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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/83 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BwAttraktStG) Drucksache 18/3697 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Agnieszka Brugger, Dr. Tobias Lindner, Doris Wagner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Gerechtigkeit bei der Entschä- digung von Einsatzunfällen Drucksachen 18/2874, 18/3126 . . . . . . . . . . . 7895 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7897 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7899 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7901 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7802 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7904 A Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7905 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7907 C Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7908 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7910 C Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7912 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7913 A Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs- positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst Drucksache 18/3784 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Erfahrungsbericht der Bundes- regierung zum Bundesgleichstellungs- gesetz (Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4307 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfter Gremienbericht der Bundes- regierung zum Bundesgremienbeset- zungsgesetz (Berichtszeitraum: 30. Juni 2005 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4308 (neu) . . . . . . . . . . . . 7914 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7916 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7917 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7920 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7921 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7923 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7924 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7925 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7927 A Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7928 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7929 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7931 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7932 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7933 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht über das Inhaftierungs- und Verhörprogramm der CIA vollständig und ungeschwärzt übermitteln Drucksache 18/3558 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7935 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7937 A Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7938 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7938 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7940 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7940 D Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7942 B Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Personalausweisgesetzes zur Einfüh- rung eines Ersatz-Personalausweises und zur Änderung des Passgesetzes Drucksache 18/3831 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7944 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7945 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7947 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 7948 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7949 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7950 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7951 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7952 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7953 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7953 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Christina Schwarzer, Ursula Groden-Kranich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Sönke Rix, Susann Rüthrich, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sicherstellen Drucksache 18/3833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7953 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7953 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7955 A Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7956 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7957 A Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7958 B Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7959 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7960 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7960 D Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Übernahme der Energienetze durch Stadt- werke erleichtern Drucksache 18/3745 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7961 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7962 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7963 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 7964 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7966 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7967 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 III Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7968 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7969 C Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7970 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7971 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 7973 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7973 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7895 (A) (C) (D)(B) 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7973 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 30.01.2015 Dr. Brandl, Reinhard CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Castellucci, Lars SPD 30.01.2015 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 30.01.2015 Gabriel, Sigmar SPD 30.01.2015 Groß, Michael SPD 30.01.2015 Groth, Annette DIE LINKE 30.01.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 30.01.2015 Henn, Heidtrud SPD 30.01.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 30.01.2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 30.01.2015 Jelpke, Ulla DIE LINKE 30.01.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 30.01.2015 Kaczmarek, Oliver SPD 30.01.2015 Kapschack, Ralf SPD 30.01.2015 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 30.01.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.01.2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 30.01.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 30.01.2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 30.01.2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 30.01.2015 Lühmann, Kirsten SPD 30.01.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.01.2015 Özoğuz, Aydan SPD 30.01.2015 Rawert, Mechthild SPD 30.01.2015 Dr. Scheer, Nina SPD 30.01.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 30.01.2015 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 30.01.2015 Schwabe, Frank SPD 30.01.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 30.01.2015 Storjohann, Gero CDU/CSU 30.01.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 30.01.2015 Tank, Azize DIE LINKE 30.01.2015 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 30.01.2015 Weber, Gabi SPD 30.01.2015 Wegner, Kai CDU/CSU 30.01.2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 30.01.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 1. bis 5. Oktober 2012 Drucksachen 18/3522, 18/3762 Nr. 1.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014 Drucksache 18/760 (neu) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung und Innovation 2014 Drucksache 18/1510 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7974 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Die neue Hightech-Strategie – Innovationen für Deutschland Drucksache 18/2497 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3765 Nr. A.1 Ratsdokument 16046/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.2 Ratsdokument 16391/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.105 EP P7_TA-PROV(2013)0380 Drucksache 18/419 Nr. A.106 EP P7_TA-PROV(2013)0381 Drucksache 18/419 Nr. A.107 Ratsdokument 12773/13 Drucksache 18/3362 Nr. A.10 Ratsdokument 11620/14 Drucksache 18/3477 Nr. A.3 Ratsdokument 14908/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.1 Ratsdokument 15075/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.2 Ratsdokument 15193/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.3 Ratsdokument 15365/14 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/1524 Nr. A.10 Ratsdokument 8925/14 Drucksache 18/1524 Nr. A.11 Ratsdokument 8997/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.51 Ratsdokument 11112/14 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 83. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16, ZP 7 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 17 Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen TOP 18 Aufklärung der Foltervorwürfe gegen die CIA TOP 19 Personalausweisgesetz TOP 20 Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch TOP 21 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gabriele Fograscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kol-

    legen! Der islamistisch motivierte Terrorismus ist eine
    Bedrohung für Deutschland und die westliche Staaten-
    gemeinschaft und eine Herausforderung für die Sicher-
    heitsbehörden und die Politik. Nicht erst seit dem grau-
    samen und abscheulichen Terroranschlag auf die





    Gabriele Fograscher


    (A) (C)



    (D)(B)

    französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo und auf
    einen jüdischen Supermarkt zu Beginn dieses Jahres
    wissen wir, dass wir unsere freiheitlich-demokratische
    Grundordnung gegen Terroristen verteidigen müssen.
    Die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus
    ist nicht auf die islamischen Staaten beschränkt. Sie ist
    schon lange im Westen, in Europa, in Deutschland ange-
    kommen. Auch wenn es zum Glück in Deutschland noch
    keine Anschläge gab, so sind wir doch im Visier des in-
    ternationalen islamistischen Terrorismus.

    Aus Europa sind inzwischen 3 400 Menschen – der
    Minister hat die Zahlen genannt – Richtung Syrien und
    Irak gegangen, um sich dem „Islamischen Staat“ anzu-
    schließen. Davon kommen etwa 600 Islamisten aus
    Deutschland. Mehr als die Hälfte davon besitzen die
    deutsche Staatsangehörigkeit. Von diesen rund 600 so-
    genannten Foreign Fighters aus Deutschland haben sich
    10 als Selbstmordattentäter in Syrien in die Luft ge-
    sprengt, 150 bis 180 sind radikalisiert zurückgekehrt,
    und 30 von ihnen gelten als kampferprobt und gewaltbe-
    reit.

    Mit dem heute vorliegenden Gesetzentwurf wird ein
    zusätzliches Instrument geschaffen, um den Export von
    Terror möglichst zu verhindern; wir haben über diese
    Änderung schon vor den Anschlägen in Paris diskutiert.
    Die Reisetätigkeit von Gefährdern soll eingeschränkt
    werden. Herr Tempel, wenn es mit diesem Gesetz ge-
    lingt, auch nur einen Anschlag zu verhindern und Men-
    schenleben zu retten, dann ist das Gesetz gerechtfertigt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Frank Tempel [DIE LINKE]: Genau das wird wahrscheinlich nicht passieren!)


    Schon heute ist es möglich – das wird auch prakti-
    ziert –, zum Beispiel gewaltbereiten Islamisten, die
    deutsche Staatsangehörige sind, den deutschen Reise-
    pass zu entziehen. Dies ist gemäß § 8 Passgesetz mög-
    lich, wenn bestimmte Tatsachen die Annahme begrün-
    den, dass der Passinhaber unter anderem die innere oder
    äußere Sicherheit oder sonstige erhebliche Belange der
    Bundesrepublik Deutschland gefährdet.

    Der Personalausweis hingegen kann nach geltender
    Rechtsgrundlage nicht entzogen werden. Zwar ist bei
    Einzug des Reisepasses der Geltungsbereich des Perso-
    nalausweises auf die Bundesrepublik Deutschland be-
    schränkt, dies ist aber nicht auf dem Personalausweis
    vermerkt und somit bei Kontrollen nicht sofort zu erken-
    nen. Islamisten können mit dem Personalausweis in die
    Türkei und von dort aus weiter über die grüne Grenze
    nach Syrien oder in den Irak reisen. Ohne Reisepass, nur
    mit dem Personalausweis ist es ihnen somit möglich, das
    Land ohne großes Aufheben zu verlassen. 20 Islamisten
    soll das schon gelungen sein.

    Deshalb wollen wir die Möglichkeit des Entzugs des
    Personalausweises in § 6 a Personalausweisgesetz schaf-
    fen, eine Maßnahme, die an bestimmte Voraussetzungen
    geknüpft ist: Tatsachen müssen die Annahme begrün-
    den, dass der Ausweisinhaber einer inländischen terro-
    ristischen Vereinigung oder einer ausländischen kri-
    minellen oder terroristischen Vereinigung angehört oder
    diese unterstützt. Der Entzug ist möglich, wenn die Per-
    son rechtswidrig Gewalt gegen Leib oder Leben als
    Mittel zur Durchsetzung international ausgerichteter
    politischer oder religiöser Belange anwendet, solche Ge-
    waltanwendung unterstützt oder vorsätzlich hervorruft.
    Diese beiden Voraussetzungen treffen auf die sogenann-
    ten Foreign Fighters zu. Die Maßnahme ist deshalb ver-
    hältnismäßig und geeignet, deren Reisetätigkeit zu un-
    terbinden.

    Nach dem Entzug des normalen Personalausweises
    wird dem Betroffenen auf dessen Kosten ein Ersatz-
    Personalausweis ausgestellt. Die Gültigkeitsdauer des
    Ersatz-Personalausweises ist auf maximal drei Jahre
    begrenzt. Diese Lösung halten wir für besser als die, den
    normalen Personalausweis mit einem roten Balken
    – „Gilt nur für die Bundesrepublik Deutschland“ – oder
    mit einem Aufkleber, der leicht zu entfernen wäre, zu
    versehen. Der Ersatz-Personalausweis entspricht dem
    Ersatzdokument, das man erhält, wenn einem zum Bei-
    spiel der Personalausweis im Ausland verloren geht. Da-
    mit wird die Stigmatisierung der Betroffenen möglichst
    gering gehalten. Auf dem Ersatz-Personalausweis ist in
    mehreren Sprachen vermerkt, dass dieses Dokument
    nicht zum Verlassen der Bundesrepublik Deutschland
    berechtigt. Dies erleichtert die Kontrolle durch ausländi-
    sche Grenzbeamte.

    Der Entzug des Personalausweises ist nicht die ein-
    zige Maßnahme, um Reisebewegungen von Terrorver-
    dächtigen zu erschweren oder besser gar zu verhindern.
    Der Bundesjustizminister wird zeitnah einen Gesetzent-
    wurf vorlegen, der Reisen in Länder, in denen es Terror-
    camps gibt, unter Strafe stellt.

    Eine weitere Maßnahme ist die Einführung des Tat-
    bestandsmerkmals „Terrorism-related Activity“, also
    terrorbezogene Aktivitäten, im Schengener Informa-
    tionssystem. Darüber sind sich die europäischen Innen-
    minister einig. Diese Neuregelung wird dazu führen,
    dass bei Kontrollen des Ausweises und des Abgleichs
    mit dem System festgestellt werden kann, ob es sich um
    einen Dschihadisten handelt. Derzeit wird geprüft, wie
    diese Änderung im SIS möglichst schnell umgesetzt
    werden kann.

    Darüber hinaus brauchen wir einen intensiveren Aus-
    tausch mit den Sicherheitsbehörden anderer Länder über
    Gefährder bzw. gefährliche Personen.

    Nicht zuletzt müssen wir die Prävention verstärken
    und alles tun, um zu verhindern, dass sich vor allem
    junge Männer radikalisieren, einem fanatischen Islamis-
    mus hinterherlaufen, Religion missbrauchen, um in den
    Krieg zu ziehen und Menschen zu ermorden. Rückkeh-
    rer müssen wir nicht nur im Auge behalten, sondern es
    muss auch Angebote geben, sie von ihrem Fanatismus
    abzubringen.

    Die Prüfung und Überprüfung von Gesetzen und auch
    neue gesetzgeberische Initiativen sind wichtige Maßnah-
    men im Kampf gegen den Terror. Daneben aber gilt es,
    die gesellschaftliche Debatte über Respekt vor Religio-
    nen und anderen Kulturen zu führen und die Kräfte zu
    stärken, die sich für den Zusammenhalt in der Gesell-
    schaft und ein friedliches Zusammenleben einsetzen.





    Gabriele Fograscher


    (A) (C)



    (D)(B)

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Gabi Fograscher. – Nächste Rednerin in

der Debatte: Irene Mihalic für Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Irene Mihalic


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Natürlich: Nicht erst die schrecklichen
    Anschläge von Paris machen Maßnahmen gegen den
    Terrorismus notwendig; das ist völlig richtig. Das ist
    eine Debatte, die wir schon viel länger und auch völlig
    zu Recht führen. Dabei ist aber eine Sache ganz beson-
    ders wichtig: eben nicht in Aktionismus zu verfallen,
    sondern die Terrorgefahr sauber zu analysieren, Kräfte
    und Kompetenzen in der Sache zu bündeln und sorgfäl-
    tig Maßnahmen zu entwickeln, die wirklich greifen, Herr
    Minister.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Leider geht Ihr Gesetzentwurf zum Terroristen-Perso-
    nalausweis völlig am Thema vorbei. Sie betreiben hier
    eine unausgegorene Symbolpolitik, mit der Sie hektisch
    zu überdecken versuchen, dass Sie weder gründlich ana-
    lysieren noch die Maßnahmen irgendwie koordinieren
    und dass Sie alles in allem keine richtige Antiterrorstra-
    tegie haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Der Ersatz-Personalausweis für Terroristen ist nicht
    nur sicherheitspolitisch vollkommen nutzlos und rechts-
    staatlich fragwürdig, sondern das Ganze ist auch noch
    gefährlich. Ich will Ihnen ein praktisches Beispiel nen-
    nen: Angenommen, Sie haben einen Gefährder ermittelt,
    also einen mutmaßlichen Terroristen; es soll ja eine statt-
    liche dreistellige Anzahl von Personen geben, die die
    Absicht haben, nach Syrien auszureisen. Jetzt fordern
    Sie diese Person auf Grundlage des neuen Gesetzes auf,
    den alten Personalausweis abzugeben und gegen einen
    Ersatz-Personalausweis einzutauschen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gegen Gebühr!)


    Was glauben Sie denn, was dann passiert? Glauben
    Sie denn tatsächlich, er geht dann brav zum Bürgeramt,
    um dort seinen Personalausweis abzugeben? Wohl eher
    nicht. Glauben Sie, dass der mutmaßliche Terrorist völ-
    lig geknickt seine Pläne einfach so aufgeben wird? Wohl
    kaum. Er wird doch vielmehr sagen: Jetzt oder nie. Er
    wird versuchen, alles, was er vorhatte, also eben auch
    die Ausreise, sofort in die Tat umzusetzen, und zwar vor
    dem Zugriff der Sicherheitsbehörden. Das kann nicht in
    unserem Interesse sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)

    Es gibt noch ein weiteres praktisches Problem. Neh-
    men wir einmal an, der mutmaßliche Terrorist geht
    tatsächlich zum Amt, um sich diesen Ersatz-Personal-
    ausweis abzuholen. Ohne große Fantasie lässt sich vo-
    raussehen – das hat Kollege Tempel schon angespro-
    chen –, dass der richtige Personalausweis dann plötzlich
    verloren gegangen ist, gestohlen gemeldet wird, auf je-
    den Fall irgendwie abhandengekommen ist. Jedenfalls
    können Sie ganz sicher sein, dass der verschwundene
    Ausweis wieder auftaucht und die Person ihn munter
    weiter nutzen und auch bei der Ausreise an der Grenze
    vorlegen wird. Es wird wohl kaum einen mutmaßlichen
    Dschihadisten geben, der an den EU-Außengrenzen die-
    sen Terror-Ersatzausweis vorlegen wird.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht wirklich!)


    Das glauben Sie doch nicht ernsthaft. Dieser Gesetzent-
    wurf ist völlig realitätsfern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Sie bewirken mit diesem Ersatz-Personalausweis im
    Wesentlichen zwei Dinge:

    Erstens. Sie desensibilisieren die Grenzbeamten.
    Denn wieso sollte ein Kontrolleur einen richtigen Perso-
    nalausweis in den Datenbanken, zum Beispiel in der Da-
    tenbank verlorener oder gestohlener Reisedokumente,
    überprüfen, wenn er erwartet, dass er einen Terroristen
    gleich am Ersatz-Personalausweis erkennt?


    (Heiterkeit bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN)


    Zweitens. Sie fördern mit diesem Gesetz die Radikali-
    sierung solcher Leute. Denn am Ende sind die Gefährder
    vielleicht sogar noch stolz darauf, mit einem amtlichen
    Dokument endlich als IS-treue Dschihadisten eingestuft
    zu werden. Mit der Übergabe des Ersatz-Personalaus-
    weises machen Sie aus einem Gefährder einen staatlich
    anerkannten Terroristen. Das muss so manchem ja wie
    eine Auszeichnung vorkommen. Aber das ist das Gegen-
    teil von Gefahrenabwehr.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Statt diesem Irrweg weiter zu folgen, sollten Sie Ihre
    Hausaufgaben machen. Sorgen Sie endlich dafür, dass
    die Sicherheitsbehörden vor allen Dingen personell ver-
    nünftig ausgestattet sind.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der LINKEN)


    Gewährleisten Sie möglichst dichte Kontrollen bei der
    Ausreise aus dem Schengen-Gebiet. Legen Sie endlich
    ein mit den Ländern wirklich abgestimmtes Präventions-
    und Deradikalisierungskonzept vor. Die Länder haben
    dazu ja schon Initiativen angekündigt. Deswegen: Ver-
    harren Sie da bitte nicht in der Zuschauerrolle, sondern
    gestalten und koordinieren Sie diesen Prozess aktiv mit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)






    Irene Mihalic


    (A) (C)



    (D)(B)

    Und: Ziehen Sie diesen Gesetzentwurf bitte schnellst-
    möglich zurück, damit er keinen Schaden anrichtet.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die innere Sicher-
    heit ist ein hohes Gut. Sie darf nicht durch aktionistische
    Symbolpolitik, die auch noch rechtsstaatlich fragwürdig
    ist, in Gefahr gebracht werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Da müssen Sie ja selber lachen!)


    Eine Sache möchte ich gerne noch ansprechen, weil
    ich sie zugegebenermaßen recht amüsant fand. Man
    konnte neulich auf Twitter sinngemäß die Frage lesen:
    Wir haben biometrische Ausweise wegen der Terrorge-
    fahr, und mutmaßlichen Terroristen nehmen wir sie jetzt
    weg?


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gute Frage!)


    Ich finde, sie bringt die Widersprüchlichkeit Ihrer Anti-
    terrorpolitik richtig schön auf den Punkt. Vielleicht den-
    ken Sie auch darüber noch einmal nach.

    Ganz herzlichen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)