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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/95 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstech- nischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksache 18/4096 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 B Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9038 D Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9040 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9042 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 9044 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9045 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9047 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9048 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9050 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9051 B Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9053 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 9054 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9056 A Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Gesund- heitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) Drucksache 18/4282 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C b) Antrag der Abgeordneten Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesundheits- förderung und Prävention konsequent auf die Verminderung sozial bedingter gesundheitlicher Ungleichheit ausrich- ten Drucksache 18/4322 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C c) Antrag der Abgeordneten Kordula Schulz- Asche, Maria Klein-Schmeink, Dr. Harald Terpe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesundheit für alle ermöglichen – Ge- rechtigkeit und Teilhabe durch ein mo- dernes Gesundheitsförderungsgesetz Drucksache 18/4327 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9058 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9059 D Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9061 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9061 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9063 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9064 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9066 B Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9067 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9068 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 9070 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Marina Kermer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9072 A Heiko Schmelzle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9073 B Martina Stamm-Fibich (SPD) . . . . . . . . . . . . 9074 C Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 9076 A Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Lisa Paus, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Cannabiskontrollgesetzes (CannKG) Drucksache 18/4204 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9079 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9081 B Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9082 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9082 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9083 D Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 9085 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9086 A Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9088 D Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9089 D Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gleichen Lohn für gleiche und gleichwer- tige Arbeit für Frauen und Männer durch- setzen Drucksache 18/4321 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9091 A Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 9091 B Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 9092 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9093 D Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9094 D Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9096 A Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9097 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9098 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9099 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9101 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9102 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9037 (A) (C) (D)(B) 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9101 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthel, Klaus SPD 20.03.2015 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 20.03.2015 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Buchholz, Christine DIE LINKE 20.03.2015 Bülow, Marco SPD 20.03.2015 Daldrup, Bernhard SPD 20.03.2015 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.03.2015 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Göppel, Josef CDU/CSU 20.03.2015 Gottschalck, Ulrike SPD 20.03.2015 Groth, Annette DIE LINKE 20.03.2015 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 20.03.2015 Held, Marcus SPD 20.03.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 20.03.2015 Hinz (Essen), Petra SPD 20.03.2015 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 20.03.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 20.03.2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.03.2015 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 20.03.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 20.03.2015 Lotze, Hiltrud SPD 20.03.2015 Menz, Birgit DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 20.03.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Ramsauer, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Reimann, Carola SPD 20.03.2015 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 20.03.2015 Rix, Sönke SPD 20.03.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 20.03.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 20.03.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 20.03.2015 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 20.03.2015 Schwabe, Frank SPD 20.03.2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 20.03.2015 Spiering, Rainer SPD 20.03.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 20.03.2015 Westermayer, Waldemar CDU/CSU 20.03.2015 Wicklein, Andrea SPD 20.03.2015 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 20.03.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9102 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 931. Sitzung am 6. März 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Modernisierung der Finanzaufsicht über Versicherungen – Gesetz zur Teilumsetzung der Energieeffizienz- richtlinie und zur Verschiebung des Außerkraft- tretens des § 47g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung ge- fasst: 1. Der Bundesrat begrüßt, dass mit dem vorliegenden Ge- setz ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Energie- effizienz bei Unternehmen und damit zu verstärkter Energieeinsparung und CO2-Reduktion erfolgt. 2. Der Bundesrat stellt fest, dass die Umstellung auf ein Energieaudit für viele Unternehmen eine große orga- nisatorische wie auch finanzielle Herausforderung darstellt, vor allem auch, da sie in kurzer Zeit bewäl- tigt werden muss (Stichtag ist der 5. Dezember 2015). Daher ist in der Umsetzung des Gesetzes da- rauf zu achten, dass der Aufwand für die betroffenen Unternehmen so gering wie möglich gehalten wird. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, beim Voll- zug des Gesetzes insbesondere zu prüfen, ob bei vie- len gleichartigen Standorten eines Unternehmens so genannte Multi-Site-Verfahren zugelassen werden können, mit denen vermieden wird, dass ein umfas- sendes Energieaudit für jeden einzelnen Standort er- folgen muss. – Gesetz zu dem Abkommen vom 5. Dezember 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen zum Export besonderer Leis- tungen für berechtigte Personen, die im Hoheits- gebiet der Republik Polen wohnhaft sind Offsetdruc Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Te Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Indikatorenbericht 2014 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt Drucksachen 18/3995, 18/4147 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobilfunk- technologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswir- kungen Drucksachen 18/3752, 18/3890 Nr. 3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2012 Drucksachen 18/708, 18/891 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/3362 Nr. A.2 Ratsdokument 14910/14 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/2533 Nr. A.39 Ratsdokument 11976/14 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/4152 Nr. A.12 Ratsdokument 5867/15 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 lefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 95. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 17 IT-Sicherheitsgesetz TOP 18 Gesundheitsförderung und Prävention TOP 19 Cannabiskontrollgesetz TOP 20 Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dietrich Monstadt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegin-

    nen und Kollegen! Meine Damen und Herren!

    Gesundheit erflehen die Menschen von den Göt-
    tern; dass es aber in ihrer Hand liegt, diese zu erhal-
    ten, daran denken sie nicht.

    Dieses bekannte Zitat stammt von dem griechischen Phi-
    losophen Demokrit, der zwischen 460 und 371 vor
    Christus lebte.


    (Hilde Mattheis [SPD]: Darf man dieser Tage Griechen zitieren?)


    – Ich denke man darf das zitieren, weil das richtig ist. –
    Prävention ist also nicht nur heute im Rahmen der ersten
    Lesung zum vorliegenden Gesetzentwurf von wesentli-
    cher Bedeutung, sondern bereits seit 2 400 Jahren ein
    Thema.

    Meine Damen und Herren, wie ist die Situation
    heute? Wir wissen, der demografische Wandel ist die ge-
    sellschaftliche Herausforderung der nächsten Jahr-
    zehnte. Bis 2060 wird jeder zweite Deutsche mindestens
    51 Jahre alt sein. Während es zurzeit 650 000 Deutsche
    gibt, die über 90 Jahre alt sind, werden es 2060 rund
    3,3 Millionen sein.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Ja, hoffentlich!)


    Wir leben in einer älter werdenden Gesellschaft, die
    zusätzlich gekennzeichnet ist durch einen Wandel der
    Lebensstile: Fahrstuhl statt Treppe, Auto statt Fahrrad
    oder zu Fuß gehen, Computer statt körperlicher Betäti-
    gung in der Freizeit, FastFood statt gesunder Ernährung.
    Allein aufgrund dieser Entwicklung ist von einer weite-
    ren Zunahme der bedeutsamen nichtübertragbaren Er-
    krankungen, insbesondere von Diabetes Typ 2 und Adi-
    positas, auszugehen.

    Meine Damen und Herren, ich weiß persönlich, wor-
    über ich spreche: Ich bin insulinpflichtiger Typ-2-Diabe-
    tiker, und von meinen adipösen Ansätzen können Sie
    sich selbst überzeugen. Ich möchte daher zum Schluss
    dieser Debatte hier die Chance nutzen, gerade bei diesen
    beiden Erkrankungen einen Schwerpunkt zu setzen. Pa-
    rallel zum stattfindenden Naturereignis, meine Damen
    und Herren, müssen Sie sich Diabetes wie eine nicht en-
    dende Sonnenfinsternis vorstellen: Er schiebt, schleicht
    sich langsam ins Leben, und der Schatten bleibt auf
    Dauer.

    Gerade vor meinem persönlichen Hintergrund freue
    ich mich, dass Prävention und Früherkennung, aber auch
    die Versorgung der Erkrankung Diabetes als primäres
    nationales Gesundheitsziel im Gesetzentwurf verankert
    sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Das zeigt: Das Thema Diabetes ist in der Politik ange-
    kommen. Meine Damen und Herren, Prävention und
    Früherkennung sind eine wichtige Säule der Diabetesbe-
    kämpfung. Mit einem krankheitsübergreifenden Ansatz
    sollen lebensstilbedingte chronische Erkrankungen ver-
    mindert oder zumindest in ihrem Verlauf positiv beein-
    flusst werden.

    Sehr geehrter Herr Minister, an dieser Stelle meinen
    ganz herzlichen Dank dafür, dass unter Umsetzung des
    Koalitionsvertrages mit diesem Gesetz nach zehn Jahren
    Debatte und vier Anläufen Prävention und Gesundheits-
    förderung in den Vordergrund der Gesundheitsversor-
    gung gerückt sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Karl Lauterbach [SPD] – Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat schwer an euch gelegen!)


    Die dafür angedachten Mittel von circa 500 Millionen
    Euro pro Jahr sind ein ganz wichtiger Schritt in die rich-
    tige Richtung.

    Meine Damen und Herren, als Unionspolitiker und
    Betroffener ist es mir ein persönliches Ziel, aufzuklären,
    anzuleiten und die Eigenverantwortung eines jeden so zu
    stärken, dass Volkskrankheiten wie Diabetes oder Adi-
    positas verhindert werden können. Die Zahlen sind dra-
    matisch: In der Gesellschaft eher als Altersdiabetes
    bekannt, nimmt auch die Zahl von Kindern und Jugend-
    lichen, die an Typ-2-Diabetes erkranken, erschreckend
    zu. Von aktuell insgesamt 10 Millionen Diabeteserkran-
    kungen – unter Einbeziehung einer nicht quantifizierba-
    ren Dunkelziffer – wird die Zahl der Betroffenen bis
    zum Jahr 2025 auf circa 20 Millionen ansteigen. Der An-
    teil der Menschen in Deutschland mit extremer Adiposi-
    tas hat sich zwischen 1999 und 2009 fast verdoppelt.

    Diabetes wie auch Adipositas zählen damit zu den
    häufigsten lebensstilbedingten Erkrankungen, mit oft-
    mals dramatischen Konsequenzen: Dazu gehören Herz-
    infarkte, Schlaganfälle, Amputationen, Erblindung,
    Nierenversagen und eine deutlich geringere Lebenser-
    wartung. Das ist, wie ich finde, eine erschütternde Er-
    kenntnis für die Gesundheitspolitik, aber auch für unsere
    Gesellschaft.

    Jüngste Schlagzeilen wie „Volkskrankheiten verursa-
    chen Millionen Tote“ oder „Sitzen ist das neue Rauchen“
    brauchen wir nicht. Wir wissen, dass die Erkrankung bei
    vielen Patienten vermeidbar gewesen wäre. Falsche Er-
    nährung, lebensstilbedingte Gewichtszunahme und zu
    wenig Bewegung schon im Kindesalter sind dafür eine
    Ursache. Das bedeutet: Wir müssen die Menschen noch
    besser aufklären. Prävention und Aufklärung schon in
    jungen Jahren halte ich für den Schlüssel, um den explo-
    dierenden Kosten, dem Tsunami, der auf uns zurollt, ent-
    gegenwirken zu können.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wenn man den jungen Menschen richtiges und gesun-
    des Ernährungsverhalten von vornherein anerzieht, dann
    werden sie ihr Leben lang einen Fundus an Wissen ha-
    ben. Und wenn sie später selbst Verantwortung tragen,
    dann erinnern sie sich vielleicht und versuchen, richtiges
    Körperverhalten zu leben. Das heißt konkret: Wir müs-
    sen schon bei den ganz Jungen in Kitas und Schulen an-
    setzen.





    Dietrich Monstadt


    (A) (C)



    (D)(B)

    Nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen
    kann bereits ein ungesunder Lebensstil während der
    Schwangerschaft – falsche Ernährung, zu wenig Bewe-
    gung – ein erhöhtes Diabetesrisiko für das ungeborene
    Kind bedeuten. Es gilt daher, auch hier anzusetzen.

    Ausgehend von der Initiative der norddeutschen Bun-
    desländer – darunter auch mein eigenes, Mecklenburg-
    Vorpommern –, ist es wichtig, dass wir die präventiven
    Ansätze, die in dem vorliegenden Gesetzentwurf Nieder-
    schlag gefunden haben, gerade für die beiden Erkran-
    kungen Diabetes und Adipositas weiterführen. In diesem
    Sinne haben wir als Union einen Antrag mit der Forde-
    rung nach einer nationalen Diabetesstrategie auf den
    Weg gebracht, in der Hoffnung, dass wir diesen zeitnah
    in der Koalition umsetzen können.

    Dr. Franke, von daher bin ich Ihnen dankbar und
    freue ich mich sehr darüber, dass Sie dies angesprochen
    haben und auch unterstützen wollen. Auch Herr
    Dr. Lauterbach hat in der Öffentlichkeit vielfach betont,
    dass er sich nachhaltig für die Bekämpfung von Diabetes
    einsetzt. – Er nickt jetzt zustimmend. – Von daher noch-
    mals mein Appell an die Fraktion der SPD: Bringen Sie
    sich ein! Begleiten Sie diesen Antrag positiv!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, wir müssen endlich weg
    von den vielzähligen Einzelmaßnahmen und hin zu ziel-
    gerichteten und weitverbreiteten Aufklärungsmaßnah-
    men, die nachhaltige Wirkungen entfalten. In Anlehnung
    an die Antiraucherkampagne können die hier jährlich
    vorgesehenen 35 Millionen Euro für bundesweite Kam-
    pagnen durch die Bundeszentrale für gesundheitliche
    Aufklärung der Schlüssel zum Erfolg sein. Auch hier
    setzt der Gesetzentwurf die richtigen Akzente.


    (Beifall des Abg. Dr. Karl Lauterbach [SPD])


    Auf die Gesundheit zu achten und sich gesund zu ver-
    halten, erfordert Wissen, Befähigung und Eigenverant-
    wortung. Aufgabe von Prävention ist es, dies zu entwi-
    ckeln und zu stärken. Jeder Einzelne ist gefordert, durch
    eine gesundheitsbewusste Lebensweise Krankheiten
    vorzubeugen und die Erhaltung bzw. Wiederherstellung
    seiner Gesundheit zu fördern. Dafür muss dieser Ein-
    zelne angesprochen, gewonnen und unterstützt werden.
    Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Bedeu-
    tung von Prävention und Gesundheitsförderung deutlich
    zu machen, genauso, wie gezielte Unterstützung dort zu
    leisten, wo der Einzelne von sich aus zu gesundheitsbe-
    wusstem Verhalten nicht in der Lage ist.

    Diese Aufgabe muss ressortübergreifend angegangen
    und umgesetzt werden. Das Bundesgesundheitsministe-
    rium, das Bundesministerium für Ernährung und Land-
    wirtschaft, das Bundesministerium der Justiz und für
    Verbraucherschutz und auch die Länder mit ihrer Verant-
    wortung für die Schulen und Kindertagesstätten sind hier
    gemeinsam gefragt. Deshalb von mir ein deutliches Ja
    zur Prävention und zum Entwurf des Präventionsgeset-
    zes. Ich freue mich auf eine lebendige Diskussion.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das steht da alles nicht drin!)




Rede von Peter Hintze
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich schließe die Aussprache.

Interfraktionell wird Überweisung der Vorlagen auf
den Drucksachen 18/4282, 18/4322 und 18/4327 an die
in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorge-
schlagen. Sind Sie damit einverstanden? – Das ist der
Fall. Dann ist die Überweisung so beschlossen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 19 auf:

Erste Beratung des von den Abgeordneten
Dr. Harald Terpe, Lisa Paus, Katja Dörner, wei-
teren Abgeordneten und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs
eines Cannabiskontrollgesetzes (CannKG)


Drucksache 18/4204
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Gesundheit (f)

Auswärtiger Ausschuss
Innenausschuss
Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
Finanzausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Energie
Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur
Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache 38 Minuten vorgesehen. – Ich höre dazu
keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache. Als erster Rednerin er-
teile ich der Abgeordneten Katja Dörner, Fraktion Bünd-
nis 90/Die Grünen, das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katja Dörner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Die Verbotspolitik beim Thema Canna-
    bis der letzten Jahre und Jahrzehnte ist gescheitert. Wir
    müssen bei diesem Thema endlich neue Wege gehen,
    und wir Grüne wollen das tun.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Die Zahlen und Fakten sprechen eine ganz klare Spra-
    che: Rund 2,3 Millionen deutsche Erwachsene gebrau-
    chen Cannabis, rund 22 Prozent der 15- und 16-jährigen
    Schülerinnen und Schüler haben schon einmal Cannabis
    konsumiert. Trotz des Verbots ist der Konsum in den
    letzten Jahren gestiegen. Cannabis ist eine Alltagsdroge.
    Das ist die Realität!


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Das ist Ihre Realität!)


    Deshalb gibt es aus unserer Sicht dringenden Hand-
    lungsbedarf. Wir brauchen eine neue, vernünftige
    Grundlage für den Umgang mit Cannabis.





    Katja Dörner


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie der Abg. Daniela Kolbe [SPD])


    Wir legen Ihnen heute – das werden Sie sicherlich
    schon bemerkt haben – einen sehr fundierten und gut
    ausgearbeiteten Gesetzentwurf vor, mit dem wir vorran-
    gig zwei Ziele verfolgen: Wir wollen die Kriminalisie-
    rung erwachsener Konsumentinnen und Konsumenten
    beenden. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, mündige
    Erwachsene vor sich selbst zu schützen. Hierzu bestünde
    gerade beim Cannabiskonsum auch gar kein Anlass. Er-
    wachsene sollen zukünftig 30 Gramm Cannabis oder
    drei Hanfpflanzen für den Eigenbedarf besitzen können.

    Ich habe schon heute Morgen den Tickermeldungen
    entnommen, wie hier gegen unseren Gesetzentwurf ar-
    gumentiert wird. Ich will ganz klar in Richtung von
    Herrn Spahn sagen: Die 30-Gramm-Grenze in unserem
    Gesetzentwurf hat nichts mit dem kurzfristigen Eigenbe-
    darf zu tun. Wer einen dermaßen verquasten und an den
    Haaren herbeigezogenen Zusammenhang herstellt, der
    zeigt einfach, dass er keine rationalen Argumente gegen
    unseren Gesetzentwurf hat.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie der Abg. Mechthild Rawert [SPD] – Manfred Grund [CDU/CSU]: Die Menschheitsbeglücker! Sie jubeln sich selber zu!)


    Die derzeitige Kriminalisierung von Konsumentinnen
    und Konsumenten muss beendet werden. Kiffen ist kein
    Verbrechen.

    Es ist aber auch klar, liebe Kolleginnen, liebe Kolle-
    gen: Wir wollen die schützen, die wirklich Schutz brau-
    chen: Das sind die Kinder und Jugendlichen. Es stimmt
    ja: Wenn Jugendliche Cannabis konsumieren, insbeson-
    dere wenn sie das in größeren Mengen tun, dann kann
    der Konsum schädlich sein und sehr negative Folgen ha-
    ben. Das darf nicht verharmlost werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deshalb wollen wir mit unserem Gesetzentwurf endlich
    die Grundlage für einen funktionierenden Jugendschutz
    schaffen. Wir werden wirksamen Jugendschutz erst dann
    gewährleisten können, wenn wir ein reguliertes und kon-
    trolliertes System der Cannabisabgabe haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie der Abg. Mechthild Rawert [SPD])


    Klar ist: Eine Abgabe an Kinder und Jugendliche
    muss ausgeschlossen sein. In unserem Gesetzentwurf ist
    eine Altersgrenze von 18 Jahren vorgesehen. Wer Can-
    nabis an unter 18-Jährige abgibt oder verkauft, macht
    sich selbstverständlich weiterhin strafbar.


    (Rudolf Henke [CDU/CSU]: Kriminalisierung!)


    Aber Fakt ist doch auch: Heute fragt der Dealer auf dem
    Schwarzmarkt nicht nach dem Ausweis. In dem Canna-
    bisfachgeschäft, das in unserem Gesetzentwurf vorgese-
    hen ist, wird der Verkäufer das zukünftig tun. Das macht
    doch den entscheidenden Unterschied, liebe Kollegin-
    nen, liebe Kollegen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie der Abg. Mechthild Rawert [SPD])


    Unser Gesetzentwurf sieht vor, dass Kinder und Ju-
    gendliche Cannabisfachgeschäfte nicht betreten dürfen.
    Die Geschäfte müssen einen bestimmten Abstand zu
    Schulen und zu Einrichtungen der Kinder- und Jugend-
    hilfe einhalten. Cannabis darf nicht in Automaten oder
    im Versandhandel angeboten werden. Auch ist in unse-
    rem Gesetzentwurf ein striktes Werbeverbot vorgesehen.
    All das sind deutlich strengere Regelungen, als wir sie
    heute für Alkohol vorsehen. Das zeigt, wie ernst es uns
    ist, Kinder und Jugendliche mit unserem Gesetzentwurf
    zu schützen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie der Abg. Mechthild Rawert [SPD])


    Mit unserem Gesetzentwurf verfolgen wir aber auch
    weitere Ziele. Wir ermöglichen beim Cannabiskonsum
    überhaupt erst Verbraucherschutz; denn nur der kontrol-
    lierte Anbau und eine kontrollierte Abgabe stellen si-
    cher, dass die heute fast schon üblichen und gefährlichen
    Beimischungen von Giftstoffen ausgeschlossen werden
    und auch der THC-Gehalt endlich dokumentiert und
    transparent gemacht wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Manfred Grund [CDU/CSU]: Ich denke, das sind mündige Menschen, die ihr befreien wollt für Cannabis! Jetzt wollt ihr sie wieder gängeln! Unglaublich!)


    Mit unserem Gesetzentwurf bekämpfen wir die orga-
    nisierte Kriminalität, weil damit dem Schwarzmarkt und
    der Dealerei endlich die Grundlage entzogen würde. Das
    ist übrigens sehr wichtig, um den Zugang zu Cannabis
    für Jugendliche deutlich zu erschweren.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Was?)


    Wir entlasten die Strafverfolgungsbehörden. Zurzeit
    werden jährlich rund 100 000 konsumnahe Delikte ver-
    folgt. Die meisten Verfahren werden zwar eingestellt,
    aber es werden viel Zeit und viele Ressourcen in die
    Strafverfolgung investiert. Das kostet die Steuerzahler
    im Jahr rund 1,8 Milliarden Euro. Das ist doch Geld, das
    wir viel besser für die Suchtprävention einsetzen könn-
    ten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Deshalb wundert es uns nicht – das freut uns auch –,
    dass wir für unseren Vorschlag sehr viel Zuspruch aus
    den Reihen der Polizei und der Strafverfolgungsbehör-
    den erfahren.

    Ich will noch kurz auf einen anderen wichtigen As-
    pekt eingehen. Wir wollen für den Straßenverkehr einen
    Grenzwert für den Konsum von THC-Produkten schaf-





    Katja Dörner


    (A) (C)



    (D)(B)

    fen. Wir sehen hier 5,0 Nanogramm pro Milliliter vor.
    Das ist der Wert, oberhalb dessen nach rechtsmedizini-
    scher Forschung eine Beeinträchtigung der Fahrleistung
    nicht ausgeschlossen werden kann. Einen derartigen
    Grenzwert gibt es in fast allen anderen europäischen
    Ländern schon lange. Es ist völlig unsinnig, dass einem
    Konsumenten der Führerschein entzogen werden kann,
    obwohl er unter Cannabiseinfluss überhaupt nicht am
    Straßenverkehr teilgenommen hat. Auch diese Art von
    Kriminalisierung muss ein Ende haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie der Abg. Ulli Nissen [SPD])


    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, die Zeit ist reif für
    eine vernünftige Cannabispolitik. Die Erfahrungen mit
    der Entkriminalisierung in anderen Ländern sind positiv.
    Diese Erfahrungen zeigen auch, dass viele Befürchtun-
    gen, beispielsweise dass der Konsum von Cannabis dann
    ansteigt, sich nicht bewahrheiten.

    Vor diesem Hintergrund erwarte ich von den Regie-
    rungsfraktionen, dass wir darüber endlich eine sachliche
    Debatte führen können. Das Wiederkäuen längst wider-
    legter Vorwürfe beim Thema Cannabis muss aufhören.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir brauchen endlich eine vernünftige Regelung, die
    die sinnlose und teure Kriminalisierung beendet und vor
    allem Kinder und Jugendliche endlich wirksam vor Can-
    nabiskonsum schützt. Ich bin sehr gespannt auf die Bera-
    tungen, und ich freue mich auf die nächsten Wochen, in
    denen wir das näher erläutern werden.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)