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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/95 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstech- nischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksache 18/4096 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 B Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9038 D Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9040 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9042 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 9044 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9045 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9047 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9048 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9050 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9051 B Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9053 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 9054 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9056 A Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Gesund- heitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) Drucksache 18/4282 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C b) Antrag der Abgeordneten Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesundheits- förderung und Prävention konsequent auf die Verminderung sozial bedingter gesundheitlicher Ungleichheit ausrich- ten Drucksache 18/4322 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C c) Antrag der Abgeordneten Kordula Schulz- Asche, Maria Klein-Schmeink, Dr. Harald Terpe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesundheit für alle ermöglichen – Ge- rechtigkeit und Teilhabe durch ein mo- dernes Gesundheitsförderungsgesetz Drucksache 18/4327 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9058 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9059 D Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9061 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9061 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9063 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9064 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9066 B Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9067 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9068 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 9070 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Marina Kermer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9072 A Heiko Schmelzle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9073 B Martina Stamm-Fibich (SPD) . . . . . . . . . . . . 9074 C Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 9076 A Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Lisa Paus, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Cannabiskontrollgesetzes (CannKG) Drucksache 18/4204 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9079 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9081 B Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9082 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9082 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9083 D Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 9085 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9086 A Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9088 D Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9089 D Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gleichen Lohn für gleiche und gleichwer- tige Arbeit für Frauen und Männer durch- setzen Drucksache 18/4321 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9091 A Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 9091 B Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 9092 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9093 D Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9094 D Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9096 A Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9097 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9098 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9099 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9101 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9102 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9037 (A) (C) (D)(B) 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9101 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthel, Klaus SPD 20.03.2015 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 20.03.2015 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Buchholz, Christine DIE LINKE 20.03.2015 Bülow, Marco SPD 20.03.2015 Daldrup, Bernhard SPD 20.03.2015 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.03.2015 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Göppel, Josef CDU/CSU 20.03.2015 Gottschalck, Ulrike SPD 20.03.2015 Groth, Annette DIE LINKE 20.03.2015 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 20.03.2015 Held, Marcus SPD 20.03.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 20.03.2015 Hinz (Essen), Petra SPD 20.03.2015 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 20.03.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 20.03.2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.03.2015 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 20.03.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 20.03.2015 Lotze, Hiltrud SPD 20.03.2015 Menz, Birgit DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 20.03.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Ramsauer, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Reimann, Carola SPD 20.03.2015 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 20.03.2015 Rix, Sönke SPD 20.03.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 20.03.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 20.03.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 20.03.2015 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 20.03.2015 Schwabe, Frank SPD 20.03.2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 20.03.2015 Spiering, Rainer SPD 20.03.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 20.03.2015 Westermayer, Waldemar CDU/CSU 20.03.2015 Wicklein, Andrea SPD 20.03.2015 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 20.03.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9102 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 931. Sitzung am 6. März 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Modernisierung der Finanzaufsicht über Versicherungen – Gesetz zur Teilumsetzung der Energieeffizienz- richtlinie und zur Verschiebung des Außerkraft- tretens des § 47g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung ge- fasst: 1. Der Bundesrat begrüßt, dass mit dem vorliegenden Ge- setz ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Energie- effizienz bei Unternehmen und damit zu verstärkter Energieeinsparung und CO2-Reduktion erfolgt. 2. Der Bundesrat stellt fest, dass die Umstellung auf ein Energieaudit für viele Unternehmen eine große orga- nisatorische wie auch finanzielle Herausforderung darstellt, vor allem auch, da sie in kurzer Zeit bewäl- tigt werden muss (Stichtag ist der 5. Dezember 2015). Daher ist in der Umsetzung des Gesetzes da- rauf zu achten, dass der Aufwand für die betroffenen Unternehmen so gering wie möglich gehalten wird. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, beim Voll- zug des Gesetzes insbesondere zu prüfen, ob bei vie- len gleichartigen Standorten eines Unternehmens so genannte Multi-Site-Verfahren zugelassen werden können, mit denen vermieden wird, dass ein umfas- sendes Energieaudit für jeden einzelnen Standort er- folgen muss. – Gesetz zu dem Abkommen vom 5. Dezember 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen zum Export besonderer Leis- tungen für berechtigte Personen, die im Hoheits- gebiet der Republik Polen wohnhaft sind Offsetdruc Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Te Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Indikatorenbericht 2014 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt Drucksachen 18/3995, 18/4147 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobilfunk- technologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswir- kungen Drucksachen 18/3752, 18/3890 Nr. 3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2012 Drucksachen 18/708, 18/891 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/3362 Nr. A.2 Ratsdokument 14910/14 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/2533 Nr. A.39 Ratsdokument 11976/14 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/4152 Nr. A.12 Ratsdokument 5867/15 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 lefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 95. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 17 IT-Sicherheitsgesetz TOP 18 Gesundheitsförderung und Prävention TOP 19 Cannabiskontrollgesetz TOP 20 Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ingrid Pahlmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Tri-

