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    Plenarprotokoll 18/110 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 23: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Si- cherheit informationstechnischer Sys- teme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksachen 18/4096, 18/512110563 A . . 10563 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/5122 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10566 A Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10567 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10569 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 10570 C Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10572 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10573 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10574 C Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10576 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10577 D Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10579 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10580 D Tagesordnungspunkt 24: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung ei- ner Speicherpflicht und Höchstspei- cherfrist für Verkehrsdaten Drucksache 18/5088 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. André Hahn, Ulla Jelpke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Auf Vorratsdatenspeicherung verzichten Drucksache 18/4971 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10585 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10586 A Dr. Günter Krings, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10588 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10589 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10591 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 10593 B Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10594 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 10594 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10596 A Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10597 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 10598 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10600 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10602 A Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Dr. Diether Dehm, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Keine Paralleljustiz für internationale Kon- zerne durch Freihandelsabkommen Drucksache 18/5094 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10604 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10606 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10607 A Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10608 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 10610 A Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10610 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10612 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10613 A Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10613 B Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des nationalen Bankenabwick- lungsrechts an den Einheitlichen Abwick- lungsmechanismus und die europäischen Vorgaben zur Bankenabgabe (Abwick- lungsmechanismusgesetz – AbwMechG) Drucksache 18/5009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Michael Meister, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10615 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10616 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10617 D Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . 10618 D Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 10619 D Alexander Radwan (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10621 A Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Einhaltung der Menschenrechte in Aserbaidschan einfordern Drucksache 18/5092 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10621 D b) Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Monika Lazar, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Demokra- tie, Rechtsstaatlichkeit und Menschen- rechte in Aserbaidschan auch bei den Europaspielen 2015 einfordern Drucksache 18/5097 (neu) . . . . . . . . . . . . 10622 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 10622 A Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10624 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 10625 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10626 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10627 B Tagesordnungspunkt 28: a) Antrag der Abgeordneten Luise Amtsberg, Tom Koenigs, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Seenotrettung jetzt – Konsequenzen aus Flüchtlings- katastrophen auf dem Mittelmeer zie- hen Drucksache 18/4695 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Das Mittelmeer darf nicht zum Massen- grab werden – Für eine Umkehr in der EU-Asylpolitik Drucksache 18/4838 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10629 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10630 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10631 A Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 B Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10633 B Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10634 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 10635 C Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 10636 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10638 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10639 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 10641 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10641 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10563 (A) (C) (D)(B) 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10641 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Baerbock, Annalena BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Barthel, Klaus SPD 12.06.2015 Becker, Dirk SPD 12.06.2015 Behrens (Börde), Manfred CDU/CSU 12.06.2015 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.06.2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Evers-Meyer, Karin SPD 12.06.2015 Ferner, Elke SPD 12.06.2015 Flisek, Christian SPD 12.06.2015 Freese, Ulrich SPD 12.06.2015 Freitag, Dagmar SPD 12.06.2015 Gabriel, Sigmar SPD 12.06.2015 Giousouf, Cemile CDU/CSU 12.06.2015 Groneberg, Gabriele SPD 12.06.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 12.06.2015 Hintze, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Ilgen, Matthias SPD 12.06.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Kippels, Georg CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 12.06.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 12.06.2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Movassat, Niema DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 12.06.2015 Nietan, Dietmar SPD 12.06.2015 Post (Minden), Achim SPD 12.06.2015 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 12.06.2015 Röspel, René SPD 12.06.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 12.06.2015 Schulte, Ursula SPD 12.06.2015 Stein, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sozialbericht 2013 Drucksache 17/14332 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie der Bundesregierung zum Europäischen For- schungsraum Leitlinien und nationale Roadmap Drucksache 18/2260 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 10642 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 (A) (C) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Umsetzung des Bologna-Prozesses 2012 bis 2015 in Deutschland Drucksachen 18/4385, 18/4732 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/4152 Nr. A.1 EP P8_TA-PROV(2015)0009 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/4749 Nr. A.24 EP P8_TA-PROV(2015)0070 Drucksache 18/4749 Nr. A.25 Ratsdokument 7139/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.26 Ratsdokument 7219/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr. A.29 Ratsdokument 7375/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/4749 Nr. A.33 Ratsdokument 6592/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.35 Ratsdokument 7361/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.36 Ratsdokument 7365/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr. C.43 Ratsdokument 11177/13 Drucksache 18/419 Nr. A.182 Ratsdokument 11915/13 Drucksache 18/419 Nr. A.191 Ratsdokument 15803/13 Drucksache 18/419 Nr. A.192 Ratsdokument 15808/13 Drucksache 18/1048 Nr. A.20 Ratsdokument 7413/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.14 Ratsdokument 10154/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.13 Ratsdokument 10604/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.17 EP P8_TA-PROV(2014)0038 Drucksache 18/3765 Nr. A.16 Ratsdokument 15953/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.17 Ratsdokument 15985/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.18 Ratsdokument 15988/14 Drucksache 18/4152 Nr. A.14 Ratsdokument 5469/15 In der Amtlichen Mitteilung ohne Verlesung, 104. Sit- zung, Seite 9974 (A), ist „Ratsdokument 8229/13“ zu streichen. (B) (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 110. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 23 IT-Sicherheitsgesetz TOP 24 Speicherpflicht und -frist für Verkehrsdaten TOP 25 Schiedsgerichte in Freihandelsabkommen TOP 26 EU-Vorgaben für Bankenabwicklungsrecht TOP 27 Menschenrechte und Europaspiele in Aserbaidschan TOP 28 Seenotrettung und EU-Asylpolitik Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Michael Meister


