Rede:
ID1810404800

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/104 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 104. Sitzung Berlin, Freitag, den 8. Mai 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 18: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe zu der Unterrichtung durch die Bundes- regierung: Bericht der Bundesregierung über die deutsche humanitäre Hilfe im Ausland 2010 bis 2013 Drucksachen 18/2900, 18/3108 Nr. 2, 18/4416 9927 A Christoph Strässer, Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechts- politik und Humanitäre Hilfe . . . . . . . . . . . 9927 B Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 9928 D Thomas Silberhorn, Parl. Staatssekretär BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9930 C Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9932 B Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 9933 D Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 9935 A Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 9936 B Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9937 B Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 9938 D Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Steffi Lemke, Peter Meiwald, Dr. Valerie Wilms, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Schutz der Meere weltweit ver- ankern Drucksache 18/4814 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9940 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Birgit Menz, Caren Lay, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Meeresum- weltschutz national und international stär- ken Drucksache 18/4809 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9940 B Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9940 C Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9941 D Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9943 D Rita Schwarzelühr-Sutter, Parl. Staatssekretärin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . 9945 A Dr. Thomas Gebhart (CDU/CSU) . . . . . . . . . 9946 C Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9947 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9948 D Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 9950 A Michael Thews (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9951 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Starke Städte und Quartiere – Die Erfolgsgeschichte der Städtebauförderung fortschreiben Drucksache 18/4806 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9952 B Rita Schwarzelühr-Sutter, Parl. Staatssekretärin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . 9952 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 9953 C Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 9954 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. Mai 2015 Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9956 C Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9957 D Artur Auernhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9959 A Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: zu dem Vor- schlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über das Klonen von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Equiden, die für landwirtschaftliche Zwecke gehalten und reproduziert wer- den – KOM(2013) 892 endg.; Ratsdok. 18152/13 – und – zu dem Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über das Inverkehr- bringen von Lebensmitteln von Klontie- ren – KOM(2013) 893 endg.; Ratsdok. 18153/13 – hier: Stellungnahme gegenüber der Bundesregierung gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes Kein Klonfleisch in der EU – Für mehr Tier- und Verbraucherschutz Drucksache 18/4808 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9960 A Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9960 C Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 9962 B Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 9963 B Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9964 C Artur Auernhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 9965 C Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9966 C Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch, Sevim Dağdelen, Caren Lay, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Tag der Befreiung muss gesetzlicher Gedenktag werden Drucksache 18/4333 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9967 B Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9967 C Dr. Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9968 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9969 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9971 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9972 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 9973 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9973 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. Mai 2015 9927 (A) (C) (D)(B) 104. Sitzung Berlin, Freitag, den 8. Mai 2015 Beginn: 10.30 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. Mai 2015 9973 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.05.2015 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.05.2015 Becker, Dirk SPD 08.05.2015 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 08.05.2015 Buchholz, Christine DIE LINKE 08.05.2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.05.2015 Ehrmann, Siegmund SPD 08.05.2015 Freitag, Dagmar SPD 08.05.2015 Gohlke, Nicole DIE LINKE 08.05.2015 Gröhe, Hermann CDU/CSU 08.05.2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 08.05.2015 Hintze, Peter CDU/CSU 08.05.2015 Hinz (Essen), Petra SPD 08.05.2015 Hornhues, Bettina CDU/CSU 08.05.2015 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 08.05.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 08.05.2015 Kovac, Kordula CDU/CSU 08.05.2015 Krellmann, Jutta DIE LINKE 08.05.2015 Dr. Lücking-Michel, Claudia CDU/CSU 08.05.2015 Menz, Birgit DIE LINKE 08.05.2015 Motschmann, Elisabeth CDU/CSU 08.05.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 08.05.2015 Nietan, Dietmar SPD 08.05.2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.05.2015 Pflugradt, Jeannine SPD 08.05.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 08.05.2015 Roth (Heringen), Michael SPD 08.05.2015 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.05.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.05.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 08.05.2015 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 08.05.2015 Steinbrück, Peer SPD 08.05.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 08.05.2015 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.05.2015 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 08.05.2015 Ulrich, Alexander DIE LINKE 08.05.2015 Dr. Weisgerber, Anja CDU/CSU 08.05.2015 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 08.05.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) hat mit Schreiben vom 6. Mai 2015 mitgeteilt, dass er entgegen seinem Schreiben vom 25. März 2015 nicht von einer Bericht- erstattung zu der nachstehenden Vorlage gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung abgesehen hat. Die Amtliche Mitteilung ohne Verlesung vom 27. März 2015 (98. Sitzung) wird insoweit aufgehoben. – Unterrichtung durch die Bundesregierung Baukulturbericht 2014/15 der Bundesstiftung Baukul- tur und Stellungnahme der Bundesregierung Drucksache 18/3020 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9974 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. Mai 2015 (A) (C) (B) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/642 Nr. C.7 Ratsdokument 8229/13 Drucksache 18/1707 Nr. A.2 Ratsdokument 9550/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.5 Ratsdokument 15013/14 Drucksache 18/3898 Nr. A.9 EP P8_TA-PROV(2014)0102 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/4749 Nr. A.32 Ratsdokument 7252/15 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/4253 Nr. A.3 Ratsdokument 5095/15 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 104. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 18 Deutsche humanitäre Hilfe im Ausland 2010/2013 ZP 5,6 Meeresschutz TOP 20 Städtebauförderung TOP 21 EU-Richtlinie über das Klonen von Nutztieren TOP 14 Tag der Befreiung als Gedenktag Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kai Wegner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Frau
    Bluhm, in der Tat: Tue Gutes und rede darüber. – Das,
    was wir in den letzten Jahren in der Städtebauförderung
    geleistet haben – gerade auch diese Koalition in ihrer
    Amtszeit –, lässt sich allemal sehen und ist unverzicht-
    bar für die Quartiere, für die Stadtentwicklung und für
    den ländlichen Raum. Deshalb ist es gut, dass wir heute





    Kai Wegner


    (A) (C)



    (D)(B)

    über die Städtebauförderung und die Initiativen dieser
    Regierung sprechen, Frau Bluhm.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Ulli Nissen [SPD]: Gut, dass Sie das so sagen, Herr Wegner!)


    Städtebauförderung gibt es seit 1971. Zahlreiche Pro-
    jekte – die Staatssekretärin hat es schon erwähnt – und
    Maßnahmen wurden gefördert. Wir haben Stadt- und
    Ortskerne saniert, wir haben historische Stadtbilder er-
    halten, öffentliche Räume aufgewertet und vieles mehr.
    Wir tun dies nicht, weil wir wollen, dass sich die Regie-
    rung feiern kann, obwohl wir in der Tat finden, dass
    diese Regierung eine gute Arbeit leistet, sondern wir tun
    das für die Menschen in den Quartieren. Wir wollen,
    dass sich die Menschen in ihrem Wohnbereich und in ih-
    ren Wohnquartieren wohlfühlen und dass sie in ihrer
    Heimat eine optimale Lebensqualität vorfinden. Hier
    leistet die Städtebauförderung einen unverzichtbaren
    Dienst.


    (Beifall des Abg. Artur Auernhammer [CDU/ CSU])


    Die Städtebauförderung hat sich in fast viereinhalb
    Jahrzehnten außerordentlich bewährt. Die Programme
    der Städtebauförderung sind tragende Säulen der Nach-
    haltigkeit und der Zukunftsfähigkeit in unseren Städten
    und Gemeinden. Sie steigern die Lebensqualität der
    Menschen.

    Wenn man sich konkrete Maßnahmen anschaut, ge-
    rade hier in Berlin, zum Beispiel in meinem Wahlkreis
    das Falkenhagener Feld, wo ein Gebiet stabilisiert wurde
    und die Lebensbedingungen für die Menschen besser
    werden, aber auch – die Staatssekretärin sprach das neue
    Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ an – in-
    novative Projekte wie zum Beispiel das Flussbad Berlin
    an der Museumsinsel, dann sieht man, dass die Städte-
    bauförderung über die Stabilisierung von Quartieren hi-
    naus eine noch größere Bedeutung bekommt. Ihr innova-
    tiver Ansatz einer neuen Stadtentwicklung dient der
    Nachhaltigkeit, und auch deshalb ist die Städtebauförde-
    rung so unverzichtbar.

    Zur Hebelwirkung hat die Staatssekretärin viel ge-
    sagt. Ich will gar nichts zur Erhöhung der Mittel sagen.
    Aber die Städtebauförderung dient auch als Wirtschafts-
    förderinstrument für die regionale Wirtschaft, für das
    Handwerk. Sie schafft Arbeitsplätze in der Region, und
    das ist letztlich auch gut für die Menschen.

    Durch die Städtebauförderung ist sichergestellt, dass
    der ökonomische, ökologische und demografische Wan-
    del in den Städten unterstützt wird. Besonders möchte
    ich hervorheben, dass die Bundesregierung auch ressort-
    übergreifend für unsere Städte und Gemeinden aktiv ist.
    So widmet das Forschungsministerium, wofür ich sehr
    dankbar bin, das Wissenschaftsjahr 2015 der Stadt der
    Zukunft. Hiervon werden wichtige Impulse für die inte-
    grative Stadtentwicklung ausgehen; davon bin ich fel-
    senfest überzeugt.

    Mit dem heutigen Antrag geht es der Koalition in der
    Tat darum, die Erfolgsgeschichte der Städtebauförde-
    rung fortzuschreiben. Wenn wir etwa auf die Bevölke-
    rungsentwicklung schauen, sehen wir, vor welch großen
    Herausforderungen wir stehen. In ländlichen Regionen
    droht oftmals ein Bevölkerungsschwund. Die großen
    Städte hingegen werden in den kommenden Jahren einen
    starken Zuzug von Menschen erfahren.

    Deshalb werden unter anderem die sogenannten
    Großwohnsiedlungen weiter an Bedeutung gewinnen.
    Ich bin mir sicher: Gerade diese Großwohnsiedlungen
    sind schlafende Riesen mit einem enormen Potenzial für
    nachhaltige Stadtentwicklung und lebendige Quartiere.
    Diese Potenziale gilt es freizusetzen.

    Wir müssen aber auch darauf reagieren, dass es Quar-
    tiere gibt, die sich in einer Abwärtsentwicklung befin-
    den, die zu kippen drohen, in denen sich Menschen nach
    Einbruch der Dunkelheit oft nicht mehr auf die Straßen
    trauen. Solche Angsträume dürfen wir in unseren Städ-
    ten nicht zulassen; wir dürfen sie nicht tolerieren.

    Deshalb ist eine gezielte Stabilisierung und Aufwer-
    tung dieser Bereiche notwendig. Ein sauberes Straßenbild,
    mehr Licht, gepflegte Grünanlagen, das sind Faktoren,
    mit denen nicht zuletzt das subjektive Sicherheitsgefühl
    der Menschen in den Wohnquartieren erhöht wird. Ziel
    muss es sein, dass sich die Bürgerinnen und Bürger an
    allen Orten unserer Städte sicher fühlen und wohlfühlen.

    Meine Damen und Herren, weiterhin müssen wir bei
    der Städtebauförderung in den Großwohnsiedlungen,
    aber auch darüber hinaus gezielt auf ein Nebeneinander
    von Arbeiten, Wohnen, Nahversorgung, Freizeitgestal-
    tung, öffentlichen Freiräumen und Grün setzen. Es geht
    also um die verstärkte Förderung von sozial und funktio-
    nal durchmischten Stadtquartieren. Denn gemischte
    Quartiere sind ein Garant für Lebensqualität und Wohn-
    zufriedenheit, für Standortbindung und Identitätsbil-
    dung. Obendrein reduzieren sie die Flächeninanspruch-
    nahme, ermöglichen eine Stadt der kurzen Wege und
    sind deshalb besonders für ältere und pflegebedürftige
    Menschen, aber auch für junge Familien geeignet.

    Eine zusätzliche Herausforderung für unsere Städte
    ist der wachsende Zustrom von Flüchtlingen. Für uns ist
    klar: Deutschland ist ein tolerantes, ist ein weltoffenes
    Land. Wir wollen die Menschen, die begründet bei uns
    Zuflucht suchen, würdig unterbringen und ihnen all un-
    sere Hilfe anbieten. Ich glaube, auch hier kann die Städ-
    tebauförderung einen großen Beitrag zu gesellschaftli-
    chem Zusammenhalt leisten und ist somit auch ein
    Garant von Integration.

    Ich habe es schon einmal gesagt: Gerade das Pro-
    gramm „Soziale Stadt“, das wir finanziell aufgewertet
    haben, sollte genutzt werden, um bei der Unterbringung
    und der Integration von Asylbewerbern zu helfen und
    diese zu fördern.

