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    Plenarprotokoll 18/101 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 101. Sitzung Berlin, Freitag, den 24. April 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 25: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Erinnerung und Gedenken an die Vertreibungen und Massaker an den Armeniern vor 100 Jahren Drucksache 18/4684 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9653 D b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Katrin Kunert, Wolfgang Gehrcke, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: 100. Jahresgedenken des Völ- kermords an den Armenierinnen und Armeniern 1915/1916 – Deutschland muss zur Aufarbeitung und Versöh- nung beitragen Drucksache 18/4335 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9654 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Cem Özdemir, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gedenken an den 100. Jahrestag des Völkermords an den Armeniern – Versöhnung durch Auf- arbeitung und Austausch fördern Drucksache 18/4687 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9654 A Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . 9653 A Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9654 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 9655 B Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 9656 C Cem Özdemir (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9657 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9659 C Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9660 C Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9661 D Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9663 A Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9664 B Tagesordnungspunkt 24: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Jutta Krellmann, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Programm für gute öffentlich geförderte Beschäftigung aufle- gen Drucksache 18/4449 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9665 C Heike Werner, Ministerin (Thüringen) . . . . . . 9665 C Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 9667 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9669 D Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 9670 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9670 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9672 B Kai Whittaker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9674 B Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 9676 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9677 D Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9678 B Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 9678 D Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 9679 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9679 C Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . . 9680 B Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 9681 D Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9683 A Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9684 B Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 9685 C Tagesordnungspunkt 23: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verbesserung der Zusammenar- beit im Bereich des Verfassungsschutzes Drucksache 18/4654 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9686 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über den Umsetzungsstand der Empfehlungen des 2. Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages in der 17. Wahlperiode (NSU-Untersuchungs- ausschuss) Drucksache 18/710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9686 D c) Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Jan Korte, Dr. André Hahn, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Wirksame Alternativen zum nachrich- tendienstlich arbeitenden Verfassungs- schutz schaffen Drucksache 18/4682 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9686 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Hans-Christian Ströbele, Irene Mihalic, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine Zäsur und einen Neustart in der deutschen Sicherheitsarchitektur Drucksache 18/4690 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9687 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9687 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9689 B Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9690 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9691 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9692 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 9693 C Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9695 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 9696 C Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9697 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9699 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9700 B Wolfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9702 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9704 A Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) 9705 A Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9705 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9706 B Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Die NVV-Überprüfungskonferenz zum Erfolg führen Drucksache 18/4685 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9708 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die europäische Sicherheitsstruktur retten – Übereinkommen in Gefahr Drucksache 18/4681 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9708 C Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 9708 C Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 9709 D Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9710 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9711 D Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 9712 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9713 D Dr. Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9714 B Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gute Versorgung am Lebensende sichern – Palliativ- und Hospizversorgung stärken Drucksache 18/4563 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9715 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9715 D Emmi Zeulner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9717 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 III Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9718 B Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9719 B Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 9720 A Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9720 D Dr. Roy Kühne (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9721 D Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Bestimmungen des Rechts des Energieleitungsbaus Drucksache 18/4655 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9722 D Uwe Beckmeyer, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9722 D Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 9723 B Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9724 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9725 C Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9726 C Tagesordnungspunkt 29: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Drucksache 18/4683 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9727 C Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9727 D Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 9729 B Dr. Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9730 A Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9731 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9732 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9733 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9733 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 9653 (A) (C) (D)(B) 101. Sitzung Berlin, Freitag, den 24. April 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 9733 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24.4.2015 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 24.4.2015 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 24.4.2015 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 24.4.2015 Gröhe, Hermann CDU/CSU 24.4.2015 Groth, Annette DIE LINKE 24.4.2015 Grund, Manfred CDU/CSU 24.4.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 24.4.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 24.4.2015 Dr. Högl, Eva SPD 24.4.2015 Hunko, Andrej DIE LINKE 24.4.2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 24.4.2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 24.4.2015 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Koschyk, Hartmut CDU/CSU 24.4.2015 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 24.4.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Dr. Lauterbach, Karl SPD 24.4.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 24.4.2015 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 24.4.2015 Rebmann, Stefan SPD 24.4.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 24.4.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 24.4.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 24.4.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.4.2015 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.4.2015 Werner, Katrin DIE LINKE 24.4.2015 Zertik, Heinrich CDU/CSU 24.4.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 932. Sitzung am 27. März 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Fünftes Gesetz zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzgebung und anderer Gesetze (5. SGB IV- ÄndG) Der Bundesrat hat ferner nachstehende Entschließung gefasst: 1. Der Bundesrat begrüßt, dass im Rahmen der Assis- tierten Ausbildung mit dem vorliegenden Gesetz ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Unterstützung förderungsbedürftiger junger Menschen und deren Ausbildungsbetriebe erfolgt. Dadurch könnten mehr erfolgreiche Abschlüsse der Berufsausbildung er- reicht werde. 2. Die Kammern unterhalten, wie auch gesetzlich fest- gelegt, sogenannte Ausbildungsberater. Der Bundes- rat bittet die Bundesregierung, bei der Umsetzung des Gesetzes dafür Sorge zu tragen, dass die Betreuer der Assistierten Ausbildung während der Berufsaus- bildung mit diesen Ausbildungsberatern verstärkt zu- sammenarbeiten. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9734 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 (A) (C) (D)(B) – Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst – Gesetz zur Steigerung der Attraktivität des Diens- tes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BWAttrakt StG) – Gesetz zur Dämpfung des Mietanstiegs auf ange- spannten Wohnungsmärkten und zur Stärkung des Bestellerprinzips bei der Wohnungsvermitt- lung (Mietrechtsnovellierungsgesetz – MietNovG) Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, für eine praxistaugliche Ausgestaltung der im Wirt- schaftsgesetz 1954 (WiStrG 1954) enthaltenen Rege- lungen zur unangemessenen Mietpreisüberhöhung Sorge zu tragen, da es sich hierbei nach wie vor um ein notwendiges Instrument zum Schutz der Mieter vor überhöhten Mieten handelt. Bei der erforderli- chen Überarbeitung bietet sich der Rückgriff auf Zif- fer 8 des Beschlusses des Bundesrates vom 7. November 2014, BR-Drucksache 447/14 (Be- schluss), an. Begründung: Nach § 5 Absatz 1 WiStrG 1954 handelt ordnungs- widrig, wer vorsätzlich oder leichtfertig für die Ver- mietung von Räumen zum Wohnen oder damit ver- bundene Nebenleistungen unangemessen hohe Entgelte fordert, sich versprechen lässt oder an- nimmt. Es handelt sich um ein sogenanntes Verbots- gesetz gemäß § 134 BGB, sodass die Erfüllung des Ordnungswidrigkeitstatbestandes durch den Vermie- ter im Sinne eines umfassenden Mieterschutzes zu- gleich zivilrechtliche Rückzahlungsansprüche des Mieters begründen kann. Die von der höchstrichterli- chen Rechtsprechung für die Bestimmung eines „un- angemessenen Entgelts“ an die Tatbestandsmerkmale „Ausnutzung eines geringen Angebots an vergleich- baren Räumen“ geknüpften Voraussetzungen haben jedoch dazu geführt, dass nach einhelliger Meinung die Norm in der heutigen Fassung für die Praxis un- tauglich ist. Die Überarbeitung der oben genannten Norm ist auch nicht durch die im Mietrechtsnovellierungsge- setz vorgesehenen Neuregelungen im BGB zur Be- grenzung der Wiedervermietungsmiete entbehrlich geworden. Da hiernach selbst der vorsätzlich han- delnde Vermieter eine gesetzeswidrig überhöhte Miete nur zurückzahlen muss, wenn der Mieter einen Verstoß gegen die Regelungen der §§ 556d ff. BGB gerügt hat und die zurückverlangte Miete nach Zu- gang der Rüge fällig geworden ist (§ 556g Absatz 2 Satz 1 BGB), sind zum Schutz der Mieter weitere Regelungen im Wirtschaftsgesetz 1954 geboten. – Gesetz zur Bevorrechtigung der Verwendung elektrisch betriebener Fahrzeuge (Elektromobili- tätsgesetz – EmoG) – Gesetz zu dem Abkommen vom 19. September 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik der Philippinen über Soziale Sicherheit – Gesetz zu dem Übereinkommen vom 11. April 2014 über die Beteiligung der Republik Kroatien am Europäischen Wirtschaftsraum Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Internationale Förderung von Kohlekraftwerken beenden auf Drucksache 18/2623 zu- rückzieht. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Zwölfter Bericht der Bundesregierung über die Aktivi- täten des Gemeinsamen Fonds für Rohstoffe und der einzelnen Rohstoffabkommen Drucksachen 18/3725, 18/3890 Nr. 2 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Eine Agenda für den Wandel zu nachhaltiger Entwick- lung weltweit – Die deutsche Position für die Verhand- lungen über die Post 2015-Agenda für nachhaltige Ent- wicklung Drucksachen 18/3604 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/4152 Nr. A.2 Ratsdokument 5096/15 Drucksache 18/4375 Nr. A.1 Ratsdokument 6031/15 Innenausschuss Drucksache 18/3362 Nr. A.3 Ratsdokument 14911/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.4 Ratsdokument 14915/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.3 Ratsdokument 15783/14 Haushaltsausschuss Drucksache 18/3898 Nr. A.13 Ratsdokument 14886/14 Drucksache 18/4152 Nr. A.4 Ratsdokument 5317/15 Drucksache 18/4152 Nr. A.5 Ratsdokument 5375/15 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 9735 (A) (C) (B) Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/4375 Nr. A.5 EP P8_TA-PROV(2015)0034 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/4152 Nr. A.8 Ratsdokument 17036/1/14 REV 1 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/1048 Nr. A.15 Ratsdokument 7220/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.55 Ratsdokument 11592/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.56 Ratsdokument 11598/14 Drucksache 18/2845 Nr. A.11 Ratsdokument 12867/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/3765 Nr. A.14 EP P8_TA-PROV(2014)0066 Drucksache 18/4375 Nr. A.8 EP P8_TA-PROV(2015)0040 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 101. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 25, ZP 5 Vertreibung und Massaker an Armeniern 1915/16 TOP 24 Öffentlich geförderte Beschäftigung TOP 23, ZP 6 Zusammenarbeit im Bereich des Verfassungsschutzes TOP 26, ZP 7 NVV-Überprüfungskonferenz (Atomwaffensperrvertrag) TOP 27 Palliativ- und Hospizversorgung TOP 28 Recht des Energieleitungsbaus TOP 29 Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Markus Paschke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Kol-
    legin Eckenbach, ich muss das, was Sie eben gesagt ha-
    ben, doch ein bisschen korrigieren. Die Ministerin hat
    dieses Programm höchstpersönlich im Ausschuss vorge-
    stellt. Wir haben intensiv darüber diskutiert. Es würde
    mich freuen – und ich lade Sie dazu ein –, wenn wir auf
    diesem Weg weitergehen würden und den Schwerpunkt,
    den wir gesetzt haben, nämlich für die Langzeitarbeitslo-
    sen etwas zu machen, noch stärker ausbauen und weitere
    Mittel dafür zur Verfügung stellen könnten.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn mit den nicht besetzten Stellen, von denen sie gesprochen hat?)

    Seit zwei Jahren erhalten wir fast monatlich Erfolgs-
    meldungen wie: „Bester Arbeitsmarkt seit der Wieder-
    vereinigung“, „Arbeitslosigkeit geht weiter zurück“ oder
    auch „Viel Arbeit, die Arbeitslosenquote ist so niedrig
    wie seit langem nicht mehr“.


    (Jutta Krellmann [DIE LINKE]: Das Arbeitsvolumen ist gleich geblieben!)


    Ja, es liegt noch viel Arbeit vor uns. Denn wir hören
    zwar, dass die Arbeitslosenzahlen gesunken sind. Das
    verleitet einige auch dazu, zu denken, alles sei im grünen
    Bereich; es verleitet dazu, zu denken, am Arbeitsmarkt
    sei alles in Ordnung. Aber es ist nicht alles in Ordnung;
    denn die Joberfolge kaschieren Probleme. So schreibt es
    die Börsen-Zeitung, und sie steht wahrlich nicht im Ver-
    dacht, eine sozialdemokratische Hauspostille zu sein.

    Fakt ist: Viele Langzeitarbeitslose profitieren nicht
    von diesen Erfolgszahlen. Sie haben keinen Anteil an
    den guten Entwicklungen. Jeder von uns wünscht sich,
    dass jeder Mensch – ob Mann oder Frau, ob jung oder äl-
    ter – seinen Platz auf dem ersten Arbeitsmarkt finden
    kann. Die Realität ist aber leider eine andere: Nicht we-
    nige Menschen in Deutschland bekommen leider keine
    Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt.

    Es gibt definitiv einen Bedarf an individuellen Lösun-
    gen, die es jedem Menschen ermöglichen, Anteil am ge-
    sellschaftlichen Leben zu nehmen. Ein wichtiger Be-
    standteil dieses gesellschaftlichen Lebens ist bei uns die
    Erwerbsarbeit, das Gefühl, gebraucht zu werden und sei-
    nen Beitrag für die Gesellschaft leisten zu können.

    Wir brauchen Lösungen, die die Stärken, aber auch
    die Schwächen des Einzelnen berücksichtigen. Wir brau-
    chen also Angebote für diejenigen, die heute die Chance
    auf einen Platz im ersten Arbeitsmarkt nicht haben.
    Diese Angebote müssen die derzeitige physische und
    psychische Situation sowie die Fähigkeiten des Einzel-
    nen berücksichtigen. Die betroffenen Menschen brau-
    chen wieder die Chance, Mut zu fassen und ihre Fähig-
    keiten weiterzuentwickeln. Und sie brauchen vor allen
    Dingen das Gefühl, wieder gebraucht zu werden. Das al-
    les sollte immer mit dem Ziel vor Augen geschehen, ir-
    gendwann wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu
    fassen.

    Das kann zwei, drei oder fünf Jahre oder auch länger
    dauern. Wir brauchen ganzheitliche Konzepte, die die
    Menschen in den Mittelpunkt stellen. Wir brauchen
    Konzepte, die dort, wo Hilfe benötigt wird, diese Hilfe
    auch sicherstellen. Dafür brauchen wir Geld. Denn auch
    das gehört zur Ehrlichkeit dazu: Solche ganzheitlichen
    Konzepte sind nicht kostenlos zu haben. Schon das Wort
    „Langzeitarbeitslosigkeit“ signalisiert ja deutlich, dass
    häufig keine kurzfristigen Maßnahmen sinnvoll sind.

    Wir dürfen also nicht in Haushaltsjahren rechnen,
    sondern wir müssen die positiven Wirkungen mittel- bis
    langfristig betrachten. Deutschland ist schließlich kein
    DAX-Konzern, der seine Aktionäre befriedigen muss,
    sondern eine soziale und demokratische Gesellschaft. In
    diese Gesellschaft und ihren Zusammenhalt den einen
    oder anderen Euro mehr zu investieren, sollten wir ruhig
    bereit sein.





    Markus Paschke


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der SPD)


    Die meisten Menschen, die ich kenne, wollen arbei-
    ten. Warum geben wir ihnen nicht die Chance? Warum
    finanzieren wir Arbeitslosigkeit statt Arbeit?


    (Zuruf von der LINKEN: Eine gute Frage!)


    Wie es gehen kann, zeigen Modellprojekte aus Nord-
    rhein-Westfalen oder Baden-Württemberg.


    (Jutta Eckenbach [CDU/CSU]: Wo in Nordrhein-Westfalen?)


    Nehmen wir das Beispiel Baden-Württemberg. Dort
    wird als einer von fünf Bausteinen des Landespro-
    gramms „Gute und sichere Arbeit“ der Passiv-Aktiv-
    Tausch, also ein sozialer Arbeitsmarkt, erprobt. Statt den
    sogenannten Regelbedarf und die Kosten für die Unter-
    kunft zu finanzieren, können die verwendeten Gelder als
    Zuschuss für eine Beschäftigung eingesetzt werden. Ba-
    den-Württemberg erprobt das in einem Programm mit
    562 Plätzen, die auch genutzt werden. Eine Evaluation
    ist für 2015, 2016 vorgesehen. Ich bin davon überzeugt,
    dass es uns Erkenntnisse liefern wird, die unsere Arbeit
    für nachhaltige Beschäftigungserfolge für Langzeitar-
    beitslose voranbringen wird.


    (Beifall bei der SPD)


    In der Bundesregierung ist die Bekämpfung der Lang-
    zeitarbeitslosigkeit als ein wichtiger Schwerpunkt er-
    kannt. Das Programm, das Bundesministerin Andrea
    Nahles vor einigen Monaten vorgestellt hat, weist in die
    richtige Richtung. Die wesentlichen Bestandteile sind
    heute mehrfach erwähnt worden. Angesichts der Zeit
    werde ich sie nicht wiederholen. Aus meiner Sicht sind
    es gute und wichtige Schritte. Ich danke der Bundes-
    ministerin ausdrücklich dafür, dass sie sich dieses The-
    mas angenommen und es sich auf die Fahnen geschrie-
    ben hat.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir sind also schon einen Schritt weiter, als Ihr An-
    trag suggeriert. Natürlich wäre mehr wünschenswert.
    Wir werden auch dafür kämpfen, mehr Geld für die He-
    rausforderungen auf dem Arbeitsmarkt für Langzeitar-
    beitslose zur Verfügung zu haben. Das Programm der
    Bundesregierung mit seinen konkreten Vorschlägen ist
    im Gegensatz zu Ihrer Wünsch-dir-was-Liste gut ange-
    legtes Geld. Es ist wichtig, dass wir mit den Steuergel-
    dern und den Haushaltsmitteln ordentlich umgehen.

    Es ist mir zu einfach, zu leicht und zu billig, immer
    mehr zu fordern. Ich finde, die SPD macht eine gute
    Politik. Sie sagt nämlich: Im Mittelpunkt unserer Politik
    muss der einzelne Mensch stehen. Die, die es am
    schwersten haben, sind auf unsere Unterstützung und
    Solidarität angewiesen. Deshalb halten wir die Bekämp-
    fung der Langzeitarbeitslosigkeit für wichtig. Das Mög-
    liche machen und weiter für das Wünschenswerte kämp-
    fen, das ist gute sozialdemokratische Politik, meine
    Damen und Herren.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Letzte Rednerin zu diesem Tagesord-

nungspunkt ist die Kollegin Dr. Astrid Freudenstein,
CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Astrid Freudenstein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kolle-

    gen! Meine Damen und Herren! Mehr als 1 Million
    Menschen in unserem Land sind langzeitarbeitslos –
    mehr als 1 Million ganz unterschiedliche Schicksale. Oft
    sind sie langzeitarbeitslos, weil sie neben den Stärken,
    die selbstverständlich jeder Mensch hat, nicht nur ein
    Problem mitbringen, sondern gleich mehrere. Sie haben
    keinen Schulabschluss oder keine Berufsausbildung, sie
    sind krank oder müssen sich um jemanden kümmern, sie
    sind alleinerziehend oder nicht mehr ganz jung, sie ha-
    ben Schulden, es gibt einfach nicht die passende Stelle,
    sie sind alkoholkrank oder nehmen Drogen, sie sprechen
    unsere Sprache nicht, sind nicht belastbar oder motiviert;
    manche haben Vorstrafen, und andere können oder wol-
    len nicht umziehen. Wer erst einmal längere Zeit arbeits-
    los ist, bei dem wird die Langzeitarbeitslosigkeit an sich
    zum sogenannten Vermittlungshemmnis.

    Jeder Fall ist anders zu bewerten. Eines jedenfalls ist
    sicher nicht richtig, nämlich dass all diese Menschen für
    den ersten Arbeitsmarkt nicht mehr zu gebrauchen sind
    und von Haus aus für eine öffentlich geförderte Beschäf-
    tigung infrage kommen. Mit Ihrem Antrag fordern Sie
    groß angelegte Beschäftigungsprogramme. Sie stellen
    damit viele, viele Menschen auf das Abstellgleis. Das
    Gleis führt nämlich nicht weiter auf den ersten Arbeits-
    markt; da ist dann einfach Endstation.


    (Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Aber bei Ihnen ist bei den Jobcentern schon Schluss! – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Andersrum wird ein Schuh draus!)


    Sie wissen gut, dass wir als Koalition die Bekämp-
    fung der Langzeitarbeitslosigkeit zu einem unserer
    obersten Ziele erklärt haben. Ihre Behauptung im An-
    trag, nicht die Arbeitslosigkeit sei bekämpft worden,
    sondern die Betroffenen seien bekämpft worden, ist des-
    halb reichlich verfehlt, liebe Kollegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Haben Sie denn mit denen mal geredet? Das sagen die Ihnen bei jedem Bürgergespräch!)


    Das Arbeitsministerium hat die verschiedenen Pro-
    gramme für Langzeitarbeitslose hier bereits vorgestellt,
    und wir haben auch schon öfter darüber diskutiert. Un-
    sere Programme eint, dass sie auf eine intensive Bera-
    tung und Betreuung der einzelnen Betroffenen setzen,
    dass sie eben die individuelle Lebenssituation der eigen-
    verantwortlich handelnden Menschen in den Mittelpunkt
    stellen und sie unterstützen, dass sie auf Stärken der
    Menschen aufbauen und sie dabei unterstützen, eine





    Dr. Astrid Freudenstein


    (A) (C)



    (D)(B)

    Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden und zu be-
    halten.

    Öffentlich geförderte Beschäftigung kann in so guten
    Zeiten, wie sie unser Arbeitsmarkt momentan erlebt, im-
    mer nur für einen sehr kleinen Personenkreis sinnvoll
    sein. Dieser muss sehr genau definiert sein. Auch müs-
    sen die Tätigkeiten sehr genau definiert sein, damit keine
    regulären Jobs verdrängt werden. In Ihrem Antrag ist lei-
    der keiner dieser Punkte berücksichtigt.

