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ID1809506300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/95 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstech- nischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksache 18/4096 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 B Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9038 D Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9040 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9042 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 9044 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9045 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9047 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9048 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9050 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9051 B Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9053 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 9054 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9056 A Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Gesund- heitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) Drucksache 18/4282 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C b) Antrag der Abgeordneten Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesundheits- förderung und Prävention konsequent auf die Verminderung sozial bedingter gesundheitlicher Ungleichheit ausrich- ten Drucksache 18/4322 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C c) Antrag der Abgeordneten Kordula Schulz- Asche, Maria Klein-Schmeink, Dr. Harald Terpe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesundheit für alle ermöglichen – Ge- rechtigkeit und Teilhabe durch ein mo- dernes Gesundheitsförderungsgesetz Drucksache 18/4327 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9058 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9059 D Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9061 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9061 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9063 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9064 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9066 B Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9067 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9068 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 9070 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Marina Kermer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9072 A Heiko Schmelzle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9073 B Martina Stamm-Fibich (SPD) . . . . . . . . . . . . 9074 C Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 9076 A Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Lisa Paus, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Cannabiskontrollgesetzes (CannKG) Drucksache 18/4204 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9079 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9081 B Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9082 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9082 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9083 D Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 9085 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9086 A Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9088 D Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9089 D Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gleichen Lohn für gleiche und gleichwer- tige Arbeit für Frauen und Männer durch- setzen Drucksache 18/4321 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9091 A Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 9091 B Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 9092 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9093 D Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9094 D Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9096 A Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9097 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9098 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9099 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9101 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9102 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9037 (A) (C) (D)(B) 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9101 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthel, Klaus SPD 20.03.2015 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 20.03.2015 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Buchholz, Christine DIE LINKE 20.03.2015 Bülow, Marco SPD 20.03.2015 Daldrup, Bernhard SPD 20.03.2015 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.03.2015 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Göppel, Josef CDU/CSU 20.03.2015 Gottschalck, Ulrike SPD 20.03.2015 Groth, Annette DIE LINKE 20.03.2015 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 20.03.2015 Held, Marcus SPD 20.03.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 20.03.2015 Hinz (Essen), Petra SPD 20.03.2015 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 20.03.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 20.03.2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.03.2015 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 20.03.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 20.03.2015 Lotze, Hiltrud SPD 20.03.2015 Menz, Birgit DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 20.03.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Ramsauer, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Reimann, Carola SPD 20.03.2015 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 20.03.2015 Rix, Sönke SPD 20.03.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 20.03.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 20.03.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 20.03.2015 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 20.03.2015 Schwabe, Frank SPD 20.03.2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 20.03.2015 Spiering, Rainer SPD 20.03.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 20.03.2015 Westermayer, Waldemar CDU/CSU 20.03.2015 Wicklein, Andrea SPD 20.03.2015 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 20.03.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9102 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 931. Sitzung am 6. März 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Modernisierung der Finanzaufsicht über Versicherungen – Gesetz zur Teilumsetzung der Energieeffizienz- richtlinie und zur Verschiebung des Außerkraft- tretens des § 47g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung ge- fasst: 1. Der Bundesrat begrüßt, dass mit dem vorliegenden Ge- setz ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Energie- effizienz bei Unternehmen und damit zu verstärkter Energieeinsparung und CO2-Reduktion erfolgt. 2. Der Bundesrat stellt fest, dass die Umstellung auf ein Energieaudit für viele Unternehmen eine große orga- nisatorische wie auch finanzielle Herausforderung darstellt, vor allem auch, da sie in kurzer Zeit bewäl- tigt werden muss (Stichtag ist der 5. Dezember 2015). Daher ist in der Umsetzung des Gesetzes da- rauf zu achten, dass der Aufwand für die betroffenen Unternehmen so gering wie möglich gehalten wird. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, beim Voll- zug des Gesetzes insbesondere zu prüfen, ob bei vie- len gleichartigen Standorten eines Unternehmens so genannte Multi-Site-Verfahren zugelassen werden können, mit denen vermieden wird, dass ein umfas- sendes Energieaudit für jeden einzelnen Standort er- folgen muss. – Gesetz zu dem Abkommen vom 5. Dezember 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen zum Export besonderer Leis- tungen für berechtigte Personen, die im Hoheits- gebiet der Republik Polen wohnhaft sind Offsetdruc Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Te Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Indikatorenbericht 2014 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt Drucksachen 18/3995, 18/4147 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobilfunk- technologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswir- kungen Drucksachen 18/3752, 18/3890 Nr. 3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2012 Drucksachen 18/708, 18/891 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/3362 Nr. A.2 Ratsdokument 14910/14 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/2533 Nr. A.39 Ratsdokument 11976/14 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/4152 Nr. A.12 Ratsdokument 5867/15 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 lefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 95. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 17 IT-Sicherheitsgesetz TOP 18 Gesundheitsförderung und Prävention TOP 19 Cannabiskontrollgesetz TOP 20 Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Heiko Schmelzle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Liebe Gäste! Dass die Menschen in Deutsch-
    land ein immer höheres Lebensalter erreichen, liegt si-
    cherlich auch daran, dass unser Gesundheitssystem im
    weltweiten Vergleich ein sehr, sehr gutes ist.

