Rede:
ID1809510900

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. die: 2
    2. Für: 1
    3. CDU/CSU: 1
    4. spricht: 1
    5. jetzt: 1
    6. Kollegin: 1
    7. UrsulaGroden-Kranich.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/95 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstech- nischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksache 18/4096 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 B Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9038 D Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9040 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9042 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 9044 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9045 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9047 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9048 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9050 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9051 B Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9053 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 9054 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9056 A Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Gesund- heitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) Drucksache 18/4282 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C b) Antrag der Abgeordneten Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesundheits- förderung und Prävention konsequent auf die Verminderung sozial bedingter gesundheitlicher Ungleichheit ausrich- ten Drucksache 18/4322 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C c) Antrag der Abgeordneten Kordula Schulz- Asche, Maria Klein-Schmeink, Dr. Harald Terpe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesundheit für alle ermöglichen – Ge- rechtigkeit und Teilhabe durch ein mo- dernes Gesundheitsförderungsgesetz Drucksache 18/4327 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9058 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9059 D Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9061 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9061 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9063 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9064 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9066 B Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9067 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9068 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 9070 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Marina Kermer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9072 A Heiko Schmelzle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9073 B Martina Stamm-Fibich (SPD) . . . . . . . . . . . . 9074 C Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 9076 A Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Lisa Paus, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Cannabiskontrollgesetzes (CannKG) Drucksache 18/4204 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9079 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9081 B Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9082 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9082 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9083 D Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 9085 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9086 A Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9088 D Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9089 D Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gleichen Lohn für gleiche und gleichwer- tige Arbeit für Frauen und Männer durch- setzen Drucksache 18/4321 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9091 A Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 9091 B Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 9092 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9093 D Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9094 D Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9096 A Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9097 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9098 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9099 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9101 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9102 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9037 (A) (C) (D)(B) 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9101 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthel, Klaus SPD 20.03.2015 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 20.03.2015 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Buchholz, Christine DIE LINKE 20.03.2015 Bülow, Marco SPD 20.03.2015 Daldrup, Bernhard SPD 20.03.2015 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.03.2015 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Göppel, Josef CDU/CSU 20.03.2015 Gottschalck, Ulrike SPD 20.03.2015 Groth, Annette DIE LINKE 20.03.2015 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 20.03.2015 Held, Marcus SPD 20.03.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 20.03.2015 Hinz (Essen), Petra SPD 20.03.2015 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 20.03.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 20.03.2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.03.2015 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 20.03.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 20.03.2015 Lotze, Hiltrud SPD 20.03.2015 Menz, Birgit DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 20.03.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Ramsauer, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Reimann, Carola SPD 20.03.2015 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 20.03.2015 Rix, Sönke SPD 20.03.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 20.03.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 20.03.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 20.03.2015 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 20.03.2015 Schwabe, Frank SPD 20.03.2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 20.03.2015 Spiering, Rainer SPD 20.03.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 20.03.2015 Westermayer, Waldemar CDU/CSU 20.03.2015 Wicklein, Andrea SPD 20.03.2015 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 20.03.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9102 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 931. Sitzung am 6. März 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Modernisierung der Finanzaufsicht über Versicherungen – Gesetz zur Teilumsetzung der Energieeffizienz- richtlinie und zur Verschiebung des Außerkraft- tretens des § 47g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung ge- fasst: 1. Der Bundesrat begrüßt, dass mit dem vorliegenden Ge- setz ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Energie- effizienz bei Unternehmen und damit zu verstärkter Energieeinsparung und CO2-Reduktion erfolgt. 2. Der Bundesrat stellt fest, dass die Umstellung auf ein Energieaudit für viele Unternehmen eine große orga- nisatorische wie auch finanzielle Herausforderung darstellt, vor allem auch, da sie in kurzer Zeit bewäl- tigt werden muss (Stichtag ist der 5. Dezember 2015). Daher ist in der Umsetzung des Gesetzes da- rauf zu achten, dass der Aufwand für die betroffenen Unternehmen so gering wie möglich gehalten wird. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, beim Voll- zug des Gesetzes insbesondere zu prüfen, ob bei vie- len gleichartigen Standorten eines Unternehmens so genannte Multi-Site-Verfahren zugelassen werden können, mit denen vermieden wird, dass ein umfas- sendes Energieaudit für jeden einzelnen Standort er- folgen muss. – Gesetz zu dem Abkommen vom 5. Dezember 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen zum Export besonderer Leis- tungen für berechtigte Personen, die im Hoheits- gebiet der Republik Polen wohnhaft sind Offsetdruc Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Te Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Indikatorenbericht 2014 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt Drucksachen 18/3995, 18/4147 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobilfunk- technologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswir- kungen Drucksachen 18/3752, 18/3890 Nr. 3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2012 Drucksachen 18/708, 18/891 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/3362 Nr. A.2 Ratsdokument 14910/14 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/2533 Nr. A.39 Ratsdokument 11976/14 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/4152 Nr. A.12 Ratsdokument 5867/15 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 lefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 95. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 17 IT-Sicherheitsgesetz TOP 18 Gesundheitsförderung und Prävention TOP 19 Cannabiskontrollgesetz TOP 20 Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Cornelia Möhring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank. – Herr Präsident! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Heute finden mehr als 1 000 Aktionen im
    ganzen Land statt wie eben am Brandenburger Tor: Weil
    heute der Equal Pay Day ist. Vielleicht sagt er nicht al-
    len, die die Debatte verfolgen, etwas. Ich will deswegen
    kurz sagen, was er eigentlich bedeutet: Der Equal Pay
    Day markiert den Tag, bis zu dem Frauen über den Jah-
    reswechsel hinaus arbeiten müssen, um rechnerisch auf
    das gleiche Jahresgehalt wie männliche Beschäftigte zu
    kommen. Das sind auch in diesem Jahr wieder 79 Tage
    zu viel. Ich finde das völlig inakzeptabel.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Um es mal anders zu zeigen: Bei jedem Euro Lohn fehlt
    Frauen eigentlich eine ganz schöne Ecke.

    Dass es diese Lohnungerechtigkeit gibt, ist mittler-
    weile unstrittig, jedenfalls bei den meisten, auch hier im
    Haus. Was die Ursachen sind und auf welchem Wege
    mehr Gerechtigkeit erreicht werden kann, daran schei-
    den sich die Geister. Dabei geht es nicht um Klecker-
    beträge, sondern um reichlich Geld: 7,9 Prozent beträgt
    der Lohnunterschied bei gleicher Tätigkeit mit völlig
    vergleichbaren Qualifikationen. 22 Prozent beträgt die
    Lohnlücke, wenn die Gehälter über alle Branchen und
    Berufe verglichen werden. Im Finanz- und Versiche-
    rungsbereich erhalten Frauen sogar 30 Prozent weniger
    Lohn. Im Gesundheits- und Sozialwesen sind es immer-
    hin auch 25 Prozent; auch das liegt über dem Durch-
    schnitt.

    Die Ursachen – da stimmen Studien und Verbände
    auch überein – liegen in Folgendem: in der Abwertung
    bzw. schlechteren Bewertung typisch weiblicher Berufe,
    in Erwerbsunterbrechungen zum Beispiel wegen
    Schwangerschaften – das trifft bei dem jetzigen Stand
    der menschlichen Entwicklung auch nur auf Frauen zu –,
    und in der zunehmenden Teilzeitbeschäftigung von
    Frauen und der Minijobfalle. Ich erinnere: Beides ist
    nicht immer freiwillig. – Oder Frauen erhalten einfach
    weniger, weil sie Frauen sind; zu so einem Beispiel
    komme ich später noch.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, auch die öffentliche
    Debatte im Vorfeld des Equal Pay Day hat uns wieder ei-
    nen Einblick in die unglückliche Ehe der GroKo gelie-
    fert: Kaum hat Ministerin Schwesig eine bessere Trans-
    parenz gefordert, geht das Geheule – zumindest bei
    einigen CDU-Männern – los. Ich glaube wirklich, in
    Gleichstellungsfragen ist diese Ehe auch nicht mehr zu
    retten und führt vielleicht eher zur Ankurbelung der Pa-
    piertaschentücherproduktion.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Ha, der war gut!)


    Nun halte ich auch die angekündigte Transparenzini-
    tiative für nicht ausreichend; deshalb auch der hier vor-
    liegende Antrag der Linken, der vor allem auf die
    Durchsetzung von Entgeltgleichheit zielt.

    Es ist sicherlich hilfreich, wenn eine Frau in Gehalts-
    verhandlungen über das Gehaltsgefüge Bescheid weiß.
    Allerdings kommen gar nicht so viele Frauen überhaupt
    erst in die Situation, über ihr Gehalt zu verhandeln. Die
    Information über ungleiche Bezahlung ist aber hilfreich
    und notwendig, vor allem dann, wenn die einzelne Frau
    nicht alleine dagegen vorgehen muss, sondern wenn die
    betriebliche Interessenvertretung und auch Verbände und
    Gewerkschaften etwas durchsetzen können. Es muss
    jetzt Schluss sein mit der Vereinzelung. Ich finde, wir
    brauchen endlich das Recht der Verbände, zu klagen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ja, wir brauchen auch Transparenz darüber, wie die
    sogenannten Entgeltstrukturen aussehen. Jüngst ging ein
    Fall durch die Presse, der deutlich macht, wie wichtig
    dieses Wissen ist. Mit Ihrer Erlaubnis, Herr Präsident, zi-
    tiere ich jetzt auszugsweise aus einem Artikel zum von
    mir bereits angedeuteten Beispiel:

    Sie

    – die Mitarbeiterin eines bekannten Schuhherstellers –

    hatte geklagt, nachdem sie auf einer Betriebsver-
    sammlung im Herbst 2012 von der schlechteren Be-
    zahlung für Mitarbeiterinnen erfahren hatte …





    Cornelia Möhring


    (A) (C)



    (D)(B)

    Immerhin ging es um einen Bruttostundenlohn, der um
    über 1 Euro geringer war. – Weiter heißt es dort:

    Auch bei Sonderzahlungen hatten Frauen das Nach-
    sehen: Da Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie eine
    Anwesenheitsprämie an den Stundenlohn gekoppelt
    waren, fielen die Beträge für Mitarbeiterinnen ent-
    sprechend niedriger aus.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, vor Gericht war un-
    strittig, dass der geringere Lohn nur mit dem Geschlecht
    der Frau zusammenhing. Der Klägerin wurden die Nach-
    zahlung und eine Entschädigung zugesprochen. Mittler-
    weile sind 103 weitere Verfahren gegen dieses Unterneh-
    men auf dem Weg; und das ist auch gut so.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dieses Beispiel zeigt Verschiedenes:

    Erstens. Transparenz ist wichtig und kann übrigens
    auch durch die Einsicht von Betriebsräten in Lohn- und
    Gehaltslisten erreicht werden.

    Zweitens. Damit nicht jede einzelne Frau in kompli-
    zierten und langwierigen Gerichtsverfahren klagen
    muss, müssen die Mitbestimmungsrechte ausgebaut und
    das Verbandsklagerecht eingeführt werden.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Drittens. Solche Vergütungsstrukturen dürfen gar
    nicht erst entstehen und angewendet werden. Aus die-
    sem Grund sollten alle Betriebe und die Tarifpartner ver-
    pflichtet werden, die Vergütungsstrukturen diskriminie-
    rungsfrei und gerecht zu gestalten.

    Ich will Ihnen dazu noch ein Beispiel anführen: Nach
    den neuesten Zahlen haben Frauen, die in Betrieben mit
    Tarifbindung arbeiten, einen deutlichen Gehaltsvorteil.
    Frauen, die in Betrieben des Einzelhandels arbeiten, in
    denen es einen Tarifvertrag gibt, erhalten 17,3 Prozent
    mehr Lohn als diejenigen, die in Betrieben ohne Tarif-
    vertrag arbeiten. Wir sehen also, dass die Organisation in
    der Gewerkschaft und natürlich auch der Abschluss von
    Tarifvereinbarungen außerordentlich wichtig sind.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Für mehr Lohngerechtigkeit brauchen wir aber auch
    eine Aufwertung der Tätigkeiten im Sorgebereich und
    eine Umverteilung von Arbeit und Zeit. Das ist aber lei-
    der noch ein längerer Weg.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie können das al-
    les jetzt schon mit uns auf den Weg bringen, wenn der
    Antrag der Linken in das angekündigte Gesetz zur Ent-
    geltgleichheit eingeht.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die CDU/CSU spricht jetzt die Kollegin Ursula

Groden-Kranich.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ursula Groden-Kranich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Besucherinnen und Besucher! Vor ziemlich genau
    zwei Wochen durfte ich hier zu Ihnen sprechen. Es ging
    um die Beschäftigungssituation von Frauen. Schon in
    dieser Debatte fiel mehr als einmal der Begriff „Entgelt-
    ungleichheit“. In der letzten Woche konnte ich mit einer
    Delegation des Familienausschusses die 59. UN-Wo-
    men-Konferenz in New York besuchen. Auch dort war
    das Thema Equal Pay in aller Munde.

    Der Unterschied zwischen den Gehältern von Män-
    nern und Frauen ist ein weltweites Phänomen, und es tun
    sich auch die Länder schwer, die wir sonst zu Recht als
    Vorbilder in Sachen Geschlechtergerechtigkeit betrach-
    ten. In Schweden liegt der Gender Pay Gap aktuell zum
    Beispiel bei 16 Prozent und bereinigt bei 6 Prozent.
    Auch dort bekommt man diesen unerklärten Rest nicht
    so einfach in den Griff.

    Wir wissen, dass ein Teil der Lohnlücke auf die Be-
    rufswahl von Frauen und auf deren häufige Teilzeittätig-
    keit zurückzuführen ist. Die Linke spricht in ihrem
    Antrag von einer mittelbaren Form der Geschlechterdis-
    kriminierung. Hier sollten wir aber doch etwas genauer
    hinsehen und Frauen nicht pauschal als Opfer ihrer Teil-
    zeittätigkeit oder Berufswahl betrachten. Grundsätzlich
    sollten wir Männer und Frauen eine echte Wahlfreiheit
    in ihrem Berufs- wie im Familienleben zugestehen und
    auch zutrauen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber das gibt es doch nicht!)


    Doch egal ob wir von bereinigter oder unbereinigter
    Lohnlücke, von mittelbarer oder direkter Diskriminie-
    rung reden: Es bleibt in jedem Fall ein hässlicher Rest an
    Ungleichheit, den wir so nicht akzeptieren dürfen. Da-
    rum ist Equal Pay nicht nur bei der Oscar-Verleihung,
    sondern auch in unserem Koalitionsvertrag ein wichtiges
    Thema, dem wir uns nun gemeinsam widmen. Daher
    hätte es Ihres Antrags gar nicht bedurft; denn Sie wissen,
    dass die Koalition bereits daran arbeitet.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Es ist absolut richtig, dass wir konkrete Maßnahmen
    ergreifen und über Selbstverpflichtungen von Unterneh-
    men hinausgehen. Hier sind jedoch alle Beteiligten ge-
    fragt, nicht nur der Gesetzgeber und nicht nur die Arbeit-
    geber. Auch die Tarifpartner müssen hier massiv
    nacharbeiten. Die Gewerkschaften, die gerade eben zu-
    sammen mit vielen anderen am Brandenburger Tor für
    Equal Pay demonstriert haben, haben in den letzten
    20 Jahren mit Sicherheit nicht alles Mögliche oder Nö-
    tige getan, um Diskriminierung zu überwinden, ge-
    schweige denn Frauenberufe aufzuwerten. Allerdings
    stellt sich mir die Frage: Was sind denn Frauenberufe?





    Ursula Groden-Kranich


    (A) (C)



    (D)(B)

    Die einzigen Aufgaben, die Männer nicht genauso gut
    erledigen könnten, sind Kinder zu gebären und diese zu
    stillen. Ansonsten dürfen sich auch Männer engagieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Wolfgang StrengmannKuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Einmal darüber nachdenken, warum das so ist!)


    Richtig ist auch, dass wir Entgeltungleichheit nur
    überwinden können, wenn wir nicht nur Symptome, son-
    dern auch die Ursachen bekämpfen. In Rheinland-Pfalz
    werden beispielsweise Lehrkräfte nach zwei verschiede-
    nen Tarifen eingestellt – dies betrifft leider auch und ins-
    besondere Frauen –: Angestellte Lehrerinnen und Lehrer
    werden deutlich schlechter bezahlt als verbeamtete Leh-
    rerinnen und Lehrer. Diese ungleiche Behandlung ließe
    sich leicht vermeiden, ohne dass wir dazu ein neues Ge-
    setz bräuchten.

    Auch mehr Transparenz bei den Lohnstrukturen ist si-
    cherlich ein guter Schritt, darf aber nicht in Gleichma-
    cherei oder fehlenden Anreizsystemen enden. Transpa-
    renz alleine löst das Problem nicht. Das haben die
    Erfahrungen, beispielsweise in Österreich, gezeigt.

    Wichtig wäre zudem, gerade weil das Problem so
    komplex ist und viele Lösungsansätze benötigt, dass be-
    reits vorhandene Instrumente genutzt werden und das
    Rad nicht immer wieder neu erfunden wird. Die damali-
    gen CDU-Familienministerinnen hatten zum Beispiel
    bereits im Jahr 2009 das Bewertungsverfahren Logib-D
    eingeführt. Dies steht für „Lohngleichheit im Betrieb –
    Deutschland“ und ist eine Anwendung, mit der Unter-
    nehmen freiwillig, kostenlos und anonym ihre Entgelt-
    strukturen unter Geschlechtergesichtspunkten analysie-
    ren können.


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Freiwillig!)


    Dieses Angebot findet sich auch heute noch auf der
    Website des Familienministeriums.


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Super!)


    Da all das aber offensichtlich nicht ausreicht, ist das
    Projekt Entgeltgleichheit in der Tat eine gesamtgesell-
    schaftliche Aufgabe. Unsere Töchter müssen in Kita,
    Schule und Familie von klein auf zu beruflicher und
    finanzieller Selbstständigkeit erzogen werden. Junge
    Frauen müssen schon bei der Berufsorientierung und vor
    den Familienpausen über alle Konsequenzen bis hin zur
    Rente umfassend informiert werden.

    Und vor allem: Männer müssen mit ins Boot. Das El-
    terngeldPlus war ein erster Schritt in die richtige Rich-
    tung; denn längere Erziehungsauszeiten von Männern
    führen automatisch zum Abbau der Lohnungleichheit,
    ganz zu schweigen von den positiven Nebeneffekten:
    mehr Anerkennung für bisher typisch frauenorientierte
    Familienarbeit, mehr Verständnis und Flexibilität von
    Arbeitgebern und Kollegen, eine immense Stärkung des
    Vater-Kind-Verhältnisses und natürlich die unschätzbare
    Vorbildfunktion für nachfolgende Generationen von Vä-
    tern, Söhnen und Töchtern.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Auch die Aufwertung dieser Familienarbeit ist eine
    gesamtgesellschaftliche Anstrengung. Es genügt nicht,
    immer nur nach einer besseren Ausstattung der Sozial-
    kassen zu rufen. Wir alle müssen diese Kosten ein Stück
    weit mittragen und uns fragen, was wir selbst bereit sind
    für mehr Qualität in Pflege und Erziehung zu zahlen.
    Wenn wir Frauen für eine Vollzeittätigkeit mehr externe
    Kinderbetreuung wünschen, müssen wir auch bereit
    sein, einen Teil unseres Gehaltes in ebendiese Kinderbe-
    treuung zu investieren, vor allem diejenigen, die das
    auch könnten. Alles andere ist verlogen und trägt für die
    Erzieherinnen ganz sicher nicht zu einer Aufwertung ih-
    rer Arbeit bei.

    Wir brauchen also einen Dreiklang von Lösungs-
    ansätzen. Wenn wir erstens schlechtbezahlte Familien-
    arbeit aufwerten, zweitens für mehr weibliche Teilhabe
    am Berufsleben sorgen und drittens die partnerschaftli-
    che Aufteilung der Familienarbeit fördern, dann bewir-
    ken wir damit automatisch mehr Entgeltgleichheit.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Petra Crone [SPD])