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ID1808521900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/85 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 85. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 I n h a l t : Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 A Absetzung der Tagesordnungspunkte 6 und 15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 C Würdigung von Bundespräsident Richard von Weizäcker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 D Tagesordnungspunkt 3: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung der Finanz- aufsicht über Versicherungen Drucksachen 18/2956, 18/3252, 18/3900 . . . . 8010 D Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8011 A Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 8012 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8014 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8016 C Dr. Michael Meister, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8018 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8020 B Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 8020 D Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8021 D Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 8023 A Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8024 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8025 C Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8026 B Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Brigitte Pothmer, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Für ein modernes Einwanderungsgesetz Drucksache 18/3915 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8029 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8029 A Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8031 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8033 A Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8034 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 8036 B Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8036 D Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . 8038 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8039 C Aydan Özoğuz, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8040 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8042 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8043 B Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8044 D Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8046 C Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8048 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8049 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 Tagesordnungspunkt 5: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2015 . . . . . . . . . 8051 D Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8051 D Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8053 B Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8054 C Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8056 A Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 8057 A Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8058 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8059 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8060 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8060 D Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8061 B Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8062 A Gabriele Groneberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8062 C Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8063 C Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 8064 D Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8066 A Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8066 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8067 D Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Abgeordneten Stephan Kühn (Dresden), Lisa Paus, Matthias Gastel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Elektromo- bilität entschlossen fördern – Chance für eine zukunftsfähige Mobilität nutzen Drucksache 18/3912 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8068 D b) Beratung der Unterrichtung durch den Deutschen Ethikrat: Stellungnahme des Deutschen Ethikrates: Biosicherheit – Freiheit und Verantwortung in der Wis- senschaft Drucksache 18/1380 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8068 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Dr. Valerie Wilms, Luise Amtsberg, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Transparenz herstel- len und Verhandlungen über den Ausstieg aus dem Staatsvertrag über den Bau einer festen Fehmarnbelt-Querung aufnehmen Drucksache 18/3917 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8069 A Tagesordnungspunkt 22: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Kultur und Medien zu dem An- trag der Abgeordneten Marco Wanderwitz, Ute Bertram, Michael Kretschmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Siegmund Ehrmann, Burkhard Blienert, Marco Bülow, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Welt neu denken – Der 100. Jahrestag der Gründung des Bau- hauses im Jahre 2019 Drucksachen 18/3727, 18/3911 . . . . . . . . . 8069 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 144, 145, 146, 147 und 148 zu Peti- tionen Drucksachen 18/3844, 18/3845, 18/3846, 18/3847, 18/3848. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8069 C Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Teilumsetzung der Energie- effizienzrichtlinie und zur Verschiebung des Außerkrafttretens des § 47 g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrän- kungen Drucksachen 18/3373, 18/3788, 18/3934 . . . 8069 D Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8070 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 8071 D Dr. Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . 8071 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8074 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8075 C Tagesordnungspunkt 7: a) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Kerstin Kassner, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Einstieg in die Weiterent- wicklung der Gewerbesteuer zu einer Gemeindewirtschaftsteuer – Freie Be- rufe in die Gewerbesteuerpflicht einbe- ziehen Drucksache 18/3838 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8077 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Susanna Karawanskij, Kerstin Kassner, Klaus Ernst, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Ge- meindewirtschaftsteuer einführen – Kom- munalfinanzen stärken Drucksachen 18/1094, 18/2929 . . . . . . . . 8077 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 III Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 8077 C Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 8078 D Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8080 B Bernhard Daldrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 8081 C Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8083 A Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8084 D Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der Militärmission der Europäi- schen Union als Beitrag zur Ausbildung der malischen Streitkräfte (EUTM Mali) auf Grundlage des Ersuchens der mali- schen Regierung sowie der Beschlüsse 2013/34/GASP und 2013/87/GASP des Ra- tes der Europäischen Union (EU) vom 17. Januar 2013 und vom 18. Februar 2013 in Verbindung mit den Resolutionen 2071 (2012), 2085 (2012), 2100 (2013) des Sicher- heitsrates der Vereinten Nationen sowie 2164 (2014) vom 25. Juni 2014 Drucksache 18/3836 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8086 A Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8086 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8087 A Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8088 A Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8089 B Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8090 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 8091 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 8092 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Dr. Frithjof Schmidt, Omid Nouripour, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Bundestag in die Entscheidung über die neue schnelle NATO-Eingreiftruppe einbe- ziehen Drucksache 18/3922 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Wolfgang Gehrcke, Dr. Alexander S. Neu, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Demilitarisierung statt Eskalation – Keine NATO-Eingreiftruppe im Osten Europas Drucksache 18/3913 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 A Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 8094 B Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8095 B Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8096 D Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8098 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8099 D Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8100 B Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8100 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8101 D Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8102 B Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8102 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8102 C Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8103 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8104 A Tagesordnungspunkt 12: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Baukulturbericht 2014/15 der Bundesstif- tung Baukultur und Stellungnahme der Bundesregierung Drucksache 18/3020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8104 B Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8104 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 8105 C Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 8107 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8108 B Ulrich Hampel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8109 C Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 8110 B Tagesordnungspunkt 11: a) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Ulla Jelpke, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanzielle Anerkennung von NS-Un- recht für sowjetische Kriegsgefangene Drucksache 18/3316 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8111 D b) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Claudia Roth (Augsburg), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Anerkennung der an den ehema- ligen sowjetischen Kriegsgefangenen begangenen Verbrechen als nationalso- IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 zialistisches Unrecht und Gewährung eines symbolischen finanziellen Aner- kennungsbetrages für diese Opfer- gruppe Drucksache 18/2694 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8111 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8112 A Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8112 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8113 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 8115 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 8116 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8117 B Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8117 C Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu der Verordnung der Bundesregierung: Verord- nung zur Weiterentwicklung des bundes- weiten Ausgleichsmechanismus nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und zur Än- derung anderer Verordnungen Drucksachen 18/3416, 18/3482 Nr. 2, 18/3935 8118 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8118 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 8119 B Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8120 A Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8121 A Dr. Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8122 A Tagesordnungspunkt 13: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Verkehr und digitale Infrastruktur zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Valerie Wilms, Beate Walter-Rosenheimer, Harald Ebner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Maritime Ausbildung in Kooperation mit den Küs- tenländern neu ausrichten Drucksachen 18/2748, 18/3895 . . . . . . . . . . . 8123 C Hans-Werner Kammer (CDU/CSU) . . . . . . . 8123 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8124 D Dr. Birgit Malecha-Nissen (SPD) . . . . . . . . . 8125 C Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8126 D Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . 8127 D Tagesordnungspunkt 9: b) Antrag der Abgeordneten Niema Movassat, Dr. Axel Troost, Wolfgang Gehrcke, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Für ein internationales Staaten- insolvenzverfahren Drucksache 18/3743 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8129 B a) Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Dr. Gerhard Schick, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Resolution der Vereinten Nationen für ein multila- terales Rahmenwerk zur Restrukturie- rung von Staatsschulden umsetzen – Jetzt aktiv den Arbeitsprozess der Ver- einten Nationen mitgestalten Drucksache 18/3916 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8129 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8129 C Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 8130 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8131 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8132 C Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8133 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8135 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8135 B Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8136 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8137 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8139 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 8009 (A) (C) (D)(B) 85. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 8139 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 05.02.2015 Baehrens, Heike SPD 05.02.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 05.02.2015 Bulmahn, Edelgard SPD 05.02.2015 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.02.2015 Ernst, Klaus DIE LINKE 05.02.2015 Freitag, Dagmar SPD 05.02.2015 Gerster, Martin SPD 05.02.2015 Heinrich, Gabriela SPD 05.02.2015 Henn, Heidtrud SPD 05.02.2015 Hintze, Peter CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 05.02.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 05.02.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.02.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 05.02.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 05.02.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 05.02.2015 Monstadt, Dietrich CDU/CSU 05.02.2015 Post (Minden), Achim SPD 05.02.2015 Radomski, Kerstin CDU/CSU 05.02.2015 Rohde, Dennis SPD 05.02.2015 Röspel, René SPD 05.02.2015 Rützel, Bernd SPD 05.02.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 05.02.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 05.02.2015 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 05.02.2015 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 05.02.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 05.02.2015 Vaatz, Arnold CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 05.02.2015 Weber, Gabi SPD 05.02.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 85. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 3 Finanzaufsicht über Versicherungen TOP 4 Modernes Einwanderungsrecht TOP 5 Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2015 TOP 21, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 22 Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 8 Teilumsetzung der Energieeffizienzrichtlinie TOP 7 Weiterentwicklung der Gewerbesteuer TOP 10 Bundeswehreinsatz in Mali (EUTM Mali) ZP 2 u. 3 NATO-Eingreiftruppe TOP 12 Baukulturbericht 2014/15 TOP 11 Entschädigung für sowjetische Kriegsgefangene TOP 14 Ausgleichsmechanismus nach dem EEG TOP 13 Maritime Ausbildung TOP 9 VN-Resolution zur Staateninsolvenz Anlagen
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    Rede von Matthias Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren auf den Zuschauertribünen! Liebe Kolleginnen
    und Kollegen! Ich freue mich, dass ich zu Beginn meiner
    Rede feststellen kann, dass wir uns in der Analyse des
    nationalsozialistischen Unrechts über alle Fraktionen
    hinweg einig sind. Herr Kollege Beck, wenn Sie das an-
    mahnen, dann brauchen wir keine Ermahnungen, wann
    und warum wir klatschen sollen oder warum nicht. Sie
    haben völlig recht. Wir haben gemeinsam einen Antrag
    gestellt. Darauf werde ich gleich näher eingehen.

    In der letzten Woche haben wir an dieser Stelle den
    70. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers
    Auschwitz begangen und an das Leid der Millionen
    Opfer erinnert. Das ist richtig und notwendig. Mit dem
    Erinnern legen wir hier im Bundestag ein Bekenntnis
    darüber ab, dass wir uns der aus der Geschichte erwach-
    senen Verantwortung für die Gegenwart bewusst sind.
    Bundespräsident Gauck – auch das ist mehrfach erwähnt
    worden – hat in einer würdigen Ansprache, wie ich
    finde, einen gelungenen Bogen aus der Vergangenheit in
    die Gegenwart und in die Zukunft geschlagen. Es ist im-
    mer das Ziel in der Auseinandersetzung mit dem Natio-
    nalsozialismus, dass es uns gelingt, den Bogen aus der
    Vergangenheit zu schlagen.

    Ich selbst bin Jahrgang 1963, also ungefähr 18 Jahre
    nach Kriegsende geboren. Die Verantwortung meiner
    Generation ist es, zu erinnern und die Erinnerung zu be-
    wahren. Ich glaube, dass meine Generation – hier im
    Parlament sitzen auch viele Vertreter – dies ganz ange-
    messen macht. Mich selbst hat in der Auseinanderset-
    zung mit dem Nationalsozialismus ein Satz immer be-
    sonders beschäftigt. Er steht am Ende der Ausstellung
    im ehemaligen Konzentrationslager Dachau. Dort steht:
    Diejenigen, die dies nicht wahrhaben wollen, sind dazu
    verdammt, es noch mal zu erleben. – Das hat mich in
    meiner Erinnerung immer geleitet.

    70 Jahre nach Kriegsende ist Erinnerung oftmals das
    Einzige, was bleibt. Es gibt allerdings auch noch Fälle,
    in denen eine Form der Wiedergutmachung infrage
    kommt. Eine Opfergruppe – alle Redner haben es be-
    schrieben –, die in der Zeit des Nationalsozialismus und
    auch danach viel Leid erfahren hat, ist die der sowjeti-
    schen Kriegsgefangenen. Ihnen sind die vorliegenden
    Anträge der Fraktionen Die Linke und des Bündnis-
    ses 90/Die Grünen gewidmet. Worum es geht, ist auch
    beschrieben worden. Mit dem Überfall auf die Sowjet-
    union im Juni 1941 gerieten rund 6 Millionen sowjeti-
    sche Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Mehr
    als 2 Millionen – Kollege Korte, Sie sprachen von 3 Mil-
    lionen; die Zahlen differieren – starben direkt an den
    Folgen von Hunger, Kälte und Misshandlung. Gut
    600 000 wurden nach Deutschland deportiert und in
    Zwangsarbeiterlager gesteckt. In diesen Zwangsarbeiter-
    lagern mussten sie unter menschenunwürdigen Bedin-
    gungen arbeiten. Sie hatten wenig Freizeit, niedrige
    Löhne; und wenn ich sage, sie hatten einen minimalen
    Arbeitsschutz, dann ist das weit übertrieben.

    Wer sich damit beschäftigen möchte, der kann nicht
    weit von hier – nicht viel mehr als 10 Kilometer –, in
    meinem Wahlkreis in Schöneweide, das Dokumenta-
    tionszentrum NS-Zwangsarbeit besuchen. Das Lager in
    Schöneweide war eines von 3 000 in Berlin. Ich wieder-
    hole die Zahl: Es war eines von 3 000 Zwangsarbeiterla-
    gern allein in Berlin. Sie können sich dort eine authenti-
    sche Ausstellung ansehen. Sie sehen die originalen
    Baracken. Sie können Biografien nachhören und nachle-
    sen. Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr ist geöffnet,
    und der Eintritt ist frei.

    Das Leiden der sowjetischen Kriegsgefangenen – das
    haben die Vorredner richtig beschrieben – ging weiter.
    Denn auch nach ihrer Heimkehr wurden sie oft als Kol-
    laborateure beschimpft oder sogar wieder inhaftiert.

    Zu den Anträgen der Linken und der Grünen. Beide
    Anträge eint, dass eine außergesetzliche Regelung ange-
    strebt wird, die über die Stiftung „Erinnerung, Verant-
    wortung und Zukunft“ abgewickelt werden soll. Die An-
    träge unterscheiden sich in den Summen: Die Linken
    schlagen eine Summe von 7 670 Euro vor, die Grünen
    eine Summe von 2 500 Euro. Beide berufen sich dabei
    auf das Gesetz zur Errichtung einer Stiftung „Erinne-
    rung, Verantwortung und Zukunft“. Das Stiftungsgesetz
    selbst schließt übrigens ausdrücklich die Kriegsgefange-
    nen aus. Deswegen schlagen Sie die außergesetzliche
    Regelung vor.

    Am Antrag der Grünen gefällt mir, dass sie darin for-
    dern, die Erinnerungskultur zu intensivieren und dies
    über die Gedenkstättenkonzeption des Bundes sicherzu-
    stellen. Ich finde, das ist ein wichtiger Aspekt, den wir
    nicht vergessen sollten.

    Sie alle haben auch über die Größe der Gruppe der
    Opfer gesprochen, die noch am Leben sind. Die Zahlen
    basieren immer nur auf Schätzungen. Ich habe mit dem
    Verein Kontakte-Kontakty und auch mit der Stiftung
    EVZ telefoniert. Beide sagen übereinstimmend: Es geht
    um nur noch 2 000 zu Begünstigende. Die Zahl wird also
    kleiner. Man kann hinzufügen: Sie wird täglich kleiner.

    Beide Antragsteller wollen die Geldsumme nur als
    symbolische Anerkennung verstanden wissen. Das ist
    sehr verständlich, denn – da sind wir uns sicherlich einig
    – es gibt keine Summe, die so bemessen wäre, dass sie
    das Leid tatsächlich aufwiegen könnte.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Für die Intention beider Anträge habe ich großes Ver-
    ständnis. Es ist auch das Recht der Opposition, immer
    wieder genau die Themen aufzugreifen, bei denen die
    Regierung noch nicht tätig geworden ist oder bei denen
    Handlungsbedarf gesehen wird. Das ist recht und billig;
    es gehört zum parlamentarischen Verfahren dazu. Es ist
    allerdings die Pflicht der Regierungsfraktionen, dann
    auch abgewogene Entscheidungen einzufordern.

    Herr Kollege Beck hat darauf hingewiesen: Wir ha-
    ben in der vergangenen Legislaturperiode gemeinsam ei-
    nen Antrag gestellt.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wortgleich!)






    Matthias Schmidt (Berlin)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Sie haben diesen jetzt noch einmal wortgleich einge-
    reicht. Sie haben nicht einmal die Zahl der noch leben-
    den Opfer, die Zahl von 4 000, hinterfragt, was möglich
    gewesen wäre. Insgesamt ist das natürlich ein Antrag,
    den wir noch immer gut finden. Er ist von der damaligen
    Koalition, von Schwarz-Gelb, abgelehnt worden. Die
    Begründung dafür war, dass eine isolierte Lösung für
    ehemalige sowjetische Kriegsgefangene nicht möglich
    wäre und eine internationale, umfassende Lösung anzu-
    streben wäre.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat die Regierung bis dahin gemacht?)


    Man muss den Argumenten nicht unbedingt folgen,
    aber man muss sich ernsthaft damit auseinandersetzen.
    Genau das sollten wir hier tun. Denn es geht letztendlich
    nur um eine symbolische Anerkennung. Sie wäre ein
    wichtiges Zeichen auch der Versöhnung. Deswegen ap-
    pelliere ich an die Vertreterinnen und Vertreter aller
    Fraktionen, dass wir uns noch einmal zusammensetzen
    und schauen, ob wir nicht eine gemeinsame, parteiüber-
    greifende Lösung finden, möglicherweise eine Lösung,
    die in den beiden Anträgen nicht genannt wird – ein Här-
    tefallfonds könnte infrage kommen –; denn das wäre
    dem Thema sehr angemessen.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Abschließender Redner in dieser Debatte ist der Kol-

lege Dr. André Berghegger, CDU/CSU.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. André Berghegger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegin-

    nen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Die De-
    batte zu diesem Thema führen wir in diesem Haus in un-
    regelmäßiger Regelmäßigkeit, und das ist auch richtig
    so.

    Bei der Vorbereitung auf diese Debatte habe ich ge-
    merkt, wie schwierig es insgesamt ist, dieses Thema in
    Worte zu fassen. Wir spüren auch bei dieser Debatte,
    welche Emotionen mit diesem Thema verbunden sind.

    Unser früherer Bundespräsident Richard von
    Weizsäcker hat in seiner berühmten Rede zum 40. Jahres-
    tag der Beendigung des Krieges in Europa und der national-
    sozialistischen Gewaltherrschaft gesagt:

    Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was
    damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für
    das, was in der Geschichte daraus wird.

    Ich denke, dass in der Aufarbeitung und Verarbeitung
    dieses dunklen Kapitels unserer Geschichte bisher sehr
    viel geschehen ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das im Zweiten Weltkrieg begangene Unrecht können
    wir nicht in Worte fassen. Es übersteigt unsere Vorstel-
    lungskraft; insbesondere die Verbrechen, die in deutschem
    Namen begangen worden sind. Die menschenunwürdige
    Behandlung von Kriegsgefangenen war dabei nur eine
    von zahllosen Menschenrechtsverletzungen, die sich die
    Kriegsgegner gegenseitig zugefügt haben.

    Im Bewusstsein ihrer Verantwortung haben sich bis-
    her alle Bundesregierungen nach Kräften für Wiedergut-
    machung und Versöhnung eingesetzt. Deutschland ist
    dabei immer bemüht gewesen, keine einseitigen Lösun-
    gen zu schaffen, sondern sich immer im Dialog mit den
    betroffenen Staaten zu bewegen. Das gilt auch für die
    Anerkennung des Unrechtes, das Kriegsgefangene erlit-
    ten haben.

    Es ist vorhin schon erwähnt worden, aber ich möchte
    es gerne noch einmal ausführen: Nach allgemeinem Völ-
    kerrecht wird ein Ausgleich für Kriegsgefangenschaft
    ausschließlich durch Reparationsvereinbarungen zwi-
    schen den betroffenen Staaten geregelt. Das gilt weltweit
    ohne Abstufung nach der Behandlung der Gefangenen.
    Es erfolgten umfangreichere Reparationsentnahmen aus
    der sowjetischen Besatzungszone. 1953 hat die ehema-
    lige Sowjetunion in einer Regierungserklärung aus-
    drücklich auf weitere Reparationszahlungen gegenüber
    Deutschland verzichtet. Dieser Verzicht gilt natürlich
    auch für die völkerrechtlichen Rechtsnachfolger. Keiner
    dieser Staaten hat bis heute weitere Ansprüche gegen die
    Bundesrepublik Deutschland gestellt.

    Der abschließende Charakter wurde noch einmal im
    Zwei-plus-Vier-Vertrag 1990 bestätigt. Alle Beteiligten
    haben zugestimmt, dass es keine weiteren vertraglichen
    Regelungen über rechtliche Fragen bezüglich des Zwei-
    ten Weltkrieges geben wird, einschließlich der Repara-
    tionsfrage. Die Bundesrepublik Deutschland hat jedoch
    freiwillig erhebliche Beträge als humanitäre Geste zur
    Wiedergutmachung des nationalsozialistischen Un-
    rechts geleistet.

    An dieser Stelle komme auf meine Vorredner zurück:
    Für ehemalige sowjetische Bürger, welche nach der Ver-
    folgung schwere Gesundheitsschäden erlitten hatten und
    sich in einer wirtschaftlich schweren Lage befunden ha-
    ben, wurden Beiträge geleistet. In Kooperation mit
    Weißrussland, Russland und der Ukraine wurden 1993
    Stiftungen in Minsk, Moskau und Kiew gegründet.
    Diese wurden mit 1 Milliarde D-Mark ausgestattet. Die
    Verteilung der Gelder erfolgte ausschließlich durch die
    Stiftungen bzw. die Regierungen vor Ort.

    Im Jahre 2000 wurde die Stiftung „Erinnerung, Ver-
    antwortung und Zukunft“ von der Bundesregierung und
    der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft ins Le-
    ben gerufen. Durch sie wurden ehemalige Zwangsarbei-
    ter des NS-Regimes entschädigt. Die Stiftung wurde mit
    10 Milliarden D-Mark ausgestattet. Das bisherige
    Rechtsverständnis wurde auch hier bestätigt. Es war
    Konsens zwischen allen Beteiligten, Rechtsfolgen aus
    der Kriegsgefangenschaft grundsätzlich auszuschließen;
    Ausnahme: Kriegsgefangene, die in Konzentrationsla-
    gern waren.





    Dr. André Berghegger


    (A) (C)



    (D)(B)

    Nach Beendigung des Auszahlungsprogramms dieser
    Stiftung wurden Restmittel in Höhe von 40 Millionen
    Euro für weitere humanitäre Maßnahmen zugunsten von
    NS-Opfern im weitesten Sinne bereitgestellt. Diese Pro-
    gramme standen auch ehemaligen sowjetischen Kriegs-
    gefangenen offen. Die Partnerorganisationen in Weiß-
    russland, Russland und der Ukraine haben diese
    Möglichkeit unterschiedlich genutzt.

    Fest steht: Das den Betroffenen zugefügte Leid kann
    niemals durch finanzielle Leistungen geheilt werden.
    Fest steht aber auch, dass die Bundesrepublik Deutsch-
    land sämtliche völkerrechtliche Vorgaben eingehalten
    hat. Die Beispiele zeigen, dass über viele Jahrzehnte um-
    fangreiche Zahlungen geleistet wurden. In den meisten
    Fällen waren es die Staaten in der Rechtsnachfolge der
    Sowjetunion, die diese Zahlungen angemessen verteilt
    haben. Deshalb müssen wir die hier vorliegenden An-
    träge leider ablehnen.

    Schließen möchte ich mit folgendem Gedanken: Die
    Jüngeren trifft keine Schuld an den Verbrechen während
    der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im Sinne
    einer persönlichen Vorwerfbarkeit, aber wir alle haben
    die Verantwortung dafür, dass so etwas nie wieder ge-
    schieht, nirgendwo.

    Vielen Dank fürs freundliche Zuhören.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)