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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/85 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 85. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 I n h a l t : Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 A Absetzung der Tagesordnungspunkte 6 und 15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 C Würdigung von Bundespräsident Richard von Weizäcker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8009 D Tagesordnungspunkt 3: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung der Finanz- aufsicht über Versicherungen Drucksachen 18/2956, 18/3252, 18/3900 . . . . 8010 D Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8011 A Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 8012 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8014 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8016 C Dr. Michael Meister, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8018 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8020 B Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 8020 D Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8021 D Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 8023 A Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8024 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8025 C Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8026 B Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Brigitte Pothmer, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Für ein modernes Einwanderungsgesetz Drucksache 18/3915 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8029 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8029 A Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8031 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8033 A Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8034 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 8036 B Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8036 D Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . 8038 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8039 C Aydan Özoğuz, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8040 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8042 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8043 B Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8044 D Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8046 C Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8048 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8049 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 Tagesordnungspunkt 5: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2015 . . . . . . . . . 8051 D Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8051 D Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8053 B Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8054 C Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8056 A Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 8057 A Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8058 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8059 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8060 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8060 D Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8061 B Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 8062 A Gabriele Groneberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8062 C Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8063 C Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 8064 D Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8066 A Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8066 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8067 D Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Abgeordneten Stephan Kühn (Dresden), Lisa Paus, Matthias Gastel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Elektromo- bilität entschlossen fördern – Chance für eine zukunftsfähige Mobilität nutzen Drucksache 18/3912 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8068 D b) Beratung der Unterrichtung durch den Deutschen Ethikrat: Stellungnahme des Deutschen Ethikrates: Biosicherheit – Freiheit und Verantwortung in der Wis- senschaft Drucksache 18/1380 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8068 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Dr. Valerie Wilms, Luise Amtsberg, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Transparenz herstel- len und Verhandlungen über den Ausstieg aus dem Staatsvertrag über den Bau einer festen Fehmarnbelt-Querung aufnehmen Drucksache 18/3917 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8069 A Tagesordnungspunkt 22: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Kultur und Medien zu dem An- trag der Abgeordneten Marco Wanderwitz, Ute Bertram, Michael Kretschmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Siegmund Ehrmann, Burkhard Blienert, Marco Bülow, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Welt neu denken – Der 100. Jahrestag der Gründung des Bau- hauses im Jahre 2019 Drucksachen 18/3727, 18/3911 . . . . . . . . . 8069 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 144, 145, 146, 147 und 148 zu Peti- tionen Drucksachen 18/3844, 18/3845, 18/3846, 18/3847, 18/3848. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8069 C Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Teilumsetzung der Energie- effizienzrichtlinie und zur Verschiebung des Außerkrafttretens des § 47 g Absatz 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrän- kungen Drucksachen 18/3373, 18/3788, 18/3934 . . . 8069 D Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8070 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 8071 D Dr. Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . 8071 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8074 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8075 C Tagesordnungspunkt 7: a) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Kerstin Kassner, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Einstieg in die Weiterent- wicklung der Gewerbesteuer zu einer Gemeindewirtschaftsteuer – Freie Be- rufe in die Gewerbesteuerpflicht einbe- ziehen Drucksache 18/3838 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8077 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Susanna Karawanskij, Kerstin Kassner, Klaus Ernst, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Ge- meindewirtschaftsteuer einführen – Kom- munalfinanzen stärken Drucksachen 18/1094, 18/2929 . . . . . . . . 8077 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 III Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 8077 C Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 8078 D Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8080 B Bernhard Daldrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 8081 C Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8083 A Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8084 D Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der Militärmission der Europäi- schen Union als Beitrag zur Ausbildung der malischen Streitkräfte (EUTM Mali) auf Grundlage des Ersuchens der mali- schen Regierung sowie der Beschlüsse 2013/34/GASP und 2013/87/GASP des Ra- tes der Europäischen Union (EU) vom 17. Januar 2013 und vom 18. Februar 2013 in Verbindung mit den Resolutionen 2071 (2012), 2085 (2012), 2100 (2013) des Sicher- heitsrates der Vereinten Nationen sowie 2164 (2014) vom 25. Juni 2014 Drucksache 18/3836 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8086 A Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8086 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8087 A Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8088 A Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8089 B Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8090 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 8091 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 8092 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Dr. Frithjof Schmidt, Omid Nouripour, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Den Deutschen Bundestag in die Entscheidung über die neue schnelle NATO-Eingreiftruppe einbe- ziehen Drucksache 18/3922 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Wolfgang Gehrcke, Dr. Alexander S. Neu, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Demilitarisierung statt Eskalation – Keine NATO-Eingreiftruppe im Osten Europas Drucksache 18/3913 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 A Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8093 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 8094 B Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8095 B Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8096 D Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8098 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8099 D Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8100 B Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8100 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8101 D Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8102 B Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 8102 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8102 C Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 8103 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8104 A Tagesordnungspunkt 12: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Baukulturbericht 2014/15 der Bundesstif- tung Baukultur und Stellungnahme der Bundesregierung Drucksache 18/3020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8104 B Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8104 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 8105 C Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 8107 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8108 B Ulrich Hampel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8109 C Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 8110 B Tagesordnungspunkt 11: a) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Ulla Jelpke, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanzielle Anerkennung von NS-Un- recht für sowjetische Kriegsgefangene Drucksache 18/3316 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8111 D b) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Claudia Roth (Augsburg), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Anerkennung der an den ehema- ligen sowjetischen Kriegsgefangenen begangenen Verbrechen als nationalso- IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 zialistisches Unrecht und Gewährung eines symbolischen finanziellen Aner- kennungsbetrages für diese Opfer- gruppe Drucksache 18/2694 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8111 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8112 A Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 8112 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8113 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 8115 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 8116 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8117 B Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8117 C Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu der Verordnung der Bundesregierung: Verord- nung zur Weiterentwicklung des bundes- weiten Ausgleichsmechanismus nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und zur Än- derung anderer Verordnungen Drucksachen 18/3416, 18/3482 Nr. 2, 18/3935 8118 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8118 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 8119 B Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 8120 A Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8121 A Dr. Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 8122 A Tagesordnungspunkt 13: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Verkehr und digitale Infrastruktur zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Valerie Wilms, Beate Walter-Rosenheimer, Harald Ebner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Maritime Ausbildung in Kooperation mit den Küs- tenländern neu ausrichten Drucksachen 18/2748, 18/3895 . . . . . . . . . . . 8123 C Hans-Werner Kammer (CDU/CSU) . . . . . . . 8123 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8124 D Dr. Birgit Malecha-Nissen (SPD) . . . . . . . . . 8125 C Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8126 D Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . 8127 D Tagesordnungspunkt 9: b) Antrag der Abgeordneten Niema Movassat, Dr. Axel Troost, Wolfgang Gehrcke, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Für ein internationales Staaten- insolvenzverfahren Drucksache 18/3743 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8129 B a) Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Dr. Gerhard Schick, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Resolution der Vereinten Nationen für ein multila- terales Rahmenwerk zur Restrukturie- rung von Staatsschulden umsetzen – Jetzt aktiv den Arbeitsprozess der Ver- einten Nationen mitgestalten Drucksache 18/3916 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8129 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 8129 C Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 8130 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8131 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8132 C Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 8133 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . 8135 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8135 B Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8136 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8137 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8139 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 8009 (A) (C) (D)(B) 85. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 85. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 5. Februar 2015 8139 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 05.02.2015 Baehrens, Heike SPD 05.02.2015 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 05.02.2015 Bulmahn, Edelgard SPD 05.02.2015 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.02.2015 Ernst, Klaus DIE LINKE 05.02.2015 Freitag, Dagmar SPD 05.02.2015 Gerster, Martin SPD 05.02.2015 Heinrich, Gabriela SPD 05.02.2015 Henn, Heidtrud SPD 05.02.2015 Hintze, Peter CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 05.02.2015 Jung, Xaver CDU/CSU 05.02.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.02.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 05.02.2015 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 05.02.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 05.02.2015 Monstadt, Dietrich CDU/CSU 05.02.2015 Post (Minden), Achim SPD 05.02.2015 Radomski, Kerstin CDU/CSU 05.02.2015 Rohde, Dennis SPD 05.02.2015 Röspel, René SPD 05.02.2015 Rützel, Bernd SPD 05.02.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 05.02.2015 Schlecht, Michael DIE LINKE 05.02.2015 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 05.02.2015 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 05.02.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 05.02.2015 Vaatz, Arnold CDU/CSU 05.02.2015 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 05.02.2015 Weber, Gabi SPD 05.02.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 85. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 3 Finanzaufsicht über Versicherungen TOP 4 Modernes Einwanderungsrecht TOP 5 Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2015 TOP 21, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 22 Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 8 Teilumsetzung der Energieeffizienzrichtlinie TOP 7 Weiterentwicklung der Gewerbesteuer TOP 10 Bundeswehreinsatz in Mali (EUTM Mali) ZP 2 u. 3 NATO-Eingreiftruppe TOP 12 Baukulturbericht 2014/15 TOP 11 Entschädigung für sowjetische Kriegsgefangene TOP 14 Ausgleichsmechanismus nach dem EEG TOP 13 Maritime Ausbildung TOP 9 VN-Resolution zur Staateninsolvenz Anlagen
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    Rede von Susanna Karawanskij


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine Damen und Herren! Nachdem es ja ei-
    nige Zeit etwas ruhig schien, ist in den letzten drei Wo-
    chen doch wieder einiges in den Zeitungen und Zeit-
    schriften zum Thema Versicherungen zu lesen, zum Teil
    mit ganz dramatischen Überschriften wie: „Ausschüttun-
    gen gestoppt“, „Kunden auf Nulldiät“, „Kunden gehen
    leer aus“. Oder wie jüngst im Handelsblatt zu lesen war:
    Lebensversicherer investieren riskanter und schütten
    dennoch weniger Geld an ihre Kunden aus. – Es zeigt





    Susanna Karawanskij


    (A) (C)



    (D)(B)

    sich einmal mehr: Versicherungskunden brauchen eine
    starke Lobby, die dafür sorgt, dass die Kundenansprüche
    und die Kundengelder erhalten bleiben und dass diese
    Gelder nicht der Risikoabsicherung von Versicherungen
    und deren Gewinnmaximierung dienen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Bundesregierung steht hier an der Seite der Versi-
    cherungen, der Versicherungslobby. Wir, die Linke, sind
    an dieser Stelle die Lobby für Versicherte.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es geht heute um ein Gesetz, welches als Solvency-II-
    Richtlinie seinen Ursprung auf der europäischen Ebene
    hat. Diese Richtlinie soll heute mit der Modernisierung
    der Finanzaufsicht über Versicherungen in deutsches
    Recht umgesetzt werden. Das Aufsichtsrecht über Versi-
    cherungen soll harmonisiert werden. Das ist – wir haben
    es gerade gehört – ohne Zweifel ein Mammutprojekt,
    das der Versicherungsbranche einiges abverlangt. Natür-
    lich brauchen diese Umstellungen Zeit. Ob aber die ver-
    anschlagten 16 Jahre und länger der passende Zeitrah-
    men dafür sind, steht auf einem anderen Blatt.

    Als Erkenntnis aus der Finanzmarktkrise sollen die
    Versicherungen einen Großteil ihrer Kapitalanlagen nun
    nach Marktrisiken bewerten und einer strengen und ko-
    ordinierten europäischen Aufsicht unterstellt werden.
    Das ist grundsätzlich zu begrüßen. Aber es muss auch
    dafür gesorgt werden, dass die richtigen Schlussfolge-
    rungen aus der Krise gezogen werden. Das Gesetz soll
    hier für dreierlei sorgen: zum Ersten soll es die syste-
    mischen Finanzmarktrisiken senken, und zwar wir-
    kungsvoll, zum Zweiten soll die Stabilität des Versi-
    cherungssystems ohne den Einsatz von Steuermitteln
    gewährleistet werden, zum Dritten sollen die Verluste
    der Versicherten weitestgehend reduziert werden, also
    Versichertenschutz betrieben werden. Wenn ich mir
    diese Punkte vor Augen führe, komme ich zu dem
    Schluss, dass die Mission gescheitert ist und dass das
    Ziel verfehlt wurde.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich möchte einige Gründe für dieses Scheitern aufzei-
    gen.

    Die Eigenmittelanforderungen an die Versicherungen
    sind ein Kernstück, um für mehr Stabilität zu sorgen. Die
    Versicherungslobby in Brüssel hat dafür gesorgt, dass
    genau diese über die Zeit Stück für Stück eingedampft
    wurden. Sie sind insgesamt zu gering, um im Krisenfall
    wirken zu können. Wenn es hart auf hart kommt, wird
    auch Solvency II nicht vor Insolvenzen in der Versiche-
    rungsbranche schützen können. Hier wird ein Plan B be-
    nötigt.

    Während auf der einen Seite die Eigenmittelanforde-
    rungen der Unternehmen nach unten gedrückt werden,
    bleiben auf der anderen Seite mehr Gewinne, die aus-
    schüttungsfähig sind, im Unternehmen. Das ist für die
    Aktionäre sehr erfreulich; denn sie profitieren von den
    Gewinnausschüttungen. Sie werden im Gegensatz zu
    den Kunden, den Versicherten, bevorzugt behandelt. Ja,
    ich weiß, es gibt eine Ausschüttungssperre für die Divi-
    denden. Die ist allerdings Augenwischerei geblieben.
    Sie kann umgangen werden.

    Sie haben es schon beim Reformgesetz für die Le-
    bensversicherungen letztes Jahr versäumt, dieses Un-
    gleichgewicht zu beenden. Sie beenden es auch jetzt
    nicht. Das geht ungerechterweise zulasten der Kunden.
    Dies ist nicht hinnehmbar. Hier muss der Grundsatz ver-
    folgt werden, dass die Versicherten bei der Zuweisung
    und damit der Auskehrung der Gewinne keinesfalls
    schlechtergestellt werden als Aktionäre.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es ist ein ganz einfaches und nachvollziehbares Prinzip:
    Gelder, die den Kunden zustehen, müssen auch an die
    Kunden ausgezahlt werden – und das nicht nur in ho-
    möopathischen Dosen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auch was die Senkungen der Finanzmarktrisiken be-
    trifft, bleibt das Gesetz hinter den Erwartungen zurück.
    Wir Linken lehnen es ab, dass Versicherungen das ihnen
    anvertraute Geld der Versicherten in hochspekulative
    Produkte wie Hedgefonds oder Private Equity Fonds an-
    legen können. Es besteht doch weiterhin die Gefahr, dass
    in hochriskante Marktbereiche und Finanzinstrumente
    angelegt wird, was sowohl die Marktrisiken nicht senkt
    als auch die Stabilität der Kundengelder gefährdet. Auch
    dem schiebt Solvency II keinen Riegel vor.

    Es ist brisant, dass mit diesem Gesetz den Versiche-
    rungen im Rahmen der Anlagemöglichkeiten weiter der
    Weg geebnet wird, in den Ausbau der öffentlichen Infra-
    struktur – Stichwort „Gabriel-Plan“ – zu investieren. Wir
    sind strikt dagegen, für private Investitionen in Infra-
    strukturmaßnahmen die Eigenmittelanforderungen der
    Versicherungen zu senken.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Einer Privatisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge
    und Infrastruktur darf hier nicht weiter Vorschub geleis-
    tet werden. Versicherungen hoffen, damit ihre Garantie-
    versprechen leichter erfüllen zu können; aber die Risiken
    tragen letztendlich die Kunden. Hier wird privates Kapi-
    tal durch die Hintertür zu Risikokapital. Das ist kein Ver-
    sichertenschutz, und es beeinträchtigt auch die Finanz-
    marktstabilität.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich habe den Eindruck, dass Herr Gabriel – leider ist
    er gerade nicht da – nichts dazugelernt hat. Wie viele
    deutsche Kommunen haben sich zum Teil in undurch-
    sichtige Finanzspekulationen verrannt, die sich im Nach-
    hinein als grotesk erwiesen haben! Sie stehen nun vor
    den Scherben. Hier wird weiter dem Irrweg von ÖPP-
    Projekten – also der privaten Beteiligung an der öffentli-
    chen Daseinsvorsorge – Vorschub geleistet. Es wird wei-
    ter der Weg beschritten, dass privates Risikokapital in
    die öffentliche Hand geleitet wird.

    Ich frage: Was passiert denn, wenn die Versicherungs-
    leistungen bei den renditeträchtigen, aber riskanten





    Susanna Karawanskij


    (A) (C)



    (D)(B)

    ÖPP-Projekten ausfallen? Wer trägt denn dann die Ver-
    luste? Das muss dann wieder die öffentliche Hand über-
    nehmen. Sie muss die Verluste bzw. Ausfälle ausglei-
    chen. Die Versicherten tragen also nicht nur als Kunden
    die Risiken, sondern sie werden gleichzeitig auch als
    Steuerzahler zur Kasse gebeten. Daraus muss man doch
    die entsprechenden Schlüsse ziehen und darf nicht wei-
    ter falsche Wege beschreiten!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Seit längerem ist bekannt, dass ein Bereich aus den
    Überschusstöpfen, die aus Kundengeldern bestehen
    – die sogenannten freien Rückstellungen für Beitrags-
    rückerstattung, also die freien RfB –, von den Versiche-
    rungen als Eigenmittelersatz genutzt werden kann. An
    dieser Stelle wird die ganze Intransparenz der Über-
    schusstöpfe sichtbar.

    Große Teile der Eigenmittel werden einfach durch
    Kundengelder ersetzt. Dadurch sinkt in der Folge die
    Überschussbeteiligung der Versicherten, sprich: Die Kun-
    den bekommen weniger Geld. Es bleibt völlig unklar,
    wann wie viel von diesem Geld wieder an die Versicher-
    ten zurückfließt und nicht nur in einen Überschusstopf ge-
    bucht, sondern letztendlich auch wieder ausgezahlt wird.

    Sie verstecken sich hinter der formulierten Absicht,
    lediglich die Richtlinie umzusetzen. Jetzt haben Sie die
    Möglichkeit, hier nachzusteuern, sich an die Seite der
    Versicherten zu stellen und für klare Verhältnisse zu sor-
    gen. Sie haben die Möglichkeit, klarzustellen, wie die
    Kundengelder, die in den Überschusstöpfen geparkt
    sind, letztendlich wieder zurückfließen. Das kann näm-
    lich – so, wie es jetzt der Fall ist – nachträglich nicht
    überprüft werden. Auch ist das Ganze nicht durchsichtig.

    Ich möchte es noch einmal betonen: Den Kunden
    werden voreilig Bewertungsreserven gekürzt. Sie müs-
    sen Abstriche hinnehmen, damit Versicherungen über
    ihre freien RfB Eigenmittel bekommen, die sie, wie es
    scheint, auch behalten. Kunden finanzieren ungewollt
    auch noch den Reservepuffer namens Zinszusatzreserve
    mit eigenem Geld. Das ist ein Dreiklang des Kunden-
    schröpfens und keine versichertenfreundliche und trans-
    parente Politik.

    Wir Linke lehnen den Gesetzentwurf ab; denn er ver-
    mag weder Finanzmarktrisiken deutlich zu senken noch
    für ausreichende Stabilität und einen verbesserten Versi-
    chertenschutz zu sorgen. Diesen falschen Weg können
    wir nicht mitgehen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN – Michael GrosseBrömer [CDU/CSU]: Fehlentscheidung!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die SPD-Fraktion erhält der Kollege Manfred

Zöllmer das Wort.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Manfred Zöllmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das

    amerikanische Filmsternchen Lindsay Lohan macht
    Werbung für eine amerikanische Versicherung. Das
    Handelsblatt schrieb dazu – ich zitiere –:

    Bei einer Gesellschaft, die Lohan versichert, sei
    man ganz offensichtlich in besten Händen, schließ-
    lich kenne sich das Hollywoodsternchen bestens
    mit Versicherungen aus – wegen ihrer zahlreichen
    Autounfälle! …


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Wahrscheinlich telefoniert Lindsay Lohan häufiger
    mit ihrer Versicherung als mit ihrer Großmutter.

    Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Was hat die Holly-
    wood-Skandalnudel mit dem jetzt zu beschließenden
    Gesetz zur Umsetzung von Solvency II zu tun?


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das stimmt! – Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das ist eine gute Frage!)


    Ganz einfach: In beiden Fällen geht es um Risikomini-
    mierung, um Sicherheit. Versicherungen sind ja ein
    Stück Solidarität auf Beitragsbasis. Zudem bringt das
    Beispiel Lindsay Lohans etwas Hollywood-Glamour in
    eine ansonsten doch ziemlich trockene Materie, die für
    uns alle aber sehr wichtig ist;


    (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist überhaupt nicht trocken!)


    denn es ist ein zentrales Bedürfnis von uns Menschen,
    Risiken, die das Leben mit sich bringt, zu begrenzen.

    Mit dem Gesetz zur Modernisierung der Finanzauf-
    sicht über Versicherungen – auch als „Solvency II“ be-
    zeichnet – werden neue europaeinheitliche Vorschriften
    für Versicherungsunternehmen etabliert. Nicht zuletzt
    durch die Finanzmarktkrise mit den realen oder mögli-
    chen Zusammenbrüchen namhafter Finanzinstitute war
    die Notwendigkeit staatlicher Regulierung auch im Ver-
    sicherungssektor gegeben. Es bleibt dabei: Kein Finanz-
    marktakteur, kein Finanzprodukt und kein Finanzmarkt
    darf unreguliert bleiben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Damit ist Solvency II Teil einer umfassenden Reform-
    agenda zur Stabilisierung der Finanzmärkte.

    Auch hier gilt, was wir bereits für die Banken wissen:
    Ein Marktversagen kann nie komplett verhindert und
    eine systemische Krise nie zu 100 Prozent ausgeschlos-
    sen werden. Aber mit der Umsetzung der Solvency-II-
    Richtlinie in deutsches Recht wollen wir dieses Risiko
    minimieren und die notwendigen Lehren aus der Finanz-
    marktkrise ziehen. Dass dies sehr wichtig ist, erkennt
    man, wenn man sich vor Augen führt, dass wir in Europa
    den größten Versicherungsmarkt der Welt haben. Laut
    Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versiche-
    rungswirtschaft haben die europäischen Versicherer jähr-
    liche Prämieneinnahmen in Höhe von rund 1,1 Billionen





    Manfred Zöllmer


    (A) (C)



    (D)(B)

    Euro und einen Kapitalanlagebestand in Höhe von
    8,4 Billionen Euro. Da darf nichts ins Wanken kommen,
    nicht zuletzt im Hinblick auf die Alterssicherung vieler
    Menschen. Insgesamt gibt es in Deutschland 460 Millio-
    nen Versicherungsverträge – davon allein 90 Millionen
    Lebensversicherungsverträge – und rund 550 000 Be-
    schäftigte in dieser Branche. Damit ist diese Branche
    wahrlich ein ökonomisches Schwergewicht in der deut-
    schen Wirtschaft.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die neuen Vorgaben
    bedeuten einen gravierenden und bedeutenden System-
    wechsel in der Versicherungsaufsicht in Europa. Das bis-
    herige Aufsichtssystem basierte hauptsächlich auf quan-
    titativen Anforderungen. Jedoch kann die komplexe
    reale Risikosituation eines Unternehmens durch diese
    quantitativen Normen alleine nicht vollständig erfasst
    werden. Durch eine zusätzliche qualitative Aufsicht wird
    diesem Problem Rechnung getragen. Damit wird die
    Aufsicht intensiver und die Stabilität des Systems grö-
    ßer.

    Die Entwicklung von Solvency II hatte einen sehr
    langen Vorlauf. Seit vielen Jahren wurde daran gebastelt.
    Zeitweise kam immer wieder die düstere Prognose auf:
    Das kommt nie. – Aber das war zum Glück ein Irrtum.
    Jetzt ist es da.

    Die Befugnisse für die Versicherungsaufsicht werden
    national und europaweit gestärkt. Damit wird gleichzei-
    tig sichergestellt, dass konzernweite Risiken nicht unbe-
    achtet bleiben. Denn wir müssen uns vor Augen führen,
    dass viele Versicherungen nicht nur in einem Land, son-
    dern europaweit oder gar weltweit agieren. Es wird eine
    engere Zusammenarbeit zwischen den Aufsichtsbehör-
    den umgesetzt. In Deutschland ist das die BaFin, in Eu-
    ropa die EIOPA. Konzernen wird es ermöglicht, kon-
    zernweite Modelle zu verwenden und die Vorteile der
    Diversifizierung zu nutzen.

    Die Aufsichtsregeln werden durch Solvency II euro-
    paweit vereinheitlicht. Gleichzeitig wird damit auch die
    Harmonisierung mit anderen Branchen des Finanzsek-
    tors, in erster Linie mit der Kreditwirtschaft, vorange-
    trieben. Ebenso wie bei Basel III, dem Regelwerk für die
    Banken, gibt es bei Solvency II einen Dreisäulenansatz.

    In der ersten Säule finden sich detaillierte Bestim-
    mungen über die Mindestkapitalanforderungen. Diese
    werden über sogenannte Faktormodelle ermittelt. Die
    Aufsichtsbehörde kann wahlweise ein vorgegebenes
    Standardmodell oder ein internes Risikomodell des Ver-
    sicherers akzeptieren. An diesem Verfahren wurde eben
    Kritik geäußert. Wir haben aber im Finanzausschuss
    dazu eine Anhörung durchgeführt, die sehr deutlich ge-
    macht hat, dass die Versicherungsaufsicht diese internen
    Modelle genau in den Blick nimmt, um Risiken zu be-
    grenzen, und dass sie an die Versicherer Anforderungen
    stellt, die weit über das hinausgehen, was gesetzlich vor-
    geschrieben ist. Damit ist Ihre Kritik an diesem Ansatz
    unbegründet, Frau Karawanskij.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Haben Sie eigentlich die Stellungnahmen gelesen? Das würde ja weiterhelfen!)


    In der zweiten Säule finden sich im Wesentlichen
    Vorschriften für die internen Modelle und Prozesse für
    das Risikomanagement des Versicherungsunternehmens
    sowie Anforderungen zum Beispiel an die Qualifikation
    der Vorstände von Versicherungsunternehmen. Ich glaube,
    auch das ist ein ganz wichtiger Punkt, um zu verhindern,
    dass das eine reine Laienspielgruppe wird. In der dritten
    Säule finden sich vor allem Berichterstattungspflichten
    gegenüber Aufsichtsbehörden und der Öffentlichkeit.

    Daneben gibt es weitgehende Neuerungen zur Beauf-
    sichtigung von Versicherungsgruppen. Es wird eine ko-
    operative Gruppenaufsicht auf europäischer Ebene ge-
    ben, bei der die Aufsichtsbehörden in Aufsichtsgruppen,
    den sogenannten Colleges of Supervisors, zusammenar-
    beiten.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Regelwerk gibt
    den Versicherern mehr Flexibilität, etwa in ihren Anla-
    geentscheidungen. Aber gleichzeitig müssen die Unter-
    nehmen mehr Eigenmittel vorhalten, je mehr Risiken sie
    eingehen, damit die Stabilität der Unternehmen gesichert
    ist.

    Die Linken fordern, mehr Geld aus dem Unternehmen
    an die Versicherten auszuzahlen. Gleichzeitig verhindern
    sie aber mit ihrer Forderung nach ganz engen Regeln,
    dass die Unternehmen Geld verdienen. Das wird nicht
    funktionieren.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Das wird dazu führen, dass die Unternehmen nicht mehr
    in der Lage sind, ihre Aufgaben als Versicherungen zu
    erfüllen. Ein Zusammenbruch der Unternehmen wäre
    dann sicher. Das ist das genaue Gegenteil dessen, was
    wir mit Solvency II erreichen wollen. Das werden wir
    nicht zulassen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die neuen Regeln schaffen ein modernes und einheit-
    liches Aufsichtssystem für ganz Europa und sorgen so
    für eine bessere Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Sie sor-
    gen für mehr ökonomische Stabilität. Gleichzeitig sollen
    die Bedürfnisse und Besonderheiten der nationalen
    Märkte angemessen berücksichtigt werden.

    Es ist völlig normal, dass bei großen Gesetzesvorha-
    ben die Betroffenen auch entsprechende Wünsche ha-
    ben. Ich will auf zwei Punkte eingehen.

    Es geht in dieser Debatte um die Umsetzung einer
    Richtlinie der Europäischen Union. Die Kollegen im Eu-
    ropaparlament haben die Hauptarbeit schon erledigt. Wir
    haben gesagt, dass bereits bestehende nationale Rege-
    lungen, die über die Vorgaben dieser Richtlinie hinaus-
    gehen, beibehalten werden. Es gab den Wunsch hier und
    da, deutsche Standards zu senken. Diesem Wunsch sind
    wir nicht gefolgt.

    In Bezug auf Änderungswünsche beim Datenschutz
    bei Ausgliederungen haben wir uns – das war einer der





    Manfred Zöllmer


    (A) (C)



    (D)(B)

    zentralen Punkte – sehr intensiv beraten. Wir sind zu
    dem Ergebnis gekommen, die bestehende Rechtslage
    nicht zu verändern. Die Richtlinie stellt ausdrücklich
    fest, dass Ausgliederungen nicht dazu führen dürfen,
    dass datenschutzrechtliche Vorgaben unterlaufen wer-
    den. Wir wissen, dass der Datenschutz ein sehr sensibler
    Bereich ist. Darüber wird auf europäischer Ebene sehr in-
    tensiv diskutiert. Hier sind neue Regeln in Vorbereitung.
    So lange gelten die 2013 von der Versicherungswirtschaft
    zur Förderung der Beachtung datenschutzrechtlicher Re-
    gelungen nach dem Bundesdatenschutzgesetz förmlich
    anerkannten Verhaltensregeln fort. Zusammengefasst:
    Wir sehen jetzt keine Veranlassung, in diesem Gesetz
    neue Datenschutzregeln in Deutschland einzuführen.

    Wir haben in Deutschland eine sehr vielfältige Versi-
    cherungslandschaft. Es gibt große und sehr große, aber
    auch viele kleine Unternehmen. Unser Ziel ist, diese
    vielfältige, sehr wettbewerbsintensive Versicherungs-
    landschaft auch in Zukunft zu erhalten. Mit diesem Ge-
    setz werden umfangreiche Regeln für Versicherungen
    neu eingeführt. Die Versicherungsaufsicht wird zukünf-
    tig sehr viel intensiver sein. Es gab im Vorfeld dieses
    Gesetzes die Befürchtung vieler kleiner Unternehmen
    nach dem Motto: Das können wir doch als kleine Unter-
    nehmen gar nicht leisten. – Die Bedenken der kleinen
    Unternehmen halten wir für berechtigt. Wir haben des-
    halb bei der Gesetzgebung großen Wert darauf gelegt,
    den sogenannten Grundsatz der Proportionalität – das
    heißt, dass Unternehmen unterschiedlich behandelt wer-
    den – bei der Umsetzung der neuen Regeln zu betonen
    und zu beachten.


    (Beifall des Abg. Lothar Binding [Heidelberg] [SPD])


    Diese Regeln müssen von der Versicherungsaufsicht dif-
    ferenziert angewandt werden, bei einem kleinen Unter-
    nehmen anders als bei Großkonzernen. Alle Regeln gel-
    ten also nicht für alle gleich. Es ist die dauernde Aufgabe
    der Versicherungsaufsicht, dies entsprechend umzuset-
    zen; der Kollege Brinkhaus hat das eben angesprochen.
    Wir als Finanzausschuss werden das intensiv verfolgen.
    Wir haben festgelegt, dass wir das 2017 überprüfen wer-
    den.

    Versicherungen haben es momentan nicht leicht in
    Deutschland. Die Risiken steigen, da die Niedrigzins-
    phase an den Finanzmärkten uns auf absehbare Zeit er-
    halten bleibt und die Kapitalpolster vielfach schrumpfen.
    Hinzu kamen in der Vergangenheit einige sehr unerfreu-
    liche Skandalmeldungen über die Branche; auf Details
    verzichte ich hier. Das Handelsblatt titelte zu Recht:
    „Die schönen Jahre sind vorüber“. Die Branche muss
    sich vielfach neu aufstellen. Neue Produkte müssen ent-
    wickelt werden. Der Wettbewerb wird härter und euro-
    päischer. Die Gewinnmargen werden kleiner. Es gilt, das
    Vertrauen der Menschen in die Versicherungswirtschaft
    weiter zur stärken.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Versicherungen sind unverzichtbare Risikominimierer;
    das weiß nicht nur Lindsay Lohan, sondern das wissen
    wir alle.
    Solvency II ist ein wichtiger Schritt einer guten Regu-
    lierung, hin zu einer stärkeren, zukunftsfähigen Versi-
    cherungswirtschaft in Europa. Die Politik hat ihre Haus-
    aufgaben gemacht. Jetzt ist es Aufgabe der Aufsicht, die
    Vorgaben klug umzusetzen. Aufgabe der Unternehmen
    ist, aus ihren Fehlern zu lernen sowie die Interessen und
    Wünsche der Kunden niemals aus den Augen zu verlie-
    ren.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)