Rede:
ID1810103800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 12
    1. Vielen: 1
    2. Dank.: 1
    3. –: 1
    4. Als: 1
    5. Nächster: 1
    6. hat: 1
    7. der: 1
    8. Kollege: 1
    9. MatthiasBartke,: 1
    10. SPD-Fraktion,: 1
    11. das: 1
    12. Wort.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/101 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 101. Sitzung Berlin, Freitag, den 24. April 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 25: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Erinnerung und Gedenken an die Vertreibungen und Massaker an den Armeniern vor 100 Jahren Drucksache 18/4684 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9653 D b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Katrin Kunert, Wolfgang Gehrcke, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: 100. Jahresgedenken des Völ- kermords an den Armenierinnen und Armeniern 1915/1916 – Deutschland muss zur Aufarbeitung und Versöh- nung beitragen Drucksache 18/4335 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9654 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Cem Özdemir, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gedenken an den 100. Jahrestag des Völkermords an den Armeniern – Versöhnung durch Auf- arbeitung und Austausch fördern Drucksache 18/4687 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9654 A Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . 9653 A Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9654 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 9655 B Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 9656 C Cem Özdemir (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9657 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9659 C Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9660 C Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9661 D Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9663 A Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9664 B Tagesordnungspunkt 24: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Jutta Krellmann, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Programm für gute öffentlich geförderte Beschäftigung aufle- gen Drucksache 18/4449 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9665 C Heike Werner, Ministerin (Thüringen) . . . . . . 9665 C Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 9667 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9669 D Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 9670 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9670 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9672 B Kai Whittaker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9674 B Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 9676 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9677 D Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9678 B Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 9678 D Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 9679 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9679 C Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . . 9680 B Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 9681 D Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9683 A Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9684 B Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 9685 C Tagesordnungspunkt 23: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verbesserung der Zusammenar- beit im Bereich des Verfassungsschutzes Drucksache 18/4654 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9686 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über den Umsetzungsstand der Empfehlungen des 2. Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages in der 17. Wahlperiode (NSU-Untersuchungs- ausschuss) Drucksache 18/710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9686 D c) Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Jan Korte, Dr. André Hahn, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Wirksame Alternativen zum nachrich- tendienstlich arbeitenden Verfassungs- schutz schaffen Drucksache 18/4682 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9686 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Hans-Christian Ströbele, Irene Mihalic, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine Zäsur und einen Neustart in der deutschen Sicherheitsarchitektur Drucksache 18/4690 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9687 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9687 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9689 B Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9690 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9691 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9692 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 9693 C Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9695 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 9696 C Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9697 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9699 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9700 B Wolfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9702 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9704 A Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) 9705 A Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9705 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9706 B Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Die NVV-Überprüfungskonferenz zum Erfolg führen Drucksache 18/4685 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9708 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die europäische Sicherheitsstruktur retten – Übereinkommen in Gefahr Drucksache 18/4681 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9708 C Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 9708 C Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 9709 D Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9710 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9711 D Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 9712 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9713 D Dr. Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9714 B Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gute Versorgung am Lebensende sichern – Palliativ- und Hospizversorgung stärken Drucksache 18/4563 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9715 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9715 D Emmi Zeulner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9717 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 III Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9718 B Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9719 B Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 9720 A Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9720 D Dr. Roy Kühne (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9721 D Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Bestimmungen des Rechts des Energieleitungsbaus Drucksache 18/4655 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9722 D Uwe Beckmeyer, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9722 D Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 9723 B Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9724 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9725 C Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9726 C Tagesordnungspunkt 29: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Drucksache 18/4683 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9727 C Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9727 D Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 9729 B Dr. Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9730 A Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9731 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9732 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9733 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9733 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 9653 (A) (C) (D)(B) 101. Sitzung Berlin, Freitag, den 24. April 2015 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 9733 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24.4.2015 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 24.4.2015 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 24.4.2015 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 24.4.2015 Gröhe, Hermann CDU/CSU 24.4.2015 Groth, Annette DIE LINKE 24.4.2015 Grund, Manfred CDU/CSU 24.4.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 24.4.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 24.4.2015 Dr. Högl, Eva SPD 24.4.2015 Hunko, Andrej DIE LINKE 24.4.2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 24.4.2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 24.4.2015 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Koschyk, Hartmut CDU/CSU 24.4.2015 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 24.4.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Dr. Lauterbach, Karl SPD 24.4.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 24.4.2015 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 24.4.2015 Rebmann, Stefan SPD 24.4.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 24.4.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 24.4.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 24.4.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.4.2015 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.4.2015 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.4.2015 Werner, Katrin DIE LINKE 24.4.2015 Zertik, Heinrich CDU/CSU 24.4.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 932. Sitzung am 27. März 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Fünftes Gesetz zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzgebung und anderer Gesetze (5. SGB IV- ÄndG) Der Bundesrat hat ferner nachstehende Entschließung gefasst: 1. Der Bundesrat begrüßt, dass im Rahmen der Assis- tierten Ausbildung mit dem vorliegenden Gesetz ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Unterstützung förderungsbedürftiger junger Menschen und deren Ausbildungsbetriebe erfolgt. Dadurch könnten mehr erfolgreiche Abschlüsse der Berufsausbildung er- reicht werde. 2. Die Kammern unterhalten, wie auch gesetzlich fest- gelegt, sogenannte Ausbildungsberater. Der Bundes- rat bittet die Bundesregierung, bei der Umsetzung des Gesetzes dafür Sorge zu tragen, dass die Betreuer der Assistierten Ausbildung während der Berufsaus- bildung mit diesen Ausbildungsberatern verstärkt zu- sammenarbeiten. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9734 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 (A) (C) (D)(B) – Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst – Gesetz zur Steigerung der Attraktivität des Diens- tes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BWAttrakt StG) – Gesetz zur Dämpfung des Mietanstiegs auf ange- spannten Wohnungsmärkten und zur Stärkung des Bestellerprinzips bei der Wohnungsvermitt- lung (Mietrechtsnovellierungsgesetz – MietNovG) Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, für eine praxistaugliche Ausgestaltung der im Wirt- schaftsgesetz 1954 (WiStrG 1954) enthaltenen Rege- lungen zur unangemessenen Mietpreisüberhöhung Sorge zu tragen, da es sich hierbei nach wie vor um ein notwendiges Instrument zum Schutz der Mieter vor überhöhten Mieten handelt. Bei der erforderli- chen Überarbeitung bietet sich der Rückgriff auf Zif- fer 8 des Beschlusses des Bundesrates vom 7. November 2014, BR-Drucksache 447/14 (Be- schluss), an. Begründung: Nach § 5 Absatz 1 WiStrG 1954 handelt ordnungs- widrig, wer vorsätzlich oder leichtfertig für die Ver- mietung von Räumen zum Wohnen oder damit ver- bundene Nebenleistungen unangemessen hohe Entgelte fordert, sich versprechen lässt oder an- nimmt. Es handelt sich um ein sogenanntes Verbots- gesetz gemäß § 134 BGB, sodass die Erfüllung des Ordnungswidrigkeitstatbestandes durch den Vermie- ter im Sinne eines umfassenden Mieterschutzes zu- gleich zivilrechtliche Rückzahlungsansprüche des Mieters begründen kann. Die von der höchstrichterli- chen Rechtsprechung für die Bestimmung eines „un- angemessenen Entgelts“ an die Tatbestandsmerkmale „Ausnutzung eines geringen Angebots an vergleich- baren Räumen“ geknüpften Voraussetzungen haben jedoch dazu geführt, dass nach einhelliger Meinung die Norm in der heutigen Fassung für die Praxis un- tauglich ist. Die Überarbeitung der oben genannten Norm ist auch nicht durch die im Mietrechtsnovellierungsge- setz vorgesehenen Neuregelungen im BGB zur Be- grenzung der Wiedervermietungsmiete entbehrlich geworden. Da hiernach selbst der vorsätzlich han- delnde Vermieter eine gesetzeswidrig überhöhte Miete nur zurückzahlen muss, wenn der Mieter einen Verstoß gegen die Regelungen der §§ 556d ff. BGB gerügt hat und die zurückverlangte Miete nach Zu- gang der Rüge fällig geworden ist (§ 556g Absatz 2 Satz 1 BGB), sind zum Schutz der Mieter weitere Regelungen im Wirtschaftsgesetz 1954 geboten. – Gesetz zur Bevorrechtigung der Verwendung elektrisch betriebener Fahrzeuge (Elektromobili- tätsgesetz – EmoG) – Gesetz zu dem Abkommen vom 19. September 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik der Philippinen über Soziale Sicherheit – Gesetz zu dem Übereinkommen vom 11. April 2014 über die Beteiligung der Republik Kroatien am Europäischen Wirtschaftsraum Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Internationale Förderung von Kohlekraftwerken beenden auf Drucksache 18/2623 zu- rückzieht. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Zwölfter Bericht der Bundesregierung über die Aktivi- täten des Gemeinsamen Fonds für Rohstoffe und der einzelnen Rohstoffabkommen Drucksachen 18/3725, 18/3890 Nr. 2 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Eine Agenda für den Wandel zu nachhaltiger Entwick- lung weltweit – Die deutsche Position für die Verhand- lungen über die Post 2015-Agenda für nachhaltige Ent- wicklung Drucksachen 18/3604 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/4152 Nr. A.2 Ratsdokument 5096/15 Drucksache 18/4375 Nr. A.1 Ratsdokument 6031/15 Innenausschuss Drucksache 18/3362 Nr. A.3 Ratsdokument 14911/14 Drucksache 18/3362 Nr. A.4 Ratsdokument 14915/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.3 Ratsdokument 15783/14 Haushaltsausschuss Drucksache 18/3898 Nr. A.13 Ratsdokument 14886/14 Drucksache 18/4152 Nr. A.4 Ratsdokument 5317/15 Drucksache 18/4152 Nr. A.5 Ratsdokument 5375/15 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 24. April 2015 9735 (A) (C) (B) Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/4375 Nr. A.5 EP P8_TA-PROV(2015)0034 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/4152 Nr. A.8 Ratsdokument 17036/1/14 REV 1 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/1048 Nr. A.15 Ratsdokument 7220/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.55 Ratsdokument 11592/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.56 Ratsdokument 11598/14 Drucksache 18/2845 Nr. A.11 Ratsdokument 12867/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/3765 Nr. A.14 EP P8_TA-PROV(2014)0066 Drucksache 18/4375 Nr. A.8 EP P8_TA-PROV(2015)0040 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 101. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 25, ZP 5 Vertreibung und Massaker an Armeniern 1915/16 TOP 24 Öffentlich geförderte Beschäftigung TOP 23, ZP 6 Zusammenarbeit im Bereich des Verfassungsschutzes TOP 26, ZP 7 NVV-Überprüfungskonferenz (Atomwaffensperrvertrag) TOP 27 Palliativ- und Hospizversorgung TOP 28 Recht des Energieleitungsbaus TOP 29 Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kai Whittaker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Werte Kollegen! Liebe Linksfrak-

