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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/83 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BwAttraktStG) Drucksache 18/3697 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Agnieszka Brugger, Dr. Tobias Lindner, Doris Wagner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Gerechtigkeit bei der Entschä- digung von Einsatzunfällen Drucksachen 18/2874, 18/3126 . . . . . . . . . . . 7895 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7897 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7899 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7901 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7802 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7904 A Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7905 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7907 C Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7908 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7910 C Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7912 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7913 A Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs- positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst Drucksache 18/3784 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Erfahrungsbericht der Bundes- regierung zum Bundesgleichstellungs- gesetz (Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4307 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfter Gremienbericht der Bundes- regierung zum Bundesgremienbeset- zungsgesetz (Berichtszeitraum: 30. Juni 2005 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4308 (neu) . . . . . . . . . . . . 7914 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7916 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7917 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7920 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7921 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7923 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7924 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7925 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7927 A Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7928 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7929 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7931 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7932 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7933 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht über das Inhaftierungs- und Verhörprogramm der CIA vollständig und ungeschwärzt übermitteln Drucksache 18/3558 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7935 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7937 A Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7938 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7938 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7940 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7940 D Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7942 B Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Personalausweisgesetzes zur Einfüh- rung eines Ersatz-Personalausweises und zur Änderung des Passgesetzes Drucksache 18/3831 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7944 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7945 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7947 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 7948 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7949 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7950 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7951 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7952 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7953 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7953 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Christina Schwarzer, Ursula Groden-Kranich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Sönke Rix, Susann Rüthrich, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sicherstellen Drucksache 18/3833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7953 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7953 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7955 A Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7956 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7957 A Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7958 B Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7959 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7960 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7960 D Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Übernahme der Energienetze durch Stadt- werke erleichtern Drucksache 18/3745 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7961 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7962 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7963 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 7964 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7966 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7967 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 III Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7968 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7969 C Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7970 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7971 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 7973 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7973 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7895 (A) (C) (D)(B) 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7973 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 30.01.2015 Dr. Brandl, Reinhard CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Castellucci, Lars SPD 30.01.2015 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 30.01.2015 Gabriel, Sigmar SPD 30.01.2015 Groß, Michael SPD 30.01.2015 Groth, Annette DIE LINKE 30.01.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 30.01.2015 Henn, Heidtrud SPD 30.01.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 30.01.2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 30.01.2015 Jelpke, Ulla DIE LINKE 30.01.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 30.01.2015 Kaczmarek, Oliver SPD 30.01.2015 Kapschack, Ralf SPD 30.01.2015 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 30.01.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.01.2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 30.01.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 30.01.2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 30.01.2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 30.01.2015 Lühmann, Kirsten SPD 30.01.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.01.2015 Özoğuz, Aydan SPD 30.01.2015 Rawert, Mechthild SPD 30.01.2015 Dr. Scheer, Nina SPD 30.01.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 30.01.2015 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 30.01.2015 Schwabe, Frank SPD 30.01.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 30.01.2015 Storjohann, Gero CDU/CSU 30.01.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 30.01.2015 Tank, Azize DIE LINKE 30.01.2015 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 30.01.2015 Weber, Gabi SPD 30.01.2015 Wegner, Kai CDU/CSU 30.01.2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 30.01.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 1. bis 5. Oktober 2012 Drucksachen 18/3522, 18/3762 Nr. 1.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014 Drucksache 18/760 (neu) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung und Innovation 2014 Drucksache 18/1510 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7974 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Die neue Hightech-Strategie – Innovationen für Deutschland Drucksache 18/2497 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3765 Nr. A.1 Ratsdokument 16046/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.2 Ratsdokument 16391/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.105 EP P7_TA-PROV(2013)0380 Drucksache 18/419 Nr. A.106 EP P7_TA-PROV(2013)0381 Drucksache 18/419 Nr. A.107 Ratsdokument 12773/13 Drucksache 18/3362 Nr. A.10 Ratsdokument 11620/14 Drucksache 18/3477 Nr. A.3 Ratsdokument 14908/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.1 Ratsdokument 15075/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.2 Ratsdokument 15193/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.3 Ratsdokument 15365/14 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/1524 Nr. A.10 Ratsdokument 8925/14 Drucksache 18/1524 Nr. A.11 Ratsdokument 8997/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.51 Ratsdokument 11112/14 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 83. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16, ZP 7 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 17 Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen TOP 18 Aufklärung der Foltervorwürfe gegen die CIA TOP 19 Personalausweisgesetz TOP 20 Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch TOP 21 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Frank Tempel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr

    Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Die Gefahr
    von Terroranschlägen kann gerade mit Blick auf viele in-
    ternationale Konflikte in keinem Land der Welt vollstän-
    dig ausgeschlossen werden. Auch hier bei uns besteht
    diese latente Gefahr. Natürlich ist es Aufgabe der Bun-
    desregierung, diese Gefahr zumindest so gering wie
    möglich zu halten. Damit dies gelingt, müssen wir uns
    zuallererst fragen, was Terroristen mit ihren Anschlägen
    hier erreichen wollen. Sie wollen hier bei uns kein Terri-
    torium erobern, keine Rohstoffe erbeuten und keine un-
    liebsame Regierung stürzen. Sie wollen uns in unserer
    freiheitlichen demokratischen Grundordnung angreifen.
    Sie wollen Angst schüren, um uns unsere Freiheit Stück
    für Stück zu nehmen. Wenn es dann unsere Antwort ist,
    aus Angst vor Terroranschlägen Bürgerrechte zu be-
    schränken, Grundrechte einzuschränken, entspricht un-
    ser Handeln genau dem, was Terroristen mit ihren An-
    schlägen erreichen wollen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn wir mit Gesetzen reagieren, die unsere Freiheit
    einschränken, senden wir das Signal, dass Terror erfolg-
    reich ist und dass wir in unserer Freiheit durch Terroran-
    schläge angreifbar sind. Unsere Antwort muss stattdes-
    sen sein: mehr Demokratie und mehr Freiheit. Wir lassen
    uns nicht einschüchtern.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Natürlich brauchen wir trotzdem Gesetze, anhand de-
    rer Sicherheitsbehörden effektiv ihren Beitrag zur Si-
    cherheit in unserem Land leisten können. Das wird auch
    die Linke nie in Abrede stellen. Aber die Messlatte muss
    eben sehr hoch sein.





    Frank Tempel


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wenn wir Bürgerrechte und Grundrechte einschrän-
    ken, dann muss ein deutlich nachvollziehbarer Sicher-
    heitsgewinn für die Allgemeinheit zu erzielen sein. Un-
    ter diesem Aspekt haben wir Ihren Vorschlag geprüft,
    möglichen Gefährdern den Personalausweis zu entzie-
    hen und ein Ersatzdokument auszustellen, das sie als Ge-
    fährder identifiziert, aber natürlich auch stigmatisiert.

    Denn machen wir uns nichts vor: Ein Personalaus-
    weis – und das ist der Unterschied zum Reisepass, Herr
    Minister – dient auf vielfältige Art und Weise, und sei es
    nur, um sich in einem Hotel einzuchecken, ein Konto zu
    eröffnen oder ihn bei der EC-Kartenzahlung vorzulegen
    usw. Der Rechtseingriff wäre also schwerwiegend;
    schwerwiegender als der Entzug des Reisepasses.

    Hinzu kommt, dass der vorliegende Gesetzentwurf
    nicht auf erwiesene Straftäter abzielt. Vielmehr soll be-
    reits der bloße Verdacht auf zukünftige gewaltbereite
    Handlungen ausreichen, um Menschen ihren Ausweis zu
    entziehen. Aber wer definiert diesen Verdacht? Die
    Hemmschwelle zum Grundrechtseingriff wird in der
    Praxis also sehr gering sein.

    Nur zur Erinnerung: Der Reisepass kann bereits ent-
    zogen werden. Deswegen müssen wir wissen: Ist we-
    nigstens die Größenordnung so, dass eine rechtliche Ver-
    schärfung notwendig ist? Wir haben dazu die
    Bundesregierung für die Jahre 2012, 2013 und 2014 be-
    fragt. Ich zitiere aus der Antwort der Bundesregierung
    auf Drucksache 18/3673 – hören Sie zu –:

    In mindestens 20 Fällen kann nachvollzogen wer-
    den, dass eine Ausreise trotz bestehender Verfü-
    gung, Deutschland nicht zu verlassen, und entspre-
    chenden Entzugs des Reisepasses erfolgte und
    diesen Personen ein Personalausweis zur Verfügung
    stand.

    20 Personen!

    Jetzt frage ich Sie: Verhindern Sie deren Ausreise
    durch den Entzug des Personalausweises? Funktioniert
    das? Sie müssen schon verzeihen: Ich war nun einmal
    lange Polizeibeamter, und ich blicke ganz besonders da-
    rauf, ob eine geplante Maßnahme überhaupt funktionie-
    ren kann.

    Wie stellen Sie sich den Entzug des Ausweises vor?
    Was ist, wenn der Ausweis einfach als gestohlen oder
    verloren gemeldet wird? Ein Personalausweis behält
    zehn Jahre seine Gültigkeit. Hausdurchsuchungen wer-
    den in diesem Fall wahrscheinlich auch nicht sehr er-
    folgreich sein.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Der wird doch ausgeschrieben!)


    – Herr Binninger, natürlich wird der Verlust im Register
    vermerkt. Dort steht dann, dass der Ausweis ungültig ist.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Ja, genau!)


    Das wird aber bei Grenzkontrollen nur festgestellt, wenn
    der Ausweis mit dem Register, also mit der Datenbank,
    abgeglichen wird. In diesem Register können aber auch
    statt der Ungültigkeit Ausreisebeschränkungen eingetra-
    gen werden. Das hätte den gleichen Effekt, auch ohne
    Entzug.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Clemens Binninger [CDU/CSU]: Nein! Nein!)


    Natürlich kann man auch das regeln, Herr Binninger.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Da haben ausländische Behörden keinen Zugriff drauf! Das ist doch falsch! In der Sache falsch!)


    – Ja, aber das wäre eine mögliche rechtliche Änderung,
    ohne den Ausweis zu entziehen, Herr Binninger. Wir re-
    den doch immer davon, das mildeste Mittel anzuwenden
    und nicht das schärfste Mittel.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Ich sage es nachher!)


    In diesem Fall würde der Ausweis nicht entzogen wer-
    den müssen, und wir hätten trotzdem entsprechende
    Möglichkeiten.

    Wir wissen doch – gerade wenn wir auf die Türkei
    schauen –, dass bei Grenzkontrollen nicht immer ein Da-
    tenabgleich erfolgen kann. Das heißt, wir müssen auch
    mit unseren Partnern reden, um uns darüber zu informie-
    ren, wie dort Grenzkontrollen ablaufen. Ganz nebenbei:
    In einer Welt, in der eine illegale Ausreise oder eine ille-
    gale Einreise möglich ist, wird der Entzug des Auswei-
    ses keinerlei Beschränkungen darstellen.

    Meine Damen und Herren, wenn die Regelungen, die
    im vorliegenden Gesetzentwurf formuliert sind, gar
    nicht funktionieren: Was wollen wir dann mit diesem
    Gesetzentwurf? Auch wenn die Terrorgefahr wieder ta-
    gesaktuell ist: Gesetzentwürfe, die Terrorbekämpfung
    und damit mehr Sicherheit vortäuschen, am Ende aber
    lediglich einen Aktivitätsnachweis der Bundesregierung
    darstellen, brauchen wir nicht.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Forcieren Sie deswegen weiter die Prävention, investie-
    ren Sie noch mehr in Aufklärung und Dialog, und be-
    kämpfen Sie die Ursachen des Terrorismus, statt ihm
    nachzugeben und so unsere Freiheit und Demokratie
    weiter zu beschneiden.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Herr Kollege Tempel. – Nächste Redne-

rin in der Debatte: Gabriele Fograscher für die SPD.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gabriele Fograscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kol-

    legen! Der islamistisch motivierte Terrorismus ist eine
    Bedrohung für Deutschland und die westliche Staaten-
    gemeinschaft und eine Herausforderung für die Sicher-
    heitsbehörden und die Politik. Nicht erst seit dem grau-
    samen und abscheulichen Terroranschlag auf die





    Gabriele Fograscher


    (A) (C)



    (D)(B)

    französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo und auf
    einen jüdischen Supermarkt zu Beginn dieses Jahres
    wissen wir, dass wir unsere freiheitlich-demokratische
    Grundordnung gegen Terroristen verteidigen müssen.
    Die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus
    ist nicht auf die islamischen Staaten beschränkt. Sie ist
    schon lange im Westen, in Europa, in Deutschland ange-
    kommen. Auch wenn es zum Glück in Deutschland noch
    keine Anschläge gab, so sind wir doch im Visier des in-
    ternationalen islamistischen Terrorismus.

    Aus Europa sind inzwischen 3 400 Menschen – der
    Minister hat die Zahlen genannt – Richtung Syrien und
    Irak gegangen, um sich dem „Islamischen Staat“ anzu-
    schließen. Davon kommen etwa 600 Islamisten aus
    Deutschland. Mehr als die Hälfte davon besitzen die
    deutsche Staatsangehörigkeit. Von diesen rund 600 so-
    genannten Foreign Fighters aus Deutschland haben sich
    10 als Selbstmordattentäter in Syrien in die Luft ge-
    sprengt, 150 bis 180 sind radikalisiert zurückgekehrt,
    und 30 von ihnen gelten als kampferprobt und gewaltbe-
    reit.

    Mit dem heute vorliegenden Gesetzentwurf wird ein
    zusätzliches Instrument geschaffen, um den Export von
    Terror möglichst zu verhindern; wir haben über diese
    Änderung schon vor den Anschlägen in Paris diskutiert.
    Die Reisetätigkeit von Gefährdern soll eingeschränkt
    werden. Herr Tempel, wenn es mit diesem Gesetz ge-
    lingt, auch nur einen Anschlag zu verhindern und Men-
    schenleben zu retten, dann ist das Gesetz gerechtfertigt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Frank Tempel [DIE LINKE]: Genau das wird wahrscheinlich nicht passieren!)


    Schon heute ist es möglich – das wird auch prakti-
    ziert –, zum Beispiel gewaltbereiten Islamisten, die
    deutsche Staatsangehörige sind, den deutschen Reise-
    pass zu entziehen. Dies ist gemäß § 8 Passgesetz mög-
    lich, wenn bestimmte Tatsachen die Annahme begrün-
    den, dass der Passinhaber unter anderem die innere oder
    äußere Sicherheit oder sonstige erhebliche Belange der
    Bundesrepublik Deutschland gefährdet.

    Der Personalausweis hingegen kann nach geltender
    Rechtsgrundlage nicht entzogen werden. Zwar ist bei
    Einzug des Reisepasses der Geltungsbereich des Perso-
    nalausweises auf die Bundesrepublik Deutschland be-
    schränkt, dies ist aber nicht auf dem Personalausweis
    vermerkt und somit bei Kontrollen nicht sofort zu erken-
    nen. Islamisten können mit dem Personalausweis in die
    Türkei und von dort aus weiter über die grüne Grenze
    nach Syrien oder in den Irak reisen. Ohne Reisepass, nur
    mit dem Personalausweis ist es ihnen somit möglich, das
    Land ohne großes Aufheben zu verlassen. 20 Islamisten
    soll das schon gelungen sein.

    Deshalb wollen wir die Möglichkeit des Entzugs des
    Personalausweises in § 6 a Personalausweisgesetz schaf-
    fen, eine Maßnahme, die an bestimmte Voraussetzungen
    geknüpft ist: Tatsachen müssen die Annahme begrün-
    den, dass der Ausweisinhaber einer inländischen terro-
    ristischen Vereinigung oder einer ausländischen kri-
    minellen oder terroristischen Vereinigung angehört oder
    diese unterstützt. Der Entzug ist möglich, wenn die Per-
    son rechtswidrig Gewalt gegen Leib oder Leben als
    Mittel zur Durchsetzung international ausgerichteter
    politischer oder religiöser Belange anwendet, solche Ge-
    waltanwendung unterstützt oder vorsätzlich hervorruft.
    Diese beiden Voraussetzungen treffen auf die sogenann-
    ten Foreign Fighters zu. Die Maßnahme ist deshalb ver-
    hältnismäßig und geeignet, deren Reisetätigkeit zu un-
    terbinden.

    Nach dem Entzug des normalen Personalausweises
    wird dem Betroffenen auf dessen Kosten ein Ersatz-
    Personalausweis ausgestellt. Die Gültigkeitsdauer des
    Ersatz-Personalausweises ist auf maximal drei Jahre
    begrenzt. Diese Lösung halten wir für besser als die, den
    normalen Personalausweis mit einem roten Balken
    – „Gilt nur für die Bundesrepublik Deutschland“ – oder
    mit einem Aufkleber, der leicht zu entfernen wäre, zu
    versehen. Der Ersatz-Personalausweis entspricht dem
    Ersatzdokument, das man erhält, wenn einem zum Bei-
    spiel der Personalausweis im Ausland verloren geht. Da-
    mit wird die Stigmatisierung der Betroffenen möglichst
    gering gehalten. Auf dem Ersatz-Personalausweis ist in
    mehreren Sprachen vermerkt, dass dieses Dokument
    nicht zum Verlassen der Bundesrepublik Deutschland
    berechtigt. Dies erleichtert die Kontrolle durch ausländi-
    sche Grenzbeamte.

    Der Entzug des Personalausweises ist nicht die ein-
    zige Maßnahme, um Reisebewegungen von Terrorver-
    dächtigen zu erschweren oder besser gar zu verhindern.
    Der Bundesjustizminister wird zeitnah einen Gesetzent-
    wurf vorlegen, der Reisen in Länder, in denen es Terror-
    camps gibt, unter Strafe stellt.

    Eine weitere Maßnahme ist die Einführung des Tat-
    bestandsmerkmals „Terrorism-related Activity“, also
    terrorbezogene Aktivitäten, im Schengener Informa-
    tionssystem. Darüber sind sich die europäischen Innen-
    minister einig. Diese Neuregelung wird dazu führen,
    dass bei Kontrollen des Ausweises und des Abgleichs
    mit dem System festgestellt werden kann, ob es sich um
    einen Dschihadisten handelt. Derzeit wird geprüft, wie
    diese Änderung im SIS möglichst schnell umgesetzt
    werden kann.

    Darüber hinaus brauchen wir einen intensiveren Aus-
    tausch mit den Sicherheitsbehörden anderer Länder über
    Gefährder bzw. gefährliche Personen.

    Nicht zuletzt müssen wir die Prävention verstärken
    und alles tun, um zu verhindern, dass sich vor allem
    junge Männer radikalisieren, einem fanatischen Islamis-
    mus hinterherlaufen, Religion missbrauchen, um in den
    Krieg zu ziehen und Menschen zu ermorden. Rückkeh-
    rer müssen wir nicht nur im Auge behalten, sondern es
    muss auch Angebote geben, sie von ihrem Fanatismus
    abzubringen.

    Die Prüfung und Überprüfung von Gesetzen und auch
    neue gesetzgeberische Initiativen sind wichtige Maßnah-
    men im Kampf gegen den Terror. Daneben aber gilt es,
    die gesellschaftliche Debatte über Respekt vor Religio-
    nen und anderen Kulturen zu führen und die Kräfte zu
    stärken, die sich für den Zusammenhalt in der Gesell-
    schaft und ein friedliches Zusammenleben einsetzen.





    Gabriele Fograscher


    (A) (C)



    (D)(B)

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])