    büne! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben es
    nun schon vielfach gehört: Frauen verdienen auch heute
    noch in viel zu vielen Fällen weniger als ihre männlichen
    Kollegen.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Frauen verdienen mehr, aber bekommen weniger!)


    Der eigentliche Skandal sind aber nicht die durch-
    schnittlich 22 Prozent Lohnunterschied, die sich zum
    großen Teil daraus ergeben, dass Frauen in schlechter
    bezahlten Berufen, in Teilzeit arbeiten oder eine durch
    Kindererziehung oder durch Pflegezeit unterbrochene
    Erwerbsbiografie haben, worauf wir heute am Branden-
    burger Tor noch einmal aufmerksam gemacht haben.
    Nein, der eigentliche Skandal, das sind die verbleiben-
    den circa 7 Prozent Lohnunterschied, die bei gleicher
    Qualifikation zwischen den Einkommen weiblicher und
    männlicher Arbeitnehmer bestehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist falsch!)


    Dabei ist der Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche
    und gleichwertige Arbeit“ bereits seit langem im deut-
    schen Recht verankert. Der Gleichberechtigungsgrund-
    satz in Artikel 3 Absatz 2 Grundgesetz verbietet, Frauen
    bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit ein geringeres
    Entgelt zu zahlen als Männern.

    Benachteiligungen wegen des Geschlechts in Bezug
    auf Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen einschließ-
    lich des Arbeitsentgelts sind nach § 2 Absatz 1 Num-
    mer 2 und nach § 7 Absatz 1 des Allgemeinen Gleich-
    stellungsgesetzes unzulässig. Tja, da müssen wir aber
    zur Kenntnis nehmen, dass das, was wir bereits haben,
    eben nicht ausreicht. Deshalb müssen und werden wir
    handeln.

    Die Frauen-Union der CDU fordert in diesem Zusam-
    menhang schon lange und nicht erst seit neuestem die
    Überprüfung der circa 60 000 Tarifverträge mit Blick
    auf strukturelle Lohndiskriminierung. Schade, dass un-
    sere Bundesarbeitsministerin nicht da ist. Ich denke, es
    wäre einmal eine schöne und wahrscheinlich lohnende
    Aufgabe für ihr Ministerium, diese Verträge zu durch-
    forsten.

    Die Große Koalition hat in ihrem Koalitionsvertrag
    die Instrumente klar benannt, mit denen sie die Ent-
    geltgleichheit erreichen will. Wir wollen einmal die
    Feststellung des Wertes von Berufsfeldern, von Ar-
    beitsbewertungen und die Bewertung von Fähigkeiten,
    Kompetenzen und Erfahrungen gemeinsam mit den Ta-
    rifpartnern voranbringen.

    Doch wie erfährt Frau Meyer, Müller oder Schultze,
    ob sie gerecht entlohnt wird? Das erfordert Transparenz.
    Arbeitnehmer sollen einen individuellen Auskunftsan-
    spruch erhalten, und Transparenz soll auch dadurch er-
    reicht werden, dass Unternehmen ab 500 Beschäftigte
    verpflichtet werden, zur Frauenförderung und zur Ent-
    geltgleichheit Stellung zu beziehen und dies dann bitte
    schön auch im Lagebericht zu veröffentlichen.

    Die Einführung des Mindestlohns war zum Beispiel
    in der Pflege ein wichtiger Schritt hin zu mehr Lohn-
    gleichheit in einem gerade von Frauen häufig gewählten
    Berufsfeld. Unser Ziel bleibt es darüber hinaus, die Ar-
    beit in der Pflege, Betreuung und frühkindlichen Bil-
    dung auch durch bessere Bezahlung weiter aufzuwerten.
    Ich denke, es muss unser Ziel sein, dass wir diese Berei-
    che stärken.

    Ein Verbandsklagerecht, wie Sie es fordern, lehnen
    wir dagegen nach wie vor ab. Werden Frauen oder Män-
    ner diskriminiert, erhalten sie Unterstützung durch die
    Antidiskriminierungsstelle des Bundes oder können den
    Rechtsweg beschreiten. Wir sind der Meinung, Diskri-
    minierungen sind immer noch sehr individuelle Fälle.
    Das Verbandsklagerecht würde unseres Erachtens hier
    keine Verbesserung des Rechtsschutzes ergeben.


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es stecken doch strukturelle Mechanismen dahinter!)


    Zum Abbau der sogenannten mittelbaren Diskrimi-
    nierung, die durch vermehrte Teilzeit- und teilweise pre-
    käre Beschäftigung in schlechter bezahlten, eben typisch
    weiblichen Branchen gekennzeichnet ist, ist in den ver-
    gangenen Wochen in vielen Debatten zu diesem Thema
    schon vieles und viel Richtiges gesagt worden. Ziel un-
    serer Politik kann aber meiner Meinung nach nicht sein,
    dass wir Frauen dazu drängen, mindestens eine vollzeit-
    nahe Beschäftigung auszuüben, wie es von vielen Stel-
    len gefordert wird, nur weil es heute immer noch
    schwierig ist, nach einer Familienzeit wieder voll ins Be-
    rufsleben zurückzukehren.

    Ziel unserer Politik muss es sein, dass Frauen und
    auch Männer eben die Wahl haben, ob sie Vollzeit, Teil-
    zeit oder vollzeitnah arbeiten oder auch eventuell erst
    nach einer Phase der Vollfamilienzeit wieder in den Be-
    ruf einsteigen, dann aber eben ohne größere finanzielle
    Nachteile und mit Anerkennung der Familienleistungen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was machen Sie denn dafür?)


    Dass diese Anerkennung sich für viele Frauen wenigs-
    tens teilweise bei den erworbenen Rentenansprüchen
    niederschlägt, haben wir mit der Mütterrente bereits
    durchgesetzt.


    (Lachen der Abg. Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich möchte Frauen, die sich aus welchen Gründen
    auch immer für eine Teilzeitbeschäftigung entscheiden,
    nicht vorschreiben, ihre Stundenzahl zulasten anderer
    Lebensbereiche zu erhöhen. Wer aber nach einer Erzie-
    hungs- oder Pflegephase die Rückkehr in die Vollzeit
    wünscht, der sollte diese Möglichkeit auch unkompli-
    ziert erhalten. Dazu können und müssen wir mit einem
    Rechtsanspruch beitragen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)






    Ingrid Pahlmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Hier möchte ich noch eines sagen: Ich bin dagegen,
    dass insbesondere die kleinen und mittelständischen Un-
    ternehmen durch zusätzliche Berichtspflichten und aus-
    ufernde Bürokratie zusätzlich belastet werden. Wenn
    aber die Wirtschaft und Betriebe über Fachkräftemangel
    klagen, dann erwarte ich von diesen Unternehmen und
    Betrieben auch größere Anstrengungen in Sachen Ar-
    beitszeitflexibilität und Vereinbarkeit von Familie und
    Beruf. Das müssen wir von dieser Seite fordern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich möchte nämlich nicht in einer Gesellschaft leben,
    in der der Staat unser Leben bis ins kleinste Detail ge-
    setzlich durchreguliert. Gesellschaft muss sich auch im-
    mer selbst gestalten können und darf nicht als Erstes
    nach der Politik rufen, wenn sich etwas bewegen soll.
    Ich bin auch der Überzeugung, dass die Gesellschaft das
    kann, und sie wird es auch tun.

    Ich möchte weiterhin niemandem vorschreiben, wel-
    chen Beruf er ergreifen soll. Mal abgesehen davon, dass
    es den vom Fachkräftemangel besonders betroffenen
    technischen Unternehmen und Betrieben selbst ein gro-
    ßes Anliegen sein muss, Frauen für ihre Branche zu ge-
    winnen, sehe ich es überhaupt nicht ein, Frauen von der
    Ausübung sozialer Berufe abzuraten, weil sie schlechter
    bezahlt sind. Nein, die Forderung ist eine ganz andere:
    Die sozialen Berufe, ohne die unsere Gesellschaft – ma-
    chen wir uns doch nichts vor! – überhaupt nicht funk-
    tionsfähig wäre, müssen endlich angemessen entlohnt
    werden. Ich denke, da stehen wir alle Seite an Seite.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Sie machen doch nichts dafür! Dann müssen Sie etwas tun!)


    Ich kann leider auch nicht einsehen, dass ein Lagerar-
    beiter für körperlich schwere Arbeit Zuschläge erhält,
    aber Menschen in der Pflege ihre körperliche Schwerst-
    arbeit nicht gesondert entlohnt bekommen.


    (Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was machen Sie dafür?)


    Da müssen wir genau hinschauen und dann auch gezielt
    nachsteuern.


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hinschauen, das machen wir schon seit Jahrzehnten!)


    Die dazu erforderliche Transparenz in den Tarifverträgen
    müssen wir einfordern. Wenn dann vom Arbeitsministe-
    rium auch noch Missstände und Ungleichbehandlungen
    in den Tarifverträgen aufgedeckt und vielleicht sogar
    sanktioniert werden, ja, dann sehe ich endlich so etwas
    wie Licht am Ende des Tunnels. Dann fordern wir, liebe
    Frau Crone, die zurückbehaltenen zwei Eiskugeln für die
    Mädels ein. Wir sind auf der richtigen Seite. Lassen Sie
    uns gemeinsam daran arbeiten, dass wir die Entgeltun-
    gleichheit endlich beseitigen und nächstes Jahr wesent-
    lich früher am Brandenburger Tor stehen als in diesem
    Jahr.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Als nächste Rednerin erhält die Kollegin Gabriele

Hiller-Ohm für die SPD das Wort.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gabriele Hiller-Ohm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Es ist gut, dass wir heute
    zum Equal Pay Day nicht nur vor dem Brandenburger
    Tor, sondern auch hier im Bundestag über gleichen Lohn
    für gleiche Arbeit für Männer und Frauen sprechen.
    Denn hier in diesem Haus können wir tatsächlich etwas
    ändern. Hier haben wir die gesetzgeberische Kraft, und
    die, liebe Kolleginnen und Kollegen, müssen wir auch
    nutzen. Es kann doch wohl nicht angehen, dass ausge-
    rechnet, wenn es um uns Frauen geht, das Grundgesetz
    keine Anwendung findet – und das seit über 66 Jahren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Und bei der Rente ab 63 ja auch!)


    Warum, so frage ich, verdient eine Versicherungs-
    kauffrau bei gleicher Ausbildung und gleicher Arbeit im
    Schnitt 3 000 Euro, während ein Versicherungskaufmann
    mehr als 4 000 Euro im Monat erhält? Versicherungs-
    kauffrauen bekommen also über 1 000 Euro weniger als
    ihre männlichen Kollegen. In ihren Portemonnaies klafft
    deshalb Monat für Monat eine riesige Ungerechtigkeits-
    lücke, und das nur, weil sie Frauen sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zuruf von der SPD: Skandal!)


    Schlimmer geht’s nimmer.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen der Linksfraktion,
    ich danke Ihnen, dass Sie das Thema mit Ihrem Antrag
    heute auf die Tagesordnung gebracht haben und wir über
    Lohndiskriminierung sprechen können. Sie haben vieles
    aufgeschrieben, was gut und richtig ist. Ihr Problem ist
    aber: Sie haben keine Mehrheit im Bundestag.


    (Dr. André Hahn [DIE LINKE]: Sie brauchen doch nur zuzustimmen!)


    Vielleicht tröstet es Sie: Auch wir als SPD-Fraktion ha-
    ben uns in der letzten Legislaturperiode viel Arbeit ge-
    macht und sind dann als Opposition an der damaligen
    schwarz-gelben Regierungsmehrheit gescheitert. Im Ge-
    gensatz zu Ihnen hatten wir statt eines Antrages sogar ei-
    nen kompletten, bis ins letzte Detail ausformulierten und
    juristisch abgesicherten Gesetzentwurf zur Durchset-
    zung von Entgeltgleichheit vorgelegt.


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Den können Sie ja jetzt einbringen! – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Dann bringen Sie den doch wieder ein!)


    Das war im Mai 2012. Die Grünen hatten unsere Initia-
    tive unterstützt. Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen der
    Linksfraktion, hatten nicht die Größe, unserem Gesetz-
    entwurf Ihre Zustimmung zu geben





    Gabriele Hiller-Ohm


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. André Hahn [DIE LINKE]: Na, na!)


    und so ein deutliches Signal der damaligen Opposition
    für die Frauen in unserem Land zu setzen.


    (Beifall bei der SPD – Zuruf des Abg. Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Parteipolitische Scheingefechte waren Ihnen wichti-
    ger, als gemeinsam mit SPD und Grünen gegen die Un-
    gerechtigkeit gegenüber knapp 18 Millionen Frauen
    Flagge zu zeigen. Das, liebe Kolleginnen und Kollegen
    der Linksfraktion, können Sie heute mit Ihrem populisti-
    schen Papierkorbantrag auch nicht wiedergutmachen.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Matthäus Strebl [CDU/CSU] – Caren Lay [DIE LINKE]: Mein Gott! Hören Sie sich eigentlich auch selbst zu? Das ist voll daneben! – Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber die SPD könnte!)


    Aber zum Glück ist die SPD jetzt in Regierungsver-
    antwortung. Mit unserem Koalitionspartner werden wir
    die Welt zwar nicht aus den Angeln heben, aber wir wer-
    den die Situation der Frauen in unserem Land doch deut-
    lich verbessern. Das haben wir im Koalitionsvertrag
    festgeschrieben, und das setzen wir jetzt Stück für Stück
    um.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: So ist es!)


    Wir haben den Mindestlohn durchgesetzt. Er wird sich
    vor allem für die vielen Frauen in schlecht bezahlten
    Jobs positiv auswirken und ihnen mehr Lebensqualität
    bringen.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Matthäus Strebl [CDU/CSU] – Caren Lay [DIE LINKE]: Den haben Sie ja bei uns abgeschrieben, wenn ich Sie daran erinnern darf!)


    Wir haben die Quote durchgeboxt. Endlich werden mehr
    Frauen in Führungspositionen kommen und unserer
    Wirtschaft neuen Schwung verleihen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir werden auch der größten Ungerechtigkeit in un-
    serem Land die Rote Karte zeigen: Gleiche und gleich-
    wertige Arbeit darf nicht länger unterschiedlich bezahlt
    werden, nur weil sie von einem Mann oder von einer
    Frau erledigt wird.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir brauchen endlich ein neues Bewusstsein vom Wert
    der Arbeit in unserer Gesellschaft. Ungerechtigkeit und
    Ausbeutung dürfen nicht länger toleriert werden. Sie ge-
    hören an den Pranger gestellt.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir werden noch in diesem Jahr das im Koalitionsver-
    trag vereinbarte Entgeltgleichheitsgesetz umsetzen, liebe
    Kolleginnen und Kollegen.

    (Dr. André Hahn [DIE LINKE]: Mal sehen! – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Mal sehen, wie viele von der CDU da mitmachen!)


    Das Motto des heutigen Equal Pay Day ist gut ge-
    wählt: „Transparenz – Spiel mit offenen Karten“. Das ist
    genau richtig; denn ein wichtiger Schritt, um unter-
    schiedliche Bezahlung zwischen Männern und Frauen
    aufzudecken, ist Transparenz. Man muss in den Betrie-
    ben wissen, was die Kolleginnen und Kollegen verdie-
    nen. Löhne und Zuschläge gehören offengelegt.


    (Beifall bei der SPD – Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wann kommt Ihr Gesetzentwurf? Nächste Legislaturperiode?)


    Ich bin mir sicher: Schon das würde eine Menge bewir-
    ken. Viele Frauen und natürlich auch Männer würden
    dann überhaupt erst erkennen, dass gleiche Arbeit im
    selben Betrieb sehr oft sehr unterschiedlich bezahlt wird.
    Beschäftigte hätten mit diesem Wissen eine viel bessere
    Ausgangssituation bei Gehaltsverhandlungen. Wir for-
    dern deshalb: Lasst bei den Löhnen endlich die Hosen
    runter!


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD – Michaela Noll [CDU/CSU]: Jetzt wird es gefährlich!)


    Unser Ruf stößt in der Wirtschaft seit Jahren leider
    auf taube Ohren. Wirksame Instrumente, um ungleiche
    Bezahlung aufzudecken, gibt es schon lange, zum Bei-
    spiel Logib-D oder eg-check. Sie werden nur nicht ange-
    wandt. Deshalb muss ein Gesetz her. Wir packen es an.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD)