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    14. CDU/CSU-Frak-tion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/83 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BwAttraktStG) Drucksache 18/3697 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Agnieszka Brugger, Dr. Tobias Lindner, Doris Wagner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Gerechtigkeit bei der Entschä- digung von Einsatzunfällen Drucksachen 18/2874, 18/3126 . . . . . . . . . . . 7895 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7897 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7899 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7901 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7802 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7904 A Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7905 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7907 C Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7908 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7910 C Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7912 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7913 A Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs- positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst Drucksache 18/3784 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Erfahrungsbericht der Bundes- regierung zum Bundesgleichstellungs- gesetz (Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4307 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfter Gremienbericht der Bundes- regierung zum Bundesgremienbeset- zungsgesetz (Berichtszeitraum: 30. Juni 2005 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4308 (neu) . . . . . . . . . . . . 7914 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7916 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7917 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7920 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7921 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7923 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7924 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7925 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7927 A Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7928 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7929 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7931 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7932 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7933 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht über das Inhaftierungs- und Verhörprogramm der CIA vollständig und ungeschwärzt übermitteln Drucksache 18/3558 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7935 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7937 A Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7938 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7938 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7940 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7940 D Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7942 B Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Personalausweisgesetzes zur Einfüh- rung eines Ersatz-Personalausweises und zur Änderung des Passgesetzes Drucksache 18/3831 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7944 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7945 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7947 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 7948 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7949 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7950 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7951 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7952 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7953 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7953 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Christina Schwarzer, Ursula Groden-Kranich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Sönke Rix, Susann Rüthrich, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sicherstellen Drucksache 18/3833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7953 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7953 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7955 A Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7956 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7957 A Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7958 B Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7959 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7960 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7960 D Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Übernahme der Energienetze durch Stadt- werke erleichtern Drucksache 18/3745 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7961 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7962 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7963 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 7964 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7966 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7967 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 III Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7968 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7969 C Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7970 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7971 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 7973 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7973 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7895 (A) (C) (D)(B) 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7973 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 30.01.2015 Dr. Brandl, Reinhard CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Castellucci, Lars SPD 30.01.2015 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 30.01.2015 Gabriel, Sigmar SPD 30.01.2015 Groß, Michael SPD 30.01.2015 Groth, Annette DIE LINKE 30.01.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 30.01.2015 Henn, Heidtrud SPD 30.01.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 30.01.2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 30.01.2015 Jelpke, Ulla DIE LINKE 30.01.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 30.01.2015 Kaczmarek, Oliver SPD 30.01.2015 Kapschack, Ralf SPD 30.01.2015 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 30.01.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.01.2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 30.01.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 30.01.2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 30.01.2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 30.01.2015 Lühmann, Kirsten SPD 30.01.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.01.2015 Özoğuz, Aydan SPD 30.01.2015 Rawert, Mechthild SPD 30.01.2015 Dr. Scheer, Nina SPD 30.01.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 30.01.2015 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 30.01.2015 Schwabe, Frank SPD 30.01.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 30.01.2015 Storjohann, Gero CDU/CSU 30.01.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 30.01.2015 Tank, Azize DIE LINKE 30.01.2015 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 30.01.2015 Weber, Gabi SPD 30.01.2015 Wegner, Kai CDU/CSU 30.01.2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 30.01.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 1. bis 5. Oktober 2012 Drucksachen 18/3522, 18/3762 Nr. 1.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014 Drucksache 18/760 (neu) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung und Innovation 2014 Drucksache 18/1510 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7974 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Die neue Hightech-Strategie – Innovationen für Deutschland Drucksache 18/2497 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3765 Nr. A.1 Ratsdokument 16046/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.2 Ratsdokument 16391/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.105 EP P7_TA-PROV(2013)0380 Drucksache 18/419 Nr. A.106 EP P7_TA-PROV(2013)0381 Drucksache 18/419 Nr. A.107 Ratsdokument 12773/13 Drucksache 18/3362 Nr. A.10 Ratsdokument 11620/14 Drucksache 18/3477 Nr. A.3 Ratsdokument 14908/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.1 Ratsdokument 15075/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.2 Ratsdokument 15193/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.3 Ratsdokument 15365/14 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/1524 Nr. A.10 Ratsdokument 8925/14 Drucksache 18/1524 Nr. A.11 Ratsdokument 8997/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.51 Ratsdokument 11112/14 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 83. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16, ZP 7 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 17 Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen TOP 18 Aufklärung der Foltervorwürfe gegen die CIA TOP 19 Personalausweisgesetz TOP 20 Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch TOP 21 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katja Dörner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Ich
    bin wirklich froh, dass wir heute über die Einrichtung ei-
    ner Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Kin-
    desmissbrauch hier diskutieren. Obwohl in den letzten
    Jahren Betroffene über ihren persönlich erlebten Miss-
    brauch gesprochen haben und auch Institutionen sich auf
    den Weg der Aufarbeitung gemacht haben, haben wir in
    Deutschland immer noch keine wirklich systematische
    und weitreichende Aufarbeitung. Genau dafür brauchen
    wir eine solche Kommission.

