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ID1808526100

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    Plenarprotokoll 18/85 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 85. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 I n h a l t : Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 A Absetzung der Tagesordnungspunkte 6 und 15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 C Würdigung von Bundespräsident Richard von Weizäcker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 D Tagesordnungspunkt 3: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung der Finanz- aufsicht über Versicherungen Drucksachen 18/2956, 18/3252, 18/3900 . . . . 8010 D Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8011 A Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 8012 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8014 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8016 C Dr. Michael Meister, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8018 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8020 B Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 8020 D Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8021 D Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 8023 A Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8024 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8025 C Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8026 B Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Brigitte Pothmer, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Für ein modernes Einwanderungsgesetz Drucksache 18/3915 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8029 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8029 A Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8031 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8033 A Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8034 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 8036 B Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8036 D Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . 8038 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8039 C Aydan Özoğuz, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8040 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8042 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8043 B Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8044 D Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8046 C Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8048 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8049 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 Tagesordnungspunkt 5: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2015 . . . . . . . . . 8051 D Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8051 D Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8053 B Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8054 C Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8056 A Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 8057 A Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8058 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8059 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8060 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8060 D Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8061 B Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8062 A Gabriele Groneberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8062 C Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8063 C Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 8064 D Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8066 A Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8066 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8067 D Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Abgeordneten Stephan Kühn (Dresden), Lisa Paus, Matthias Gastel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Elektromo- bilität entschlossen fördern – Chance für eine zukunftsfähige Mobilität nutzen Drucksache 18/3912 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8068 D b) Beratung der Unterrichtung durch den Deutschen Ethikrat: Stellungnahme des Deutschen Ethikrates: Biosicherheit – Freiheit und Verantwortung in der Wis- senschaft Drucksache 18/1380 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8068 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Dr. Valerie Wilms, Luise Amtsberg, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Transparenz herstel- len und Verhandlungen über den Ausstieg aus dem Staatsvertrag über den Bau einer festen Fehmarnbelt-Querung aufnehmen Drucksache 18/3917 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8069 A Tagesordnungspunkt 22: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Kultur und Medien zu dem An- trag der Abgeordneten Marco Wanderwitz, Ute Bertram, Michael Kretschmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Siegmund Ehrmann, Burkhard Blienert, Marco Bülow, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Welt neu denken – Der 100. Jahrestag der Gründung des Bau- hauses im Jahre 2019 Drucksachen 18/3727, 18/3911 . . . . . . . . . 8069 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 144, 145, 146, 147 und 148 zu Peti- tionen Drucksachen 18/3844, 18/3845, 18/3846, 18/3847, 18/3848. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8069 C Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Teilumsetzung der Energie- effizienzrichtlinie und zur Verschiebung des Außerkrafttretens des § 47 g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrän- kungen Drucksachen 18/3373, 18/3788, 18/3934 . . . 8069 D Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8070 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 8071 D Dr. Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . 8071 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8074 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8075 C Tagesordnungspunkt 7: a) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Kerstin Kassner, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Einstieg in die Weiterent- wicklung der Gewerbesteuer zu einer Gemeindewirtschaftsteuer – Freie Be- rufe in die Gewerbesteuerpflicht einbe- ziehen Drucksache 18/3838 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8077 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Susanna Karawanskij, Kerstin Kassner, Klaus Ernst, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Ge- meindewirtschaftsteuer einführen – Kom- munalfinanzen stärken Drucksachen 18/1094, 18/2929 . . . . . . . . 8077 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 III Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 8077 C Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 8078 D Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8080 B Bernhard Daldrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 8081 C Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8083 A Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8084 D Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der Militärmission der Europäi- schen Union als Beitrag zur Ausbildung der malischen Streitkräfte (EUTM Mali) auf Grundlage des Ersuchens der mali- schen Regierung sowie der Beschlüsse 2013/34/GASP und 2013/87/GASP des Ra- tes der Europäischen Union (EU) vom 17. Januar 2013 und vom 18. Februar 2013 in Verbindung mit den Resolutionen 2071 (2012), 2085 (2012), 2100 (2013) des Sicher- heitsrates der Vereinten Nationen sowie 2164 (2014) vom 25. Juni 2014 Drucksache 18/3836 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8086 A Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8086 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8087 A Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8088 A Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8089 B Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8090 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 8091 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 8092 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Dr. Frithjof Schmidt, Omid Nouripour, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Bundestag