Rede:
ID1809508300

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 14
    1. Als: 1
    2. nächstem: 1
    3. Redner: 1
    4. erteile: 1
    5. ich: 1
    6. das: 1
    7. Wort: 1
    8. dem: 1
    9. Abge-ordneten: 1
    10. Frank: 1
    11. Tempel,: 1
    12. Fraktion: 1
    13. Die: 1
    14. Linke.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/95 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstech- nischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksache 18/4096 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 B Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9038 D Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9040 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9042 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 9044 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9045 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9047 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9048 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9050 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9051 B Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9053 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 9054 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9056 A Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Gesund- heitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) Drucksache 18/4282 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C b) Antrag der Abgeordneten Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesundheits- förderung und Prävention konsequent auf die Verminderung sozial bedingter gesundheitlicher Ungleichheit ausrich- ten Drucksache 18/4322 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C c) Antrag der Abgeordneten Kordula Schulz- Asche, Maria Klein-Schmeink, Dr. Harald Terpe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesundheit für alle ermöglichen – Ge- rechtigkeit und Teilhabe durch ein mo- dernes Gesundheitsförderungsgesetz Drucksache 18/4327 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9058 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9059 D Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9061 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9061 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9063 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9064 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9066 B Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9067 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9068 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 9070 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Marina Kermer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9072 A Heiko Schmelzle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9073 B Martina Stamm-Fibich (SPD) . . . . . . . . . . . . 9074 C Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 9076 A Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Lisa Paus, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Cannabiskontrollgesetzes (CannKG) Drucksache 18/4204 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9079 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9081 B Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9082 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9082 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9083 D Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 9085 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9086 A Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9088 D Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9089 D Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gleichen Lohn für gleiche und gleichwer- tige Arbeit für Frauen und Männer durch- setzen Drucksache 18/4321 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9091 A Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 9091 B Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 9092 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9093 D Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9094 D Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9096 A Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9097 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9098 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9099 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9101 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9102 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9037 (A) (C) (D)(B) 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9101 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthel, Klaus SPD 20.03.2015 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 20.03.2015 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Buchholz, Christine DIE LINKE 20.03.2015 Bülow, Marco SPD 20.03.2015 Daldrup, Bernhard SPD 20.03.2015 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.03.2015 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Göppel, Josef CDU/CSU 20.03.2015 Gottschalck, Ulrike SPD 20.03.2015 Groth, Annette DIE LINKE 20.03.2015 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 20.03.2015 Held, Marcus SPD 20.03.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 20.03.2015 Hinz (Essen), Petra SPD 20.03.2015 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 20.03.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 20.03.2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.03.2015 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 20.03.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 20.03.2015 Lotze, Hiltrud SPD 20.03.2015 Menz, Birgit DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 20.03.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Ramsauer, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Reimann, Carola SPD 20.03.2015 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 20.03.2015 Rix, Sönke SPD 20.03.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 20.03.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 20.03.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 20.03.2015 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 20.03.2015 Schwabe, Frank SPD 20.03.2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 20.03.2015 Spiering, Rainer SPD 20.03.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 20.03.2015 Westermayer, Waldemar CDU/CSU 20.03.2015 Wicklein, Andrea SPD 20.03.2015 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 20.03.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9102 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 931. Sitzung am 6. März 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Modernisierung der Finanzaufsicht über Versicherungen – Gesetz zur Teilumsetzung der Energieeffizienz- richtlinie und zur Verschiebung des Außerkraft- tretens des § 47g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung ge- fasst: 1. Der Bundesrat begrüßt, dass mit dem vorliegenden Ge- setz ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Energie- effizienz bei Unternehmen und damit zu verstärkter Energieeinsparung und CO2-Reduktion erfolgt. 2. Der Bundesrat stellt fest, dass die Umstellung auf ein Energieaudit für viele Unternehmen eine große orga- nisatorische wie auch finanzielle Herausforderung darstellt, vor allem auch, da sie in kurzer Zeit bewäl- tigt werden muss (Stichtag ist der 5. Dezember 2015). Daher ist in der Umsetzung des Gesetzes da- rauf zu achten, dass der Aufwand für die betroffenen Unternehmen so gering wie möglich gehalten wird. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, beim Voll- zug des Gesetzes insbesondere zu prüfen, ob bei vie- len gleichartigen Standorten eines Unternehmens so genannte Multi-Site-Verfahren zugelassen werden können, mit denen vermieden wird, dass ein umfas- sendes Energieaudit für jeden einzelnen Standort er- folgen muss. – Gesetz zu dem Abkommen vom 5. Dezember 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen zum Export besonderer Leis- tungen für berechtigte Personen, die im Hoheits- gebiet der Republik Polen wohnhaft sind Offsetdruc Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Te Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Indikatorenbericht 2014 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt Drucksachen 18/3995, 18/4147 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobilfunk- technologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswir- kungen Drucksachen 18/3752, 18/3890 Nr. 3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2012 Drucksachen 18/708, 18/891 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/3362 Nr. A.2 Ratsdokument 14910/14 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/2533 Nr. A.39 Ratsdokument 11976/14 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/4152 Nr. A.12 Ratsdokument 5867/15 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 lefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 95. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 17 IT-Sicherheitsgesetz TOP 18 Gesundheitsförderung und Prävention TOP 19 Cannabiskontrollgesetz TOP 20 Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Marlene Mortler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Herr Kollege Terpe, man merkt, dass

    Ihnen das Herz voll ist; mir auch.

    Die symbolischen Nüsse, die ich hier überreicht habe,
    sind wirklich für die geistige Gesundheit, um das noch
    einmal klarzustellen.


    (Katja Dörner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unverschämtheit, ehrlich gesagt! – Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eine Mischung zwischen Kindergarten und Unverschämtheit!)


    Statt Hanf.


    (Mechthild Rawert [SPD]: Damit kämen Sie im Görlitzer Park allerdings nicht weiter! – Heiterkeit – Weitere Zurufe)


    – Ich habe Zeit.


    (Tino Sorge [CDU/CSU]: Geben Sie Frau Rawert mal eine Nuss, bitte!)


    – Ich habe Zeit, Herr Präsident.

    Ich würde gern einen Kommentar aus der SZ vom
    5. März zitieren, der das ziemlich auf den Punkt bringt:

    Der Gesetzentwurf der Grünen versucht sich nun in
    einer Art Entspannungspolitik: Erwachsene sollen

    (natürlich gentechnikfreies) Cannabis in geringen

    Mengen und unter strengen Auflagen besitzen und
    konsumieren dürfen, der Schwarzmarkt soll ver-
    schwinden, die Staatskasse gefüllt, die Jugend ge-
    schützt werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wenn das so funktionierte und nebenbei der Krieg
    zwischen den Anhängern der „Verbietet alles!“-Re-
    ligion und den „Erlaubt alles!“-Gläubigen endete,
    dann wäre das schön.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn darüber in Vergessenheit geriete, dass Hasch
    gefährlich ist und bleibt, wäre das schlecht. Ein
    Cannabiskontrollgesetz kann regeln, was nicht ab-
    zuschaffen ist. Dass mit ihm die große Bürgerfrei-
    heit verwirklicht werden soll, ist Mumpitz.

    Die Überschrift lautet „Im Rausch der Illusion“. –
    Dem ist nichts hinzuzufügen.

    (Beifall bei der CDU/CSU – Dieter Janecek [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das spricht doch für den Gesetzentwurf!)




Rede von Peter Hintze
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Als nächstem Redner erteile ich das Wort dem Abge-

ordneten Frank Tempel, Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Frank Tempel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Ich habe übrigens keine Angst vor Zwischenfragen. –

    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und
    Herren! Besitz und Erwerb von Cannabisprodukten sind
    in Deutschland strafbar. Auch der Anbau ist strafbar. Das
    ist die konkrete aktuelle Rechtslage in Deutschland.


    (Dietrich Monstadt [CDU/CSU]: Richtig so!)


    Von straffreiem Konsum zu reden, ist reichlich inkompe-
    tent.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Als Kriminalbeamter in Thüringen habe ich im
    dienstlichen Auftrag Strafanzeigen schreiben müssen,
    weil Tüten mit Restanhaftungen von Cannabis den An-
    fangsverdacht begründeten, dass der Betroffene im Be-
    sitz von Cannabis war. Bereits das führte zur Strafan-
    zeige. Wer diese Kriminalisierung von Menschen mit
    dem Argument abtut, dass diese Verfahren wieder einge-
    stellt werden, den muss ich fragen: Wie rechtfertigt man,
    dass Hunderte von Polizeibeamten diese Anzeigen erst
    einmal schreiben müssen, dass Hunderte von Polizeibe-
    amten unterwegs sind, um Kontrollen durchzuführen
    und Wohnungen zu durchsuchen, wenn die Verfahren
    von der Staatsanwaltschaft dann in der Regel wieder ein-
    gestellt werden? Welchen Sinn macht das?


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben von vier Säulen der Drogenpolitik gespro-
    chen. 86 Prozent der Mittel entfallen allein auf die Säule
    der Repression. Wer das damit begründet, dass der
    Schutz von Kindern und Jugendlichen beabsichtigt ist,
    dem muss ich sagen: Der Schwarzmarkt ist so ziemlich
    der schlechteste Jugendschutz.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Strafbarkeit gilt aber auch für 40-, 50- und 60-
    Jährige. Sie gilt im Übrigen auch völlig unabhängig da-
    von, ob der Cannabiskonsument tatsächlich einen ge-
    sundheitsgefährdenden Umgang damit pflegt oder ob er
    ein Gelegenheitskonsument ist, der die festgestellte
    Menge lediglich dazu hat, um eine Weile damit auszu-
    kommen. Auch er wird kriminalisiert. Hier wird ein Ver-
    halten bestraft, das bei unsachgemäßem Umgang mögli-
    cherweise zu einer Selbstschädigung führt. Das ist
    einmalig im deutschen Strafrecht.

    Ja, der missbräuchliche Konsum – das wird nicht ig-
    noriert; auch nicht im Antrag der Grünen – ist riskant, ist
    gefährlich, und das besonders, wenn im sehr frühen Al-





    Frank Tempel


    (A) (C)



    (D)(B)

    ter damit begonnen wird. Deswegen muss man natürlich
    klare Jugendschutzregeln schaffen. Während wir aber
    hier darüber diskutieren, wie wir das machen können,
    schaffen wir es beim Alkohol noch nicht einmal, über
    konkrete Werbeverbote zu reden.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie, liebe Kollegen von der Union, lehnen die Legali-
    sierung von Cannabis ab, damit nicht, wie man ja hört,
    neben Tabak und Alkohol eine weitere gefährliche
    Droge auf den Markt kommt. Ich weiß nicht, in welcher
    Welt Sie leben. Wir haben circa 2,5 bis 4 Millionen Can-
    nabiskonsumenten in Deutschland. Diese Droge ist da,
    und der Versuch der Durchsetzung des Verbots kostet
    eben sehr viel Geld, das an anderen Stellen für Präven-
    tion fehlt.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Stattdessen haben wir einen Schwarzmarkt, Streckmittel
    und keinen Einfluss auf den Wirkstoffgehalt, keinen Ju-
    gendschutz. Deswegen muss es einfach legitim sein, Al-
    ternativen zu diskutieren.

    Die Linken haben in der letzten Legislatur den Vor-
    schlag gemacht, eine nichtkommerzielle Lösung, ange-
    lehnt an die Cannabis Social Clubs in Spanien, anzubie-
    ten. Das heißt, sowohl legal als auch illegal kann
    niemand mit diesem Produkt Geld verdienen. Das wäre
    präventiv durchaus eine interessante Lösung. Die Grü-
    nen haben jetzt einen anderen Vorschlag eingebracht, der
    auch kommerzielle Lösungen beinhaltet, aber ebenfalls
    Lösungsansätze in den Bereichen Jugendschutz, Ver-
    braucherschutz und Prävention bietet. Das ist vielfach
    ganz klar eine bessere Lösung als Schwarzmarkt, Streck-
    mittel und Stigmatisierung von 4 Millionen Menschen in
    diesem Land.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben natürlich überlegt, ob auch wir schnell
    noch einen Antrag vorlegen. Nein, das machen wir ganz
    bewusst nicht. Wir reden heute über den Antrag der Grü-
    nen. Den werden Sie eventuell wieder ablehnen. Das
    wurde ja in Ihrer nicht sehr sachlichen Rede eben deut-
    lich. Für diesen Fall verspreche ich Ihnen, dass wir hier
    wiederum einen Antrag vorlegen werden. Dieses Thema
    werden Sie aus dem Bundestag nicht mehr herausbe-
    kommen. Das ist übrigens ein Versprechen.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    In dieser Debatte zur Legalisierung müssen Sie ein-
    fach einmal Ihre zwei, drei Experten, die Ihnen noch ge-
    blieben sind, beiseitelassen und auf die wirklichen
    Experten hören. Ich rede da von der Deutschen Haupt-
    stelle für Suchtfragen, einem relativ breiten Sammelbe-
    cken. Alle drei Polizeigewerkschaften haben sich mitt-
    lerweile zu dem Thema geäußert. Die Hälfte aller
    Strafrechtsprofessoren hat sich zu diesem Thema geäu-
    ßert. Sie stellen sich hier allen Ernstes hin und behaup-
    ten, Sie finden keine Experten, die etwas anderes sagen.
    Das ist reichlich ignorant.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Ulli Nissen [SPD] – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: 122 Strafrechtsprofessoren!)


    Liebe Kollegen von der Union und auch von der SPD,
    Sie haben noch eine zweite Chance: Es befindet sich
    nach wie vor im Beratungsprozess des Bundestages ein
    Antrag zur Evaluierung des Drogenstrafrechts. Sie ha-
    ben da eine Chance. Stellen Sie die richtigen Fragen. Sie
    glauben, Nachfrage und Angebot durch ein Verbot zu re-
    duzieren. Dann überprüfen Sie es. Es gibt viele Länder,
    die andere Wege gehen. Sie zweifeln die Zahlen an.
    Überprüfen Sie es. Wir sagen, dass die fehlende Kon-
    trolle Produkte auf dem Schwarzmarkt noch gefährlicher
    werden lässt durch fehlende Wirkstoffgehaltangaben,
    durch Streckmittel; Sie ignorieren das. Dann überprüfen
    Sie es! Stellen Sie die richtigen Fragen. Dieser Antrag ist
    noch in der Pipeline und soll hier beraten werden. Alle
    Zahlen, Tendenzen und Fakten können auf den Prüf-
    stand; aber die Diskussion zu verweigern, ist einfach un-
    akzeptabel.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte aber trotzdem ganz zum Schluss – die Zeit
    ist abgelaufen – anerkennen, dass es zumindest die An-
    sage gibt, im Bereich der medizinischen Verwendung et-
    was zu machen. Ich hoffe sehr, dass es nicht nur darum
    geht, den wenigen Erlaubnisinhabern jetzt Kosten zu er-
    statten, sondern dass es hier auch darum geht, zum Bei-
    spiel den Zugang zur Anwendung von Medizinalhanf zu
    erleichtern. Jeder Zehnte, der einen Antrag auf Erlaubnis
    zur Verwendung von Medizinalhanf stellt, stirbt, bevor
    sein Antrag überhaupt entschieden ist. Jeder Zehnte
    stirbt, bevor der Antrag – Frau Mortler, ich rede auch mit
    Ihnen – überhaupt bearbeitet ist. Das ist unterlassene
    Hilfeleistung durch die Bundesregierung.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)