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    Plenarprotokoll 18/88 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 88. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Brigitte Pothmer . . . . . . . . . . . . . . . . . 8257 A Wahl des Abgeordneten Fritz Güntzler als Mitglied des Finanzmarktgremiums . . . . . . 8257 B Wahl des Abgeordneten Matern von Marschall als ordentliches Mitglied des Ver- waltungsrates des Deutsch-Französischen Jugendwerks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8257 B Wahl der Abgeordneten Jens Spahn und Bärbel Bas als Mitglieder des Stiftungsrates der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutproben HIV-infizierte Personen“ . . . . . 8257 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8257 B Absetzung des Tagesordnungspunktes 18 . . . 8258 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 8258 C Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deut- schen Bundestages Heinrich Windelen . . . . 8258 D Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einführung einer Infrastruk- turabgabe für die Benutzung von Bundesfernstraßen Drucksache 18/3990 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8259 C b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Verkehrsteueränderungsgeset- zes (VerkehrStÄndG 2) Drucksache 18/3991 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8259 C Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8259 D Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8262 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8263 B Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8264 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8265 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8266 C Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8267 C Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8269 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8270 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 8271 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8273 D Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8274 A Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 8275 B Andreas Schwarz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8277 B Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8278 B Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8279 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8280 A Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8281 B Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8283 A Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8283 B Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Sibylle Pfeiffer, Sabine Weiss (Wesel I), Frank Heinrich (Chemnitz), weiterer Abgeordneter und Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 der Fraktion der CDU/CSU sowie der Ab- geordneten Dr. Bärbel Kofler, Axel Schäfer (Bochum), Heinz-Joachim Barchmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: UN-Ziele für nach- haltige Entwicklung global gestalten – Post 2015-Agenda auf den Weg bringen Drucksache 18/4088 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8283 C b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Eine Agenda für den Wandel zu nach- haltiger Entwicklung weltweit – Die deutsche Position für die Verhandlun- gen über die Post 2015-Agenda für nachhaltige Entwicklung Drucksache 18/3604 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8283 C c) Antrag der Abgeordneten Heike Hänsel, Niema Movassat, Wolfgang Gehrcke, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Armut und soziale Ungleichheit weltweit überwinden, natürliche Grundlagen bewahren Drucksache 18/4091 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8283 D Dr. Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8284 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 8286 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8287 C Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8288 D Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 8290 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8291 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8292 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8294 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8295 A Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8296 B Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8297 B Matthias Ilgen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8298 C Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8299 B Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8300 D Tagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Ulle Schauws, Luise Amtsberg, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur ab- schließenden Beendigung der verfassungs- widrigen Diskriminierung eingetragener Lebenspartnerschaften Drucksache 18/3031 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8301 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8302 A Dr. Sabine Sütterlin-Waack (CDU/CSU) . . . . 8303 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 8305 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 8306 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8307 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 8308 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8308 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8309 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 8309 D Dr. Katarina Barley (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8311 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8312 A Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8313 A Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8314 B Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8315 C Tagesordnungspunkt 23: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Beschluss des Rates vom 26. Mai 2014 über das Eigenmittelsys- tem der Europäischen Union Drucksache 18/4047 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8317 B b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 19. Septem- ber 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik der Philippinen über Soziale Sicherheit Drucksache 18/4048 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8317 B c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Neufassung der Anhänge F und G zum Übereinkommen vom 9. Mai 1980 über den internationalen Eisenbahnver- kehr (COTIF) Drucksache 18/4049 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8317 C d) Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Renate Künast, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pflege-TÜV hat versagt – Jetzt echte Transparenz schaffen: Pfle- genoten aussetzen und Ergebnisqualität voranbringen Drucksache 18/3551 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8317 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 III Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 11. April 2014 über die Beteiligung der Republik Kroa- tien am Europäischen Wirtschaftsraum Drucksache 18/4052 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8317 C Tagesordnungspunkt 24: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/ CSU und SPD: Regionale Wirtschafts- politik – Die richtigen Weichen für die Zukunft stellen Drucksachen 18/3404, 18/4100 . . . . . . . . 8317 D b) Beratung der Zweiten Beschlussempfeh- lung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprüchen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 8. Europäischen Parlament am 25. Mai 2014 Drucksache 18/4000 (neu) . . . . . . . . . . . . 8318 A c)–d) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 149 und 150 zu Petitionen Drucksachen 18/3929, 18/3930 . . . . . . . . 8318 A Tagesordnungspunkt 6: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Militärmission der Europäischen Union als Beitrag zur Ausbildung der malischen Streitkräfte (EUTM Mali) auf Grundlage des Ersu- chens der malischen Regierung sowie der Beschlüsse 2013/34/GASP und 2013/87/GASP des Rates der Europäi- schen Union (EU) vom 17. Januar 2013 und vom 18. Februar 2013 in Verbin- dung mit den Resolutionen 2071 (2012), 2085 (2012), 2100 (2013) des Sicher- heitsrates der Vereinten Nationen sowie 2164 (2014) vom 25. Juni 2014 Drucksachen 18/3836, 18/4109 . . . . . . . . 8318 B – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/4117 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8318 B Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8318 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8319 C Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 8320 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8321 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8322 D Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8323 D Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8324 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 8326 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8328 C Tagesordnungspunkt 7: Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Portugal: Vorzeitige teilweise Rück- zahlung der IWF-Finanzhilfe; – Einholung eines zustimmenden Beschlusses des Deut- schen Bundestages nach § 3 Absatz 2 Num- mer 2 des Stabilisierungsmechanismusge- setzes Drucksache 18/4030 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8326 B Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8326 C Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 8327 B Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 8330 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8332 A Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8333 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8334 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8335 A Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Kerstin Kassner, Susanna Karawanskij, Caren Lay, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Verbindliches Mitwirkungsrecht für Kom- munen bei der Erarbeitung von Gesetzent- würfen und Verordnungen sowie im Ge- setzgebungsverfahren Drucksache 18/3413 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8336 A Kerstin Kassner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 8336 B Dr. Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 8337 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8338 C Mahmut Özdemir (Duisburg) (SPD) . . . . . . . 8339 C Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8341 C Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8342 D Tagesordnungspunkt 9: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 Attraktivität des Dienstes in der Bun- deswehr (Bundeswehr-Attraktivitäts- steigerungsgesetz – Bw-AttraktStG) Drucksachen 18/3697, 18/4119 . . . . . . . . 8343 C – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/4120 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8343 C Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8343 D Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8344 D Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8345 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8347 A Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8348 B Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8349 A Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8349 D Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Maria Klein- Schmeink, Corinna Rüffer, Elisabeth Scharfenberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit Behinderung menschenrechtskonform gestalten Drucksache 18/3155 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8350 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8351 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8352 A Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8354 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8355 A Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8356 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8358 A Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8358 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8359 C Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 8360 C Tagesordnungspunkt 11: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Vier- ten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze (5. SGB IV-ÄndG) Drucksachen 18/3699, 18/4114 . . . . . . . . . . . 8361 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Zweite und dritte Beratung des von den Abge- ordneten Kordula Schulz-Asche, Ulle Schauws, Elisabeth Scharfenberg, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Entlassung der Pille danach aus der Verschreibungspflicht und zur Ermöglichung der kostenlosen Ab- gabe an junge Frauen (Änderung der Arz- neimittelverschreibungsverordnung und des Fünften Buches Sozialgesetzbuch – Ge- setzliche Krankenversicherung) Drucksachen 18/3834, 18/4116 . . . . . . . . . . . 8361 D Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 8362 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 8363 A Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . 8364 B Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8366 A Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8367 A Tagesordnungspunkt 12: Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Dr. André Hahn, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Aufhebung des Betätigungsverbots für die Arbeiter- partei Kurdistans PKK und Streichung der PKK von der EU-Terrorliste Drucksache 18/3575 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8368 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 8368 B Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 8369 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8369 C Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8369 D Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8370 C Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8371 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8372 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8373 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8374 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8375 B Tagesordnungspunkt 13: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 5. De- zember 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen zum Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 V Export besonderer Leistungen für berech- tigte Personen, die im Hoheitsgebiet der Republik Polen wohnhaft sind Drucksachen 18/3787, 18/4051, 18/4108 . . . . 8376 C Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8376 D Azize Tank (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 8377 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 8378 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8379 C Gabriele Lösekrug-Möller, Parl. Staats- sekretärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8380 C Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 8381 B Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Abgeordneten Katja Keul, Irene Mihalic, Dr. Konstantin von Notz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Private Sicherheits- firmen umfassend regulieren und zertifizie- ren Drucksache 18/3555 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8382 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8382 C Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8383 C Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8384 D Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8385 C Tagesordnungspunkt 15: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/ CSU und SPD: Bildung in Deutschland gemeinsam voranbringen, Lehren aus dem nationalen Bildungsbericht 2014 ziehen, Chancen der Inklusion nutzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bildungsverantwortung ge- meinsam wahrnehmen – Konsequen- zen aus dem Bildungsbericht ziehen – zu dem Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Kai Gehring, Beate Walter- Rosenheimer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Bildung schafft Teilhabe und Chancengleichheit – Empfehlungen des Nationalen Bildungsberichts 2014 zü- gig umsetzen Drucksachen 18/3546, 18/3728, 18/3412, 18/4086 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8387 A Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 8387 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 8388 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 8389 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8390 D Uda Heller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8391 D Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Andrej Hunko, Azize Tank, Katja Kipping, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: 50 Jahre Europäische Sozialcharta – Deutschlands Verpflichtungen einhalten und die Sozialcharta weiterentwickeln Drucksache 18/4092 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8393 A Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8393 A Dr. Martin Pätzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8394 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 8394 C Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8395 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8396 C Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Geset- zes zur Änderung des Bundesfernstraßen- mautgesetzes Drucksache 18/3923 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8397 D Dorothee Bär, Parl. Staatssekretärin BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8397 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8399 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 8400 A Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8401 B Oliver Wittke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8402 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8403 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8405 A VI Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Corinna Rüffer, Peter Meiwald und Hans- Christian Ströbele (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärti- gen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der Militärmission der Europäischen Union als Beitrag zur Ausbildung der malischen Streit- kräfte (EUTM Mali) (Tagesordnungspunkt 6) 8405 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 8257 (A) (C) (D)(B) 88. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 8405 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.02.2015 Dr. Bartke, Matthias SPD 26.02.2015 Binder, Karin DIE LINKE 26.02.2015 Brase, Willi SPD 26.02.2015 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26.02.2015 Gottschalck, Ulrike SPD 26.02.2015 Groneberg, Gabriele SPD 26.02.2015 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.02.2015 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 26.02.2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26.02.2015 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 26.02.2015 Junge, Frank SPD 26.02.2015 Koschyk, Hartmut CDU/CSU 26.02.2015 Kretschmer, Michael CDU/CSU 26.02.2015 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 26.02.2015 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.02.2015 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 26.02.2015 Dr. Lötzsch, Gesine DIE LINKE 26.02.2015 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 26.02.2015 Mittag, Susanne SPD 26.02.2015 Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 26.02.2015 Rachel, Thomas CDU/CSU 26.02.2015 Rebmann, Stefan SPD 26.02.2015 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 26.02.2015 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.02.2015 Scheuer, Andreas CDU/CSU 26.02.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 26.02.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 26.02.2015 Spinrath, Norbert SPD 26.02.2015 Strässer, Christoph SPD 26.02.2015 Wichtel, Peter CDU/CSU 26.02.2015 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 26.02.2015 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.02.2015 Ziegler, Dagmar SPD 26.02.2015 Zimmermann, Pia DIE LINKE 26.02.2015 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Corinna Rüffer, Peter Meiwald und Hans-Christian Ströbele (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Mili- tärmission der Europäischen Union als Beitrag zur Ausbildung der malischen Streitkräfte (EUTM Mali) (Tagesordnungspunkt 6) Den Antrag der Bundesregierung, rund zwölf weitere Monate – bis einschließlich 31. Mai 2016 – Bundes- wehrsoldatinnen und -soldaten zur Ausbildung und Be- ratung der dortigen Armee nach Mali zu entsenden, die hierfür veranschlagte Erhöhung der Kosten um 6,8 Mil- lionen Euro im Vergleich zum vergangenen Mandats- zeitraum sowie die weiterhin angedachte Anhebung der Mandatsgrenze von 250 auf bis zu 350 Soldatinnen und Soldaten lehnen wir ab und stimmen mit Nein. Mali braucht einen staatlichen Neubeginn unter mög- lichst stabilen Rahmenbedingungen. Dies steht außer Frage, und wir stimmen mit der Bundesregierung weiter- hin völlig darin überein, dass unser Land hier aufgefordert ist, substanziell Verantwortung für eine Verbesserung der Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 8406 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 88. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Februar 2015 (A) (C) (D)(B) Lebensbedingungen der Menschen Malis zu überneh- men. Festzustellen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt, dass sich im Nachgang der bisherigen militärischen Interven- tion afrikanischer und europäischer Truppen zwar die direkte militärische Gefährdung des malischen Staates nicht mehr so darstellt wie vor drei Jahren. Allerdings ist ebenso zu konstatieren, dass das aktuelle Mandat der Bundeswehr trotz aller Bemühungen auch nicht dazu ge- führt hat, die drängende Herausforderung des staatlichen Wiederaufbaus Malis entscheidend voranzubringen. Im Gegenteil. Da ein echtes Gesamtkonzept zur Rückgewinnung staatlicher Souveränität einer legitimen Regierung für ganz Mali, welches vom malischen Volk, seiner gewählten Regierung – unterstützt durch die inter- nationale Gemeinschaft – getragen wird, weiterhin ekla- tant fehlt, besteht aus unserer Sicht das große Risiko, dass sich die mit deutscher Militärhilfe gestärkte mali- sche Armee nicht unbedingt als stabilisierendes Element im Entwicklungsprozess positionieren muss, sondern als eigenständiger Akteur in auch zukünftig noch drohenden Machtkämpfen agieren könnte. Diese Befürchtung besteht auch deshalb, weil die Ar- mee Malis schon einmal bis 2012 von deutschen Solda- ten monatelang ausgebildet worden war, dann aber ge- gen die damals legitime Regierung geputscht hatte. Danach kam es zu blutigen Auseinandersetzungen inner- halb dieser Armee. Die damalige Bundesregierung hatte deshalb die Militärhilfe eingestellt. Wenn auch der Put- schistenführer inzwischen in Haft ist, zeigt die damalige Entwicklung, dass deutsche Militärausbildung keines- wegs zur Demokratisierung, Disziplinierung oder Loya- lität der Soldaten gegenüber der legitimen Regierung und Stabilität des Landes führt. Die vom deutschen Mili- tär ausgebildete Armee soll sogar an schweren Men- schenrechtsverletzungen während ihres Einsatzes im Norden Malis gegen die dort ansässige Zivilbevölkerung beteiligt gewesen sein. Im Sinne eines echten Capacity-Building-Ansatzes für den fragilen Staat Mali stehen wesentliche andere Aufgaben auf der Agenda als die militärische Ausbil- dung einzelner Einheiten. Beispielhaft seien genannt: Moderation und Unterstützung des Versöhnungsprozes- ses, wirtschaftliche Aufbauhilfe, die Stärkung der poli- zeilichen Kräfte im Land, Korruptionsbekämpfung, Bil- dung und Ausbildung. Hierzu sind aus unserer Sicht die Instrumente der staatlichen und nichtstaatlichen Ent- wicklungszusammenarbeit, der politischen Stiftungen und der polizeilichen Ausbildung sowie die Stärkung regionaler, afrikanischer Initiativen deutlich besser ge- eignet als der im EUTM-Mandat vorgesehene Bundes- wehreinsatz. Daneben sehen wir ein weiteres ernstes Problem mit dem vorgelegten Mandat. Auf die weiterhin sehr insta- bile Lage in der Nordregion gibt das EUTM-Mandat keine Antwort. Eine echte Friedens- und Versöhnungsin- itiative für Mali, die letztlich die Grundlage für einen staatlichen Wiederaufbau darstellt, wird auch für diese Region Antworten geben müssen, damit sie nicht von vornherein die Probleme lediglich verschiebt oder verla- gert. Eine Rechtfertigung über die Responsibility to Pro- tect, RTP, ist vor diesem Hintergrund für das vorgelegte Mandat nicht gegeben. Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 88. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 3 Pkw-Maut TOP 4 UN-Nachhaltigkeitsziele TOP 5 Gleichstellung von Ehe und Lebenspartnerschaft TOP 23, ZP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 24 Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 6 Bundeswehreinsatz in Mali (EUTM Mali) TOP 7 Portugal: Rückzahlung der IWF-Finanzhilfe TOP 8 Mitwirkungsrecht für Kommunen bei Gesetzgebung TOP 9 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 10 Versorgung von Menschen mit Behinderung TOP 11, ZP 3 SGB IV – optimiertes Meldeverfahren – TOP 12 Betätigungsverbot für die Arbeiterpartei Kurdistans TOP 13 Abkommen mit Polen zur Zahlung von Ghetto-Renten TOP 14 Regulierung privater Sicherheitsfirmen TOP 15 Umsetzung des Nationalen Bildungsberichts 2014 TOP 16 50 Jahre Europäische Sozialcharta TOP 22 Bundesfernstraßenmautgesetz – Lkw-Maut – Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Einen Augenblick, Herr Minister. Nach der mir vor-

    liegenden Rednerliste ist sichergestellt, dass noch eine
    ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen zu dem
    Thema zu Wort kommen. Es wäre schön, wenn das der
    Reihe nach erfolgen könnte.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr
    und digitale Infrastruktur:

    Herr Präsident, es erfüllt auch so den Zweck einer ak-
    tiven Debatte.


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein Kabarett!)


    Von daher kann ich die Grünen nur weiter aufrufen, sich
    daran zu beteiligen, wenn es darum geht, sich für die In-
    frastruktur in Deutschland einzusetzen.

    Solidarität war der zweite Begriff, den ich als Begrün-
    dung genannt habe, warum es sich um ein europäisches
    Projekt handelt.


    (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, da müssen wir lachen! Das stimmt!)

    Weil wir uns heute schon ganz selbstverständlich an der
    Infrastrukturfinanzierung der meisten unserer Nachbar-
    länder beteiligen,


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dort zahlen aber alle! Das ist der Unterschied!)


    wird diese Selbstverständlichkeit jetzt auch auf deut-
    schen Straßen Realität. Das ist Solidarität und Gerech-
    tigkeit, weil es zukünftig zwischen Nutzern, die sich an
    der Finanzierung unserer Infrastruktur beteiligen, und
    Nutzern, die diese Straßen kostenlos benutzen, keinen
    Unterschied mehr geben wird. Das ist das europäische
    Projekt.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn daran europäisch? Das ist doch das Gegenteil von europäisch!)


    Deswegen schlage ich vor: Akzeptieren Sie einfach,
    dass es sich dabei um einen ordnungspolitischen Grund-
    gedanken handelt. Zweckbindung ist ein ordnungspoliti-
    sches Projekt. Wir stellen einen klaren Bezug zwischen
    Einnahmen und Ausgaben her. Das tun wir bei der Lkw-
    Maut und bei der Infrastrukturabgabe, und das setzen
    wir bei öffentlich-privaten Partnerschaften um. Das ma-
    chen wir übrigens auch bei der Digitalisierung der Mobi-
    lität über die Digitale Dividende II. Dieser Systemwech-
    sel ist ein echter Meilenstein in der Finanzierung der
    Infrastruktur. Das Verursacherprinzip „Wer mitnutzt, der
    zahlt mit“ wird umgesetzt. Damit schaffen wir eine brei-
    tere Basis für die zukünftige Finanzierungsgrundlage un-
    serer Infrastruktur.


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da bleibt doch unter dem Strich nichts übrig!)


    In den meisten europäischen Ländern gibt es drei
    Säulen der Finanzierung der Infrastruktur: Kfz-Steuer-
    systeme, Mineralölsteuersysteme und Mautsysteme. In
    Deutschland haben wir bisher nur zwei Säulen: die Kfz-
    Steuer und die Mineralölsteuer. Wir bauen jetzt die dritte
    Säule, wie sie in unseren Nachbarländern bereits exis-
    tiert. Dass es dabei zu keinen Mehrbelastungen derer
    kommen darf, die bisher die beiden ersten Säulen bedie-
    nen, ist, glaube ich, geradezu selbstverständlich.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da dürfte es zu Mehrbelastungen kommen!)


    Deswegen wird es beim Aufbau der dritten Säule, der In-
    frastrukturabgabe, zu einer Absenkung der mittleren
    Säule, der Kfz-Steuer, kommen. Damit gibt es keine
    Mehrbelastung von Haltern von in Deutschland zugelas-
    senen Kraftfahrzeugen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir bewegen mit der Infrastrukturabgabe jedes Jahr
    3,7 Milliarden Euro vom Finanzministerium in das Ver-
    kehrsministerium. Wir erreichen dabei jedes Jahr Mehr-
    einnahmen von 500 Millionen Euro.


    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)






    Bundesminister Alexander Dobrindt


    (A) (C)



    (D)(B)

    Diese halbe Milliarde ist nachweisbar solide, präzise und
    transparent errechnet. Das können Sie sowohl in unseren
    Berechnungen als auch in den entsprechenden Gutachten
    nachlesen. Sie können da sogar nachlesen, dass wir in
    Zukunft mit eher höheren Einnahmen zu rechnen haben,
    weil das Ministerium hier konservativ vorgegangen ist
    und geradezu vorsichtig kalkuliert hat.

    Ich habe in den letzten Wochen eine Reihe von Debat-
    ten über dieses Thema geführt, auch im Bundesrat.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und keine einzige gewonnen!)


    Ich erinnere mich noch sehr genau, was Ihr Vorzeigever-
    kehrsideologe Winne Hermann gesagt hat: Wir sehen
    ein, dass man nicht nur mehr Haushaltsmittel fordern
    kann, sondern dass man sich langfristig, perspektivisch
    um eine neue Finanzierung kümmern muss.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht mehr Verrücktheit! – Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann erhöhen Sie die Lkw-Maut!)


    Genau das tun wir auch. Aber da wäre es angebracht,
    dass Sie von den Grünen, wenn Sie schon nach neuen
    Finanzierungsformen schreien, sich damit auseinander-
    setzen, was wir vorgeschlagen haben. Sie lehnen aber al-
    les nur plump ab.


    (Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! – Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, gar nicht! Bei der Lkw-Maut machen wir sofort mit!)


    Sie wollen keine Infrastrukturabgabe. Sie wollen
    keine Einbindung von privatem Kapital über öffentlich-
    private Partnerschaften. Sie lehnen auch den Neubau
    von Straßen ab, wie man in Ihren Veröffentlichungen im-
    mer wieder nachlesen kann. Das Einzige, was Sie wirk-
    lich wollen, ist, unseren Autofahrern immer tiefer in die
    Tasche zu greifen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN – Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das machen Sie doch!)


    Das machen Sie mit Ihrem Vorschlag zur Mineralöl-
    steuer. Die Zitate sind doch eindeutig. So sagt Winne
    Hermann: Man könnte in einem ersten Schritt die Mine-
    ralölsteuer erhöhen. – Lieber Herr Anton Hofreiter, Sie
    haben gesagt: Das Benzin ist immer noch zu billig. – Der
    Geschäftsführer der Grünen, Kellner, sagt: ein Extragro-
    schen auf den Ölpreis! – Wenn es um das Abzocken der
    heimischen Autofahrer geht, dann werden Sie auf einmal
    kreativ. Ansonsten verweigern Sie die Mitarbeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dabei darf man nicht vergessen, dass Sie wiederholt
    vorgeschlagen haben, die Totalmaut einzuführen. Sie be-
    fürworten ein System, das jeden Kilometer auf der
    Straße einzeln berechnet, einzeln bepreist und einzeln
    abkassiert. Sie wollen über GPS-Systeme den gläsernen
    Autofahrer schaffen. Sie wollen Familien und Pendler
    mit dieser Totalmaut extra belasten. Mit der ideologi-
    schen Fundamentalopposition, die Sie pflegen, gefähr-
    den Sie die individuelle Mobilität in Deutschland. Das
    Einzige, was Sie vorschlagen, ist ein straßenfeindliches
    Entmobilisierungsprogramm, das wachstums- und wohl-
    standsfeindlich ist. Das ist mit uns nicht zu machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich verstehe Ihre ganze Aufregung nicht, wenn man
    Ihnen das vorhält, was Sie selber ständig veröffentli-
    chen.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir sind nicht aufgeregt, wir sind erheitert! Wir sind nur erheitert!)


    Sie haben sich in den vergangenen 40 Jahren in Wahrheit
    nicht sehr viel weiterbewegt. In Ihren früheren Bundes-
    tagswahlprogrammen ist zu lesen: Wir wenden uns ge-
    gen einen weiteren Ausbau von Autobahnen und Fern-
    straßen. Oder: Der beste Verkehr ist der, der gar nicht
    entsteht.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt! – Herbert Behrens [DIE LINKE]: Richtig! Das ist heute noch hundertprozentig richtig!)


    Oder: Die Grünen wollen den Abschied vom Auto als
    Massenverkehrsmittel und wollen die Straßenbenutzung
    einschränken. – Davon sind Sie heute in Wahrheit nicht
    sehr weit entfernt. Das alles passt weiterhin zu Ihrer
    Ideologie.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wollten Sie nicht irgendetwas über eine Maut erzählen? Was wollen Sie eigentlich?)


    Sie sagen heute noch: Die Fixierung auf den Infrastruk-
    turausbau ist der Weg zurück in eine alte Verkehrspoli-
    tik. Sie sagen: Das Auto ist der Irrsinn der Jahrhunderts.
    Sie sagen auch: Weniger Autos sind besser als mehr Au-
    tos. – Das ist der grüne Irrtum in seiner Kontinuität. So
    denken Sie heute noch.


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hören Sie eigentlich, was Sie sagen? Sie sind der Minister!)


    Sie sind gegen Mobilitätswachstum. Sie wollen damit
    das Wirtschaftswachstum einschränken. Ich sage Ihnen:
    Den unauflösbaren Zusammenhang zwischen Wirt-
    schaftswachstum und Mobilitätswachstum werden Sie
    nie einsehen. Er ist aber gegeben. Ohne wachsende Mo-
    bilität werden wir keine wachsende Wirtschaft und kei-
    nen wachsenden Wohlstand haben, aber dafür stehen
    wir.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Helau!)


    Der Ausbau, der Unterhalt und die Digitalisierung un-
    serer Verkehrsinfrastruktur sind ein bedeutender Schritt
    zur Mobilität 4.0. Das ist in der Tat eine der größten
    politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen He-





    Bundesminister Alexander Dobrindt


    (A) (C)



    (D)(B)

    rausforderungen seit Jahrzehnten. Das kann man nur mit
    einem Höchstmaß an Investitions- und Innovationsbe-
    reitschaft begleiten. Was Sie hier wieder aufführen, näm-
    lich Technologie- und Mobilitätsfeindlichkeit immer vor
    sich herzutragen, führt dazu, dass wir den Anschluss an
    eine moderne Gesellschaft verlieren,


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Dobrindt, was ist eigentlich Ihr Vorschlag? Können Sie über Ihren Vorschlag reden?)


    dass wir bei der Sicherung des zukünftigen Wirtschafts-
    wachstums und des Wohlstands scheitern werden. Das
    sind die wahren Alternativen, um die es geht. Mit Ihnen:
    Einschränkung der individuellen Mobilität, Schwächung
    unseres Wirtschaftsstandorts, und mit uns: Wohlstands-
    sicherung, Mobilitätsgewinn und ein Systemwechsel zur
    Nutzerfinanzierung.



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Minister, darf die Kollegin Haßelmann eine

Zwischenfrage stellen?

Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr
und digitale Infrastruktur:

Ja, selbstverständlich.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Britta Haßelmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vielen Dank, Herr Präsident, vielen Dank auch, Herr

    Minister, dass Sie die Frage zulassen. – Ich habe gese-
    hen, Sie haben 16 Minuten Redezeit. Ich frage Sie des-
    halb, ob Sie vielleicht noch 3 Minuten Ihrer Redezeit da-
    rauf verwenden könnten, uns etwas Konkretes zu Ihrem
    Gesetzentwurf zu sagen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr
    und digitale Infrastruktur:

    Liebe Frau Haßelmann, ich hatte schon immer das
    Gefühl, dass Sie in der Vergangenheit Schwierigkeiten
    hatten, zu verstehen, was der Systemwechsel eigentlich
    bedeutet.


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Systemwechsel! Die Revolution kommt!)


    Ich habe jetzt nicht die Hoffnung, dass wir in dieser De-
    batte zu dem Ergebnis kommen, dass Sie das Prinzip der
    Nutzerfinanzierung, das wir umsetzen, als eines verste-
    hen werden, dass die zukünftige Investition in unsere In-
    frastruktur sicherstellt. Ich hatte auch nicht das Gefühl in
    der Vergangenheit, dass Sie das Prinzip der Gerechtig-
    keit auf unseren Straßen mit unterstützen.


    (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht nicht um mich, sondern um den Gesetzentwurf!)

    Sie von den Grünen müssen einfach einmal akzeptie-
    ren, dass die Lösung des Problems der Infrastruktur-
    finanzierung, ein Problem, das wir auf Dauer lösen müs-
    sen, nicht nur in Deutschland, sondern in Europa, damit
    zusammenhängt, dass Nutzer sich an der Infrastruktur-
    finanzierung beteiligen. Glauben Sie bitte einfach: Sie
    können Ihre Haltung, gegen mehr Investitionen und
    Straßenbau einzutreten, dauerhaft nicht aufrechterhalten.
    Denn wenn wir das tun, was Sie mit Ihrer Entkoppe-
    lungstheorie vertreten, nämlich Wirtschaftswachstum
    und Wohlstand von Investitionen in die Infrastruktur ab-
    zukoppeln,


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie doch mal was Konkretes zu Ihrem Gesetzentwurf!)


    tun wir nichts anderes, als unsere Gesellschaft vom
    Wohlstand abzukoppeln. Das können wir nicht zulassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir erreichen mit dem Investitionshochlauf, den mein
    Haus beschrieben hat, einen Aufwuchs der Investitionen
    um 40 Prozent bis zum Jahr 2018. Das ist ein absoluter
    Rekord. Übrigens ist das eine Zahl, die auch von der
    Daehre-Kommission und der Bodewig-Kommission in
    ihren Berechnungen so eingefordert wird. Sie haben an
    vielen Stellen in der Vergangenheit das Gutachten der
    Daehre-Kommission und der Bodewig-Kommission zi-
    tiert, Sie haben auch darauf verwiesen, dass in der Son-
    der-Verkehrsministerkonferenz genau die Inhalte dieses
    Gutachtens mit beschlossen worden sind.

    Sie müssten jetzt einmal akzeptieren, dass wir genau
    das auch umsetzen.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In Europa tut das niemand!)


    Sie sollten sich vielleicht auch daran erinnern, dass die
    Länder, an deren Regierung Sie beteiligt sind, dem im
    Bundesrat zugestimmt haben. Daehre und Bodewig
    sprechen davon, dass wir zusätzliche Haushaltsmittel für
    die Infrastruktur aufwenden sollen – das machen wir –,
    dass wir eine Erhöhung der Leistungs- und Finanzie-
    rungsvereinbarung mit der Bahn machen sollen; auch
    das tun wir. Mit 28 Milliarden Euro sind es 5 Milliarden
    Euro mehr als in der letzten Finanzierungsperiode. Dass
    eine überjährige Mittelbereitstellung erfolgen soll, das
    haben wir umgesetzt. Das Prinzip „Erhalt vor Neubau“
    findet so bei uns statt. Die Ausweitung der Lkw-Maut
    auf alle Bundesstraßen unter Einbeziehung der Lkw ab
    7,5 Tonnen setzen wir so um.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Die Daehre/Bodewig-Kommission spricht davon, dass
    Abgaben für nicht in Deutschland zugelassene Pkw ein-
    geführt werden sollten. Auch das setzen wir um. Sie ha-
    ben in den Ländern auch da entsprechend mitgestimmt
    und dafür gesorgt, dass wir diese Diskussionen heute ha-
    ben und dass wir den gerade beschriebenen Weg eines
    Systemwechsels gehen.

    Dass Sie nach dieser Bilanz – Umsetzung dessen, was
    die Daehre/Bodewig-Kommission vorgeschlagen hat,





    Bundesminister Alexander Dobrindt


    (A) (C)



    (D)(B)

    durch diese Bundesregierung – jetzt auf Ihrem Parteitag
    davon sprechen, dass notwendige Investitionen in die In-
    frastruktur verschleppt werden, obwohl wir so viel in-
    vestieren wie niemals zuvor, so viel Heuchelei hätte ich
    hier eigentlich nicht einmal Ihnen zugetraut, meine Da-
    men und Herren von den Grünen. Sie tragen nicht nur
    nichts dazu bei, dass wir einen Investitionshochlauf ha-
    ben; Sie verweigern sich geradezu dem Systemwechsel.


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben dazu konkrete Vorschläge gemacht! Ohne Ihre Bürokratie!)


    Wir haben den Investitionshochlauf gestartet. Wir
    stellen Rekordmittel für die Infrastruktur zur Verfügung.
    Sie haben nur die Erhöhung von Mineralölsteuer oder
    Schuldenfinanzierung der Investitionen im Sinn. Dazu
    muss ich klar sagen: Unser Prinzip ist ein anderes. Mit
    uns gibt es keine Finanzierung der Infrastruktur durch
    Schulden oder durch Steuererhöhungen. Bei uns heißt
    das Prinzip: Gerechtigkeit finanziert die Straßen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich bleibe dabei:


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nichts zu sagen zum Gesetz!)


    Die Infrastrukturabgabe, sie ist fair, sie ist sinnvoll, und
    sie ist gerecht. Sie ist fair, weil sie in den meisten unserer
    Nachbarländer genau so durchgeführt wird.


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In keinem einzigen Land gibt es so was! Hören Sie doch auf mit diesem Unsinn! Irgendwann langt es mal mit so einem Unsinn!)


    Sie ist sinnvoll, weil jeder Euro, den wir einnehmen, zu-
    sätzlich in die Infrastruktur investiert wird, und sie ist
    gerecht, weil sie zukünftig jeden, der die Straßen nutzt,
    angemessen an der Finanzierung beteiligt.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich kriege gleich einen Herzinfarkt!)