Rede:
ID1811015000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 10
    1. Vielen: 1
    2. Dank.: 1
    3. –: 1
    4. Jetzt: 1
    5. hat: 1
    6. Andrea: 1
    7. Lindholz,: 1
    8. CDU/CSU-Fraktion,: 1
    9. das: 1
    10. Wort.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/110 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 23: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Si- cherheit informationstechnischer Sys- teme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksachen 18/4096, 18/512110563 A . . 10563 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/5122 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10566 A Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10567 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10569 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 10570 C Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10572 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10573 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10574 C Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10576 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10577 D Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10579 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10580 D Tagesordnungspunkt 24: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung ei- ner Speicherpflicht und Höchstspei- cherfrist für Verkehrsdaten Drucksache 18/5088 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. André Hahn, Ulla Jelpke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Auf Vorratsdatenspeicherung verzichten Drucksache 18/4971 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10585 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10586 A Dr. Günter Krings, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10588 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10589 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10591 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 10593 B Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10594 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 10594 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10596 A Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10597 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 10598 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10600 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10602 A Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Dr. Diether Dehm, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Keine Paralleljustiz für internationale Kon- zerne durch Freihandelsabkommen Drucksache 18/5094 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10604 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10606 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10607 A Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10608 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 10610 A Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10610 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10612 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10613 A Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10613 B Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des nationalen Bankenabwick- lungsrechts an den Einheitlichen Abwick- lungsmechanismus und die europäischen Vorgaben zur Bankenabgabe (Abwick- lungsmechanismusgesetz – AbwMechG) Drucksache 18/5009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Michael Meister, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10615 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10616 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10617 D Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . 10618 D Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 10619 D Alexander Radwan (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10621 A Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Einhaltung der Menschenrechte in Aserbaidschan einfordern Drucksache 18/5092 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10621 D b) Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Monika Lazar, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Demokra- tie, Rechtsstaatlichkeit und Menschen- rechte in Aserbaidschan auch bei den Europaspielen 2015 einfordern Drucksache 18/5097 (neu) . . . . . . . . . . . . 10622 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 10622 A Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10624 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 10625 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10626 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10627 B Tagesordnungspunkt 28: a) Antrag der Abgeordneten Luise Amtsberg, Tom Koenigs, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Seenotrettung jetzt – Konsequenzen aus Flüchtlings- katastrophen auf dem Mittelmeer zie- hen Drucksache 18/4695 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Das Mittelmeer darf nicht zum Massen- grab werden – Für eine Umkehr in der EU-Asylpolitik Drucksache 18/4838 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10629 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10630 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10631 A Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 B Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10633 B Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10634 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 10635 C Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 10636 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10638 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10639 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 10641 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10641 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10563 (A) (C) (D)(B) 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10641 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Baerbock, Annalena BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Barthel, Klaus SPD 12.06.2015 Becker, Dirk SPD 12.06.2015 Behrens (Börde), Manfred CDU/CSU 12.06.2015 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.06.2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Evers-Meyer, Karin SPD 12.06.2015 Ferner, Elke SPD 12.06.2015 Flisek, Christian SPD 12.06.2015 Freese, Ulrich SPD 12.06.2015 Freitag, Dagmar SPD 12.06.2015 Gabriel, Sigmar SPD 12.06.2015 Giousouf, Cemile CDU/CSU 12.06.2015 Groneberg, Gabriele SPD 12.06.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 12.06.2015 Hintze, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Ilgen, Matthias SPD 12.06.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Kippels, Georg CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 12.06.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 12.06.2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Movassat, Niema DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 12.06.2015 Nietan, Dietmar SPD 12.06.2015 Post (Minden), Achim SPD 12.06.2015 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 12.06.2015 Röspel, René SPD 12.06.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 12.06.2015 Schulte, Ursula SPD 12.06.2015 Stein, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sozialbericht 2013 Drucksache 17/14332 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie der Bundesregierung zum Europäischen For- schungsraum Leitlinien und nationale Roadmap Drucksache 18/2260 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 10642 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 (A) (C) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Umsetzung des Bologna-Prozesses 2012 bis 2015 in Deutschland Drucksachen 18/4385, 18/4732 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/4152 Nr. A.1 EP P8_TA-PROV(2015)0009 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/4749 Nr. A.24 EP P8_TA-PROV(2015)0070 Drucksache 18/4749 Nr. A.25 Ratsdokument 7139/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.26 Ratsdokument 7219/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr. A.29 Ratsdokument 7375/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/4749 Nr. A.33 Ratsdokument 6592/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.35 Ratsdokument 7361/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.36 Ratsdokument 7365/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr. C.43 Ratsdokument 11177/13 Drucksache 18/419 Nr. A.182 Ratsdokument 11915/13 Drucksache 18/419 Nr. A.191 Ratsdokument 15803/13 Drucksache 18/419 Nr. A.192 Ratsdokument 15808/13 Drucksache 18/1048 Nr. A.20 Ratsdokument 7413/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.14 Ratsdokument 10154/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.13 Ratsdokument 10604/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.17 EP P8_TA-PROV(2014)0038 Drucksache 18/3765 Nr. A.16 Ratsdokument 15953/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.17 Ratsdokument 15985/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.18 Ratsdokument 15988/14 Drucksache 18/4152 Nr. A.14 Ratsdokument 5469/15 In der Amtlichen Mitteilung ohne Verlesung, 104. Sit- zung, Seite 9974 (A), ist „Ratsdokument 8229/13“ zu streichen. (B) (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 110. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 23 IT-Sicherheitsgesetz TOP 24 Speicherpflicht und -frist für Verkehrsdaten TOP 25 Schiedsgerichte in Freihandelsabkommen TOP 26 EU-Vorgaben für Bankenabwicklungsrecht TOP 27 Menschenrechte und Europaspiele in Aserbaidschan TOP 28 Seenotrettung und EU-Asylpolitik Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Lars Castellucci


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kolle-

    gen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist
    daran erinnert worden, dass im April schätzungs-
    weise 800 Menschen im Mittelmeer zu Tode gekommen
    sind. Es ist gesagt worden, dies sei der Fall gewesen,
    weil sie sich auf diesen Weg begeben hätten. Sie hätten
    sich auf den Weg über das Mittelmeer begeben müssen,





    Dr. Lars Castellucci


    (A) (C)



    (D)(B)

    und sie seien im Inneren dieses Bootes zusammenge-
    pfercht worden.

    Zur Ehrlichkeit gehört aber auch: Sie sind umgekom-
    men, weil Europa nicht geholfen hat.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Unsere Verabredung in der Bundestagsdebatte war, dass
    wir das nicht noch einmal zulassen wollen. Jetzt ist die
    Frage: Haben wir heute eine Seenotrettung, die der Lage
    angemessen ist, ja oder nein? Ich weiß es nicht.

    Ich sehe, dass sich viel bewegt hat. Ich sehe, dass
    viele europäische Staaten Schiffe entsenden.


    (Tom Koenigs [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Viele nicht!)


    Ich sehe, dass die italienische Regierung das Programm
    Mare Sicuro gestartet hat, das Rettungseinsätze bis vor
    die libysche Küste umfasst.

    Es ist nicht so, Frau Jelpke, dass Flüchtlinge nur im
    Notfall gerettet werden, sondern im Notfall müssen
    Flüchtlinge gerettet werden. Das bedeutet Seenotrettung.
    Ich weiß nicht, was Sie an dieser Stelle kritisieren woll-
    ten.


    (Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Frontex!)


    Zurzeit ist es so, dass die Dichte von Schiffen im Mittel-
    meer zugenommen hat und damit die Wahrscheinlich-
    keit, dass Flüchtlinge, die in Seenot geraten, rechtzeitig
    aufgefunden werden können, gestiegen ist.

    Ich habe einige befremdliche Sitzungen hinter mir, in
    denen es um Listen ging, wie hoch die Zahlen bei Mare
    Nostrum waren und wie hoch sie jetzt sind und wie viele
    Fregatten und Helikopter im Einsatz waren. Ich muss Ih-
    nen sagen: Das ist mir völlig egal.


    (Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Das ist keine koordinierte Seenotrettung!)


