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ID1811002300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/110 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 23: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Si- cherheit informationstechnischer Sys- teme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksachen 18/4096, 18/512110563 A . . 10563 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/5122 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10563 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10566 A Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10567 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10569 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 10570 C Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10572 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10573 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10574 C Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10576 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 10577 D Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10579 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 10580 D Tagesordnungspunkt 24: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung ei- ner Speicherpflicht und Höchstspei- cherfrist für Verkehrsdaten Drucksache 18/5088 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. André Hahn, Ulla Jelpke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Auf Vorratsdatenspeicherung verzichten Drucksache 18/4971 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10582 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10585 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10586 A Dr. Günter Krings, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10588 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10589 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10591 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 10593 B Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10594 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 10594 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10596 A Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10597 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 10598 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10600 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10602 A Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Dr. Diether Dehm, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Keine Paralleljustiz für internationale Kon- zerne durch Freihandelsabkommen Drucksache 18/5094 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10603 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10604 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10606 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10607 A Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10608 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 10610 A Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10610 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10612 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 10613 A Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10613 B Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des nationalen Bankenabwick- lungsrechts an den Einheitlichen Abwick- lungsmechanismus und die europäischen Vorgaben zur Bankenabgabe (Abwick- lungsmechanismusgesetz – AbwMechG) Drucksache 18/5009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Michael Meister, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10614 C Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10615 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 10616 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10617 D Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . 10618 D Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 10619 D Alexander Radwan (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 10621 A Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Einhaltung der Menschenrechte in Aserbaidschan einfordern Drucksache 18/5092 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10621 D b) Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Monika Lazar, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Demokra- tie, Rechtsstaatlichkeit und Menschen- rechte in Aserbaidschan auch bei den Europaspielen 2015 einfordern Drucksache 18/5097 (neu) . . . . . . . . . . . . 10622 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 10622 A Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10624 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 10625 B Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 10625 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10626 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10627 B Tagesordnungspunkt 28: a) Antrag der Abgeordneten Luise Amtsberg, Tom Koenigs, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Seenotrettung jetzt – Konsequenzen aus Flüchtlings- katastrophen auf dem Mittelmeer zie- hen Drucksache 18/4695 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Das Mittelmeer darf nicht zum Massen- grab werden – Für eine Umkehr in der EU-Asylpolitik Drucksache 18/4838 . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10628 C Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10629 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10630 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10631 A Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 B Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10632 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10633 B Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 10634 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 10635 C Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 10636 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10638 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10639 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 10641 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10641 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10563 (A) (C) (D)(B) 110. Sitzung Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 10641 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Baerbock, Annalena BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Barthel, Klaus SPD 12.06.2015 Becker, Dirk SPD 12.06.2015 Behrens (Börde), Manfred CDU/CSU 12.06.2015 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.06.2015 Dröge, Katharina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Evers-Meyer, Karin SPD 12.06.2015 Ferner, Elke SPD 12.06.2015 Flisek, Christian SPD 12.06.2015 Freese, Ulrich SPD 12.06.2015 Freitag, Dagmar SPD 12.06.2015 Gabriel, Sigmar SPD 12.06.2015 Giousouf, Cemile CDU/CSU 12.06.2015 Groneberg, Gabriele SPD 12.06.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 12.06.2015 Hintze, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Ilgen, Matthias SPD 12.06.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Kippels, Georg CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 12.06.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 12.06.2015 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Movassat, Niema DIE LINKE 12.06.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 12.06.2015 Nietan, Dietmar SPD 12.06.2015 Post (Minden), Achim SPD 12.06.2015 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 12.06.2015 Röspel, René SPD 12.06.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 12.06.2015 Schulte, Ursula SPD 12.06.2015 Stein, Peter CDU/CSU 12.06.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 12.06.2015 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.06.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sozialbericht 2013 Drucksache 17/14332 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie der Bundesregierung zum Europäischen For- schungsraum Leitlinien und nationale Roadmap Drucksache 18/2260 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 10642 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Freitag, den 12. Juni 2015 (A) (C) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Umsetzung des Bologna-Prozesses 2012 bis 2015 in Deutschland Drucksachen 18/4385, 18/4732 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/4152 Nr. A.1 EP P8_TA-PROV(2015)0009 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/4749 Nr. A.24 EP P8_TA-PROV(2015)0070 Drucksache 18/4749 Nr. A.25 Ratsdokument 7139/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.26 Ratsdokument 7219/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr. A.29 Ratsdokument 7375/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/4749 Nr. A.33 Ratsdokument 6592/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.35 Ratsdokument 7361/15 Drucksache 18/4749 Nr. A.36 Ratsdokument 7365/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/419 Nr. C.43 Ratsdokument 11177/13 Drucksache 18/419 Nr. A.182 Ratsdokument 11915/13 Drucksache 18/419 Nr. A.191 Ratsdokument 15803/13 Drucksache 18/419 Nr. A.192 Ratsdokument 15808/13 Drucksache 18/1048 Nr. A.20 Ratsdokument 7413/14 Drucksache 18/1935 Nr. A.14 Ratsdokument 10154/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.13 Ratsdokument 10604/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.17 EP P8_TA-PROV(2014)0038 Drucksache 18/3765 Nr. A.16 Ratsdokument 15953/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.17 Ratsdokument 15985/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.18 Ratsdokument 15988/14 Drucksache 18/4152 Nr. A.14 Ratsdokument 5469/15 In der Amtlichen Mitteilung ohne Verlesung, 104. Sit- zung, Seite 9974 (A), ist „Ratsdokument 8229/13“ zu streichen. (B) (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 110. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 23 IT-Sicherheitsgesetz TOP 24 Speicherpflicht und -frist für Verkehrsdaten TOP 25 Schiedsgerichte in Freihandelsabkommen TOP 26 EU-Vorgaben für Bankenabwicklungsrecht TOP 27 Menschenrechte und Europaspiele in Aserbaidschan TOP 28 Seenotrettung und EU-Asylpolitik Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christina Kampmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
    Sicherheit spielt in der politischen Rhetorik eine immens
    große Rolle, egal ob wir über den G-7-Gipfel, den inter-
    nationalen Terrorismus oder den Schutz vor Einbruch
    und Diebstahl reden. Für einen Bereich aber wurde die-
    ses Thema viel zu lange vernachlässigt, nämlich für die
    gesamte Informationstechnologie. Bei aller Kritik an
    dem Gesetzentwurf, bei allen berechtigten Forderungen,
    noch weiterzugehen, und bei allen Zweifeln an den De-
    tails in der Umsetzung ist es gut, dass damit endlich
    Schluss ist, liebe Kolleginnen und Kollegen. Gut, dass
    wir dieses Thema endlich auf die politische Agenda ge-
    setzt haben. Gut, dass die Große Koalition mit dem IT-
    Sicherheitsgesetz eines der ersten Vorhaben im Rahmen
    der Digitalen Agenda umsetzen wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Um es vorwegzunehmen: Auch ich finde, das Gesetz
    dürfte an der einen oder anderen Stelle noch weiter ge-
    hen. Ich bin aber davon überzeugt, dass es uns trotzdem
    richtig gut gelungen ist und dass wir damit einen Anfang
    gemacht haben, der sich sehen lassen kann. Das ist ein
    guter Tag für die IT-Sicherheit in Deutschland. Es ist ein
    gutes Beispiel für gesetzliche Rahmenbedingungen in-
    nerhalb der Europäischen Union.





    Christina Kampmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Herrn Janecek sage ich: Wer uns als Entwicklungs-
    land in Sachen IT-Sicherheit bezeichnet – darin bin ich
    ganz bei Herrn Binninger –, von dem erwarte ich auch
    ganz konkrete Vorschläge und Lösungen zur Verbesse-
    rung statt einer Aneinanderreihung von Forderungen,
    wie sie Ihrem Antrag entsprechen, die bei wohlwollen-
    der Betrachtung gerade noch etwas mit dem Thema „Di-
    gital“ zu tun haben, aber mit Sicherheit nicht mit der IT-
    Sicherheit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Aber lassen Sie mich das näher ausführen. IT-Sicher-
    heit ist kein Selbstzweck. Für mich ist sie das Funda-
    ment der Digitalisierung. Industrie 4.0 ohne Sicherheit
    ist komplett undenkbar. Autonomes Fahren – der Minis-
    ter hat es eben angesprochen – ohne Sicherheit ist gera-
    dezu lebensgefährlich. Cloud-Technologie ohne Sicher-
    heit ist überhaupt nicht möglich. Kein Unternehmen,
    keine Verwaltung und kein privater Nutzer werden ihre
    Daten in einer Cloud speichern, wenn sie nicht zutiefst
    überzeugt sind, dass sie dort sicher sind.

    Egal wohin man schaut: Die Digitalisierung unserer
    Gesellschaft wird nicht funktionieren, wenn wir nicht
    ein Maximum dessen gewährleisten, was an Sicherheit
    möglich ist. Deshalb bin auch ich davon überzeugt, dass
    es einen staatlichen Handlungsauftrag gibt. Es ist konse-
    quent und folgerichtig, diesen im Bereich der kritischen
    Infrastrukturen zu sehen. Denn hier ist die Gesellschaft
    besonders verletzlich. Deshalb müssen wir ein Mindest-
    maß an IT-Sicherheit gesetzlich regeln und zur Pflicht
    machen.

    Wenn wir über die Meldepflichten reden, dann sehen
    wir: Ohne diese haben wir heute eine komplett unklare
    Gefährdungslage. Wenn wir nicht wissen, wie groß die
    Gefahr ist: Wie sollen wir dieser Gefahr dann begegnen?
    Deshalb brauchen wir die Meldepflichten. Was wir aber
    nicht brauchen, sind Unternehmen, die sich an dieser
    Stelle wegducken, weil sie den Wert eines umfassenden
    Lagebildes und die sich daraus ergebenden Chancen für
    ein gezieltes Vorgehen gegen Angreifer verkennen.

    Stattdessen brauchen wir Unternehmen, die in die
    Sicherheit ihrer IT investieren. Das gibt es nicht zum
    Nulltarif; das ist klar. Investitionen kosten Geld und sind
    teuer. Ich bin aber überzeugt davon, dass sich dort jeder
    einzelne Cent lohnt; denn für den, der es versäumt,
    rechtzeitig zu investieren und sich zu schützen, wird es
    am Ende noch teurer werden. Deshalb muss dieses Ge-
    setz auch mehr sein als nur eine Vorgabe für Betreiber
    kritischer Infrastrukturen.

    Ich wünsche mir, dass wir damit einen Anstoß für
    eine gesamtgesellschaftliche Debatte über das Thema
    IT-Sicherheit geben können. Die ist längst überfällig,
    und deshalb ist es auch gut, dass wir das heute diskutie-
    ren.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU])


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, seit der letzten Le-
    sung hat es einige Änderungen gegeben, über die wir
    heute schon gesprochen haben. Es gibt aber auch As-
    pekte, die wir im Koalitionsvertrag vereinbart haben und
    – davon bin ich überzeugt – die in diesem Gesetzentwurf
    noch ihren Platz hätten finden können, dieses Mal aber
    noch außen vor geblieben sind.

    Ich denke zum Beispiel – damit bin ich bei den Grü-
    nen – an das Grundrecht auf Gewährleistung der Ver-
    traulichkeit und Integrität informationstechnischer Sys-
    teme, das endlich mit Leben erfüllt werden muss. Die
    Nutzung von Methoden zur Anonymisierung und Pseu-
    donymisierung und all das, was wir unter den Stichwor-
    ten „Privacy by Design“ und „Privacy by Default“, also
    dem technikgestützten Datenschutz und dem Daten-
    schutz durch Voreinstellung, diskutieren: Das haben wir
    im Koalitionsvertrag vereinbart, und das dürfen wir
    nicht aus den Augen verlieren, sondern sollten es ent-
    schieden weiterverfolgen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich wünsche mir aber auch – hier bin ich auch auf der
    Linie der Opposition –, dass wir zu einer größeren Unab-
    hängigkeit des BSI kommen und dass wir uns endlich
    Gedanken darüber machen, wie wir in dieser Richtung
    die richtigen Weichen stellen können; denn das BSI wird
    mit diesem Gesetz bezüglich der Abwehr von Gefahren
    für die Sicherheit der Informationstechnik in Unterneh-
    men, in den Verwaltungen und in Bezug auf die Bürge-
    rinnen und Bürger deutlich gestärkt, und das ist auch gut
    so.

    Die Anbindung an das BMI in diesem Bereich bringt
    aber eine Gefahr mit sich, die über die Probleme hin-
    sichtlich der Zuständigkeit für die defensive Sicherheit
    deutlich hinausgeht. Um diesen Konflikt gar nicht erst
    entstehen zu lassen, werden wir uns auch weiterhin für
    eine größere Unabhängigkeit einsetzen. Das ist meiner
    Meinung nach nicht nur glaubwürdiger, sondern wird
    der Rolle des BSI im Rahmen der gesamten Sicherheits-
    architektur des Bundes auch wesentlich besser gerecht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, seit der
    letzten Lesung hat sich einiges getan, und viele der
    neuen Ansätze, die sich in dem aktuellen Entwurf fin-
    den, sind absolut zu begrüßen. So haben die jüngsten
    Vorfälle gezeigt – das wurde heute schon vermehrt ange-
    sprochen –, dass sich die IT-Sicherheitslage im Bund ste-
    tig verschärft und dass Angriffe nicht nur immer zahlrei-
    cher, sondern auch immer komplexer werden. Deshalb
    ist es folgerichtig, dass der veränderte Gesetzentwurf
    auch den Bund in die Pflicht nimmt; denn auch hier
    brauchen wir verbindliche Mindeststandards, um diesen
    Herausforderungen begegnen zu können.

    Genauso verhält es sich mit der nun vorgesehenen
    Einbeziehung von Hard- und Softwareherstellern; denn
    wenn Betreiber kritischer Infrastrukturen Sicherheitslü-
    cken nicht vollständig beheben können, dann dürfen die
    Hersteller an dieser Stelle nicht untätig bleiben. Deshalb
    ist es nur konsequent, dem BSI hier das Recht einzuräu-
    men, von diesen auch die Mitwirkung an der Beseiti-
    gung einer Störung zu verlangen.





    Christina Kampmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Es ist auch richtig, über den kooperativen Ansatz hin-
    auszugehen und ein Bußgeld für diejenigen vorzusehen,
    die im Rahmen dieses Gesetzes nicht dazu bereit sein
    werden, ihren Beitrag zu leisten. Frau Künast, das be-
    trifft nicht nur die Meldepflichten, sondern auch die
    Mindeststandards. Das ist aus meiner Sicht auch kein
    Mangel an Vertrauen, sondern unterstreicht nur die poli-
    tische Bedeutung, die IT-Sicherheit im Rahmen kriti-
    scher Infrastrukturen hat und die wir ihr auch zugeste-
    hen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Diese Veränderungen bringen erhebliche Verbesse-
    rungen an wichtigen Stellen und zeigen damit, dass wir
    es mit der Umsetzung von mehr IT-Sicherheit in
    Deutschland ernst meinen. Dafür haben wir heute einen
    entscheidenden Schritt getan.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Wir von der Koalition!)


    – „Wir von der Koalition“, genau.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Bei der ersten Lesung habe ich gesagt – ich zitiere
    mich einmal selbst –, dass ich mir in diesem Gesetzent-
    wurf eine Verpflichtung zur Transportverschlüsselung
    für Telekommunikationsunternehmen gut hätte vorstel-
    len können, weil so etwas wie eine marktgetriebene Ver-
    schlüsselung in etwa so häufig zu finden ist wie eine
    Niederlage von Arminia Bielefeld im DFB-Pokal, näm-
    lich quasi nie. Dieter Janecek von den Grünen meinte
    daraufhin, dass dieser Entwurf fußballkategorisch doch
    eher in der Kreisklasse statt in der Champions League zu
    verorten sei. Inzwischen ist Arminia Bielefeld aufgestie-
    gen, das Champions-League-Finale hat am vergangenen
    Samstag stattgefunden, und ich bin nach den benannten
    Änderungen geradezu zutiefst davon überzeugt, dass wir
    mit diesem Entwurf in der sicherheitspolitischen Cham-
    pions League angekommen sind. Vielleicht sind wir
    noch nicht der FC Barcelona – da ist, glaube ich, noch
    ein bisschen Luft nach oben –;


    (Stephan Mayer [Altötting] [CDU/CSU]: Aber der FC Bayern München!)


    aber im Halbfinale ausscheiden wird dieser Gesetzent-
    wurf mit Sicherheit nicht.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun der Kollege Hansjörg Durz für

die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hansjörg Durz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bei
    der Einbringung und auch heute haben alle Redner be-
    tont: Die IT-Sicherheitslage in Deutschland ist ange-
    spannt. Der Hackerangriff auf unser Parlament – auch
    das wurde in vielen Reden erwähnt – ist das jüngste Bei-
    spiel dafür, wie verwundbar informationstechnische Sys-
    teme sind. Für unsere Wirtschaft hat KPMG ermittelt,
    dass 40 Prozent der deutschen Firmen in den vergange-
    nen zwei Jahren Ziel von Computerkriminalität waren.
    Die dabei entstandene Schadenssumme geht in die Mil-
    liarden. Gestern hat BITKOM kommuniziert, dass Un-
    ternehmen bei der IT-Sicherheit deutlich nachbessern
    müssen. Die Schadsoftware wird immer komplexer und
    bleibt nicht selten unerkannt. Auch der letzte Bericht des
    BSI zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland stellte
    klar heraus, dass durch die zunehmende digitale Durch-
    dringung und Vernetzung aller Lebensbereiche und Ar-
    beitsbereiche eine dynamische Gefährdungslage ent-
    steht. Anders ausgedrückt: Die zunehmende Vernetzung
    macht unsere Systeme insgesamt immer anfälliger.

    Genau hier setzt das IT-Sicherheitsgesetz an. Im
    Grundsatz klingt das Ziel des Gesetzes zunächst einfach:
    Um die Chancen der Digitalisierung erfolgreich nutzen
    zu können, ist es erforderlich, das IT-Sicherheitsniveau
    zu erhöhen. Das klingt einleuchtend, man könnte fast sa-
    gen: banal. Dass es aber alles andere als selbstverständ-
    lich ist, entsprechende Vorkehrungen zu treffen, belegen
    die eben zitierten Studien sehr eindeutig.

    In Deutschland existieren eine Reihe freiwilliger Ini-
    tiativen und Angebote zur Erhöhung der IT-Sicherheit,
    die äußerst sinnvoll sind. Eine Vielzahl von Firmen han-
    delt vorbildlich, allein schon aus eigenem Interesse.
    Aber Freiwilligkeit allein reicht insbesondere bei kriti-
    schen Infrastrukturen eben nicht aus, um die IT-Systeme
    gegen Angriffe zu schützen. Oftmals wird das Bewusst-
    sein für Handlungs- und Investitionsbedarf bei der IT-Si-
    cherheit erst geweckt, wenn tatsächlich ein Schaden ein-
    getreten ist. Dann ist es meist zu spät. Das können und
    dürfen wir uns als hochentwickelte Industrienation nicht
    leisten. Das IT-Sicherheitsniveau verschiedener Infra-
    strukturen innerhalb der Sektoren, die für die Daseins-
    vorsorge in unserem Land als kritisch anzusehen sind, ist
    sehr unterschiedlich. Es ist daher absolut dringlich,
    durch dieses Gesetz die Widerstandsfähigkeit kritischer
    Infrastrukturen zu erhöhen.

    Deutschland nimmt damit eine Vorreiterrolle im Be-
    reich der IT-Sicherheit ein. Beispielgebend ist dabei aber
    nicht nur die Tatsache, dass wir dieses Gesetz auf den
    Weg bringen, sondern vor allem auch die dahinterste-
    hende kluge Philosophie des kooperativen Ansatzes.
    Dieser besteht auf der einen Seite aus einer engen Betei-
    ligung der Unternehmen, also der Betroffenen, über ihre
    Verbände. Auf der anderen Seite stehen ein wirksamer
    Sanktionsmechanismus sowie die Kontrolle der Einhal-
    tung der zu definierenden Verpflichtungen durch das
    BSI. Ich bin der Überzeugung, dass es mit diesem An-
    satz gelingt, ein funktionierendes System zu etablieren
    und passgenaue und branchenspezifische Standards zu
    erreichen, die dem notwendigen Sicherheitsniveau einer
    digitalen Gesellschaft entsprechen. Nur mit diesem An-
    satz werden wir der dynamischen Entwicklung begegnen
    können.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)






    Hansjörg Durz


    (A) (C)



    (D)(B)

    Von einem höheren Sicherheitsniveau wird unsere
    gesamte Wirtschaft in Deutschland profitieren. Unsere
    Wirtschaft ist auf das Funktionieren kritischer Infra-
    strukturen angewiesen, der eine mehr, der andere weni-
    ger. Kein Unternehmen in unserem Land kann es sich
    leisten, dass es in für die Daseinsvorsorge elementaren
    Bereichen über einen längeren Zeitraum beeinträchtigt
    ist. Daher erreichen wir mit einem Mehr an Sicherheit
    für die Betreiber kritischer Infrastrukturen automatisch
    auch ein Mehr an Sicherheit für unsere Wirtschaft.

    Welche weiteren Vorteile hat dieses Gesetz für die
    Wirtschaft? Ein Punkt kommt mir in der Diskussion ge-
    legentlich etwas zu kurz: Das durch das IT-Sicherheits-
    gesetz geschaffene Meldesystem ist – Stephan Mayer hat
    es vorhin erwähnt – alles andere als eine Einbahnstraße.
    Die Unternehmen, die an dem System mitarbeiten, be-
    kommen Rückmeldungen vom BSI auch über andere
    Vorfälle. Insofern sind die Unternehmen zu einem privi-
    legierten Meldesystem zusammengeschlossen. Ich möchte
    gar nicht in Abrede stellen, dass den Unternehmen natür-
    lich auch ein Aufwand entsteht; aber durch die Melde-
    pflicht, die im Übrigen in der Regel anonym erfolgt, und
    durch den Austausch von Informationen über sicher-
    heitsrelevante Aspekte profitieren die Unternehmen in
    hohem Maße voneinander. Durch das System von Mel-
    dung und Rückmeldung können wichtige Informationen
    zu einem Frühwarnmechanismus beitragen und zu einem
    einheitlichen Lagebild führen.

    Ein weiterer Mehrwert für die Unternehmen liegt in
    der Erarbeitung von IT-Mindeststandards. Dies gilt in
    zweierlei Hinsicht: Wir wissen, dass das Sicherheitsni-
    veau bei den einzelnen Unternehmen sehr heterogen ist.
    Auf der einen Seite bieten die Standards Orientierung,
    da sie den Unternehmen aufzeigen, ob und in welchem
    Bereich der IT-Sicherheit Handlungsbedarf besteht. Da
    auch bei der Erarbeitung der Standards der kooperative
    Ansatz verfolgt wird, haben die Firmen zudem die Gele-
    genheit, über ihre Verbände ihre Erfahrungen und
    Kenntnisse in den Prozess einzubringen. Auf der ande-
    ren Seite bieten die Standards aber auch Rechtssicherheit
    für die Unternehmen, da das BSI die Eignung der erar-
    beiteten Standards feststellt.

    Im parlamentarischen Verfahren konnte eine weitere
    Verbesserung erzielt werden. Die Einbindung der Soft-
    warehersteller ist hier zu nennen.

    Als letzten Punkt möchte ich einen zentralen Kritik-
    punkt aus der Wirtschaft aufnehmen und verdeutlichen,
    weshalb es so schwer ist, bereits heute den Kreis der Be-
    troffenen definitiv festzulegen. Angesichts der Dynamik
    der Digitalisierung ist es sehr komplex, die kritischen In-
    frastrukturen zu identifizieren und dauerhaft festzu-
    schreiben. Zunächst sind im Gesetz Sektoren und Bran-
    chen definiert. Es dürfte aber jedem klar sein, dass allein
    die Zugehörigkeit zu einer Branche eine nicht hinrei-
    chende Bedingung darstellen kann. Ein Beispiel aus dem
    Bereich der Energie: Es gibt in Deutschland aktuell circa
    1,6 Millionen Erneuerbare-Energien-Anlagen. Die meis-
    ten davon sind klein und absolut unkritisch. Schließt
    man hingegen viele EEG-Anlagen, beispielsweise viele
    Windkraftanlagen, über eine gemeinsame Leitwarte zu
    einem virtuellen Kraftwerk zusammen, so kann aus vie-
    len kleinen Anlagen eine kritische Infrastruktur wer-
    den. – An diesem Beispiel wird deutlich, dass man sich
    bei der Festlegung der Schwellenwerte an den Dienst-
    leistungen und am Versorgungsgrad orientieren muss
    und eben nicht nur an der Größe der Anlagen. Dieser
    komplizierte Vorgang muss für alle Branchen entspre-
    chend durchgearbeitet werden.

    Das Gesetz verfolgt einen neuen und modernen An-
    satz, einen kooperativen Ansatz. Angesichts der Kom-
    plexität, vor allem aber der Dynamik der Digitalisierung
    ist das genau der richtige Weg. Dieser kooperative An-
    satz muss allerdings auch gelebt werden. Deshalb wäre
    es schön, wenn wir Parlamentarier in die Erarbeitung der
    Verordnung mit einbezogen werden könnten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dabei muss uns allen aber bewusst sein, dass sowohl für
    die Verordnung als auch für das Gesetz stetige Kontrolle
    und Evaluierung erforderlich sein werden. Sicherheit ist
    ein dynamischer Prozess.

    Die Koalition macht heute auch im Sinne unserer
    Wirtschaft einen klugen und großen Schritt Richtung
    Stabilisierung unserer IT-Sicherheit.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)