    Städte müssen mehr sein als Steine und Beton. Es
    geht um die Reintegration der Natur in die bebaute Um-
    welt. Das ist eine entscheidende Aufgabe, und das gleich
    aus mehreren Gründen: Zunächst einmal erfüllt Grün in
    der Stadt eine wichtige Erholungsfunktion. Parks, Stadt-
    bäume, begrünte Fassaden und Dächer tragen viel zum
    Wohlergehen der Menschen bei. Erst sie machen die





    Kai Wegner


    (A) (C)



    (D)(B)

    Städte zu lebenswerten Räumen. Grünflächen haben zu-
    dem eine bedeutende ökologische Ausgleichsfunktion.
    Sie binden CO2, filtern Schadstoffe und Feinstaub aus
    der Luft und sorgen für ein gutes Stadtklima. Kurzum:
    Wir brauchen nicht mehr Grüne in den Städten, wohl
    aber mehr Grün in der Stadt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Da klatschen selbst die eigenen Leute kaum! – Weitere Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    – Es ist so, dass wir nicht mehr Grüne in der Stadt brau-
    chen; denn wir haben die CDU/CSU-Bundestagsfrak-
    tion.


    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    – Das tut Ihnen weh.

    Frau Künast, es war gerade für uns als CDU/CSU-
    Fraktion wichtig und von großer Bedeutung, dass „Grün
    in der Stadt“ 2015 ein Schwerpunktthema im Rahmen
    der Städtebauförderung wird. Wir werden genau darauf
    achten, dass hierfür verstärkt Mittel eingesetzt werden.
    Ich wiederhole: Grün ist ein bedeutender Bestandteil für
    die Lebensqualität in Städten. Wir werden genau darauf
    achten, dass die Mittel hier auch ankommen und einge-
    setzt werden. Sollte das nicht funktionieren, sollten wir
    ernsthaft darüber nachdenken – ich hoffe, Frau Künast,
    dass ich dabei Ihre Unterstützung habe –, ob „Grün in
    der Stadt“ ein gesonderter Programmpunkt im Rahmen
    der Städtebauförderung sein soll.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Es wurde schon gesagt: Am morgigen Sonnabend fin-
    det nun erstmals ein bundesweiter Tag der Städtebauför-
    derung statt. Der Tag wird die Bürgerbeteiligung stärken
    und kommunale Förderprojekte einer breiteren Öffent-
    lichkeit bekannt machen. Das ist wichtig; denn Städte-
    bauförderung lebt nicht nur von Finanzhilfen. Sie lebt
    gerade auch vom Engagement der Bürgerinnen und Bür-
    ger für ihre Stadt. Sie lebt von den Akteuren, die im Rah-
    men der Programme arbeiten.

    Eine wichtige Rolle für nachhaltige Stadtentwicklung
    können insbesondere die privaten Hauseigentümer spie-
    len. In diesen Tagen wurde hierzu das mehrjährige For-
    schungsvorhaben „Kooperation im Quartier“ abge-
    schlossen. Die Ergebnisse sind zukunftsweisend. Es hat
    sich gezeigt, wie es möglich ist, private Eigentümer zu
    Partnern der Stadtentwicklung zu machen. Die im For-
    schungsfeld erarbeiteten Instrumente sollten nun rasch in
    die Programme der Städtebauförderung übernommen
    werden, insbesondere in die „Aktiven Zentren“ und die
    „Soziale Stadt“. Das wäre ein wichtiger Schritt hin zum
    Erhalt lebendiger Stadtquartiere.

    Zum Abschluss. Zum Wesen der Städte gehört der
    kontinuierliche Wandel. Städte sind nie ein festgefügter
    Zustand. Städte sind nie fertig, sie sind stets ein beweg-
    ter Vorgang. Deshalb stehen die Städte permanent vor
    großen, neuen Herausforderungen. Aber ihnen eröffnen
    sich auch ständig Chancen. Um die Chancen zu nutzen
    und die Herausforderungen zu bewältigen, brauchen wir
    die Städtebauförderung auch in Zukunft. Sie bleibt ein
    unverzichtbarer Baustein für lebenswerte Städte und Ge-
    meinden. Der vorliegende Antrag trägt dazu bei, den Er-
    folgsweg bei der Städtebauförderung fortzusetzen. Las-
    sen Sie uns diesen Weg gemeinsam gestalten. Denn wie


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Nichts ist so gut, dass
man es nicht noch weiter optimieren kann. – Daran soll-
ten wir gemeinsam arbeiten, für die Lebensqualität in
unseren Städten und Gemeinden.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank. – Dann erhält jetzt das Wort ein Grüner,

    nämlich Christian Kühn.


    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein kühner Grüner!)


    Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/DIE
    GRÜNEN):

    Danke, Frau Präsidentin. – Sehr geehrte Damen und
    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Men-
    schen in den Städten in Deutschland wollen mehr Pflan-
    zen, mehr Bäume und mehr Parkanlagen statt Betonwüs-
    ten und Asphaltpisten. Das ist eine gute Nachricht im
    Hinblick auf die Nachhaltigkeit in der Stadt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie wollen Parks und Freiflächen, um abzuschalten, mit
    Kindern zu spielen und Naturerfahrung zu machen.
    Kleingartenanlagen sind heutzutage in Deutschland kein
    Ausdruck mehr von Spießigkeit, sondern Ausdruck ei-
    nes neuen Lebensgefühls in der Stadt, einer Sehnsucht
    nach Natur. Ich gebe Ihnen vollkommen recht: Die Zu-
    kunft der Stadt ist grün. Ich bin froh, dass die Union das
    nach so vielen Jahren zumindest ein bisschen verstanden
    hat.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, als ich mir Ihren
    Antrag angeschaut habe, dachte ich: Die Prosa dieses
    Antrags ist ganz schön. Aber als ich dann den Forde-
    rungsteil gelesen habe, wusste ich: Irgendwie passen
    diese Prosa und Ihre Forderungen nicht ganz zusammen.
    Beim Klimaschutz sind Sie unterambitioniert, beim de-
    mografischen Wandel legen Sie keine richtigen neuen
    Programme auf. Die soziale Ausgewogenheit im Quar-
    tier haben Sie zwar irgendwie im Blick, aber auch nicht
    richtig. Wenn ich mir anschaue, wie viele Ziele wir ge-
    meinsam im Bundestag dazu formulieren, wo wir mit
    den Städten hin wollen, dann denke ich: Die Maßnah-
    men, die Sie in Ihr Papier geschrieben haben, reichen bei
    weitem nicht aus, um diese Ziele zu erreichen.

    Betrachten wir einmal Ihre konkrete Politik. In Ihrem
    Antrag haben Sie etwas zum Stichwort „sozial ausgewo-
    gene Stadtentwicklungspolitik“ geschrieben. Hier komme
    ich zur Liegenschaftspolitik. Sie betreiben durch die