    Denn die einzige politische Frage, die wir zu beantwor-
    ten haben, ist: Ist das, was zurzeit vorhanden ist, der ak-
    tuellen humanitären Lage angemessen? Wir müssen uns
    dafür einsetzen, dass es angemessen ist.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir waren mit der Deutsch-Italienischen Parlamenta-
    riergruppe in Italien und haben dort mit Verantwortli-
    chen gesprochen. Sie haben uns klar gesagt, im Moment
    sähen sie, dass die Ressourcen gestiegen sind und dass
    es viel europäische Unterstützung gibt. Das sind gute
    Nachrichten. Dazu muss man sagen: Diese Aufstockung
    erfolgte erst nach der Katastrophe. Jeder, der in der
    Kommunalpolitik ist, kennt das: Bevor ein Zebrastreifen
    aufgemalt wird, muss erst etwas passieren.

    Die Kapazitäten werden aber möglicherweise nicht
    reichen, wenn es noch einmal zu einer solchen Katastro-
    phe wie im April kommt, bei der die Menschen gerettet
    und an Land transportiert werden müssen, und im glei-
    chen Moment ein Signal vom anderen Ende des Mittel-
    meers gesendet wird. Das war auch eine Aussage, die
    wir von den Verantwortlichen auf den Schiffen gehört
    haben. Mit anderen Worten: Wir werden in den nächsten
    Wochen immer weiter und minutiös beobachten müssen,
    ob die Kapazitäten reichen. Wenn sie nicht reichen, muss
    dort auch mehr passieren; denn unsere erste Aufgabe ist,
    Leben zu schützen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Uwe Schummer [CDU/CSU])


    Wenn die Menschen an Land transportiert worden
    sind, dann stellt sich die Frage: Was passiert dann? Die
    Präfektin von Catania hat uns sehr eindrücklich gesagt:
    Vielen Dank, dass die Dänen, die Briten und die Deut-
    schen Schiffe entsenden, aber sie bringen all diese Men-
    schen zu uns nach Catania, einer Stadt mit 300 000 Ein-
    wohnern. – Deswegen kämpfen wir auch dafür, dass es
    einen europäischen Verteilungsschlüssel gibt.


    (Michaela Noll [CDU/CSU]: Richtig!)


    Das ist selbstverständlich. Es muss eine größere euro-
    päische Solidarität geben.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Tom Koenigs [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Man kann sich in Europa nicht immer nur das heraus-
    suchen, wovon man etwas hat und profitiert, sondern
    man muss auch die Lasten teilen. Es wäre sogar gut,
    wenn wir Flüchtlinge nicht als Lasten begreifen würden;
    denn die Bevölkerung unseres Kontinents altert und
    schrumpft. Wenn Menschen zu uns kommen, die einen
    großen Lebenshunger haben, die sich mit ihren Familien
    ein neues Leben aufbauen wollen und die Kompetenzen
    besitzen, die vielleicht hier oder dort gebraucht werden,
    dann ist das auch eine Chance für unseren Kontinent,
    und diese Chance müssen wir auch bestmöglich nutzen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Uwe Schummer [CDU/CSU])


    Einen Punkt will ich noch verstärkt betonen, nachdem
    ich für den Rückweg von Italien diese Zeitschrift, den
    aktuellen L‘Espresso, mitgenommen habe.


    (Der Redner hält eine Zeitschrift hoch – Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    – Ja, so heißt sie. Das hat aber einen sehr ernsten Hinter-
    grund, weil sie eine Fotoserie von Menschen enthält, die
    sich auf Flüchtlingsbooten auf dem Meer befinden. – Ich
    muss wirklich klar sagen: Ich bitte alle in diesem Haus
    darum, hier kein Aber oder irgendwelche anderen Relati-
    vierungen zu gebrauchen, wenn es um Schleuser und
    Schlepper geht, sondern mit uns gemeinsam dafür zu
    kämpfen, dass wir diesen Verbrechern das Handwerk le-
    gen. Das steht auf der Tagesordnung.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Sie können sich die Bilder in dieser Zeitschrift an-
    schauen. Die Menschen haben nichts am Leibe, das
    Holzboot geht unter, und das Schlauchboot nebenan ent-
    fernt sich immer weiter. Es hatte nicht genügend Platz





    Dr. Lars Castellucci


    (A) (C)



    (D)(B)

    für alle Menschen und ist gar nicht mehr für alle erreich-
    bar. – Die Menschen werden von schlimmsten Verbre-
    chern ins Elend und in den Tod gestürzt. Denen müssen
    wir selbstverständlich das Handwerk legen. Das ist eine
    ganz zentrale Aufgabe,


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Tom Koenigs [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    und hier darf es wirklich keine Relativierungen geben,
    zu denen es in diesem Hause immer wieder kommt.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Michaela Noll [CDU/CSU]: Das war überzeugend, das war gut!)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Jetzt hat Andrea Lindholz, CDU/

CSU-Fraktion, das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Andrea Lindholz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Der Anlass dieser Debatte berührt
    uns alle, und das Kernanliegen der beiden Anträge halte
    ich auch für berechtigt.

    Natürlich darf Europa nicht tatenlos zusehen, wenn
    Menschen auf dem Mittelmeer ertrinken. Europa sieht
    auch nicht tatenlos zu. Europäische Marinesoldaten über-
    wachen in diesem Moment ein gewaltiges Gebiet vor der
    nordafrikanischen Küste und haben schon Tausende
    Menschenleben gerettet. Ihr Einsatz verdient unsere
    höchste Anerkennung.

    Genauso müssen wir auch den Besatzungen der Han-
    delsschiffe und den europäischen Grenzschutzbeamten
    danken, die im Rahmen der Frontex-Operation Triton
    ebenfalls viele Tausend Migranten aus Seenot gerettet
    haben. Das zeigt auch, wie ernst Europa seine humani-
    täre Verpflichtung gegenüber den Bootsflüchtlingen
    nimmt, auch wenn es nie genug sein kann. Trotzdem
    halte ich die meisten Forderungen in den Anträgen für
    überholt und teilweise auch für nicht zu Ende gedacht.

    Fangen wir mit dem Antrag der Grünen an. Sie for-
    dern eine Rettungsmission auf dem Niveau der alten ita-
    lienischen Mission Mare Nostrum. Mit der Rettungsmis-
    sion Mare Sicuro der italienischen Marine gibt es das
    längst. Im Gegensatz zu Mare Nostrum wird diese
    Mission auf bilateraler Ebene von zwei deutschen
    Marineschiffen, einem irischen und einem britischen
    Marineschiff unterstützt. Die Mittel für Frontex wurden
    verdreifacht, und das Einsatzgebiet der Operation Triton
    wurde stark ausgeweitet. Frontex überwacht jetzt nicht
    nur in Küstennähe, sondern ein Gebiet, das 250 Kilome-
    ter auf das offene Meer reicht.

    Auch Ihre Forderung, die Bundesregierung sollte
    noch mehr Aufnahmeplätze für schutzbedürftige Flücht-
    linge in Europa fordern, ist erfüllt. Die Bundesregierung
    fordert das seit Monaten, sogar seit Jahren. Sie setzt sich
    nachhaltig dafür ein, dass wir ein gesamteuropäisches
    Aufnahmeprogramm bekommen. Wir alle mahnen das in
    jeder Rede hier an. Wir alle sind uns einig: Europa darf
    keine Einbahnstraße sein. Ich möchte ausdrücklich daran
    anschließen. Wir brauchen eine gesamteuropäische Ver-
    antwortung, und wir brauchen auch mehr Aufnahme von
    Flüchtlingen in ganz Europa. Aber sagen Sie mir doch
    bitte, mit welchen Mitteln wir das so umsetzen sollen,
    dass es auch gelingt. Wir sind in gewissem Maße auf
    Freiwilligkeit angewiesen. Es gibt keine Androhung von
    unmittelbarem Zwang oder Ähnlichem.


    (Tom Koenigs [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kabarett!)


    Insofern sind wir hier auf die diplomatischen Kanäle an-
    gewiesen. Ich bin mir sicher, Sie alle werden in Ihren
    Parteien auf allen Ebenen, vielleicht auch länderüber-
    greifend, dafür werben, dass uns das zeitnah gelingt.

    Der UN-Flüchtlingskommissar hat die deutsche Asyl-
    politik als Vorbild für ganz Europa bezeichnet. Wir ha-
    ben längst drei Sonderkontingente für syrische Kriegs-
    flüchtlinge aufgenommen. Ja, angesichts des Leides
    kann man sagen, dass es nie genug ist. Ich will aber an
    dieser Stelle auch sagen – ich spreche hier ausdrücklich
    Herrn Trittin an –: Etwa 11 Millionen Syrier befinden
    sich auf der Flucht, 4 Millionen in den Nachbarstaaten
    und 6,5 Millionen in Syrien. Ich spreche nur Syrien an.
    Dann sagen Sie mir bitte, wie man dieses Problem mit
    wie vielen Aufnahmeprogrammen hier lösen will.

    Deshalb ist es richtig, dass wir – ich höre das immer
    wieder – unseren Fokus auf die Hilfe vor Ort richten
    müssen. Nur wenn wir die Fluchtursachen bekämpfen
    und nur wenn wir die Krisenstaaten stabilisieren, kann
    uns wirklich die Linderung von Leid gelingen. Es ist seit
    Jahren das zentrale Ziel der Außen- und Entwicklungs-
    politik dieser Bundesregierung, unseren Fokus auf die
    Hilfe vor Ort zu richten. Das halte ich angesichts von
    über 50 Millionen Menschen, die sich auf der Flucht be-
    finden, für den richtigen Weg.

    Ich möchte noch auf eine Forderung der Linken ein-
    gehen. Sie fordern in Ihrem Antrag die Auflösung von
    Frontex. Wenn wir Frontex heute auflösen würden, dann
    würden wir nicht nur die Sicherheit der Menschen in Eu-
    ropa gefährden, sondern auch das Leben der Migranten
    auf dem Mittelmeer. Würde man diese Forderung umset-
    zen, hätten Schmuggler, die organisierte Kriminalität
    und auch IS freie Bahn. Europa würde seine Kontrolle
    über die Migrationsströme verlieren. Dadurch würde
    auch die solidarische Lastenverteilung für den europäi-
    schen Grenzschutz abgeschafft werden. Sie würden da-
    mit auch das Leben der vielen Menschen gefährden, die
    aktuell auf dem Mittelmeer gerettet werden.


    (Ulla Jelpke [DIE LINKE]: So ein Quatsch!)


    Ein Seenotrettungsdienst, wie Sie ihn fordern, wäre
    kein Ersatz für Frontex. Denn Frontex schützt nicht nur
    unsere Grenzen, sondern rettet auch im Notfall. Frontex
    leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und zur
    Bekämpfung der kriminellen Schleusernetzwerke. Na-
    türlich müssen wir diese Schleusernetzwerke – ich sage
    das an dieser Stelle – mit allen möglichen und uns zur
    Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen. Wir dürfen
    diese Schleuserkriminalität nicht länger zulassen. Wir





    Andrea Lindholz


    (A) (C)



    (B)

    müssen dem kriminellen Treiben ein Ende bereiten, so-
    weit uns das möglich ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Lars Castellucci [SPD])


    Ich habe vorhin gehört, man solle das ganze Mittel-
    meer überwachen. Ich frage mich, ob Sie einmal ge-
    schaut haben, wie groß das Mittelmeer ist. Das Mittel-
    meer hat 2,5 Millionen Quadratkilometer. Erklären Sie
    mir einmal, Frau Jelpke, in einer Ihrer nächsten Reden,
    wie Sie das bewerkstelligen wollen. Wir können die
    Flüchtlingskrisen nur in den Herkunftsländern lösen. Die
    Anträge sind, wie ich schon sagte, teilweise überholt und
    nicht bis zum Ende gedacht. Gehen Sie doch auch ein-
    mal darauf ein, was wir mit den vielen Menschen ma-
    chen wollen, die sich innerhalb ihrer Länder auf der
    Flucht befinden. Auch dafür müssen wir Lösungen fin-
    den. Die Lösung kann nicht sein, unbegrenzt eine Brü-
    cke nach Europa zu bauen, so sehr man das auch sympa-
    thisch, menschlich und human finden kann. Aber es ist
    keine Lösung für über 50 Millionen Menschen auf der
    Flucht.
    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU)