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ID1811004400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/110 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 23: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Si- cherheit informationstechnischer Sys- teme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksachen 18/4096, 18/512110563 A . . 10563 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/5122 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10566 A Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10567 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10569 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 10570 C Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10572 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10573 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10574 C Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10576 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10577 D Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10579 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10580 D Tagesordnungspunkt 24: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung ei- ner Speicherpflicht und Höchstspei- cherfrist für Verkehrsdaten Drucksache 18/5088 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. André Hahn, Ulla Jelpke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Auf Vorratsdatenspeicherung verzichten Drucksache 18/4971 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10585 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10586 A Dr. Günter Krings, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10588 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10589 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10591 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 10593 B Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10594 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 10594 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10596 A Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10597 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 10598 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10600 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10602 A Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Dr. Diether Dehm, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Keine Paralleljustiz für internationale Kon- zerne durch Freihandelsabkommen Drucksache 18/5094 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10604 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10606 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10607 A Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10608 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 10610 A Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10610 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10612 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10613 A Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10613 B Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des nationalen Bankenabwick- lungsrechts an den Einheitlichen Abwick- lungsmechanismus und die europäischen Vorgaben zur Bankenabgabe (Abwick- lungsmechanismusgesetz – AbwMechG) Drucksache 18/5009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Michael Meister, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10615 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10616 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10617 D Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . 10618 D Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 10619 D Alexander Radwan (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10621 A Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Einhaltung der Menschenrechte in Aserbaidschan einfordern Drucksache 18/5092 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10621 D b) Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Monika Lazar, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Demokra- tie, Rechtsstaatlichkeit und Menschen- rechte in Aserbaidschan auch bei den Europaspielen 2015 einfordern Drucksache 18/5097 (neu) . . . . . . . . . . . . 10622 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 10622 A Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10624 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 10625 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10626 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10627 B Tagesordnungspunkt 28: a) Antrag der Abgeordneten Luise Amtsberg, Tom Koenigs, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Seenotrettung jetzt – Konsequenzen aus Flüchtlings- katastrophen auf dem Mittelmeer zie- hen Drucksache 18/4695 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Das Mittelmeer darf nicht zum Massen- grab werden – Für eine Umkehr in der EU-Asylpolitik Drucksache 18/4838 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10629 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10630 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10631 A Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 B Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10633 B Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10634 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 10635 C Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 10636 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10638 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10639 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 10641 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10641 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10563 (A) (C) (D)(B) 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10641 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Baerbock, Annalena BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Barthel, Klaus SPD 12.06.2015 Becker, Dirk SPD 12.06.2015 Behrens (Börde), Manfred CDU/CSU 12.06.2015 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.06.2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Evers-Meyer, Karin SPD 12.06.2015 Ferner, Elke SPD 12.06.2015 Flisek, Christian SPD 12.06.2015 Freese, Ulrich SPD 12.06.2015 Freitag, Dagmar SPD 12.06.2015 Gabriel, Sigmar SPD 12.06.2015 Giousouf, Cemile CDU/CSU 12.06.2015 Groneberg, Gabriele SPD 12.06.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 12.06.2015 Hintze, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Ilgen, Matthias SPD 12.06.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Kippels, Georg CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 12.06.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 12.06.2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Movassat, Niema DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 12.06.2015 Nietan, Dietmar SPD 12.06.2015 Post (Minden), Achim SPD 12.06.2015 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 12.06.2015 Röspel, René SPD 12.06.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 12.06.2015 Schulte, Ursula SPD 12.06.2015 Stein, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sozialbericht 2013 Drucksache 17/14332 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie der Bundesregierung zum Europäischen For- schungsraum Leitlinien und nationale Roadmap Drucksache 18/2260 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 10642 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 (A) (C) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Umsetzung des Bologna-Prozesses 2012 bis 2015 in Deutschland Drucksachen 18/4385, 18/4732 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/4152 Nr. A.1 EP P8_TA-PROV(2015)0009 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/4749 Nr. A.24 EP P8_TA-PROV(2015)0070 Drucksache 18/4749 Nr. A.25 Ratsdokument 7139/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.26 Ratsdokument 7219/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr. A.29 Ratsdokument 7375/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/4749 Nr. A.33 Ratsdokument 6592/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.35 Ratsdokument 7361/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.36 Ratsdokument 7365/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr. C.43 Ratsdokument 11177/13 Drucksache 18/419 Nr. A.182 Ratsdokument 11915/13 Drucksache 18/419 Nr. A.191 Ratsdokument 15803/13 Drucksache 18/419 Nr. A.192 Ratsdokument 15808/13 Drucksache 18/1048 Nr. A.20 Ratsdokument 7413/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.14 Ratsdokument 10154/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.13 Ratsdokument 10604/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.17 EP P8_TA-PROV(2014)0038 Drucksache 18/3765 Nr. A.16 Ratsdokument 15953/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.17 Ratsdokument 15985/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.18 Ratsdokument 15988/14 Drucksache 18/4152 Nr. A.14 Ratsdokument 5469/15 In der Amtlichen Mitteilung ohne Verlesung, 104. Sit- zung, Seite 9974 (A), ist „Ratsdokument 8229/13“ zu streichen. (B) (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 110. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 23 IT-Sicherheitsgesetz TOP 24 Speicherpflicht und -frist für Verkehrsdaten TOP 25 Schiedsgerichte in Freihandelsabkommen TOP 26 EU-Vorgaben für Bankenabwicklungsrecht TOP 27 Menschenrechte und Europaspiele in Aserbaidschan TOP 28 Seenotrettung und EU-Asylpolitik Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Halina Wawzyniak


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Da die von mir zitierten Passagen – die Einschätzung

    des Max-Planck-Instituts – auf den Seiten 219 und 220
    stehen, ist Ihre Erkenntnis überholt, da die Seiten 219
    und 220 nach der Seite 218 kommen.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es hilft also nichts, einzelne Änderungen an Ihrem
    Gesetzentwurf anzuregen. Der Gesetzentwurf ist rechts-
    politisch eine Katastrophe und rechtsstaatlich nicht ak-
    zeptabel, und es gibt nur einen Ort, wo er hingehört: in
    den Reißwolf.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Der Kollege Thomas Strobl hat für die CDU/CSU-

Fraktion das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Dagmar Ziegler [SPD])



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Strobl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Auch in der heutigen Debatte ist insbesondere
    von der Linken davon gesprochen worden, dass es bei
    uns Massenüberwachung, Massenspeicherung, Total-
    überwachung geben soll.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Demnächst! – Weiterer Zuruf von der LINKEN: Hat niemand gesagt!)


    Massenüberwachung, Massenspeicherung, Totalüberwa-
    chung – das gab es in totalitären Staaten, und das gibt es
    in totalitären Staaten.


    (Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Ach!)


    Bei uns im demokratischen Rechtsstaat der Bundesrepu-
    blik Deutschland werden aber die Freiheit und die Si-
    cherheit der Bürgerinnen und Bürger nicht durch den
    Staat, nicht durch unsere Polizeibeamten bedroht, son-
    dern die organisierte Kriminalität, diejenigen, die mit
    Kinderpornografie handeln, und der islamistische Terro-
    rismus, sie alle bedienen sich insbesondere der sozialen
    Netzwerke und des Internets. Wir können doch nicht,
    wenn sie unsere Freiheit und unsere Sicherheit mit der
    Laserpistole bedrohen, unseren Ermittlungsbehörden
    und Polizistinnen und Polizisten sagen: Ihr dürft nur mit
    einer Gummischleuder und mit Pappknöllchen schießen.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Sie schlagen die Artillerie vor!)


    Das Ermittlungsinstrument, das heute vorgestellt
    wird, ist strafprozessrechtlich Schlüssellochchirurgie.
    Das ist polizeilich minimalinvasiv. Das ist ein außeror-
    dentlich maßvoller Vorschlag. Das bleibt weit hinter
    dem zurück, was der Europäische Gerichtshof und was
    das Bundesverfassungsgericht zugelassen haben. Das,
    was wir hier machen, ist sehr zurückhaltend – wir halten
    die verfassungsrechtlichen Grenzen strikt ein –, aber es





    Thomas Strobl (Heilbronn)



    (A) (C)



    (D)(B)

    ist im Interesse der Sicherheit und der Freiheit der Bür-
    gerinnen und Bürger zwingend notwendig.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deswegen möchte ich ausdrücklich für diesen klugen,
    guten und maßvollen Gesetzentwurf den beiden Verfas-
    sungsministern, dem Bundesminister des Innern,
    Thomas de Maizière,


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Spätestens jetzt müssten Sie nachdenken!)


    und dem Bundesminister der Justiz und für Verbraucher-
    schutz, Heiko Maas, Dank sagen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Um was geht es? Das kann man bei diesem Thema
    nicht oft genug sagen. Massenüberwachung, Totalüber-
    wachung – zunächst einmal speichert der Staat über-
    haupt keine Daten. Richtig ist, dass die Telekommunika-
    tionsunternehmen schon heute Daten speichern; sie
    gehen aber völlig unterschiedlich vor. Das eine Unter-
    nehmen speichert sie gar nicht, ein anderes Unterneh-
    men speichert sie eine Woche, ein weiteres Unternehmen
    speichert sie was weiß ich wie lange.


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Ja!)


    Jetzt regeln wir das einheitlich. Alle Telekommunika-
    tionsunternehmen müssen die Daten nach vier Wochen
    bzw. nach zehn Wochen definitiv löschen. Wir regeln,
    dass die Daten nur in Deutschland gespeichert werden
    dürfen. Das ist ein Beitrag zu mehr Datensicherheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach ja?)


    Zum Zweiten: Was für Daten werden gespeichert? Es
    werden keinerlei Inhalte gespeichert. Das ist im Übrigen
    auch ein Unterschied zu totalitären Staaten. Diese inte-
    ressieren sich vor allem auch für Gesprächsinhalte. Hier
    geht es ausschließlich um Verbindungsdaten. Diese sol-
    len gespeichert werden und werden im Übrigen bereits
    heute gespeichert. Nur regeln wir jetzt, dass sie nach be-
    stimmten Fristen zu löschen sind.

    Wann darf der Staat Zugriff auf diese Daten nehmen?
    Er darf das nur, wenn ein Staatsanwalt dies beantragt
    und ein Richter es genehmigt. Insofern, Herr Bundesjus-
    tizminister, haben wir nicht nur zwei, sondern sogar drei
    Schlüssel: Wir haben den Provider, den Staatsanwalt und
    den Richter, der unabhängig seine Genehmigung geben
    muss. Der Richter muss immer einverstanden sein. Es
    gibt kein staatsanwaltschaftliches Eilverfahren. Es ist
    auch nur möglich – das ist wichtig –, wenn es sich um
    bestimmte Straftaten handelt: um Mord oder Totschlag,
    um schwerste Straftaten aus dem Bereich der Sexualver-
    brechen, um organisierte Kriminalität. Weil es hier da-
    rum geht, die Freiheit und die Sicherheit unserer Bürge-
    rinnen und Bürger zu schützen und weil genau in diesen
    Kriminalitätsbereichen das Internet eine so große Rolle
    spielt, brauchen wir dieses Ermittlungsinstrument. Und
    deswegen ist dieser Gesetzentwurf auch so notwendig
    und so richtig.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, diese Ko-
    alition aus CDU/CSU und SPD handelt im Bereich der
    Innen- und Rechtspolitik. Wir haben gleich zu Beginn
    der Legislaturperiode etwa im Bereich der Kinderporno-
    grafie das materielle Strafrecht verschärft. Wir haben auf
    einen Gesetzentwurf des Bundesjustizministers hin die
    Bekämpfung terroristischer Organisationen im materiel-
    len Strafrecht verbessert.

    Uns haben dann unsere Polizistinnen und Polizisten
    und die Ermittlungsbehörden gesagt: Ja, es ist richtig,
    dass ihr das materielle Strafrecht im Bereich der Kin-
    derpornografie verschärft habt, aber ihr müsst uns jetzt
    auch die Möglichkeiten geben, die Täter zu ermitteln.
    Beispielsweise brauchen wir mehr Polizistinnen und
    Polizisten. Insbesondere zur Ermittlung von Straftaten
    im Bereich der Kinderpornografie brauchen wir, weil
    dies oft der einzige Ermittlungsansatz ist, einen Zugriff
    auf die Verbindungsdaten.

    Die Koalition hat im laufenden Haushalt für das Jahr
    2015 eine zusätzliche dreistellige Anzahl von Personal-
    stellen bei der Bundespolizei beschlossen. Wir schaffen
    mehr Personal für unsere Polizei, und wir statten sie mit
    einem zweistelligen Millionenbetrag auch technisch bes-
    ser aus. Dabei bleibt es aber nicht, sondern wir nehmen
    das, was uns Polizistinnen und Polizisten und unsere Er-
    mittler sagen, nämlich dass sie auch Ermittlungsinstru-
    mente mit Blick auf die neuen Medien und das Internet
    brauchen, ernst. Deswegen bringen wir heute Gott sei
    Dank diesen Gesetzentwurf zur Verbindungsdatenspei-
    cherung ein. Das ist richtig, das entspricht den sachli-
    chen Erfordernissen, und das entspricht dem, was uns
    Ermittlungsbehörden und Polizistinnen und Polizisten
    seit Jahren sagen. Es ist verfassungsrechtlich ausgewo-
    gen, und es ist ein guter Vorschlag.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, in Artikel 6
    der Europäischen Grundrechtecharta steht:

    Jede Person hat das Recht auf Freiheit und Sicher-
    heit.

    Dem fühlen wir uns in dieser Großen Koalition von
    CDU/CSU und SPD verpflichtet. Wir haben eine zuneh-
    mende Bedrohung der Freiheit und der Sicherheit unse-
    rer Bürgerinnen und Bürger im Bereich der organisierten
    Kriminalität bis hin zur bandenmäßig organisierten Ein-
    bruchskriminalität, in deren Zusammenhang diese Ko-
    alition im Übrigen auch handelt: Wir legen beispiels-
    weise jetzt im präventiven Bereich ein Programm auf,
    um denen, die sich besser schützen wollen, zu helfen.
    All dies ist eine Gesamtschau, weil wir sehen, dass es
    diese Gefahrenlagen gibt: organisierte Kriminalität, die
    Perversen und die Händler im Bereich der Kinderporno-
    grafie, die Bedrohung durch den islamistischen Terroris-
    mus.

    Wir sind der Auffassung, dass es darum geht, unsere
    Bürgerinnen und Bürger davor zu schützen und ihnen
    Freiheit und Sicherheit zu geben. Wir sehen nicht die
    Bedrohung durch die Beamten in unseren Ermittlungs-
    behörden und durch unsere Polizistinnen und Polizisten,





    Thomas Strobl (Heilbronn)



    (A) (C)



    (D)(B)

    die ihre Arbeit machen, sondern es sind die Verbrecher
    und die Kriminellen, die die Freiheit und Sicherheit in
    diesem Land bedrohen, und denen sagen wir tatkräftig
    den Kampf an.

    Ein entscheidendes Instrument in diesem Kampf ge-
    gen das Verbrechen sind die Verbindungsdaten; denn das
    Internet spielt eine immer größere Rolle für die Verbre-
    cher und die Straftäter. Deswegen dürfen wir unsere Er-
    mittler sowie unsere Polizistinnen und Polizisten nicht
    länger dumm und blind sein lassen, sondern wir müssen
    Möglichkeiten schaffen, dass sie auch in diesem Bereich
    sehen können.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Oh Mann!)


    Im Sinne von Freiheit und Sicherheit in diesem Land
    ist somit der heutige Tag, an dem wir diesen Gesetzent-
    wurf einbringen, ein außerordentlich guter Tag.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Ja, genau!)


    Danke fürs Zuhören.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)