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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/95 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstech- nischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksache 18/4096 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 B Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9038 D Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9040 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9042 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 9044 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9045 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9047 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9048 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9050 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9051 B Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9053 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 9054 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9056 A Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Gesund- heitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) Drucksache 18/4282 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C b) Antrag der Abgeordneten Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesundheits- förderung und Prävention konsequent auf die Verminderung sozial bedingter gesundheitlicher Ungleichheit ausrich- ten Drucksache 18/4322 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C c) Antrag der Abgeordneten Kordula Schulz- Asche, Maria Klein-Schmeink, Dr. Harald Terpe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesundheit für alle ermöglichen – Ge- rechtigkeit und Teilhabe durch ein mo- dernes Gesundheitsförderungsgesetz Drucksache 18/4327 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9058 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9059 D Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9061 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9061 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9063 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9064 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9066 B Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9067 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9068 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 9070 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Marina Kermer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9072 A Heiko Schmelzle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9073 B Martina Stamm-Fibich (SPD) . . . . . . . . . . . . 9074 C Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 9076 A Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Lisa Paus, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Cannabiskontrollgesetzes (CannKG) Drucksache 18/4204 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9079 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9081 B Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9082 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9082 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9083 D Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 9085 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9086 A Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9088 D Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9089 D Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gleichen Lohn für gleiche und gleichwer- tige Arbeit für Frauen und Männer durch- setzen Drucksache 18/4321 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9091 A Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 9091 B Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 9092 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9093 D Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9094 D Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9096 A Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9097 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9098 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9099 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9101 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9102 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9037 (A) (C) (D)(B) 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9101 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthel, Klaus SPD 20.03.2015 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 20.03.2015 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Buchholz, Christine DIE LINKE 20.03.2015 Bülow, Marco SPD 20.03.2015 Daldrup, Bernhard SPD 20.03.2015 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.03.2015 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Göppel, Josef CDU/CSU 20.03.2015 Gottschalck, Ulrike SPD 20.03.2015 Groth, Annette DIE LINKE 20.03.2015 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 20.03.2015 Held, Marcus SPD 20.03.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 20.03.2015 Hinz (Essen), Petra SPD 20.03.2015 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 20.03.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 20.03.2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.03.2015 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 20.03.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 20.03.2015 Lotze, Hiltrud SPD 20.03.2015 Menz, Birgit DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 20.03.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Ramsauer, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Reimann, Carola SPD 20.03.2015 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 20.03.2015 Rix, Sönke SPD 20.03.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 20.03.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 20.03.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 20.03.2015 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 20.03.2015 Schwabe, Frank SPD 20.03.2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 20.03.2015 Spiering, Rainer SPD 20.03.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 20.03.2015 Westermayer, Waldemar CDU/CSU 20.03.2015 Wicklein, Andrea SPD 20.03.2015 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 20.03.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9102 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 931. Sitzung am 6. März 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Modernisierung der Finanzaufsicht über Versicherungen – Gesetz zur Teilumsetzung der Energieeffizienz- richtlinie und zur Verschiebung des Außerkraft- tretens des § 47g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung ge- fasst: 1. Der Bundesrat begrüßt, dass mit dem vorliegenden Ge- setz ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Energie- effizienz bei Unternehmen und damit zu verstärkter Energieeinsparung und CO2-Reduktion erfolgt. 2. Der Bundesrat stellt fest, dass die Umstellung auf ein Energieaudit für viele Unternehmen eine große orga- nisatorische wie auch finanzielle Herausforderung darstellt, vor allem auch, da sie in kurzer Zeit bewäl- tigt werden muss (Stichtag ist der 5. Dezember 2015). Daher ist in der Umsetzung des Gesetzes da- rauf zu achten, dass der Aufwand für die betroffenen Unternehmen so gering wie möglich gehalten wird. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, beim Voll- zug des Gesetzes insbesondere zu prüfen, ob bei vie- len gleichartigen Standorten eines Unternehmens so genannte Multi-Site-Verfahren zugelassen werden können, mit denen vermieden wird, dass ein umfas- sendes Energieaudit für jeden einzelnen Standort er- folgen muss. – Gesetz zu dem Abkommen vom 5. Dezember 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen zum Export besonderer Leis- tungen für berechtigte Personen, die im Hoheits- gebiet der Republik Polen wohnhaft sind Offsetdruc Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Te Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Indikatorenbericht 2014 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt Drucksachen 18/3995, 18/4147 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobilfunk- technologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswir- kungen Drucksachen 18/3752, 18/3890 Nr. 3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2012 Drucksachen 18/708, 18/891 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/3362 Nr. A.2 Ratsdokument 14910/14 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/2533 Nr. A.39 Ratsdokument 11976/14 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/4152 Nr. A.12 Ratsdokument 5867/15 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 lefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 95. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 17 IT-Sicherheitsgesetz TOP 18 Gesundheitsförderung und Prävention TOP 19 Cannabiskontrollgesetz TOP 20 Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Crone


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Einige von uns haben noch
    ein bisschen rote Wangen, weil sie eben von der Kund-
    gebung zum Equal Pay Day am Brandenburger Tor zu-
    rückgekommen sind. Nun können wir durch diese De-
    batte ein Stück weit diese Stimmung in den Plenarsaal





    Petra Crone


    (A) (C)



    (D)(B)

    tragen; das finde ich gut. Aber ich frage mich manchmal:
    Haben wir jetzt rote Wangen von der schönen Sonne
    oder auch aus Scham, weil Deutschland noch immer an
    der traurigen viertletzten Stelle beim Gender Pay Gap
    dümpelt,


    (Beifall des Abg. Dr. Wolfgang StrengmannKuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    oder haben wir rote Wangen aus Wut? Denn wie oft ha-
    ben wir gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Ar-
    beit für Männer und Frauen gefordert, nicht nur auf der
    Straße, sondern auch hier im Plenarsaal?


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    Seit Jahren diskutieren wir darüber, nicht so sehr da-
    rüber, wohin wir wollen, sondern eher darüber, welcher
    Weg der richtige ist. Ich glaube genau wie Sie, liebe Kol-
    leginnen und Kollegen von der Linken, dass Selbstver-
    pflichtungen nichts bringen. Wir brauchen ein Gesetz,
    und das ist auf dem Weg. Die SPD-Bundestagsfraktion
    hat in der letzten Legislaturperiode schon eine gute
    Grundlage erarbeitet. Die Zeit ist reif für soziale Gerech-
    tigkeit, für ein faires Verhältnis zwischen Männern und
    Frauen auch auf dem Arbeitsmarkt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir, die Fraktionen von CDU/CSU und SPD, haben
    es im Koalitionsvertrag verabredet und versprochen: Wir
    wollen ein Mehr an Lohngerechtigkeit herstellen und
    dauerhaft sichern. Es ist höchste Zeit dafür, für uns
    Frauen in unserem Land und auch für die Männer. Denn
    welcher Mann wünscht sich für seine Frau oder Partne-
    rin, welcher Vater für seine Tochter einen geringeren
    Lohn, als sie verdient?


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Sylvia KottingUhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ohne Vorgaben geht es nicht. Wir brauchen endlich eine
    verbindliche gesetzliche Regelung, auf die sich Frauen
    berufen können, wenn sie von Lohndiskriminierung be-
    troffen sind.

    Die Zeit titelt provokant in ihrer aktuellen Ausgabe:
    „Ist Genie männlich?“. Sicherlich nicht!


    (Beifall der Abg. Mechthild Rawert [SPD])


    Es kann ja sein, dass die meisten Frauen nicht von einer
    Karriere in der Neurowissenschaft träumen, sondern lie-
    ber in der Pflege oder in einem Erziehungsberuf arbei-
    ten. Sollte das wirklich unser Problem sein? Ist ein repa-
    riertes Auto wertvoller als ein gut betreutes Kitakind?
    Gerade die sogenannten weiblichen Berufe zeichnen
    sich doch oft durch eine ganz besondere Verantwortung
    am Menschen aus. Diejenigen, die in solchen Berufen
    arbeiten, haben allerdings viel mehr Hochachtung und
    Wertschätzung verdient.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Und wie zeigt sich das handfester als durch höhere
    Löhne? Hier ist die Politik gefragt; hier können wir han-
    deln. Mir ist es ein ganz persönliches Anliegen, die Re-
    form der Pflegeberufe auf den Weg zu bringen; denn ge-
    rade in der Altenpflege sind es vor allem Frauen, die
    erfahrungsgemäß in die Teilzeitfalle geraten, Schicht-
    dienste übernehmen, dabei auch seelischen Belastungen
    ausgesetzt sind und im Alter keine ausreichende finan-
    zielle Sicherung haben. Es ist also nicht nur eine Berufs-
    gruppe, die deutlich aufgewertet werden muss. Das Glei-
    che gilt natürlich auch für Erzieherinnen und Erzieher
    und viele andere mehr.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, neulich sah ich ei-
    nen Comic – ich glaube, es war in der New York Times –:
    zwei Kinder im Sandkasten, ein Junge und ein Mädchen.
    Beide hatten eine völlig identische, wunderschöne Sand-
    burg gebaut. Zwei Hände reichten ihnen Eistüten. Der
    Junge bekam eine Eistüte mit drei Kugeln, und das Mäd-
    chen bekam eine Eistüte mit – raten Sie einmal – einer
    einzigen Kugel. – Das ist ein ganz eindrucksvolles Bild,
    das zeigt, dass auch bei gleicher Qualifikation und
    gleichwertiger Arbeit der Lohnunterschied noch da ist.

    Ich frage Sie: Ist es gerecht, dass Kinder und Familie
    vor allem für Frauen zum Karriereknick werden, wäh-
    rend Männer ihr Berufsleben ungerührt fortsetzen? Ist es
    gerecht, dass Kinder nach wie vor das größte Armutsri-
    siko in unserem Land sind, vor allem für Alleinerzie-
    hende? Dazu kommt, dass eine ungerechte Entlohnung
    im Arbeitsleben auch eine ungerechte Rente nach sich
    zieht. Insofern ist Entgeltgleichheit gemeinsam mit un-
    seren anderen Projekten auch eine Chance, Frauen im
    Alter vor Armut zu schützen.

    Wir haben in dieser Wahlperiode in der Großen Ko-
    alition schon einiges gemeinsam geregelt: den Mindest-
    lohn eingeführt, mehr Geld für Kitas ausgegeben, das
    Elterngeld Plus eingeführt, die Familienpflegezeit verab-
    schiedet, die Quote in ein Gesetz gegossen. Und jetzt
    kommt die Entgeltgleichheit als ein ganz wichtiger Bau-
    stein in der Frage der sozialen Gerechtigkeit an die
    Reihe.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und
    Kollegen, danken wir unseren Mitstreitern, den Gewerk-
    schaften, dem Sozialverband, den Landfrauen und vielen
    mehr, dass sie wirklich auch in der Sache praktikable
    Lösungen anbieten und mit uns diskutieren. Mit großer
    Freude habe ich gestern gelesen, dass auch die Frauen-
    Union unsere Ministerin Manuela Schwesig unterstützen
    will. In diesem Sinne glaube ich, es wird ein gutes Ge-
    setz.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Ingrid Pahlmann

für die CDU/CSU.


(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) (C)



(D)(B)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ingrid Pahlmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Tri-

    büne! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben es
    nun schon vielfach gehört: Frauen verdienen auch heute
    noch in viel zu vielen Fällen weniger als ihre männlichen
    Kollegen.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Frauen verdienen mehr, aber bekommen weniger!)


    Der eigentliche Skandal sind aber nicht die durch-
    schnittlich 22 Prozent Lohnunterschied, die sich zum
    großen Teil daraus ergeben, dass Frauen in schlechter
    bezahlten Berufen, in Teilzeit arbeiten oder eine durch
    Kindererziehung oder durch Pflegezeit unterbrochene
    Erwerbsbiografie haben, worauf wir heute am Branden-
    burger Tor noch einmal aufmerksam gemacht haben.
    Nein, der eigentliche Skandal, das sind die verbleiben-
    den circa 7 Prozent Lohnunterschied, die bei gleicher
    Qualifikation zwischen den Einkommen weiblicher und
    männlicher Arbeitnehmer bestehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist falsch!)


    Dabei ist der Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche
    und gleichwertige Arbeit“ bereits seit langem im deut-
    schen Recht verankert. Der Gleichberechtigungsgrund-
    satz in Artikel 3 Absatz 2 Grundgesetz verbietet, Frauen
    bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit ein geringeres
    Entgelt zu zahlen als Männern.

    Benachteiligungen wegen des Geschlechts in Bezug
    auf Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen einschließ-
    lich des Arbeitsentgelts sind nach § 2 Absatz 1 Num-
    mer 2 und nach § 7 Absatz 1 des Allgemeinen Gleich-
    stellungsgesetzes unzulässig. Tja, da müssen wir aber
    zur Kenntnis nehmen, dass das, was wir bereits haben,
    eben nicht ausreicht. Deshalb müssen und werden wir
    handeln.

    Die Frauen-Union der CDU fordert in diesem Zusam-
    menhang schon lange und nicht erst seit neuestem die
    Überprüfung der circa 60 000 Tarifverträge mit Blick
    auf strukturelle Lohndiskriminierung. Schade, dass un-
    sere Bundesarbeitsministerin nicht da ist. Ich denke, es
    wäre einmal eine schöne und wahrscheinlich lohnende
    Aufgabe für ihr Ministerium, diese Verträge zu durch-
    forsten.

    Die Große Koalition hat in ihrem Koalitionsvertrag
    die Instrumente klar benannt, mit denen sie die Ent-
    geltgleichheit erreichen will. Wir wollen einmal die
    Feststellung des Wertes von Berufsfeldern, von Ar-
    beitsbewertungen und die Bewertung von Fähigkeiten,
    Kompetenzen und Erfahrungen gemeinsam mit den Ta-
    rifpartnern voranbringen.

    Doch wie erfährt Frau Meyer, Müller oder Schultze,
    ob sie gerecht entlohnt wird? Das erfordert Transparenz.
    Arbeitnehmer sollen einen individuellen Auskunftsan-
    spruch erhalten, und Transparenz soll auch dadurch er-
    reicht werden, dass Unternehmen ab 500 Beschäftigte
    verpflichtet werden, zur Frauenförderung und zur Ent-
    geltgleichheit Stellung zu beziehen und dies dann bitte
    schön auch im Lagebericht zu veröffentlichen.

    Die Einführung des Mindestlohns war zum Beispiel
    in der Pflege ein wichtiger Schritt hin zu mehr Lohn-
    gleichheit in einem gerade von Frauen häufig gewählten
    Berufsfeld. Unser Ziel bleibt es darüber hinaus, die Ar-
    beit in der Pflege, Betreuung und frühkindlichen Bil-
    dung auch durch bessere Bezahlung weiter aufzuwerten.
    Ich denke, es muss unser Ziel sein, dass wir diese Berei-
    che stärken.

    Ein Verbandsklagerecht, wie Sie es fordern, lehnen
    wir dagegen nach wie vor ab. Werden Frauen oder Män-
    ner diskriminiert, erhalten sie Unterstützung durch die
    Antidiskriminierungsstelle des Bundes oder können den
    Rechtsweg beschreiten. Wir sind der Meinung, Diskri-
    minierungen sind immer noch sehr individuelle Fälle.
    Das Verbandsklagerecht würde unseres Erachtens hier
    keine Verbesserung des Rechtsschutzes ergeben.


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es stecken doch strukturelle Mechanismen dahinter!)


    Zum Abbau der sogenannten mittelbaren Diskrimi-
    nierung, die durch vermehrte Teilzeit- und teilweise pre-
    käre Beschäftigung in schlechter bezahlten, eben typisch
    weiblichen Branchen gekennzeichnet ist, ist in den ver-
    gangenen Wochen in vielen Debatten zu diesem Thema
    schon vieles und viel Richtiges gesagt worden. Ziel un-
    serer Politik kann aber meiner Meinung nach nicht sein,
    dass wir Frauen dazu drängen, mindestens eine vollzeit-
    nahe Beschäftigung auszuüben, wie es von vielen Stel-
    len gefordert wird, nur weil es heute immer noch
    schwierig ist, nach einer Familienzeit wieder voll ins Be-
    rufsleben zurückzukehren.

    Ziel unserer Politik muss es sein, dass Frauen und
    auch Männer eben die Wahl haben, ob sie Vollzeit, Teil-
    zeit oder vollzeitnah arbeiten oder auch eventuell erst
    nach einer Phase der Vollfamilienzeit wieder in den Be-
    ruf einsteigen, dann aber eben ohne größere finanzielle
    Nachteile und mit Anerkennung der Familienleistungen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was machen Sie denn dafür?)


    Dass diese Anerkennung sich für viele Frauen wenigs-
    tens teilweise bei den erworbenen Rentenansprüchen
    niederschlägt, haben wir mit der Mütterrente bereits
    durchgesetzt.


    (Lachen der Abg. Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich möchte Frauen, die sich aus welchen Gründen
    auch immer für eine Teilzeitbeschäftigung entscheiden,
    nicht vorschreiben, ihre Stundenzahl zulasten anderer
    Lebensbereiche zu erhöhen. Wer aber nach einer Erzie-
    hungs- oder Pflegephase die Rückkehr in die Vollzeit
    wünscht, der sollte diese Möglichkeit auch unkompli-
    ziert erhalten. Dazu können und müssen wir mit einem
    Rechtsanspruch beitragen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)






    Ingrid Pahlmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Hier möchte ich noch eines sagen: Ich bin dagegen,
    dass insbesondere die kleinen und mittelständischen Un-
    ternehmen durch zusätzliche Berichtspflichten und aus-
    ufernde Bürokratie zusätzlich belastet werden. Wenn
    aber die Wirtschaft und Betriebe über Fachkräftemangel
    klagen, dann erwarte ich von diesen Unternehmen und
    Betrieben auch größere Anstrengungen in Sachen Ar-
    beitszeitflexibilität und Vereinbarkeit von Familie und
    Beruf. Das müssen wir von dieser Seite fordern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich möchte nämlich nicht in einer Gesellschaft leben,
    in der der Staat unser Leben bis ins kleinste Detail ge-
    setzlich durchreguliert. Gesellschaft muss sich auch im-
    mer selbst gestalten können und darf nicht als Erstes
    nach der Politik rufen, wenn sich etwas bewegen soll.
    Ich bin auch der Überzeugung, dass die Gesellschaft das
    kann, und sie wird es auch tun.

    Ich möchte weiterhin niemandem vorschreiben, wel-
    chen Beruf er ergreifen soll. Mal abgesehen davon, dass
    es den vom Fachkräftemangel besonders betroffenen
    technischen Unternehmen und Betrieben selbst ein gro-
    ßes Anliegen sein muss, Frauen für ihre Branche zu ge-
    winnen, sehe ich es überhaupt nicht ein, Frauen von der
    Ausübung sozialer Berufe abzuraten, weil sie schlechter
    bezahlt sind. Nein, die Forderung ist eine ganz andere:
    Die sozialen Berufe, ohne die unsere Gesellschaft – ma-
    chen wir uns doch nichts vor! – überhaupt nicht funk-
    tionsfähig wäre, müssen endlich angemessen entlohnt
    werden. Ich denke, da stehen wir alle Seite an Seite.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Sie machen doch nichts dafür! Dann müssen Sie etwas tun!)


    Ich kann leider auch nicht einsehen, dass ein Lagerar-
    beiter für körperlich schwere Arbeit Zuschläge erhält,
    aber Menschen in der Pflege ihre körperliche Schwerst-
    arbeit nicht gesondert entlohnt bekommen.


    (Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was machen Sie dafür?)


    Da müssen wir genau hinschauen und dann auch gezielt
    nachsteuern.


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hinschauen, das machen wir schon seit Jahrzehnten!)


    Die dazu erforderliche Transparenz in den Tarifverträgen
    müssen wir einfordern. Wenn dann vom Arbeitsministe-
    rium auch noch Missstände und Ungleichbehandlungen
    in den Tarifverträgen aufgedeckt und vielleicht sogar
    sanktioniert werden, ja, dann sehe ich endlich so etwas
    wie Licht am Ende des Tunnels. Dann fordern wir, liebe
    Frau Crone, die zurückbehaltenen zwei Eiskugeln für die
    Mädels ein. Wir sind auf der richtigen Seite. Lassen Sie
    uns gemeinsam daran arbeiten, dass wir die Entgeltun-
    gleichheit endlich beseitigen und nächstes Jahr wesent-
    lich früher am Brandenburger Tor stehen als in diesem
    Jahr.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)