    Eine solche Kommission hat nicht nur der Unabhän-
    gige Beauftragte schon lange gefordert, sondern insbe-
    sondere die Betroffenen. Deshalb finden wir Grünen es
    gut, dass die Kommission jetzt auf den Weg gebracht
    wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Ich will aber auch nicht verhehlen, dass ich etwas un-
    schön finde, wie dieses Anliegen hier zu uns ins Parla-
    ment gebracht worden ist, nämlich in Form eines Koali-
    tionsantrags.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich finde, das Thema „sexueller Kindesmissbrauch“ ver-
    bietet die übliche Aufstellung Opposition versus Regie-
    rung. Wir haben uns als Grüne in den letzten Wochen
    sehr bemüht, mit den Koalitionsfraktionen ins Gespräch
    zu kommen. Das ist leider nicht gewünscht gewesen. Ich
    finde das sehr schade, weil sexueller Kindesmissbrauch
    die gesamte Gesellschaft angeht, weil sie den gesamten
    Bundestag angeht. Es wäre wichtig, dass von uns ge-
    meinsam ein politisches Signal ausgeht: Ja, wir wollen
    diese Kommission.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Wenn man über die Aufarbeitung von sexuellem Kin-
    desmissbrauch spricht, steht oft im Vordergrund, Struk-
    turen zu erkennen, die Missbrauch möglich gemacht ha-
    ben, die Missbrauch befördert haben, und zwar mit dem
    Ziel, zukünftigen Missbrauch zu verhindern und best-
    mögliche Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Diese
    Dimension der Aufarbeitung ist natürlich extrem wich-
    tig.

    Genauso wichtig ist aber auch die Dimension der in-
    dividuellen Aufarbeitung, also die Möglichkeit für die
    Opfer, in einem geschützten Raum über erlebten Miss-
    brauch zu sprechen, gehört zu werden und ernst genom-
    men zu werden. Wir als Grüne haben die Vorstellung
    und auch den Anspruch, dass die Aufarbeitungskommis-
    sion, die jetzt eingerichtet werden soll, einen solchen
    Raum darstellt.

    Ich habe am Montag am Fachgespräch des Unabhän-
    gigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindes-
    missbrauchs genau zu dieser Thematik teilgenommen, in
    dem vor allem die Erfahrungen mit den Prozessen der
    Aufarbeitung verschiedener Institutionen zusammenge-
    tragen und diskutiert wurden. In diesem Fachgespräch
    ist sehr klar formuliert worden – mir ist sehr wichtig, das
    in diesem Rahmen noch einmal zu sagen –, dass es be-
    sonders darum gehen muss, denen Gehör zu verschaffen,
    die sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht gut
    ausdrücken können, die nicht über das Erlebte gespro-
    chen haben, die nicht gut darüber sprechen können und
    deren Leid in der Öffentlichkeit deshalb nicht wahrge-
    nommen worden ist. Das sind beispielsweise Menschen
    mit Behinderung. Das sind Heimkinder. Das sind aber
    auch Menschen, die sehr jung waren, als der Missbrauch
    geschah. Auch für diese Menschen soll die Aufarbei-
    tungskommission aus unserer Sicht einen Raum des Ge-
    hörtwerdens sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Da der Auftrag der Kommission, den wir heute bera-
    ten, im Antrag nur sehr knapp benannt wird, hoffe ich,
    dass die Kommission in ihrer Arbeit den unterschiedli-
    chen Dimensionen der notwendigen Aufarbeitung ent-
    sprechen kann. Wir erwarten, ehrlich gesagt, dass sie da-
    für auch ausgestattet wird.

    Im Fachgespräch, das ich schon erwähnt habe, ist sehr
    deutlich geworden, dass es von großem Vorteil wäre,
    wenn die Kommission eine gesetzliche Grundlage hätte,
    also gesetzlich verankert würde. Das würde für den
    Handlungsspielraum der Kommission einfach eine deut-
    liche Erweiterung zur Folge haben, beispielsweise was
    das Recht der Akteneinsicht angeht, aber auch, was die
    Befragung von Zeugen angeht.

    In die Aufarbeitungskommission werden große Hoff-
    nungen gesetzt. Ich finde, zu Recht. Ich habe allerdings
    die Sorge, dass es dieser Kommission ohne diese gesetz-
    liche Verankerung schwerfällt, diesen Hoffnungen und
    Anforderungen tatsächlich gerecht zu werden. Wenn ich
    es richtig sehe, ist eine gesetzliche Verankerung bei den





    Katja Dörner


    (A) (C)



    (D)(B)

    Koalitionsfraktionen noch nicht vorgesehen. Ich hoffe,
    dass wir in den Beratungen des Antrags hier vielleicht
    noch zu einer anderen Lösung kommen können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wie so oft ist die Finanzierung der Knackpunkt; das
    ist schon angesprochen worden. Da heißt es im Antrag:
    „im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten“. Das ist
    natürlich auf der einen Seite selbstverständlich; auf der
    anderen Seite lässt es aber auch nicht ganz so viel Gutes
    vermuten. Ich habe aus den Reden der Kolleginnen und
    Kollegen noch nicht wirklich heraushören können, was
    das in diesem Fall bedeutet. Für uns ist ganz klar – das
    möchte ich für die Grünen sagen –, dass es zusätzliche
    Mittel geben muss. Die Mittel für die Aufarbeitungs-
    kommission dürfen nicht aus dem Etat des Kinder- und
    Jugendministeriums herausgeschnitten werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich hoffe, dass wir im Rahmen der Beratungen auch hier
    zu einer gemeinsamen Lösung kommen.

    Für uns ist klar: Wir begrüßen die Einrichtung der
    Aufarbeitungskommission ganz ausdrücklich; aber na-
    türlich müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen.

    Zum Abschluss möchte ich noch Folgendes anspre-
    chen: Herr Weinberg, Sie haben sich eben auf das Ge-
    samtkonzept bezogen, das die Ministerin anlässlich des
    Empfangs des Unabhängigen Beauftragten vorgestellt
    hat. Darin war eine ganze Reihe von guten und interes-
    santen Vorschlägen enthalten. Meine Kollegin Brantner
    hat vor zwei oder drei Monaten in einer Kleinen Anfrage
    abgefragt, welche der konkreten Vorhaben mittlerweile
    angegangen worden sind. Die Beantwortung dieser An-
    frage war leider sehr mau: Quasi nichts von dem, was
    die Ministerin an dieser Stelle angekündigt hat, wurde
    bis dato umgesetzt. Ich finde, da haben wir eine gemein-
    same Baustelle, nämlich da nachzuhaken und dafür zu
    sorgen, dass die guten Vorschläge, die im Raum stehen,
    dann auch umgesetzt werden.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Katja Dörner. – Nächste Rednerin in der

Debatte: Christina Schwarzer für die CDU/CSU-Frak-
tion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christina Schwarzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Liebe Gäste auf den Tribünen! Das weiße
    Kreuz hier an meiner Jacke steht für Sicherheit und
    Schutz. Die Farbe Weiß symbolisiert Verletzlichkeit, die
    Verletzlichkeit von Kindern und Jugendlichen, die ge-
    schützt werden müssen. Das weiße Kreuz ist Symbol-
    träger einer bundesweiten Kampagne zum Thema „Se-
    xuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“. Ich trage
    es heute zur Erinnerung für uns alle. Uns muss bewusst
    sein, dass wir hier im Deutschen Bundestag auch zu-
    künftig Teil einer großen Verantwortungsgemeinschaft
    sind.

    Aber nicht nur mit dem Tragen des weißen Kreuzes
    leisten wir unseren Beitrag dazu, dass die so wichtige
    Debatte zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im in-
    stitutionellen und privaten Bereich nicht verstummt. Es
    darf nicht nur eine Bundestagsdebatte, sondern muss
    auch eine gesellschaftliche Debatte sein und bleiben.
    Das sind wir den Opfern schuldig, die vor fünf Jahren ei-
    nen unbeschreiblichen Mut aufgebracht haben und mit
    ihren Qualen an die Öffentlichkeit gegangen sind.

    Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, welche Kraft
    es braucht, diesen Schritt zu gehen, welche Belastungen
    an den Menschen zerren. Allein schon die Angst vor Un-
    verständnis, Bagatellisierung, Ignoranz oder Leugnung
    hält viele Opfer davon ab, zu sprechen. Da Angst kein
    gutes Gefühl ist, schweigen viele. Das Wort „Danke“ ist
    heute schon oft gefallen. Ich glaube, man kann es nicht
    oft genug sagen: Danke für den Mut, den Sie bewiesen
    haben!


    (Beifall im ganzen Hause)


    Dieser Mut hat nicht nur dazu geführt, dass wir heute
    im Bundestag über dieses Thema sprechen; er ist auch
    Grundlage dafür, dass wir beim Unabhängigen Beauf-
    tragten eine Aufarbeitungskommission einrichten wer-
    den. Ich kann für meine Fraktion, aber sicherlich auch
    für das ganze Haus sagen, dass wir das sehr unterstützen
    – nicht nur heute, sondern über den gesamten Prozess
    hinweg. Ich kann Ihnen sagen – Frau Rüthrich und Herr
    Weinberg können das sicherlich auch –: Wir alle haben
    in den letzten Tagen viele E-Mails und Briefe bekom-
    men. Ich glaube, wir lassen diese sicherlich auch Ihnen,
    Herr Rörig, zukommen. Vielleicht haben wir gemeinsam
    noch weitere Ideen dazu, wie wir vorankommen.

    Nachdem 2010 der Stein ins Rollen gebracht worden
    ist, sind über 16 000 Gespräche mit Betroffenen geführt
    worden. In 4 500 Briefen legten Opfer Zeugnis über ihre
    Leiden ab. Das zeigt: Viele Opfer wollen sprechen. Sie
    sagen aber auch: Danke, dass ihr uns endlich eine
    Stimme gegeben habt! – Wir müssen weiterhin zuhören
    und natürlich auch helfen. Wir müssen Zeugen sein und
    als Gesellschaft Verantwortung übernehmen.

    Ich bin optimistisch gestimmt, dass diese Kommis-
    sion, so wie sie vorbereitet und geplant ist – ich bin sehr
    beeindruckt –, eine große Stütze für die Opfer, aber auch
    für die Institutionen sein wird. Sie ist sorgfältig und effi-
    zient geplant und kann konkrete Ergebnisse liefern. Im
    Prozess der Aufarbeitung, aber auch im Bereich der Prä-
    vention kann sie uns einen großen Schritt nach vorn
    bringen.

    Die Betroffenen berichten, dass sie in eine zweite Di-
    mension des Leidens geführt werden, wenn sie über das
    Erlebte sprechen. Dies bestärkt nur meine Anerkennung





    Christina Schwarzer


    (A) (C)



    (D)(B)

    für ihre Offenheit. Sie sagen aber auch, dass diese Ge-
    spräche helfen, die Erinnerung und den Schmerz anzu-
    erkennen und aufzuarbeiten.

    Eine unabhängige Kommission ist meiner Ansicht
    nach ein guter Ansprechpartner. Ihre Mitglieder werden
    sorgfältig ausgewählt. Sie müssen sehr integer, vertrau-
    enswürdig und unabhängig sein. Für die extrem intensi-
    ven und sensiblen Gespräche und Aufgaben sind diese
    Voraussetzungen unerlässlich.

    Eine Aufarbeitungskommission hilft aber auch den
    Institutionen, in denen Kinder und Jugendliche zu Op-
    fern wurden. Sie müssen weiter – manchmal noch inten-
    siver – daran arbeiten, Fälle aus der Vergangenheit auf-
    zuarbeiten, um dadurch zukünftiges Leid vielleicht zu
    verhindern. Die Kommission nimmt ihnen diese Auf-
    gabe nicht ab. Sie kann sie dabei nur unterstützen und
    Prozesse in Gang setzen.

    Aber auch viele andere Institutionen, viele Schulen
    oder Vereine haben noch wichtige Aufgaben zu meis-
    tern. Hier geht es darum, Missbrauch zu verhindern oder
    im Missbrauchsfall so schnell wie möglich zu helfen, da-
    mit Taten nicht über 30 Jahre verdrängt oder gar igno-
    riert werden. Wir brauchen Konzepte zum Umgang mit
    Fällen sexuellen Missbrauchs. Das hat unter anderem
    auch der Runde Tisch empfohlen. Wie verhalte ich mich
    als Lehrer, wenn ein Schüler von sexuellen Übergriffen
    berichtet? Wie reagiere ich, wenn ich mich als Trainer zu
    einem Schutzbefohlenen vielleicht hingezogen fühle?
    Was tue ich, wenn ich den Verdacht hege, dass in mei-
    nem Freundeskreis sexuell missbraucht wird? – Die In-
    stitutionen, Schulen oder Vereine brauchen ein Konzept
    zur Prävention und Intervention, das ist ganz wichtig. So
    erhalten Verantwortliche mehr Handlungssicherheit
    beim Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuel-
    lem Missbrauch. Der Unabhängige Beauftragte kann
    hier helfen und Anleitungen geben; aktiv werden müssen
    jedoch die Einrichtungen selbst. Von dort wissen wir
    aber auch, dass Überforderung herrscht. Das müssen und
    wollen wir ändern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Das Zuhören und der Versuch, die richtigen Antwor-
    ten zu finden, sind ganz besonders wichtige Punkte auf
    dem Weg der Aufarbeitung. Es gehört aber noch mehr
    dazu. Wir müssen uns auch fragen: Wie können wir ver-
    hindern, dass solche Fälle in Zukunft wieder passie-
    ren? – Hier gibt es keine Garantie, das gehört leider zur
    traurigen Wahrheit.

    Die Hilflosigkeit der Institutionen, in denen Kinder
    und Jugendliche zu Opfern wurden, muss in eine Bewäl-
    tigungsstrategie umgewandelt werden. Dennoch dürfen
    und werden wir nicht aufhören, dagegen anzukämpfen,
    dass Kinder und Jugendliche in unserem Land von Er-
    wachsenen, manchmal von den Erwachsenen, die sie ei-
    gentlich beschützen sollen, sexuell missbraucht werden.
    Der Kollege Marcus Weinberg hat vorhin schon einige
    Maßnahmen genannt. Ich möchte an dieser Stelle noch
    ergänzend die Verschärfung des Sexualstrafrechts nen-
    nen oder auch die Förderung des Netzwerkes „Kein Tä-
    ter werden“ an der Berliner Charité, bei dem es um Prä-
    vention geht.

    Natürlich ist die Aufarbeitung selbst nicht nur Hilfe
    für diejenigen, die bereits zu Opfern geworden sind. Ich
    wiederhole mich: Es gibt hier keine Garantie. Aber ich
    bin fest davon überzeugt: Je lauter eine Gesellschaft über
    dieses Thema diskutiert, je deutlicher sie macht, dass sie
    solche Abscheulichkeiten nicht duldet, desto mehr po-
    tenzielle Täter können abgeschreckt werden und sich
    hoffentlich Hilfe suchen. Auch darum ist die Aufarbei-
    tung so wichtig.

    Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass diese
    Debatte nicht verstummt, damit der Mut der Opfer nicht
    umsonst war, damit ihr Mut nicht umsonst war.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)