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ID1808314600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/83 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BwAttraktStG) Drucksache 18/3697 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Agnieszka Brugger, Dr. Tobias Lindner, Doris Wagner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Gerechtigkeit bei der Entschä- digung von Einsatzunfällen Drucksachen 18/2874, 18/3126 . . . . . . . . . . . 7895 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7897 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7899 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7901 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7802 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7904 A Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7905 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7907 C Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7908 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7910 C Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7912 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7913 A Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs- positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst Drucksache 18/3784 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Erfahrungsbericht der Bundes- regierung zum Bundesgleichstellungs- gesetz (Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4307 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfter Gremienbericht der Bundes- regierung zum Bundesgremienbeset- zungsgesetz (Berichtszeitraum: 30. Juni 2005 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4308 (neu) . . . . . . . . . . . . 7914 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7916 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7917 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7920 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7921 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7923 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7924 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7925 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7927 A Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7928 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7929 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7931 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7932 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7933 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht über das Inhaftierungs- und Verhörprogramm der CIA vollständig und ungeschwärzt übermitteln Drucksache 18/3558 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7935 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7937 A Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7938 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7938 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7940 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7940 D Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7942 B Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Personalausweisgesetzes zur Einfüh- rung eines Ersatz-Personalausweises und zur Änderung des Passgesetzes Drucksache 18/3831 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7944 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7945 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7947 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 7948 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7949 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7950 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7951 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7952 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7953 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7953 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Christina Schwarzer, Ursula Groden-Kranich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Sönke Rix, Susann Rüthrich, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sicherstellen Drucksache 18/3833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7953 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7953 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7955 A Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7956 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7957 A Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7958 B Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7959 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7960 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7960 D Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Übernahme der Energienetze durch Stadt- werke erleichtern Drucksache 18/3745 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7961 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7962 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7963 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 7964 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7966 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7967 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 III Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7968 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7969 C Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7970 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7971 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 7973 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7973 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7895 (A) (C) (D)(B) 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7973 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 30.01.2015 Dr. Brandl, Reinhard CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Castellucci, Lars SPD 30.01.2015 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 30.01.2015 Gabriel, Sigmar SPD 30.01.2015 Groß, Michael SPD 30.01.2015 Groth, Annette DIE LINKE 30.01.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 30.01.2015 Henn, Heidtrud SPD 30.01.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 30.01.2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 30.01.2015 Jelpke, Ulla DIE LINKE 30.01.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 30.01.2015 Kaczmarek, Oliver SPD 30.01.2015 Kapschack, Ralf SPD 30.01.2015 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 30.01.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.01.2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 30.01.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 30.01.2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 30.01.2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 30.01.2015 Lühmann, Kirsten SPD 30.01.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.01.2015 Özoğuz, Aydan SPD 30.01.2015 Rawert, Mechthild SPD 30.01.2015 Dr. Scheer, Nina SPD 30.01.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 30.01.2015 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 30.01.2015 Schwabe, Frank SPD 30.01.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 30.01.2015 Storjohann, Gero CDU/CSU 30.01.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 30.01.2015 Tank, Azize DIE LINKE 30.01.2015 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 30.01.2015 Weber, Gabi SPD 30.01.2015 Wegner, Kai CDU/CSU 30.01.2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 30.01.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 1. bis 5. Oktober 2012 Drucksachen 18/3522, 18/3762 Nr. 1.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014 Drucksache 18/760 (neu) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung und Innovation 2014 Drucksache 18/1510 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7974 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Die neue Hightech-Strategie – Innovationen für Deutschland Drucksache 18/2497 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3765 Nr. A.1 Ratsdokument 16046/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.2 Ratsdokument 16391/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.105 EP P7_TA-PROV(2013)0380 Drucksache 18/419 Nr. A.106 EP P7_TA-PROV(2013)0381 Drucksache 18/419 Nr. A.107 Ratsdokument 12773/13 Drucksache 18/3362 Nr. A.10 Ratsdokument 11620/14 Drucksache 18/3477 Nr. A.3 Ratsdokument 14908/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.1 Ratsdokument 15075/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.2 Ratsdokument 15193/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.3 Ratsdokument 15365/14 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/1524 Nr. A.10 Ratsdokument 8925/14 Drucksache 18/1524 Nr. A.11 Ratsdokument 8997/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.51 Ratsdokument 11112/14 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 83. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16, ZP 7 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 17 Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen TOP 18 Aufklärung der Foltervorwürfe gegen die CIA TOP 19 Personalausweisgesetz TOP 20 Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch TOP 21 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Karl Holmeier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen

    und Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
    Mit dem Antrag der Fraktion Die Linke soll die Über-
    nahme der Energienetze durch Stadtwerke erleichtert
    werden. Wieder einmal suggeriert die Linke den Men-
    schen, dass sie der Bundesregierung die politischen The-
    men diktiert. Genau das Gegenteil ist der Fall.


    (Lachen bei der LINKEN)


    Wir bestimmen den Weg, und Sie laufen uns hinterher.


    (Lachen bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Caren Lay [DIE LINKE]: Aber beim Mindestlohn war es genau umgekehrt!)


    Das Thema der Rekommunalisierung beschäftigt uns
    schon seit vielen Jahren. Es wurde bereits gesagt, dass es
    absehbar ist, dass in der nächsten Zeit viele Netzkonzes-
    sionen auslaufen, die vor 20 Jahren vergeben wurden.
    Wir haben das Thema daher in unserem Koalitionsver-
    trag aufgegriffen. Es heißt dort – das wurde schon ein-
    mal angesprochen –:

    Wir werden das Bewertungsverfahren bei Neuver-
    gabe (z. B. bei der Rekommunalisierung) der Ver-
    teilernetze eindeutig und rechtssicher regeln sowie
    die Rechtssicherheit im Netzübergang verbessern.


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Dann machen Sie es doch auch!)


    So steht es in unserem Koalitionsvertrag. Aus diesem
    Grund arbeitet die Bundesregierung aktuell an einem
    entsprechenden Gesetzentwurf zur Novellierung des
    Energiewirtschaftsgesetzes.

    Sie fordern in Ihrem Antrag, die Energienetze wieder
    in die Hände der Kommunen zu geben, Stichwort
    „Rekommunalisierung“. Als langjähriger Bürgermeister
    kann ich Ihnen umfassend über die Stärken der Kommu-
    nen berichten. Die Kommunen nutzen nämlich die Mög-





    Karl Holmeier


    (A) (C)



    (D)(B)

    lichkeiten, die sich ihnen bieten. Ich habe zum Beispiel
    in meiner Gemeinde ein eigenes kommunales Breitband-
    netz aufgebaut. Das war eine richtige Entscheidung.

    Sehr verehrte Damen und Herren, ich traue unseren
    Kommunen sehr viel zu und kann jede Kommune nur
    beglückwünschen, wenn sie den Wettbewerb mit ande-
    ren Marktteilnehmern sucht und sich dem auch stellt.
    Kommunen übernehmen zum Teil auch eine tragende
    Rolle in der Energieerzeugung. In meiner Heimat betrei-
    ben viele Kommunen Hackschnitzelkraftwerke und Bio-
    massekraftwerke, alle mit großem Erfolg. Es kann daher
    für alle Beteiligten nur von Vorteil sein, wenn sich Kom-
    munen zum Beispiel auf der Ebene von Zweckverbän-
    den zusammenschließen und über das Thema diskutieren
    und wenn Möglichkeiten geschaffen werden, selbst ein
    Stromnetz zu betreiben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Aus meiner Sicht machen energiewirtschaftliche Tä-
    tigkeiten von Kommunen aber nur dann Sinn, wenn sie
    tatsächlich geeignet sind, Marktstrukturen zu verbessern.
    Das muss geprüft werden. Eine Rekommunalisierung
    um jeden Preis darf es nicht geben. Rekommunalisie-
    rung darf keine Flucht in öffentlich-rechtliche Rechtsfor-
    men sein, um die Kartellaufsicht zu unterlaufen und von
    den Bürgern höhere Gebühren einzufordern.

    Eine Kommune muss wirtschaftlich arbeiten. Daher
    kommt eine Konzessionsübernahme für mich nur in Be-
    tracht, wenn sie tatsächlich wirtschaftlich ist und nicht
    zulasten der Effizienz geht. Eine Zersplitterung der
    Netze muss verhindert werden. Je kleinteiliger die Netze
    sind, desto höher ist der Regulierungsaufwand. Ein ho-
    her Regulierungsaufwand birgt die Gefahr von Kosten-
    steigerungen. Diese werden am Ende beim Endverbrau-
    cher abgeladen. Auch dazu darf es nicht kommen.

    Es gibt also eine Menge zu beachten, wenn wir die
    Rahmenbedingungen gesetzgeberisch neu auf den Weg
    bringen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns die Bun-
    desregierung bald einen ausgewogenen Regelungsent-
    wurf vorlegen wird.

    Was ich ablehne, ist die von den Linken geforderte In-
    house-Vergabe der Netze an kommunale Unternehmen.


    (Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE]: Warum?)


    Die Übernahme eines bisher privatwirtschaftlich betrie-
    benen Energienetzes durch die Kommune selbst würde
    erhebliche europarechtliche Probleme aufwerfen. Sie
    könnte der EU-Kommission den Anlass bieten, die gel-
    tende sogenannte De-minimis-Regelung in der EU-Ener-
    giebinnenmarktrichtlinie grundsätzlich infrage zu stel-
    len.

    Meine Damen und Herren, die De-minimis-Regelung
    ist vor Jahren auf deutschen Wunsch in die EU-Energie-
    binnenmarktrichtlinie aufgenommen worden. Sie ist für
    die Kommunen, die Stadtwerke haben, von ganz großer
    Bedeutung. Durch die Sonderregelung werden die über-
    wiegend kleineren und mittleren Stadtwerke im Gegen-
    satz zu den großen Energieversorgungsunternehmen von
    einer Reihe aufwendiger Pflichten, zum Beispiel der
    Gründung einer separaten Netzgesellschaft, befreit.

    Es muss also sehr wohl abgewogen werden, welchen
    Weg wir in dieser Sache einschlagen wollen. Ich freue
    mich daher schon jetzt auf den Gesetzentwurf der Bun-
    desregierung und auf die inhaltliche Diskussion im
    Deutschen Bundestag und wünsche Ihnen allen ein schö-
    nes Wochenende.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die SPD-Fraktion hat der Kollege Florian Post

das Wort.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Florian Post


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen

    und Kollegen! Ich hätte nie erwartet, dass am Freitag-
    nachmittag zu diesem Punkt so eine doch aufgeheizte
    Debatte stattfindet.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich auch nicht!)


    Aber es geht um ein wichtiges Thema. Denn das sonst
    vielleicht langweilig erscheinende Thema Konzessions-
    vergabe rückt in der ganzen Energiewendedebatte und
    auch in der Diskussion um die Rekommunalisierung im-
    mer mehr in den Blickpunkt.

    Seit 2007 haben über 80 Kommunen eigene Stadt-
    werke neu gegründet und 200 Gemeinden selbst Konzes-
    sionen für Stromnetze übernommen. Dazu zählen Groß-
    städte wie Stuttgart, Dresden und Hamburg, aber auch
    kleinere Kommunen wie Putzbrunn in Bayern mit 6 300
    Einwohnern. Allein in Bayern laufen bis 2017 mehr als
    200 Konzessionsverträge aus. Wir sagen deutlich, dass
    Kommunen ebenso für eine preiswerte, sichere und effi-
    ziente Stromversorgung sorgen müssen wie ein privater
    Mitbewerber.

    Der Kollege Holmeier hat schon aus dem Koalitions-
    vertrag zitiert. Ich hoffe, dass dieser Punkt im Koali-
    tionsvertrag nach wie vor Gültigkeit hat. Da steht ein-
    deutig, dass wir die rechtlichen Rahmenbedingungen der
    Netzübergabe konkretisieren, damit es keine Rechtsunsi-
    cherheit für die Kommunen gibt. Insofern kommen wir
    Ihrer Forderung, Frau Kollegin Lay, nach. Sie haben ja
    nichts anderes gefordert, als hier Rechtssicherheit herzu-
    stellen.


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Nur wann?)


    Der Koalitionsvertrag – zum Nachlesen: Seite 59 –, ist
    da sehr eindeutig.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Zuruf vom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Das ist ja noch kein Gesetz! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann macht es auch!)






    Florian Post


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wir werden noch in diesem Jahr das Gesetzesvorhaben
    auf den Weg bringen


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr habt gerade aber etwas anderes erzählt!)


    und es mit Ihnen zusammen, Herr Krischer, verabschie-
    den; ich freue mich schon auf die Diskussionen im Wirt-
    schaftsausschuss. Dann werden wir auch klarstellen,
    dass die kommunalen Betriebe bzw. die Kommunen
    schon jetzt Vorteile bei der Vergabe von Konzessionen
    haben, beispielsweise durch die Gewichtung der in § 1
    des Energiewirtschaftsgesetzes definierten Kriterien der
    Versorgung, nämlich möglichst sicher, preisgünstig, ver-
    braucherfreundlich, effizient und umweltverträglich.

    Es kann nicht sein – auch das wurde schon richtig be-
    merkt –, dass private Konkurrenten oder auch Kommu-
    nen mit zu hoch angesetzten Kaufpreisen, überzogenen
    Entflechtungskosten und damit verbundenen jahrelangen
    Rechtsstreitigkeiten solche Verfahren und Prozesse in
    die Länge ziehen. Diesem ungerechten Abschreckungs-
    verhalten werden wir mit rechtlichen Klarstellungen und
    Informationspflichten entgegentreten. Es ist für uns
    wichtig, dass ein gesunder, offener und diskriminie-
    rungsfreier Wettbewerb zwischen Kommunen und priva-
    ten Betreibern herrscht und dass die Bürgerinnen und
    Bürger einen optimalen Netzbetrieb in Städten und Ge-
    meinden erhalten.

    Einen Blankoscheck für Kommunen, der darin be-
    stünde, einem kommunalen Unternehmen grundsätzlich
    den Vorrang zu geben, lehne ich allerdings ab. Wenn ein
    kommunales Unternehmen in das Bieterverfahren ein-
    tritt, muss das kommunale Unternehmen selbstverständ-
    lich mindestens genauso gut wie der private Anbieter
    sein, um den Zuschlag erhalten zu können. Denn der
    kommunale Betrieb ist kein Selbstzweck, sondern muss
    immer dem Wohle der Bürger dienen und sich an objek-
    tiven Kriterien messen lassen.

    Wir wollen einen gesunden, offenen und diskriminie-
    rungsfreien Wettbewerb herstellen, der keine Gräben
    zwischen öffentlicher und privater Wirtschaft schafft.
    Durch Wettbewerb und oft auch durch Kooperationen
    können wir die Effizienzpotenziale der freien Wirtschaft
    nutzen und sie mit gemeinwohlorientierten kommunalen
    Zielen wie Verbraucher- und Umweltschutz verbinden.
    Eine Stadt oder Gemeinde, für die eine diskriminie-
    rungsfreie Ausschreibung mit selbstgewählter Gewich-
    tung der Versorgungsziele und kommunalem Eigeninter-
    esse als Nebenziel allerdings eine zu hohe Hürde für den
    neu zu gründenden Netzbetreiber darstellt, ist dann viel-
    leicht nicht unbedingt der beste Akteur, um das Netz zu
    betreiben. Das muss man natürlich einsehen.

    Die energiepolitische Kernfrage nach dem richtigen
    Betreiber eines Stromnetzes hat viele verschiedene rich-
    tige Antworten. Für die optimale Lösung ist es wichtig,
    dass wir die rechtlichen Rahmenbedingungen, wie im
    Koalitionsvertrag eindeutig festgelegt, konkretisieren
    und den Kommunen hier Rechtssicherheit geben.

    Ich bin mir sicher, dass wir hier in der Koalition, aber
    auch in der AG Wirtschaft und Energie und im Aus-
    schuss gut zusammenarbeiten werden; denn es ist ein
    wichtiges Thema, das sich nicht für Parteiengezänk eig-
    net.


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Ja, das stimmt allerdings!)


    Ich muss zugeben – das fällt mir schwer –: Der Kollege
    Krischer hat schon viel Richtiges zu diesem Thema ge-
    sagt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das möchte ich ausdrücklich loben.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Danke!)


    Ich bin mir sicher, dass wir hier eine intelligente und zu-
    kunftsfähige Lösung im Sinne der kommunalen Daseins-
    vorsorge finden.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)