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ID1811009700

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    2. Dank.: 1
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    8. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/110 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 23: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Si- cherheit informationstechnischer Sys- teme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksachen 18/4096, 18/512110563 A . . 10563 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/5122 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10566 A Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10567 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10569 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 10570 C Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10572 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10573 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10574 C Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10576 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10577 D Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10579 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10580 D Tagesordnungspunkt 24: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung ei- ner Speicherpflicht und Höchstspei- cherfrist für Verkehrsdaten Drucksache 18/5088 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. André Hahn, Ulla Jelpke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Auf Vorratsdatenspeicherung verzichten Drucksache 18/4971 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10585 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10586 A Dr. Günter Krings, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10588 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10589 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10591 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 10593 B Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10594 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 10594 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10596 A Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10597 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 10598 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10600 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10602 A Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Dr. Diether Dehm, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Keine Paralleljustiz für internationale Kon- zerne durch Freihandelsabkommen Drucksache 18/5094 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10604 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10606 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10607 A Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10608 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 10610 A Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10610 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10612 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10613 A Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10613 B Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des nationalen Bankenabwick- lungsrechts an den Einheitlichen Abwick- lungsmechanismus und die europäischen Vorgaben zur Bankenabgabe (Abwick- lungsmechanismusgesetz – AbwMechG) Drucksache 18/5009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Michael Meister, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10615 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10616 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10617 D Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . 10618 D Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 10619 D Alexander Radwan (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10621 A Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Einhaltung der Menschenrechte in Aserbaidschan einfordern Drucksache 18/5092 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10621 D b) Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Monika Lazar, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Demokra- tie, Rechtsstaatlichkeit und Menschen- rechte in Aserbaidschan auch bei den Europaspielen 2015 einfordern Drucksache 18/5097 (neu) . . . . . . . . . . . . 10622 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 10622 A Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10624 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 10625 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10626 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10627 B Tagesordnungspunkt 28: a) Antrag der Abgeordneten Luise Amtsberg, Tom Koenigs, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Seenotrettung jetzt – Konsequenzen aus Flüchtlings- katastrophen auf dem Mittelmeer zie- hen Drucksache 18/4695 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Das Mittelmeer darf nicht zum Massen- grab werden – Für eine Umkehr in der EU-Asylpolitik Drucksache 18/4838 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10629 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10630 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10631 A Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 B Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10633 B Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10634 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 10635 C Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 10636 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10638 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10639 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 10641 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10641 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10563 (A) (C) (D)(B) 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10641 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Baerbock, Annalena BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Barthel, Klaus SPD 12.06.2015 Becker, Dirk SPD 12.06.2015 Behrens (Börde), Manfred CDU/CSU 12.06.2015 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.06.2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Evers-Meyer, Karin SPD 12.06.2015 Ferner, Elke SPD 12.06.2015 Flisek, Christian SPD 12.06.2015 Freese, Ulrich SPD 12.06.2015 Freitag, Dagmar SPD 12.06.2015 Gabriel, Sigmar SPD 12.06.2015 Giousouf, Cemile CDU/CSU 12.06.2015 Groneberg, Gabriele SPD 12.06.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 12.06.2015 Hintze, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Ilgen, Matthias SPD 12.06.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Kippels, Georg CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 12.06.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 12.06.2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Movassat, Niema DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 12.06.2015 Nietan, Dietmar SPD 12.06.2015 Post (Minden), Achim SPD 12.06.2015 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 12.06.2015 Röspel, René SPD 12.06.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 12.06.2015 Schulte, Ursula SPD 12.06.2015 Stein, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sozialbericht 2013 Drucksache 17/14332 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie der Bundesregierung zum Europäischen For- schungsraum Leitlinien und nationale Roadmap Drucksache 18/2260 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 10642 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 (A) (C) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Umsetzung des Bologna-Prozesses 2012 bis 2015 in Deutschland Drucksachen 18/4385, 18/4732 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/4152 Nr. A.1 EP P8_TA-PROV(2015)0009 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/4749 Nr. A.24 EP P8_TA-PROV(2015)0070 Drucksache 18/4749 Nr. A.25 Ratsdokument 7139/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.26 Ratsdokument 7219/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr. A.29 Ratsdokument 7375/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/4749 Nr. A.33 Ratsdokument 6592/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.35 Ratsdokument 7361/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.36 Ratsdokument 7365/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr. C.43 Ratsdokument 11177/13 Drucksache 18/419 Nr. A.182 Ratsdokument 11915/13 Drucksache 18/419 Nr. A.191 Ratsdokument 15803/13 Drucksache 18/419 Nr. A.192 Ratsdokument 15808/13 Drucksache 18/1048 Nr. A.20 Ratsdokument 7413/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.14 Ratsdokument 10154/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.13 Ratsdokument 10604/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.17 EP P8_TA-PROV(2014)0038 Drucksache 18/3765 Nr. A.16 Ratsdokument 15953/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.17 Ratsdokument 15985/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.18 Ratsdokument 15988/14 Drucksache 18/4152 Nr. A.14 Ratsdokument 5469/15 In der Amtlichen Mitteilung ohne Verlesung, 104. Sit- zung, Seite 9974 (A), ist „Ratsdokument 8229/13“ zu streichen. (B) (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 110. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 23 IT-Sicherheitsgesetz TOP 24 Speicherpflicht und -frist für Verkehrsdaten TOP 25 Schiedsgerichte in Freihandelsabkommen TOP 26 EU-Vorgaben für Bankenabwicklungsrecht TOP 27 Menschenrechte und Europaspiele in Aserbaidschan TOP 28 Seenotrettung und EU-Asylpolitik Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank. – Das Wort hat Dr. Gerhard Schick,

    Bündnis 90/Die Grünen.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Wenn man die Opposition kritisiert, lieber Herr Zöllmer,
    dann sollte man sich daran erinnern, was man noch vor
    wenigen Jahren selber gesagt hat.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Ingrid Arndt-Brauer [SPD]: Wir haben uns seitdem weiterentwickelt!)


    Es war Position der SPD, dass dieser Fonds zu klein ist.
    Sie sollten uns vielleicht einmal erzählen, warum das,
    was Sie vor drei Jahren selber gesagt haben, heute plötz-
    lich falsch sein soll.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN – Manfred Zöllmer [SPD]: Weil wir drei Jahre weiter sind! – Ingrid Arndt-Brauer [SPD]: Wir hatten Lernprozesse dazwischen!)


    Es geht heute um einen weiteren Baustein der Ban-
    kenunion. Wir haben schon einiges, insbesondere die
    Bankenabwicklungsrichtlinie, in Deutschland umge-
    setzt. Die europäische Bankenunion ist grundsätzlich ein
    sehr gutes Projekt. Die Kritik, dass gerade die deutsche
    Bundesregierung dafür gesorgt hat, dass diese europäi-
    schen Mechanismen viel zu spät eingesetzt worden sind,
    muss man, wenn man sie damals so vertreten hat, auch
    aushalten. Sie bleibt richtig. Inzwischen ist Richtiges auf
    dem Weg.

    (B)






    Dr. Gerhard Schick


    (A) (C)



    (D)(B)

    Die Grünen haben es immer unterstützt. Wir haben al-
    lerdings an einigen Punkten gesagt, wo Fehler gemacht
    worden sind. Zum Beispiel gab es zu viele Ausnahmen
    bei dem Bail-in. Eine Frage zur Größe des Fonds: Gibt
    es eine Möglichkeit, den Fonds zu refinanzieren? Unse-
    rer Ansicht nach hätte ein wirksamer Backstop einge-
    richtet werden müssen. Wir finden auch, dass es zu spät
    ist, dass der Restrukturierungsfonds erst 2024 voll funk-
    tionstüchtig ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Heute haben wir es mit einer Verordnung zu tun, die
    direkt geltendes europäisches Recht ist. Damit kann der
    deutsche Gesetzgeber gar nicht viel falsch machen. Das
    ist vielleicht auch gut so, da die Bundesregierung bei
    diesen Fragen manchmal zu spät war. Das Gesetz, das
    jetzt vorliegt, passt sozusagen das deutsche Recht an das
    an, was die Verordnung uns vorgibt, damit die europäi-
    schen Regeln und die deutschen Regeln zusammenpas-
    sen.

    Ich finde es gut, wenn wir uns die Sonderregel hin-
    sichtlich der Insolvenz von Banken, die in § 46 f KWG
    eingeführt werden soll, noch einmal im Ausschuss an-
    schauen. Gut finden wir, dass die bisher in Deutschland
    gezahlte Bankenabgabe erst einmal im nationalen Topf
    verbleibt. Das unterstützen wir ausdrücklich; denn es ist
    ja nicht ausgeschlossen, dass ein nicht von der Europäi-
    schen Zentralbank beaufsichtigtes Institut Maßnahmen
    in Anspruch nehmen muss. Es wäre falsch, hier dem
    Drängen der Institute nach Anrechnung der Beiträge
    nachzugeben.


    (Beifall des Abg. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Man stelle sich vor, die Banken sparten beim Aufbau des
    europäischen Topfes. Dann müsste im Zweifelsfall noch
    einmal der deutsche Steuerzahler einspringen. Gut, dass
    diese Regelung jetzt auf dem Weg ist!

    Zwei Klopse leistet sich die Bundesregierung aller-
    dings in dem Gesetzentwurf. Das eine betrifft die Tatsa-
    che, dass jetzt hier eine Verordnungsermächtigung zur
    Kodifizierung der bisherigen Mindestanforderungen an
    das Risikomanagement, MaRisk, geschaffen wird. Das
    ist ein sehr seltsames Signal. Es spricht zwar einiges da-
    für, dass man die Verwaltungsvorschriften in Deutsch-
    land konkretisiert und sie in Verordnungen überführt;
    aber eigentlich ist dafür jetzt die Europäische Zentral-
    bank als Aufsicht zuständig. Es ist ein merkwürdiges
    Signal, das die Bundesregierung hier sendet.

    Das Zweite – Herr Kollege Zöllmer hat es schon an-
    gesprochen; ich habe entnommen, dass wir uns da einig
    sind –: Die Bundesregierung schlägt vor, die parlamenta-
    rische Kontrolle über den Restrukturierungsfonds ersatz-
    los zu streichen, die bisher durch das Finanzmarktgre-
    mium geleistet wird. Das ist ein interessantes Vorgehen:
    Die Bundesregierung schlägt uns vor, dass wir sie nicht
    mehr so gut kontrollieren sollen. Ich hoffe, wir sind uns
    einig, dass das nicht geht, sondern da weiter eine parla-
    mentarische Kontrolle nötig ist.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Manfred Zöllmer [SPD])


    Ich finde es wichtig, an diesem Tag auch zu sagen,
    was die wichtigen Bausteine sind, und auf die Kritik, die
    Axel Troost zu Recht geäußert hat, einzugehen. Selbst
    wenn jetzt einige Mechanismen auf den Weg gebracht
    und aufgebaut werden – bei sehr großen Instituten wie
    der Deutschen Bank oder Barclays und anderen werden
    diese Strukturen nicht ausreichen und die Mechanismen
    nicht funktionieren, weil die Abwickelbarkeit dieser In-
    stitute nicht gewährleistet ist. Deswegen bleibt das
    Thema „too big to fail“ auf der Tagesordnung. Die sehr
    großen Banken müssen kleiner werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ein zweites Thema bleibt auf der Tagesordnung: Wir
    wollen, dass die Mechanismen gar nicht erst zum Tragen
    kommen. Es muss das absolute Notfallszenario sein,
    solch einen Fonds der öffentlichen Hand und die Ab-
    wicklungsregelungen zu nutzen. Der Normalfall sollte
    sein, dass die Aktionäre, dass das Eigenkapital Verluste
    so absorbieren kann, dass die Bank erst gar nicht ins Wa-
    ckeln kommt. Insofern bleibt eine zweite wichtige Haus-
    aufgabe – da ist die Bundesregierung leider nicht richtig
    aufgestellt –: Es muss mehr echtes Eigenkapital im Ver-
    hältnis zur Bilanzsumme aufgebaut werden; es muss
    mittelfristig 10 Prozent der Bilanzsumme betragen. Da
    muss die Bundesregierung noch nachlegen und nicht auf
    die angeblich wohlmeinenden Stimmen aus der Finanz-
    branche hören, die meinen, es sei doch schon alles stabil.
    Die Finanzmärkte sind heute nicht stabiler als 2007.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Deswegen bleibt es richtig: Wir brauchen mehr Eigen-
    kapital.

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Nächster Redner ist Klaus-Peter

Flosbach, CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus-Peter Flosbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Das Jahr 2014 war geprägt von der Diskussion auch in
    diesem Hause über das Thema Bankenunion. Hier ging
    es immer um zwei Themen. Auf der einen Seite ging es
    um die Aufsicht insbesondere über die großen, system-
    relevanten internationalen Banken. Auf der anderen
    Seite ging es um das Thema: Was passiert, wenn eine
    Bank in eine Schieflage gerät? Wie kann sie abgewickelt
    oder gegebenenfalls saniert werden?

    Wir haben im Jahr 2008 – es ist sieben Jahre her – die
    große Banken- und Finanzkrise erlebt. Ein Jahr später
    hatten wir eine Wirtschaftskrise, ein weiteres Jahr darauf
    eine Staatsschuldenkrise. In diesen Krisenjahren bestand





    Klaus-Peter Flosbach


    (A) (C)



    (D)(B)

    in der Tat immer die Gefahr, dass der Steuerzahler für
    Fehler herangezogen wird, die im Bankensystem passie-
    ren. Unser ganzes Bestreben in diesen sieben Jahren war,
    diese Gefahr zu überwinden und zu erreichen, dass,
    wenn Fehler in der Wirtschaft, im Bankenbereich ge-
    macht werden, jeweils diejenigen, die den Fehler ge-
    macht haben, dafür geradestehen und haften. Das war
    unser Bestreben, und das haben wir in all den Jahren
    auch umgesetzt, liebe Kolleginnen und Kollegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir sind in all den Jahren oft kritisiert worden, wir
    wären zu langsam, wir hätten zu wenig gemacht. Dabei
    waren wir die Ersten in Europa, die ein Restrukturie-
    rungsfondsgesetz und ein Sanierungs- und Abwick-
    lungsgesetz auf den Weg gebracht haben. Was wir hier
    geleistet haben, war eine Blaupause. Wir haben damit
    eine Vorreiterrolle in ganz Europa eingenommen; denn
    unsere Maßnahmen sind in Europa zum Teil übernom-
    men worden. Wir haben auf eine gemeinsame europäi-
    sche Aufsicht, auf eine europäische Abwicklung ge-
    drängt. Das war unser Erfolg in diesen Jahren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Lothar Binding [Heidelberg] [SPD] – Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Warum ist denn dann der europäische Topf viel kleiner als der nationale?)


    Wir haben uns auch immer für eine gemeinsame Ban-
    kenunion ausgesprochen. Aber auch wenn wir in diesen
    sieben Jahren 40 Regulierungsmaßnahmen umgesetzt
    haben – das betraf mehr Eigenkapital, Liquiditätspuffer;
    wir haben Derivate, Ratings, Verbriefungen und Vergü-
    tungen geregelt; wir haben ein Trennbankensystem ein-
    geführt –, kann sich dennoch die Situation ergeben, dass
    eine Bank in eine Schieflage gerät. Dann brauchen wir
    eine wirksame Sanierungs- oder Abwicklungsmöglich-
    keit. Das haben wir mit der Bankenunion geschaffen;
    das ist hier auch eben diskutiert worden.

    Wir haben dafür gesorgt, dass erstens die Eigentümer
    mit bis zu 8 Prozent der Bilanzsumme haften, dass zwei-
    tens Gläubiger herangezogen werden – Klaus Regling,
    der Chef unserer Rettungsschirme, sagt: wenn wir diese
    beiden Mechanismen damals gehabt hätten, dann wäre
    es nicht zu der Bankenkrise gekommen – und dass drit-
    tens erst dann, lieber Kollege Axel Troost, ein gemeinsa-
    mer europäischer Rettungsfonds, von den Banken finan-
    ziert, greift. Erst danach könnten Staaten herangezogen
    werden oder gegebenenfalls auch die Rettungsschirme.
    Ich denke, es ist entscheidend, dass wir diesen Weg be-
    schritten haben.

    In dieser Phase ist mir wichtig – das haben auch ei-
    nige Kollegen angesprochen –, wie die Gläubigerbeteili-
    gung geregelt wird. Das wird entscheidend sein. Auch
    die europäische Bankenaufsicht beschäftigt sich mit die-
    sem Thema, insbesondere mit der Frage: Welche Papiere
    können für das sogenannte Bail-in herangezogen wer-
    den, das heißt, welche Kredite an Banken, welche Pa-
    piere, welche langfristigen Verbindlichkeiten der Ban-
    ken können in haftendes Eigenkapital umgewandelt
    werden? Hier brauchen wir eine saubere Regelung. Die
    europäische Bankenaufsicht ist gerade dabei, eine Aus-
    wirkungsstudie zu erstellen und entsprechende Leitlinien
    vorzugeben.

    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, es gibt eine
    Haftungsreihenfolge: erst das Eigenkapital und dann die
    Gläubigerbeteiligung. Wichtig für uns ist, dass dies
    rechtssicher ist und dass dies rasch geschehen kann. Vor
    allen Dingen die Ansteckungsgefahr muss gering sein.
    Die Ansteckungsgefahr war immer wieder das Problem
    in der Bankenkrise. Wenn wir es schaffen, dass Gläubi-
    ger herangezogen werden können, dann können wir die
    Situation besser im Griff behalten.

    Für uns ist natürlich auch wichtig, dass wir damals
    den deutschen Restrukturierungsfonds aufgelegt haben.
    Sicherlich war eine Planungsperiode von vielen Jahren
    vorgesehen. Lieber Kollege Axel Troost, das Problem
    der Bankenkrise war eine Liquiditätskrise. Das kann
    man nicht mit einem Rettungsfonds in den Griff bekom-
    men. Jetzt soll ein von den Banken finanzierter europäi-
    scher Rettungsfonds mit einer Summe von 55 Milliarden
    Euro aufgebaut werden, der nach der Eigentümerhaftung
    und nach der Gläubigerhaftung greifen soll.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Ja!)


    Wir haben in Deutschland bereits seit 2010 einen ei-
    genen Fonds aufgebaut. Ich halte es für richtig, dass das
    Guthaben in diesem Fonds von über 2 Milliarden Euro
    zunächst zurückgehalten wird für eventuell notwendige
    Maßnahmen im nationalen Bereich, als Risikopuffer, als
    sogenannte nationale Reserve. Dann kann natürlich da-
    rüber diskutiert werden, wie das übertragen wird.

    Zusammengefasst: Wir sind mit der geplanten Regu-
    lierungsmaßnahme auf dem richtigen Weg. Wir werden
    mit diesem Gesetz deutsches Recht an die europäischen
    Vorgaben, die wir gemeinsam in diesem Hause beschlos-
    sen haben, anpassen. Wir sind auf dem richtigen Weg;
    denn unser Ziel ist und bleibt, nicht den Steuerzahler he-
    ranzuziehen, wenn andere, beispielsweise im Bankenbe-
    reich, Fehler machen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)