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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/85 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 85. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 I n h a l t : Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 A Absetzung der Tagesordnungspunkte 6 und 15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 C Würdigung von Bundespräsident Richard von Weizäcker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 D Tagesordnungspunkt 3: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung der Finanz- aufsicht über Versicherungen Drucksachen 18/2956, 18/3252, 18/3900 . . . . 8010 D Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8011 A Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 8012 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8014 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8016 C Dr. Michael Meister, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8018 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8020 B Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 8020 D Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8021 D Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 8023 A Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8024 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8025 C Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8026 B Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Brigitte Pothmer, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Für ein modernes Einwanderungsgesetz Drucksache 18/3915 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8029 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8029 A Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8031 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8033 A Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8034 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 8036 B Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8036 D Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . 8038 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8039 C Aydan Özoğuz, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8040 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8042 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8043 B Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8044 D Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8046 C Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8048 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8049 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 Tagesordnungspunkt 5: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2015 . . . . . . . . . 8051 D Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8051 D Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8053 B Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8054 C Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8056 A Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 8057 A Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8058 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8059 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8060 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8060 D Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8061 B Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8062 A Gabriele Groneberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8062 C Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8063 C Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 8064 D Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8066 A Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8066 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8067 D Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Abgeordneten Stephan Kühn (Dresden), Lisa Paus, Matthias Gastel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Elektromo- bilität entschlossen fördern – Chance für eine zukunftsfähige Mobilität nutzen Drucksache 18/3912 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8068 D b) Beratung der Unterrichtung durch den Deutschen Ethikrat: Stellungnahme des Deutschen Ethikrates: Biosicherheit – Freiheit und Verantwortung in der Wis- senschaft Drucksache 18/1380 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8068 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Dr. Valerie Wilms, Luise Amtsberg, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Transparenz herstel- len und Verhandlungen über den Ausstieg aus dem Staatsvertrag über den Bau einer festen Fehmarnbelt-Querung aufnehmen Drucksache 18/3917 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8069 A Tagesordnungspunkt 22: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Kultur und Medien zu dem An- trag der Abgeordneten Marco Wanderwitz, Ute Bertram, Michael Kretschmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Siegmund Ehrmann, Burkhard Blienert, Marco Bülow, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Welt neu denken – Der 100. Jahrestag der Gründung des Bau- hauses im Jahre 2019 Drucksachen 18/3727, 18/3911 . . . . . . . . . 8069 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 144, 145, 146, 147 und 148 zu Peti- tionen Drucksachen 18/3844, 18/3845, 18/3846, 18/3847, 18/3848. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8069 C Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Teilumsetzung der Energie- effizienzrichtlinie und zur Verschiebung des Außerkrafttretens des § 47 g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrän- kungen Drucksachen 18/3373, 18/3788, 18/3934 . . . 8069 D Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8070 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 8071 D Dr. Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . 8071 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8074 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8075 C Tagesordnungspunkt 7: a) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Kerstin Kassner, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Einstieg in die Weiterent- wicklung der Gewerbesteuer zu einer Gemeindewirtschaftsteuer – Freie Be- rufe in die Gewerbesteuerpflicht einbe- ziehen Drucksache 18/3838 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8077 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Susanna Karawanskij, Kerstin Kassner, Klaus Ernst, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Ge- meindewirtschaftsteuer einführen – Kom- munalfinanzen stärken Drucksachen 18/1094, 18/2929 . . . . . . . . 8077 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 III Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 8077 C Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 8078 D Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8080 B Bernhard Daldrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 8081 C Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8083 A Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8084 D Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der Militärmission der Europäi- schen Union als Beitrag zur Ausbildung der malischen Streitkräfte (EUTM Mali) auf Grundlage des Ersuchens der mali- schen Regierung sowie der Beschlüsse 2013/34/GASP und 2013/87/GASP des Ra- tes der Europäischen Union (EU) vom 17. Januar 2013 und vom 18. Februar 2013 in Verbindung mit den Resolutionen 2071 (2012), 2085 (2012), 2100 (2013) des Sicher- heitsrates der Vereinten Nationen sowie 2164 (2014) vom 25. Juni 2014 Drucksache 18/3836 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8086 A Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8086 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8087 A Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8088 A Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8089 B Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8090 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 8091 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 8092 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Dr. Frithjof Schmidt, Omid Nouripour, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Bundestag in die Entscheidung über die neue schnelle NATO-Eingreiftruppe einbe- ziehen Drucksache 18/3922 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Wolfgang Gehrcke, Dr. Alexander S. Neu, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Demilitarisierung statt Eskalation – Keine NATO-Eingreiftruppe im Osten Europas Drucksache 18/3913 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 A Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 8094 B Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8095 B Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8096 D Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8098 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8099 D Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8100 B Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8100 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8101 D Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8102 B Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8102 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8102 C Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8103 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8104 A Tagesordnungspunkt 12: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Baukulturbericht 2014/15 der Bundesstif- tung Baukultur und Stellungnahme der Bundesregierung Drucksache 18/3020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8104 B Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8104 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 8105 C Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 8107 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8108 B Ulrich Hampel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8109 C Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 8110 B Tagesordnungspunkt 11: a) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Ulla Jelpke, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanzielle Anerkennung von NS-Un- recht für sowjetische Kriegsgefangene Drucksache 18/3316 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8111 D b) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Claudia Roth (Augsburg), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Anerkennung der an den ehema- ligen sowjetischen Kriegsgefangenen begangenen Verbrechen als nationalso- IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 zialistisches Unrecht und Gewährung eines symbolischen finanziellen Aner- kennungsbetrages für diese Opfer- gruppe Drucksache 18/2694 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8111 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8112 A Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8112 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8113 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 8115 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 8116 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8117 B Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8117 C Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu der Verordnung der Bundesregierung: Verord- nung zur Weiterentwicklung des bundes- weiten Ausgleichsmechanismus nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und zur Än- derung anderer Verordnungen Drucksachen 18/3416, 18/3482 Nr. 2, 18/3935 8118 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8118 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 8119 B Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8120 A Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8121 A Dr. Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8122 A Tagesordnungspunkt 13: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Verkehr und digitale Infrastruktur zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Valerie Wilms, Beate Walter-Rosenheimer, Harald Ebner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Maritime Ausbildung in Kooperation mit den Küs- tenländern neu ausrichten Drucksachen 18/2748, 18/3895 . . . . . . . . . . . 8123 C Hans-Werner Kammer (CDU/CSU) . . . . . . . 8123 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8124 D Dr. Birgit Malecha-Nissen (SPD) . . . . . . . . . 8125 C Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8126 D Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . 8127 D Tagesordnungspunkt 9: b) Antrag der Abgeordneten Niema Movassat, Dr. Axel Troost, Wolfgang Gehrcke, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Für ein internationales Staaten- insolvenzverfahren Drucksache 18/3743 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8129 B a) Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Dr. Gerhard Schick, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Resolution der Vereinten Nationen für ein multila- terales Rahmenwerk zur Restrukturie- rung von Staatsschulden umsetzen – Jetzt aktiv den Arbeitsprozess der Ver- einten Nationen mitgestalten Drucksache 18/3916 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8129 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8129 C Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 8130 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8131 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8132 C Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8133 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8135 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8135 B Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8136 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8137 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8139 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 8009 (A) (C) (D)(B) 85. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 8139 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 05.02.2015 Baehrens, Heike SPD 05.02.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 05.02.2015 Bulmahn, Edelgard SPD 05.02.2015 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.02.2015 Ernst, Klaus DIE LINKE 05.02.2015 Freitag, Dagmar SPD 05.02.2015 Gerster, Martin SPD 05.02.2015 Heinrich, Gabriela SPD 05.02.2015 Henn, Heidtrud SPD 05.02.2015 Hintze, Peter CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 05.02.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 05.02.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.02.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 05.02.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 05.02.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 05.02.2015 Monstadt, Dietrich CDU/CSU 05.02.2015 Post (Minden), Achim SPD 05.02.2015 Radomski, Kerstin CDU/CSU 05.02.2015 Rohde, Dennis SPD 05.02.2015 Röspel, René SPD 05.02.2015 Rützel, Bernd SPD 05.02.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 05.02.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 05.02.2015 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 05.02.2015 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 05.02.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 05.02.2015 Vaatz, Arnold CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 05.02.2015 Weber, Gabi SPD 05.02.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 85. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 3 Finanzaufsicht über Versicherungen TOP 4 Modernes Einwanderungsrecht TOP 5 Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2015 TOP 21, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 22 Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 8 Teilumsetzung der Energieeffizienzrichtlinie TOP 7 Weiterentwicklung der Gewerbesteuer TOP 10 Bundeswehreinsatz in Mali (EUTM Mali) ZP 2 u. 3 NATO-Eingreiftruppe TOP 12 Baukulturbericht 2014/15 TOP 11 Entschädigung für sowjetische Kriegsgefangene TOP 14 Ausgleichsmechanismus nach dem EEG TOP 13 Maritime Ausbildung TOP 9 VN-Resolution zur Staateninsolvenz Anlagen
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    Rede von Josip Juratovic


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Nach den Zahlen des Instituts für Arbeits-
    markt- und Berufsforschung werden uns in den nächsten
    zehn Jahren 6 Millionen Erwerbstätige fehlen. Das be-
    deutet mehr Rentner, aber auch 6 Millionen weniger
    Beitragszahler.

    Wenn wir die Zahl unserer Erwerbstätigen auf dem
    jetzigen Niveau halten wollen, dann brauchen wir nach
    der IAB-Studie jährlich 400 000 qualifizierte Einwande-
    rer.


    (Rüdiger Veit [SPD]: Mindestens!)


    Das heißt, wenn wir nichts ändern, dann wird uns der de-
    mografische Wandel eher früher als später einholen. Die
    Folgen für unsere Wirtschaft und die Sozialsysteme wer-
    den verheerend sein.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: So ist es!)


    Auf die Frage, ob jetzt der richtige Augenblick ist, um
    über ein neues Einwanderungsgesetz zu sprechen, habe
    ich deshalb eine klare Antwort: Ja.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Debatte über Neuerungen beim Einwanderungs-
    gesetz kommt im richtigen Moment. In der bisherigen
    Debatte über eine mögliche Neuregelung der Einwande-
    rung kam wiederholt der Vorwurf, dass die Neuregelung
    den Menschen auf seine Nützlichkeit und Punkte redu-
    ziert. Ich gebe zu: Im ersten Moment war ich ebenfalls
    skeptisch. Mittlerweile sehe ich die Lage differenzierter.
    Wir dürfen die Menschen nicht nur nach ihrer Nützlich-
    keit beurteilen; darin sind wir uns alle hier einig.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg. Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE])


    Wir müssen aber sehr wohl darüber sprechen, ob wir
    selbst glauben, dass sich die Menschen hier bei uns zu-
    rechtfinden können. Daher finde ich es richtig, sich bei
    der Debatte mit der Einwanderung von qualifizierten Ar-
    beitskräften zu befassen. Dies sind wir den Einwande-
    rern, aber auch den Menschen hier vor Ort schuldig.

    Die 3 Millionen Arbeitslosen in Deutschland brau-
    chen eine Antwort auf die Frage, warum ein Einwande-
    rungsgesetz auch für sie gut ist. Die Antwort ist klar: Die
    verstärkte Einwanderung von Hochqualifizierten ist
    auch für die bereits hier lebenden Menschen von Vorteil;


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)






    Josip Juratovic


    (A) (C)



    (D)(B)

    denn jeder hochqualifizierte Arbeitsplatz bringt zwei
    qualifizierte und einen niedrigqualifizierten Arbeitsplatz
    mit sich.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Im Umkehrschluss heißt das: Ohne hochqualifizierte Ar-
    beitsplätze sind die niedrigqualifizierten Arbeitsplätze
    gefährdet. Daher lohnt sich gesteuerte Einwanderung für
    uns alle.

    Das möglicherweise einzuführende Punktesystem
    kann ein sinnvolles Mittel sein, um sich nicht aus-
    schließlich auf Engpassanalysen und Positivlisten zu
    konzentrieren. Von einer möglichen Einführung des
    Punktesystems verspreche ich mir deshalb vor allem
    eine Ausweitung der Möglichkeiten der Einwanderung
    qualifizierter Arbeitskräfte.

    Ein weiterer wichtiger Hinweis ist in dem Antrag der
    Grünen enthalten:

    Über eine Verknüpfung der Variablen „Berufsquali-
    fikation“ und „Herkunftsland“ kann das Recht der
    Herkunftsländer auf Wahrung ihrer Entwicklungs-
    chancen berücksichtigt werden …

    Dieser Hinweis bezieht sich auf die Gefahr eines
    Braindrains in den Herkunftsländern. Diese Gefahr ist
    vorhanden und sehr ernst zu nehmen. Ungesteuerter
    Braindrain aus den Herkunftsländern darf nicht das Er-
    gebnis unserer Einwanderungspolitik sein. Ein Punkte-
    system bietet uns eine Möglichkeit, die Migration län-
    derspezifisch zu steuern. Diese Chance gilt es ernst zu
    nehmen, liebe Kolleginnen und Kollegen.

    So sinnvoll das Punktesystem sein kann, es ist jedoch
    nicht das Allheilmittel, das die gesamten sonstigen Re-
    gelungen zur Einwanderung ersetzen soll oder kann.


    (Helmut Brandt [CDU/CSU]: Wohl wahr!)


    Vor allem muss eines klar sein: Die Kernelemente der
    Asyl- und Flüchtlingspolitik müssen unangetastet blei-
    ben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist ein hohes Gut unserer Gesellschaft, auf das wir
    ganz unabhängig von der Nützlichkeitsdebatte nie ver-
    zichten dürfen.

    Ich finde es wichtig, dass wir beim Thema Einwande-
    rung gleichzeitig die Integration von Einwanderern nicht
    außer Acht lassen. Die Menschen sollen sich hier will-
    kommen fühlen. Nur dann werden sie auch wirklich
    kommen und vor allem bleiben. Das ist die einfache
    Wahrheit.

    Tatsächlich bleibt aus meiner Sicht für eine verbes-
    serte Integration von Einwanderern eine Menge zu tun.
    Die Anerkennung der Berufsabschlüsse muss unbüro-
    kratischer werden, sowohl auf Bundes- als auch auf Lan-
    desebene. Nur so werden die Einwanderer ihrer Qualifi-
    kation entsprechend eingesetzt werden können und nicht
    dauerhaft im Niedriglohnsektor verharren.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Ja!)


    Die Integrationskurse müssen endlich nicht nur quan-
    titativ, sondern vor allem auch qualitativ ausgebaut wer-
    den. Das beinhaltet auch eine angemessene Bezahlung
    der Lehrkräfte.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Nicht zuletzt müssen wir bei den Neuerungen auch
    Verbesserungen bei der Arbeitsintegration für Asylsu-
    chende mitbedenken; denn auch ihre Potenziale dürfen
    nicht ungenutzt bleiben. Mit der Ermöglichung der Ar-
    beitsaufnahme bereits nach drei Monaten bei genehmig-
    tem Asylantrag ist ein entscheidender Schritt hierzu be-
    reits erfolgt.

    Ein Arbeitsplatz ist der beste Ort für eine erfolgreiche
    Integration.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Helmut Brandt [CDU/CSU])


    Jedoch nur mit entsprechender Begleitung und gezielter
    Vermittlung wird Asylsuchenden tatsächlich die gleich-
    berechtigte Teilhabe am Arbeitsmarkt ermöglicht. Das
    dürfen wir nicht aus den Augen verlieren.

    Zur Integration gehört aber auch, dass sich unsere
    Politik nicht nur auf die Zielperson konzentriert. Wir
    müssen auch das soziale Umfeld, die Familie und die
    Kinder im Blick behalten. Für sie brauchen wir gut vor-
    bereitete Schulen und auf Einwanderung eingestellte
    Ausbildungsstellen. Wir dürfen den Fehler aus der Ver-
    gangenheit nicht wiederholen, als wir uns um die zweite
    und dritte Generation nicht ausreichend gekümmert ha-
    ben.

    In dieser Gemengelage müssen wir uns auf das Argu-
    ment einstellen, es kämen schon 500 000 Kriegsflücht-
    linge, Asylsuchende und EU-Migranten pro Jahr nach
    Deutschland. Aber diese Gruppe ist schwer zu steuern.
    Wir wissen nicht, wie viele dieser Menschen bei uns
    bleiben. Das heißt: Unabhängig von dieser Einwande-
    rung brauchen wir in dieser Situation Einwanderer, die
    nach Bedarf bzw. nach dem Punktesystem in unser Land
    kommen. Sie sind eine wichtige und verlässliche
    Gruppe.

    Abschließend, liebe Kolleginnen und Kollegen, habe
    ich einen persönlichen Wunsch, was die aktuelle Debatte
    um die Reform der Einwanderung betrifft. Ich habe
    keine Angst, dass die Integration unserer neuen Einwan-
    derer nicht funktioniert, zumindest nicht was ihren Wil-
    len zur Integration betrifft. Viel wichtiger ist unsere Dis-
    kussionskultur beim Thema Einwanderung. Unsere
    Worte enthalten viel zu oft nicht geahnte Verletzungen,
    die zu Distanz, Isolierung und Parallelgesellschaften
    führen. Sie sind übrigens der ideale Nährboden für Radi-
    kalisierung. Deshalb kann ich hier nur bitten, unsere
    Vorbildrolle in der Gesellschaft ernst zu nehmen und da-
    bei besonnen, fair und mit etwas mehr Einfühlungsver-





    Josip Juratovic


    (A) (C)



    (D)(B)

    mögen mit dem Thema Einwanderung umzugehen. Es
    liegt an uns allen, dies zu ermöglichen.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall im ganzen Hause)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Herr Kollege. – Nächste Rednerin in der

Debatte ist Andrea Lindholz für die CDU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Andrea Lindholz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Die Forderung nach einem neuen
    Einwanderungsgesetz scheint gerade modern zu sein.
    Die aktuelle Debatte über ein neues Gesetz löst aber
    nicht die gesellschaftlichen Herausforderungen, vor de-
    nen wir im Bereich der Integration stehen und über die
    heute schon viel gesagt wurde. Die Forderung soll
    suggerieren, wir hätten kein funktionierendes Ein-
    wanderungsrecht im Sinne funktionierender gesetzlicher
    Regelungen. Deutschland hat aber ein funktionierendes
    Einwanderungsrecht. Das Statistische Bundesamt
    schätzt, dass die Bevölkerung im vierten Jahr in Folge
    gewachsen ist, trotz des hohen Geburtendefizits. Die Zu-
    wanderung überkompensiert derzeit den demografischen
    Wandel.


    (Rüdiger Veit [SPD]: Nein!)


    Deutschland ist heute weltweit das beliebteste Ziel-
    land für Migranten nach den USA. Im vergangenen Jahr
    sind rund 470 000 Menschen mehr eingewandert als aus-
    gewandert. Im letzten Dezember stellte die OECD fest,
    dass auch die dauerhafte Zuwanderung, also die Zuwan-
    derung über mehr als ein Jahr, in keinem Land so stark
    zunahm wie in Deutschland. Ja, wir sind ein Einwande-
    rungsland. Die hohe Zuwanderung stellt Deutschland
    auch vor einige Herausforderungen. Armutsmigration
    aus der EU, überfüllte Flüchtlingsheime und teilweise
    misslungene Integration sind nur einige Beispiele. Diese
    Herausforderungen müssen wir aber separat voneinander
    betrachten und auch lösen. Man darf nicht alle Formen
    der Migration in einen Gesetzestopf werfen und dann
    glauben, dass man damit Bürokratie beseitigt, wie es der
    Antrag beschreibt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Rund 60 Prozent aller Migranten, die heute nach
    Deutschland kommen, sind EU-Bürger und genießen eu-
    ropaweite Freizügigkeit. Die im Antrag angedeutete
    Steuerung der Arbeitsmigration geht also an der großen
    Masse der Migranten hierzulande völlig vorbei. Das
    Europarecht ist im Übrigen die Hauptursache für die
    Komplexität unseres Ausländerrechts. Als EU-Mitglied
    muss Deutschland vorrangig europarechtliche Vorgaben
    umsetzen. Der Handlungsspielraum des Bundestages im
    Bereich der Migration wird dadurch stark begrenzt. Un-
    ser Ausländerrecht mag kompliziert sein. Das liegt aber
    vor allem daran, dass die Realität in der globalisierten
    Welt kompliziert ist. Die Unterscheidung zwischen Ar-
    beitsmigration, Flüchtlingsschutz, Familienzusammen-
    führung und Bildungszuwanderung hat gute Gründe.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Natürlich muss der Flüchtlingsschutz einer anderen
    Logik folgen als die Arbeitsmigration. Soll etwa der Bil-
    dungsgrad darüber entscheiden, wer ein Recht auf Asyl
    hat und wer nicht? Natürlich müssen die Anwerbung von
    Fachkräften und die Ausweisung abgelehnter Asyl-
    bewerber rechtlich sauber getrennt und separat gelöst
    werden. Eine Studentin aus den USA muss doch einen
    anderen Aufenthaltsstatus haben als ein Asylbewerber,
    der seine Herkunft verschleiert. Dazu, diese unterschied-
    lichen Migrationskanäle in ein Gesetz zu packen, wie es
    der Antrag fordert, kann ich Ihnen als Juristin nur sagen,
    dass dabei nichts anders als ein bürokratisches Mammut-
    werk herauskommt, das noch unübersichtlicher ist und
    keinesfalls entbürokratisiert ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Lieber Rüdiger Veit, ich gebe dir an einer Stelle recht:
    Ja, jedes Gesetz kann man verbessern. Es ist immer
    wichtig, besser zu werden. Aber als Jurist zu glauben,
    mit einem neuen Gesetz ein besseres Einwanderungs-
    recht zu schaffen bzw. für eine bessere Integration zu
    sorgen, ist eine komplette Illusion und eine Verkennung
    der tatsächlichen Lage. Vorhin wurde gefordert, die Be-
    stimmungen des Einwanderungsrechts müssten auf ein
    DIN-A4-Blatt passen. Dies ist nichts anderes als die da-
    malige Forderung, die Steuererklärung müsse auf einem
    Bierdeckel zu machen sein. Beides ist realitätsfern.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind realitätsfern!)


    Der Antrag problematisiert auch teilweise Themen,
    die bereits geregelt sind.


    (Zuruf der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    – An Ihrem Protest merke ich schon, dass ich richtig
    liege. – Ausländische Studenten können nämlich schon
    heute nach dem Studienabschluss in Deutschland unter
    bestimmten Voraussetzungen bis zu 18 Monate nach Ar-
    beit suchen. Für alle anderen gilt eine Frist von 12 Mo-
    naten.

    Auch für Flüchtlinge haben wir im letzten Jahr den
    Arbeitsmarktzugang verbessert. Integration findet auf
    dem Arbeitsmarkt statt und nicht auf dem Arbeitsamt.
    Natürlich ist es nicht schön, wenn in manchen Bereichen
    Ausländer bei der Arbeitssuche benachteiligt werden.
    Das darf nicht sein. Dafür gibt es das Allgemeine
    Gleichbehandlungsgesetz. Wenn auch das nicht reichen
    sollte, ist hier Änderungsbedarf gegeben; aber deswegen
    brauchen wir doch kein neues Einwanderungsgesetz, um
    das es hier heute geht.

    Es ist auch klar, dass wir langfristig einen Fachkräfte-
    mangel haben werden. Aber wir haben auch jetzt schon
    grundsätzlich keinen flächendeckenden Mangel, sondern
    wir haben Engpässe in einzelnen Bereichen. Wir haben
    bereits eine Positivliste mit 70 Mangelberufen erstellt,
    um die Anwerbung von Fachkräften für bestimmte Bran-
    chen zu erleichtern.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)






    Andrea Lindholz


    (A) (C)



    (D)(B)

    Oft, so wie auch heute, wird eben einmal so pauschal
    behauptet, unser Zuwanderungsrecht sei zu kompliziert
    und – jetzt kommt es – wir würden deshalb den globalen
    Wettbewerb um die besten Köpfe verlieren. Die OECD
    hat uns aber im Jahr 2013 bescheinigt, dass Deutschland
    zu den OECD-Ländern mit den geringsten Hürden für
    hochqualifizierte Zuwanderer gehört.

    Dann höre ich heute wieder die Forderung nach dem
    Punktesystem nach kanadischem Vorbild. Ich frage
    mich, ob man sich damit allen Ernstes auseinander-
    gesetzt hat. Die Grünen sprechen in ihrem Antrag gar
    von einem „System der Kriterien-gesteuerten Arbeits-
    migration“. Solche Wortkreationen tragen nicht dazu
    bei, dass unser Zuwanderungsrecht verständlicher, unbü-
    rokratischer oder, wie Sie es auch noch fordern, humaner
    wird. Auch das Punktesystem nach kanadischem Vorbild
    tut das nicht. Es ist bürokratisch und unflexibel, und
    nicht umsonst ist Kanada dabei, sein eigenes System zu
    reformieren. Daran wollen wir uns doch nicht allen
    Ernstes orientieren.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, aber davon lernen!)


    Wer in Deutschland über Einwanderung redet, der
    kann die europäische Dimension nicht einfach ausblen-
    den.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das tun wir auch nicht!)


    Europa taucht weder in Ihrem Antrag auf noch in der
    Diskussion über das Einwanderungsrecht. Die deutsche
    Politik hat die Pflicht, Fachkräfte zuerst in Deutschland,
    dann in Europa und dann im Rest der Welt zu suchen.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wissen nicht, wovon Sie sprechen!)


    Mit dieser Auffassung bin ich auch nicht alleine.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat im Handels-
    blatt am 24. Oktober 2010 Folgendes gefordert – ich zi-
    tiere –:

    Es reicht nicht, Kriterien für Einwanderung zu defi-
    nieren, sondern zuerst müssen wir deutlich mehr für
    Jugendliche ohne Berufsausbildung, ältere Arbeit-
    nehmer und für die Vereinbarung von Familie und
    Beruf tun. Vorher dürfen wir den scheinbar leichten
    Weg zur Anwerbung von Fachkräften im Ausland
    nicht begehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dieser Aussage stimme ich auch heute noch zu.

    Trotz Rekordbeschäftigung haben wir 3 Millionen
    Arbeitslose, darunter viele gut ausgebildete Fachkräfte,
    die sich seit langem vergeblich bewerben. 2013 haben
    46 000 Schüler ohne Schulabschluss die Schule verlas-
    sen. Im letzten November meldete der Deutsche Ge-
    werkschaftsbund, dass 300 000 Jugendliche keinen dau-
    erhaften Ausbildungsplatz haben. Die Bundesagentur für
    Arbeit spricht von über 20 000 Bewerbern ohne Ausbil-
    dungsplatz. Egal welche Statistik wir heranziehen:
    Deutschland hat definitiv zu viel ungenutztes Potenzial.

    Europa setzt noch einmal eins drauf. Wenn wir uns
    die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien, Griechenland und
    Frankreich anschauen, dann wird doch klar: Wir müssen
    uns erst einmal in Europa umsehen. Eurozentrismus an
    dieser Stelle, nämlich bei der Suche nach Fachkräften,
    ist auch integrationspolitisch sinnvoll; denn ein Spanier
    bringt nun einmal mehr kulturelle Gemeinsamkeiten mit
    als beispielsweise ein Chinese.

    Um Migration zu verbessern, braucht es also weder
    neue Gesetze noch alte Gesetze mit einem neuen Etikett,
    sondern wir müssen die geltenden Regelungen besser
    umsetzen und für Verbesserungen sorgen. Wie wir noch
    bessere Integration leisten, steht auf einem ganz anderen
    Blatt Papier. Im Übrigen zeigt auch eine Analyse des
    Bundeswirtschaftsministeriums vom April 2014, dass
    das richtig ist. Unternehmen, Fachkräfte und Verwaltung
    sagen, dass der rechtliche Rahmen zur Anwerbung von
    Fachkräften positiv ist. Sie sehen Handlungsbedarf bei
    der Umsetzung, in der Praxis und bei der Anerkennung
    von beruflichen Qualifikationen und Bildungsabschlüs-
    sen. Hier müssen wir ansetzen, in der Praxis, und nicht
    wieder mit einem neuen Gesetz.


    (Beifall bei der CDU/CSU)