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Wir haben im vergangenen Jahr die Bankenab-
    wicklungsrichtlinie für das Jahr 2015 umgesetzt und da-
    mit die notwendigen Regelungen zur Bankenabwicklung
    geschaffen. Nun beabsichtigen wir, mit dem Gesetz, des-
    sen Entwurf vorliegt, das nationale Recht so anzupassen,
    dass der einheitliche europäische Abwicklungsmecha-
    nismus ab 2016 seine volle Wirkung entfalten kann. Mit
    diesem Gesetz sind wir Vorreiter in Europa. Viele andere
    Mitgliedstaaten haben die neuen Abwicklungsregeln der
    Bankenabwicklungsrichtlinie noch nicht umgesetzt und
    müssen auch die intergouvernementale Vereinbarung zur
    Bankenabgabe ratifizieren.

    Sinn und Zweck ist, dass wir zu geordneten Verfahren
    in Krisensituationen von Banken und Bankinstituten
    kommen, insbesondere dann, wenn es sich um grenz-
    überschreitende Konstellationen handelt. Wir wollen
    nicht im Bail-out verbleiben, sondern zum Bail-in kom-
    men. Das heißt, nicht die Steuerzahler, sondern Eigentü-
    mer und Gläubiger der Banken tragen die Last von Fehl-
    entwicklungen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Der volle Start des Einheitlichen Abwicklungsmecha-
    nismus wird das institutionelle Gefüge der Bankenab-
    wicklung künftig noch einmal verändern. Hierauf re-
    agieren wir mit dem Abwicklungsmechanismusgesetz.
    Der Gesetzentwurf stellt klar, inwieweit die nationalen
    Bankenabwicklungsvorschriften neben der SRM-Ver-
    ordnung in der Praxis anwendbar sind.

