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ID1811005800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/110 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 23: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Si- cherheit informationstechnischer Sys- teme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksachen 18/4096, 18/512110563 A . . 10563 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/5122 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10566 A Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10567 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10569 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 10570 C Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10572 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10573 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10574 C Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10576 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10577 D Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10579 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10580 D Tagesordnungspunkt 24: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung ei- ner Speicherpflicht und Höchstspei- cherfrist für Verkehrsdaten Drucksache 18/5088 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. André Hahn, Ulla Jelpke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Auf Vorratsdatenspeicherung verzichten Drucksache 18/4971 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10585 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10586 A Dr. Günter Krings, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10588 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10589 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10591 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 10593 B Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10594 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 10594 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10596 A Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10597 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 10598 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10600 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10602 A Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Dr. Diether Dehm, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Keine Paralleljustiz für internationale Kon- zerne durch Freihandelsabkommen Drucksache 18/5094 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10604 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10606 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10607 A Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10608 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 10610 A Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10610 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10612 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10613 A Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10613 B Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des nationalen Bankenabwick- lungsrechts an den Einheitlichen Abwick- lungsmechanismus und die europäischen Vorgaben zur Bankenabgabe (Abwick- lungsmechanismusgesetz – AbwMechG) Drucksache 18/5009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Michael Meister, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10615 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10616 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10617 D Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . 10618 D Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 10619 D Alexander Radwan (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10621 A Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Einhaltung der Menschenrechte in Aserbaidschan einfordern Drucksache 18/5092 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10621 D b) Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Monika Lazar, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Demokra- tie, Rechtsstaatlichkeit und Menschen- rechte in Aserbaidschan auch bei den Europaspielen 2015 einfordern Drucksache 18/5097 (neu) . . . . . . . . . . . . 10622 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 10622 A Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10624 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 10625 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10626 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10627 B Tagesordnungspunkt 28: a) Antrag der Abgeordneten Luise Amtsberg, Tom Koenigs, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Seenotrettung jetzt – Konsequenzen aus Flüchtlings- katastrophen auf dem Mittelmeer zie- hen Drucksache 18/4695 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Das Mittelmeer darf nicht zum Massen- grab werden – Für eine Umkehr in der EU-Asylpolitik Drucksache 18/4838 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10629 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10630 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10631 A Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 B Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10633 B Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10634 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 10635 C Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 10636 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10638 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10639 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 10641 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10641 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10563 (A) (C) (D)(B) 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10641 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Baerbock, Annalena BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Barthel, Klaus SPD 12.06.2015 Becker, Dirk SPD 12.06.2015 Behrens (Börde), Manfred CDU/CSU 12.06.2015 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.06.2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Evers-Meyer, Karin SPD 12.06.2015 Ferner, Elke SPD 12.06.2015 Flisek, Christian SPD 12.06.2015 Freese, Ulrich SPD 12.06.2015 Freitag, Dagmar SPD 12.06.2015 Gabriel, Sigmar SPD 12.06.2015 Giousouf, Cemile CDU/CSU 12.06.2015 Groneberg, Gabriele SPD 12.06.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 12.06.2015 Hintze, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Ilgen, Matthias SPD 12.06.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Kippels, Georg CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 12.06.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 12.06.2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Movassat, Niema DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 12.06.2015 Nietan, Dietmar SPD 12.06.2015 Post (Minden), Achim SPD 12.06.2015 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 12.06.2015 Röspel, René SPD 12.06.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 12.06.2015 Schulte, Ursula SPD 12.06.2015 Stein, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sozialbericht 2013 Drucksache 17/14332 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie der Bundesregierung zum Europäischen For- schungsraum Leitlinien und nationale Roadmap Drucksache 18/2260 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 10642 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 (A) (C) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Umsetzung des Bologna-Prozesses 2012 bis 2015 in Deutschland Drucksachen 18/4385, 18/4732 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/4152 Nr. A.1 EP P8_TA-PROV(2015)0009 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/4749 Nr. A.24 EP P8_TA-PROV(2015)0070 Drucksache 18/4749 Nr. A.25 Ratsdokument 7139/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.26 Ratsdokument 7219/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr. A.29 Ratsdokument 7375/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/4749 Nr. A.33 Ratsdokument 6592/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.35 Ratsdokument 7361/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.36 Ratsdokument 7365/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr. C.43 Ratsdokument 11177/13 Drucksache 18/419 Nr. A.182 Ratsdokument 11915/13 Drucksache 18/419 Nr. A.191 Ratsdokument 15803/13 Drucksache 18/419 Nr. A.192 Ratsdokument 15808/13 Drucksache 18/1048 Nr. A.20 Ratsdokument 7413/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.14 Ratsdokument 10154/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.13 Ratsdokument 10604/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.17 EP P8_TA-PROV(2014)0038 Drucksache 18/3765 Nr. A.16 Ratsdokument 15953/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.17 Ratsdokument 15985/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.18 Ratsdokument 15988/14 Drucksache 18/4152 Nr. A.14 Ratsdokument 5469/15 In der Amtlichen Mitteilung ohne Verlesung, 104. Sit- zung, Seite 9974 (A), ist „Ratsdokument 8229/13“ zu streichen. (B) (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 110. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 23 IT-Sicherheitsgesetz TOP 24 Speicherpflicht und -frist für Verkehrsdaten TOP 25 Schiedsgerichte in Freihandelsabkommen TOP 26 EU-Vorgaben für Bankenabwicklungsrecht TOP 27 Menschenrechte und Europaspiele in Aserbaidschan TOP 28 Seenotrettung und EU-Asylpolitik Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Volker Ullrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Folgende Frage liegt der heutigen Debatte zu-
    grunde: Wie kann der Staat den Schutz der Bürger ge-
    währleisten und ihre Freiheitsrechte sichern, ohne selbst
    zu tief in Grundrechte einzugreifen? Dem Gesetzentwurf
    zur Einführung einer Speicherpflicht für Verbindungsda-
    ten gelingt diese Balance. Er ist eine geeignete und ver-
    hältnismäßige Antwort des wehrhaften und demokrati-
    schen Rechtsstaates.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Stimmt nicht!)


    Der Staat kann sich seiner Verantwortung nicht ent-
    ziehen, wenn die Grundlagen und der Grundkonsens un-
    seres Zusammenlebens erschüttert werden – erschüttert
    durch schwerste Straftaten wie Mord und Totschlag,





    Dr. Volker Ullrich


    (A) (C)



    (D)(B)

    Kinderpornografie, Terrorismus und organisierte Krimi-
    nalität –. Dem Staat obliegt es, diese Straftaten aufzuklä-
    ren und Täter in einem rechtsstaatlichen Verfahren zur
    Rechenschaft zu ziehen. Das ist ein wesentlicher Auftrag
    an ein rechtsstaatliches Gemeinwesen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Diese Debatte darf damit auch nicht auf einen ver-
    meintlichen Gegensatz zwischen Freiheit und Sicherheit
    verengt werden.


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Freiheit und Sicherheit schließen sich nicht gegenseitig
    aus. Sie bedingen sich.


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: So ist es!)


    Freiheit bleibt nur bestehen, wenn sie geschützt und ver-
    teidigt wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich bin daher dem Herrn Bundesjustizminister sehr
    dankbar, dass er in enger Abstimmung mit dem Bundes-
    minister des Innern einen von Verantwortung getragenen
    und grundrechtssensiblen Vorschlag in den Bundestag
    eingebracht hat. Das ist eine klare und begrüßenswerte
    Haltung zum wehrhaften Rechtsstaat.

    Die Forderung nach der Speicherung von Verbin-
    dungsdaten als Instrument der Aufklärung und Präven-
    tion ist stets von vielen besonnenen Experten und Prak-
    tikern im Bereich der inneren Sicherheit aus guten
    Gründen empfohlen worden. Auch das Bundesverfas-
    sungsgericht hat dies nicht für verfassungswidrig erklärt.
    Im Gegenteil: Es hat einen klaren Rahmen aufgezeigt, in
    welchem ein solches Instrument der digitalen Spurensi-
    cherung rechtlich möglich ist. Dieser Rahmen wird
    durch das vorliegende Gesetz eingehalten.

    Der Staat, meine Damen und Herren, speichert nicht
    selbst. Die Speicherpflicht bleibt bei den Anbietern. Im
    Einzelfall können die Strafverfolgungsbehörden nach
    richterlichem Beschluss innerhalb kürzester Fristen zur
    Ermittlung schwerster Straftaten auf Verbindungsdaten
    zurückgreifen – und auch nur dann. Der Gesetzentwurf
    stellt den Schutz der Daten gegen unbefugten Zugriff
    sicher. Daten von Berufsgeheimnisträgern unterliegen
    einem Verwertungsgebot. Inhalte werden nicht gespei-
    chert. Das ist doch eine gute Zusammenstellung.

    Wir wissen aber auch: Mindestspeicherfristen sind
    kein Allheilmittel. Dem Rechtsstaat sind bewusst und
    auch zu Recht Grenzen gesetzt. Deswegen ist dieser Ge-
    setzentwurf auch wohlüberlegt. Aber es bleibt auch fest-
    zuhalten: Zur Aufklärung schwerster Kriminalität sind
    digitale Spuren oftmals der einzige erfolgversprechende
    Ermittlungsansatz. Diesen müssen die Strafverfolgungs-
    behörden nachgehen dürfen. Es geht darum, dass wir
    durch die Entdeckung krimineller Strukturen wissen,
    was Straftäter und Terroristen vorhaben, wie sie sich be-
    wegen. Dadurch verhindern wir neue Anschläge.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es geht also nicht darum, die Befugnisse von Sicher-
    heitsbehörden zu überdehnen. Es geht darum, dass wir
    ihnen Chancengleichheit geben, dass wir ihnen die Mög-
    lichkeit geben, Sicherheitslücken zu schließen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, bereits jetzt kann auf Da-
    ten zurückgegriffen werden, die bei den Anbietern ge-
    speichert sind. Es hängt aber vom Zufall ab, ob diese
    Daten noch vorhanden sind. Die Frage, die wir uns stel-
    len müssen, ist folgende: Akzeptiert der Rechtsstaat in
    diesem Bereich eine Zufälligkeit, oder brauchen wir eine
    rechtsklare und rechtssichere Regelung? Es verwundert,
    wenn in diesem Zusammenhang nicht Lösungen gesucht
    werden oder eine verantwortungsvolle Debatte geführt
    wird, meine Damen und Herren von der Linken und von
    den Grünen, sondern wenn Sie von Überwachungsstaat,
    Generalverdacht oder Massenüberwachung sprechen. Es
    kann Sie niemand daran hindern, sachlich falsch zu lie-
    gen. Es kann Sie niemand daran hindern, zugespitzt oder
    polemisch Ihre Meinung zu äußern.


    (Klaus Ernst [DIE LINKE]: Euch auch nicht!)


    Aber im Zusammenhang mit diesem Gesetzentwurf von
    Massenüberwachung zu sprechen, verbietet sich nicht
    nur aus Respekt vor historischen Gegebenheiten, son-
    dern es ist schlichtweg alarmierend und unanständig, in
    einem sensiblen Umfeld ein Klima der Angst zu schü-
    ren. So geht man nicht mit Verantwortung um.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Unanständig! – Jan Korte [DIE LINKE]: Sie dürfen auch sagen, was Sie wollen! Da müssen wir es auch dürfen!)


    Meine Damen und Herren, dieser Gesetzentwurf ist
    von einer tiefen Sorge um unsere freiheitliche und demo-
    kratische Grundordnung geprägt. Wir haben in den ver-
    gangenen Monaten das Strafrecht zum Schutz unserer
    Kinder und zur stärkeren Bestrafung terroristischer Vor-
    bereitungshandlungen reformiert. Der Bund wird im
    nächsten Haushaltsjahr viele Hundert neue Stellen bei
    der Bundespolizei schaffen. In diesem Zusammenhang
    sind die Bemühungen um Speicherungen von Verbin-
    dungsdaten die sachlich gebotene Ergänzung.

    Natürlich könnte man sich auch zurücklehnen und be-
    quem den einen oder anderen Applaus einfangen. Be-
    quemlichkeit würde vielleicht auch Kritik ersparen.
    Aber das wäre kein geeignetes Handeln. Es wäre Preis-
    gabe von Verantwortung. Das ist mit uns nicht zu ma-
    chen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Was unterscheidet uns am Ende des Tages?


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Vieles, in vielen Bereichen!)


    Es ist unsere tiefe Sorge um die freiheitlich-demokrati-
    sche Grundordnung und unsere verantwortliche Haltung





    Dr. Volker Ullrich


    (A) (C)



    (D)(B)

    zu Freiheit und Sicherheit. Die werden wir uns nicht
    nehmen lassen. Deswegen werden wir diesen guten Ge-
    setzentwurf in die weiteren Beratungen einbringen und
    am Ende des Tages auch verabschieden.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Dagmar Ziegler [SPD])




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Der Kollege Thomas Jarzombek hat für die CDU/

CSU-Fraktion das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Jarzombek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!

    Wir wollen ein Internet der Freiheit. Dabei hat für
    uns Freiheit ohne Verantwortung keinen Wert.

    So schreibt es der cnetz e. V. in seiner Präambel. Das ist
    nicht nur meine Leitlinie als internetpolitischer Sprecher
    meiner Fraktion, sondern die Leitlinie vieler, die in der
    Vergangenheit beim Thema Vorratsdatenspeicherung
    durchaus eine sehr kritische Position hatten. Eines ist für
    uns immer klar: Freie Wesen werden sich nur dann so
    verhalten, dass andere ebenfalls frei sein können, wenn
    sie damit konfrontiert werden können, Verantwortung
    für ihre Taten zu übernehmen. Ein Internet oder Kom-
    munikationsräume, in denen man vollkommen folgenlos
    auch schwerste Straftaten verüben kann, kann niemals
    das Ziel der Politik dieses Hauses sein.

    Insofern haben wir sehr mit der Frage gerungen, wie
    eine Vorratsdatenspeicherung, Speicherpflichten und
    Höchstspeicherfristen tatsächlich ausgestaltet werden
    können. Ich muss zugeben, dass ich selber zu den Kriti-
    kern gehörte, die sagten: Die im europäischen Rahmen
    vorgesehene Speicherfrist von 24 Monaten, das unge-
    klärte Verfahren der Datensicherung und der Zugriff in
    einer relativ großen Breite – das kann, wenn man alle
    Länder der Europäischen Union betrachtet, keine kluge
    Politik sein.

    Ich glaube aber, dass wir bei dem, was hier heute vor-
    gelegt worden ist, einen ganz anderen Weg gegangen
    sind und dass wir auch aus dem gelernt haben, was uns
    zwei Verfassungsgerichte vorgegeben haben. Was die
    Verfassungsmäßigkeit betrifft, verweise ich an dieser
    Stelle auf das, was Günter Krings gesagt hat. Ich glaube,
    dem ist nicht viel hinzuzufügen.

    Es geht mir insbesondere um die Frage der Verhält-
    nismäßigkeit. In dem Entwurf, der uns heute vorliegt,
    sind Speicherfristen von zehn Wochen für Telefonate
    und SMS-Nachrichten und von vier Wochen für Stand-
    ortdaten vorgesehen. Diese Unterscheidung im Gesetz
    angesichts der höheren Sensibilität von Standortdaten ist
    ein kluger Gedanke gewesen.

    Ich glaube, dass die Nutzung dieses Instruments ins-
    besondere vor dem Hintergrund gerechtfertigt ist, dass
    es hier – anders, als es manchmal suggeriert wurde –
    nicht um Abmahnungen im Zusammenhang mit dem
    Download von Musikdateien geht, sondern nur um aller-
    schwerste Straftaten, die im Gesetz auch ausdrücklich
    definiert sind; das muss man ganz klar sagen.


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: So ist das!)


    Dass man im Falle eines Gewaltverbrechens – jemand
    wurde in einem Waldstück vergewaltigt und umge-
    bracht; solche schrecklichen Fälle – über eine Funkzel-
    lenabfrage nachvollziehen kann, welche Menschen sich
    im Umfeld aufgehalten haben, wird die Straftat im Zwei-
    felsfall nicht verhindern; aber es ist für die Aufklärung
    von großem Wert.

    Ich glaube, es ist ein wichtiges Instrument, das in vie-
    lerlei Hinsicht verhältnismäßig ist. Das wird deutlich,
    wenn man sich mit der Frage beschäftigt: Wird eigent-
    lich in die Kommunikation hineingeschaut? Mir persön-
    lich ist wichtig, dass zwar aufgezeichnet werden soll,
    wer wen angerufen hat und wer wem eine SMS ge-
    schickt hat, aber nicht, was gesprochen wurde oder was
    in der SMS stand. Es werden eben keine WhatsApp-,
    keine Threema- und keine sonstigen Messengernach-
    richten gespeichert.

    Es gibt natürlich die Sorge: Wo wird uns das, was wir
    heute machen, einmal hinführen? Deshalb ist es sehr
    verhältnismäßig, wenn wir eben nicht in ein expansives
    Gesetzgebungsverfahren einsteigen, das auf die Messen-
    gerdienste und auf Kommunikationsformen der Zukunft
    setzt.

    Zu den Internetseiten. Man muss vielleicht noch ein-
    mal genauer erklären, was hier tatsächlich gespeichert
    wird. Das Wort „Verbindungsdaten“ bringt einen eigent-
    lich auf eine falsche Spur; denn so entsteht der Eindruck,
    dass die Daten jeder Verbindung im Internet abgespei-
    chert werden. Das ist vielleicht bei Google der Fall, aber
    das gilt nicht für dieses Gesetz. Das Einzige, was gespei-
    chert wird, ist die Adresse, mit der Sie selbst im Internet
    für 24 Stunden bekannt sind. Es handelt sich also um
    eine Information in 24 Stunden, zumindest im Regelfall.

    Um darauf zu schließen, auf welchen Servern man ge-
    wesen ist oder mit wem man kommuniziert hat, braucht
    man das, was in der IT-Branche eine „Zwei-Faktor-
    Authentifizierung“ genannt wird: Sie brauchen eine Ge-
    genseite. Nur so kann beispielsweise festgehalten wer-
    den, auf welchem Server Nachrichten ausgetauscht wur-
    den bzw. wann welche IP-Adresse dort online gewesen
    ist. Man kann also allein mit den Daten, die der Staat er-
    hebt, nichts, aber auch gar nichts anfangen, sondern man
    braucht die Daten der Gegenseite.

    Ich glaube, uns liegt ein sehr ausgewogener Gesetz-
    entwurf vor. Viele aus der CDU/CSU-Bundestagsfrak-
    tion – ich sehe, dass Frau Schwarzer hier sitzt, von der
    ich weiß, dass sie durchaus einen kritischen Blick auf die
    Dinge hat –, aber auch darüber hinaus im cnetz und in
    anderen Organisationen, die sehr kritisch gewesen sind,
    sagen nun: Damit können wir leben. Das ist ein vernünf-
    tiger Weg, der hier gegangen wird. – Ich persönlich sage
    ausdrücklich: Das ist ein guter Gesetzentwurf, der viel
    hilft und wenig schadet.





    Thomas Jarzombek


    (A) (C)



    (D)(B)

    Schauen wir uns an, wie mit den Themen Anonymität
    im Internet oder Datensicherheit im Internet umgegan-
    gen wird. Häufig werden wir mit dem Argument kon-
    frontiert: Der Staat muss bei diesen Themen besondere
    Sensibilität zeigen; denn es kann sich keiner sozusagen
    aus den Fängen des Staates befreien, von dem Gesetz
    sind nun einmal alle betroffen. – Aber ein Blick auf Un-
    ternehmen wie Facebook mit dem angeschlossenen
    Dienst WhatsApp genügt, um festzustellen: Das ist nur
    ein theoretischer Gedanke, dass die Menschen heute
    noch eine Wahl haben, mitzumachen oder nicht. Reden
    Sie doch einmal mit jungen Menschen, die in der Schule
    oder im Studium sind und für die solche Dienste wie
    Facebook und WhatsApp schlicht und ergreifend Teil-
    habe am gesellschaftlichen Leben bedeuten. Sie haben
    de facto keine Möglichkeit, sich dessen zu entziehen, in-
    dem sie möglicherweise datenschutzsensiblere Plattfor-
    men wählen.

    Wir sollten in der weiteren Debatte unser Augenmerk
    ganz klar darauf richten, wie bei solchen Plattformen,
    die eine so große Bedeutung haben, dass eine gesell-
    schaftliche Teilhabe für bestimmte Bevölkerungsteile
    ohne sie kaum noch denkbar ist, mit den viel sensibleren
    Standort-, Kommunikations- und Inhaltedaten umgegan-
    gen wird.

    Vielen Dank, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU)