Rede:
ID1809507700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 15
    1. Zu: 1
    2. einer: 1
    3. Kurzintervention: 1
    4. erteile: 1
    5. ich: 1
    6. das: 1
    7. Wort: 1
    8. demAbgeordneten: 1
    9. Dr.: 1
    10. Harald: 1
    11. Terpe,: 1
    12. Fraktion: 1
    13. Bündnis: 1
    14. 90/Die: 1
    15. Grünen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/95 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstech- nischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksache 18/4096 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 B Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9038 D Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9040 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9042 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 9044 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9045 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9047 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9048 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9050 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9051 B Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9053 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 9054 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9056 A Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Gesund- heitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) Drucksache 18/4282 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C b) Antrag der Abgeordneten Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesundheits- förderung und Prävention konsequent auf die Verminderung sozial bedingter gesundheitlicher Ungleichheit ausrich- ten Drucksache 18/4322 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C c) Antrag der Abgeordneten Kordula Schulz- Asche, Maria Klein-Schmeink, Dr. Harald Terpe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesundheit für alle ermöglichen – Ge- rechtigkeit und Teilhabe durch ein mo- dernes Gesundheitsförderungsgesetz Drucksache 18/4327 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9058 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9059 D Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9061 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9061 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9063 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9064 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9066 B Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9067 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9068 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 9070 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Marina Kermer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9072 A Heiko Schmelzle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9073 B Martina Stamm-Fibich (SPD) . . . . . . . . . . . . 9074 C Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 9076 A Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Lisa Paus, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Cannabiskontrollgesetzes (CannKG) Drucksache 18/4204 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9079 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9081 B Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9082 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9082 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9083 D Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 9085 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9086 A Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9088 D Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9089 D Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gleichen Lohn für gleiche und gleichwer- tige Arbeit für Frauen und Männer durch- setzen Drucksache 18/4321 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9091 A Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 9091 B Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 9092 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9093 D Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9094 D Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9096 A Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9097 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9098 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9099 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9101 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9102 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9037 (A) (C) (D)(B) 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9101 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthel, Klaus SPD 20.03.2015 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 20.03.2015 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Buchholz, Christine DIE LINKE 20.03.2015 Bülow, Marco SPD 20.03.2015 Daldrup, Bernhard SPD 20.03.2015 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.03.2015 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Göppel, Josef CDU/CSU 20.03.2015 Gottschalck, Ulrike SPD 20.03.2015 Groth, Annette DIE LINKE 20.03.2015 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 20.03.2015 Held, Marcus SPD 20.03.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 20.03.2015 Hinz (Essen), Petra SPD 20.03.2015 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 20.03.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 20.03.2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.03.2015 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 20.03.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 20.03.2015 Lotze, Hiltrud SPD 20.03.2015 Menz, Birgit DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 20.03.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Ramsauer, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Reimann, Carola SPD 20.03.2015 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 20.03.2015 Rix, Sönke SPD 20.03.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 20.03.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 20.03.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 20.03.2015 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 20.03.2015 Schwabe, Frank SPD 20.03.2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 20.03.2015 Spiering, Rainer SPD 20.03.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 20.03.2015 Westermayer, Waldemar CDU/CSU 20.03.2015 Wicklein, Andrea SPD 20.03.2015 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 20.03.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9102 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 931. Sitzung am 6. März 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Modernisierung der Finanzaufsicht über Versicherungen – Gesetz zur Teilumsetzung der Energieeffizienz- richtlinie und zur Verschiebung des Außerkraft- tretens des § 47g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung ge- fasst: 1. Der Bundesrat begrüßt, dass mit dem vorliegenden Ge- setz ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Energie- effizienz bei Unternehmen und damit zu verstärkter Energieeinsparung und CO2-Reduktion erfolgt. 2. Der Bundesrat stellt fest, dass die Umstellung auf ein Energieaudit für viele Unternehmen eine große orga- nisatorische wie auch finanzielle Herausforderung darstellt, vor allem auch, da sie in kurzer Zeit bewäl- tigt werden muss (Stichtag ist der 5. Dezember 2015). Daher ist in der Umsetzung des Gesetzes da- rauf zu achten, dass der Aufwand für die betroffenen Unternehmen so gering wie möglich gehalten wird. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, beim Voll- zug des Gesetzes insbesondere zu prüfen, ob bei vie- len gleichartigen Standorten eines Unternehmens so genannte Multi-Site-Verfahren zugelassen werden können, mit denen vermieden wird, dass ein umfas- sendes Energieaudit für jeden einzelnen Standort er- folgen muss. – Gesetz zu dem Abkommen vom 5. Dezember 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen zum Export besonderer Leis- tungen für berechtigte Personen, die im Hoheits- gebiet der Republik Polen wohnhaft sind Offsetdruc Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Te Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Indikatorenbericht 2014 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt Drucksachen 18/3995, 18/4147 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobilfunk- technologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswir- kungen Drucksachen 18/3752, 18/3890 Nr. 3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2012 Drucksachen 18/708, 18/891 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/3362 Nr. A.2 Ratsdokument 14910/14 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/2533 Nr. A.39 Ratsdokument 11976/14 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/4152 Nr. A.12 Ratsdokument 5867/15 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 lefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 95. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 17 IT-Sicherheitsgesetz TOP 18 Gesundheitsförderung und Prävention TOP 19 Cannabiskontrollgesetz TOP 20 Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Marlene Mortler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    International genießt unsere ausgewogene Drogenpo-

    litik eine hohe Anerkennung. Zuletzt konnte ich das bei
    der Tagung der CND, der Commission on Narcotic Drugs,
    der internationalen Suchtstoffkommission, in Wien erle-
    ben.


    (Zuruf von der LINKEN: Welchen Rotwein gab es da?)


    Dort habe ich mit Drogenexperten und Gesundheits-
    ministern aus der ganzen Welt gesprochen. Auf dieser
    Konferenz haben sich Europa und selbst die USA für die
    unveränderte Aufrechterhaltung der sogenannten UN-
    Drogenkonventionen ausgesprochen.


    (Frank Tempel [DIE LINKE]: Sie wissen schon, was in den USA passiert?)


    Deutschland und 183 andere Nationen haben diese Kon-
    ventionen 1961, 1971 und 1988 unterschrieben. Sie wol-
    len nun, dass wir aus diesen Einheitsabkommen austre-
    ten. In der Opposition kann man sicherlich alles fordern.
    Aber unsere Regierung trägt Verantwortung. Wir werden
    unseren internationalen Ruf, unsere Verlässlichkeit und
    unsere Glaubwürdigkeit mit Sicherheit nicht aufs Spiel
    setzen, nach dem Motto „kurz raus, dann wieder rein“.
    Das ist unseriös.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    In der Konvention von 1961 steht ganz klar: Cannabis
    für den Freizeitkonsum ist illegal. – Für medizinische
    und wissenschaftliche Zwecke gibt es Spielraum. Diesen
    Spielraum nutzen wir. Wir werden demnächst den Ent-
    wurf eines Gesetzes vorlegen, das mehr und schwer
    chronisch erkrankten Patienten den Zugang zu Cannabis-
    arzneimitteln erleichtern soll.

    Zur Erinnerung: Es war die unionsgeführte Bundesre-
    gierung, die zum ersten Mal überhaupt in diesem Land
    ein Cannabisfertigarzneimittel zugelassen hat.


    (Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist total lächerlich!)


    Es wird wieder die unionsgeführte Bundesregierung
    sein, die in unserem Land die Verkehrs- und Erstattungs-
    fähigkeit von Cannabis als Medizin aus der Apotheke er-
    weitern wird. Dafür danke ich auch unserem Koalitions-
    partner. Wir sind hier auf einer Linie; wir sind uns hier
    komplett einig.


    (Zuruf von der SPD)


    Wir sind uns aber auch darin einig, dass wir Ihren Ge-
    setzentwurf ablehnen. Er ist ein Experiment mit un-
    gewissem Ausgang und nicht einschätzbarem Risiko:
    Hanfanbau für jeden, 30 Gramm pro Einkauf; im Ge-
    setzentwurf steht nichts von einer Limitierung auf einen
    Tag, einen Monat oder ein Jahr. Mein Kollege Jens
    Spahn hat ausgerechnet: Diese 30 Gramm reichen für bis
    zu 120 Joints. Er hat treffend geschlussfolgert: Derje-





    Marlene Mortler


    (A) (C)



    (D)(B)

    nige, für den das der „kurzfristige Eigenbedarf“ ist, ist
    abhängig und braucht eher einen Arzt.


    (Frank Tempel [DIE LINKE]: Andere Experten finden Sie auch nicht mehr!)


    – Ich zitiere den zuständigen Experten in Uruguay, lieber
    Kollege, der vor Ort der Oberexperte ist. Er sagt: Bereits
    der regelmäßige Konsum von 1 Gramm Marihuana am
    Tag bedeutet, dass man zur Risikogruppe gehört und da-
    mit ein gesundheitliches Problem hat.


    (Frank Tempel [DIE LINKE]: Wie ist das beim Alkohol?)


    Unsere Gesundheit zählt. Es darf hier nicht um das
    große Geschäft gehen. Mit diesem Gesetzentwurf forcie-
    ren Sie ein Geschäft, eine Industrie, die Sie gestern noch
    massiv bekämpft haben.


    (Emmi Zeulner [CDU/CSU]: So ist es!)


    Deshalb fordere ich Sie auf – ich werde gleich einen per-
    sönlichen Beitrag dazu leisten –: Kümmern Sie sich bes-
    ser um natürliche geistige Energie, die Sie frisch hält.


    (Die Rednerin überreicht der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine Tüte Nüsse)


    Ich danke dem Präsidenten für die Geduld.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Peter Hintze
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Zu einer Kurzintervention erteile ich das Wort dem

Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Fraktion Bündnis 90/
Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Harald Terpe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vielen Dank, Herr Präsident. – Frau Kollegin Mortler,

    der Grund, warum die Patienten in Deutschland heute
    noch damit rechnen müssen, dass Cannabis als Medizin
    so schlecht verfügbar ist, ist das Verhalten der CDU/
    CSU-Fraktion. Die Schuld liegt bei ihr, weil sie die Le-
    galisierung von Cannabis seit Jahren und Jahrzehnten
    behindert hat, und zwar mit genau den gleichen Argu-
    menten, die Kollege Spahn jetzt auch wieder bemüht,
    um unseren Entwurf eines Cannabiskontrollgesetzes in
    Misskredit zu bringen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Es verwundert mich gar nicht, wenn Sie immer nur
    diejenigen hören, die davor warnen, so ein Gesetz zu
    machen. Es hängt immer davon ab, welche Gesprächs-
    partner man sich sucht. Man kann sich in unserer Gesell-
    schaft auch Gesprächspartner suchen, die Ihnen genau
    sagen werden, dass die Politik, die Sie bisher verfolgt
    haben, in Deutschland gescheitert ist.

    Wenn Sie jetzt sagen: „Unsere Drogenpolitik basiert
    auf vier Säulen: Prävention, Schadensminderung, Be-
    handlung, Repression“ – Sie kommen erst am Ende zur
    Repression –, dann muss ich Ihnen entgegnen: Es ist
    doch genau umgekehrt. Es werden 70 bis 80 Prozent der
    Mittel für Repression ausgegeben, und die restlichen
    Mittel werden für Prävention, Schadensminderung und
    Behandlung ausgegeben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wenn Sie an die Basis gehen, in Behandlungseinrich-
    tungen, dann wird man Ihnen genau das sagen: dass die
    Ausstattung der Behandlungseinrichtungen und der Be-
    ratungseinrichtungen mit Mitteln bei uns viel zu kurz
    kommt. Deswegen ist dieser Ansatz in Deutschland na-
    türlich gescheitert.

    Sie haben nicht ein Wort darüber verloren, dass unser
    Gesetz – ich möchte Sie auffordern, dazu noch einmal
    Stellung zu nehmen – einen starken Akzent auf Jugend-
    schutz setzt. Sie haben richtigerweise argumentiert, dass
    Cannabis in der Entwicklung von Jugendlichen einen
    Schaden anrichten kann.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Das ist keine Kurzintervention! Das ist ein Redebeitrag!)


    Das haben wir bisher auch nie infrage gestellt. Vor allen
    Dingen wird es in unserem Gesetzentwurf überhaupt
    nicht infrage gestellt.

    Ganz im Gegenteil: Wir stärken den Jugendschutz,
    weil wir etwas dagegen tun, dass die potenziellen Kon-
    sumenten auf dem Schwarzmarkt einkaufen, wo alles
    Mögliche verkauft wird.

    Im Übrigen haben Sie auch nicht ein Wort darüber
    verloren, welche negativen Folgen sozusagen die Auf-
    rechterhaltung des Schwarzmarkts in Deutschland für
    das gesamte Geschehen hat, was die Konsummittel be-
    trifft.

    Ich möchte Sie zu noch etwas auffordern.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Wie lange soll das noch gehen?)


    Es ist ja nett, dass Sie uns da offensichtlich eine Pflanze
    hingestellt haben.


    (Zurufe)


    – Nüsse.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Die Pflanze war beim Kollegen Özdemir! – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Nüsse! Oh Gott, ich bin Nussallergiker!)


    Es gibt auch andere Bilder von Ihnen.

    Sie haben auch die folgende Frage nicht beantwortet:


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Herr Präsident, was will der denn eigentlich?)


    Was tun Sie eigentlich dafür, dass die negativen Folgen
    des Alkoholismus in Deutschland angegangen werden?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Diese Vorwürfe gegenüber einem seriösen Gesetzent-
    wurf kann ich so nicht stehen lassen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)







    (A) (C)



    (D)(B)