    Die nationale Abwicklungsbehörde, die Bundesan-
    stalt für Finanzmarktstabilisierung, wird ermächtigt, Be-





    Parl. Staatssekretär Dr. Michael Meister


    (A) (C)



    (D)(B)

    schlüsse des Ausschusses, des handelnden europäischen
    Organs des Einheitlichen Abwicklungsmechanismus,
    umzusetzen. Über diese Anpassung hinaus wird durch
    das Abwicklungsmechanismusgesetz – das ist uns ein
    besonderes Anliegen – auch das neue Abwicklungsre-
    gime praxistauglich gestärkt werden. Das geschieht in
    dreierlei Hinsicht:

    Erstens. Ich habe es eben erwähnt: Wir ziehen die
    Gläubiger heran. Diese Heranziehung der Gläubiger soll
    erleichtert werden. Dafür synchronisieren wir als Erstes
    das Insolvenzrecht für Banken mit den Bedürfnissen ei-
    nes Bail-in-Mechanismus. Wir schaffen insolvenzrecht-
    lich Nachrang für Schuldtitel, deren Bail-in in besonders
    rascher und rechtssicherer Weise möglich ist und die re-
    lativ geringe Ansteckungsgefahren bergen. Aus Abwick-
    lungssicht ist dies ein wichtiger Schritt für die praktische
    Anwendung der Abwicklung und damit der Glaubwür-
    digkeit des Bail-in insgesamt.

    Durch diese Rangabstufung wird es der Abwick-
    lungsbehörde erleichtert, eine Übersicht über den Um-
    fang und den Wert des Bail-in-fähigen Materials in
    einem Institut zu gewinnen. Diese Regel begrenzt Anste-
    ckungsgefahren beim Bail-in und schützt dadurch auch
    die Finanzstabilität. Ferner minimiert sie Rechtsrisiken
    bei der Anwendung des Bail-in-Instruments. Damit wer-
    den – das habe ich vorhin angesprochen – öffentliche
    Mittel und damit der Steuerzahler geschont.

    Je beherrschbarer die mit einem Bail-in einhergehen-
    den Risiken sind, desto sicherer kann das Instrument im
    Krisenfall eingesetzt werden. Je sicherer das Bail-in-In-
    strument praktisch zur Verfügung steht, desto glaubwür-
    diger ist es. Die Glaubwürdigkeit des Bail-in-Instru-
    ments aber ist von zentraler Bedeutung. Nur wenn die
    Märkte das Haftungsprinzip verinnerlichen, verhindern
    wir im Vorfeld Fehlanreize und beugen damit schon dem
    Entstehen der Krisen vor.

    Der zweite Aspekt betrifft die grenzüberschreitende
    Abwicklung. Ob wir in der Lage sind, auch komplexe
    grenzüberschreitende Sachverhalte in der Krise zu be-
    herrschen, gilt als Praxistest für die Bankenabwicklung
    überhaupt. Das betrifft fast alle denkbaren Abwicklungs-
    situationen; denn die allermeisten größeren Banken sind
    eben nicht nur national tätig, sondern grenzüberschrei-
    tend im Geschäft. Kernfrage ist hier, was passiert, wenn
    wir im Rahmen des Krisenmanagements eine Maß-
    nahme treffen und Rechtsordnungen anderer Länder
    diese schlicht nicht anerkennen. Exemplarisch dafür ist
    folgendes mögliche Problem bei der Abwicklung von
    Derivateverträgen: Hier könnten über Kündigungsklau-
    seln Kettenreaktionen drohen, die ein Abwicklungssze-
    nario außer Kontrolle geraten lassen. Ausländische
    Rechtsordnungen liegen aber selbstverständlich außer-
    halb unserer Einflusssphäre.

    Damit aber solche schwierigen Situationen gar nicht
    erst eintreten können, gehen wir nun den Weg einer Ab-
    sicherung über die Vertragsgestaltung. Künftig müssen
    in Deutschland agierende Banken in den Finanzkontrak-
    ten, die außereuropäischem Recht unterliegen, die An-
    erkennung von Aussetzungsmaßnahmen der deutschen
    Abwicklungsbehörde zum Vertragsinhalt machen. Dies
    verhindert, dass im Abwicklungsfall grenzüberschrei-
    tende Derivateverträge gekündigt werden und dadurch
    die Krise des Instituts vertieft wird.

    Drittens sorgen wir dafür, dass auch in der Zeit, in der
    der europäische Abwicklungsfonds noch aufgebaut
    wird, die Handlungsfähigkeit erhalten bleibt. Die Mittel,
    die 2011 bis 2014 von deutschen Banken in den nationa-
    len Restrukturierungsfonds eingezahlt wurden, sollen
    aus diesem Grund zunächst weiter vorgehalten werden.
    Diese Mittel stehen während der Aufbauphase als Darle-
    hen an den europäischen Fonds zur Verfügung, um gege-
    benenfalls dort auftretende Finanzierungslücken, weil
    dieser noch nicht voll befüllt ist, schließen zu können.

    Ein weiteres Element des Gesetzentwurfs hängt in-
    haltlich nicht mit dem Thema Abwicklung zusammen;
    zum Thema „praktische Durchsetzung von Regeln“
    passt es aber sehr gut. Wie im Koalitionsvertrag ange-
    kündigt, wird der Informationsfluss zwischen der BaFin
    und den Finanzbehörden verbessert, um Steuerhinterzie-
    hung wirksamer bekämpfen zu können. Die BaFin muss
    künftig bei allen Straftaten Informationen an die Steuer-
    behörden liefern.

    Um Probleme anzugehen, sind Regeln unverzichtbar.
    Zur wirklichen Problemlösung ist allerdings die Existenz
    von Regeln nur der halbe Weg. Um wirken zu können,
    müssen die Regeln in ihren Auswirkungen vorhersehbar
    und die praktische Anwendung glaubwürdig sein.
    Hierzu leistet aus Sicht der Bundesregierung das Ab-
    wicklungsmechanismusgesetz für den Bereich der Ban-
    kenabwicklung einen wichtigen Beitrag. Es macht bes-
    ser vorhersehbar, womit Investoren im Falle einer
    Bankenkrise zu rechnen haben, und erleichtert es den
    Märkten, sich darauf einzustellen. Insbesondere aber er-
    höht es die Glaubwürdigkeit der Kriseninstrumente. Nur
    mit glaubwürdigen Instrumenten sind wir gerüstet, künf-
    tigen Krisen begegnen zu können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deshalb werbe ich für dieses Gesetz und bitte Sie um die
    entsprechende Unterstützung.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Für die Fraktion Die Linke spricht

jetzt Axel Troost.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Axel Troost


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Ich möchte kurz auf den Beginn der Finanzkrise im Sep-
    tember 2008 zurückblicken. Nach der Pleite der US-
    Bank Lehman Brothers versuchte der damalige Finanz-
    minister Steinbrück uns noch weiszumachen, die Fi-
    nanzkrise sei vor allen Dingen ein amerikanisches Pro-
    blem. Wenige Tage später standen überall in Europa die
    Menschen vor den Banken.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Überall nicht! Das stimmt nicht!)






    Dr. Axel Troost


    (A) (C)



    (D)(B)

    Während dieser Phase schlug der niederländische Fi-
    nanzminister Jan Pieter Balkenende einen europäischen
    Rettungsfonds vor. Demnach sollten alle Mitgliedstaaten
    einen Beitrag von circa 3 Prozent des Sozialproduktes
    bereitstellen. Für Deutschland wären das damals 75 Mil-
    liarden Euro gewesen. Der Fonds sollte aus 27 separaten
    Fonds bestehen, die nur dem jeweiligen Mitgliedstaat
    zur Verfügung standen, aber nach gleichen Richtlinien
    eingesetzt werden sollten. Dieser Vorschlag kommt uns
    heute bekannt vor. Auch der damalige französische Prä-
    sident Sarkozy hatte ähnliche Überlegungen in die Dis-
    kussion gebracht. Die Bundesregierung hat darauf aber
    eben nicht reagiert, sondern auf eigene Faust gehandelt.
    Wir haben dafür erst rund 500 Milliarden Euro als Ret-
    tungsmaßnahme ins Schaufenster gestellt und am
    Schluss letztlich auf nationaler Ebene einen Restruktu-
    rierungsfonds für den Bankenbereich gegründet. Jetzt
    wird dieser Fonds in einen europäischen Fonds über-
    führt.

