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    Plenarprotokoll 18/85 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 85. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 I n h a l t : Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 A Absetzung der Tagesordnungspunkte 6 und 15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 C Würdigung von Bundespräsident Richard von Weizäcker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 D Tagesordnungspunkt 3: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung der Finanz- aufsicht über Versicherungen Drucksachen 18/2956, 18/3252, 18/3900 . . . . 8010 D Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8011 A Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 8012 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8014 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8016 C Dr. Michael Meister, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8018 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8020 B Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 8020 D Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8021 D Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 8023 A Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8024 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8025 C Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8026 B Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Brigitte Pothmer, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Für ein modernes Einwanderungsgesetz Drucksache 18/3915 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8029 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8029 A Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8031 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8033 A Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8034 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 8036 B Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8036 D Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . 8038 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8039 C Aydan Özoğuz, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8040 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8042 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8043 B Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8044 D Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8046 C Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8048 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8049 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 Tagesordnungspunkt 5: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2015 . . . . . . . . . 8051 D Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8051 D Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8053 B Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8054 C Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8056 A Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 8057 A Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8058 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8059 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8060 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8060 D Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8061 B Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8062 A Gabriele Groneberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8062 C Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8063 C Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 8064 D Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8066 A Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8066 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8067 D Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Abgeordneten Stephan Kühn (Dresden), Lisa Paus, Matthias Gastel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Elektromo- bilität entschlossen fördern – Chance für eine zukunftsfähige Mobilität nutzen Drucksache 18/3912 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8068 D b) Beratung der Unterrichtung durch den Deutschen Ethikrat: Stellungnahme des Deutschen Ethikrates: Biosicherheit – Freiheit und Verantwortung in der Wis- senschaft Drucksache 18/1380 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8068 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Dr. Valerie Wilms, Luise Amtsberg, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Transparenz herstel- len und Verhandlungen über den Ausstieg aus dem Staatsvertrag über den Bau einer festen Fehmarnbelt-Querung aufnehmen Drucksache 18/3917 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8069 A Tagesordnungspunkt 22: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Kultur und Medien zu dem An- trag der Abgeordneten Marco Wanderwitz, Ute Bertram, Michael Kretschmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Siegmund Ehrmann, Burkhard Blienert, Marco Bülow, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Welt neu denken – Der 100. Jahrestag der Gründung des Bau- hauses im Jahre 2019 Drucksachen 18/3727, 18/3911 . . . . . . . . . 8069 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 144, 145, 146, 147 und 148 zu Peti- tionen Drucksachen 18/3844, 18/3845, 18/3846, 18/3847, 18/3848. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8069 C Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Teilumsetzung der Energie- effizienzrichtlinie und zur Verschiebung des Außerkrafttretens des § 47 g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrän- kungen Drucksachen 18/3373, 18/3788, 18/3934 . . . 8069 D Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8070 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 8071 D Dr. Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . 8071 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8074 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8075 C Tagesordnungspunkt 7: a) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Kerstin Kassner, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Einstieg in die Weiterent- wicklung der Gewerbesteuer zu einer Gemeindewirtschaftsteuer – Freie Be- rufe in die Gewerbesteuerpflicht einbe- ziehen Drucksache 18/3838 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8077 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Susanna Karawanskij, Kerstin Kassner, Klaus Ernst, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Ge- meindewirtschaftsteuer einführen – Kom- munalfinanzen stärken Drucksachen 18/1094, 18/2929 . . . . . . . . 8077 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 III Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 8077 C Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 8078 D Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8080 B Bernhard Daldrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 8081 C Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8083 A Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8084 D Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der Militärmission der Europäi- schen Union als Beitrag zur Ausbildung der malischen Streitkräfte (EUTM Mali) auf Grundlage des Ersuchens der mali- schen Regierung sowie der Beschlüsse 2013/34/GASP und 2013/87/GASP des Ra- tes der Europäischen Union (EU) vom 17. Januar 2013 und vom 18. Februar 2013 in Verbindung mit den Resolutionen 2071 (2012), 2085 (2012), 2100 (2013) des Sicher- heitsrates der Vereinten Nationen sowie 2164 (2014) vom 25. Juni 2014 Drucksache 18/3836 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8086 A Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8086 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8087 A Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8088 A Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8089 B Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8090 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 8091 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 8092 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Dr. Frithjof Schmidt, Omid Nouripour, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Bundestag in die Entscheidung über die neue schnelle NATO-Eingreiftruppe einbe- ziehen Drucksache 18/3922 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Wolfgang Gehrcke, Dr. Alexander S. Neu, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Demilitarisierung statt Eskalation – Keine NATO-Eingreiftruppe im Osten Europas Drucksache 18/3913 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 A Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 8094 B Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8095 B Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8096 D Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8098 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8099 D Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8100 B Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8100 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8101 D Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8102 B Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8102 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8102 C Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8103 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8104 A Tagesordnungspunkt 12: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Baukulturbericht 2014/15 der Bundesstif- tung Baukultur und Stellungnahme der Bundesregierung Drucksache 18/3020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8104 B Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8104 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 8105 C Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 8107 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8108 B Ulrich Hampel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8109 C Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 8110 B Tagesordnungspunkt 11: a) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Ulla Jelpke, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanzielle Anerkennung von NS-Un- recht für sowjetische Kriegsgefangene Drucksache 18/3316 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8111 D b) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Claudia Roth (Augsburg), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Anerkennung der an den ehema- ligen sowjetischen Kriegsgefangenen begangenen Verbrechen als nationalso- IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 zialistisches Unrecht und Gewährung eines symbolischen finanziellen Aner- kennungsbetrages für diese Opfer- gruppe Drucksache 18/2694 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8111 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8112 A Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8112 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8113 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 8115 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 8116 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8117 B Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8117 C Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu der Verordnung der Bundesregierung: Verord- nung zur Weiterentwicklung des bundes- weiten Ausgleichsmechanismus nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und zur Än- derung anderer Verordnungen Drucksachen 18/3416, 18/3482 Nr. 2, 18/3935 8118 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8118 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 8119 B Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8120 A Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8121 A Dr. Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8122 A Tagesordnungspunkt 13: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Verkehr und digitale Infrastruktur zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Valerie Wilms, Beate Walter-Rosenheimer, Harald Ebner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Maritime Ausbildung in Kooperation mit den Küs- tenländern neu ausrichten Drucksachen 18/2748, 18/3895 . . . . . . . . . . . 8123 C Hans-Werner Kammer (CDU/CSU) . . . . . . . 8123 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8124 D Dr. Birgit Malecha-Nissen (SPD) . . . . . . . . . 8125 C Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8126 D Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . 8127 D Tagesordnungspunkt 9: b) Antrag der Abgeordneten Niema Movassat, Dr. Axel Troost, Wolfgang Gehrcke, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Für ein internationales Staaten- insolvenzverfahren Drucksache 18/3743 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8129 B a) Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Dr. Gerhard Schick, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Resolution der Vereinten Nationen für ein multila- terales Rahmenwerk zur Restrukturie- rung von Staatsschulden umsetzen – Jetzt aktiv den Arbeitsprozess der Ver- einten Nationen mitgestalten Drucksache 18/3916 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8129 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8129 C Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 8130 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8131 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8132 C Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8133 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8135 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8135 B Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8136 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8137 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8139 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 8009 (A) (C) (D)(B) 85. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 8139 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 05.02.2015 Baehrens, Heike SPD 05.02.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 05.02.2015 Bulmahn, Edelgard SPD 05.02.2015 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.02.2015 Ernst, Klaus DIE LINKE 05.02.2015 Freitag, Dagmar SPD 05.02.2015 Gerster, Martin SPD 05.02.2015 Heinrich, Gabriela SPD 05.02.2015 Henn, Heidtrud SPD 05.02.2015 Hintze, Peter CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 05.02.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 05.02.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.02.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 05.02.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 05.02.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 05.02.2015 Monstadt, Dietrich CDU/CSU 05.02.2015 Post (Minden), Achim SPD 05.02.2015 Radomski, Kerstin CDU/CSU 05.02.2015 Rohde, Dennis SPD 05.02.2015 Röspel, René SPD 05.02.2015 Rützel, Bernd SPD 05.02.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 05.02.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 05.02.2015 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 05.02.2015 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 05.02.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 05.02.2015 Vaatz, Arnold CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 05.02.2015 Weber, Gabi SPD 05.02.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 85. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 3 Finanzaufsicht über Versicherungen TOP 4 Modernes Einwanderungsrecht TOP 5 Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2015 TOP 21, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 22 Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 8 Teilumsetzung der Energieeffizienzrichtlinie TOP 7 Weiterentwicklung der Gewerbesteuer TOP 10 Bundeswehreinsatz in Mali (EUTM Mali) ZP 2 u. 3 NATO-Eingreiftruppe TOP 12 Baukulturbericht 2014/15 TOP 11 Entschädigung für sowjetische Kriegsgefangene TOP 14 Ausgleichsmechanismus nach dem EEG TOP 13 Maritime Ausbildung TOP 9 VN-Resolution zur Staateninsolvenz Anlagen
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    Rede von Alexander Ulrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Die Chance, in diesen Tagen, in denen die Medien viel
    über die Auswirkungen einer sehr erfolgreichen Wahl in
    Griechenland berichten, im Bundestag über Griechen-
    land zu reden, sollten wir nicht an uns vorbeiziehen las-
    sen. Herr Spinrath, wenn man über ein soziales Europa
    reden will – Sie selbst sagen, dass das Arbeitsprogramm
    der EU-Kommission noch zu wenig Inhalte für ein so-
    ziales Europa bietet –, dann ist das Eingeständnis not-
    wendig, dass die EU-Kommission in den letzten Jahren
    mit ihrer verheerenden Troika-Politik kräftig daran mit-
    gearbeitet hat, dass das soziale Europa ein Stück weit
    zerstört wurde.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Es muss klar sein: In Griechenland wurde eine Partei
    gewählt, die im Prinzip das aufräumen muss, was die
    korrupten Schwesterparteien von CDU/CSU und SPD in
    den vergangenen Jahren angestellt haben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ihre korrupten Schwesterparteien haben sich Griechen-
    land zur Beute gemacht. Jetzt muss Syriza versuchen,
    das Land einigermaßen nach vorne zu bringen.


    (Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dass die Gewerkschaftsspitzen in Deutschland und
    viele Prominente ein Stück weiter sind als Sie, zeigt ein
    aktueller Aufruf, in dem es heißt: Das, was in Griechen-
    land passiert, ist tatsächlich eine Chance für ein demo-
    kratisches und soziales Europa. – Diese Chance sollte
    nicht durch CDU/CSU und SPD bekämpft werden, son-
    dern wir sollten die griechische Regierung bei diesem
    Weg unterstützen, ein soziales Europa mitzugestalten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der EU-Parlamentspräsident Schulz, ein Sozialdemo-
    krat, hat letzte Woche im Fernsehen gesagt, er habe kei-
    nen „Bock“ – das war sein wörtlicher Ausspruch –, über
    eine notwendige Neuorientierung der Europapolitik mit
    den Griechen zu reden. Die Gewerkschaftsspitzen in die-
    sem Land sind hier ein Stück weiter.

    Syriza tritt an, um die Grundlagen für ein anderes Eu-
    ropa zu stellen. Das, was Syriza vorschlägt, liebe Sozial-
    demokraten, ist eigentlich ursozialdemokratisch. Sie
    sollten es unterstützen und nicht bekämpfen.


    (Beifall bei der LINKEN – Manuel Sarrazin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie doch einmal etwas zum Koalitionspartner, Herr Kollege!)


    Die erste und wichtigste Voraussetzung für dieses an-
    dere Europa ist ein Ende des Kürzungswahns. Dieses
    Ende wurde bereits in die Wege geleitet. Eine der ersten
    Maßnahmen von Syriza war es, dass die Troika – hier ist
    die EU-Kommission dabei – vor die Tür gesetzt wurde.

    Damit uns klar wird, worum es geht:


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hier geht es eigentlich um das Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission!)


    Ein Viertel der Griechinnen und Griechen ist heute ar-
    beitslos. 6 von 11 Millionen Griechen leben in Armut
    oder sind von Armut bedroht. Das Ganze wurde ja ge-
    macht, um der Schuldenkrise Herr zu werden. Die
    Schulden in Griechenland sind aber von 146 Prozent auf
    176 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gestiegen, trotz
    dieser verheerenden Politik.

    Die Politik der Troika, der EU-Kommission, angeord-
    net von Bundeskanzlerin Angela Merkel, ist grandios
    gescheitert. Nicht Griechenland ist „Geisterfahrer“ – wie
    der Spiegel schreibt –; die deutsche Bundesregierung
    war jahrelang Geisterfahrer in Europa.


    (Beifall bei der LINKEN)






    Alexander Ulrich


    (A) (C)



    (D)(B)

    Deshalb ist es jetzt zwingend notwendig, dass wir die
    Chance ergreifen, die durch die Wahl in Griechenland
    möglich ist. Denn nur so kriegen wir es hin, ein soziale-
    res Europa zu gestalten. Wer nur will, dass weiter ge-
    kürzt wird, der wird den Kopf dafür hinhalten müssen,
    dass die Jugendarbeitslosigkeit, Herr Spinrath, nicht ab-
    gebaut wird.

    Wir brauchen tatsächlich eine Schuldenkonferenz, so
    wie sie 1953 Deutschland geholfen hat.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Wir brauchen einen fairen Ausgleich zwischen den Grie-
    chen sowie den anderen Schuldnerländern und den Gläu-
    bigern. Nur so ist eine Chance vorhanden. Gerade wir
    Deutschen sollten dieser historischen Verantwortung ge-
    recht werden. Wir hätten nie nach dem Zweiten Welt-
    krieg diese Chancen gehabt, wenn es nicht auch einen
    Schuldenerlass für Deutschland gegeben hätte. Das Glei-
    che muss jetzt Griechenland zugutekommen.


    (Beifall bei der LINKEN)

    EU-Kommissionspräsident Juncker hat jetzt den Jun-

    cker-Plan als das Projekt vorgeschlagen. Was wir zwin-
    gend und dringend brauchen, sind tatsächlich mehr öf-
    fentliche Investitionen, aber nicht das, was Juncker
    vorschlägt: Er will aus Geldern in Höhe von 21 Milliar-
    den Euro, die er irgendwie aus den verschiedenen EU-
    Töpfen auftreibt, 315 Milliarden Euro machen. Das ist
    Voodoo-Ökonomie. Das würde am Schluss nicht zu den
    gewünschten Ergebnissen führen. Deshalb fordern wir
    Linke, dass europaweit öffentliche Gelder in Höhe von
    mindestens 500 Milliarden Euro in einen sozial-ökologi-
    schen Umbau investiert werden. Finanziert werden
    könnte das tatsächlich über eine drastische Besteuerung
    von Reichtum, Finanzgeschäften an den Börsen und Ver-
    mögen.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 500 Milliarden?)


    Was Sigmar Gabriel anscheinend auch unterstützt, ist,
    dass der Juncker-Plan mit PPP-Projekten umgesetzt
    wird. Bei PPP-Projekten ist es am Schluss so, dass die
    Gewinne der Privatwirtschaft zufließen und die Risiken
    der Steuerzahler zu tragen hat. Solche Programme leh-
    nen wir Linke ab.


    (Norbert Spinrath [SPD]: Erst mal lesen, bevor Sie sprechen!)


    Wir wollen, dass Private haften, wenn sie falsche Ge-
    schäfte machen.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Deshalb brauchen wir ein Zukunftsinvestitionspro-
    gramm mit öffentlichen Geldern.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Ganz zum Schluss – ich komme zum Ende, Frau Prä-

    sidentin –: Wenn die EU-Kommission in diesem Jahr
    wirklich etwas Vernünftiges hinbekommen will, sollte
    sie sofort die Verhandlungen über TTIP und CETA stop-
    pen.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Wir brauchen keinen neuen Angriff auf Arbeitnehmer-
    rechte, Sozialstandards und Verbraucherschutzstandards.
    Wenn diese Abkommen umgesetzt werden, Herr
    Spinrath, werden wir ein noch unsozialeres Europa be-
    kommen. Aber leider reicht die SPD auch da die Hand.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Das Wort hat jetzt Detlef Seif, CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Detlef Seif


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kollegen! „Ein neuer Start“ –

    diese ambitionierte Überschrift trägt das Arbeitspro-
    gramm der Kommission 2015. Die Kommission hat in
    der Vergangenheit schon einiges auf den Weg gebracht,
    um zu entbürokratisieren, zu verschlanken, Verfahren zu
    vereinfachen. Ich nenne nur das REFIT-Programm. In
    den vergangenen Jahren hat die Kommission erkannt: Es
    gibt viel zu viele neue Initiativen. Deshalb wurde die
    Zahl der Initiativen von 316 im Jahr 2010 auf 58 im Jahr
    2013 reduziert.

    Ein Riesenproblem, das auch von uns immer disku-
    tiert wird, ist die Größe der Kommission: Wir haben
    28 Kommissionsmitglieder. So viele Kompetenzen gibt
    es gar nicht. Die Arbeitsprogramme der letzten Jahre ha-
    ben gezeigt: Man arbeitet gegeneinander und nicht mit-
    einander. Deshalb war es clever von Juncker, auf der
    Grundlage des EU-Vertrags eine Neustrukturierung vor-
    zunehmen, sieben Vizepräsidenten zu benennen, ihnen
    jeweils ein Projektteam – man nennt das „Cluster“ – zu-
    zuordnen und zukünftig neue Initiativen nur noch zuzu-
    lassen, wenn sie intern zwischen Kommissar und Vize
    abgestimmt sind.

    Das Arbeitsprogramm 2015 ist mit 23 neuen Initiati-
    ven weiter abgespeckt worden. Es ist sicherlich zu früh,
    die Arbeit abschließend zu bewerten, aber eines kann
    man sagen: Das, was die Juncker-Kommission mit den
    Vorschlägen zur Organisationsstruktur und dem vorlie-
    genden Arbeitsprogramm auf den Weg gebracht hat,
    kann sich sehen lassen. Wenn Juncker und sein Team so
    weitermachen, dann werden sie von Deutschland zu
    100 Prozent unterstützt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Heinz-Joachim Barchmann [SPD] – Andrej Hunko [DIE LINKE]: Nein! Nicht von uns! – Annalena Baerbock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So wie bisher, ja?)


    Auch inhaltlich ist der Schwerpunkt richtig gelegt – Herr
    Kollege Spinrath hat es in seiner Rede angesprochen –:
    Beschäftigung, Wachstum und Investitionen stehen ganz
    oben auf der Agenda.

    Der Juncker-Plan wird oft belächelt, auch teilweise in
    unserem Hause: Wie will man – ist die Frage – aus
    16 Milliarden Euro EU-Mittel und 5 Milliarden Euro
    Mittel der Europäischen Investitionsbank mindestens





    Detlef Seif


    (A) (C)



    (D)(B)

    315 Milliarden Euro Investitionen generieren? Aber man
    muss bedenken: Die Europäische Investitionsbank hat in
    der Vergangenheit bewiesen, dass von ihr vergebene
    Kredite teilweise das 25- oder 30-Fache an Investitionen
    hebeln können. Deshalb bin ich der Meinung, dass wir
    zunächst abwarten sollten. Aber eines ist ganz wichtig:
    Voraussetzung ist ein gutes Investitionsklima in Europa
    insgesamt, insbesondere in den Mitgliedstaaten, die die
    Darlehen beanspruchen möchten.

    Herr Ulrich, damit bin ich bei Griechenland. Sie alle
    kennen die griechische Sage von Sisyphos, dem König
    von Korinth. Er war bei den Göttern in Ungnade gefal-
    len, und es ist ihm nie gelungen, einen großen schweren
    Stein den Berg hinauf zu hieven.


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Wer sind denn hier die Götter?)


    Nun komme ich zu Alexis Tsipras. Er traut den Men-
    schen in seinem eigenen Land nicht die Schaffenskraft
    zu, aus dieser Krise herauszukommen, und das ist bedau-
    erlich. Griechenland war auf einem guten Weg. Die von
    der Troika prognostizierten Entwicklungsdaten für Grie-
    chenland wurden übertroffen.


    (Zuruf der Abg. Kathrin Vogler [DIE LINKE])


    Um bei der Sage von Sisyphos zu bleiben: Tsipras und
    Varoufakis, sein Finanzminister, sollten jetzt nicht von
    oben auf den Stein springen, sondern sie sollten lieber
    von unten nachdrücken, damit die Entwicklung in die
    richtige Richtung geht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es ist schon eine bodenlose Dreistigkeit, Ursache und
    Wirkung zu verwechseln. Wo kommt denn die Krise in
    Griechenland her?


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Bankenrettung!)


    – Weder durch die Bankenrettung


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Natürlich!)


    noch durch die Unterstützungsleistungen der Mitglied-
    staaten und auch nicht durch die aufgelegten Pro-
    gramme. Sie ist auf die letzten Jahrzehnte zurückzufüh-
    ren.

    Denken Sie sich die Programme, die aufgelegt wurden,
    einmal weg. Was meinen Sie, was dann in Griechenland
    jetzt los wäre? Dann würde nicht nur ein Viertel der Men-
    schen in Armut leben, sondern ganz Griechenland würde
    brachliegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Es würde nicht brachliegen!)


    Griechenland ist in Gefahr, dahin zu kommen. Wenn
    die Politik nicht abgestimmt ist, wenn die Minister nicht
    miteinander reden und jeder am Tag drei unterschiedli-
    che Auffassungen hat: Wo soll denn das Vertrauen her-
    kommen, um Investitionen zu tätigen? Aber genau die
    sind wichtig.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Das war doch Ihre Schwesterpartei!)


    Ich komme wieder zum Arbeitsprogramm 2015. Grie-
    chenland hat nur dann eine gute Zukunft, wenn die wirt-
    schaftspolitische Philosophie, wie sie im Arbeitspro-
    gramm 2015 verankert ist, auch umgesetzt wird. Dazu
    gehören nun einmal die Strukturreformen. Dazu gehört
    eine solide Haushaltspolitik. Natürlich müssen Investi-
    tionen hinzukommen. Deshalb sind Investitionsimpulse
    das A und O, um Griechenland nach vorne zu bringen.

    Leider ist Griechenland bei den Strukturreformen auf
    halber Strecke stehengeblieben. Das brauchen Sie doch
    keinem zu sagen. Es geht um effiziente Verwaltung, Be-
    kämpfung der Korruption. Viele Grüße an Anel, den Ko-
    alitionspartner von Syriza! Sie reden hier so nett, aber es
    ist eine rechtspopulistische Partei, korrupt bis ins Mark,
    homophob und rassistisch.


    (Widerspruch bei Abgeordneten der LINKEN – Andrej Hunko [DIE LINKE]: Bei Ihnen hier?)


    – Ich wusste ja, dass Sie auf dem linken Auge blind sind,
    aber mittlerweile sollten Sie Ihre Sehstärke auch auf der
    rechten Seite überprüfen lassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Zuruf des Abg. Norbert Müller [Potsdam] [DIE LINKE])


    Jetzt kommen wir zum entscheidenden Thema. Wich-
    tig ist eine klare Orientierung. Ein Schuldenschnitt oder
    eine ähnliche Maßnahme ist nicht erforderlich und recht-
    lich – Stichwort „Bail-out“ – wie politisch auch nicht
    durchsetzbar. Jeder Verzicht zugunsten Griechenlands
    – gehen Sie einmal von 50 Prozent aus – würde für
    Deutschland jetzt und sofort einen Verlust von 40 Mil-
    liarden Euro bedeuten. Für das schwache Portugal – die
    sind ja froh, wenn sie irgendwo noch einen Euro herbe-
    kommen – würde das einen Verlust von 3,7 Milliarden
    Euro bedeuten. Und für Estland würde das einen Verlust
    von 270 Millionen Euro bedeuten; überlegen Sie sich
    das einmal. Das wäre die Belastung, wenn wir Griechen-
    land großzügig einen Nachlass einräumten, der über-
    haupt nicht erforderlich ist. Eine Krise, die durch billiges
    Geld produziert wurde, kann man nicht dadurch lösen,
    dass man tonnenweise, unbegrenzt billiges Geld in die
    Märkte pumpt, ohne das an wirtschaftspolitische Kondi-
    tionen zu binden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen und Herren, mein Herz brennt für Eu-
    ropa, auch für Griechenland; aber die Griechen müssen
    in die richtige Richtung gehen.


    (Andrej Hunko [DIE LINKE]: In Ihre! Sie bestimmen die Richtung, ja? Sie bestimmen, wohin Griechenland gehen soll!)


    Von unserem Verhalten wird es abhängen, ob die Euro-
    päische Union eine Gemeinschaft mit festen, vorherseh-
    baren Regeln ist oder ob Begehrlichkeiten geweckt wer-
    den, die wir nicht mehr unter Kontrolle haben werden,





    Detlef Seif


    (A) (C)



    (D)(B)

    ob Beliebigkeit gilt und wir wieder eine Union werden
    – eine solche Union waren wir einmal –, die sich durch-
    wurschtelt, eine Muddling-through-Union. Das gilt es zu
    vermeiden.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)