    tion, Sie kennen sich ja bestens mit dem Thema Lang-
    zeitarbeitslosigkeit aus. Das ist kein Wunder; denn Sie
    befinden sich ja in einer Art politischen Langzeitarbeits-
    losigkeit. Seit zehn Jahren sind Sie in der Opposition,
    und Besserung ist nicht in Sicht.


    (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist das denn für eine Aussage? – Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Was ist das denn für ein demokratisches Verständnis?)


    Wer Ihren Antrag liest, sieht auch keine Perspektive für
    eine Vermittlung in die Regierung. Deshalb lautet mein
    Vorschlag an Sie: Lassen Sie uns uns gemeinsam Gedan-
    ken machen, woran das liegen könnte. Welche Vermitt-
    lungshemmnisse liegen bei Ihnen offenkundig vor?


    (Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist wie bei der CDU in BadenWürttemberg!)


    Schon in meiner ersten Rede hier im Deutschen Bun-
    destag habe ich bedauerlicherweise feststellen müssen,
    dass es mit Ihren volkswirtschaftlichen Kenntnissen
    nicht allzu weit her ist. Ihr heutiger Antrag ist der Be-
    weis, dass Sie auch mit der Lebenswirklichkeit nicht
    allzu viel anfangen können.

    (Dr. André Hahn [DIE LINKE]: Ihre Rede heute ist genauso schlecht wie Ihre erste!)


    Sie fordern, alle Menschen, die länger als ein Jahr ar-
    beitslos sind, sollen sich auf einen sozialen Arbeitsplatz
    bewerben können; das sind mehr als 1 Million Menschen
    in Deutschland. Gleichzeitig fordern Sie in Ihrem An-
    trag, dass es – nur – 200 000 solcher Arbeitsplätze geben
    soll. Was ist mit den anderen 800 000 Menschen? Wer
    soll diese 200 000 Arbeitsplätze überhaupt bekommen?
    Gerade die Antwort auf die letzte Frage bleiben Sie
    schuldig; denn Sie grenzen die Zielgruppe nicht ein. Da-
    mit erreichen Sie eben nicht diejenigen, die am weitesten
    vom Arbeitsmarkt entfernt sind, sondern Sie helfen aus-
    gerechnet denjenigen, die diese Hilfe nicht brauchen.

    Da wollen Sie uns immer in das gelobte Land, in dem
    Milch und Honig fließen, führen, und dann bleiben Sie
    mitten in der Wüste Sinai stecken.


    (Dr. Matthias Zimmer [CDU/CSU]: Die haben doch Laktoseintoleranz!)


    Aber in der politischen Wüste sind Sie ja zu Hause.


    (Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Sagen Sie auch mal etwas zum Thema?)


    Tragischerweise machen Sie in Ihrem Antrag genauso
    weiter. Sie verlangen für die sozialen Arbeitsplätze einen
    Bruttolohn von 1 500 Euro. Das entspricht für den Steu-
    erzahler einem Betrag von fast 2 000 Euro.


    (Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: 1 700!)


    Bei 200 000 Arbeitsplätzen sind das pro Jahr sage und
    schreibe 4,7 Milliarden Euro, die Sie zusätzlich ausge-
    ben wollen.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Tragen Sie mal die Refinanzierungseffekte vor!)


    Das ist ein Viertel dessen, was der Bund jedes Jahr für
    das Arbeitslosengeld II ausgibt.

    Damit nicht genug: Sie schaffen es mit Ihrem Antrag
    auch noch, ein Zweiklassensystem von Arbeitslosen zu
    installieren. Die 800 000 Menschen, die es nicht in Ihr
    Programm schaffen, bekommen weiterhin Hartz IV. Die
    anderen 200 000 Menschen, die in Ihrer Soziallotterie
    gewonnen haben, bekommen doppelt so viel.


    (Dr. André Hahn [DIE LINKE]: Und was bekommen sie bei Ihnen? – Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Bei Ihnen kriegen sie Hartz IV!)


    Somit schafft die Linke das, was sie der FDP immer vor-
    geworfen hat: eine Umverteilung von unten nach oben
    im Hartz-IV-System.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Alle kriegen bei uns Mindestsicherung?)


    Man könnte meinen, das sei genug. Aber Sie setzen
    noch eins drauf: Sie schlagen eine Sonderabgabe von
    0,5 Prozent der Lohnsumme vor.





    Kai Whittaker


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Genau! Die ist gut!)


    Selbstverständlich sollen die Arbeitgeber sie bezahlen;
    etwas anderes haben wir von Ihnen auch nicht wirklich
    erwartet.


    (Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Genau!)


    Bei Ihrem Vorschlag bleiben Sie aber seltsam vage.

    Dafür gibt es zwei mögliche Erklärungen: Entweder
    wollen Sie sich ganz dreist an der Arbeitslosenversiche-
    rung bedienen. Denn die Arbeitgeber und die Versicher-
    ten bezahlen jedes Jahr einen 3-prozentigen Beitragssatz
    an die Arbeitslosenversicherung – das sind ungefähr
    30 Milliarden Euro im Jahr –, und Ihre 0,5 Prozent Son-
    derabgabe ergäbe – oh Wunder, oh Wunder! – genau die
    5 Milliarden Euro, die Sie brauchen.


    (Dr. Matthias Zimmer [CDU/CSU]: Das ist Zufall! Die können doch gar nicht rechnen!)


    Nur: Dieses Geld gehört den Versicherten und nicht Ih-
    rem aufgeblähten Steuerstaat.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jutta Krellmann [DIE LINKE]: Da machen wir einen Finanzierungsvorschlag, und dann ist es auch wieder nicht richtig! Was wollen Sie denn nun? – Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Mensch, Sie müssen sich richtig damit beschäftigen!)


    Oder aber – das ist die Alternative – Sie wollen eine
    Strafsteuer für Arbeitgeber einführen; Sie nennen sie
    eben Sonderabgabe. Für eine solche Abgabe aber muss
    es eine ganz spezifische Verbindung zwischen dem Zah-
    ler und dem Zweck geben; das schreibt unsere Verfas-
    sung vor.


    (Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Ach, wirklich?)


    Aber die schließen Sie ja aus, weil private Arbeitgeber
    die sozialen Arbeitsplätze gar nicht anbieten dürfen.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Die können ja richtige Arbeitsplätze anbieten! Sie können über 50-Jährige einstellen!)


    Kommen wir zu einem weiteren Vermittlungshemm-
    nis bei Ihnen: zum logischen Denken. In meiner ersten
    Rede im Bundestag ging es um Ihren Antrag im Hin-
    blick auf einen Mindestlohn von 10 Euro die Stunde.
    Damals fand ich Ihren Antrag irgendwie süß.


    (Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Süß fanden Sie den? Aha!)


    Denn wir haben uns in der Großen Koalition auf einen
    Mindestlohn von 8,50 Euro verständigt;


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Weil wir Sie zum Jagen getragen haben!)


    seitdem ist Ihnen dieses Thema ja abhandengekommen.
    Da Sie den flächendeckenden Mindestlohn von 10 Euro
    nicht einführen konnten, haben Sie sich wahrscheinlich
    gedacht: Jetzt probieren wir es durch die Hintertür, näm-
    lich bei den Arbeitslosen.


    (Jutta Krellmann [DIE LINKE]: Wie kann man nur so über dieses Thema reden?)


    Denn Sie fordern für die sozialen Arbeitsplätze ja einen
    Mindestlohn von 10 Euro.

    Sie fordern in Ihrem Antrag auch eine 35-Stunden-
    Woche. Aber darüber möchte ich mich gar nicht be-
    schweren; das wäre nämlich ein höheres Arbeitspensum
    als bei Ihnen üblich.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Liebe Linke, nachdem ich Ihr Vermittlungshemmnis
    jetzt anschaulich beleuchtet habe, möchte ich Ihnen et-
    was an die Hand geben.


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist alles peinlich hier! Ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit beim Thema Arbeitslosigkeit wäre nicht schlecht!)


    Schließlich ist es ja unser gemeinsames Ziel, Vermitt-
    lungshemmnisse abzubauen, also auch Ihre. Worum geht
    es der Union bei der Integration der Langzeitarbeitslo-
    sen? Ich habe es schon in meiner letzten Rede hier im
    Deutschen Bundestag gesagt – ich wiederhole es –:


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Wie oft wollen Sie von dieser Rede denn noch reden?)


    nicht Integration durch Beschäftigung, sondern Integra-
    tion durch Arbeit. So bringen wir die Menschen wieder
    in den ersten Arbeitsmarkt hinein. Wir dürfen die Men-
    schen nicht vernachlässigen, wir dürfen sie nicht in ir-
    gendwelchen sozialen Arbeitsmärkten parken, und wir
    dürfen sie auch nicht aufgeben, sondern wir müssen ihre
    Stärken in den Mittelpunkt stellen. Das Ziel ist ganz klar,
    sie an den ersten Arbeitsmarkt heranzubringen. Dafür
    gibt es meiner Meinung nach fünf Ansatzpunkte:

    Wenn wir die Langzeitarbeitslosen wieder in die Nähe
    des ersten Arbeitsmarktes bringen wollen, brauchen wir
    bessere Konzepte statt Maßnahmen. Der Mehrwert der
    meisten Maßnahmen geht gegen null. Was diese Men-
    schen eigentlich brauchen, sind Fähigkeiten, die am ers-
    ten Arbeitsmarkt gefragt sind. Ein Beispiel wären,
    glaube ich, die sogenannten Sozial- und Integrationsfir-
    men; dieses Konzept haben wir im SGB IX bei den
    Menschen mit Behinderung bereits verankert. Einer der
    Hauptunterschiede zwischen den bestehenden Instru-
    menten im SGB II und diesen Sozialfirmen ist die Stel-
    lung der Langzeitarbeitslosen: In einer Maßnahme sind
    sie nur Teilnehmer; aber in einer Sozialfirma sind sie Be-
    schäftigte. Ein weiterer Vorteil ist meiner Meinung nach,
    dass die Sozialfirmen Betreuung aus einer Hand anbie-
    ten können, und sie bieten insbesondere arbeitsmarkt-
    nahe Beschäftigung. Dadurch können die Übergänge in
    den ersten Arbeitsmarkt besser gestaltet werden.

    Wie können wir diese Übergänge noch erleichtern?
    Damit wären wir beim zweiten Punkt: Ausbildung för-
    dern. Über 40 Prozent der Arbeitslosengeld-II-Bezieher
    haben keinen Berufsabschluss. In der Vergangenheit ha-
    ben wir den Fokus zu sehr auf die schnelle Vermittlung





    Kai Whittaker


    (A) (C)



    (D)(B)

    gelegt. Wir wollen nicht, dass Langzeitarbeitslose in
    Zeit- und Leiharbeit vermittelt werden, um sich in weni-
    gen Monaten wieder einen neuen Job suchen zu müssen.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Was ist der Unterschied zwischen Zeitund Leiharbeit, Herr Kollege?)


    Deshalb muss der Vorrang von Ausbildung vor Vermitt-
    lung konsequent in die Praxis umgesetzt werden.

    Ein dritter Ansatzpunkt sind die Jobcenter. Es ist die
    Aufgabe der Jobcenter, individuelle und passgenaue
    Möglichkeiten für Langzeitarbeitslose zu finden.


    (Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Dann brauchen Sie mehr Personal bei den Jobcentern!)


    Diesem Anspruch können die Jobcenter nicht immer ge-
    recht werden. Deswegen sollten wir an dieser Stelle auch
    darüber diskutieren, wie wir die freie Förderung refor-
    mieren, sie flexibler gestalten können. Dies würde den
    Jobcentern die Freiheit geben, eine ganzheitliche Betreu-
    ung anzubieten.

    Ein weiterer Aspekt ist die Verbesserung des Arbeit-
    geberservices. Die Jobcenter müssen ihren lokalen Ar-
    beitsmarkt viel besser kennen, um passgenau vermitteln
    zu können.

    Als Letztes möchte ich noch die Notwendigkeit von
    Evaluierungen ansprechen. Meiner Meinung nach müs-
    sen wir alle arbeitsmarktpolitischen Instrumente nach ih-
    rer Einführung regelmäßig überprüfen. Dadurch können
    wir schneller feststellen, was wirkt und was nicht wirkt
    und wo wir nachsteuern müssen.

    Werte Kollegen, in der Arbeitsmarktpolitik verfolgen
    wir alle das gleiche Ziel: Wir möchten Menschen wieder
    in Arbeit bringen. Unsere Wege sind jedoch höchst un-
    terschiedlich. Leider werden viele Anträge von den Lin-
    ken immer noch von ideologischen Blaupausen domi-
    niert,


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Langzeitarbeitslosen zu helfen ist ideologisch? Das merken wir uns! Ich werde in meinem Wahlkreis erzählen, was Sie hier gesagt haben! So ein Unsinn!)


    wie wir heute mehr als einmal festgestellt haben. Darin
    liegt, denke ich, die Krux der ganzen Sache. Der
    Schweizer Aphoristiker Paul Schibler hat einmal sehr
    treffend und passend formuliert: „Ideologie ist ein Syn-
    onym für Begrenztheit.“ Ihr Antrag, liebe Linke, ist ein
    Synonym für Begrenztheit. Deshalb lehnen wir ihn ab.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Denken Sie heute Abend noch einmal nach über den Spruch!)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Als Nächster hat der Kollege Matthias

Bartke, SPD-Fraktion, das Wort.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Matthias Bartke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Lassen Sie mich zunächst einmal sagen, dass ich
    finde, dass wir heute einem bemerkenswerten parlamen-
    tarischen Schauspiel beiwohnen dürfen: Die Linkspartei
    hat einen Antrag geschrieben und ihre gesamte Redezeit
    an eine Landesministerin aus Thüringen gegeben.


    (Dr. André Hahn [DIE LINKE]: Warum denn nicht?)


    Nachdem die Redezeit verbraucht war, wurde eine Kurz-
    intervention – eher eine Langintervention – gemacht, die
    vorbereitet war.


    (Widerspruch bei der LINKEN)


    Man kann so etwas als Missbrauch parlamentarischer
    Bräuche beschreiben. Das nur vorab.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Das ist ja albern!)


    Meine Damen und Herren, es ist jedes Mal wieder
    eine hervorragende Nachricht: Die Arbeitslosenzahlen
    sinken. Dieser Trend setzt sich nun schon seit langem
    fort. Gleichzeitig – das ist natürlich auch wahr – müssen
    wir uns aber eingestehen: Bei den Langzeitarbeitslosen
    hat sich bislang leider zu wenig getan. Auch wenn es an-
    derslautende Stimmen gibt: Die Zahlen bleiben seit lan-
    gem auf gleichem Niveau, nämlich bei etwa 1 Million
    stehen.

    Sorgen machen muss uns dabei vor allem die Mi-
    schung aus strukturellen Bedingungen und persönlichen
    Einschränkungen, die dahintersteckt. Diese Mischung
    macht aus Lebenssituationen Vermittlungshemmnisse,
    lässt aus Menschen Langzeitarbeitslose werden und
    führt zur Ausgrenzung aus unserer Gesellschaft.

    Meine Damen und Herren, wir stellen uns dieser Rea-
    lität. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles hat bereits
    im vergangenen Jahr ein umfassendes Konzept zum Ab-
    bau der Langzeitarbeitslosigkeit vorgelegt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Umfassend?)


    Es ist völlig klar: Die Chance von Langzeitarbeitslosen,
    im nächsten Monat eine Beschäftigung zu haben, ist mo-
    mentan viel zu niedrig. Diejenigen, die weniger als ein
    Jahr arbeitslos sind, haben eine sechsmal höhere Chance,
    einen Job zu bekommen. Das macht erschreckend deut-
    lich, wie gering die Chancen Langzeitarbeitsloser sind.
    Dieses Problem werden wir angehen. Das ist auch drin-
    gend notwendig; denn Langzeitarbeitslosigkeit bedeutet
    nicht nur, kein Geld zu verdienen. Im schlimmsten Fall
    bedeutet sie auch fehlendes Selbstwertgefühl, fehlende
    Anerkennung und fehlende Teilhabe an der Gesellschaft.

    Viel zu häufig begegnen wir auch Vorurteilen gegen-
    über Arbeitslosen, die deren mangelndes Selbstwertge-





    Dr. Matthias Bartke


    (A) (C)



    (D)(B)

    fühl dann noch verstärken. Natürlich gibt es immer den
    einen oder anderen, der keinen Job haben will und sich
    in der Arbeitslosigkeit scheinbar gut eingerichtet hat.
    Aber die überwiegende Mehrheit der Langzeitarbeitslo-
    sen möchte gern arbeiten. Manche – das ist leider auch
    die Wahrheit – trauen sich reguläre Arbeit nicht mehr zu,
    auch wenn sie durchaus noch arbeiten könnten.

    Die konjunkturelle Entwicklung in unserem Land ist
    momentan vielversprechend, aber auch ihre Wirkung hat
    Grenzen. Langzeitarbeitslose sind manchmal nicht mehr
    arbeitsmarktfähig. Das heißt aber nicht, dass sie arbeits-
    unfähig sind. Für ihre Probleme gibt es kein Patentre-
    zept. Vielmehr brauchen wir Angebote, die helfen, die
    spezifischen Probleme zu bewältigen. Genau dieser An-
    satz findet sich in dem Konzept von Arbeitsministerin
    Andrea Nahles zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit
    wieder. In den geplanten Aktivierungszentren – meine
    Kollegin Kolbe hat schon darauf hingewiesen – werden
    Leistungsberechtigte gebündelt Unterstützungsleistun-
    gen erhalten. Hier wird auf soziale, psychische und ge-
    sundheitliche Vermittlungshemmnisse eingegangen.
    Genauso wird auch an die Bewältigung von Bildungs-
    defiziten und Alltagsproblemen herangegangen; „maß-
    geschneidertes Betreuungsprogramm“ ist hier das Stich-
    wort. Die Aktivierungszentren werden noch in diesem
    Jahr vorbereitet. Anfang nächsten Jahres werden sie ar-
    beitsfähig sein.

    Ebenfalls Bestandteil des Konzepts ist das ESF-Pro-
    gramm zur Eingliederung langzeitarbeitsloser Leistungs-
    berechtigter. Dessen Umsetzung ist bereits gestartet. Die
    Unterscheidung zwischen nicht arbeitsmarktfähig und
    arbeitsunfähig wird hier unmittelbar gelebt.

    Arbeitsmarktferne Langzeitarbeitslose ohne verwert-
    baren Berufsabschluss werden bei der Integration in den
    Arbeitsmarkt unterstützt. Dabei sind Arbeitnehmercoa-
    ching auch nach Beginn der Beschäftigung und Lohn-
    kostenzuschüsse zentrale Elemente; dazu kommt – ganz
    wesentlich im Programm – die gezielte Ansprache und
    Beratung der Arbeitgeber, auch wenn das in manchen
    Ohren banal klingt. Fakt ist aber leider, dass nur jeder
    dritte Betrieb bereit ist, Langzeitarbeitslosen im Einstel-
    lungsprozess überhaupt eine Chance zu geben. Dabei
    bewertet etwa die Hälfte der Betriebe, die Langzeit-
    arbeitslose berücksichtigen, deren Motivation und Zu-
    verlässigkeit als gut oder sogar sehr gut.

    Denjenigen, die auch nach intensiver Förderung nicht
    in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden können,
    bietet das Programm „Chancen eröffnen – soziale Teil-
    habe sichern“ eine neue Chance. Der Name ist dabei
    Programm: Vorderstes Ziel ist die soziale Teilhabe am
    Arbeitsmarkt und am gesellschaftlichen Leben. Durch
    Zuschüsse bis zu 100 Prozent sollen sozialversiche-
    rungspflichtige Arbeitsverhältnisse gefördert werden.
    Auch dieses Programm startet noch in diesem Jahr.


    (Beifall bei der SPD)


    Darüber hinaus befürworten wir Sozialdemokraten
    auch die Einführung eines sozialen Arbeitsmarktes über
    den Passiv-Aktiv-Transfer; das ist kein Geheimnis.


    (Beifall bei der SPD – Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Aber ihr tut nichts!)

    Wir wollen auch kein Geheimnis daraus machen, dass
    dies vom Finanzminister derzeit verhindert wird.

    Es gibt Dinge, die man schlicht nicht versteht: Meine
    Heimatstadt Hamburg hat angeboten, bei einem Passiv-
    Aktiv-Transfer die Finanzierung eventuell notwendiger
    Restmittel zu übernehmen. Also null Kostenrisiko für
    den Bund! Das ist mit dem Finanzminister trotzdem
    nicht zu machen. Ich frage mich, ob man im Alter wirk-
    lich immer weiser wird.


    (Heiterkeit bei der SPD)


    Aber, verehrte Frau Ministerin Werner, Ihren Rezepten
    kann ich auch nur begrenzt etwas abgewinnen. Mit Ihrer
    Situationsanalyse gehe ich in weiten Teilen mit, bei der
    Therapie aber nicht. Sie fordern 200 Stellen in einem öf-
    fentlich geförderten Beschäftigungssektor, auf die sich
    alle Langzeitarbeitslosen


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Mit 200 geben wir uns nicht zufrieden!)


    – 200 000 Stellen – bewerben können. Es ist hier eben
    schon gesagt worden: Sie sagen nichts über die Aus-
    wahlkriterien für die Vergabe dieser Stellen. Dabei ist
    doch klar, dass bei einem solchen Konzept ein Creaming
    stattfinden wird. Das heißt, die mit den besten Ver-
    mittlungsaussichten bekommen die Stellen, und die
    Schwächsten der Schwachen gucken wieder einmal in
    die Röhre.