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ID1811009900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/110 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 23: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Si- cherheit informationstechnischer Sys- teme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksachen 18/4096, 18/512110563 A . . 10563 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/5122 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10566 A Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10567 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10569 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 10570 C Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10572 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10573 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10574 C Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10576 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10577 D Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10579 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10580 D Tagesordnungspunkt 24: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung ei- ner Speicherpflicht und Höchstspei- cherfrist für Verkehrsdaten Drucksache 18/5088 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. André Hahn, Ulla Jelpke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Auf Vorratsdatenspeicherung verzichten Drucksache 18/4971 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10585 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10586 A Dr. Günter Krings, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10588 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10589 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10591 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 10593 B Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10594 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 10594 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10596 A Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10597 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 10598 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10600 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10602 A Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Dr. Diether Dehm, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Keine Paralleljustiz für internationale Kon- zerne durch Freihandelsabkommen Drucksache 18/5094 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10604 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10606 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10607 A Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10608 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 10610 A Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10610 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10612 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10613 A Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10613 B Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des nationalen Bankenabwick- lungsrechts an den Einheitlichen Abwick- lungsmechanismus und die europäischen Vorgaben zur Bankenabgabe (Abwick- lungsmechanismusgesetz – AbwMechG) Drucksache 18/5009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Michael Meister, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10615 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10616 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10617 D Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . 10618 D Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 10619 D Alexander Radwan (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10621 A Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Einhaltung der Menschenrechte in Aserbaidschan einfordern Drucksache 18/5092 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10621 D b) Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Monika Lazar, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Demokra- tie, Rechtsstaatlichkeit und Menschen- rechte in Aserbaidschan auch bei den Europaspielen 2015 einfordern Drucksache 18/5097 (neu) . . . . . . . . . . . . 10622 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 10622 A Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10624 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 10625 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10626 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10627 B Tagesordnungspunkt 28: a) Antrag der Abgeordneten Luise Amtsberg, Tom Koenigs, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Seenotrettung jetzt – Konsequenzen aus Flüchtlings- katastrophen auf dem Mittelmeer zie- hen Drucksache 18/4695 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Das Mittelmeer darf nicht zum Massen- grab werden – Für eine Umkehr in der EU-Asylpolitik Drucksache 18/4838 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10629 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10630 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10631 A Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 B Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10633 B Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10634 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 10635 C Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 10636 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10638 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10639 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 10641 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10641 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10563 (A) (C) (D)(B) 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10641 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Baerbock, Annalena BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Barthel, Klaus SPD 12.06.2015 Becker, Dirk SPD 12.06.2015 Behrens (Börde), Manfred CDU/CSU 12.06.2015 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.06.2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Evers-Meyer, Karin SPD 12.06.2015 Ferner, Elke SPD 12.06.2015 Flisek, Christian SPD 12.06.2015 Freese, Ulrich SPD 12.06.2015 Freitag, Dagmar SPD 12.06.2015 Gabriel, Sigmar SPD 12.06.2015 Giousouf, Cemile CDU/CSU 12.06.2015 Groneberg, Gabriele SPD 12.06.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 12.06.2015 Hintze, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Ilgen, Matthias SPD 12.06.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Kippels, Georg CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 12.06.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 12.06.2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Movassat, Niema DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 12.06.2015 Nietan, Dietmar SPD 12.06.2015 Post (Minden), Achim SPD 12.06.2015 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 12.06.2015 Röspel, René SPD 12.06.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 12.06.2015 Schulte, Ursula SPD 12.06.2015 Stein, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sozialbericht 2013 Drucksache 17/14332 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie der Bundesregierung zum Europäischen For- schungsraum Leitlinien und nationale Roadmap Drucksache 18/2260 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 10642 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 (A) (C) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Umsetzung des Bologna-Prozesses 2012 bis 2015 in Deutschland Drucksachen 18/4385, 18/4732 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/4152 Nr. A.1 EP P8_TA-PROV(2015)0009 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/4749 Nr. A.24 EP P8_TA-PROV(2015)0070 Drucksache 18/4749 Nr. A.25 Ratsdokument 7139/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.26 Ratsdokument 7219/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr. A.29 Ratsdokument 7375/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/4749 Nr. A.33 Ratsdokument 6592/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.35 Ratsdokument 7361/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.36 Ratsdokument 7365/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr. C.43 Ratsdokument 11177/13 Drucksache 18/419 Nr. A.182 Ratsdokument 11915/13 Drucksache 18/419 Nr. A.191 Ratsdokument 15803/13 Drucksache 18/419 Nr. A.192 Ratsdokument 15808/13 Drucksache 18/1048 Nr. A.20 Ratsdokument 7413/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.14 Ratsdokument 10154/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.13 Ratsdokument 10604/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.17 EP P8_TA-PROV(2014)0038 Drucksache 18/3765 Nr. A.16 Ratsdokument 15953/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.17 Ratsdokument 15985/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.18 Ratsdokument 15988/14 Drucksache 18/4152 Nr. A.14 Ratsdokument 5469/15 In der Amtlichen Mitteilung ohne Verlesung, 104. Sit- zung, Seite 9974 (A), ist „Ratsdokument 8229/13“ zu streichen. (B) (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 110. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 23 IT-Sicherheitsgesetz TOP 24 Speicherpflicht und -frist für Verkehrsdaten TOP 25 Schiedsgerichte in Freihandelsabkommen TOP 26 EU-Vorgaben für Bankenabwicklungsrecht TOP 27 Menschenrechte und Europaspiele in Aserbaidschan TOP 28 Seenotrettung und EU-Asylpolitik Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Klaus-Peter Flosbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Das Jahr 2014 war geprägt von der Diskussion auch in
    diesem Hause über das Thema Bankenunion. Hier ging
    es immer um zwei Themen. Auf der einen Seite ging es
    um die Aufsicht insbesondere über die großen, system-
    relevanten internationalen Banken. Auf der anderen
    Seite ging es um das Thema: Was passiert, wenn eine
    Bank in eine Schieflage gerät? Wie kann sie abgewickelt
    oder gegebenenfalls saniert werden?