    Das heute eingebrachte Präventionsgesetz ist ein wei-
    terer Baustein der Bundesregierung bei der Umsetzung
    ihres Versprechens, unser Gesundheitssystem zukunfts-
    fest zu machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Durch den Dreiklang aus Präventionsgesetz, Versor-
    gungsstärkungsgesetz und Pflegestärkungsgesetz greifen
    wir drei grundlegende Bereiche auf. Das Versorgungs-
    stärkungsgesetz soll hochwertige medizinische Versor-
    gung, unabhängig vom Wohnort, sichern. Das erste Pfle-
    gestärkungsgesetz hat Leistungen für Pflegebedürftige
    und Entlastungsangebote für pflegende Angehörige aus-
    geweitet. Das Präventionsgesetz soll gesundheitsför-
    dernde Maßnahmen stärken, um Krankheiten zu vermei-
    den.
    CDU und CSU wollen dabei nicht bevormunden. Wir
    wollen die Menschen stattdessen davon überzeugen, dass
    ihr Handeln die Lebensqualität erhöhen und das Leben
    selbst verlängern kann. Denn nur wenn die Lebenswirk-
    lichkeit der Menschen in Kita oder Schule, am Arbeits-
    platz oder im Pflegeheim im Sinne eines gesünderen
    Lebens verbessert wird, kann die Gesundheit der Bevöl-
    kerung nachhaltig verbessert werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Weil Prävention auf längere Frist die Kosten für nicht
    mehr notwendige Krankenbehandlungen erspart, sind
    finanzielle Mittel hier gut investiert. Die von den Kran-
    kenkassen in diesem Bereich einsetzbaren Mittel werden
    wir darum auf 490 Millionen Euro mehr als verdoppeln.
    Diesmal sind auch die Pflegekassen mit dabei.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Zwei Themen liegen mir besonders am Herzen: die
    betriebliche Gesundheitsvorsorge und das Impfen.

    Die berufliche Tätigkeit dominiert einen Großteil unse-
    res Lebens. In Zeiten eines zunehmenden Fachkräfteman-
    gels hat die Erhaltung der Gesundheit der Arbeitnehmer
    für die CDU/CSU allerhöchste Priorität. Ein gesünderes
    Arbeitsumfeld stärkt die Arbeitsplatzzufriedenheit und
    damit die Identifikation und Verbundenheit der Arbeit-
    nehmer mit ihrem Unternehmen. Gerade kleinere Be-
    triebe sind aufgrund der geringen Mitarbeiterzahl häufig
    nicht in der Lage, in Eigenregie sinnvolle Maßnahmen
    zur Vermeidung arbeitsbedingter Gesundheitsrisiken zu
    ergreifen. Wir stellen für diesen Bereich 140 Millionen
    Euro bereit, um gerade den Mittelstand bei der wichtigen
    Aufgabe der betrieblichen Gesundheitsvorsorge zu un-
    terstützen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch eine Frage der Maßnahmen!)


    Das Impfen ist für mich eine weitere wesentliche
    Säule der Prävention. Impfen ist die effektivste medizi-
    nische Präventionsmaßnahme. Impfen schützt weltweit
    Millionen von Menschen vor Krankheiten, Behinderung
    und Tod, und vor allem: Impfen liefert im Bereich der
    Prävention messbare Ergebnisse.

    Die Debatte um das Impfen ist allzu häufig ideolo-
    gisch geprägt und wird leider von den wenigen Impfgeg-
    nern bestimmt. Wir müssen der Bevölkerung immer wie-
    der die Erfolge des Impfens bei der Bekämpfung und
    Ausrottung von Krankheiten ins Bewusstsein rufen.
    Pocken, Tollwut, Pest, Diphtherie, Tuberkulose, Wund-
    starrkrampf, Gelbfieber, Kinderlähmung, Masern, Mumps,
    Röteln: Das Impfen ist eine einzige Erfolgsgeschichte.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Helga Kühn-Mengel [SPD])


    Wir leben in einer mobilen Welt, in der wir binnen weni-
    ger Stunden auf andere Kontinente reisen können. Güter
    werden weltweit transportiert. Krankheiten und Epide-





    Heiko Schmelzle


    (A) (C)



    (D)(B)

    mien können uns jedoch genauso schnell erreichen. Hier
    gilt es, auch für unsere Bevölkerung die Impfquote zu
    erhöhen, um dadurch vorzusorgen.

    In der Mehrzahl der Fälle ist die Ursache für fehlende
    Impfungen nicht die offene Ablehnung des Impfens,
    sondern ist der Unwissenheit, der Nachlässigkeit und ei-
    nem mangelnden Problembewusstsein geschuldet. Ge-
    rade junge Menschen gehen selten zum Arzt, und wenn
    sie einen Mediziner aufsuchen, haben sie in den seltens-
    ten Fällen ihren Impfpass dabei. Eine Impfberatung er-
    folgt dann höchstens, wenn eine Fernreise ansteht. Für
    die Erhöhung der Impfquoten benötigen wir daher ein
    strukturiertes, bundeseinheitliches Impfkonzept für alle
    Lebensphasen, welches die Menschen im wiederkehren-
    den Rhythmus auf das Impfen hinweist.

    Wichtig ist der einfache und niedrigschwellige
    Zugang zu den notwendigen Impfungen. Reine Informa-
    tionsangebote reichen hier nicht aus. Dabei muss der
    Tatsache Rechnung getragen werden, dass es sich bei
    Impfungen um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
    handelt.


    (Beifall der Abg. Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt auf einmal!)


    Ich appelliere an alle, die gesellschaftliche Verantwor-
    tung gegenüber jenen, die nicht geimpft werden können,
    ernst zu nehmen; denn für einen wirksamen „Herden-
    schutz“ benötigen wir eine Impfquote von circa 95 Pro-
    zent. Genau hier setzen die vorgesehenen Maßnahmen an,
    die meine Vorredner schon genannt haben. Ich möchte
    aber noch ergänzen, dass die Krankenkassen künftig mit
    Fachärzten für Arbeitsmedizin oder mit Betriebsmedizi-
    nern Verträge zur Durchführung von Schutzimpfungen
    schließen können.

    Erlauben Sie mir einen persönlichen Hinweis zum
    Gesetzentwurf. Gemeinsam mit meinen CSU-Kollegen
    Reiner Meier und Erich Irlstorfer aus dem Gesundheits-
    ausschuss habe ich im Herbst 2014 ein Konzept zur Ver-
    besserung der Impfsituation in Deutschland vorgelegt.
    Viele Erwägungen finden sich bereits heute im Regie-
    rungsentwurf wieder. Dennoch halten wir einen weiteren
    Punkt für absolut bedenkenswert. Derzeit wird von den
    17 Kassenärztlichen Vereinigungen das Modellprojekt
    KV-Impfsurveillance durchgeführt. Dieses Projekt doku-
    mentiert Impfquoten, die Häufigkeit der Inanspruchnahme
    von Vorsorgeuntersuchungen und Erkrankungszahlen re-
    präsentativ für alle Bundesländer und ermöglicht die
    Aufschlüsselung dieser Zahlen bis auf Kreisebene für
    die verschiedenen Altersgruppen. Genau dies fordern
    Sachverständige doch seit langem, zuletzt Professor
    Dr. Gerd Antes vom Deutschen Cochrane Zentrum bei
    seinem Besuch im Gesundheitsausschuss. Nur mit solch
    belastbaren Daten können wissenschaftlich fundiert
    Impflücken geschlossen und drohende Epidemien ziel-
    genau bekämpft werden.

    Wir können uns vorstellen, aus diesem Modellprojekt
    ab 2016 eine regelhafte, bundeseinheitliche und anony-
    misierte Impfdatenerhebung beim Robert-Koch-Institut
    zu entwickeln, die dann verbindliche Grundlage der Ar-
    beit der Ständigen Impfkommission wird. Die Ergeb-
    nisse und die hieraus resultierenden Vorschläge sollten
    jährlich im Rahmen eines Impfberichts des BMG veröf-
    fentlicht werden.

    Lassen Sie mich mit Blick auf den Frühlingsanfang
    mit einer lyrischen Note schließen. Die Herausforderung
    ist die Knospe des Handelns. Lassen Sie uns im parla-
    mentarischen Verfahren gemeinsam daran arbeiten, dass
    die Knospe zur Blüte wird und dann Frucht trägt. Denn
    die Stärkung der Gesundheit beginnt mit der Prävention.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Peter Hintze
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Als nächster Rednerin erteile ich das Wort der Abge-

ordneten Martina Stamm-Fibich, SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Martina Stamm-Fibich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister Gröhe!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen
    und Herren! Es ist schon viel gesagt worden; das macht
    es gegen Ende der Debatte immer ein bisschen schwie-
    rig. Ich versuche es jetzt mit ein bisschen Handfestem.

    Wie bei der Bildung – das haben wir heute schon oft
    gehört – hängen auch die Gesundheitschancen von Kin-
    dern und Jugendlichen in Deutschland von ihrer sozialen
    Herkunft ab. Zuletzt – auch das wurde heute schon
    mehrfach erwähnt – hat dies die KiGGS-Studie des
    Robert-Koch-Instituts bestätigt. Die KiGGS-Studie
    kommt zu dem Ergebnis, dass bei Kindern aus sozial be-
    nachteiligten Familien Risikofaktoren wie Bewegungs-
    mangel oder Übergewicht stärker verbreitet sind und
    dass ein Drittel der Kinder aus diesen Familien von Ver-
    haltensproblemen, Hyperaktivität oder Problemen mit
    Gleichaltrigen betroffen sind. Kinder aus armen Fami-
    lien hinken in ihrer Entwicklung hinterher. Schon vor
    dem Schuleintritt sind sie massiv benachteiligt. Das geht
    aus einer weiteren Studie, die uns diese Woche vorgelegt
    wurde, einer Studie der Bertelsmann Stiftung, hervor.

    Die Studien zeigen: Zusätzlich zum Präventionsge-
    setz sind langfristig weitere Investitionen in Bildung not-
    wendig, aber auch in benachteiligte Quartiere und in In-
    stitutionen. Nur so können wir die Gesundheitschancen
    für unsere Kinder verbessern. Mögliche Ansätze sehe
    ich hier bei dem Programm „Soziale Stadt“ oder bei der
    Förderung von Kitas. Für mich ist klar, dass Ressourcen
    nicht nach dem sogenannten Gießkannenprinzip verteilt
    werden dürfen. Kitas und andere Einrichtungen brau-
    chen mehr Geld, mehr Personal und andere Förderange-
    bote. Dem muss das Präventionsgesetz Rechnung tragen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Basis für eine gesundheitsbewusste Lebensweise
    im Erwachsenenalter wird in der frühen Kindheit gelegt.
    Daher hat die Umsetzung primärpräventiver und früher





    Martina Stamm-Fibich


    (A) (C)



    (D)(B)

    sekundärpräventiver Elemente im Kindesalter große Ef-
    fekte. Beim Thema Kinder- und Jugendgesundheit ver-
    folgt die SPD-Bundestagsfraktion ein klares Ziel: Wir
    wollen gleiche Gesundheitschancen für alle Kinder er-
    reichen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ist eine weitreichende Forderung, die viele Einzel-
    schritte erfordert. Einen ersten Schritt haben wir mit dem
    Entwurf eines Präventionsgesetzes getan.

    Wer kleine Kinder hat, kennt dieses gelbe Heft.


    (Die Rednerin hält das Kinder-Untersuchungsheft hoch)


    Es hilft Eltern, den Überblick über die vielen Vorsorge-
    termine zwischen Geburt und Einschulung, also über die
    sogenannten Us, zu behalten. Bisher allerdings enden die
    Us – und damit auch das berühmte gelbe Vorsorgeheft –
    mit dem Moment, in dem es richtig schwierig werden
    kann, wenn nämlich aus dem Kindergartenkind ein
    Schulkind wird, wenn Entwicklungsstörungen, Esspro-
    bleme oder Ängste auftauchen können. Ich begrüße des-
    halb den Änderungsvorschlag zu § 26 SGB V. Ich freue
    mich über die Anhebung der Altersgrenze für die Us. Ich
    freue mich vor allem über die Änderungen, die auf eine
    qualitative Verbesserung der bestehenden Früherken-
    nungsuntersuchungen hoffen lassen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich begrüße vor allem die Erweiterung der Früherken-
    nung um die psychosoziale Entwicklung sowie die präven-
    tionsorientierte Beratung mit Überprüfung des Impfstatus.
    Auch dass Informationen zu regionalen Unterstützungs-
    angeboten für Eltern und Kind Teil dieser Beratung sein
    sollen, findet meine ausgesprochene Anerkennung. Die
    letzte Entscheidung – die über das Wie – soll, wie so oft,
    der Gemeinsame Bundesausschuss fällen. Ich würde es
    sehr begrüßen, wenn alle drei Untersuchungen, die U10,
    die U11 und auch die J2, zu Regelleistungen werden
    würden.

    Von der Geburt bis zum fünften Lebensjahr sind Kin-
    der in Deutschland auch jetzt schon gut betreut. Seit in-
    zwischen sieben Jahren bieten die Kinderärzte zudem
    drei weitere Untersuchungen an, die U10 und die U11
    für Grundschüler und die J2 für 17-Jährige. Hier gibt es
    für vorsorgewillige Eltern allerdings einen Haken: Nicht
    alle Krankenkassen übernehmen die Kosten von rund
    50 Euro pro Untersuchung, weil die drei Vorsorgeter-
    mine nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Kassen
    verankert sind. Eltern müssen also selbst in die Tasche
    greifen oder auf diese Vorsorge verzichten. Durch die
    flächendeckende Einführung einer zusätzlichen U- oder
    J-Untersuchung entstehen für die Krankenkassen jähr-
    lich voraussichtlich Mehraufwendungen im niedrigen
    einstelligen Millionenbereich. Dem gegenüber steht aber
    ein enormes Einsparpotenzial


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    durch die Vermeidung oder frühzeitige Erkennung von
    Störungen der gesundheitlichen Entwicklung. Kurzum
    – wir haben es schon oft gehört –: Vorbeugen ist besser
    als Heilen.

    Durch diese Stärkung des Untersuchungsprogramms
    hoffe ich auch auf eine Verbesserung der Impfquoten
    von Kindern im Schulalter. Ich bin überzeugt davon,
    dass Impfungen, wenn sie mit Vorsorgeuntersuchungen
    zusammenfallen, auch durchgeführt werden. Deshalb
    begrüße ich auch die in Artikel 8 des Gesetzentwurfes
    geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Schutz-
    impfungen gehören zu den wichtigsten Maßnahmen im
    Rahmen der primären Prävention von Infektionskrank-
    heiten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Der Gesetzentwurf legt fest, dass die Überprüfung des
    Impfstatus und eine Impfberatung zum Bestandteil der
    Gesundheitsuntersuchung bei Erwachsenen und bei Kin-
    dern und Jugendlichen werden. Der Gesetzentwurf setzt
    – sehr zu Recht – bei den Kleinsten an. Die Eltern von
    Kindern, die in eine Kindertagesstätte aufgenommen
    werden sollen, müssen künftig nachweisen, dass eine
    ärztliche Impfschutzberatung erfolgt ist. Damit soll eine
    höhere Beteiligung an den Schutzimpfungen, die die
    Ständige Impfkommission empfiehlt, erreicht werden.
    Wie wichtig Impfungen sind – wir haben auch das schon
    einige Male gehört –, haben wir beim dramatischen Aus-
    bruch der Masern gemerkt.