    Der Unterschied zum damaligen Vorschlag ist aber:
    Nach dem Vorschlag von Balkenende hätte der EU-weite
    Fonds ein Volumen von 375 Milliarden Euro gehabt.
    Auf die Euro-Zone, also die Staaten der jetzigen Ban-
    kenunion, heruntergerechnet, wären das rund 280 Mil-
    liarden Euro gewesen. Der nun eingerichtete Einheitli-
    che Abwicklungsfonds der Euro-Zone hat aber nur ein
    Zielvolumen von circa 55 Milliarden Euro, und das soll
    erst in zehn Jahren erreicht werden. Selbst der jetzt abge-
    löste deutsche Rettungsfonds hatte ein Zielvolumen von
    70 Milliarden Euro, also ein deutlich höheres Volumen
    als der gesamte europäische Fonds. Allerdings – das
    muss man auch konkret sagen –: Obwohl wir ihn seit
    drei Jahren haben, sind überhaupt erst 2,3 Milliarden
    Euro in diesen Fonds eingezahlt worden.

    Warum ist das aus unserer Sicht viel zu wenig? Neh-
    men wir an, der Fonds wäre wirklich in zehn Jahren mit
    55 Milliarden Euro befüllt. Was passiert, wenn eine
    große Bank wirklich gerettet werden muss? Der Öko-
    nom Martin Hellwig hat in einer unserer zahlreichen An-
    hörungen gesagt: Um die Liquidität einer Bank mit ei-
    nem Bilanzvolumen von 500 Milliarden Euro zu sichern,
    ist eine Garantie in Höhe eines dreistelligen Milliarden-
    betrages erforderlich. – Das klingt plausibel. Schon die
    Abwicklung einer einzigen großen Bank, von denen wir
    in Europa mehr als ein Dutzend haben, würde daher
    nicht nur diesen Abwicklungsfonds sprengen, sondern
    auch die Einlagensicherung und den ESM. Ich will gar
    nicht darauf eingehen, wie viele Probleme mit den Ab-
    wicklungsmechanismen ansonsten noch verbunden sind,
    und auf die Frage, ob sie sich wirklich bewähren werden
    oder nicht. Deswegen ist und bleibt aus unserer Sicht die
    zentrale Frage, wie wir die zu rettenden Einheiten we-
    sentlich kleiner machen können. Es ist nach wie vor so,
    dass „too big to fail“ genauso gilt wie vorher. Die Ein-
    heiten sind zum Teil sogar noch größer geworden.

    Daher ist es aus unserer Sicht wirklich zentral, die
    Frage zu stellen, wie abgehobene Kapitalmarktgeschäfte
    eingegrenzt und eingedampft werden können, damit die
    Banken ihre zentrale Aufgabe, Dienstleister für die Real-
    wirtschaft zu sein, wirklich erfüllen können. Wenn wir
    das nicht machen, sondern nur immer wieder Schirme
    aufspannen, sind diese im Zweifelsfall zu klein und füh-
    ren in der Tat dazu, dass wir am Schluss, wenn Rettung
    wirklich erforderlich wird, wieder erleben werden, dass
    die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in Anspruch ge-
    nommen werden.

    Das ist in der Bundesrepublik Deutschland weniger
    wahrscheinlich, aber es gilt für andere Länder in der
    Euro-Zone nach wie vor. Deswegen halten wir das, was
    auf dem hier eingeschlagenen Weg gemacht werden soll,
    für zu kurz gesprungen und glauben, dass dieser europäi-
    sche Rettungsfonds in der vorgesehenen Größenordnung
    nicht ausreichen wird.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN)