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ID1811007300

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    Vokabeln: 8
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    6. Zwischenfrage: 1
    7. derAbgeordneten: 1
    8. Hänsel?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/110 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 23: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Si- cherheit informationstechnischer Sys- teme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksachen 18/4096, 18/512110563 A . . 10563 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/5122 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10566 A Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10567 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10569 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 10570 C Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10572 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10573 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10574 C Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10576 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10577 D Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10579 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10580 D Tagesordnungspunkt 24: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung ei- ner Speicherpflicht und Höchstspei- cherfrist für Verkehrsdaten Drucksache 18/5088 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. André Hahn, Ulla Jelpke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Auf Vorratsdatenspeicherung verzichten Drucksache 18/4971 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10585 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10586 A Dr. Günter Krings, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10588 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10589 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10591 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 10593 B Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10594 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 10594 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10596 A Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10597 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 10598 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10600 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10602 A Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Dr. Diether Dehm, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Keine Paralleljustiz für internationale Kon- zerne durch Freihandelsabkommen Drucksache 18/5094 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10604 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10606 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10607 A Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10608 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 10610 A Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10610 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10612 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10613 A Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10613 B Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des nationalen Bankenabwick- lungsrechts an den Einheitlichen Abwick- lungsmechanismus und die europäischen Vorgaben zur Bankenabgabe (Abwick- lungsmechanismusgesetz – AbwMechG) Drucksache 18/5009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Michael Meister, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10615 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10616 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10617 D Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . 10618 D Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 10619 D Alexander Radwan (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10621 A Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Einhaltung der Menschenrechte in Aserbaidschan einfordern Drucksache 18/5092 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10621 D b) Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Monika Lazar, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Demokra- tie, Rechtsstaatlichkeit und Menschen- rechte in Aserbaidschan auch bei den Europaspielen 2015 einfordern Drucksache 18/5097 (neu) . . . . . . . . . . . . 10622 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 10622 A Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10624 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 10625 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10626 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10627 B Tagesordnungspunkt 28: a) Antrag der Abgeordneten Luise Amtsberg, Tom Koenigs, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Seenotrettung jetzt – Konsequenzen aus Flüchtlings- katastrophen auf dem Mittelmeer zie- hen Drucksache 18/4695 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Das Mittelmeer darf nicht zum Massen- grab werden – Für eine Umkehr in der EU-Asylpolitik Drucksache 18/4838 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10629 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10630 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10631 A Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 B Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10633 B Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10634 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 10635 C Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 10636 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10638 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10639 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 10641 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10641 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10563 (A) (C) (D)(B) 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10641 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Baerbock, Annalena BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Barthel, Klaus SPD 12.06.2015 Becker, Dirk SPD 12.06.2015 Behrens (Börde), Manfred CDU/CSU 12.06.2015 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.06.2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Evers-Meyer, Karin SPD 12.06.2015 Ferner, Elke SPD 12.06.2015 Flisek, Christian SPD 12.06.2015 Freese, Ulrich SPD 12.06.2015 Freitag, Dagmar SPD 12.06.2015 Gabriel, Sigmar SPD 12.06.2015 Giousouf, Cemile CDU/CSU 12.06.2015 Groneberg, Gabriele SPD 12.06.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 12.06.2015 Hintze, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Ilgen, Matthias SPD 12.06.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Kippels, Georg CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 12.06.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 12.06.2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Movassat, Niema DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 12.06.2015 Nietan, Dietmar SPD 12.06.2015 Post (Minden), Achim SPD 12.06.2015 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 12.06.2015 Röspel, René SPD 12.06.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 12.06.2015 Schulte, Ursula SPD 12.06.2015 Stein, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sozialbericht 2013 Drucksache 17/14332 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie der Bundesregierung zum Europäischen For- schungsraum Leitlinien und nationale Roadmap Drucksache 18/2260 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 10642 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 (A) (C) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Umsetzung des Bologna-Prozesses 2012 bis 2015 in Deutschland Drucksachen 18/4385, 18/4732 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/4152 Nr. A.1 EP P8_TA-PROV(2015)0009 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/4749 Nr. A.24 EP P8_TA-PROV(2015)0070 Drucksache 18/4749 Nr. A.25 Ratsdokument 7139/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.26 Ratsdokument 7219/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr. A.29 Ratsdokument 7375/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/4749 Nr. A.33 Ratsdokument 6592/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.35 Ratsdokument 7361/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.36 Ratsdokument 7365/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr. C.43 Ratsdokument 11177/13 Drucksache 18/419 Nr. A.182 Ratsdokument 11915/13 Drucksache 18/419 Nr. A.191 Ratsdokument 15803/13 Drucksache 18/419 Nr. A.192 Ratsdokument 15808/13 Drucksache 18/1048 Nr. A.20 Ratsdokument 7413/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.14 Ratsdokument 10154/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.13 Ratsdokument 10604/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.17 EP P8_TA-PROV(2014)0038 Drucksache 18/3765 Nr. A.16 Ratsdokument 15953/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.17 Ratsdokument 15985/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.18 Ratsdokument 15988/14 Drucksache 18/4152 Nr. A.14 Ratsdokument 5469/15 In der Amtlichen Mitteilung ohne Verlesung, 104. Sit- zung, Seite 9974 (A), ist „Ratsdokument 8229/13“ zu streichen. (B) (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 110. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 23 IT-Sicherheitsgesetz TOP 24 Speicherpflicht und -frist für Verkehrsdaten TOP 25 Schiedsgerichte in Freihandelsabkommen TOP 26 EU-Vorgaben für Bankenabwicklungsrecht TOP 27 Menschenrechte und Europaspiele in Aserbaidschan TOP 28 Seenotrettung und EU-Asylpolitik Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dirk Wiese


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Es ist gut, dass endlich über das Für und Wi-
    der von Freihandelsabkommen diskutiert wird. Das ist
    eine große Errungenschaft, die in den letzten Monaten
    endlich erreicht wurde.


    (Beifall bei der SPD)


    Aber seien Sie ehrlich, lieber Kollege Klaus Ernst.
    Franz Müntefering hat einmal gesagt: „Opposition ist
    Mist“. Seien Sie wenigstens so ehrlich, und schreiben
    Sie im September 2017 auf Ihre Wahlplakate: „Regieren
    ist Mist“. Dann geben Sie den Bürgerinnen und Bürgern
    wenigstens eine ehrliche Antwort.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Klaus Ernst [DIE LINKE]: Sie müssen lesen, was ich dazu gesagt habe! Aber dem verweigern Sie sich ja!)


    Sie haben jeglichen Gestaltungsspielraum aufgegeben.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Gegensatz dazu
    hat die deutsche Sozialdemokratie den Anspruch, zu ge-
    stalten, der Globalisierung Regeln zu geben, Leitplanken
    zu setzen und sich für eine Stärkung des internationalen
    Rechts einzusetzen. Willy Brandt hat einst gesagt: „Der
    beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestal-
    ten“, und das macht die SPD.


    (Beifall bei der SPD – Klaus Ernst [DIE LINKE]: Die Richtung ist egal! Wohin ist wurscht!)


    Ich kann vor dem, was Bernd Lange in den letzten
    Wochen und Monaten im Europaparlament geleistet hat,
    nur den Hut ziehen. Er versucht, Handelspolitik zu ge-
    stalten. Er duckt sich nicht weg, und er wird auch weiter-
    hin versuchen, etwas Gutes zu erreichen. Dafür gebührt
    Bernd Lange ein großes Dankeschön von dieser Seite.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum hat denn die SPD die Abstimmung verhindert im Parlament? – Zuruf des Abg. Klaus Ernst [DIE LINKE])


    – Herr Ernst und Herr Kindler, Sie können noch mehr
    Zwischenrufe machen. Aber die SPD-Bundestagsfrak-
    tion ist die einzige Fraktion im Deutschen Bundestag,
    die sich seit Januar 2014 in einer Arbeitsgruppe mit den
    Freihandelsabkommen auseinandersetzt. Wo machen Sie
    das denn bitte schön?