    Wir haben im Jahr 2008 – es ist sieben Jahre her – die
    große Banken- und Finanzkrise erlebt. Ein Jahr später
    hatten wir eine Wirtschaftskrise, ein weiteres Jahr darauf
    eine Staatsschuldenkrise. In diesen Krisenjahren bestand





    Klaus-Peter Flosbach


    (A) (C)



    (D)(B)

    in der Tat immer die Gefahr, dass der Steuerzahler für
    Fehler herangezogen wird, die im Bankensystem passie-
    ren. Unser ganzes Bestreben in diesen sieben Jahren war,
    diese Gefahr zu überwinden und zu erreichen, dass,
    wenn Fehler in der Wirtschaft, im Bankenbereich ge-
    macht werden, jeweils diejenigen, die den Fehler ge-
    macht haben, dafür geradestehen und haften. Das war
    unser Bestreben, und das haben wir in all den Jahren
    auch umgesetzt, liebe Kolleginnen und Kollegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir sind in all den Jahren oft kritisiert worden, wir
    wären zu langsam, wir hätten zu wenig gemacht. Dabei
    waren wir die Ersten in Europa, die ein Restrukturie-
    rungsfondsgesetz und ein Sanierungs- und Abwick-
    lungsgesetz auf den Weg gebracht haben. Was wir hier
    geleistet haben, war eine Blaupause. Wir haben damit
    eine Vorreiterrolle in ganz Europa eingenommen; denn
    unsere Maßnahmen sind in Europa zum Teil übernom-
    men worden. Wir haben auf eine gemeinsame europäi-
    sche Aufsicht, auf eine europäische Abwicklung ge-
    drängt. Das war unser Erfolg in diesen Jahren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Lothar Binding [Heidelberg] [SPD] – Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Warum ist denn dann der europäische Topf viel kleiner als der nationale?)


    Wir haben uns auch immer für eine gemeinsame Ban-
    kenunion ausgesprochen. Aber auch wenn wir in diesen
    sieben Jahren 40 Regulierungsmaßnahmen umgesetzt
    haben – das betraf mehr Eigenkapital, Liquiditätspuffer;
    wir haben Derivate, Ratings, Verbriefungen und Vergü-
    tungen geregelt; wir haben ein Trennbankensystem ein-
    geführt –, kann sich dennoch die Situation ergeben, dass
    eine Bank in eine Schieflage gerät. Dann brauchen wir
    eine wirksame Sanierungs- oder Abwicklungsmöglich-
    keit. Das haben wir mit der Bankenunion geschaffen;
    das ist hier auch eben diskutiert worden.

    Wir haben dafür gesorgt, dass erstens die Eigentümer
    mit bis zu 8 Prozent der Bilanzsumme haften, dass zwei-
    tens Gläubiger herangezogen werden – Klaus Regling,
    der Chef unserer Rettungsschirme, sagt: wenn wir diese
    beiden Mechanismen damals gehabt hätten, dann wäre
    es nicht zu der Bankenkrise gekommen – und dass drit-
    tens erst dann, lieber Kollege Axel Troost, ein gemeinsa-
    mer europäischer Rettungsfonds, von den Banken finan-
    ziert, greift. Erst danach könnten Staaten herangezogen
    werden oder gegebenenfalls auch die Rettungsschirme.
    Ich denke, es ist entscheidend, dass wir diesen Weg be-
    schritten haben.

    In dieser Phase ist mir wichtig – das haben auch ei-
    nige Kollegen angesprochen –, wie die Gläubigerbeteili-
    gung geregelt wird. Das wird entscheidend sein. Auch
    die europäische Bankenaufsicht beschäftigt sich mit die-
    sem Thema, insbesondere mit der Frage: Welche Papiere
    können für das sogenannte Bail-in herangezogen wer-
    den, das heißt, welche Kredite an Banken, welche Pa-
    piere, welche langfristigen Verbindlichkeiten der Ban-
    ken können in haftendes Eigenkapital umgewandelt
    werden? Hier brauchen wir eine saubere Regelung. Die
    europäische Bankenaufsicht ist gerade dabei, eine Aus-
    wirkungsstudie zu erstellen und entsprechende Leitlinien
    vorzugeben.

    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, es gibt eine
    Haftungsreihenfolge: erst das Eigenkapital und dann die
    Gläubigerbeteiligung. Wichtig für uns ist, dass dies
    rechtssicher ist und dass dies rasch geschehen kann. Vor
    allen Dingen die Ansteckungsgefahr muss gering sein.
    Die Ansteckungsgefahr war immer wieder das Problem
    in der Bankenkrise. Wenn wir es schaffen, dass Gläubi-
    ger herangezogen werden können, dann können wir die
    Situation besser im Griff behalten.

    Für uns ist natürlich auch wichtig, dass wir damals
    den deutschen Restrukturierungsfonds aufgelegt haben.
    Sicherlich war eine Planungsperiode von vielen Jahren
    vorgesehen. Lieber Kollege Axel Troost, das Problem
    der Bankenkrise war eine Liquiditätskrise. Das kann
    man nicht mit einem Rettungsfonds in den Griff bekom-
    men. Jetzt soll ein von den Banken finanzierter europäi-
    scher Rettungsfonds mit einer Summe von 55 Milliarden
    Euro aufgebaut werden, der nach der Eigentümerhaftung
    und nach der Gläubigerhaftung greifen soll.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Ja!)


    Wir haben in Deutschland bereits seit 2010 einen ei-
    genen Fonds aufgebaut. Ich halte es für richtig, dass das
    Guthaben in diesem Fonds von über 2 Milliarden Euro
    zunächst zurückgehalten wird für eventuell notwendige
    Maßnahmen im nationalen Bereich, als Risikopuffer, als
    sogenannte nationale Reserve. Dann kann natürlich da-
    rüber diskutiert werden, wie das übertragen wird.

    Zusammengefasst: Wir sind mit der geplanten Regu-
    lierungsmaßnahme auf dem richtigen Weg. Wir werden
    mit diesem Gesetz deutsches Recht an die europäischen
    Vorgaben, die wir gemeinsam in diesem Hause beschlos-
    sen haben, anpassen. Wir sind auf dem richtigen Weg;
    denn unser Ziel ist und bleibt, nicht den Steuerzahler he-
    ranzuziehen, wenn andere, beispielsweise im Bankenbe-
    reich, Fehler machen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Nächster Redner ist Lothar Binding,

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lothar Binding


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr verehrte Damen und Herren! Wir sprechen immer
    davon, dass unsere Politik den Weg beschreitet vom
    Bail-out zum Bail-in. Ich will kurz erklären, was das ei-
    gentlich heißt. Bail-out heißt, dass, wenn eine Bank
    Schulden hat und Probleme bekommt, die Schulden und
    die Tilgung der Verpflichtungen der Bank oder die Haf-
    tung von jemand übernommen wird. Bei uns steht dann





    Lothar Binding (Heidelberg)



    (A) (C)



    (D)(B)

    immer vornehm: Das wird von Dritten übernommen. –
    Die Dritten, die sitzen hier oben auf den Zuschauerrän-
    gen: Das sind die Steuerzahler. Sie treten ein, wenn eine
    Bank ein Problem hat. Das hat uns immer geärgert. Wir
    sagen: Wenn eine Bank ein Problem hat, dann soll sich
    die Bank um die Problemlösung kümmern und nicht der
    Steuerzahler.


    (Beifall bei der SPD)


    Deshalb sagen wir: Wir brauchen ein Bail-in: dass die
    Banken sich nicht von außen freikaufen lassen, sondern
    zunächst von innen versuchen, das Problem zu lösen.
    Die Gläubiger der Bank, die Anleger, sollen sich in
    Form von Schuldtiteln der Bank an den Verlusten bei
    Sanierung oder Abwicklung bei drohender Zahlungs-
    unfähigkeit beteiligen müssen. Insofern werden bei In-
    solvenzverfahren von Banken die Steuerzahler zunächst
    geschützt sein, wenn das funktioniert.

    Da gibt es ein zusätzliches Problem: Die Eigenkapi-
    talgeber der Bank, die Aktionäre, und die Fremdkapital-
    geber, die Gläubiger, und die Banken selber haben eine
    ganz unterschiedliche Interessenlage. Ich glaube, da-
    rüber werden wir in der Anhörung noch reden müssen.
    Diese Interessen gegeneinander auszugleichen, wird
    keine ganz leichte Sache.

    Jedenfalls sagen wir: Es ist in Ordnung, wenn ein gu-
    ter Manager, der Gewinne macht und gut Steuern zahlt,
    viel Geld verdient. Es muss aber Schluss sein damit,
    dass ein schlechter Manager, der Verluste macht und
    keine Steuern bezahlt, immer noch sehr viel verdient,
    aber den Steuerzahler für seine Verluste zur Kasse bittet.
    Deshalb ist dieses Gesetz eine sehr gute Idee.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Zu der Frage, ob der Topf, der jetzt von den Banken
    gebildet werden muss – diese 55 Milliarden Euro –,
    reicht. Wenn wir ganz ehrlich sind, müssen wir zugeben:
    Das kann keiner wissen. – Vor einigen Jahren wussten
    wir, dass das mit Garantie nicht reicht, weil da die Idee
    des Bail-outs galt: Andere kümmern sich. Jetzt haben
    wir die Idee des Bail-ins. Das bedeutet, bevor dieser
    Topf überhaupt in Anspruch genommen werden kann,
    greifen sieben Stufen: Zunächst wird auf das harte Ei-
    genkapital zurückgegriffen, dann auf das zusätzliche Ei-
    genkapital, dann auf das Ergänzungskapital, dann auf
    nachrangige Schuldtitel von Fremdkapitalgebern, dann
    auf vorrangige Schuldtitel und dann auf die nicht gesi-
    cherten Einlagen privater Geldgeber und der Unterneh-
    men. Erst dann kommt dieser Topf ins Spiel. Erst wenn
    all die genannten Eigenkapitalformen und die innere
    Finanzkraft der Unternehmen bereits gebündelt sind,
    kommen ergänzend die 55 Milliarden Euro hinzu. Dann
    sind wir schon nahe einer Größenordnung, von der wir
    glauben, dass sie sehr wohl ausreichen kann, das System
    stabil zu machen.

    Aber keiner kann in die Zukunft schauen und wissen,
    ob das letztendlich genügt. Vielleicht sagt einer in zehn
    Jahren: Ich habe euch damals schon gesagt, es hätten
    200 Milliarden Euro sein müssen. – Das müssen wir aus-
    halten. Aber 55 Milliarden Euro sind viel mehr als
    nichts. Deshalb wird das sehr gut funktionieren.
    Was folgt durch den Bail-in eigentlich für die Sparer
    und für die kleinen Kreditnehmer? Wer ist eigentlich
    eine Bank? Da zahlt jemand Geld auf ein Sparbuch ein
    oder da nimmt jemand einen Kredit auf, weil er ein klei-
    nes Unternehmen gründen will. Jetzt muss man schauen:
    Was passiert eigentlich denen in der Insolvenz? Sind die
    dann auch plötzlich alle pleite? Kriegen irgendwelche
    anderen Leute ihr Geld raus, aber die Sparer verlieren
    es? Hier greift die Idee, die ich für besonders gut gelun-
    gen halte: Die Einlagen von natürlichen Personen und
    kleinen und mittleren Unternehmen sowie der Einlagen-
    sicherung unterliegende Einlagen bleiben vom Bail-in
    ausgenommen.


    (Zuruf des Abg. Dr. Axel Troost [DIE LINKE])


    Ich schaue in alle Richtungen und sehe: Das wollen alle
    Fraktionen. Das ist auch klug, weil ja die, die der Bank
    im Vertrauen auf ihre Expertise ihr Geld anvertraut ha-
    ben, hinterher nicht die Dummen sein dürfen.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich möchte noch eine Spezialität vortragen. Ich
    glaube, wir müssen uns um die Regelung des § 46 küm-
    mern. Da gibt es eine Empfehlung in diesem Referenten-
    entwurf, die möglicherweise das Investmentbanking för-
    dert. Aber das ist nicht unser erstes Ziel: Wir wollen
    kleinere, mittlere Unternehmen und Banken und insbe-
    sondere Bürgerinnen und Bürger der unteren und mittle-
    ren Einkommensgruppen fördern. § 46 benachteiligt im
    Moment Schuldtitel mit festen Konditionen, also
    Schuldtitel genau der Leute, die wir eigentlich schützen
    wollen. Er bevorzugt zwar Schuldtitel – das ist das Gute –,
    die der Absicherung von Währungsgeschäften dienen;
    aber – das ist das Schlechte – er sichert auch Wetten auf
    zum Beispiel Lebensalter, er sichert Wetten auf die
    Preisentwicklung von Nahrungsmitteln. Diese Möglich-
    keiten, die das Gesetz jetzt erlaubt, sollten wir ausschlie-
    ßen. Da haben wir noch ein bisschen Arbeit; aber es gilt
    immer das Struck’sche Gesetz, dass kein Gesetz den
    Bundestag so verlässt, wie es eingebracht wird. Ich
    glaube, da sind wir auf einem sehr guten Weg.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)