    Christian Kühn (Tübingen)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Bundesanstalt für Immobilienaufgaben weiterhin Immo-
    bilienspekulationen in Deutschland. Sie vernichten mit
    dieser Liegenschaftspolitik, die Sie als Union vertreten,
    Freiräume und Stadtgrün, ein Stadtgrün, das Sie hier
    gleichzeitig abfeiern. Wie passt das zusammen, Herr
    Wegner?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wie passt es zusammen, dass in der Stadt Berlin in
    den nächsten Jahren 13 Kleingartenanlagen durch die
    BImA verkauft werden sollen? Wie passt es zusammen,
    dass diese 13 Kleingartenanlagen, weil Sie keine ande-
    ren Regelungen machen, zum Höchstpreis verschachert
    werden sollen? Es werden beim Verkauf nicht die jetzi-
    gen Nutzerinnen und Nutzer in Berlin zum Zuge kom-
    men und auch nicht Familien mit Kindern; nein, es wer-
    den Investoren sein, die am Ende den Zuschlag erhalten
    und dieses Stadtgrün nachhaltig vernichten. Deswegen
    sage ich Ihnen: Reden Sie nicht über Stadtgrün, sondern
    ändern Sie Ihre Liegenschaftspolitik!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Weil dieses Thema in Ihrer Rede so viel Raum einge-
    nommen hat, noch eine weitere Story zum Thema Stadt-
    grün. Sie wollten es mit Modellprojekten fördern. Wir
    haben im Ausschuss gesagt: Machen Sie es doch in allen
    Städtebauförderprogrammen förderfähig. – Sie haben es
    dann gemacht. Es ist ein grüner Erfolg, dass Sie bei dem
    Thema Stadtgrün in dieser Legislaturperiode weiterge-
    kommen sind.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zum Klimaschutz. Gerade in den Städten sind im-
    mense Potenziale, zum Beispiel in den Großwohnsied-
    lungen, vorhanden; Sie haben es selber genannt. Aber
    warum raffen Sie sich als Große Koalition nicht auf, ein
    wirklich ambitioniertes Quartiersanierungsprogramm
    hinzubekommen? Sie reden davon, dass die energetische
    Zukunft nicht bei der EnEV liegt, nicht in der einzelnen
    Betrachtung des Hauses, sondern im Quartier. Aber Sie
    tun nichts. Sie haben kein ambitioniertes Programm auf-
    gelegt. Ich sage Ihnen eines: Wenn Sie es nicht tun, wer-
    den Sie beim Klimaschutz im Gebäudebereich scheitern.
    Das Versprechen von Frau Hendricks, Klimaschutz und
    Baupolitik miteinander zu verzahnen, wird eben nicht
    wahr gemacht werden können. Ich sage Ihnen eines:
    Wenn Sie nicht in Quartieren denken und nicht in Quar-
    tieren handeln und kein entsprechendes Programm aufle-
    gen, dann wird es nichts mit dieser Regierung und nichts
    mit dem Klimaschutz.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich höre jetzt, dass wir eine ressortübergreifende Stra-
    tegie bei der „Sozialen Stadt“ brauchen. Das ist doch nur
    ein Ausweichmanöver, weil die nicht investiven Mittel
    bei der Städtebauförderung immer noch nicht förderfä-
    hig sind. Damit führen Sie als Große Koalition das Erbe
    der FDP in der Städtebauförderung weiter fort. Wir müs-
    sen doch das Quartier aktivieren. Wir müssen die Men-
    schen befähigen, ihr Quartier selber zu leben. Wir müs-
    sen im Quartier doch Mittel wie Spracherwerb und
    anderes in die Schulen tragen. Herr Wegner, Sie haben
    davon gesprochen, dass es Angsträume gibt. Das be-
    kommt man nicht mit ein bisschen Licht weg, sondern
    damit, dass man den sozialen Zusammenhalt im Quartier
    stärkt. Das wollen Sie nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Deswegen sage ich Ihnen eines: Machen Sie endlich et-
    was bei den nicht investiven Maßnahmen, und fördern
    Sie nicht nur Beton, sondern endlich auch Menschen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Von Ihnen wurde auch die Bürgerbeteiligung ange-
    sprochen. Sie sagen: Am Tag der Städtebauförderung
    machen wir Bürgerbeteiligung. – Das reicht doch bei
    weitem nicht aus. Bei Ihnen ist Bürgerbeteiligung immer
    noch weitestgehend gedacht als Informationskampagne
    und nicht als gemeinsamer Entscheidungsprozess auf
    Augenhöhe. Ändern Sie das! Wir Grüne wollen keine In-
    vestorenpläne, wir wollen Bürgerinnen- und Bürger-
    pläne. Wir wollen Bürgerinnen und Bürger bei allen Ent-
    scheidungen, bei allen Planungsprozessen dabeihaben
    und die Bürgerinnen und Bürger nicht nur „aktivieren“,
    wie Sie es in Ihrem Antrag schreiben. Die Bürgerinnen
    und Bürger sind längst aktiv. Ich rate Ihnen, einfach mal
    zuzuhören und auf diese Menschen zuzugehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der letzte Gedanke. Wenn ich Ihren Antrag lese, er-
    kenne ich nicht, was das Leitbild der Großen Koalition
    bei der Stadtentwicklung der Zukunft ist. Das wird mir
    nicht klar. In Ihren Reden, in Ihrer Prosa erkenne ich ei-
    niges. Aber wenn ich mir Ihre konkrete Politik, zum Bei-
    spiel die Liegenschaftspolitik, anschaue, dann weiß ich:
    Sie haben eigentlich das Bild einer Stadt der Investoren.

    Wenn ich mir die Verkehrspolitik der Großen Koalition,
    von Herrn Dobrindt anschaue, dann erkenne ich, dass es
    Ihnen nach wie vor um die autogerechte Stadt geht und
    nicht um die Stadt der kurzen Wege, die Sie, Herr
    Wegner, hier beschworen haben. Ich rate Ihnen: Über-
    prüfen Sie Ihre Prosa auf Inhalte. Schauen Sie sich an,
    was die Menschen in den Städten wirklich wollen. Dann
    haben Sie, glaube ich, eine Chance, eine gute Stadtent-
    wicklungspolitik zu betreiben.

    Danke.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)