kriminellen Vorgeschichte von vornherein
    von der Anwerbung ausgeschlossen? Und drittens: In
    welchen Situationen muss der Verfassungsschutz seine
    Erkenntnisse an die Polizei mitteilen?


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


    Das sind die drei Dinge, die man aber auseinanderhalten
    muss. Das machen Sie aber nicht.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch!)


    Sie vermischen sie dauernd und ziehen daraus die fal-
    schen Schlussfolgerungen. Das ist das Problem.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er hat doch jetzt genau danach gefragt!)


    Ich werde jetzt versuchen, Ihnen alle drei Punkte im
    Stenogrammstil noch einmal zu erklären, ohne dass ich
    die Hoffnung habe, Erfolg zu haben.





    Clemens Binninger


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht um den letzten!)


    Aber ich spreche auch für die Öffentlichkeit und für die
    Kollegen.

    Punkt eins. Ein V-Mann darf keine Straftaten bege-
    hen, mit denen er Individualinteressen verletzt. Punkt.
    Das steht im Gesetz.


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war nicht die Frage! Es geht um den letzten Punkt!)


    – Doch, er hat eine Mischfrage gestellt. Er wirft doch
    dauernd alles durcheinander.

    Punkt zwei. Wenn er dennoch Straftaten begeht, muss
    der Einsatz abgeschaltet werden. Und nur in Bezug auf
    die Frage, wann diese Abschaltung stattfindet, hat der
    Behördenleiter im Ausnahmefall ein eigenes Recht. Es
    wird aber in keiner Weise eine Straftat erlaubt. Und das
    suggerieren Sie hier dauernd.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich rede gar nicht davon!)


    – Sie reden jetzt nicht von V-Leuten?

    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Binninger, ich rede von was anderem!)


    Von was dann?

    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: V-Leute sind ein Problem!)

    – Es wird heute mit uns beiden schwierig, aber ich habe
    es versucht. Ich glaube, das Bemühen war mir anzuse-
    hen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

    Punkt drei – diesen einen Punkt darf ich noch erwäh-

    nen, dann sind wir damit ja auch durch; wir sehen uns
    nachher wieder, dann können wir noch einmal darüber
    reden –: Ja, die Übermittlung der Informationen des
    bayerischen Verfassungsschutzes an die Polizei hat skan-
    dalös lange gedauert.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, das ist jetzt wieder so!)


    Das ist wahr. Aber wir haben doch schon festgestellt:
    Die bayerischen Verfassungsschützer hätten schon nach
    geltender Rechtslage übermitteln müssen. – Da gab es
    gar nichts zu ändern. Sie haben sich nicht an die geltende
    Rechtslage gehalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

    Deshalb brauchen wir § 23 Bundesverfassungsschutz-

    gesetz auch nicht zu ändern. Auf das, was wir aber ge-
    macht haben, hat Sie Frau Kollegin Högl – das war wirk-
    lich fast schon pädagogisch wertvoll – mehrfach
    hingewiesen: Wir haben in unserer Begründung deutlich
    gemacht, dass die Bestimmung, wann der Verfassungs-
    schutz etwas nicht übermitteln darf, restriktiv – so steht
    dieses Wort drin – zu handhaben ist.


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In der Begründung!)

    Ich glaube, da sind wir auch auf einem guten und richti-
    gen Weg. Unterstellen Sie uns bitte nicht dauernd Dinge,
    die so wirklich nicht stimmen!


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Jetzt hat aus irgendeinem Grund der Präsident die Uhr
    doch wieder laufen lassen, und die Minute ist weg; aber
    ich will einen Satz noch sagen: Bei aller Unterschied-
    lichkeit der Ansichten glaube ich, dass wir hier als Parla-
    ment durch die Aufarbeitung der NSU-Verbrechensserie
    und das im Zusammenhang damit stehende Behördenver-
    sagen sowie durch unsere Empfehlungen viel erreicht
    haben. Es gab in der Vergangenheit – und gibt es mögli-
    cherweise auch in Zukunft – keinen Untersuchungsaus-
    schuss, der so konkret parteiübergreifend Maßnahmen
    vorgeschlagen hat, und es gab keinen Untersuchungsaus-
    schuss, dessen Empfehlungen auch so konkret – wie hier
    in diesem Parlament gemeinsam mit der Regierung –
    umgesetzt wurden. Darauf, glaube ich, kann man mit
    Stolz zurückblicken. Es gab Grund, zu handeln. Wir sind
    sicher noch nicht am Ende des Prozesses; aber wir haben
    eine Menge erreicht im Sinne der Sicherheit der Men-
    schen in unserem Land und für eine Stärkung unserer
    Behörden, damit sie ihre Arbeit auch machen können.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich schließe die Aussprache.

Um den auch nur angedeuteten Verdacht, dass ausge-
rechnet bei einem solch wichtigen Thema der Präsident
nickelig mit den Redezeiten umgehe, auszuräumen,
weise ich darauf hin, dass wir zu Beginn dieser Debatte
beschlossen haben, 77 Minuten zu debattieren. Jeder
Blick auf die Uhr macht deutlich, dass wir jetzt 95 Minu-
ten debattiert haben. Das räumt den Verdacht aus, mit
den Redezeiten sei restriktiv umgegangen worden.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Wir kommen nun zur Abstimmung über den von der
Bundesregierung eingebrachten Gesetzentwurf zur Ver-
besserung der Zusammenarbeit im Bereich des Verfas-
sungsschutzes. Der Innenausschuss empfiehlt unter Buch-
stabe a seiner Beschlussempfehlung auf der Drucksache
18/5415, den Gesetzentwurf der Bundesregierung auf
den Drucksachen 18/4654 und 18/5051 in der Aus-
schussfassung anzunehmen. Ich bitte diejenigen, die
dem Gesetzentwurf in der Ausschussfassung zustimmen
wollen, um ihr Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? –
Wer enthält sich? – Damit ist der Gesetzentwurf in zwei-
ter Beratung mit den Stimmen der Koalition gegen die
Stimmen der Opposition angenommen.

Wir kommen zur

dritten Beratung

und Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem
Gesetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. –
Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Damit ist der





Präsident Dr. Norbert Lammert


(A) (C)



(D)(B)

Gesetzentwurf mit den gleichen Mehrheiten angenom-
men.

Wir kommen zur Abstimmung über den Entschlie-
ßungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf
der Drucksache 18/5431. Wer stimmt für diesen Ent-
schließungsantrag? – Wer stimmt dagegen? – Wer ent-
hält sich? – Damit ist der Entschließungsantrag mit den
Stimmen der Koalition bei Enthaltung der Fraktion Die
Linke abgelehnt.

Wir setzen die Abstimmungen zu der Beschlussempfeh-
lung des Innenausschusses auf der Drucksache 18/5415
fort und kommen nun zum Tagesordnungspunkt 32 b.
Unter Buchstabe b seiner Beschlussempfehlung emp-
fiehlt der Ausschuss die Ablehnung des Antrags der
Fraktion Die Linke auf der Drucksache 18/4682 mit dem
Titel „Wirksame Alternativen zum nachrichtendienstlich
arbeitenden Verfassungsschutz schaffen“. Wer stimmt für
diese Beschlussempfehlung? – Wer stimmt dagegen? –
Wer enthält sich? – Damit ist die Beschlussempfehlung
mit der Mehrheit der Koalition angenommen.

Schließlich empfiehlt der Ausschuss unter Buch-
stabe c seiner Beschlussempfehlung die Ablehnung des
Antrags der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf der
Drucksache 18/4690 mit dem Titel „Für eine Zäsur und
einen Neustart in der deutschen Sicherheitsarchitektur“.
Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer
stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Damit ist diese
Beschlussempfehlung, wiederum mit der Koalitions-
mehrheit, angenommen.

Damit sind wir am Ende dieses Tagesordnungspunk-
tes.

Ich rufe nun die Tagesordnungspunkte 31 a und 31 b
auf:

a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Markus
Kurth, Brigitte Pothmer, Beate Müller-
Gemmeke, weiterer Abgeordneter und der Frak-
tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Flexible und sichere Rentenübergänge ermög-
lichen

Drucksache 18/5212
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Arbeit und Soziales (f)

Ausschuss für Wirtschaft und Energie
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Gesundheit

b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Markus
Kurth, Britta Haßelmann, Kordula Schulz-
Asche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kommunales Ehrenamt stärken – Anrech-
nung von Aufwandsentschädigungen auf die
Rente neu ordnen

Drucksache 18/5213
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Arbeit und Soziales (f)

Innenausschuss
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Nach einer interfraktionellen Vereinbarung soll auch
diese Aussprache 77 Minuten dauern. – Dazu höre ich
keinen Widerspruch. Also können wir so verfahren.

Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort dem
Kollegen Markus Kurth für die Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Markus Kurth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Sehr verehrte Damen und Herren!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Was beschäftigt die
    Menschen in diesem Land, wenn sie sich Gedanken über
    ihre Alterssicherung machen? Zwei Fragen dürften sich
    die meisten in jedem Fall stellen: Erstens diejenige nach
    der Höhe der Altersversorgung und eng damit zusam-
    menhängend zweitens, ob und wie lange sie zum Ende
    ihres Berufslebens arbeiten werden, ob sie sich bis zum
    Renteneintritt quälen oder ob sie sogar über das gesetzli-
    che Renteneintrittsalter hinaus Spaß an ihrem Job haben
    können.

    Auf der Suche nach Antworten werden sie bei der jet-
    zigen Regierung jedenfalls nicht fündig. Obwohl der
    Anstieg des Renteneintrittsalters nun im fünften Jahr
    läuft und obwohl das Durchschnittsalter der Erwerbsbe-
    völkerung stetig steigt – diese Regierung handelt nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Bei dem Thema, das wir heute auf die Tagesordnung
    stellen, dem flexiblen Renteneintritt, haben wir es mit ei-
    nem eklatanten Fall von Führungsversagen zu tun.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Unfähig, die Initiative zu ergreifen, versteckt sich sogar
    die Bundeskanzlerin hinter einer Fraktionsarbeitsgruppe.
    Geht es noch? Auf dem Deutschen Seniorentag in Frank-
    furt sagte sie gestern zum Thema:

    Sie müssen noch ein bisschen warten, bis wir da zu
    Potte kommen. Aber ich hoffe, dass es gelingt.

    Ich nehme an, sie hatte nicht die lange Liste der unerle-
    digten Aufgaben ihrer Arbeits- und Sozialministerin im
    Kopf. Sonst dürfte ihre Hoffnung schnell schwinden.

    Es geht ja nicht nur um die sogenannte Flexirente,
    nein. Auch bei der Betriebsrente regeln Sie nichts. Die
    Rechtsvereinfachung für die Jobcenter schieben Sie
    schon seit bald zwei Jahren vor sich her. Die Riester-
    Rente erfüllt ihren Sicherungszweck nicht, und Sie ana-
    lysieren sie nicht einmal. Sie versprechen, tun aber
    nichts. Die Regulierung der Leiharbeit und der Werkver-
    träge, die Angleichung der Ost- und der Westrentenwerte
    und ganz zu schweigen von der solidarischen Lebens-
    leistungsrente: Stets vertrösten Sie Beschäftigte und So-
    zialversicherte, und ich bin mir sicher, dass Sie, wie Sie
    das seit Monaten tun, auch nach dieser Rede wieder
    schwören werden: Wir machen hier auf jeden Fall etwas.

    Dabei sind die beiden Koalitionsfraktionen in einer
    gegenseitigen Blockade gefangen. Wie zwei Boxer, die
    sich in der ersten Runde gegenseitig ordentlich eins auf
    die Nase gegeben haben, haben Sie sich jetzt aufs Halten





    Markus Kurth


    (A) (C)



    (D)(B)

    und Klammern verlegt und schaffen nichts mehr. Große
    Koalition: Das ist entweder großer Mist, wie wir im letz-
    ten Jahr gesehen haben, oder eben, wie jetzt, großer
    Stillstand.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Martin Rosemann [SPD]: Ein Boxkampf geht über zwölf Runden!)


    Was ist in der Rentenpolitik die Ursache für den Still-
    stand? Ihr unseliges Rentenpaket. Sie haben keine Poli-
    tik für alle Rentenversicherten, sondern Interessenpolitik
    gemacht.


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Immer die alte Leier!)


    Insbesondere der Streit um die Rente mit 63 hat beide
    – Union und SPD – in ihre Trutzburgen getrieben, und
    von dort aus belauern Sie sich jetzt gegenseitig. Dabei
    böte gerade das Thema des selbstbestimmten und sozial-
    politisch flankierten flexiblen Rentenübergangs genü-
    gend Chancen, konstruktiv mit dem demografischen
    Wandel umzugehen, Sozialpartner zusammenzuführen
    und vor allen Dingen den Menschen die Angst vor der
    Rente mit 67 zu nehmen und ihnen tragfähige Wege auf-
    zuzeigen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Stattdessen passiert nichts. Es scheint so, als ob
    Andrea Nahles bei ihrem Blitzstart, dessen sie sich im
    letzten Jahr ja so rühmte, ein bisschen zu viel aufs Gas
    getreten und dann auch noch vergessen hat, rechtzeitig
    zu schalten. Jetzt hängt sie da mit einem veritablen Ge-
    triebeschaden, und die Abgeordneten der Koalition rufen
    in ihrer Verzweiflung die Chefmechaniker von der Frak-
    tionsspitze zu Hilfe, sie mögen dort doch bitte mal was
    tun und ihre Karre wieder flottmachen. Aber Herr
    Kauder und Herr Oppermann haben Ihnen ja beschieden,
    sie hätten gerade andere Sorgen. Ehrlich gesagt, an deren
    Stelle hätte auch ich keine Lust, an dieser abwrackreifen
    Koalitionsarbeitsgruppe noch länger herumzuwerkeln.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir, die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, zeigen
    Ihnen heute mit unserem Antrag, wie es geht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Oh, oh, oh! – Katja Mast [SPD]: Nur die Überschrift und nichts gewesen!)


    – Doch.