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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/95 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstech- nischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksache 18/4096 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 B Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9038 D Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9040 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9042 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 9044 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9045 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9047 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9048 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9050 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9051 B Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9053 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 9054 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9056 A Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Gesund- heitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) Drucksache 18/4282 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C b) Antrag der Abgeordneten Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesundheits- förderung und Prävention konsequent auf die Verminderung sozial bedingter gesundheitlicher Ungleichheit ausrich- ten Drucksache 18/4322 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C c) Antrag der Abgeordneten Kordula Schulz- Asche, Maria Klein-Schmeink, Dr. Harald Terpe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesundheit für alle ermöglichen – Ge- rechtigkeit und Teilhabe durch ein mo- dernes Gesundheitsförderungsgesetz Drucksache 18/4327 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9058 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9059 D Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9061 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9061 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9063 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9064 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9066 B Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9067 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9068 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 9070 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Marina Kermer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9072 A Heiko Schmelzle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9073 B Martina Stamm-Fibich (SPD) . . . . . . . . . . . . 9074 C Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 9076 A Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Lisa Paus, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Cannabiskontrollgesetzes (CannKG) Drucksache 18/4204 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9079 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9081 B Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9082 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9082 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9083 D Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 9085 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9086 A Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9088 D Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9089 D Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gleichen Lohn für gleiche und gleichwer- tige Arbeit für Frauen und Männer durch- setzen Drucksache 18/4321 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9091 A Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 9091 B Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 9092 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9093 D Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9094 D Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9096 A Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9097 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9098 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9099 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9101 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9102 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9037 (A) (C) (D)(B) 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9101 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthel, Klaus SPD 20.03.2015 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 20.03.2015 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Buchholz, Christine DIE LINKE 20.03.2015 Bülow, Marco SPD 20.03.2015 Daldrup, Bernhard SPD 20.03.2015 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.03.2015 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Göppel, Josef CDU/CSU 20.03.2015 Gottschalck, Ulrike SPD 20.03.2015 Groth, Annette DIE LINKE 20.03.2015 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 20.03.2015 Held, Marcus SPD 20.03.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 20.03.2015 Hinz (Essen), Petra SPD 20.03.2015 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 20.03.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 20.03.2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.03.2015 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 20.03.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 20.03.2015 Lotze, Hiltrud SPD 20.03.2015 Menz, Birgit DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 20.03.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Ramsauer, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Reimann, Carola SPD 20.03.2015 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 20.03.2015 Rix, Sönke SPD 20.03.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 20.03.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 20.03.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 20.03.2015 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 20.03.2015 Schwabe, Frank SPD 20.03.2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 20.03.2015 Spiering, Rainer SPD 20.03.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 20.03.2015 Westermayer, Waldemar CDU/CSU 20.03.2015 Wicklein, Andrea SPD 20.03.2015 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 20.03.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9102 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 931. Sitzung am 6. März 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Modernisierung der Finanzaufsicht über Versicherungen – Gesetz zur Teilumsetzung der Energieeffizienz- richtlinie und zur Verschiebung des Außerkraft- tretens des § 47g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung ge- fasst: 1. Der Bundesrat begrüßt, dass mit dem vorliegenden Ge- setz ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Energie- effizienz bei Unternehmen und damit zu verstärkter Energieeinsparung und CO2-Reduktion erfolgt. 2. Der Bundesrat stellt fest, dass die Umstellung auf ein Energieaudit für viele Unternehmen eine große orga- nisatorische wie auch finanzielle Herausforderung darstellt, vor allem auch, da sie in kurzer Zeit bewäl- tigt werden muss (Stichtag ist der 5. Dezember 2015). Daher ist in der Umsetzung des Gesetzes da- rauf zu achten, dass der Aufwand für die betroffenen Unternehmen so gering wie möglich gehalten wird. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, beim Voll- zug des Gesetzes insbesondere zu prüfen, ob bei vie- len gleichartigen Standorten eines Unternehmens so genannte Multi-Site-Verfahren zugelassen werden können, mit denen vermieden wird, dass ein umfas- sendes Energieaudit für jeden einzelnen Standort er- folgen muss. – Gesetz zu dem Abkommen vom 5. Dezember 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen zum Export besonderer Leis- tungen für berechtigte Personen, die im Hoheits- gebiet der Republik Polen wohnhaft sind Offsetdruc Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Te Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Indikatorenbericht 2014 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt Drucksachen 18/3995, 18/4147 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobilfunk- technologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswir- kungen Drucksachen 18/3752, 18/3890 Nr. 3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2012 Drucksachen 18/708, 18/891 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/3362 Nr. A.2 Ratsdokument 14910/14 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/2533 Nr. A.39 Ratsdokument 11976/14 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/4152 Nr. A.12 Ratsdokument 5867/15 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 lefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 95. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 17 IT-Sicherheitsgesetz TOP 18 Gesundheitsförderung und Prävention TOP 19 Cannabiskontrollgesetz TOP 20 Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Birgit Wöllert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Ich komme sofort zum Schluss. – Deshalb schlagen

    wir einen Fonds vor, in den alle Sozialversicherungsträ-
    ger, die Länder und der Bund einzahlen. Von den Ge-
    samtmitteln des Fonds sollen 75 Prozent von den Kom-
    munen abgerufen werden können. Ihnen sollen keine
    zusätzlichen Kosten entstehen. So findet Gesundheits-
    förderung dort statt, wo die Menschen leben und ihre Le-
    bensumwelt selbst mitgestalten können.

    Danke.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Peter Hintze
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Als nächstem Redner erteile ich das Wort dem Abge-

ordneten Edgar Franke, SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Edgar Franke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    ren! Gesundheitspolitik ist immer auch Gesellschafts-
    politik. Das wussten Sozialdemokraten, Frau Zimmermann,
    schon immer.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Einige andere Demokraten auch!)


    Wir wissen: Soziale Faktoren wie niedriges Einkommen,
    geringer Bildungsstand und Arbeitslosigkeit haben Aus-
    wirkungen auf Gesundheitschancen. Natürlich hängt
    auch die Lebenserwartung davon ab. Sozialer Status und
    Gesundheit hängen zusammen.

    Wir haben 1999 in § 20 SGB V hineingeschrieben
    – gerade Sozialdemokraten waren das –: Prävention
    muss sozial bedingte Ungleichheit von Gesundheits-
    chancen vermindern.


    (Tino Sorge [CDU/CSU]: Christdemokraten auch!)


    Das ist so etwas wie ein sozialdemokratischer Pro-
    grammsatz, liebe Kolleginnen und Kollegen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir müssen mit Präventionsmaßnahmen die gesamte
    Gesellschaft erreichen. Aber es ist in der Praxis oftmals
    so, dass Präventionsmaßnahmen als Marketingaktionen
    der Krankenkassen missbraucht werden, dass vor allen
    Dingen junge, gesunde Menschen geworben werden sol-
    len, dass Angebote gemacht werden für Menschen, die
    ohnehin auf ihre Gesundheit achten. Das ist ein fakti-
    sches Problem.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Prävention muss
    mehr sein als Aufklärung und Sportkurse. Es kann nicht
    darum gehen, dass wir gesunden und fitten Menschen
    zusätzlich Gymnastik-, Yoga-, Qigong-Kurse oder was
    auch immer anbieten. Wir müssen diejenigen Menschen
    erreichen, die aufgrund ihrer Lebensumstände Gesund-
    heit und Vorsorge nicht in den Mittelpunkt stellen.

    Natürlich wissen wir alle: Das geht nur in den Le-
    benswelten. Wir müssen bei den Kitas, in den Schulen,
    in den Betrieben, eben in der Lebensgestaltung anfan-
    gen. Frau Schulz-Asche, als Kommunalpolitikerin, als
    Kommunalpolitiker – ich bin ehemaliger Bürgermeister –
    weiß man, wo gesellschaftliche Veränderungen sich
    vollziehen: in der Kommune, in den Quartieren, natür-
    lich in den Sozialräumen.


    (Beifall der Abg. Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Aber Familie ist auch wichtig.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kommt in eurem Gesetz auch nicht vor!)


    Die Menschen müssen wir dort erreichen.

    Meine hochgeschätzte Kollegin Helga Kühn-Mengel
    hat viele Themen angesprochen. Ich möchte ein paar
    Schwerpunkte nennen, die für mich wichtig sind:





    Dr. Edgar Franke


    (A) (C)



    (D)(B)

    Erstens. Wir brauchen vor allen Dingen, meine sehr
    verehrten Damen und Herren, eine zielgerichtete und
    bessere Zusammenarbeit aller Präventionsakteure. Das
    ist ganz wichtig. Das sind nicht nur Krankenkassen,
    Schulen, Bildungsträger und Kommunen. Ich habe frü-
    her bei der Berufsgenossenschaft gearbeitet. Da hatte
    man eine Doppelstruktur, einen staatlichen Arbeits-
    schutz und einen der Berufsgenossenschaften, die in der
    Selbstverwaltung organisiert sind. Das sind Themen, die
    wir wirklich praktisch, handwerklich angehen müssen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zweitens. Wir brauchen eine nationale Präventions-
    konferenz, um Ansätze in der Prävention und in der Ge-
    sundheitsförderung zu bündeln.

    Drittens. Wir brauchen Arbeitsschutz und gesundheit-
    liche Prävention in den Betrieben – mit den Sozialpart-
    nern. Auch das ist ein Thema, das wir uns wirklich im
    Detail anschauen müssen.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Tut ihr aber nicht! Das ist das Problem!)


    Wir müssen viertens den Zugang zu Präventionsange-
    boten für Personen mit besonderen beruflichen und
    familiären Belastungen erleichtern. Ich denke an Allein-
    erziehende, Schichtarbeiter oder pflegende Familienan-
    gehörige. Auch das ist ein Thema, wie wir alle wissen.
    Ich war früher einmal Chef einer kommunalen Kranken-
    pflegestation. Da hatten fast alle, die dort gearbeitet ha-
    ben, Rückenprobleme. Aber das bedeutet natürlich auch,
    dass wir, gerade wenn wir Gesundheitspolitik machen,
    so etwas erkennen müssen.

    Wir müssen fünftens Früherkennungsuntersuchungen
    für Kinder, Jugendliche und Erwachsene weiterentwi-
    ckeln.

    Es gibt noch viele Details, die man nennen könnte.
    Der Herr Minister hat beispielsweise den Impfschutz
    bzw. die verpflichtende Impfberatung vor Aufnahme in
    der Kita angesprochen. Das sind, sagen wir einmal, hilf-
    reiche Beispiele, die man nennen kann. Das ist, Frau
    Schulz-Asche, mehr als Sozialprosa. Das hat wirklich
    materielle Substanz. Im Übrigen darf ich Ihnen auch
    noch sagen: Alleine dass wir 2016 die Leistungen auf bis
    zu 7 Euro pro Versichertem und Jahr verdoppeln, wie es
    in diesem Gesetz steht, ist eine große Leistung, und das
    können Sie ruhig anerkennen, liebe Frau Schulz-Asche.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Tun wir auch!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte noch ei-
    nen Punkt ansprechen, der mir besonders am Herzen
    liegt. Das ist der Diabetes, mit dem ich mich in letzter
    Zeit auch als Ausschussvorsitzender in der einen oder
    anderen Veranstaltung beschäftigt habe. Sie wissen, mit
    über 6 Millionen erkrankten Menschen ist der Diabetes,
    wenn man so will, die häufigste nichtübertragbare
    Krankheit in Deutschland. Sie betrifft nicht nur ältere
    Menschen, sondern immer häufiger auch Kinder. Wir
    wissen, dass Diabetes erhebliche Kosten in zweistelliger
    Milliardenhöhe verursacht, dass er die Volkswirtschaft
    belastet, und wir wissen auch, dass falsche Ernährung,
    extremes Übergewicht und zu wenig Bewegung Risiko-
    faktoren sind. Mit diesen Risikofaktoren haben natürlich
    auch wir als Abgeordnete zu kämpfen.

    Wir müssen und wollen aber das Erkrankungsrisiko
    senken. Damit beugen wir nicht nur Krankheiten vor,
    sondern entlasten letztlich auch das Gemeinwesen von
    erheblichen Kosten. Man sagt immer: Krankheit verhü-
    ten ist besser als Krankheiten vergüten. – Dieser Pro-
    grammsatz ist im Grunde genommen wichtig. Es wird ja
    eine nationale Diabetesstrategie diskutiert. Auf Bundes-
    ratsebene ist ein Diabetesplan in die Diskussion gebracht
    worden. Aus meiner Sicht ist, glaube ich, wichtig, dass
    wir auch und gerade im Rahmen der Diskussion des Prä-
    ventionsgesetzes diese Probleme in die Beratung einbe-
    ziehen; denn hier geht es um Lebenswelten. Beim Dia-
    betes steht das Gesundheitsziel „Erkrankungsrisiko
    senken, Erkrankte früh erkennen und behandeln“ aus-
    drücklich so im Gesetz. Diese Themen haben eine be-
    sondere Bedeutung und müssen ressortübergreifend be-
    raten werden.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, mit dem Präventi-
    onsgesetz sorgen wir dafür, dass Arbeit nicht krank
    macht. Wir sorgen dafür, dass gesundes Aufwachsen und
    Gesundheitschancen von Menschen nicht länger von ih-
    rem Lebensumfeld abhängen. Der vorliegende Entwurf
    bietet alle Chancen, dass diese Ziele im Rahmen des Ge-
    setzgebungsverfahrens umgesetzt, gegebenenfalls auch
    noch präzisiert werden und dass, lieber Herr Henke, das
    Murmeltier der Präventionsgesetzgebung uns nicht jedes
    Jahr aufs Neue grüßt. Das wäre mein politischer
    Wunsch.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)