    (Beifall bei der SPD – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein toller Scherz! Wo sind denn die Anträge hier im Plenum? Was kommt denn dabei heraus?)


    Wir führen im Willy-Brandt-Haus eine Konferenz zu
    Freihandelsabkommen durch, auf der wir Reformvor-
    schläge diskutieren. Wir reden auch darüber, wie man
    die ISDS reformieren kann. Das geht über TTIP und
    CETA hinaus. Wir haben mit den Kolleginnen und Kol-
    legen von CDU und CSU die Mauritius-Konvention auf
    den Weg gebracht. Damit gelten für schon bestehende
    Investitionsschutzverträge neue Transparenzregeln.

    Ich freue mich über die Worte des Kollegen Lämmel
    in der heutigen Debatte, als durchgeklungen ist, dass er
    die Vorschläge von Sigmar Gabriel zu einem internatio-
    nalen Handelsgerichtshof begrüßt.


    (Klaus Ernst [DIE LINKE]: Das ist Lobhudeln! Das ist alles!)


    Kollege Janecek, Sie haben gerade gesagt, dass Sie
    nicht für TTIP sind. Aber Sie entscheiden letztlich nicht
    darüber. Ich glaube, das machen Winfried Kretschmann
    und die exportorientierte Automobilwirtschaft in Baden-
    Württemberg. Daran müssen Sie sich wahrscheinlich
    noch gewöhnen.





    Dirk Wiese


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Klaus Ernst [DIE LINKE]: Deswegen kann man aber trotzdem dagegen sein, Herr Wiese!)


    Aber zurück zu Ihnen von der Linksfraktion. Herr
    Ernst, Sie merken doch gar nicht, dass andere Regionen
    in der Welt dabei sind, uns abzuhängen. Allein in Asien
    sind 100 Freihandelsabkommen in Kraft, und während
    ich spreche, werden gerade 75 weitere verhandelt. Sie
    werden es nie verstehen: Wenn man in der internationa-
    len Handelspolitik nichts macht, dann heißt das nicht,
    dass nichts passiert.


    (Klaus Ernst [DIE LINKE]: Stimmt! Wir sind Exportweltmeister!)


    Es heißt vielmehr, dass die anderen es machen und man
    selber nur zuschaut. Europa ist keine Insel.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Deutschland ist in der internationalen Handelspolitik
    kein abgeschotteter Raum.


    (Klaus Ernst [DIE LINKE]: Stimmt auch!)


    Wir als Sozialdemokratie wollen für unser Land und
    die Menschen vor Ort


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Verkauft Daimler keine Autos?)


    soziale und wirtschaftliche Perspektiven erreichen, statt
    den Stecker zu ziehen und zu hoffen, dass der Strom ir-
    gendwo anders herkommt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Heike Hänsel [DIE LINKE]: Das ist aus den 80er-Jahren! – Weiterer Zuruf von der LINKEN: Das ist niveaulos!)


    Ihre Obstruktionspolitik, die sich auch in Ihrem An-
    trag zeigt, führt in der Konsequenz dazu, dass das alte
    IS-System mit allen seinen Defiziten bestehen bleibt. Sie
    wollen gar keine Reform des bestehenden Systems.


    (Klaus Ernst [DIE LINKE]: Wir wollen keine Schiedsgerichte! Das steht doch drin!)


    Mit Ihrer Dagegen-Haltung unterstützen Sie doch gerade
    unregulierte Märkte. Sie wollen die Globalisierung gar
    nicht gestalten. Die Großkonzerne werden Ihrer Fraktion
    für diese Haltung danken. Herzlichen Glückwunsch da-
    für!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Klaus Ernst [DIE LINKE]: Es geht um die Schiedsgerichte! Wollen Sie die, oder wollen Sie sie nicht? Sind Sie dafür oder dagegen? Das Herumgeeiere geht weiter wie bisher! Wo ist denn Ihre Position? Ihr habt doch keine Position!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Bundesminister
    Gabriel hat Vorschläge erarbeitet, die deutlich machen,
    wie man Handelspolitik gestalten kann, nämlich indem
    man sich auf den Weg zu einem internationalen Handels-
    gerichtshof macht. Diese Position der Sozialdemokratie
    – das wissen wir – ist nicht einfach. Aber das bedeutet
    es, Politik zu gestalten. Das ist Politikgestaltung: sich
    auf den Weg zu machen, statt sich wegzuducken, wie Sie
    es machen.

    Sigmar Gabriel hat die Vorschläge des Professors
    Krajewski aufgegriffen, die Ihnen bekannt sind. Für ver-
    gleichbare Rechtsstaaten soll es keine ISDS geben. Aber
    wir müssen darüber hinaus die ISDS reformieren. Es
    sind doch viel mehr Abkommen in der Pipeline als nur
    diese beiden. Das wissen Sie auch.


    (Klaus Ernst [DIE LINKE]: In die Debatte kommen, wenn man es nicht braucht! Was ist das für eine Logik?)


    Weitere Punkte sind: keine weiter gehenden Rechte
    für Investoren als nach dem Grundgesetz möglich, Ein-
    schränkung von Investorenrechten und die Präzisierung
    von Schutzstandards. Alle Richter sollen unabhängig und
    kompetent sein, von den Vertragsparteien ernannt werden,
    und zwar mit einem festen Geschäftsverteilungsplan und
    einem verbindlichen Verhaltenskodex.


    (Klaus Ernst [DIE LINKE]: Das kriegen Sie doch in 14 Tagen nicht mehr hin! Mein Gott!)


    Es sollen die UNCITRAL-Transparenzregeln gelten:
    transparent und öffentlich. Neben der Einrichtung einer
    zweiten Instanz soll auch über die Einklagbarkeit von
    Arbeits- und Sozialschutzstandards nachgedacht wer-
    den. An diesem Punkt bin ich doch bei Ihnen.

    Seien Sie doch einmal froh, dass Sigmar Gabriel so
    einen Vorschlag zu den Schiedsgerichten gemacht hat.
    Ganz ehrlich: Bei Ihrer neuen Fraktionsdoppelspitze
    brauchen Sie demnächst ein permanentes Schiedsgericht
    im Deutschen Bundestag,


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Nicht neidisch sein!)


    weil Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch in Ihrer
    Fraktion demnächst wahrscheinlich ständig Konflikte
    austragen. Auf der Fraktionsebene könnten wir ein sol-
    ches Dauerschiedsgericht einrichten.


    (Michaela Noll [CDU/CSU]: Weiter so! – Jutta Krellmann [DIE LINKE]: Muss man sich das wirklich anhören? – Klaus Ernst [DIE LINKE]: Bei einem Aufsatz würde ich sagen: Thema verfehlt!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen der Linken, wenn
    Sie in Ihrem Antrag schon Zitate verwenden, dann zitie-
    ren Sie den Interviewtext bitte als Ganzes und nicht so,
    dass es so aussieht, als ob die Sozialdemokratie in Eu-
    ropa zersplittert sei. Österreichs Bundeskanzler Werner
    Faymann sieht die Punkte strittig, mit denen sich auch
    die deutschen Sozialdemokraten im Bundestag kritisch
    auseinandersetzen. Er sagt:

    Freien Handel zu verbieten wäre sinnlos. Keine
    Frage, wir wollen Freihandelsabkommen, aber
    ohne ISDS.


    (Klaus Ernst [DIE LINKE]: Genau!)






    Dirk Wiese


    (A) (C)



    (D)(B)

    Faymann erteilt TTIP keine grundsätzliche Absage, son-
    dern will dieses Abkommen, wie die SPD, reformieren;
    er will gestalten. Das ist etwas ganz anderes, als Sie wol-
    len.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Klaus Ernst [DIE LINKE]: Er will die Schiedsgerichte nicht! Das hat er gesagt! Das ist unser Antrag! Lesen bildet!)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage der

Abgeordneten Hänsel?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dirk Wiese


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ja klar, selbstverständlich.