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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/95 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstech- nischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) Drucksache 18/4096 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9037 B Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9038 D Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9040 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9042 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 9044 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9045 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9047 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9048 A Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9050 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 9051 B Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9053 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 9054 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9056 A Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Gesund- heitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) Drucksache 18/4282 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C b) Antrag der Abgeordneten Birgit Wöllert, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesundheits- förderung und Prävention konsequent auf die Verminderung sozial bedingter gesundheitlicher Ungleichheit ausrich- ten Drucksache 18/4322 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 C c) Antrag der Abgeordneten Kordula Schulz- Asche, Maria Klein-Schmeink, Dr. Harald Terpe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesundheit für alle ermöglichen – Ge- rechtigkeit und Teilhabe durch ein mo- dernes Gesundheitsförderungsgesetz Drucksache 18/4327 . . . . . . . . . . . . . . . . . 9057 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9058 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9059 D Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9061 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9061 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9063 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9064 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9066 B Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9067 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 9068 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9069 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 9070 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Marina Kermer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9072 A Heiko Schmelzle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9073 B Martina Stamm-Fibich (SPD) . . . . . . . . . . . . 9074 C Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 9076 A Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Lisa Paus, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Cannabiskontrollgesetzes (CannKG) Drucksache 18/4204 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9077 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9079 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9081 B Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9082 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9082 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 9083 D Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 9085 A Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 9086 A Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9087 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9088 D Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9089 D Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gleichen Lohn für gleiche und gleichwer- tige Arbeit für Frauen und Männer durch- setzen Drucksache 18/4321 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9091 A Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 9091 B Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 9092 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9093 D Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9094 D Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 9096 A Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 9097 C Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 9098 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9099 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9101 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9102 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9037 (A) (C) (D)(B) 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. März 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 9101 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthel, Klaus SPD 20.03.2015 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 20.03.2015 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Buchholz, Christine DIE LINKE 20.03.2015 Bülow, Marco SPD 20.03.2015 Daldrup, Bernhard SPD 20.03.2015 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 20.03.2015 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Göppel, Josef CDU/CSU 20.03.2015 Gottschalck, Ulrike SPD 20.03.2015 Groth, Annette DIE LINKE 20.03.2015 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 20.03.2015 Held, Marcus SPD 20.03.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 20.03.2015 Hinz (Essen), Petra SPD 20.03.2015 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 20.03.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 20.03.2015 Kassner, Kerstin DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.03.2015 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 20.03.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 20.03.2015 Lotze, Hiltrud SPD 20.03.2015 Menz, Birgit DIE LINKE 20.03.2015 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 20.03.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Ramsauer, Peter CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Reimann, Carola SPD 20.03.2015 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 20.03.2015 Rix, Sönke SPD 20.03.2015 Dr. Rosemann, Martin SPD 20.03.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.03.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 20.03.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 20.03.2015 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 20.03.2015 Schwabe, Frank SPD 20.03.2015 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 20.03.2015 Spiering, Rainer SPD 20.03.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 20.03.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 20.03.2015 Westermayer, Waldemar CDU/CSU 20.03.2015 Wicklein, Andrea SPD 20.03.2015 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 20.03.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 9102 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. März 2015 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 931. Sitzung am 6. März 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Modernisierung der Finanzaufsicht über Versicherungen – Gesetz zur Teilumsetzung der Energieeffizienz- richtlinie und zur Verschiebung des Außerkraft- tretens des § 47g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung ge- fasst: 1. Der Bundesrat begrüßt, dass mit dem vorliegenden Ge- setz ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Energie- effizienz bei Unternehmen und damit zu verstärkter Energieeinsparung und CO2-Reduktion erfolgt. 2. Der Bundesrat stellt fest, dass die Umstellung auf ein Energieaudit für viele Unternehmen eine große orga- nisatorische wie auch finanzielle Herausforderung darstellt, vor allem auch, da sie in kurzer Zeit bewäl- tigt werden muss (Stichtag ist der 5. Dezember 2015). Daher ist in der Umsetzung des Gesetzes da- rauf zu achten, dass der Aufwand für die betroffenen Unternehmen so gering wie möglich gehalten wird. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, beim Voll- zug des Gesetzes insbesondere zu prüfen, ob bei vie- len gleichartigen Standorten eines Unternehmens so genannte Multi-Site-Verfahren zugelassen werden können, mit denen vermieden wird, dass ein umfas- sendes Energieaudit für jeden einzelnen Standort er- folgen muss. – Gesetz zu dem Abkommen vom 5. Dezember 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen zum Export besonderer Leis- tungen für berechtigte Personen, die im Hoheits- gebiet der Republik Polen wohnhaft sind Offsetdruc Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Te Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Indikatorenbericht 2014 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt Drucksachen 18/3995, 18/4147 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobilfunk- technologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswir- kungen Drucksachen 18/3752, 18/3890 Nr. 3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2012 Drucksachen 18/708, 18/891 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/3362 Nr. A.2 Ratsdokument 14910/14 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/2533 Nr. A.39 Ratsdokument 11976/14 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/4152 Nr. A.12 Ratsdokument 5867/15 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 lefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 95. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 17 IT-Sicherheitsgesetz TOP 18 Gesundheitsförderung und Prävention TOP 19 Cannabiskontrollgesetz TOP 20 Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rudolf Henke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ich glaube, dass es klug ist, wenn man die Hand-

    werkskammern und die Industrie- und Handelskammern
    daran beteiligt. Dabei geht es beispielsweise darum, den
    Unternehmen deutlich zu machen, dass es schon jetzt
    Steuervorteile in erheblicher Höhe gibt. Für jeden Ar-
    beitnehmer können bis zu 500 Euro pro Jahr eingesetzt
    werden, ohne als geldwerter Vorteil versteuert werden zu
    müssen. Wenn wir es schaffen, die betriebliche Gesund-
    heitsförderung, die in den großen Betrieben schon statt-
    findet – sie sind in diesem Bereich sehr weit –, mithilfe
    der Gewerkschaften, der Unternehmensverbände und
    auch der Politik in andere Betriebe zu transportieren,
    dorthin, wo ebenfalls ein Interesse daran besteht, dass
    die Fachkräfte, auf die man angewiesen ist, möglichst
    lange gesund bleiben, dann haben wir dort eine exzel-
    lente Chance. Die Bedingungen dafür, dass das gelingt,
    werden durch das Präventionsgesetz erheblich verbes-
    sert.

    Das ist nicht der einzige Schritt. Es muss ein Be-
    wusstsein für die verschiedenen Möglichkeiten geschaf-
    fen werden. Ich glaube, damit habe ich Ihre Frage zutref-
    fend und gut beantwortet.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte gerne auf einen weiteren Punkt zu spre-
    chen kommen. Es wurde kritisiert, dass der ärztlichen
    Präventionsempfehlung zu viel Bedeutung beigemessen
    wird. Es gibt Kritiker, die fragen: Welche Rolle spielen
    die Medizin und insbesondere der ärztliche Beruf im Zu-
    sammenhang mit der Prävention? Nehmen wir als Bei-
    spiel die Förderung unseres Bewegungsverhaltens. Es
    gibt Metaanalysen, die zeigen, dass sich bereits bei einer
    moderaten, regelmäßigen Bewegung eine Senkung der
    Sterblichkeit um 20 bis 34 Prozent erreichen lässt. Selbst
    bei leichter Aktivität von 15 Minuten am Tag lässt sich
    das Sterberisiko um etwa 14 Prozent reduzieren. Wir
    wissen aus Studien, dass eine ärztliche Beratung, selbst
    wenn sie nur kurze Zeit dauert, sowohl beim Ernäh-
    rungsverhalten als auch beim Genussmittelkonsum – ob
    nun Nikotin oder Alkohol – und auch beim Bewegungs-
    verhalten nachhaltige Veränderungen auslösen kann.

    Wir können Menschen – genauso wie 90 bis 95 Pro-
    zent der gesamten Bevölkerung –, die keine Präventions-
    kurse besuchen und keinen Zugang zur betrieblichen Ge-
    sundheitsförderung haben, weil sie arbeitslos sind,
    zumindest in der ärztlichen Praxis erreichen und auf
    diese Weise durch Gesundheitsförderung und Prävention
    eine Wirkung zu erzeugen, für deren Existenz es wissen-
    schaftliche Belege gibt. Niemand muss ein schlechtes
    Gewissen haben, wenn er Maßnahmen der ärztlich emp-
    fohlenen Prävention in Anspruch nimmt. Mir ist lieber,
    dass die ärztliche Präventionsempfehlung Realität wird,
    als dass wir uns darüber streiten, wer Mitglied der Natio-
    nalen Präventionskonferenz sein soll. Sicherlich ist es
    diskussionswürdig, ob hier die professionelle Kompe-
    tenz noch mehr gestärkt werden soll. Aber das ist eine
    andere Frage.

    Der heutige Tag hat uns zu Beginn unserer Debatte
    eine Abnahme der Helligkeit beschert. Nun bringt er uns
    wieder die Helligkeit der vollen Sonneneinstrahlung.
    Das erinnert an bestimmte festliche Tage. In Pennsylva-
    nia gibt es eine Stadt namens Punxsutawney. Dort wird
    am 2. Februar der Groundhog Day gefeiert. An diesem
    Tag grüßt das Murmeltier. Ein bisschen verhält es sich
    mit dem Gesetzgebungsprozess zum Präventionsgesetz
    wie mit dem Film Und täglich grüßt das Murmeltier. Es
    fängt immer wieder von vorne an. Irgendwann kommt
    ein zeitlicher Schnitt, und dann wird man wieder an den
    Anfang der Geschichte zurückversetzt. Ich bin aber fest
    davon überzeugt, dass nun der Punkt gekommen ist, an
    dem der Start des neuen Tages bedeutet, dass er im
    Happy End eines gelungenen und verabschiedeten Prä-
    ventionsgesetzes enden wird. Lassen Sie uns gut disku-





    Rudolf Henke


    (A) (C)



    (D)(B)

    tieren und vielleicht noch Verbesserungen an dem Ge-
    setzentwurf vornehmen, wo es möglich ist.

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Wir ge-
    hen mit Optimismus in die nun anstehenden Beratungen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Peter Hintze
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Als nächster Rednerin erteile ich das Wort der Abge-

ordneten Birgit Wöllert, Fraktion Die Linke.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Birgit Wöllert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank, Herr Präsident. – Verehrte Kolleginnen

    und Kollegen! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer auf
    der Tribüne! Herr Henke, Sie haben darauf verwiesen,
    wie lange schon der Anlauf zu diesem Präventionsgesetz
    währt. Es handelt sich nun um den vierten Anlauf. Ich
    beginne meine Rede genauso wie der Minister mit einer
    Schlagzeile. Nach dem Kabinettsbeschluss im Dezember
    titelte die Stuttgarter Zeitung: „Nur Gröhe findet seinen
    Entwurf richtig gut“.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Gähn!)


    Auch der vierte Anlauf wird wahrscheinlich etwas
    schwierig. Damit bin ich wieder bei Ihnen, Herr Henke.
    Offenbar sind wir uns darüber einig, dass noch viele
    Punkte des Präventionsgesetzes verbesserungswürdig
    sind.

    Was wurde vor allem kritisiert? Erstens: Nicht geeig-
    net ist dieser Entwurf für die Reduzierung sozialer Un-
    gleichheiten. Zweitens: Nicht alle Sozialversicherungs-
    träger wurden beteiligt. Drittens: die vorrangige
    Finanzierung durch die gesetzliche Krankenversiche-
    rung. Viertens: ein überholtes Verständnis von Präven-
    tion.

    Dass die Reduzierung sozialer Ungleichheit nicht ge-
    nügend im Blick ist, hat meine Kollegin Zimmermann
    schon gesagt. Frau Schulz-Asche wies darauf hin, und
    auch bei Frau Kühn-Mengel kamen einige dieser Punkte
    zur Sprache.

    Allerdings sind auch andere Kritikpunkte nach wie
    vor aktuell. Ich war 33 Jahre Lehrerin, bevor ich in die
    Politik ging. Ich bleibe dabei: Ich fange beim Positiven
    in diesem Gesetzentwurf an. Dazu findet sich tatsächlich
    auch einiges. Ich beschränke mich hier auf vier Punkte:
    Erstens: eine größere Hinwendung zum Ansatz der Ge-
    sundheitsförderung in Lebenswelten. Zweitens: deutli-
    che Erhöhung der Finanzierungsmittel. Drittens: Einbe-
    ziehung der Pflege in die Prävention. Viertens:
    Ausweitung der Leistungen für Hebammen.

    Trotz dieser positiven Ansätze gibt es grundsätzliche
    Kritik von meiner Fraktion, Die Linke, an diesem Ge-
    setzentwurf. Deshalb haben wir einen eigenen Antrag
    vorgelegt. Dieser folgt mehr einem modernen, interna-
    tionalen Ansatz von Gesundheitsförderung.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Für uns ist Gesundheit Menschen- und Grundrecht an
    sich im Sinne der UNO und der WHO, ein Höchstmaß
    – das kann man, glaube ich, nicht oft genug wiederho-
    len – an körperlichem, geistigem und sozialem Wohlbe-
    finden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das ist mehr als die Sicherung von Beschäftigungsfähig-
    keit und die Senkung der Krankheitskosten, die im vor-
    gelegten Gesetzentwurf immer noch im Vordergrund ste-
    hen. Es braucht also noch viele Nachbesserungen, damit
    ein künftiges Präventionsgesetz internationalen Stan-
    dards genügt. Einige Vorschläge dazu wurden vom Bun-
    desrat schon eingebracht, und die sollten wir sehr ernst
    nehmen.

    Was bedeutet Gesundheitsförderung? Es ist ein Pro-
    zess, in dem die Menschen lernen, mehr Kontrolle über
    ihr eigenes körperliches, geistiges und soziales Wohlbe-
    finden zu erlangen und es selbst in die Hand zu nehmen,
    die Bedingungen dafür, also die Verhältnisse, in denen
    sie leben, zu ihren Gunsten zu ändern und zu verbessern.
    Das jedoch bedeutet, die Menschen als Expertinnen und
    Experten in eigener Sache zu akzeptieren und auch ein-
    zubeziehen. Beteiligung der Menschen ist der Schlüssel
    für erfolgreiche Gesundheitsförderung.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dieser wirkliche Paradigmenwechsel – dass Gesundheit
    eben mehr ist als die Abwesenheit von Krankheit – ist
    auch mit diesem Gesetzentwurf nicht gelungen.

    Professor Rosenbrock, Präsident der Bundesarbeits-
    gemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, weist in ei-
    nem Interview im Februar dieses Jahres darauf hin, dass
    die steigende Lebenserwartung zu zwei Dritteln durch
    freundlichere Lebensverhältnisse, bessere Bildung und,
    daraus resultierend, auch weniger belastendes Gesund-
    heitsverhalten begründet ist. Maximal ein Drittel der
    Steigerungen geht auf verbesserte medizinische Gesund-
    heitsversorgung zurück. Dennoch glaubten Politiker und
    die Bevölkerung, so Rosenbrock, die Gesundheit komme
    vom Arzt.

    Wo aber können wir körperliches, geistiges und sozia-
    les Wohlbefinden positiv beeinflussen? Wir müssen die
    tatsächlichen Lebensverhältnisse in den Blick nehmen.
    Das können in den Lebenswelten zum Beispiel sein:
    Baumindeststandards für Kitas und Schulen, die das na-
    türliche Bewegungsbedürfnis von Kindern und Jugendli-
    chen in den verschiedenen Altersgruppen berücksichti-
    gen. Das kann sich aber auch in Schulwegsicherung und
    Verkürzung langer Schulwege für Kinder manifestieren.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Das soll die GKV finanzieren, stimmt’s?)


    – Warten Sie. Zur GKV komme ich in diesem Zusam-
    menhang gleich. – Nicht zu vergessen ist, dass auch die
    Gestaltung des Tagesablaufs und das pädagogische
    Klima in Kita und Schule das Wohlbefinden der dort
    Lernenden, aber auch der dort Arbeitenden positiv oder
    negativ beeinflussen können.





    Birgit Wöllert


    (A) (C)



    (D)(B)

    Erst vergangene Woche war ich in meinem Wohnort
    Spremberg in einer Kita. Ein altes Gebäude ist abge-
    rissen worden, und am gleichen Standort ist ein neues
    Gebäude errichtet worden. Zwischenzeitlich waren die
    Kinder in einer ehemaligen, viel größeren Kita unterge-
    bracht. Sie hatten da viel Platz zum Toben. Die Leiterin
    erzählte, wie genussvoll die Kinder sich dort auf den
    großen Fluren und freien Flächen – ohne zusätzlichen
    Sportunterricht – bewegt haben.

    Die neue Kita ist nun barrierefrei, auf die Bedürfnisse
    der Kinder ausgerichtet, hat an diesem Standort das
    höchstmögliche Maß an Bewegungsräumen innen und
    außen, eine Kinderküche, die gute Ernährung erlebbar
    und erfahrbar macht.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Genau!)


    Die Türen sind klemmsicher. Der Wickeltisch ist mit
    ausziehbarer Treppe. Die Stühle für Erzieherinnen und
    Erzieher sind verstellbar. Selbstverständlich hat jedes
    Kind im Waschraum seinen eigenen Zahnputzbecher
    und seine eigene Zahnbürste. – Da hat die GKV, die ge-
    setzliche Krankenversicherung, keinen Cent reinge-
    steckt.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Warum auch?)


    – Das ist der Mangel Ihres Gesetzes. Zuhören hilft.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Ach so, wir sollen jetzt die Kindergärten finanzieren!)


    Das leistet der Gesetzentwurf in keiner Weise. Des-
    halb sagen wir: Gesamtgesellschaftliche Anliegen müs-
    sen auch gesamtgesellschaftlich finanziert werden und
    nicht nur durch die gesetzliche Krankenversicherung.


    (Beifall bei der LINKEN – Jens Spahn [CDU/ CSU]: Wer bezahlt denn die Kita? So was Dämliches habe ich schon lange nicht mehr gehört!)