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ID1808312600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/83 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BwAttraktStG) Drucksache 18/3697 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Agnieszka Brugger, Dr. Tobias Lindner, Doris Wagner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Gerechtigkeit bei der Entschä- digung von Einsatzunfällen Drucksachen 18/2874, 18/3126 . . . . . . . . . . . 7895 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7897 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7899 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7901 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7802 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7904 A Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7905 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7907 C Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7908 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7910 C Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7912 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7913 A Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs- positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst Drucksache 18/3784 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Erfahrungsbericht der Bundes- regierung zum Bundesgleichstellungs- gesetz (Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4307 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfter Gremienbericht der Bundes- regierung zum Bundesgremienbeset- zungsgesetz (Berichtszeitraum: 30. Juni 2005 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4308 (neu) . . . . . . . . . . . . 7914 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7916 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7917 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7920 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7921 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7923 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7924 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7925 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7927 A Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7928 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7929 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7931 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7932 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7933 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht über das Inhaftierungs- und Verhörprogramm der CIA vollständig und ungeschwärzt übermitteln Drucksache 18/3558 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7935 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7937 A Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7938 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7938 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7940 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7940 D Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7942 B Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Personalausweisgesetzes zur Einfüh- rung eines Ersatz-Personalausweises und zur Änderung des Passgesetzes Drucksache 18/3831 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7944 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7945 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7947 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 7948 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7949 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7950 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7951 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7952 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7953 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7953 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Christina Schwarzer, Ursula Groden-Kranich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Sönke Rix, Susann Rüthrich, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sicherstellen Drucksache 18/3833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7953 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7953 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7955 A Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7956 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7957 A Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7958 B Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7959 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7960 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7960 D Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Übernahme der Energienetze durch Stadt- werke erleichtern Drucksache 18/3745 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7961 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7962 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7963 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 7964 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7966 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7967 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 III Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7968 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7969 C Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7970 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7971 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 7973 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7973 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7895 (A) (C) (D)(B) 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7973 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 30.01.2015 Dr. Brandl, Reinhard CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Castellucci, Lars SPD 30.01.2015 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 30.01.2015 Gabriel, Sigmar SPD 30.01.2015 Groß, Michael SPD 30.01.2015 Groth, Annette DIE LINKE 30.01.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 30.01.2015 Henn, Heidtrud SPD 30.01.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 30.01.2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 30.01.2015 Jelpke, Ulla DIE LINKE 30.01.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 30.01.2015 Kaczmarek, Oliver SPD 30.01.2015 Kapschack, Ralf SPD 30.01.2015 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 30.01.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.01.2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 30.01.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 30.01.2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 30.01.2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 30.01.2015 Lühmann, Kirsten SPD 30.01.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.01.2015 Özoğuz, Aydan SPD 30.01.2015 Rawert, Mechthild SPD 30.01.2015 Dr. Scheer, Nina SPD 30.01.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 30.01.2015 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 30.01.2015 Schwabe, Frank SPD 30.01.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 30.01.2015 Storjohann, Gero CDU/CSU 30.01.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 30.01.2015 Tank, Azize DIE LINKE 30.01.2015 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 30.01.2015 Weber, Gabi SPD 30.01.2015 Wegner, Kai CDU/CSU 30.01.2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 30.01.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 1. bis 5. Oktober 2012 Drucksachen 18/3522, 18/3762 Nr. 1.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014 Drucksache 18/760 (neu) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung und Innovation 2014 Drucksache 18/1510 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7974 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Die neue Hightech-Strategie – Innovationen für Deutschland Drucksache 18/2497 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3765 Nr. A.1 Ratsdokument 16046/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.2 Ratsdokument 16391/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.105 EP P7_TA-PROV(2013)0380 Drucksache 18/419 Nr. A.106 EP P7_TA-PROV(2013)0381 Drucksache 18/419 Nr. A.107 Ratsdokument 12773/13 Drucksache 18/3362 Nr. A.10 Ratsdokument 11620/14 Drucksache 18/3477 Nr. A.3 Ratsdokument 14908/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.1 Ratsdokument 15075/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.2 Ratsdokument 15193/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.3 Ratsdokument 15365/14 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/1524 Nr. A.10 Ratsdokument 8925/14 Drucksache 18/1524 Nr. A.11 Ratsdokument 8997/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.51 Ratsdokument 11112/14 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 83. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16, ZP 7 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 17 Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen TOP 18 Aufklärung der Foltervorwürfe gegen die CIA TOP 19 Personalausweisgesetz TOP 20 Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch TOP 21 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Caren Lay


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Die Privatisierungswelle, die sich seit den 90er-
    Jahren vollzieht, neigt sich nun hoffentlich bald ihrem
    Ende zu. Viele Kommunen wollen die Netze für Strom-
    und Gasversorgung, die sie an private Betreiber überge-
    ben, zum Teil verhökert haben, nun wieder zurück. Der
    Zeitpunkt dafür ist genau richtig; denn bis zum Jahr
    2016 werden über 2 000 Netzverträge auslaufen. Das ist
    also eine Riesenchance für die kommunalen Stadtwerke.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Netze in öffentlicher Hand haben so manchen Vorteil:
    Die Preise können im Interesse der Verbraucherinnen
    und Verbraucher moderat gestaltet werden, die Gewinne
    bleiben bei den Kommunen und können sinnvoll rein-
    vestiert werden. Wir als Linke sind überzeugt: Auch für
    die Energiewende ist es gut und richtig, die Netze zurück
    in öffentliche Hand zu bringen; denn dezentraler Ener-
    gieversorgung gehört die Zukunft.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Demokratisch kontrollierte Stadtwerke sollen aus unse-
    rer Sicht eine ganz zentrale Rolle bei der Energiewende
    spielen.

    Das wollen auch immer mehr Kommunen. Leider
    werden sie durch die derzeitige Rechtslage viel zu oft
    daran gehindert. Die privaten Betreiber und die Energie-
    konzerne denken überhaupt nicht daran, auf dieses ein-
    trägliche Geschäft zu verzichten, und ziehen vor Gericht –
    selten ohne Erfolg. Eine Vielzahl von Vergabeverfahren
    wurde aufgehoben. Teilweise wurden die Rekommunali-
    sierungen rückabgewickelt, so geschehen beispiels-
    weise in Meschede und in Olsberg sowie in der Ge-
    meinde Bestwig. Das Oberlandesgericht Düsseldorf
    hatte hier die Konzessionsvergabe der Städte an die je-
    weiligen Stadtwerke gekippt.

    Ein anderes Beispiel, das derzeit durch die Presse
    geht, ist die Stadt Berlin. Deswegen freue ich mich, dass
    der Antrag, den wir heute in den Bundestag einbringen,
    über den wir heute diskutieren, auch von der Fraktion
    der Linken im Berliner Abgeordnetenhaus eingebracht
    wird mit der Zielstellung, dass die Länder endlich ein-
    mal eine Bundesratsinitiative auf den Weg bringen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Man muss sagen, dass der Bund bisher nicht gerade
    hilfreich ist, das Bundeskartellamt und die Bundesnetz-
    agentur jedenfalls nicht. Ja, das Selbstverwaltungsrecht
    der Kommunen existiere, aber bei der Konzessionsver-
    gabe, so sagen sie es, eben nur im Rahmen des Wettbe-
    werbs. Andere Kriterien – regionale Wirtschaftskreis-
    läufe, Bürgernähe, ökologischer Anspruch – fallen
    hinten herunter. In der Praxis sind die Privaten dann häu-
    fig im Vorteil. Grundlage dafür ist ein gemeinsamer
    Leitfaden der beiden Bundesbehörden aus dem Jahr
    2010. Das ist zwar kein Gesetz, sondern nur ein Leitfa-
    den, aber aufgrund der unklaren Rechtslage wird dieser
    Leitfaden häufig wie ein Gesetz behandelt.

    Auch ein Urteil des BGH vom Dezember des letzten
    Jahres bestätigt diese Auffassung. Ich muss dazu einfach
    einmal sagen, dass ich das völlig absurd finde: Das
    Grundgesetz garantiert den Vorrang der kommunalen
    Selbstverwaltung, und wir müssen im Bundestag durch
    Schaffung einer klaren Rechtslage dafür sorgen, dass
    dieser Vorrang der kommunalen Selbstverwaltung end-
    lich eingehalten werden kann.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es gibt, ehrlich gesagt, überhaupt keinen Grund dafür,
    dass die deutsche Interpretation übereifrig über das hin-
    ausgeht, was die Europäische Union vorschreibt. Ich bin
    sehr froh, dass wenigstens dagegen jetzt Klage beim
    Bundesverfassungsgericht eingereicht wurde, in diesem
    Fall von der Stadt Titisee-Neustadt. Ich hoffe, dass diese
    Klage erfolgreich ist.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Bevor es weitere Klagen gibt und wir auf die Ent-
    scheidungen warten müssen, sollten wir im Bundestag
    schnellstmöglich für Rechtssicherheit sorgen. Ich finde,
    wir brauchen schnellstmöglich eine rechtliche Klarstel-
    lung; denn es kann nicht sein, dass Kommunen, die öf-
    fentliche Stadtwerke und öffentliche Netze wollen,
    durch eine unklare Rechtslage auf Bundesebene daran
    gehindert werden. Diesbezüglich müssen wir endlich
    Rechtssicherheit herstellen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Frage ist doch, ob die Kommunen tatsächlich
    selbst entscheiden können, ob sie Aufgaben der Daseins-
    vorsorge selbst erbringen oder an Dritte vergeben. Des-
    wegen fordern wir hier auch, dass die Möglichkeit der
    Inhouse-Vergabe ganz klar rechtlich geregelt wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und
    Gemeindebund und auch der Verband kommunaler
    Unternehmen sehen das genauso. Sie protestieren seit
    Jahren gegen diese eben erläuterte erhebliche Einschrän-
    kung. Auch Sie vertreten die Auffassung, dass die EU-
    Konzessionsrichtlinie Inhousevergaben direkt an die
    kommunalen Stadtwerke eindeutig ermöglicht. Ich darf





    Caren Lay


    (A) (C)



    (D)(B)

    hier aus einer Erklärung von Februar 2012 zitieren; diese
    ist jetzt nun schon drei Jahre alt. Dort heißt es:

    Beim Wettbewerb um Strom- und Gasnetzkonzes-
    sionen darf das Recht auf kommunale Selbstver-
    waltung nicht eingeschränkt werden. Wir fordern
    im Rahmen der derzeitigen Novelle des Energie-
    wirtschaftsgesetzes klare Regelungen für eine
    rechtssichere Konzessionsvergabe, die auch kom-
    munale Netzübernahmen ermöglichen.

    In einer Presseerklärung des Deutschen Städte- und Ge-
    meindebundes vom letzten November wurde diese For-
    derung noch einmal ganz klar wiederholt. Ich finde, zu
    Recht; denn auch im Koalitionsvertrag wurde verspro-
    chen, an dieser Stelle Rechtssicherheit herzustellen.
    Aber auf diese Rechtssicherheit warten die Kommunen,
    warten die Stadtwerke bis heute. Ich finde, das kann so
    nicht bleiben.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Laut Presseberichten ist es Bundeswirtschafts- und -ener-
    gieminister Gabriel selbst, der angeblich hinter den Ku-
    lissen auf die Bremse tritt, vielleicht um Zeit für die pri-
    vaten Betreiber und die Energiekonzerne zu schinden.
    Zeit ist hier im wahrsten Sinne des Wortes Geld, Geld,
    das die Kommunen derzeit gut gebrauchen könnten. Ge-
    lingt es nicht jetzt, die Netze in öffentliche Hand zu
    übernehmen, ergibt sich die nächste Chance erst in
    20 Jahren. Das geht so nicht. Wir brauchen schnellst-
    möglich eine rechtliche Klarstellung.

    Ich bitte daher um Unterstützung unseres Antrags.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Jens Koeppen für die CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jens Koeppen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Wir reden über die Rekommunalisierung
    der Energienetze. Beim Durchlesen des Antrages – ich
    lese Ihre Anträge tatsächlich – habe ich festgestellt, dass
    er mir unwahrscheinlich bekannt vorkommt. Nach einer
    kurzen Recherche fand ich heraus, dass Sie in der Tat
    vor fünf Jahren den Antrag „Energienetze in die öffentli-
    che Hand“ gestellt hatten.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Ja, wir bleiben am Ball! Wenn Sie es gemacht hätten, hätten wir heute keinen Antrag gestellt! – Caren Lay [DIE LINKE]: Wir stellen den Antrag auch in Berlin, weil es richtig ist!)


    – Genau. – Beim Lesen beider Anträge habe ich festge-
    stellt: Der jetzige Antrag ist eine Blaupause. Es gibt
    leichte Veränderungen, aber letztendlich müssen wir Ih-
    nen genau das, was wir Ihnen vor fünf Jahren schon ge-
    sagt haben, auch dieses Mal sagen.

    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vielleicht haben Sie ja etwas dazugelernt!)


    In dem Antrag, Frau Kotting-Uhl – es ist nicht Ihr An-
    trag; aber ich spreche Sie an, weil Sie sich gerade einmi-
    schen –, geht es um Folgendes.


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Was sagen Sie denn jetzt zur Sache?)


    – Locker, ich habe neun Minuten Redezeit.


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Ja!)


    Sie fordern mehr Staat, weniger Markt, eine verklausu-
    lierte Verstaatlichung von Netzbetreibern und eine Re-
    kommunalisierung ohne Risikobewertung. Das können
    wir natürlich aus den folgenden drei Punkten nicht mit-
    tragen.

    Der erste Punkt ist: Das Modell „Mehr Staat und we-
    niger privat“ ist kein Erfolgsmodell.


    (Zuruf der Abg. Caren Lay [DIE LINKE])


    Ich kenne keine Volkswirtschaft auf der Welt, in der die-
    ses Modell wirklich zum Erfolg geführt hat. Ich selbst
    habe 28 Jahre lang in einer Volkswirtschaft gelebt, in der
    man sich in der Tat redlich darum bemüht hat. Es hat
    aber nicht zum Erfolg geführt, hat nicht dazu geführt,
    dass dieses Modell „Staat vor Markt“ gegriffen hat. Eine
    Verstaatlichung ist keine Garantie für Erfolg, ganz im
    Gegenteil.


    (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Und Privatisierung schon gar nicht!)


    Rekommunalisierungen müssen immer die Ausnahme
    bleiben. Sie haben vorhin auf die kommunale Selbstver-
    waltung abgehoben.


    (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Genau!)


    Kommunale Selbstverwaltung heißt aber nicht, dass eine
    Kommunalisierung per se dort erfolgt, wo es in irgendei-
    ner Art und Weise möglich ist. Deswegen haben wir das
    Subsidiaritätsprinzip.


    (Zuruf der Abg. Sabine Leidig [DIE LINKE])


    – Lassen Sie mich doch einmal ausreden, dann werden
    Sie vielleicht klüger. Dann müssen Sie den Antrag nicht
    ein drittes Mal stellen.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Wenn Sie es machen, dann müssten wir unseren Antrag nicht mehr stellen!)


    Das Subsidiaritätsprinzip besagt eindeutig, dass die
    Aufgabenverteilung, die Aufgabenerledigung so erfolgt,
    dass zuerst der Private mit seiner privaten Initiative, mit
    seiner privaten Eigenverantwortung dran ist. Erst dann,
    wenn das nicht möglich ist, wenn das nicht greift, ist die
    öffentliche Hand an der Reihe.


    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, das ist nicht der Kern der Subsidiarität!)


    Die Kommunalverfassungen der Länder lassen eine
    Rekommunalisierung schon jetzt zu. Es gibt nämlich





    Jens Koeppen


    (A) (C)



    (D)(B)

    eine schwache und eine starke Subsidiarität. Die schwa-
    che Subsidiarität besagt, dass Kommunen es genauso gut
    machen müssen wie private Unternehmen. Die starke
    Subsidiarität besagt, dass es Kommunen besser machen
    müssen als private Unternehmen. Das müssen wir be-
    achten. Wenn Sie dieses System infrage stellen, stellen
    Sie generell die Systemfrage. Das wollen wir Ihnen nicht
    durchgehen lassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach, das hat doch mit diesem Inhalt überhaupt nichts zu tun! – Norbert Müller [Potsdam] [DIE LINKE]: Stadtwerke und die Systemfrage? Also wirklich!)


    Der zweite Grund dafür, dass dieser Antrag überflüs-
    sig ist: Stadtwerke haben bereits jetzt die Möglichkeit,
    Netze zu übernehmen. Wenn Sie sich einmal die Mühe
    machen würden, zu recherchieren, welche Stadtwerke
    welche Netze übernommen haben – das ist übrigens in
    großer Zahl geschehen –, dann würden Sie sehr schnell
    fündig werden. Ich nenne Ihnen ein Beispiel. In der
    Kreisstadt Prenzlau in der Uckermark gibt es ein Stadt-
    werk, und es wurden natürlich auch Netze übernommen.


    (Dr. Rosemarie Hein [DIE LINKE]: Wer ist denn da Bürgermeister? – Weiterer Zuruf von der LINKEN)


    – Das ist falsch, junge Frau. Da sind Sie aber richtig auf
    dem Holzweg. Seit dem dritten Energiebinnenmarktpa-
    ket gibt es die Entflechtung zwischen Betrieb und Erzeu-
    gung; das wird Ihnen ja bekannt sein. Wenn Sie sagen:
    „Es gibt keine rechtlichen Grundlagen“, muss ich Ihnen
    antworten: Die rechtliche Grundlage ist das Energiewirt-
    schaftsgesetz.


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Ja! Das müsste geändert werden!)


    Aus Ihrer Sicht muss eine Novelle her, aus unserer Sicht
    nicht, weil dort alles Notwendige geregelt ist.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Im Koalitionsvertrag steht aber was anderes bei Ihnen! – Gegenruf des Abg. Andreas G. Lämmel [CDU/CSU]: Im Koalitionsvertrag steht viel! – Gegenruf der Abg. Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh, nehmen Sie etwa Abstand von Ihrem Koalitionsvertrag?)


    Sie sagen: Es muss keine Risikobewertung geben. –
    Aber im Energiewirtschaftsgesetz ist ganz klar geregelt:
    Es muss eine Risikobewertung geben, und es gilt das
    Prinzip der Subsidiarität. Das heißt, das Stadtwerk muss
    es nachweislich besser machen als ein privater Dritter,
    und zwar zum Vorteil des Kunden. Wenn diese Voraus-
    setzung erfüllt ist, kann das Stadtwerk natürlich einen
    Antrag stellen und das Netz übernehmen.

    Sie haben auf die Transparenz abgehoben. In der Tat
    wünscht sich das eine oder andere Stadtwerk bei der
    Übernahme, dass es mehr Transparenz gibt und dass die
    Daten offengelegt werden: die Kundendaten, die Daten
    zum Netzbetrieb, zu den Kosten und zu allem, was dazu-
    gehört. Aber die Gefahr besteht natürlich darin, dass es
    zu Rosinenpickerei kommt. Denn wenn man alle Daten
    offenlegt und sagt: „Das ist ein Netz, das gut läuft“, dann
    entscheidet man aufseiten des Stadtwerkes vielleicht:
    Dies wird nicht übernommen; aber das, was gut läuft,
    wird übernommen. – Das geht natürlich nicht. Hier be-
    steht also die Gefahr der Rosinenpickerei. Auch aus die-
    sem Grund müssen wir Ihren Vorschlag ablehnen.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was erzählen Sie denn da?)


    Drittens. Die Netze sind nicht per se eine Cashcow.
    Einen Goldesel mit Netzen wird es bei einer Übernahme
    nicht geben. Es besteht die Möglichkeit – das sagen die
    Stadtwerke, die Netze übernommen haben –, eine zu-
    sätzliche Säule aufzubauen. Aber das ist keine Garantie
    für Gewinn. Man braucht definitiv ein gutes Manage-
    ment, man braucht unternehmerische Abwägung, und
    man muss vor allen Dingen mit einem großen Investi-
    tionsbedarf rechnen. Damit, dass man einfach nur sagt:
    „Ich übernehme ein Netz, damit ist es gut, und ich ma-
    che einen großen Gewinn“, ist es nicht getan. Es besteht
    das Risiko eines großen Investitionsbedarfs, eines Inves-
    titionsbedarfs, der in die Millionen geht. Deswegen muss
    hier genau abgewogen werden.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wird alles reguliert von der Bundesnetzagentur! Haben Sie davon schon mal was gehört?)


    Außerdem muss man die Versorgungssicherheit ge-
    währleisten; auch das ist nicht ganz einfach. Man muss
    völlig neue Strukturen, Servicebereiche und Abteilungen
    aufbauen und Mitarbeiter einstellen. Man hat ganz an-
    dere Fixkosten und Lohnkosten. All das muss abgewo-
    gen werden. Damit, dass man einfach nur sagt: „Ich
    übernehme ein Netz“, ist es nicht getan.

    Auch ein Scheitern ist möglich. Wenn ein Stadtwerk
    scheitert, dann haben die Verluste Auswirkungen auf die
    anderen Aufgaben der Verwaltung, nämlich auf die Auf-
    wendungen für Kitas, Schulen, Vereine, Musikschulen,
    Infrastruktur usw. Das alles muss beachtet werden.

    Mein Fazit im Hinblick auf Ihren Antrag lautet: Stadt-
    werke sind natürlich keine karitativen Einrichtungen.