Rede von
Harald
Ebner
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Danke, Frau Präsidentin. – Herr Kollege, Sie haben
sehr darauf abgezielt, dass man erst einmal die Mono-
grafie abwarten müsse. Das ist richtig. Dies sollte man
aber auch tun, bevor man die Arbeit des IARC in Grund
und Boden verdammt. Das wäre meine Aufforderung
ebenso an das BfR.
Deutschland ist berichterstattender Staat für ganz Eu-
ropa bei der Neuzulassung von Glyphosat. Davon sind
28 Mitgliedstaaten betroffen, Herr Kollege. Nehmen Sie
bitte zur Kenntnis, dass das BfR seinen Bericht über
Glyphosat vor Vorliegen dieser Monografie unverändert
an die EFSA geschickt hat. Wie passt das mit Ihrer Rede
zusammen? Das würde mich wirklich interessieren.
Sie haben so schön gesagt, die WHO habe ja auch
noch andere Gremien. Da frage ich Sie: Wollen Sie die
wissenschaftliche Reputation des Gremiums der WHO,
das für die Einstufung von Substanzen im Hinblick auf
die Krebsgefahr zuständig ist und bezüglich krebserre-
gender Substanzen weltweit am besten Bescheid weiß,
infrage stellen und relativieren?
Sie haben sich auf das JMPR berufen. Mich interes-
siert, ob Ihnen bekannt ist, dass sowohl in der einzuberu-
fenden Taskforce als auch im JMPR Mitglieder sind, die
für das ILSI und für Chemieunternehmen arbeiten, etwa
Boobis, Moretto und Dellarco – ich kann Ihnen auch die
Namen nennen –, und dass dort auch ein Mitarbeiter des
BfR vertreten ist. Wie bewerten Sie es, dass ein solches
Gremium mit solchen Interessenvertretern besetzt ist?