in die Entscheidung über die neue schnelle NATO-Eingreiftruppe einbe- ziehen Drucksache 18/3922 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Wolfgang Gehrcke, Dr. Alexander S. Neu, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Demilitarisierung statt Eskalation – Keine NATO-Eingreiftruppe im Osten Europas Drucksache 18/3913 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 A Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 8094 B Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8095 B Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8096 D Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8098 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8099 D Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8100 B Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8100 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8101 D Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8102 B Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8102 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8102 C Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8103 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8104 A Tagesordnungspunkt 12: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Baukulturbericht 2014/15 der Bundesstif- tung Baukultur und Stellungnahme der Bundesregierung Drucksache 18/3020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8104 B Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8104 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 8105 C Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 8107 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8108 B Ulrich Hampel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8109 C Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 8110 B Tagesordnungspunkt 11: a) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Ulla Jelpke, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanzielle Anerkennung von NS-Un- recht für sowjetische Kriegsgefangene Drucksache 18/3316 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8111 D b) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Claudia Roth (Augsburg), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Anerkennung der an den ehema- ligen sowjetischen Kriegsgefangenen begangenen Verbrechen als nationalso- IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 zialistisches Unrecht und Gewährung eines symbolischen finanziellen Aner- kennungsbetrages für diese Opfer- gruppe Drucksache 18/2694 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8111 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8112 A Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8112 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8113 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 8115 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 8116 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8117 B Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8117 C Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu der Verordnung der Bundesregierung: Verord- nung zur Weiterentwicklung des bundes- weiten Ausgleichsmechanismus nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und zur Än- derung anderer Verordnungen Drucksachen 18/3416, 18/3482 Nr. 2, 18/3935 8118 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8118 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 8119 B Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8120 A Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8121 A Dr. Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8122 A Tagesordnungspunkt 13: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Verkehr und digitale Infrastruktur zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Valerie Wilms, Beate Walter-Rosenheimer, Harald Ebner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Maritime Ausbildung in Kooperation mit den Küs- tenländern neu ausrichten Drucksachen 18/2748, 18/3895 . . . . . . . . . . . 8123 C Hans-Werner Kammer (CDU/CSU) . . . . . . . 8123 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8124 D Dr. Birgit Malecha-Nissen (SPD) . . . . . . . . . 8125 C Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8126 D Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . 8127 D Tagesordnungspunkt 9: b) Antrag der Abgeordneten Niema Movassat, Dr. Axel Troost, Wolfgang Gehrcke, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Für ein internationales Staaten- insolvenzverfahren Drucksache 18/3743 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8129 B a) Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Dr. Gerhard Schick, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Resolution der Vereinten Nationen für ein multila- terales Rahmenwerk zur Restrukturie- rung von Staatsschulden umsetzen – Jetzt aktiv den Arbeitsprozess der Ver- einten Nationen mitgestalten Drucksache 18/3916 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8129 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8129 C Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 8130 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8131 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8132 C Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8133 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8135 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8135 B Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8136 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8137 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8139 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 8009 (A) (C) (D)(B) 85. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 8139 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 05.02.2015 Baehrens, Heike SPD 05.02.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 05.02.2015 Bulmahn, Edelgard SPD 05.02.2015 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.02.2015 Ernst, Klaus DIE LINKE 05.02.2015 Freitag, Dagmar SPD 05.02.2015 Gerster, Martin SPD 05.02.2015 Heinrich, Gabriela SPD 05.02.2015 Henn, Heidtrud SPD 05.02.2015 Hintze, Peter CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 05.02.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 05.02.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.02.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 05.02.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 05.02.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 05.02.2015 Monstadt, Dietrich CDU/CSU 05.02.2015 Post (Minden), Achim SPD 05.02.2015 Radomski, Kerstin CDU/CSU 05.02.2015 Rohde, Dennis SPD 05.02.2015 Röspel, René SPD 05.02.2015 Rützel, Bernd SPD 05.02.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 05.02.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 05.02.2015 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 05.02.2015 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 05.02.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 05.02.2015 Vaatz, Arnold CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 05.02.2015 Weber, Gabi SPD 05.02.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 85. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 3 Finanzaufsicht über Versicherungen TOP 4 Modernes Einwanderungsrecht TOP 5 Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2015 TOP 21, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 22 Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 8 Teilumsetzung der Energieeffizienzrichtlinie TOP 7 Weiterentwicklung der Gewerbesteuer TOP 10 Bundeswehreinsatz in Mali (EUTM Mali) ZP 2 u. 3 NATO-Eingreiftruppe TOP 12 Baukulturbericht 2014/15 TOP 11 Entschädigung für sowjetische Kriegsgefangene TOP 14 Ausgleichsmechanismus nach dem EEG TOP 13 Maritime Ausbildung TOP 9 VN-Resolution zur Staateninsolvenz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Uwe Kekeritz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Murmann, das war alles sehr interessant. Warum
    hat eigentlich – diese Frage hätte ich Ihnen gerne ge-
    stellt – die Bundesregierung Bolivien erst neulich einen
    Nachlass von 387 Millionen Euro gewährt?

    Verschuldung und Überschuldung gehören zur Ge-
    schichte der Menschen und der Völker, und daran wird
    sich auch nichts ändern. Deswegen beschäftigten sich
    schon die Bibel, der Koran und die Thora mit dieser
    Thematik. Vor 250 Jahren – man höre und staune – hat
    Adam Smith deutlich zum Thema Staatsverschuldung in
    einem durchaus fortschrittlichen Sinne Stellung bezo-
    gen.

    Zwischen 1980 und 2005 gab es an die 160 Staats-
    pleiten auf diesem Globus. Lassen Sie mich drei Punkte
    nennen, die im Zusammenhang mit diesen Pleiten deut-
    lich wurden: Staatsinsolvenzen kommen immer häufiger
    und in immer kürzeren Zeitabständen vor, sie nehmen an
    Intensität zu, und immer mehr Länder sind davon be-
    droht.

    Es ist eine Tatsache, dass Schuldenerlasse heutzutage
    zum Alltag gehören.


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Leider!)


    Die Mechanismen eines Schuldenerlasses haben aller-
    dings enorme Schwächen, da sie allzu oft einem knall-
    harten politischen Machtspiel geschuldet sind.


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Reden Sie einmal zu seriöser Haushaltspolitik!)


    Um diese Schwächen abzubauen, tagt seit Dienstag ein
    Komitee der Vereinten Nationen. Es ist absolut erbärm-





    Uwe Kekeritz


    (A) (C)



    (D)(B)

    lich, dass ausgerechnet die Bundesregierung durch eine
    von insgesamt elf Neinstimmen versucht hat, dieses Ko-
    mitee zu verhindern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Völlig unverantwortlich ist es, dass Deutschland sich
    aufgrund einer Weisung des Finanzministers weigert, an
    diesem Komitee mitzuarbeiten.


    (Heike Hänsel [DIE LINKE]: Pfui!)


    Der Boykotteur Schäuble, nicht von Weisheit getragen,
    will den Prozess torpedieren. Warum? Das ist klar: Ein
    international legitimiertes und nach festen Regeln durch-
    geführtes Umschuldungsverfahren reduziert den westli-
    chen Einfluss und damit auch die Möglichkeit, geopoliti-
    sche und ökonomische Ziele zu verfolgen.

    Herr Murmann, Sie haben den IWF angesprochen.
    Was macht denn der IWF? Sie sind schlicht nicht infor-
    miert. Der IWF weigert sich, diesen Prozess zu führen,
    und zwar, weil er weiß, dass er in der Vergangenheit
    ganz viele Fehler gemacht hat.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    „Too late, too little“ war das Motto seiner Entschul-
    dungspolitik. Um diese zu legitimieren, wurde die mög-
    liche wirtschaftliche Erholung betroffener Länder viel zu
    optimistisch eingeschätzt und die Rückzahlungskapazi-
    täten der Länder hoffnungslos und ungeachtet aller
    Realitäten überschätzt. Das führte immer – ich betone:
    immer – zu einer Verschlechterung der Lage.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Falsch!)


    Sie tun ja gerade so, als hätten solche Entschuldungspro-
    gramme tatsächlich Erfolg gehabt. Es gibt eines, und das
    ist das Programm zur Entschuldung der Bundesrepublik
    Deutschland von 1953.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Wir brauchen doch nur nach Europa zu schauen: Die
    vermeintlichen Hilfsmaßnahmen führten zu einer drama-
    tischen Verschlechterung der Verschuldungsquoten.
    Ganz nebenbei, als hätte man sich das überhaupt nicht
    vorstellen können, wurden die Sozialsysteme schwer ge-
    schädigt. Damit hat man auch die Entwicklungschancen
    dieser Länder erheblich verschlechtert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Global hat die Staatsverschuldung in den letzten sie-
    ben Jahren – man höre und staune – trotz dieser vielen
    Maßnahmen um 75 Prozent zugenommen, mit verhee-
    renden Folgen für viele Entwicklungsländer. Zwei Drit-
    tel der als arm eingestuften Länder müssten in den
    nächsten zehn Jahren den größten Teil ihrer Staatsein-
    nahmen für Schuldentilgung verwenden. Jeder von uns
    weiß: Das geht überhaupt nicht. Die Destabilisierung der
    Länder durch das Zerschlagen von Sozialsystemen, wie
    rudimentär sie auch immer sein mögen, ist für die Gläu-
    bigerländer die teuerste Methode, die Kredite nicht wie-
    derzubekommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    So wird die Entwicklungspolitik konterkariert. So wird
    Entwicklung verhindert. Wer diese Fakten ignoriert, der
    will einfach keine Entwicklung haben, der hält auch
    nichts vom SDG-Prozess – falls Sie wissen, was das ist –,


    (Heiterkeit bei der LINKEN)


    der uns auch verpflichtet, für faire Entwicklungschancen
    zu sorgen.

    Frau Präsidentin, ich möchte noch einen Kommentar
    zu Niema Movassats Ausführungen über die deutsche
    Entschuldung 1953 abgeben: Die Ausführungen waren
    richtig, aber das war nur die halbe Wahrheit. Wir müssen
    uns die Situation von 1953 vergegenwärtigen: Das war
    acht Jahre nach dem Krieg, der 60 Millionen Tote und
    zig völlig zerstörte Länder hervorgebracht hatte. Damals
    hat man nicht nur eine 50-prozentige Reduzierung vor-
    genommen, sondern man hat sich auch darauf geeinigt,
    dass Deutschland seine Schulden nur aus den Export-
    überschüssen finanzieren muss. Man hat damals ganz
    bewusst gesagt: Eine gute soziale Situation ist die
    Voraussetzung dafür, dass sich das Land positiv entwi-
    ckelt und einen Beitrag zur Schuldentilgung leisten
    kann. Genau vor diesem Hintergrund finde ich ganz
    viele Kommentare zur griechischen Politik einfach schä-
    big.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Der Kollege Manfred Zöllmer hat für die SPD-Frak-

tion das Wort.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Manfred Zöllmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    In der Tat hat das Thema Staatsverschuldung nichts von
    seiner Bedeutung verloren.


    (Uwe Kekeritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Das müssen Sie einmal den Kollegen hier sagen!)


    – Ganz ruhig bleiben. Auf Ihre Argumente gehe ich
    gleich noch ein. – In der Tat ist es wichtig, darüber zu
    diskutieren, wie wir in Zukunft mit Staatsverschuldung
    und übermäßiger Staatsverschuldung umgehen wollen.
    Das haben wir im Deutschen Bundestag in der letzten
    Legislaturperiode getan – da ging es im Wesentlichen
    um die Situation in Europa –, und wir werden jetzt über
    die aktuelle Situation diskutieren.

    Wir haben gehört: Anlass für diese Debatte war eine
    Vollversammlung der Vereinten Nationen. Sie hat sich
    mit großer Mehrheit einer Resolution der G 77 und Ar-
    gentiniens angeschlossen. Deutschland und eine Reihe
    weiterer Staaten haben diese Resolution abgelehnt.





    Manfred Zöllmer


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Niema Movassat [DIE LINKE]: Deutschland und zehn andere Länder! So viele waren es nicht!)


    Die Frage ist, warum. Ich werde diese Frage beantwor-
    ten. Die vorliegende Resolution bezieht sich auf die Ent-
    wicklung in Argentinien im letzten Jahr. Argentinien war
    sozusagen der Zündmechanismus. Argentinien hatte ein
    Problem. Es war von einem amerikanischen Gericht zur
    Zahlung von 1,3 Milliarden Dollar an einen Hedgefonds
    verurteilt worden. Dieser Hedgefonds hatte argentini-
    sche Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt zu günsti-
    gen Konditionen aufgekauft


    (Uwe Kekeritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wissen wir doch!)


    und vor einem amerikanischen Gericht dann erstritten,
    zum vollen Wert entschädigt zu werden. Nur – das muss
    man fairerweise sagen –: Argentinien hat diese Bonds zu
    amerikanischem Recht ausgegeben.

    Nun wollte Argentinien, lanciert über den G-77-Vor-
    sitz, mithilfe einer Resolution der Generalversammlung
    der VN die Erarbeitung einer Konvention zur Staatenin-
    solvenz erzwingen. Das heißt, es ging um ein spezifi-
    sches argentinisches Problem.


    (Uwe Kekeritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach, das ist doch Unsinn! Das ist der Aufhänger gewesen!)


    Jetzt muss man eines ganz klar wissen, Herr Kekeritz:
    Bereits im Vorfeld der Diskussion bei den Vereinten
    Nationen hat es massive inhaltliche und prozedurale Be-
    denken gegeben. Man muss einfach einmal zur Kenntnis
    nehmen, dass zwischen markigen verbalen Sprüchen, die
    wir hier heute zur Genüge gehört haben,


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die waren sehr überzeugend!)


    und der Realität häufig Welten liegen. Das sehen Sie am
    Beispiel der griechischen Regierung. Man muss sich ja
    nur einmal ansehen, was da in wenigen Tagen an Unsinn
    verbreitet worden und an Positionswechseln erfolgt ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Niema Movassat [DIE LINKE]: Ihre Partnerpartei Pasok in Griechenland hat die Krise mit verursacht! – Uwe Kekeritz [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie kriegen nicht mit, was auf der EU-Ebene los ist!)


    – Ausatmen, dann machen wir weiter.

    Ich will auf die Probleme hinweisen. Es gibt ja die be-
    stehenden Verhandlungsstränge zum IWF und zum Pari-
    ser Club und deren Arbeit bezogen auf die Entschuldung
    von Staaten. Es gibt massive rechtliche Probleme. Zum
    Beispiel stellt sich die Frage: Wie gehen wir mit parla-
    mentarischen Budgetrechten um? Deutschland hat sich
    sehr intensiv für eine sinnvolle Regelung zur Staatsinsol-
    venz eingesetzt, aber Argentinien war nicht bereit, einen
    ergebnisoffenen Prozess mitzutragen. Argentinien war
    nicht bereit, den üblichen konsensorientierten Weg zu
    gehen. Ausgehandelte Kompromisspapiere zur Festle-
    gung der Verhandlungsmodalitäten wurden von Argenti-
    nien zurückgezogen,


    (Niema Movassat [DIE LINKE]: Stimmt, die haben sich geweigert, einen Antrag bei der Generalversammlung zu stellen!)


    und der ursprüngliche Entwurf wurde dann wieder zur
    Abstimmung gestellt.

    Lieber Herr Kekeritz, das, was Deutschland dann ge-
    macht hat, ist nicht erbärmlich. Vielmehr haben wir uns
    gegen dieses Verfahren gewehrt, und zwar völlig zu
    Recht.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Im Ergebnis gab es eine gemeinsame europäische Hal-
    tung gegenüber der mangelnden Kompromissbereit-
    schaft von Argentinien.


    (Niema Movassat [DIE LINKE]: Einer von elf Staaten! Lächerlich!)


    Ich beschäftige mich im Deutschen Bundestag seit
    langer Zeit sehr intensiv mit Lateinamerika und weiß,
    dass argentinische Politik für einen europäischen Politi-
    ker nicht immer nachvollziehbar ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Aktuelle Ereignisse in Argentinien zeigen das sehr deut-
    lich. Wir haben das sehr bedauert, weil es um ein wichti-
    ges Thema geht. Das Verhalten von Argentinien hat
    leider nicht dazu beigetragen, dieses Thema zu versach-
    lichen und einer Lösung näherzubringen.

    Deutschland konnte der Resolution aus inhaltlichen
    und prozeduralen Bedenken nicht zustimmen. Das, was
    in dieser Resolution steht, ist in dieser Form rechtlich,
    politisch und praktisch nicht realisierbar. Wir halten es
    für nicht akzeptabel, dass die vorhandenen Gremien, die
    sich mit diesen Themen beschäftigen – das sind der Pari-
    ser Club und der IWF –,


    (Niema Movassat [DIE LINKE]: Die UN hat das Recht, sich damit zu beschäftigen!)


    nun aus diesem Verfahren ausgegrenzt werden sollen.

    Der Pariser Club trat erstmals 1956 zusammen, als es
    um die Bewältigung der Auslandsverschuldung von
    – Sie erraten es – Argentinien ging. Der Pariser Club
    vermittelt zwischen Geberländern und Schuldnerlän-
    dern. Dieses Vorgehen war in vielen Ländern sehr er-
    folgreich, zum Beispiel bei der Umsetzung der Kölner
    Schuldeninitiative – im Übrigen damals von Rot-Grün
    initiiert – zugunsten der sogenannten Heavily Indebted
    Poor Countries, also der hochverschuldeten armen Län-
    der. Insgesamt wurden dort Schulden in Höhe von
    43 Milliarden Dollar erlassen. Es ist natürlich das Geld
    des Steuerzahlers gewesen, das hier eingesetzt wurde,
    Geld des Steuerzahlers, mit dem wir in der Tat sehr sorg-
    fältig umgehen müssen.