    Um Ihnen das Problem deutlich zu machen, möchte
    ich mit Ihnen einen kurzen Ausflug in die Geschichte
    unternehmen. Schon im 19. Jahrhundert hatten Städte
    und Gemeinden versucht, Teile der erwerbslosen Bevöl-
    kerung mit sogenannten Notstandsarbeiten in Arbeit zu
    bringen. Wie der Name aber schon sagt, wurde diese
    Form der Beschäftigung nur in ganz besonders schlech-
    ten Arbeitsmarktsituationen eingeführt, zum Beispiel bei
    Missernten oder Konjunktureinbrüchen. Auch in der
    Weimarer Republik gab es solche Programme, weil
    breite Bevölkerungsschichten damals Gefahr liefen, aus
    der Gesellschaft ausgegliedert zu werden. Das betraf
    beispielsweise die vielen Kriegsveteranen und junge
    Menschen, die infolge der Wirtschaftskrise von 1923
    ohne jede Chance auf Arbeit waren.

    Eine ganz besondere Bedeutung erlangte die öffent-
    lich geförderte Beschäftigung mit der Wiedervereini-
    gung. Die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wurden in
    den 90er-Jahren bekanntlich in außerordentlichem Maße
    eingesetzt. Sie sollten damals als Brücke fungieren. Das
    entstandene Arbeitsplatzdefizit in den neuen Bundeslän-
    dern sollte damit verringert werden. Die Teilnehmer
    sollten neue Qualifikationen erlangen.

    Was aber hatten all diese Situationen in der Ge-
    schichte gemeinsam? Es waren extrem schwere Zeiten
    auf dem Arbeitsmarkt. Die öffentlich geförderte Be-
    schäftigung war dafür da, die extremsten Folgen für die
    Menschen abzufedern. Sie war noch nie der Königsweg
    der Arbeitsförderung; sie war immer nur die Ultima Ra-
    tio.

    Das hat seine Gründe. Vor allem nach der letzten gro-
    ßen Welle öffentlich geförderter Beschäftigung wurde
    geschaut, was diese Maßnahmen denn eigentlich brin-
    gen, außer dass sie natürlich die Statistik verbessern. Je
    mehr man forschte, umso deutlicher wurde, dass die
    positiven Erfahrungen recht begrenzt waren und die ne-
    gativen Effekte überwogen. Da gab es Lock-in-Effekte:
    Menschen, die in öffentlich geförderter Beschäftigung
    standen, nahmen seltener eine reguläre Arbeit auf, vor
    allem deswegen, weil sie weniger Zeit für Arbeitssuche
    und Bewerbungen hatten. Es gab auch Creaming-Effekte
    – sie wurden heute schon erwähnt –: Es kamen Men-
    schen in öffentlich geförderte Beschäftigung, die auch so
    eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt gehabt hätten.

    Daran, liebe Kolleginnen und Kollegen von den Lin-
    ken, krankt Ihr Antrag. Aber Sie geben wenigstens zu,
    dass Ihr Vorschlag richtig teuer ist, mal eben ein paar
    Milliarden kosten würde. Weil Sie wissen, dass die Fi-
    nanzierungsfrage zwangsläufig kommt, haben Sie vorge-
    sorgt und schon einmal grob aufgezeigt, wie das Ihrer
    Meinung nach funktionieren könnte, zum Beispiel da-
    durch, die Arbeitgeber mit einer Sonderabgabe in Höhe
    von 5 Milliarden Euro zu belasten. Wenn das so einfach
    wäre! Der wichtigste Schlüssel zum Abbau von Arbeits-
    losigkeit ist die Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft,
    die damit neue Arbeitsplätze schafft. Sie schreiben in Ih-
    rem Antrag selbst, dass die Arbeitslosigkeit durch feh-
    lende Arbeitsplätze entsteht. Nun wollen Sie aber die
    Unternehmen belasten und die Arbeit teurer machen?
    Das kann, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Lin-
    ken, nicht gut gehen. Arbeitslosigkeit können wir nur ge-
    meinsam mit den Arbeitgebern abbauen,


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Das funktioniert ja nicht, so wie Sie das machen!)


    und sicher nicht, indem wir sie mit 5 Milliarden Euro zur
    Kasse bitten.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU)