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    Plenarprotokoll 18/88 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 88. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Brigitte Pothmer . . . . . . . . . . . . . . . . . 8257 A Wahl des Abgeordneten Fritz Güntzler als Mitglied des Finanzmarktgremiums . . . . . . 8257 B Wahl des Abgeordneten Matern von Marschall als ordentliches Mitglied des Ver- waltungsrates des Deutsch-Französischen Jugendwerks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8257 B Wahl der Abgeordneten Jens Spahn und Bärbel Bas als Mitglieder des Stiftungsrates der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutproben HIV-infizierte Personen“ . . . . . 8257 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8257 B Absetzung des Tagesordnungspunktes 18 . . . 8258 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 8258 C Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deut- schen Bundestages Heinrich Windelen . . . . 8258 D Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einführung einer Infrastruk- turabgabe für die Benutzung von Bundesfernstraßen Drucksache 18/3990 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8259 C b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Verkehrsteueränderungsgeset- zes (VerkehrStÄndG 2) Drucksache 18/3991 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8259 C Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8259 D Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8262 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8263 B Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8264 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8265 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8266 C Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8267 C Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8269 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8270 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 8271 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8273 D Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8274 A Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 8275 B Andreas Schwarz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8277 B Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8278 B Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8279 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8280 A Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8281 B Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8283 A Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8283 B Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Sibylle Pfeiffer, Sabine Weiss (Wesel I), Frank Heinrich (Chemnitz), weiterer Abgeordneter und Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 der Fraktion der CDU/CSU sowie der Ab- geordneten Dr. Bärbel Kofler, Axel Schäfer (Bochum), Heinz-Joachim Barchmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: UN-Ziele für nach- haltige Entwicklung global gestalten – Post 2015-Agenda auf den Weg bringen Drucksache 18/4088 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8283 C b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Eine Agenda für den Wandel zu nach- haltiger Entwicklung weltweit – Die deutsche Position für die Verhandlun- gen über die Post 2015-Agenda für nachhaltige Entwicklung Drucksache 18/3604 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8283 C c) Antrag der Abgeordneten Heike Hänsel, Niema Movassat, Wolfgang Gehrcke, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Armut und soziale Ungleichheit weltweit überwinden, natürliche Grundlagen bewahren Drucksache 18/4091 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8283 D Dr. Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8284 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 8286 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8287 C Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8288 D Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 8290 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8291 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8292 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8294 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8295 A Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8296 B Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8297 B Matthias Ilgen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8298 C Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8299 B Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8300 D Tagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Ulle Schauws, Luise Amtsberg, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur ab- schließenden Beendigung der verfassungs- widrigen Diskriminierung eingetragener Lebenspartnerschaften Drucksache 18/3031 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8301 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8302 A Dr. Sabine Sütterlin-Waack (CDU/CSU) . . . . 8303 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 8305 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 8306 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8307 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 8308 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8308 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8309 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 8309 D Dr. Katarina Barley (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8311 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8312 A Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8313 A Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8314 B Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8315 C Tagesordnungspunkt 23: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Beschluss des Rates vom 26. Mai 2014 über das Eigenmittelsys- tem der Europäischen Union Drucksache 18/4047 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8317 B b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 19. Septem- ber 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik der Philippinen über Soziale Sicherheit Drucksache 18/4048 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8317 B c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Neufassung der Anhänge F und G zum Übereinkommen vom 9. Mai 1980 über den internationalen Eisenbahnver- kehr (COTIF) Drucksache 18/4049 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8317 C d) Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Renate Künast, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pflege-TÜV hat versagt – Jetzt echte Transparenz schaffen: Pfle- genoten aussetzen und Ergebnisqualität voranbringen Drucksache 18/3551 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8317 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 III Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 11. April 2014 über die Beteiligung der Republik Kroa- tien am Europäischen Wirtschaftsraum Drucksache 18/4052 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8317 C Tagesordnungspunkt 24: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/ CSU und SPD: Regionale Wirtschafts- politik – Die richtigen Weichen für die Zukunft stellen Drucksachen 18/3404, 18/4100 . . . . . . . . 8317 D b) Beratung der Zweiten Beschlussempfeh- lung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprüchen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 8. Europäischen Parlament am 25. Mai 2014 Drucksache 18/4000 (neu) . . . . . . . . . . . . 8318 A c)–d) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 149 und 150 zu Petitionen Drucksachen 18/3929, 18/3930 . . . . . . . . 8318 A Tagesordnungspunkt 6: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Militärmission der Europäischen Union als Beitrag zur Ausbildung der malischen Streitkräfte (EUTM Mali) auf Grundlage des Ersu- chens der malischen Regierung sowie der Beschlüsse 2013/34/GASP und 2013/87/GASP des Rates der Europäi- schen Union (EU) vom 17. Januar 2013 und vom 18. Februar 2013 in Verbin- dung mit den Resolutionen 2071 (2012), 2085 (2012), 2100 (2013) des Sicher- heitsrates der Vereinten Nationen sowie 2164 (2014) vom 25. Juni 2014 Drucksachen 18/3836, 18/4109 . . . . . . . . 8318 B – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/4117 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8318 B Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8318 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8319 C Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 8320 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8321 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8322 D Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8323 D Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8324 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 8326 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8328 C Tagesordnungspunkt 7: Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Portugal: Vorzeitige teilweise Rück- zahlung der IWF-Finanzhilfe; – Einholung eines zustimmenden Beschlusses des Deut- schen Bundestages nach § 3 Absatz 2 Num- mer 2 des Stabilisierungsmechanismusge- setzes Drucksache 18/4030 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8326 B Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8326 C Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 8327 B Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 8330 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8332 A Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8333 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8334 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8335 A Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Kerstin Kassner, Susanna Karawanskij, Caren Lay, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Verbindliches Mitwirkungsrecht für Kom- munen bei der Erarbeitung von Gesetzent- würfen und Verordnungen sowie im Ge- setzgebungsverfahren Drucksache 18/3413 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8336 A Kerstin Kassner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 8336 B Dr. Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 8337 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8338 C Mahmut Özdemir (Duisburg) (SPD) . . . . . . . 8339 C Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8341 C Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8342 D Tagesordnungspunkt 9: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 Attraktivität des Dienstes in der Bun- deswehr (Bundeswehr-Attraktivitäts- steigerungsgesetz – Bw-AttraktStG) Drucksachen 18/3697, 18/4119 . . . . . . . . 8343 C – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/4120 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8343 C Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8343 D Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8344 D Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8345 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8347 A Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8348 B Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8349 A Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8349 D Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Maria Klein- Schmeink, Corinna Rüffer, Elisabeth Scharfenberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit Behinderung menschenrechtskonform gestalten Drucksache 18/3155 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8350 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8351 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8352 A Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8354 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8355 A Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8356 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8358 A Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8358 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8359 C Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 8360 C Tagesordnungspunkt 11: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Vier- ten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze (5. SGB IV-ÄndG) Drucksachen 18/3699, 18/4114 . . . . . . . . . . . 8361 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Zweite und dritte Beratung des von den Abge- ordneten Kordula Schulz-Asche, Ulle Schauws, Elisabeth Scharfenberg, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Entlassung der Pille danach aus der Verschreibungspflicht und zur Ermöglichung der kostenlosen Ab- gabe an junge Frauen (Änderung der Arz- neimittelverschreibungsverordnung und des Fünften Buches Sozialgesetzbuch – Ge- setzliche Krankenversicherung) Drucksachen 18/3834, 18/4116 . . . . . . . . . . . 8361 D Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 8362 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 8363 A Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . 8364 B Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8366 A Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8367 A Tagesordnungspunkt 12: Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Dr. André Hahn, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Aufhebung des Betätigungsverbots für die Arbeiter- partei Kurdistans PKK und Streichung der PKK von der EU-Terrorliste Drucksache 18/3575 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8368 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 8368 B Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 8369 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8369 C Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8369 D Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8370 C Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8371 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8372 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8373 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8374 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8375 B Tagesordnungspunkt 13: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 5. De- zember 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen zum Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 V Export besonderer Leistungen für berech- tigte Personen, die im Hoheitsgebiet der Republik Polen wohnhaft sind Drucksachen 18/3787, 18/4051, 18/4108 . . . . 8376 C Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8376 D Azize Tank (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 8377 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 8378 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8379 C Gabriele Lösekrug-Möller, Parl. Staats- sekretärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8380 C Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 8381 B Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Abgeordneten Katja Keul, Irene Mihalic, Dr. Konstantin von Notz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Private Sicherheits- firmen umfassend regulieren und zertifizie- ren Drucksache 18/3555 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8382 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8382 C Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8383 C Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8384 D Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8385 C Tagesordnungspunkt 15: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/ CSU und SPD: Bildung in Deutschland gemeinsam voranbringen, Lehren aus dem nationalen Bildungsbericht 2014 ziehen, Chancen der Inklusion nutzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bildungsverantwortung ge- meinsam wahrnehmen – Konsequen- zen aus dem Bildungsbericht ziehen – zu dem Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Kai Gehring, Beate Walter- Rosenheimer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Bildung schafft Teilhabe und Chancengleichheit – Empfehlungen des Nationalen Bildungsberichts 2014 zü- gig umsetzen Drucksachen 18/3546, 18/3728, 18/3412, 18/4086 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8387 A Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 8387 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 8388 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 8389 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8390 D Uda Heller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8391 D Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Andrej Hunko, Azize Tank, Katja Kipping, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: 50 Jahre Europäische Sozialcharta – Deutschlands Verpflichtungen einhalten und die Sozialcharta weiterentwickeln Drucksache 18/4092 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8393 A Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8393 A Dr. Martin Pätzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8394 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 8394 C Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8395 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8396 C Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Geset- zes zur Änderung des Bundesfernstraßen- mautgesetzes Drucksache 18/3923 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8397 D Dorothee Bär, Parl. Staatssekretärin BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8397 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8399 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 8400 A Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8401 B Oliver Wittke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8402 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8403 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8405 A VI Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Corinna Rüffer, Peter Meiwald und Hans- Christian Ströbele (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärti- gen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der Militärmission der Europäischen Union als Beitrag zur Ausbildung der malischen Streit- kräfte (EUTM Mali) (Tagesordnungspunkt 6) 8405 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 8257 (A) (C) (D)(B) 88. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 8405 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.02.2015 Dr. Bartke, Matthias SPD 26.02.2015 Binder, Karin DIE LINKE 26.02.2015 Brase, Willi SPD 26.02.2015 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26.02.2015 Gottschalck, Ulrike SPD 26.02.2015 Groneberg, Gabriele SPD 26.02.2015 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.02.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 26.02.2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26.02.2015 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 26.02.2015 Junge, Frank SPD 26.02.2015 Koschyk, Hartmut CDU/CSU 26.02.2015 Kretschmer, Michael CDU/CSU 26.02.2015 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 26.02.2015 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.02.2015 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 26.02.2015 Dr. Lötzsch, Gesine DIE LINKE 26.02.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 26.02.2015 Mittag, Susanne SPD 26.02.2015 Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 26.02.2015 Rachel, Thomas CDU/CSU 26.02.2015 Rebmann, Stefan SPD 26.02.2015 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 26.02.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.02.2015 Scheuer, Andreas CDU/CSU 26.02.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 26.02.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 26.02.2015 Spinrath, Norbert SPD 26.02.2015 Strässer, Christoph SPD 26.02.2015 Wichtel, Peter CDU/CSU 26.02.2015 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 26.02.2015 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.02.2015 Ziegler, Dagmar SPD 26.02.2015 Zimmermann, Pia DIE LINKE 26.02.2015 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Corinna Rüffer, Peter Meiwald und Hans-Christian Ströbele (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Mili- tärmission der Europäischen Union als Beitrag zur Ausbildung der malischen Streitkräfte (EUTM Mali) (Tagesordnungspunkt 6) Den Antrag der Bundesregierung, rund zwölf weitere Monate – bis einschließlich 31. Mai 2016 – Bundes- wehrsoldatinnen und -soldaten zur Ausbildung und Be- ratung der dortigen Armee nach Mali zu entsenden, die hierfür veranschlagte Erhöhung der Kosten um 6,8 Mil- lionen Euro im Vergleich zum vergangenen Mandats- zeitraum sowie die weiterhin angedachte Anhebung der Mandatsgrenze von 250 auf bis zu 350 Soldatinnen und Soldaten lehnen wir ab und stimmen mit Nein. Mali braucht einen staatlichen Neubeginn unter mög- lichst stabilen Rahmenbedingungen. Dies steht außer Frage, und wir stimmen mit der Bundesregierung weiter- hin völlig darin überein, dass unser Land hier aufgefordert ist, substanziell Verantwortung für eine Verbesserung der Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 8406 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 (A) (C) (D)(B) Lebensbedingungen der Menschen Malis zu überneh- men. Festzustellen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt, dass sich im Nachgang der bisherigen militärischen Interven- tion afrikanischer und europäischer Truppen zwar die direkte militärische Gefährdung des malischen Staates nicht mehr so darstellt wie vor drei Jahren. Allerdings ist ebenso zu konstatieren, dass das aktuelle Mandat der Bundeswehr trotz aller Bemühungen auch nicht dazu ge- führt hat, die drängende Herausforderung des staatlichen Wiederaufbaus Malis entscheidend voranzubringen. Im Gegenteil. Da ein echtes Gesamtkonzept zur Rückgewinnung staatlicher Souveränität einer legitimen Regierung für ganz Mali, welches vom malischen Volk, seiner gewählten Regierung – unterstützt durch die inter- nationale Gemeinschaft – getragen wird, weiterhin ekla- tant fehlt, besteht aus unserer Sicht das große Risiko, dass sich die mit deutscher Militärhilfe gestärkte mali- sche Armee nicht unbedingt als stabilisierendes Element im Entwicklungsprozess positionieren muss, sondern als eigenständiger Akteur in auch zukünftig noch drohenden Machtkämpfen agieren könnte. Diese Befürchtung besteht auch deshalb, weil die Ar- mee Malis schon einmal bis 2012 von deutschen Solda- ten monatelang ausgebildet worden war, dann aber ge- gen die damals legitime Regierung geputscht hatte. Danach kam es zu blutigen Auseinandersetzungen inner- halb dieser Armee. Die damalige Bundesregierung hatte deshalb die Militärhilfe eingestellt. Wenn auch der Put- schistenführer inzwischen in Haft ist, zeigt die damalige Entwicklung, dass deutsche Militärausbildung keines- wegs zur Demokratisierung, Disziplinierung oder Loya- lität der Soldaten gegenüber der legitimen Regierung und Stabilität des Landes führt. Die vom deutschen Mili- tär ausgebildete Armee soll sogar an schweren Men- schenrechtsverletzungen während ihres Einsatzes im Norden Malis gegen die dort ansässige Zivilbevölkerung beteiligt gewesen sein. Im Sinne eines echten Capacity-Building-Ansatzes für den fragilen Staat Mali stehen wesentliche andere Aufgaben auf der Agenda als die militärische Ausbil- dung einzelner Einheiten. Beispielhaft seien genannt: Moderation und Unterstützung des Versöhnungsprozes- ses, wirtschaftliche Aufbauhilfe, die Stärkung der poli- zeilichen Kräfte im Land, Korruptionsbekämpfung, Bil- dung und Ausbildung. Hierzu sind aus unserer Sicht die Instrumente der staatlichen und nichtstaatlichen Ent- wicklungszusammenarbeit, der politischen Stiftungen und der polizeilichen Ausbildung sowie die Stärkung regionaler, afrikanischer Initiativen deutlich besser ge- eignet als der im EUTM-Mandat vorgesehene Bundes- wehreinsatz. Daneben sehen wir ein weiteres ernstes Problem mit dem vorgelegten Mandat. Auf die weiterhin sehr insta- bile Lage in der Nordregion gibt das EUTM-Mandat keine Antwort. Eine echte Friedens- und Versöhnungsin- itiative für Mali, die letztlich die Grundlage für einen staatlichen Wiederaufbau darstellt, wird auch für diese Region Antworten geben müssen, damit sie nicht von vornherein die Probleme lediglich verschiebt oder verla- gert. Eine Rechtfertigung über die Responsibility to Pro- tect, RTP, ist vor diesem Hintergrund für das vorgelegte Mandat nicht gegeben. Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 88. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 3 Pkw-Maut TOP 4 UN-Nachhaltigkeitsziele TOP 5 Gleichstellung von Ehe und Lebenspartnerschaft TOP 23, ZP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 24 Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 6 Bundeswehreinsatz in Mali (EUTM Mali) TOP 7 Portugal: Rückzahlung der IWF-Finanzhilfe TOP 8 Mitwirkungsrecht für Kommunen bei Gesetzgebung TOP 9 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 10 Versorgung von Menschen mit Behinderung TOP 11, ZP 3 SGB IV – optimiertes Meldeverfahren – TOP 12 Betätigungsverbot für die Arbeiterpartei Kurdistans TOP 13 Abkommen mit Polen zur Zahlung von Ghetto-Renten TOP 14 Regulierung privater Sicherheitsfirmen TOP 15 Umsetzung des Nationalen Bildungsberichts 2014 TOP 16 50 Jahre Europäische Sozialcharta TOP 22 Bundesfernstraßenmautgesetz – Lkw-Maut – Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katja Keul


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Der Antrag der Linken greift erneut ein zen-
    trales Problem auf, über das wir nicht erst seit der Föde-
    ralismusreform 2006 intensiv diskutieren und das bis
    heute nicht befriedigend gelöst ist.


    (Beifall der Abg. Sigrid Hupach [DIE LINKE])


    Herr Ostermann, Sie haben gerade selber deutlich ge-
    macht, warum das Aufgabenübertragungsverbot im
    Grundgesetz nicht reicht: Wenn der Bund den Kommu-
    nen eine Aufgabe nicht übertragen kann, der Bund sie je-
    doch den Ländern und diese sie dann den Kommunen
    übertragen können – ohne dass Letztere an der Einnah-
    menschraube drehen können –, dann hilft uns das Ganze
    natürlich nicht weiter.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Bund und Länder können Steuerrechts- oder Sozial-
    rechtsänderungen beschließen, ohne dass hinreichende
    Informationen über die finanziellen Auswirkungen auf
    die Kommunen vorliegen. Gerade im Bereich der sozia-
    len Pflichtaufgaben hat dies zu einer erheblichen Belas-
    tung geführt, die vor allem Kommunen in struktur-
    schwachen Regionen immer mehr ins Abseits befördert.
    Gesetzesinitiativen wie das berühmte Wachstumsbe-
    schleunigungsgesetz inklusive der berühmten Möven-
    pick-Steuer senken die kommunalen Steuereinnahmen
    jährlich um 1,3 Milliarden Euro und schwächen die fi-
    nanzielle Basis der Kommunen nachhaltig.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war Schwarz-Gelb!)


    Ohne eine entsprechende finanzielle Grundlage wird das
    Selbstverwaltungsrecht der Kommunen aus Artikel 28
    Absatz 2 Grundgesetz aber zunehmend ausgehöhlt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Caren Lay [DIE LINKE])


    Es ist deshalb wichtig und richtig, sich dafür einzuset-
    zen, dass die Kommunen stärker in die Gesetzgebung
    von Bund und Ländern einbezogen werden. Wir Grüne
    haben uns im Rahmen der Gemeindefinanzreform für
    verbriefte Anhörungsrechte der Kommunen starkge-
    macht, mussten allerdings feststellen, dass sowohl die
    Bundesregierung als auch die Länder keine Bereitschaft
    zeigten, sich für entsprechende Initiativen starkzuma-
    chen.





    Katja Keul


    (A) (C)



    (D)(B)

    Am Ende ist leider nur die Änderung der Geschäfts-
    ordnung des Bundestages umgesetzt worden. Aber eine
    Gelegenheit zur Stellungnahme im Ausschussverfahren
    reicht nicht. Die kommunalen Spitzenverbände werden
    auf diesem Wege wie jeder beliebige andere Verband be-
    handelt. Hier wären dringend weitere Verbesserungen
    erforderlich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Katrin Kunert [DIE LINKE])


    Im Antrag der Linken bleibt allerdings offen, was sie
    mit dem verbindlichen Mitwirkungsrecht konkret meint.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das stimmt!)


    Sollen nur die Anhörungsrechte verbessert werden, oder
    soll den Kommunen ein einklagbares Mitwirkungsrecht
    eingeräumt werden? Neben verbesserten Anhörungs-
    rechten kommt es aus unserer Sicht besonders auf eines
    an: Wir brauchen eine verbesserte Gesetzesfolgenab-
    schätzung, bei der auch der Erfüllungsaufwand von Ge-
    setzen für die Kommunen frühzeitig ermittelt wird, da-
    mit dieser auch berücksichtigt werden kann.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Bei der Erstellung von Gesetzen, die die Kommunen be-
    treffen, muss ein Kommunencheck obligatorisch wer-
    den. Dafür müssen die Länder als übergeordnete Instan-
    zen ins Boot geholt werden. Sowohl für die verbesserten
    Anhörungsrechte als auch für den notwendigen Kommu-
    nencheck in der Gesetzesfolgenabschätzung müssen
    Bund, Länder und Kommunen gemeinsam eine Lösung
    finden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein konkreter Punkt, den die Linke fordert, ist die
    Einsetzung eines selbstständigen Ausschusses für Kom-
    munen anstelle des bisherigen Unterausschusses, der nur
    ein Anhängsel des Innenausschusses ist. Die Kritik der
    Linken an der Stelle ist richtig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die Lösung ist aus unserer Sicht aber nicht ein neuer
    Ausschuss mit Querschnittsaufgaben, sondern die rich-
    tige thematische Zuordnung des Unterausschusses. Wir
    finden, dass der Unterausschuss dem Finanzausschuss
    zugeordnet werden muss.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Bernhard Daldrup [SPD])


    Letztlich teilen wir also das Anliegen, die Rechte der
    Kommunen zu verbessern. Nach den Debatten und Än-
    derungen in der letzten Legislaturperiode hätten wir es
    jetzt aber gerne schon etwas konkreter als nur „verbind-
    liche Mitwirkungsrechte“. Vielleicht kann es ja noch ge-
    lingen, gemeinsame Verfahrensvorschläge zu entwi-
    ckeln.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)



Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die SPD-Fraktion hat der Kollege Özdemir das

Wort.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Tim Ostermann [CDU/CSU])



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Mahmut Özdemir


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Es ist ein gutes Signal dieser Wahlperiode,
    dass im Plenum des Deutschen Bundestages so oft über
    unsere 11 200 Städte und Gemeinden und die 295 Land-
    kreise gesprochen wird. Im Hinblick auf den Besuch von
    42 Oberbürgermeistern und Stadtkämmerern als Vertre-
    ter des Kommunalen Aktionsbündnisses „Für die Würde
    unserer Städte“ in dieser Woche betone ich aber, dass
    nicht nur über die Kommunen gesprochen wird, sondern
    vor allem mit den kommunalen Vertretern.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Kerstin Kassner [DIE LINKE])


    Damit ermuntern wir die Kommunen, mit uns als Bun-
    destagsabgeordneten, aber auch in den zuständigen
    Landtagen zielgerichtete Gespräche für eine bessere Fi-
    nanzausstattung zu führen.

    Vorwegschicken möchte ich aber auch – hier rede ich
    ganz im Sinne des Antrages –, dass es viele Gesetzge-
    bungsbereiche gibt, die unsere Kommunen treffen und
    deren Auswirkungen teilweise selbst die Fachpolitiker
    nicht erkennen, bevor sie nicht tatsächlich eintreten. Ich
    verweise beispielsweise auf die Gesetzgebungsprozesse
    bei der Energiewende oder beim Vergaberecht, die mit-
    unter stark europarechtlich geprägt sind und die Kom-
    munen vor allem personell, aber auch wegen der Kom-
    plexität von Landes- und Bundesbestimmungen treffen.

    Der Antrag greift also ein durchaus diskussionswürdi-
    ges Thema auf, nämlich die verbindliche Mitwirkung
    der Kommunen auf Bundesebene im weitesten Sinne,
    um sich dann aber sogleich zwischen der Rüge über un-
    zureichende gesetzliche Mittel und der Kritik am Grund-
    gesetz zu verlieren. Der letztgenannten Kritik – dazu
    komme ich später – könnte man in der Konsequenz nur
    durch eine entsprechende Verfassungsänderung begeg-
    nen.

    Bereits jetzt haben wir mit dem Deutschen Städtetag,
    dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und dem
    Deutschen Landkreistag freiwillige ständige Vertretun-
    gen der Kommunen. Diese werden durch eine notwen-
    dige Anzahl von Aktionsbündnissen ergänzt. Die kom-
    munalen Spitzenverbände haben bereits jetzt gemäß
    § 69 Absatz 5 der Geschäftsordnung des Deutschen
    Bundestages – das ist eine Ist-Vorschrift – die Gelegen-
    heit zur Stellungnahme, wenn Aufgaben ganz oder teil-
    weise von Kommunen auszuführen oder zu finanzieren
    sind bzw. in die grundgesetzlich garantierte Organisa-
    tionshoheit eingreifen. Dasselbe gilt im Übrigen auch für
    Anhörungen.

    Diese Regelung einfach als unzureichend zu verwer-
    fen, zeigt ein unbegreifliches Politik- und Selbstver-
    ständnis. Freilich kann man nach Verbesserungen und





    Mahmut Özdemir (Duisburg)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Veränderungen streben, wenn es um die kommunale
    Mitwirkung auf Bundesebene geht, man darf sich dann
    aber auch den bestehenden Möglichkeiten zunächst nicht
    verschließen.


    (Beifall bei der SPD)


    Das wäre so, als wenn ein Fußballer das Abseits für eine
    unzureichende Regelung halten würde und deshalb nicht
    mehr mitspielen möchte. Mit der inhaltsleeren Forde-
    rung nur nach Formalien ist uns an dieser Stelle auch
    nicht geholfen.

    Was also sind unsere Spielräume? Hier ist die beste-
    hende Geschäftsordnungsregelung zu beachten, die es
    uns nicht nur ermöglicht, sondern uns sogar dazu ver-
    pflichtet, bei jeder kommunalpolitisch relevanten Geset-
    zesberatung durch den federführenden Ausschuss die
    Spitzenverbände zu beteiligen. Aufgrund dieser Befug-
    nis können wir über Fraktionen hinweg schon jetzt etwas
    bewegen. Für mich persönlich als überzeugtes Mitglied
    im Unterausschuss Kommunales des Deutschen Bundes-
    tages hat der Antrag in dieser Hinsicht durchaus einen
    großen Mehrwert erbracht, auch wenn wir ihn in erster
    Linie wegen der verfassungsrechtlichen Bedenken ab-
    lehnen werden.

    Genug des Lobes! Liebe Kolleginnen und Kollegen
    von den Linken, ich werde es Ihnen nicht ersparen kön-
    nen, wiederholt darauf hinzuweisen, was ohne eine wie
    auch immer geartete kommunale Mitwirkung und ohne
    entsprechende Bemühungen in Bezug auf die Geschäfts-
    ordnung von dieser Regierungskoalition – nicht immer
    einvernehmlich – bundesseitig für die Kommunen be-
    reits getan worden ist. Ich nenne die Eingliederungshilfe
    für Arbeitsuchende – 1,4 Milliarden Euro wurden etati-
    siert und sind geflossen – und die Grundsicherung im
    Alter mit vollständiger Übernahme der Kosten im Haus-
    haltsjahr, wofür 5,9 Milliarden Euro voll dynamisiert
    veranschlagt wurden. Außerdem stellen wir als Bund
    den Ländern knapp 1 Milliarde Euro für Schulsozialar-
    beit und Kitas zur Verfügung, und der Etat für das Pro-
    gramm „Soziale Stadt“ wurde mit 150 Millionen Euro
    auf das ursprüngliche Niveau angehoben und verstetigt.

    Städte, die vom Zuzug aus Südeuropa stark betroffen
    sind, wurden mit knapp 100 Millionen Euro für dringend
    notwendige ordnungspolitische Maßnahmen bedacht.
    Für die besonderen Herausforderungen rund um die
    Flüchtlingspolitik – als Duisburger weiß ich, wovon ich
    rede – können wir die 1 Milliarde Euro in 2015 und 2016
    gut gebrauchen.

    Bei der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behin-
    derung bin ich mir sicher, dass wir mit dem notwendigen
    parlamentarischen Druck zügig einen Gesetzentwurf auf
    den Tisch legen werden, um die im Koalitionsvertrag
    avisierten 5 Milliarden Euro an die Kommunen durchzu-
    reichen.


    (Beifall bei der SPD)


    Bei diesen Entlastungen darf noch lange nicht Schluss
    sein; das füge ich hinzu.

    Übrigens darf es nicht nur um parlamentarische Be-
    teiligung gehen. So zeigt sich überdeutlich, dass die zu-
    vor genannten kommunalen Spitzenverbände vom
    BMAS beim Bundesteilhabegesetz bereits von Beginn
    an beteiligt worden sind, und zwar noch bevor der erste
    Buchstabe in den Referentenentwurf gekommen ist.

    Jetzt könnte man diese Millionen und Milliarden aus
    den Hilfen addieren und feststellen, dass all diese, bis
    auf die letzte Maßnahme, innerhalb von etwas mehr als
    einem Jahr beschlossen worden sind und sich aktuell in
    Umsetzung befinden. Genauso gut könnte man aber
    auch feststellen, dass bei all diesen Verfahren eine kom-
    munale Mitwirkung auf Augenhöhe bestanden hat: im
    Ergebnis nicht immer zur vollen Zufriedenheit der Kom-
    munen – das gebe ich gerne zu –, wohl aber als gangba-
    rer Mittelweg, den wir gemeinsam weiter beschreiten
    können.

    Gerade deshalb stünde es uns bei unseren Beratungen
    gut zu Gesicht, bestehende Instrumente auszureizen.
    Nicht immer garantieren mehr Vorschriften eine bessere
    Qualität. Auch die beste Verfahrensvorschrift, die Betei-
    ligungsrechte sichern soll, garantiert nicht, dass diese
    auch in den Ausschussberatungen wirksam zum Tragen
    kommen. Ich bin der Meinung, dass die Regelungen, die
    uns in der Geschäftsordnung des Bundestages zur Verfü-
    gung stehen, genügen.

    Fakt ist jedoch über alle Fraktionen hinweg, dass wir
    hiervon stärkeren Gebrauch machen könnten und sogar
    müssten. Damit möchte ich zum Ausdruck bringen, dass
    wir überhaupt kein Problem damit hätten, mehr kommu-
    nale Mitwirkungsrechte bei Beratungen des Deutschen
    Bundestages zu beschließen. Immerhin waren es die
    Abgeordneten der SPD-Bundestagsfraktion, die eine
    fraktionsübergreifende Initiative zu der heutigen Formu-
    lierung der §§ 69 Absatz 5 und 70 Absatz 2 der Ge-
    schäftsordnung ergriffen hatten.

    Gleichzeitig rufe ich Ihnen zu: Statt uns ewig in For-
    malien dahin gehend übertreffen zu wollen, wer der bes-
    sere Anwalt der Kommunen sei, sollten wir uns als Ab-
    geordnete in unseren jeweiligen Ressorts bei jeder
    Berichterstattung in der gesetzgeberischen Praxis diese
    Aufgabe, nämlich Anwalt der Kommunen zu sein, zu ei-
    gen machen.


    (Beifall bei der SPD)


    Deshalb macht die Wiederauflage dieses Antrags aus der
    17. Wahlperiode in der aktuellen Wahlperiode schlicht-
    weg keinen Sinn. Das möchte ich Ihnen aber auch an-
    hand von verfassungsrechtlichen Gründen gerne erläu-
    tern.

    Hier gibt es zwei Ebenen, die im Antrag betroffen
    sein könnten: einerseits die verfahrensrechtliche Ebene
    im Bundestagsbetrieb und andererseits die verfassungs-
    rechtliche Verortung der Kommunen im Staatsorganisa-
    tionsrecht. Vermengt man aufgrund von politischen Ziel-
    vorstellungen beide Ebenen und fordert eine Art
    kommunales Mitwirkungsgesetz, so hilft man dem Fun-
    dament unserer bundesstaatlichen Verwaltung überhaupt
    nicht weiter.

    Die Forderung nach einem kommunalen Mitwir-
    kungsgesetz wäre, systematisch korrekt, die Weiterent-





    Mahmut Özdemir (Duisburg)



    (A) (C)



    (D)(B)

    wicklung im Rahmen der Geschäftsordnung des Bundes-
    tages. Eine materiell-gesetzliche Initiative im Hinblick
    auf ein von Ihnen gefordertes Gesetz würde zugleich den
    siebten Abschnitt des Grundgesetzes und mithin die Ge-
    setzgebung zwischen Bund und Ländern und die Rolle
    der Kommunen an sich betreffen und käme daher einer
    Grundgesetzänderung gleich.

    Die Kommunen besitzen aufgrund des zweigliedrigen
    Bundesstaatssystems zwar verfassungsrechtlich garan-
    tierte Hoheiten, aber eben keine Gesetzgebungshoheit.
    Damit würde der Antrag implizit einen Drei-Ebenen-Fö-
    deralismus fordern. Das heißt, der Bund, 16 Länder und
    die Vertretungen von Tausenden Gemeinden und Hun-
    derten Landkreisen müssten demnächst eine Einigung
    finden. Das ging uns in der 17. Wahlperiode zu weit, und
    das geht uns auch heute noch zu weit.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Kommunen sind gemäß Artikel 28 Grundgesetz
    Gliederungen der Länder, und dies wollen wir auch bei-
    behalten. Deshalb muss der Bund, aber müssen auch die
    Länder, bevor Gesetze zur Ausführung übertragen wer-
    den, die Belastbarkeit der Kommunen überprüfen. Das
    Ministerium für Inneres und Kommunales in Nordrhein-
    Westfalen hat hierzu auf eine Kleine Anfrage eine sehr
    dezidierte Übersicht aller kommunal erbrachten Aufga-
    ben vorgelegt, in der deutlich wird, dass nahezu alle bun-
    des- und landesgesetzlichen Aufgaben durch Kosten-
    übernahme und/oder Gebühren aufgefangen werden.

    Jedoch besteht in den Sozialhaushalten aufgrund der
    dynamisch wachsenden Kosten erheblicher Regelungs-
    bedarf. Diesen unter anderem punktuellen Regelungsbe-
    darf hingegen darf man nicht als großes Systemproblem
    hinstellen und dabei die kleinen Hausaufgaben verges-
    sen. Zusätzliche Gelder, etwa in Form eines nationalen
    Investitionspaktes für Kommunen in zweistelliger Mil-
    liardenhöhe, wie Vizekanzler Gabriel ihn vorschlägt,
    werden weder durch solche Anträge noch durch irgend-
    welche Mitwirkungsrechte geschaffen. Denn unterm
    Strich braucht man politische Mehrheiten in diesem
    Haus, um so hohe Beträge für unsere Kommunen bewe-
    gen zu können. Ich sage: Das lohnt sich. Es lohnt sich,
    sich dafür einzusetzen und nicht immer auf Landesregie-
    rungen zu schimpfen, bei denen das Geld angeblich für
    Haushaltssanierungen verwendet wird. Diejenigen, die
    gemeint sind, mögen sich jetzt bitte höflichst angespro-
    chen fühlen.

    Die bestehenden Regelungen in Verbindung mit der
    Arbeit des Unterausschusses Kommunales sind ausrei-
    chend. Ihnen zur Wirksamkeit zu verhelfen, ist eine par-
    lamentarische Pflicht. Im Unterausschuss Kommunales,
    der beim Innenausschuss angesiedelt ist, ist es im Übri-
    gen Praxis, dass die kommunalen Spitzenverbände stets
    von der Vorsitzenden eingeladen werden. Die Forderung
    nach einem eigenständigen Kommunalausschuss auf
    Bundesebene klingt für mich persönlich sehr sympa-
    thisch. Aber manchmal muss man mit dem leben, was ei-
    nem zur Verfügung steht.

    Zusammenfassend: Alle Abgeordneten haben eine
    Verantwortung für das gesamte Bundesgebiet, aber auch
    für den eigenen Wahlkreis im Einzelnen. Wenn wir die-
    ser Verantwortung als Bundestag gemeinsam nachkom-
    men, werden wir sicherlich über solche Anträge – unab-
    hängig davon, aus welcher Fraktion sie kommen –
    demnächst nur noch müde lächeln, weil wir materiell, in
    der Sache gemeinsam bessere Arbeit leisten, als es uns
    manche formale Geschäftsordnung gestatten würde.

    Hinsichtlich des Antrages möchte ich mit einem Zitat
    von Bertolt Brecht schließen:

    Ja, mach nur einen Plan! / Sei nur ein großes
    Licht! / Und mach dann noch nen zweiten Plan, /
    Gehn tun sie beide nicht.

    Aus den dargelegten verfassungsrechtlichen und politi-
    schen Gründen, und nicht aus mangelnder grundsätzli-
    cher Sympathie, werden wir den Antrag ablehnen.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und ein herzli-
    ches Glückauf!


    (Beifall bei der SPD und bei der CDU/CSU)